130 x T60 für Sölden: Schnee auf höchstem Niveau

Big 3, Golden Gate to the Glacier, Hannibal, Alpiner FIS Ski Weltcup – Sölden gehört im Winter zum Besten, was der Alpenraum in puncto Snow-Activities zu bieten hat. Die Basis des Erfolges ist jedoch die Schneesicherheit, die heuer massiv mit 130 Schneemaschinen T60 von TechnoAlpin ausgebaut wird.

Verschiedene Generationen von TechnoAlpin-Schneeerzeugern am Rotkogl in Sölden.

Hans Falkner, der 1916 geborene Seilbahnpionier des mittleren Ötztales und Vater von Jack Falkner, kam eher durch Zufall zum Seilbahngeschäft, doch er erkannte sehr schnell die Rolle der Schneesicherheit für den langfristigen Erfolg: Wenn wir den Winter-Tourismus im Ötztal aufbauen wollen, müssen wir Schneesicherheit bieten, so seine Philosophie. Sölden liegt in einer ungünstigen Mittellage zwischen Norden und Süden. Von beiden Seiten fällt relativ wenig Schnee, zusätzlich macht sich der Föhn negativ bemerkbar. Hans Falkner kannte diese Gegebenheiten bestens und wollte eine dauerhafte Lösung um Qualitätstourismus betreiben zu können. Diese fand er unter anderem in der Erschließung der Hänge oberhalb der 2 000 Meter und als Höhepunkt seiner Entwicklungs- und Aufbauarbeit in der Erschließung des Rettenbachferner-Gletschers. Endlich konnte Schneesicherheit garantiert werden. Jack Falkner, seit 1980 Geschäftsführer der Skiliftgesellschaft Sölden-Hochsölden setzte die Pionierarbeit seines Vaters fort. Auch die Maxime seines Handelns ist Innovation, Einzigartigkeit und Qualität. Diese spiegeln sich in Projekten wie Sölden als Weltcupdestination des alpinen Skizirkus, Hannibal, Mars: 2068, Big 3, Golden Gate to the Glacier etc. wieder. Die steigende Anzahl an russischen Wintergästen, die bekanntermaßen höchste Qualitätsanforderungen stellen, bestätigen die Marschrichtung. Basis des Erfolges: Schneesicherheit.

Die neue beschneite Fläche am Giggijoch bzw. den Gletscherverbindungspisten

MOUNTAIN MANAGER stellte 3 Fragen an Jack Falkner:MM-FRAGE: „Sölden gehört im Winter zum Besten, das der Alpenraum zu bieten hat. Worauf basiert der Erfolg von Sölden?“Jack Falkner: „Die erste Säule des Erfolges ist zweifelsohne die Schneekompetenz. Es gibt sehr viele Skigebiete in den Alpen, die über die natürliche Höhenlage verfügen. Genauso gibt es sehr viele Skidestinationen, die über technische Beschneiung verfügen. Es gibt jedoch sehr wenige Skigebiete, die auch auf einem Gletschergebiet liegen und Sölden hat zwei davon. Sölden hat in Punkto Schneekompetenz eine 3-fache Versicherung: Die natürliche Höhe, den Gletscher und die technische Beschneiung. Eine klare Positionierung bildet für uns die zweite Säule des Erfolges. Wir haben uns ganz klar als Sportund Unterhaltungsdestination positioniert. Diese Positionierung setzen wir konsequent im Winter wie im Sommer um. Beispielhaft können der Auftakt zum FIS-Ski Weltcup, zum FIS Snowboard-Weltcup oder der Ötztal-Radmarathon im Bereich Sport bzw. Veranstaltungen wie Hannibaloder die Auftaktveranstaltung zum World-Pyro-Award, der nach Sölden in Leipzig, Toronto und St. Petersburg Station macht, genannt werden. Der Faktor Einzigartigkeit stellt die dritte Säule des Erfolgs dar. Bei allen Events, egal ob sportlicher Natur oder dem Bereich Unterhaltung zugeordnet, achten wir auf Einzigartigkeit, Kontinuität und Qualität.“

130 Stück der neuen T60 von TechnoAlpin werden zur nächsten Wintersaison in Sölden zum Einsatz kommen. Fotos: TechnoAlpin

MM-FRAGE: „Im heurigen Sommer wird massiv in die Beschneiung investiert. Welche Erfahrungen machten Sie in der vergangenen Wintersaisonund welche Perspektiven ergaben sich daraus?“Falkner: „Unser Ziel ist es, dass der Wintergast in der Talstation beim Parkplatz in die Gondel steigt, und bis zum höchsten Punkt des Skigebietes fahren kann, ohne ins Auto steigen zu müssen. Es hat sich gezeigt, dass die natürliche Höhe und die Anbindung an das Gletscherskigebiet nicht ausreichen. Mit der neuen Beschneiungsanlage wollen wir die Lücke schließen, die uns die letzten beiden Winter ganz drastisch aufgezeigt haben. Besonders der letzte Winter hat die Entscheidung für die Beschneiungsanlage, die wir im Sommer 2005 getroffen haben, nochmals zusätzlich bestätigt. Die Beschneiungsanlage am Rotkogl wird die Verbindung zwischenWinterskigebiet und Ganzjahresskigebiet am Gletscher darstellen.“

Jack Falkner, GF der Skiliftgesellschaft Sölden-Hochsölden: „Die Basis unseres Erfolges ist die Schneesicherheit.“

MM-FRAGE: „Welche Ziele werden mit der neuen Beschneiungsanlage verfolgt?“Falkner: „Ganz salopp gesagt, heißt die primäre Anforderung: Minimale Einschneizeit bei bester Schneequalität. Das heißt, die 65 ha Pistenfläche am Rotkogel müssen in einer Woche eingeschneit werden. Gemäßunseren hohen Qualitätsstandards wollten wir dafür auch das beste Produkt am Markt. Das haben wir uns nun mit einer Anlage von TechnoAlpin, bekanntlich dem Rolls Royce unter den Schneeerzeugern, zugelegt. Zum Einsatz werden 130 Stück der neuesten Schneeerzeugergeneration aus dem Hause TechnoAlpin, die T60, kommen.“MM: „Besten Dank für das Gespräch.”

Pistenfläche am Rotkogel

Beschneiungsanlage ROTKOGLAb Herbst 2007 geht die Schneeanlage Rotkogl nach 2-jähriger Bauzeit in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt ist die maschinelle Beschneiung der Pisten am Giggijoch und der Gletscherverbindungspisten möglich. Das dazu benötigte Wasser wird aus dem neu errichteten Teich unterhalb der Rotkoglhütte entnommen. Die Befüllung des Speicherteichs erfolgt über eine Zuführleitung von der Wasserfassung am Rettenbachgletscher- Schneeerzeuger: 130 Stück- Fassungsvermögen Speicherteich: 150000 m3- Beschneite Fläche: ca. 65 ha- Rohrleitungslänge: 16 km

Konzept Winterplanet – Skihallen-Zielgruppen zu 10 % Kosten

Die Vakuum-Technologie der israelischen Firma IDE für temperaturunabhängiges Schneien (bis zu +30° C) in großen Mengen ist in der Branche inzwischen ein Begriff. Angesichts der Klimaerwärmung stößt sie bei den Skigebieten auf immer größeres Interesse, ist aber aufgrund der hohen Investitionskosten nicht für großflächige Beschneiung geeignet. Trotzdem sind vielversprechende Anwendungen für Pistenbetreiber möglich, die neue Zukunftsperspektiven zulassen – etwa die „Skihalle ohne Halle” für stadtnahe Kleinlifte. Das hieße, dass sich große Alpen-Skigebiete z. B. in Deutschland Außenposten leisten, die im Gegensatz zur Skihalle finanzierbar und dank eines IDE-Snowmakers schneesicher sind. Mit diesem „Winterplanet” genannten Konzept könnte u. a. dem Ski-Nachwuchsproblem entgegengewirkt werden.

Winterplanet, ein neues Konzept mitsamt 100 % Schneegarantie, welches das Wintererlebnis zu den Menschen in deutschen Ballungsräumen bringen soll. Grafik: Zau{:berg:} – Semmering

Um auch zukünftig die Frequenzen in den Skigebieten zu sichern, empfiehlt sich u. a. die Strategie, das Wintererlebnis zu den Menschen in die Ballungszentren zu bringen. Aus dieser Idee heraus sind in den letzten Jahren zahlreiche Indoor-Schnee-Erlebniswelten entstanden und eine Menge weiterer befinden sich im Projektstadium. Schon etliche renommierte alpine Skigebiete nutzen diese wetterunabhängigen SnowDomes in den Herkunftsländern ihrer Gäste als Plattform zur Präsentation bzw. Bewerbung samt angeschlossenem Reisebüro.Eine zweite Taktik im o. a. Sinn ist der massive Ausbau der Beschneiungsanlagen in stadtnahen Mittelgebirgsskigebieten wie dem Sauerland oder dem Schwarzwald, um die Gäste buchstäblich dort abzuholen, wo sie zuhause sind. Doch trotz der teils überwältigenden Erfolge – die Jever Skihalle Neuss zählt z. B. jährlich eine Million Besucher, das Skiareal am Schwarzwälder Feldberg verbuchte in der Saison 05/06 eine halbe Million Ersteintritte – haben sowohl das Konzept der Skihallen als auch der konventionellen Beschneiung klimatisch geeigneter Mittelgebirgsskigebiete ihre Schwächen:Schwächen der Skihallen- Skihallen können wegen der enormen Investitions- und Betriebskosten nur an wenigen Standorten wirtschaftlich betrieben werden. In Deutschland gibt es kaum noch geeignete Standorte.- Obwohl die Hallen Skibetrieb an 365 Tagen im Jahr ermöglichen, bleiben sie im Sommer weitgehend ungenutzt, die Nachfrage konzentriert sich auf die Zeit von Oktober bis Ostern. Die Infrastruktur wird also am wenigsten genutzt, wenn sie am teuersten zu betreiben ist.- Wegen der extrem hohen Luftfeuchtigkeit wird die Lufttemperatur in den Hallen als beißend kalt empfunden, was sich negativ auf das Gesamterlebnis auswirkt.- Ein entscheidender Aspekt der Faszination des Schneesports wird im kühl-industriellen Ambiente der Indoor-Pisten nicht transportiert: das Naturerlebnis! Gerade die beiden letztgenannten Aspekte lassen die Begeisterung oft nicht aufkommen, die erforderlich wäre, um aus Anfängern, deren erster Kontakt mit dem Schneesport in einer Halle stattfindet, regelmäßige Wintersportler zu machen. Sie sind für die Branche wahrscheinlich für immer verloren! Auf der Habenseite können die Hallen jedoch eine komplette und meist reibungslose Servicekette verbuchen: sie bieten Shopping, Gastronomie, Verleih, Unterricht und Schneesportaktivitäten aus einer Hand.

Stärken und Schwächen von ballungsraumnahen Schneesportangeboten. Grafik: Viehauser

Schneeproblematik im MittelgebirgeDie Stärken der Ziele im Mittelgebirge sind demgegenüber das Natur- Erlebnis, das vergleichsweise günstige Preisniveau und die Vielfalt der möglichen Schneesportaktivitäten, vom Schneeschuhwandern bis zur Pferdeschlittenfahrt, die den Winter hier als Lebensstil erlebbar machen. Das Problem hierbei ist nur, dass in den deutschen Mittelgebirgen nur an wenigen hochgelegenen Standorten mit Hilfe konventioneller Beschneiungstechnik ausreichend verlässlich Schnee produziert werden kann. Und selbst mit Beschneiungsanlagen kann keine 100 %ige Schneesicherheit gewährleistet werden. Gerade diese Regionen unterliegen fast ausnahmslos strengen Naturschutzauflagen, was die Entwicklungsmöglichkeiten erheblich einschränkt, und ihre Verkehrsanbindung ist selten optimal. Eine meist zersplitterte Betreiberstruktur limitiert die Wertschöpfung und verhindert häufig die konsequente Ausrichtung des Angebots an den Gästebedürfnissen. Für qualitätsorientierte alpine Wintersportregionen kommen diese Areale daher kaum als Partner in Frage.

Der IDE All Weather Snowmaker ist eine bereits weltweit eingesetzte Vacuum Ice Machine mit 200 m3–2000 m3 Produktion/Tag. Foto: IDE

Eine neue Vision mit der VIMAls Alternative zu den o. a. Konzepten, die Bevölkerungsmassen der Ballungsräume mit schnell erreichbaren Schneeangeboten zu „versorgen”, hat Felix Viehauser – bekannt als Betreiber der Internet- Branchenplattform „seilbahn.net” sowie der Softwarefirma SEC aus Bad Hofgastein – das Konzept „Winterplanet” entwickelt. Es überwindet die jeweiligen Schwachstellen von Skihallen und Mittelgebirgen, indem es mittels der wetterunabhängigen Vakuum Ice Machine (VIM) von der Firma IDE Kleinliften in Stadtnähe eine Piste schneesicher macht (Formel: 700 m Piste in 14 Tagen eingeschneit bei 700 m3 Schnee/Tag Produktion).Schlagwort: „eine Skihalle ohne Halle”! Konkret kann man sich darunter folgendes vorstellen:- ein Areal mit vielfältigen Schneeund Bergsportangeboten (Carving, Freestyle, Rodeln, Tubing, Instant Fun Tools, Schneeschuhwandern, Snowplay, Zip-Riding, Klettern, Rope Course, Nordic-Sports, Lookout u.v.m.) sowie herausragenden Dienstleistungen (Kinderbetreuung, Schneesportschule, Verleihcenter, Gastrotainment, VIP-Club, Lodging, Convenience-Bereich mit Duschen und Umkleiden, Relax-Center);- in unmittelbarer Nähe einwohnerstarker Ballungsräume,- unter freiem Himmel in natürlicher Gebirgslandschaft, aber dennoch,- mit 100 %iger Schneesicherheit von November bis März,- sowie herausragender Qualität und vertriebsstarkem Management aus einer Hand.Stärken bisheriger Konzepte vereinigt „Damit vereint der Winterplanet als menschlich dimensioniertes, naturnahes und damit authentisches Universum zum Erleben der Fliehkraft am Berg die Vorteile und Stärken der bisher am Markt eingeführten Konzepte und sichert sich damit den entscheidenden Wettbewerbsvorteil”, erklärt Viehauser die Vision. So eine Positionierung ist seiner Meinung nach die Grundlage für einen wirtschaftlich profitablen Betrieb, zumal sich ein „Winterplanet” schon mit 10 % der Investition einer Skihalle realisieren lässt. Daher könnte es sich bei guter Standortwahl rasch rechnen. So gesehen wäre ein „Winterplanet” prädestiniert als strategischer Partner für alpine Skigebiete im Sinne eines Breeder-, Feeder-, Leader- Konzeptes: d. h. auf dem „Winterplanet” werden die neuen Skifahrer „ausgebrütet”, mit welchen die führenden Schneeziele im Alpenland später „gefüttert” werden. Auf diese Art lohnt sich die Investition doppelt! Während die am Markt befindlichen konventionellen Beschneiungssysteme zur Schneeproduktion Minustemperaturen benötigen, arbeitet die VIM unabhängig von der Umgebungstemperatur – und zwar umweltfreundlich und energieeffizient. Es sind zwar die Anfangsinvestitionen beim „All Weather Snowmaker” VIM etwas höher, dafür aber die Betriebskosten weitaus geringer als bei herkömmlichen Schneeanlagen und die in Skihallen fortwährend erforderliche, teure Kühlung entfällt ebenfalls. Schmelzverluste der Schneedecke können jederzeit ausgeglichen werden, daher ist voller Betrieb auch während warmer Perioden garantiert. Oder anders formuliert: Damit kann Schnee während jener Zeit, in der die Gäste danach verlangen, auch ohne Halle zu 100% garantiert werden – jedoch zu weitaus günstigeren Kosten.

Der Schneehügel in Südafrika bei der Goldmine von Anglo Gold Ashanti, die mit der VIM gekühlt wird, eignet sich auch ausgezeichnet für alle Wintersportaktivitäten. Foto: IDE

Investoren willkommenViehauser hat bereits 15–20 Standorte in Deutschland ausfindig gemacht, die über bestehende kleine Skilifte (Bürgermeisterlifte) verfügen, aber seit Jahren wegen der Erwärmung keinen Betrieb mehr zustande bringen und obendrein total veraltet sind. Aber sie haben zum Teil ein sehr gutes Einzugsgebiet und wenn 100 Betriebstage garantiert sind, lassen sich Marketingmaßnahmen treffen. Für Investoren kann sich das sehr schnell rechnen, außerdem kommt man in so einem Fall viel schneller mit den Genehmigungen durch. Laut Viehauser interessiert sich eine große Bank bereits dafür, solche Projekte in Form eines Fonds zu finanzieren und eine Handvoll österreichischer Skigebiete überlegt sich bereits ein Engagement. SEC sucht aber noch weitere Investoren – schließlich gibt es in den deutschen Mittelgebirgen mehr als 1 200 Aufstiegshilfen, genug also, um für jeden wichtigen Ballungsraum einen passenden Standort zu finden. makInfos:Ing. Felix ViehauserGriesgasse 6A-5630 Bad Hofgastein++43(0)6432/3849www.sec.at

Technik der VIMDie „Vacuum Ice Machine” (VIM) erzeugt Schnee aus Vakuumverdampfung. Die Technologie nutzt Wasser als Kühlmittel. In der VIM führt ein hohes Vakuum zum Phänomen der dreifachen Aggregatzustände des Wassers nebeneinander.Ein Teil des Wassers verdampft, während das restliche Wasser gefriert. Das Eis-Wasser-Gemisch wird aus der Maschine in einen Schneekonzentrator gepumpt, wo das Wasser und die Schneekristalle getrennt werden. Daraus ergibt sich qualitativer hochwertiger Schnee bei jeder Umgebungstemperatur bis + 30° C.- Produktionskapazitäten von 170–2000 m3/Tag,- empfohlene Größe: VIM 400 für 680 m3/Tag,- Energieverbrauch: 6,7 kWh/m3 bei 6° Wasserzufuhr,- umweltfreundliche Schneeproduktion ohne chemische Zusatzstoffe,- seit mehreren Jahren weltweit eingesetzte Technologie für Kühlzwecke.

Neuheit von CORTECH: Schneemaschinen ohne Kabel und Strom steuern

Italo Corona, Eigentümer der Firma CORTECH aus Canal S. Bovo, stellte auf der Interalpin eine Weltneuheit vor: die revolutionäre Schneemaschinen- Kontrolle „C-matic”, die ohne Strom, Kabel, Chipkarten und bordgestützte Computer auskommt. Damit lassen sich vor allem manuelle Anlagen sofort und kostengünstig automatisieren.

Italo Corona, Eigentümer der Firma CORTECH, präsentierte der Presse auf der Interalpin seine Neuheiten. Fotos: mak

CORTECH wurde Anfang der 90er-Jahre gegründet und hat viele Neuheiten wie z. B. die Hydrobox (versenkbare Schacht-Säule), den Hydrostop (intelligenter, entfernbarer Hydrant), Skitrack (Motorschlitten zum Spuren) und vor allem die Campus Pole (Nukleatoren-Lanze) auf den Markt gebracht, ehe die Firma im Jahr 2000 Teil der Snowstar-Gruppe wurde. Seit 2005 geht Italo Corona wieder eigene Wege und hat seither neue Propellerkanonen (Lynx), neue Lanzen (Hawk) und ein breites Sortiment an Zubehör entworfen – darunter die eingangs erwähnte Automatiksteuerung C-Matic. Dank dieser ist jede beliebige Schneilanze automatisierbar – vorausgesetzt, es ist eine zentrale Wasser- und Luftzufuhr vorhanden –, das System ist nämlich mit allen handelsüblichen Produkten kompatibel. Die durch internationale Patente geschützte C-Matic garantiert folgende Funktionen:- Automatischer Start.- Automatisches Ausschalten.- Einstellen der Schneeart.- Regulierbarer Wasserdurchsatzje nach Temperatur und zwar ohne Einsatz von Strom,Kabeln, Elektronik oder Bordcomputer. Für den Betrieb genügen Wasser unter Druck und Luft unter Druck. Das Herz des C-Matic-Systems liegt im Schacht.Es lassen sich auf diese Weise der Start der Pumpstation steuern und die Position der Maschinen am PC anzeigen.„Wir möchten mit unserem Konzept vermeiden, dass die Betreiber mit der eher ungeliebten Elektronik arbeiten müssen und Kabel auf der Piste haben”, so Corona.

Die Lanze Hawk mit dem neuen Lanzenkopf Testa Rossa wurde am CORTECHStand ausgestellt.

Neuer Lanzenkopf Testa RossaCORTECH verbindet dieses System mit einem neuen, kompakten Lanzenkopf, den „Testa Rossa” für die Lanze Hawk. Dieser rote Kopf im platzsparenden Design, erstmals in Innsbruck am 18.4. vorgestellt, verhindert angeblich das Problem der Eisbildung völlig und braucht keine elektrische Heizung zum Funktionieren. Zugleich ist die Ausbeute im Grenztemperaturbereich erhöht (ab 2,3 m3/h Wasserdurchsatz). Laut Italo Corona ist auch der Testa Rossa ein bedeutender Fortschritt für die Branche, zumal er auf einer neuen Konstruktionsweise beruht. Ausgestattet mit 8 Doppelklingen-Düsen und 2 Nukleatoren stellt er eine interessante Kombination von Produktionsleistung und Kosten dar. Die ersten Anlagen mit diesen Neuheiten werden heuer in Italien installiert.

Großoffensive am Spitzingsee mit 50 LENKO-Maschinen

Die Alpenbahnen Spitzingsee GmbH. errichtet derzeit eine der größten Beschneiungsanlagen Bayerns: 50 Propellermaschinen von LENKO werden in zwei Ausbaustufen die Suttenabfahrt und Teile der Stümpflingabfahrt mit 240 l/s verfügbarem Wasser in 60 Stunden einschneien! Auf diesen Wert hin hat das Ingenieurbüro Klenkhart bei der Gesamtplanung die Schlagkraft ausgelegt. Bemerkenswert ist, dass man am Spitzingsee bisher noch keine Erfahrungen mit der Schneeproduktion hat und sich trotzdem gleich für diese Riesendimension entschied, die faktisch einen Endausbau darstellt.

28 Türme Winchtower liefert LENKO bei der ersten Ausbaustufe nach Spitzingsee. Foto: LENKO

Am Spitzingsee musste vor drei Jahren eine Grundsatzentscheidung getroffen werden: aufhören oder weitermachen. Der international bekannte Urlaubs- und Wintersportort in den Bayerischen Alpen in der Region Schliersee war vor 30Jahren die Winterdestination vor den Toren Münchens schlechthin, zuletzt musste die damalige Betreibergesellschaft jedoch Konkurs anmelden.Es fanden sich schließlich Interessenten, die sich eine positive Weiterführung nach einer intensiven Modernisierung vorstellen konnten. Geschätzter Investitionsbedarf: 10 Millionen Euro. Konkret waren dies die Unternehmensgruppe Schörghuber mit GF Stefan Schörghuber und die Kreissparkasse Miesbach. Die neue Gesellschaft begann sofort mit der Erneuerung des 2er-Sesselliftes Stümpflingbahn in eine kuppelbare 4er-Sesselbahn, ein Jahr später folgte die Suttenbahn, die ebenfalls von einem 2er-Sessellift in eine 4 SBK mit Wetterschutzhaube umgewandelt wurde. Dadurch wurde das Tegernseer Tal an das Skigebiet Spitzingsee angeschlossen, und zwar in 6 Minuten Fahrzeit statt deren 18 wie vorher. An der Talstation wurden die Parkplätze auf 200 verdoppelt und ein Ski-/Boardverleih bzw. –Service errichtet. Ein wichtiger Schritt war im Dezember 2005 auch die Eröffnung der neuen „alten“ Jagahütt’n am Gipfel des Stümpfling, dem 1506 m hohen Hausberg am Spitzingsee. Die 100 Jahre alte Traditionsgaststätte im Blockhausstil mit 130 Innen- und 300 Terrassenplätzen wurde von der Valepp neben die Bergstationen der am Stümpfling zusammentreffenden Sutten- und Stümpflingbahn versetzt und so zu einem zentralen Treffpunkt in der Skiregion aufgewertet. Nach wie vor in Betrieb ist Taubenstein-Kabinenbahn (1700 m) und zwei Schlepplifte. Diese Maßnahmen sollen das nur 70 Kilometer von München entfernte Skigebiet besonders attraktiv für Incentive- und Gruppenreisen machen, wovon auch die umliegenden Hotel- und Gastronomiebetriebe profitieren würden.

Panoramabild Wintersportgebiet Spitzingsee. Foto: Alpenbahnen Spitzingsee

Lärmarme Whisper-Maschinen gefragtDie erste Etappe sieht die Beschneiung der Suttenabfahrt und der Lorapiste vor, nächstes Jahr will man dann noch den unteren Teil der Stümpfling-Abfahrt machen. Für jede Etappe liefert LENKO jeweils 25 Propellermaschinen der Type FA540, davon sind bei der heurigen Etappe drei lärmarme Whisper-Maschinen. Außerdem haben die Alpenbahnen 28 Schneitürme für die 42 Schächte der ersten Etappe bestellt. Der sogenannte 6 m hohe, elektrisch bedienbare LENKO-Winchtower benötigt kein Fundament, kann also direkt auf den Schacht gesetzt werden. Durch den Turm erhöht sich die Schneileistung um ca. 20 %. Neu ist, dass die Schneemaschinennun auch (bei Bedarf) vom Turm aus bedient werden können. Im allgemeinen ist dies jedoch nicht notwendig, da die Anlage vollautomatisch per Funk über das Leitsystem SNOWNet gesteuert wird. Die Schneerzeuger werden von LENKO komplett mit grünen Abdeckhauben geliefert, damit sie problemlos auf denTürmen stehen gelassen werden können. Dies ist aufgrund des geringen Serviceaufwandes erstens kein Problem (ölfreier Kompressor) und zweitensauch aus ökologischer Sicht besser, da man sonst beim Aufstellen im Vorwinterdie Wiesen in Mitleidenschaft sziehen müsste.

Baustelle Hauptpumpstation an der neuen Beschneiungsanlage Suttenabfahrt. Foto: DI Weiler/Klenkhart

Nur 60 Stunden EinschneizeitDie Einschneizeit wurde wie eingangs erwähnt auf 60 Stunden ausgelegt – ein Wert, der eine schlagkräftige Anlage bedingte. Verständlich, da in diesen Höhenlagen zwischen 1 100–1 500 m jede verfügbare Zeit optimal genutzt werden muss und viel im Grenztemperaturbereich gearbeitet werden wird. Nach der zweiten Ausbaustufe wird man es am Spitzingsee also mit einer der größten Anlagen in Bayern zu tun haben. Man hat hier keine „Salamitaktik“praktiziert, sondern die Anlage sofort für den Endausbau konzipiert.Die Ausschreibung, Oberbauaufsicht und Behördeneinreichung wurde von DI Christian Weiler, Ingenieurbüro Klenkhart, abgewickelt.  Keine leichte Aufgabe für die bewährtenPlaner, die Auflagen für die Umweltverträglichkeit zu bewältigen. Man musste Verzögerungen bei der Bewilligung hinnehmen.Von den in Frage kommenden drei Schneemaschinenanbieternbekam schließlich LENKO den Zuschlag. Als Begründung gab Geschäftsführer Peter Lorenz neben demguten Preis-Leistungsverhältnis die Tatsache an, dass der angebotene Schacht Turmlösungen zuließ, ohne dass Fundamente nötig sind. Weiters war auch die Whisper-Maschine ausschlaggebend, die wegen des Lärmgutachtens gebraucht wird und bei LENKO den Vorteil hat, dass man diese Maschine aufgrund ihrer zwei Drehzahlbereiche auch wie eine „normale“ Maschine einsetzen kann. Folglich muss keine weitere Maschinentype gekauft werden, wie es bei den Mitbewerbern der Fall gewesen wäre, um diese Schneemenge zu erreichen.

Die Interviewpartner beim MM-Lokalaugenschein (v. l. n. r.): Günther Praxmarer (LENKO Austria), Michael Manthei (LENKO Deutschland), Peter Lorenz (Technischer GF Alpenbahnen Spitzingsee) und BL Stefan Heiß.

Wenig Verstellarbeit durch große BestückungFür die Firma LENKO ist dieser Auftrag einschönes Referenzprojekt. Selbstverständlich wird man die neu aufgestellte Schneimannschaft bei ihren ersten Schneierfahrungen tatkräftig unterstützen. „Wobei einem ja die Automatik bereits viel Arbeit abnimmt“, bemerkt LENKO-Austria Geschäftsführer Günther Praxmarer. „Auch das Beispiel Oberjoch zeigt, dass man auf Anhieb viel Erfolg haben kann. Außerdemergibt sich bei dieser großen Bestückung relativ wenig Verstellarbeit.“Von der Initiative in Spitzingsee profitiert übrigens auch Deutschlands größter Skipass- und Bergbahnverbund mit 75 Bahnen und Liften, die „Alpen Plus Partner“, zu denen auch noch der Skizirkus Brauneck-Wegscheid in Lenggries, die Wallbergbahn in Rottach-Egern/Tegernsee, das Skiparadies Sudelfeld in Bayrischzell/Oberaudorf sowie das Skizentrum Zahmer Kaiser in Walchsee-Durchholzen/Tirol gehören. Der seit 2002 bestehende Kartenverbundsetzt auf moderate Kartenpreise und die schnellere Erreichbarkeit für den Großraum München bzw. Rosenheim. Angesichts der hohen Spritpreise heutzutage kein unwichtiges Argument für viele Familien.mak

Dr. Karl, Fachverbandsvorsteher Österreichs: St. Johann/Tirol schneite bei -0,5° FKT mit Zottl

Die Bergbahnen St. Johann/Tirol unterstützen die Bemühungen der Firma Zottl, der Branche mit einer neuartigen Propellermaschine das (trockene =

Interviewpartner DI Dr. Ingo Karl, GF der Bergbahnen St. Johann und Österreichs Fachverbandspräsident, setzte als erster Seilbahner der Alpenrepublik Zottl-Maschinen ein. Foto: Studio

MM-FRAGE: „Ingo, wie kam es zu Deiner Entscheidung für die außergewöhnlichen ZEKMaschinen?”Dr. Karl: „Ich predige bei diversen Besprechungen mit den Zulieferern von Beschneiungsanlagen aber auch bei Seilbahntagungen seit 5 Jahren immer wieder, dass es nicht angehe, dass diese Firmen nur verkaufen und verkaufen, und sich nicht intensiv um (revolutionierende) Forschung und Entwicklung kümmern. Ein neues Gehäuse und niedrigere Aggregate sind keine echten Innovationen, diese müssen vielmehr in den Bereichen Kältetechnologie, Steuerung und Regelung stattfinden. Hier hat sich vor allem ein Südtiroler Hersteller sehr engagiert, aber sonst ist relativ wenig passiert. Es gibt ja sicher eine Vielzahl von Zugängen zur Kältetechnik und hier sollten die Schneemaschinen-Produzenten überprüfen, was für unsere Belange adaptierbar ist. Auf meine Appelle hin ist natürlich jahrelang nichts geschehen, bis ,zufällig’ ein Quereinsteiger in unsere Branche, die niederösterreichische Firma Zottl, einen Schritt in diese Richtung getan hat. So trifft bei der Zottl z. B. die Luft schon in der optimalen Strömung auf das Ventilatorblatt, der Kompressor ist stärker, ohne mehr Energie zu verbrauchen als durchschnittliche Propellermaschinen und viele weitere Kleinigkeiten. Das hat mir gefallen und meine Leute haben nach einem Test im März 2006 bestätigt, dass die Zottl geschnien hat, während aus Propellermaschinen anderer Marken nur Wasser versprüht wurde. Hierauf habe ich mich für eine Zusammenarbeit als Testgebiet zur Verfügung gestellt – das heißt, wir bezahlen für den Einsatz der 5 ZEKMaschinen, können diese aber Ende Februar 2007 zurückgeben, wenn sie unsere Erwartungen bezüglich Leistungen im Grenztemperaturbereich nicht erfüllen. Derzeit (Ende Jänner) geht die Tendenz dazu, sie zu behalten.”

Die neue ZEK147 C von Zottl beim Schneemachen vor der Kulisse von St. Johann am 4. 11. 2006. Foto: Zottl

MM-FRAGE: „Hat die ZEK die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt?”Dr. Karl: „Bezüglich der Temperaturen sehr wohl. Die Maschine arbeitet im Grenztemperaturbereich tatsächlich bei -0,5° C Feuchtkugeltemperatur – das will ja was heißen! Wir schneien dabei zwar nicht überaus viel, aber immerhin es funktioniert. Wieviel Schnee wir genau produziert haben, kann ich erst nach Abschluss der Mengenmessungen bekannt geben. Die Maschine hat natürlich noch Kinderkrankheiten, die jetzt vermutlich der Reihe nach beseitigt werden. Für mich ist sie eine reinrassige Testmaschine mit vielversprechenden Zukunftschancen. Früher als wir in St. Johann hat meines Wissens nur die (klimatisch begünstigtere) Reiteralm Schnee produziert. Wir haben vor allem die Senken von Wegkanten bei Pistenquerungen beschnien, die bekanntlich immer sehr viel Maschinenschnee brauchen und einen Betreiber immer sehr aufhalten. Bis knapp vor Weihnachten sind die Senken mit Schnee gefüllt geblieben, so dass wir uns nachher, als die Temperaturen wieder allgemenein Schneeproduktion zuließen, um einiges leichter getan haben. Wir hätten mit 5 Zottl-Maschinen aber niemals eine Piste einschneien können, weil es nie so lange die -0,5° C Feuchtkugel gehabt hat. Es ist jedoch den Leuten im Unterinntal aufgefallen, dass St. Johann schneit, und die Kunde hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet – auch bei anderen Schneierfirmen.”MM-FRAGE: „Was sind ihre größten Vorteile bzw. gibt es auch Nachteile, z. B. beim Handling aufgrund des Gewichtes oder bei der komplizierten Steuerung?”Dr. Karl: „Die größten Vorteile sind die um ca. 3° C höheren Feuchtkugeltemperaturen, die einen Schneistart erlauben, bei kaum mehr Energieverbrauch als normale 5-Ring-Maschinen. Die ZEK ist tatsächlich kompliziert in der Steuerung, aber meine Leute haben nach einem halben Tag Einschulung die Sache verstanden. Das Handling mit Pistengeräten ist grundsätzlich an der Grenze. Gewichtsreduktion wäre also wünschenswert, ebenso Vereinfachung der Steuerung. Man sollte Zottl in jedem Fall die Chance für weitere Optimierungen geben.”

MM-FRAGE: „Wie ist der Vergleich zu Deinen anderen Propellermaschinen?”Dr. Karl: „Die anderen Propellermaschinen sind bei -0,5° C Feuchtkugel noch still gestanden, weil wir diese erst bei -3,6° C Feuchtkugel starten können. Die relative Luftfeuchtigkeitbetrug ca. 75 %, das heißt, dass die Lufttemperatur tatsächlich im Plusbereich lag (ca. +0,75° C).MM-FRAGE: „Hat man mit dieser Maschine eine Waffe gegen zu warme Winter gefunden? Liegt hier die Zukunft der Beschneiung?”Dr. Karl: „Ja, sie ist eine Waffe, allerdings eine noch zu teure! Das wird sich aber mit der Serienproduktion ändern. Die Maschine hat das Potenzial, im Niederdrucksektor eine neue Dimension zu eröffnen. Hannes Zottl wird sicher nicht ruhen, bis er eine optimale Variante ausgetüftelt hat. Welche Grenztemperautr-Werte mit diesem Aggregates noch zu erreichen sind, kann ich nicht sagen. Ich glaube, dass dieser Zugang zur Kältetechnik derzeit bei 0° C FKT seine Grenzen hat. Von dort weg sind andere Zugänge vonnöten. Die israelische Firma IDE zeigt uns ja mit einem ,Zufallsprodukt’ vor, wie leicht es ginge – in diesem Fall mit der Vakuum-Technologie. So gesehen hat unsere Branche also noch Pfeile im Köcher in Hinblick auf die Klimaerwärmung. Bei einer raschen Weiterentwicklung der Schneeerzeuger haben die Skigebiete auf alle Fälle Perspektiven. Ich denke, dass technologisch ein Schneien bei +5° C in den nächsten 10 Jahren erreichbar ist.”MM: „Wir danken für das Gespräch.”

Eine Aufnahme vom 21. Dezember 2006. Laut Zottl ist die ZEK die Maschine mit dem geringsten Energieverbrauch per m3 Schnee im Grenzbereich. Foto: Zottl

Paana: Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung

Mit einer Arbeitsbreite ab 2,10 m sind Paana-Pistengeräte der optimale Partner für die Pisten- und Loipenpflege. Zum Saisonschluss präsentierte die Firma Watzinger, die seit August 2005 als Generalvertreter für Österreich und die angrenzenden Länder agiert, die kleinen Finnen im Praxiseinsatz.

Bildunterschrift

Probieren geht über Studieren: Unter diesem Motto trafen sich am Samstag, 18. März, Abgesandte von Tourismusverbänden und Gemeinden aus ganz Österreich, um sich selbst von den einzigartigen Vorzügen der Paana Pisten- und Loipengeräte zu überzeugen. Wer dabei nur an einen langweiligen Vortrag dachte, lag in diesem Fall falsch. Die Teilnehmer der Präsentation konnten sich gleich selbst hinter das Steuer schwingen und Spuren in den Schnee ziehen. Bereits erfahrene Paana-Lenker standen mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzliche Unterstützung erhielt man bei Watzinger zu diesem Event aus Finnland. Erfinder und Ur-Vater der Paana Pistengeräte, Olavi Paananen, und Kari Ristanen, Export Manager der Firma Keiteleen Latukone, wo die Pistengeräte auch gebaut werden – und ehemaliges Mitglieder der finnischen Langlauf Nationalmannschaft ließen ebenfalls an ihrem praxisbewährten Know-How teilhaben und beantworteten detailliert und fachmännisch alle Fragen. Beim abschließenden Abendessen wurde dann noch fachgesimpelt und über die Vorzüge der Paana Pistengeräte diskutiert.

Weitere Infos zu den Paana-Maschinen und Bombardier Freizeitgeräten erhalten Sie unter www. paana.at und www.ski-sea-atv.at

Nische gefundenMit dieser Maschine beweist Klaus Watzinger einmal mehr sein feines Gespür für Marktlücken. Wie der Slogan „Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung“ bereits vorgibt, eignet sich die Paana mit ihren vergleichsweise geringen Maßen optimal für die Loipenpflege und auch für die Pistenpräparation. Enge Durchfahrten und Tunnel, in denen andere aufgrund ihrer Größe scheitern, sind für dieses Gerät kein Problem. Interessierte Besucher konnten bei der Präsentation im März außerdem die bereitgestellten Motorschlitten ausprobieren und über den Schnee „brettern“, der von den Pistenraupen optimal aufbereitet war. Watzinger hatte in den letzten Jahren das Segment der Bombardier Freizeitgeräte rund um Motorschlitten, ATV/Quad und Jet Ski (Sportboot) intensiv aufgebaut, sodasszum Testen nur allerbestes Material zur Verfügung stand. Bereits jetzt ist das Reichenauer Unternehmen damit eine Topadresse für Bombardier Freizeitgeräte in Mitteleuropa.

Tegelberg im Allgäu: Auferstehung dank Beschneiung

Die Tegelbergbahnen bei Füssen (D) im Allgäu haben sich zur letzten Wintersaison erstmals eine großflächige Beschneiungsanlage von SUFAG angeschafft – und mit dieser Investition ihre Zukunft gesichert. Seit 15 Jahren war in der Hauptsaison kein Skibetrieb mehr möglich und mangels medialer Präsenz auch der Sommerbetrieb bereits beeinträchtigt. Nun ist schon nach der ersten Ausbaustufe Schneesicherheit garantiert und der Tourismus der Region Schwangau kann ein Produkt anbieten: die Wintersport-Arena Tegelberg neben dem berühmten Schloß  Neuschwanstein des Bayenrkönigs Ludwig II. samt beleuchteter Loipe und Nachtskilauf.

Eine von 12 SUFAG Compact, die bei den Tegelbergbahnen eingesetzt werden, in märchenhafter Position vor Schloss Neuschwanstein. Fotos: Tegel-bergbahnen

Bis 15. November 2005 hatte DI Franz Bucher, GF der Tegelbergbahnen, nur zwei Schneeerzeuger von Wintertechnik im Einsatz.Dann war der erste Bauabschnitt der neuen Beschneiungsanlage mit 12 Propellermaschinen Compact und 12 Lanzen von SUFAG fertiggestellt, der den Reithlift und die 4,2 km lange Talabfahrt von der Talstation bis zum Rohrkopfsattel abdeckt. Das sind von den 12 ha des Skigebietes ca. 10 ha. Die zweite Etappe mit weiteren 12 Schächten für 4-5 Propeller oder 12 Lanzen bis zur Bergstation auf 1730 m soll spätestens nächstes Jahr – sobald die Forststraße existiert – ausgeführtwerden. Bisher wurden 45 Zapfstellen (Oberflur und Unterflur-Ausführungen von SUFAG) platziert und 3500 m Gußleitungen verlegt,wobei etliche, speziell im Bereich Rohrkopf, gemischten Betrieb erlauben, da auch Lanzenfundamente angelegt wurden. Die Beschneiung der beleuchteten 2,0 km langen Loipe und der niedriger gelegenen Lifte (830 m) erfolgt vor allem mit Propellermaschinen. Im oberen Bereich wusste man zu wenig über die Windverhältnisse Bescheid, auch deshalb wollte man dort zweigleisig fahren. Nach der ersten Saison ist Franz Bucher klüger:

Eine der neuen Attraktionen der Wintersportarena Tegelberg ist die beleuchtete Loipe.

Überrascht, wieviel Schnee die Lanzen erzeugt haben“Ich bin überrascht, wieviel diese Lanzen Schnee machen!“, sagte er zur Performance der regelbaren 4- stufigen Supersnow, „wir hatten 6 m hohe Schneehaufen und mit dem Wind kaum Probleme. Außerdem gefällt mir die selbständige Entleerung der Lanzen nach dem Ausschalten. Weitere Vorteile sehe ich in den Anschaffungskosten, den Stromgebühren, der einfacheren Lagerung und vor allem Zeitersparnis beim Versetzen. Sicher ist an bestimmten Stellen der weite Wurf von Propellermaschinen besser, aber den Großteil kann man meiner Meinung nach mit Lanzen abdecken. Wir am Tegelberg haben mit 14 Propellermaschinen bereits genügend Arbeit, so dass ich Erweiterungen am ehesten mit Lanzen vornehmen werde. Denn auch bei der Starttemperatur ist kein großer Unterschied mehr zwischen Propeller und Lanzen festzustellen – vielleicht 1° C bis 1,5° C, und da wir bei ca. – 4° C Feuchtkugeltemperatur starten, wirkt sich dieser nicht aus.“

Die regelbaren 4-stufigen Supersnow-Lanzen von SUFAG haben den Betreiber in ihrer Performance überrascht.

Endausbau soll 100% Beschneiung ermöglichenIn der ersten Saison haben die Tegelbergbahnen jedenfalls 47000 m3 Wasser in 330 Stunden verschneit, wobei im Jänner und Februar 2006 kein Maschinenschnee mehr produziert werden musste. Dafür standen in der ersten Ausbaustufe eine Wasserleistung von 60 l/szur Verfügung – im Endausbau werden es dann 120 l/s sein und zwei Hochdruckpumpen (Drehstrom) statt einer mit 500 kW Leistung  und 65 bar Druck. Dann wird es auch die Option geben, die Pumpen entweder parallel zu fahren oder auszukreuzen. Eine Backup-Kapazität steigert einfach die Betriebssicherheit! Die Wasserzubringung erfolgt von der Mühlberger Ache bis zur Hauptpumpstation bei der Talstation der Pendelbahn via Tauchpumpe (44 kW) und Vorpumpe (65 kW). Die übrigens von SUFAG als Generalunternehmer gelieferte Pumpstation umfasst auch einen Rückspülfilter von Boll sowie angeschlossen eine Kühlturmanlage mit zwei Ventilatoren, um das Bachwasser von 4° C auf 1° C abzukühlen. Auch hier ist noch ein zweiter Kühlturm vorgesehen. Die Kompressorstation mit 55 kW Leistung (AGRE) kann derzeit 15 Lanzen mit Druckluft versorgen – bei einem Ausbau mit Lanzen würde man also einen weiteren Kompressor benötigen.Weiters verfügt die Schneeanlage derzeit über 3 ortsfeste Wetterstationen, eine Visualisierung am PC sowie GSM-Alarmierung.Das Konzept und die Planung stammen vom Ingenieurbüro DI Arno Schwaiger aus Sonthofen (D). Die Einschneizeit ist auf 70-80 Stunden berechnet.

Stelldichein in der von SUFAG gelieferten Pumpstation (v. r. n. l.): Anders Rydelius (GF SUFAG), DI Franz Bucher (GF Tegelbergbahnen), Werner Kresser (SUFAG Repräsentant Deutschland) und Hans Sesser (SUFAG Kennelbach).

Voraussetzung für Aufschwung ist die SchneegarantieDie Existenz der Beschneiungsanlage hat den Tegelbergbahnen viele Vorteile gebracht: zum einen (nach langem) die Auslastung der Pendelbahn und wieder Skibetrieb über Weihnachten, zum anderen 300 000 Euro Mehrumsatz und Zukunftssicherung. „Denn wenn man vom November bis April nicht genannt wird, hat man auch im Sommer ein Riesenproblem“, erklärt Bucher. „Unser Sommergeschäft machte bisher 75% Anteil aus, künftig soll aber der Winter zulegen. Deshalb haben wir heuer auch erstmals Nachtskilauf von Donnerstag bis Samstag – sowohl alpin bei zwei Liften als auch nordisch – eingeführt (58 Flutlicht-Laternen auf 34 Masten, 100 Lux). Wie sehr die Hotellerie und die Öffentlichkeit dazu stehen, zeigt sich u. a. daran, dass die Hoteliers 50000 Euro für die Beschneiung der Loipe spendiert haben und die Kommune 1 Mio. Euro beigesteuert hat (bisher wurden samt Pistenfahrzeug 3,7 Mio. investiert, 1 weitere Million folgt). Alle wollen, dass es mit dem Wintertourismus in der Region aufwärts geht. Voraussetzung ist aber die Schneegarantie, dann müssen die Gäste nicht nach Tirol ausweichen!“So wie die Wintersport-Arena Tegelberg im Schwangau jetzt aufgestellt ist, findet die ganze Familie – ob Anfänger oder Fortgeschrittener – die idealen Wintersportverhältnisse vor: es gibt Hänge für Einsteiger, die 4,2 km lange Talabfahrt mit 900 m Höhenunterschied ist und bleibt ein Klassiker und spricht den sportlichen Skifahrer an und schließlich existieren 30 km gespurte Klassik- und Skating Loipen rund um Schwangau. Und das Highlight: die Nachtloipe am Fuß des Märchenschlosses! mak

ProfessionistenGeneralunternehmer: SUFAGPlaner: DI Arno Schwaiger, SonthofenSchneeerzeuger: SUFAG Compact und SupersnowPumpen: VogelKompressor: AGRE CompacRohre: Saint GobainElektrotechnik: StadlerBeleuchtung: Freimoser, Ruhpolding

25 Jahre SUFAG im steirischen Ennstal

Im steirischen Ennstal sind weit über 100 SUFAG-Propellermaschinen im Einsatz. Die längste Geschäftsbeziehung hat Schneipionier Planai-Hochwurzen – 1981 noch mit „Hämmerle“ gestartet, gefolgt 1987 von den Reiteralm-Bahnen in Pichl und 1991 von der Hauser Kaibling Seilbahn- & LiftgesmbH. Seit kurzem wird auch von allen drei Pistenbetreibern die neue regelbare SUFAG Schneilanze Super- Snow getestet bzw. mit der Performance bestehender Lanzenanlagen verglichen. Der bisherige Eindruck sei sehr vielversprechend, teilten die Anwender der MM-Redaktion mit. Und auch, wie sie sonst mit den „Grünen“ zufrieden sind.

Über 100 Propellermaschinen von SUFAG sind im steirischen Ennstal im Einsatz. Am Hauser Kaibling setzt man das Snowmaking gekonnt mit einem Model in Szene. Foto: Hauser Kaibling Seilbahn- & LiftgesmbH.

Schnei-Pionier Schladming betreibt derzeit 33 automatisierte SUFAGPropeller, hauptsächlich im Gebiet der Hochwurzen, auf der Planai setzt man überwiegend auf Lanzen (450 Gemini). Während die Anzahl der Propeller kaum mehr zunehmen wird (es werden nur ältere Jahrgänge durch neue Typen ersetzt), weil man alle Plätze, wo rasch sehr viel Schnee benötigt wird, abgedeckt hat, soll das Lanzennetz auf der Planai noch verdichtet werden. Denn es gilt, die Mindestanforderungen an den Start der Skisaison noch schneller erfüllen zu können. „Deshalb interessiert uns natürlich auch die Performance der neuen SUFAG-Lanze“, sagt Prokurist Karl Höflehner. „Eine haben wir testweise auf der Hochwurzen seit Dezember integriert, eine weitere seit kurzem auf der Planai. Sie macht einen sehr guten Eindruck auf uns und man wird bei einer Neuausrüstung über diese Type nicht mehr hinwegschauen können. Die Schneeausbeute ist besser als bei bekannten Systemen.“
2 Mio. m3 Schnee in SchladmingDie Planai hält Höflehner für ein typisches Lanzengebiet. „Hier ist Waldgebiet, daher haben wir keine großen Windprobleme, aber relativ steiles Gelände.“ Die Grundbeschneiung des Zentralbereiches soll künftig in 70 Stunden funktionieren, daher muss dann auch noch mehr Wasser und Luft zur Verfügung stehen. Schon jetzt hat manstolze 508 Sekundenliter Wasserleistung, für eine Erhöhung wird ein weiterer Speicherteich gebraucht. Luftmäßig gewinnt Schladming durch das Zusammenschließen der Anlagen mit Haus Leistung dazu. Zusätzlich kommen heuer zwei Compact Power, die eigentlich schon für 05/06 bestellt waren, aber von SUFAG aufgrund der großen Nachfrage nicht mehr geliefert werden konnten, sowie eventuell noch zwei bis drei Turmlösungen und im Zielhang der Planai-West ein Schwenkarm oder Gunlifter… So lauten die Überlegungen dieses bereits zu 99 % beschneibaren Schneesportgebietes, das über zwei Millionen Kubikmeter Schnee (!) pro Saison selber produziert.

Schladming unterhält bereits seit 1981 eine Geschäftsbeziehung mit SUFAG. Foto: Karl Höflehner

Möglichst typenrein seinEine andere Absicht der Schladminger ist es, bei den Schneemaschinen möglichst typenrein zu werden, und zwar vor allem aus Gründen der einfachen Bedienbarkeit der Scheeanlagen für das Schneipersonal. Bei den Propellermaschinen hat man sich nicht nur wegen des guten Preis-/Leistungsverhältnisses für SUFAG entschieden. Dazu Höflehner: „Wir registrieren eine sehr große Wertbeständigkeit der SUFAG-Maschinen und sind mit der Beziehung rundum sehr glücklich. SUFAG war immer ein kontinuierlicher Partner, während etliche in der Schneebranche schon gekommen und gegangen sind. Wir glauben jedenfalls an eine gute Zukunft dieser Firma. Außerdem lassen sich die alten SUFAG-Geräte gut nach Tschechien wieder verkaufen.“
18 TürmeDass die 4-stufige regelbare Super-Snow gut funktioniert, wird auch vom Hauser Kaibling bestätigt. Und dass sie im Tieftemperaturbereich besonders viel Schnee erzeugt. Trotzdem sind die Hauser keine wirklichen Lanzenfans – obgleich 22 Gemini platziert sind – und setzen lieber auf ihre 40 Propellermaschinen von SUFAG. 1991 hat alles mit einigen lärmarmen SuperSilent begonnen, dann wurde sukzessive aufgerüstet, zuletzt 2003 im großen Stil mit 10 x SCompact. Für 05/06 wurde eine Doppelaufbau-Garnitur ersetzt und ein Turm „Gunlifter“ mit einer Compact Power ausgerüstet. Damit sind in Summe 8 Türme an kritischen Stellen im Einsatz, darunter 5 der Marke „Eigenbau“. Der 6 m hohe Gunlifter ist stufenlos verstellbar und die Maschinenposition kann daher bei Windproblemen beliebig verstellt werden. „Außerdem ist jede Maschine abnehmbar und in zwei Minuten in eine mobile Maschine verwandelbar“, erklärt SUFAG Gebietsrepräsentant Pitzer. Die Wurfweite mit Gunlifter steigert sich auf 80-90 m und die Leistung nimmt um ca. 25%-30% zu. Und schließlich kann man auch im Grenzbereich früher zu schneien beginnen, weil sich früher mehr Wasser durchsetzen lässt.
Für den weiteren Ausbau der Schneeanlage am Hauser Kaibling sind noch 18 Türme geplant bei Liften im oberen Bereich, bestätigt der neue Geschäftsführer Mag. Bernhard Schwischei. Die Hauptabfahrten sind zwar zu 100 % beschneibar, das Gebiet mit 35 km Pisten in Summe zu 90 %, aber die Schlagkraft muss weiter erhöht werden. Lanzen wird man höchstens noch punktuell mit „Rucksack-Kompressor“ ergänzen, und zwar nur noch regelbare Typen. Denn die Mühe mit dem Düsenwechseln macht sich in der Praxis keiner. Grundsätzlich kommt den Hausern die Schneeverteilung mit Propeller besser vor als mit Lanzen, die eine Menge Arbeit mit Pistengeräten verursachen. Nach dem Grund für die Zusammenarbeit mit SUFAG befragt, antwortet Schwischei: „Wir sind mit dem Produkt sehr zufrieden und beobachten eine hohe Verlässlichkeit der Maschinen. Der Service ist o.k., die Schulungen sind top und auch das Handling ist relativ einfach. Natürlich hat Qualität ihren Preis.“

Die Reiteralm-Bahnen in Pichl haben in Pistenmitte vor zwei Jahren einen Schwenkarm platziert. Foto: Reiteralm Bahnen

Pichl: die ganze SUFAG-PaletteAlles, was SUFAG zu bieten hat, ist bei den Reiteralm Bergbahnen in Pichl vertreten: 31 Stück vollautomatische Propellermaschinen aller Typen, 6 Gunlifter, seit zwei Jahren auch einen Schwenkarm und im Demo-Betrieb auch zwei Lanzen. Die Schneeanlage ist teilweise hybrid ausgeführt, teilweise bestehen Inseln, und sie sorgt für 98 % Beschneibarkeit. Aber auch hier lautet das Ziel: Schlagkraft erhöhen. So sollen noch 3 Gunlifter dazukommen, dessen Entwicklung bei SUFAG übrigens die Reiteralm ausgelöst hat!Der Schwenkarm wurde in Pistenmitte auf einer Pistenkreuzung aufgestellt. Durch den 120 m weiten Wurf und den 360° Schwenkbereich kann man nicht nur eine sehr große Fläche beschneien, man spart sich auch Zapfstellen im unteren Bereich. „Es bläst hier zwar von jeder Seite Wind, so dass wir ursprünglich an der Sinnhaftigkeit zweifelten, aber dank der Absenkbarkeit des Schwenkarms bis sogar 1 m unter Niveau hatten wir keine Probleme. Dafür sehr viel und sehr guten Schnee durch Höhe und Weite“, so Betriebsleiter Karl Fischbacher. So ein Schwenkarm ist zwar eine große Investition, auf lange Sicht gesehen kann, man sich zwischendrin jedoch eine Maschine ersparen. Auch bei alten Feldleitungen, wo die Zapfstellen grundsätzlich weiter auseinander liegen, ist diese Lösung eine Überlegung, weil man die Abstände beibehalten und die Leistung trotzdem erhöhen kann! Die Lanze wird vor allem für die erst zu 50 % beschneibare Fageralm ein Thema werden. „Im Vergleich zu anderen Regelbaren hat die Super-Snow eine höhere Leistung gezeigt“, verrät Fischbacher. mak

Lienzer Bergbahnen: von Gemini und Berchtold bestens bedient

Zur Saison 05/06 hat die Lienzer Bergbahnen AG in Osttirol etliche Neuheiten realisiert wie z. B. den Vierer-Sessellift „Wartschenbrunn“ mit spezieller Kindersicherung, das BOBOKinderland, neue Abfahrten am Zettersfeld sowie am Hochstein – und dazu natürlich technische Beschneiung. Die Absicherung des Gebietes Hochstein ist besonders wichtig, da hier die Weltcupstrecke verläuft. Für die 4 km lange Erweiterung beauftragte DI Stiebellehner die Firma Gemini mit Pumpstation und Feldausrüstung, als Schneeerzeuger wurden SUFAG-Maschinen vom Skiberg Zettersfeld abgezogen. Dort schlossen 12 Gemini- Propellermaschinen Frau Holle die Lücke, die sich inzwischen nach Tests bewährt hatten. Berchtold sorgte für Innovationen im Elektrotechnik- Bereich – Stichwort offenes Leitsystem.

Die Gemini-Propellermaschine „Frau Holle“ mit speziellem Düsensystem und Wetterstation ist bei den Lienzer Bergbahnen AG erfolgreich im Einsatz. Fotos: Lienzer Bergbahnen/TVB Lienz

Seit DI Werner Stiebellehner, ehemals GF bei der Firma WITO, bei der Lienzer Bergbahn AG Geschäftsführer ist, geht es zügig bergauf. In den letzten 4 Jahren wurden über 10 Mio. Euro in Komfortverbesserungen, Schneesicherheit und Attraktivitätssteigerung investiert. Heuer war neben o. a. Neuheiten der Ausbau der Beschneiung des Hochstein-Skigebietes ein Highlight, das die Gäste mit deutlichen Frequenzsteigerungen dankten. Am Hochstein ist nun sowohl die Weltcup-Strecke für den Damen-Riesentorlauf (28./29. Dezember) bis ins Tal gesichert als auch die leichtere Familienabfahrt, die um 4 ha erweitert wurde. Die längste Abfahrt führtüber eine Länge von 7 km und einen Höhenunterschied von 1 350 m bis in die Stadt Lienz! Von dieser Attraktivität profitiert natürlich auch der Weltcup: das Skistadion liegt nämlich dadurch direkt im Ort!

Die Pumpstation Taxer Moos am Hochstein mit 340 kW Leistung (KSB-Pumpen) wurde von den Professionisten Gemini und Elektro Berchtold vorbildlich ausgeführt.

Speicherteich und neue PumpstationVoraussetzung für den Ausbau der Beschneiung am Hochstein war die Errichtung eines Speicherteiches mit 43 500 m3 Volumen beim Taxer Moos auf 1 060 m (Planung Ingenieurbüro Klenkhart, Teichbau: Steirischer Maschinenhof/Langenwand, Folienverlegung IAT).Den Auftrag für die in den Damm zu integrierendePumpstation erhielt HDP Gemini aus Mürzzuschlag mit Subunternehmer Elektro Berchtold. Die Leistung der eingesetzten KSB-Pumpen beträgt 90 kW (Vorpumpe) und 200 kW (Hochdruckpumpe) bzw. 60 l/s Wasserförderung. Der Speicherteich wird ganzjährig mit einem Zulauf von 10 l/s gespeist. Zusätzlich wurde eine Druckreduzierstation am Griebelehof notwendig. Auch für die Installation von 48 Zapfstellen, die 20 Propellermaschinen und 2 unabhängige Lanzen versorgen, war Gemini zuständig. Es wurden teilweise vormontierte Unterflur-Betonschächte und Überflur-Elektranten eingesetzt. „So ein vormontierter Schacht ist eine gute Sache“, so Stiebellehner, „man hat keine Arbeit vor Ort und keine Probleme mit dem Wetter.“ Bemerkenswert an den Unterflurschächten ist auch, dass sie ausziehbar sind, so dass man die Hydrantenmotoren auf den Schacht draufsetzen kann. Ein Gestängeführt zum Hydranten. „Dadurch erspart man sich eine stationäre Anwendung“, erklärt Gemini-Verkaufsleiter Fladenhofer.

Das Damen Weltcuprennen in Lienz am 28./29.12. wurde noch nie abgesagt und ist jetzt noch schneesicherer geworden durch die neue Beschneiungsanlage.

Gute Ideen entscheidenSolche Ideen sind es, die den Betreibern gefallen. Letztlich war der Ideenreichtum von Gemini auch ausschlaggebend für den Zuschlag dieses Auftrages.Stiebellehner erinnert sich: „An erster Stelle stand das Engineering der Pumpstation. Gerhard Fladenhofer hatte hier gute Ideen eingebracht, die dann auch zur Ausführung kamen. Es galt die bestehende Anlage einzubinden, die nur 40 bar Druck hatte – heue ist man aber auf 60 bar Druck. Im oberen Bereich wurde eine Wasser-Ringleitung als Lösung realisiert, im unteren Bereich kann man auch nur mit der Vorpumpe alleine fahren, wenn es Sinn macht. So haben wir zwar eine Doppelleitung für 800 m, dies bringt aber Ersparnisse. Dafür kann man jetzt überall gleichzeitig schneien, nutzt die Ressourcen besser aus und es ist keine Druckreduzierung mehr von Griebele hinauf nötig. Durch diese Taktik wurde die Betriebssicherheit sehr erhöht.“

Das Skistadion für die Weltcupstrecke befindet sich direkt in der Stadt Lienz am sogenannten Schloßberg.

Super: Offenes Leitsystem von BerchtoldElektro Berchtold war auch bei dieser Ausbaustufe mit von der Partie wie schon 2002 am Zettersfeld. Neben der Elektrischen Ausrüstung der neuen Pumpstation waren die Pettnauer auch für die Visualisierung und Automatisierung von 15 Stück der Gemini- Propeller „Frau Holle“ zuständig -und das offene Leitsystem Snow Monitor V4. Beide Berge sind nun mit einem einzigen Leitsystem steuerbar, das die 3 Marken Hedco, SUFAG und Frau Holle integriert. So eine Mixtur gibt es bisher noch nirgends! Dank der Verbindung der Leitsysteme über eine Funkfrequenz ist jede Maschine überall auf beiden Skibergen einsetzbar. Auch eine Premiere von Berchtold! „Das ist natürlich ein Vorteil für uns. Man darf ja wegen der Situation im Weltcup nicht gebunden sein, sondern muss flexibel reagieren können“, betont Stiebellehner. Ein anderer Vorteil ist, dass so ein offenes Industrieleitsystem zusätzlich alles Mögliche verbinden kann – in diesem Fall wurde z. B. auch die bestehende Trinkwasserversorgung integriert.
Der bei den Lienzer Bergbahnen zuständige Systemadministrator Marcus Gradnig ist jedenfalls begeistert vom Team Gemini/ Berchtold und zählt weitere Vorzüge auf: „Bei der Elektronik werden Industriekomponenten eingesetzt, die schnell und unkompliziert nachkaufbar sind. Außerdem kann man online auf Fehlersuche gehen. Das heißt, der Betreiber kann sich selbst diagnostizieren – wenn er es kann. Gradnig kann das sicher, hat er doch bei Berchtold seinerzeit einen SPS-Kurs besucht… Zur Wahl Berchtolds sagt Stiebellehner: Man kennt die Branche und weiß, auf wen man sich einlässt. Da kam eigentlich niemand anderer mehr in Frage.“
Frau Holle ohne ProblemeWie gesagt wurde die Beschneiung im Skigebiet Zettersfeld bereits 2002 von Gemini/ Berchtold ausgebaut und zwar um 5 km erweitert bzw. 80 Unterflurschächte. Hier stehen auch 12 Gemini-Propellermaschinen „Frau Holle“ im Einsatz und 4 autarke Lanzen. Insgesamt beschneien 35 Maschinen 50 ha Fläche, das entspricht fast 100% Pistenfläche. Zur Performance von Frau Holle sagt Pistenchef Gerhard Kofler: „Ich bin mehr als zufrieden. Diese Maschine schneit durch ihr spezielles Düsensystem sehr viel im Tieftemperaturbereich. Sie hat sich bei uns ab -4° C Feuchtkugeltemperatur bewährt. Sie schneit prinzipiell in allen Bereichen gut, auch im Grenztemperaturbereich. Der Wasserdurchsatz reicht von 1l /s bei -2,7° C FK bis 9 l/s bei – 16° C FK. Den Pistenfahrern passt die Schneequalität. Außerdem gibt es wenig Schneemaschinen, die so wenig Anschlußleistung brauchen (22 kW). Die Holle ist robust, bedienerfreundlich und angenehm zum Arbeiten, es gab die ganze Saison keine Probleme. Speziell gefreut hat mich, dass Gemini auf unsere Sonderwünsche wie Schlauchwickler, Transporthaken etc. eingegangen ist.“ mak

Bad Kleinkirchheim verfügt 05/06 über 600 Gemini-Lanzen

Europas größte Lanzenanlage wächst weiter97% seiner Pisten wird das Kärntner Skigebiet Bad Kleinkirchheim (105 km) ab der Saison 05/06 beschneien können. Denn auch heuer gibt es wieder eine Ausbaustufe mit 60 Gemini-Lanzen für 4 neue Abfahrten im angeschlossenen Gebiet St. Oswald. Seit 1998 haben die Bergbahnen unter GF Ing. Rudolf Egger massiv in Beschneiungsanlagen investiert und verfügen demnächst über 700 Schneemaschinen, davon 620 Lanzen!

680 Lanzen und 20 Propeller machen die Pisten von Bad Kleinkirchheim schneesicher. Foto: Bergbahnen BKK

Der Kärntner Wintersport-Kurort Bad Kleinkirchheim gilt seit Anfang der 80er Jahre als sehr niederschlagsarmes Gebiet mit trockener Luft. Daher hatte die Installation einer Beschneiungsanlage schon damals Priorität, so dass schließlich 1983 hier eine der ersten „Großschneeanlagen“ (die meisten schneiten damals noch punktuell) in Österreich entstand. In Bad Kleinkirchheim gab es von Anfang an Flächenbeschneiung. 1983/84 war ein „Nullwinter“ – jedenfalls in der Hauptsaison, nur die beschneite Piste war befahrbar! Hierauf wollte jeder Touristiker und Hotelier eine Beschneiungsanlage… Nachdem das Zentralgebiet in Bad Kleinkirchheim selbst einigermaßen befriedigend beschneibar gemacht worden war, wurde in weiterer Folge auch das dazugehörige Gebiet St. Oswald in Angriff genommen. Es eignet sich durch seine sonnige Lage bzw. sanften Pisten am Plateau besonders für Familien und Anfänger und wurde vor ca. 5 Jahren mit dem Nockalmgebiet zusammengeschlossen.

Solche Schneehaufen sind keine Seltenheit. Foto: Bergbahnen BKK

10 km neue Abfahrten entstehenIn St. Oswald-Brunnach entstehen derzeit 4 weitere Abfahrtsvarianten mit insgesamt 10 km Länge, die durch zwei fixgeklemmte 4er-Sessellifte erschlossen werden. Dadurch erhöht sich das Pistenangebot in Bad Kleinkirchheim auf 105 km. Parallel dazu werden 60 neue Gemini-Lanzen „Eco“ installiert und eine neue Pumpstation errichtet – ebenfalls von Gemini zusammen mit Subunternehmer Berchtold, der für Steuerung, Visualisierung, Einbindung in die bestehende Anlage sowie die Anbindung an das LANSystem verantwortlich zeichnet. Ausgerüstet wird die neue Pumpstation – die bereits elfte insgesamt der Bergbahnen Bad Kleinkirchheim – zunächst mit zwei neuen KSB-Pumpen (500 kW Leistung) sowie einer bestehenden Pumpe (90 kW). Nächstes Jahr wird an vorgesehener Stelle eine dritte neue Pumpe dazukommen und die Pumpleistung nochmals auf insgesamt 360 l/s erhöhen. Weiters wird die Firma Gemini die Kompressorstation (Kaeser) aufrüsten und die Firma Teichbau Haider (Großraming) den Nockalm- Speicherteich auf 100 000 m3 vergrößern.  Somit stehen in Summe ca. 300 000 m3 verschneibares Wasser in 5 Speichern zur Verfügung. Alle Bassins wurden jeweils am höchsten Punkt angelegt, um den Naturdruck nutzen zu können, und werden mit 400er Rohren befüllt. Für das effiziente Wassermanagement hat man einige Ringleitungen hergestellt.

Aktuelle Baustelle in St. Oswald für Pistenneubau, Schneeanlage und Teichvergrößerung. Foto: Bergbahnen BKK

Größter Kunde von GeminiDurch die neuerliche Erweiterung der Beschneiungsanlage wird Bad Kleinkirchheim 97 % seiner Pisten technisch beschneien können. Dafür werden 700 Schneemaschinen eingesetzt, wobei von diesen 680 Schneelanzen sind. In den Anfängen wurde mit HKD-Lanzen begonnen, seit 1997 jedoch nur noch mit Gemini-Lanzen erweitert bzw. auch umgerüstet – und zwar in gewaltigen Dimensionen. „Für uns ist Bad Kleinkirchheim mit inzwischen 600 verkauften Eco-Lanzen der größte Kunde“, sagt Gemini-Geschäftsführer DI Gerald Reisenauer mit Stolz. Für Bergbahnen-Geschäftsführer Ing. Rudolf Egger war mit dem Markteintritt der energiesparenden Gemini-Lanze klar, dass hier seine Schneizukunft liegt. Er will an möglichst vielen Punkten gleichzeitig Schnee machen können, und das ohne empfindlichen technischen „Firlefanz“ und bei relativ wenig Drucklufteinsatz. Tatsächlich schafft er in 4-5 Tagen die Grundbeschneiung für das komplette Skigebiet, einzelne Pisten sind auch schon nach 3 Tagen fertig. „Voriges Jahr haben wir sogar in nur 35 Stunde n die 4 km lange Wiesernock-Abfahrt beschnien“, verrät Egger.

Grafik der neuen, von Gemini errichteten Pumpstation. Foto: Gemini

Ab 2006 wiederWeltcuprennenMan sieht in Bad Kleinkirchheim überall deutlich den Willen zur Weiterentwicklung und zum Aufschwung. 2003 wurde mit der Klammer-Abfahrt der FIS eine Rennstrecke zur Verfügung gestellt, die alle Stückerl spielt (80% Gefälle) – und natürlich mit 150 Gemini- Lanzen beschneibar ist. Als „Belohnung“ gibt es im Jänner 2006 Damen- Weltcup-Rennen, womit Bad Kleinkirchheim nach 1994 wieder in den Weltcup-Skizirkus zurückkehrt. „Wir wollen das als Signal für die Winter-Kompetenz verstanden wissen“, sagt Egger. „Und wir wollen in Zukunft das „Kitzbühel der Damen“ werden. Denn erstens werden von der FIS derzeit in Europa kaum noch weitere Herrenrennen vergeben, sondern eher reduziert zugunsten von Asien oder Amerika, und zweitens passt die Spezialisierung auf die Damen gut in die Positionierung Bad Kleinkirchheims in Richtung Gesundheit, Schönheit, Wellnes mit der Therme (Besitz der Bergbahnen), Nordic Skiing bzw. Nordic Walking und andere „feminine Ansätze“. Rudolf Egger wird vermutlich auch hier wieder richtig liegen.  Es kommt nicht von ungefähr, dass der Umsatz um 80 % gestiegen ist, seit er im Jahr 2000 auch noch kaufmännischer Geschäftsführer (technischer war er bereits vorher) geworden ist!mak

Bad Kleinkirchheim hat aus dem Speicherteich Brunnach etwas bis dato Einmaliges gemacht: einen Ostseestrand mit Strandkörben und weißem Sand auf 1 900 m! Foto: mak

 

Daten BSA Bad Kleinkirchheim / St. OswaldSchneileitungen:
54 425 mPumpstationen:
11Druckluftstationen:
5Speicherseen:
5Schneemaschinen:
700davon 680 Lanzen und 20 PropellerZapfstellen:
770Produzierte Schneemenge/Jahr:
1 400 000m3(entspricht 140 000 LKW-Ladungen)

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