Die Vakuum-Technologie der israelischen Firma IDE für temperaturunabhängiges Schneien (bis zu +30° C) in großen Mengen ist in der Branche inzwischen ein Begriff. Angesichts der Klimaerwärmung stößt sie bei den Skigebieten auf immer größeres Interesse, ist aber aufgrund der hohen Investitionskosten nicht für großflächige Beschneiung geeignet. Trotzdem sind vielversprechende Anwendungen für Pistenbetreiber möglich, die neue Zukunftsperspektiven zulassen – etwa die „Skihalle ohne Halle” für stadtnahe Kleinlifte. Das hieße, dass sich große Alpen-Skigebiete z. B. in Deutschland Außenposten leisten, die im Gegensatz zur Skihalle finanzierbar und dank eines IDE-Snowmakers schneesicher sind. Mit diesem „Winterplanet” genannten Konzept könnte u. a. dem Ski-Nachwuchsproblem entgegengewirkt werden.

Winterplanet, ein neues Konzept mitsamt 100 % Schneegarantie, welches das Wintererlebnis zu den Menschen in deutschen Ballungsräumen bringen soll. Grafik: Zau{:berg:} – Semmering

Um auch zukünftig die Frequenzen in den Skigebieten zu sichern, empfiehlt sich u. a. die Strategie, das Wintererlebnis zu den Menschen in die Ballungszentren zu bringen. Aus dieser Idee heraus sind in den letzten Jahren zahlreiche Indoor-Schnee-Erlebniswelten entstanden und eine Menge weiterer befinden sich im Projektstadium. Schon etliche renommierte alpine Skigebiete nutzen diese wetterunabhängigen SnowDomes in den Herkunftsländern ihrer Gäste als Plattform zur Präsentation bzw. Bewerbung samt angeschlossenem Reisebüro.Eine zweite Taktik im o. a. Sinn ist der massive Ausbau der Beschneiungsanlagen in stadtnahen Mittelgebirgsskigebieten wie dem Sauerland oder dem Schwarzwald, um die Gäste buchstäblich dort abzuholen, wo sie zuhause sind. Doch trotz der teils überwältigenden Erfolge – die Jever Skihalle Neuss zählt z. B. jährlich eine Million Besucher, das Skiareal am Schwarzwälder Feldberg verbuchte in der Saison 05/06 eine halbe Million Ersteintritte – haben sowohl das Konzept der Skihallen als auch der konventionellen Beschneiung klimatisch geeigneter Mittelgebirgsskigebiete ihre Schwächen:Schwächen der Skihallen- Skihallen können wegen der enormen Investitions- und Betriebskosten nur an wenigen Standorten wirtschaftlich betrieben werden. In Deutschland gibt es kaum noch geeignete Standorte.- Obwohl die Hallen Skibetrieb an 365 Tagen im Jahr ermöglichen, bleiben sie im Sommer weitgehend ungenutzt, die Nachfrage konzentriert sich auf die Zeit von Oktober bis Ostern. Die Infrastruktur wird also am wenigsten genutzt, wenn sie am teuersten zu betreiben ist.- Wegen der extrem hohen Luftfeuchtigkeit wird die Lufttemperatur in den Hallen als beißend kalt empfunden, was sich negativ auf das Gesamterlebnis auswirkt.- Ein entscheidender Aspekt der Faszination des Schneesports wird im kühl-industriellen Ambiente der Indoor-Pisten nicht transportiert: das Naturerlebnis! Gerade die beiden letztgenannten Aspekte lassen die Begeisterung oft nicht aufkommen, die erforderlich wäre, um aus Anfängern, deren erster Kontakt mit dem Schneesport in einer Halle stattfindet, regelmäßige Wintersportler zu machen. Sie sind für die Branche wahrscheinlich für immer verloren! Auf der Habenseite können die Hallen jedoch eine komplette und meist reibungslose Servicekette verbuchen: sie bieten Shopping, Gastronomie, Verleih, Unterricht und Schneesportaktivitäten aus einer Hand.

Stärken und Schwächen von ballungsraumnahen Schneesportangeboten. Grafik: Viehauser

Schneeproblematik im MittelgebirgeDie Stärken der Ziele im Mittelgebirge sind demgegenüber das Natur- Erlebnis, das vergleichsweise günstige Preisniveau und die Vielfalt der möglichen Schneesportaktivitäten, vom Schneeschuhwandern bis zur Pferdeschlittenfahrt, die den Winter hier als Lebensstil erlebbar machen. Das Problem hierbei ist nur, dass in den deutschen Mittelgebirgen nur an wenigen hochgelegenen Standorten mit Hilfe konventioneller Beschneiungstechnik ausreichend verlässlich Schnee produziert werden kann. Und selbst mit Beschneiungsanlagen kann keine 100 %ige Schneesicherheit gewährleistet werden. Gerade diese Regionen unterliegen fast ausnahmslos strengen Naturschutzauflagen, was die Entwicklungsmöglichkeiten erheblich einschränkt, und ihre Verkehrsanbindung ist selten optimal. Eine meist zersplitterte Betreiberstruktur limitiert die Wertschöpfung und verhindert häufig die konsequente Ausrichtung des Angebots an den Gästebedürfnissen. Für qualitätsorientierte alpine Wintersportregionen kommen diese Areale daher kaum als Partner in Frage.

Der IDE All Weather Snowmaker ist eine bereits weltweit eingesetzte Vacuum Ice Machine mit 200 m3–2000 m3 Produktion/Tag. Foto: IDE

Eine neue Vision mit der VIMAls Alternative zu den o. a. Konzepten, die Bevölkerungsmassen der Ballungsräume mit schnell erreichbaren Schneeangeboten zu „versorgen”, hat Felix Viehauser – bekannt als Betreiber der Internet- Branchenplattform „seilbahn.net” sowie der Softwarefirma SEC aus Bad Hofgastein – das Konzept „Winterplanet” entwickelt. Es überwindet die jeweiligen Schwachstellen von Skihallen und Mittelgebirgen, indem es mittels der wetterunabhängigen Vakuum Ice Machine (VIM) von der Firma IDE Kleinliften in Stadtnähe eine Piste schneesicher macht (Formel: 700 m Piste in 14 Tagen eingeschneit bei 700 m3 Schnee/Tag Produktion).Schlagwort: „eine Skihalle ohne Halle”! Konkret kann man sich darunter folgendes vorstellen:- ein Areal mit vielfältigen Schneeund Bergsportangeboten (Carving, Freestyle, Rodeln, Tubing, Instant Fun Tools, Schneeschuhwandern, Snowplay, Zip-Riding, Klettern, Rope Course, Nordic-Sports, Lookout u.v.m.) sowie herausragenden Dienstleistungen (Kinderbetreuung, Schneesportschule, Verleihcenter, Gastrotainment, VIP-Club, Lodging, Convenience-Bereich mit Duschen und Umkleiden, Relax-Center);- in unmittelbarer Nähe einwohnerstarker Ballungsräume,- unter freiem Himmel in natürlicher Gebirgslandschaft, aber dennoch,- mit 100 %iger Schneesicherheit von November bis März,- sowie herausragender Qualität und vertriebsstarkem Management aus einer Hand.Stärken bisheriger Konzepte vereinigt „Damit vereint der Winterplanet als menschlich dimensioniertes, naturnahes und damit authentisches Universum zum Erleben der Fliehkraft am Berg die Vorteile und Stärken der bisher am Markt eingeführten Konzepte und sichert sich damit den entscheidenden Wettbewerbsvorteil”, erklärt Viehauser die Vision. So eine Positionierung ist seiner Meinung nach die Grundlage für einen wirtschaftlich profitablen Betrieb, zumal sich ein „Winterplanet” schon mit 10 % der Investition einer Skihalle realisieren lässt. Daher könnte es sich bei guter Standortwahl rasch rechnen. So gesehen wäre ein „Winterplanet” prädestiniert als strategischer Partner für alpine Skigebiete im Sinne eines Breeder-, Feeder-, Leader- Konzeptes: d. h. auf dem „Winterplanet” werden die neuen Skifahrer „ausgebrütet”, mit welchen die führenden Schneeziele im Alpenland später „gefüttert” werden. Auf diese Art lohnt sich die Investition doppelt! Während die am Markt befindlichen konventionellen Beschneiungssysteme zur Schneeproduktion Minustemperaturen benötigen, arbeitet die VIM unabhängig von der Umgebungstemperatur – und zwar umweltfreundlich und energieeffizient. Es sind zwar die Anfangsinvestitionen beim „All Weather Snowmaker” VIM etwas höher, dafür aber die Betriebskosten weitaus geringer als bei herkömmlichen Schneeanlagen und die in Skihallen fortwährend erforderliche, teure Kühlung entfällt ebenfalls. Schmelzverluste der Schneedecke können jederzeit ausgeglichen werden, daher ist voller Betrieb auch während warmer Perioden garantiert. Oder anders formuliert: Damit kann Schnee während jener Zeit, in der die Gäste danach verlangen, auch ohne Halle zu 100% garantiert werden – jedoch zu weitaus günstigeren Kosten.

Der Schneehügel in Südafrika bei der Goldmine von Anglo Gold Ashanti, die mit der VIM gekühlt wird, eignet sich auch ausgezeichnet für alle Wintersportaktivitäten. Foto: IDE

Investoren willkommenViehauser hat bereits 15–20 Standorte in Deutschland ausfindig gemacht, die über bestehende kleine Skilifte (Bürgermeisterlifte) verfügen, aber seit Jahren wegen der Erwärmung keinen Betrieb mehr zustande bringen und obendrein total veraltet sind. Aber sie haben zum Teil ein sehr gutes Einzugsgebiet und wenn 100 Betriebstage garantiert sind, lassen sich Marketingmaßnahmen treffen. Für Investoren kann sich das sehr schnell rechnen, außerdem kommt man in so einem Fall viel schneller mit den Genehmigungen durch. Laut Viehauser interessiert sich eine große Bank bereits dafür, solche Projekte in Form eines Fonds zu finanzieren und eine Handvoll österreichischer Skigebiete überlegt sich bereits ein Engagement. SEC sucht aber noch weitere Investoren – schließlich gibt es in den deutschen Mittelgebirgen mehr als 1 200 Aufstiegshilfen, genug also, um für jeden wichtigen Ballungsraum einen passenden Standort zu finden. makInfos:Ing. Felix ViehauserGriesgasse 6A-5630 Bad Hofgastein++43(0)6432/3849www.sec.at

Technik der VIMDie „Vacuum Ice Machine” (VIM) erzeugt Schnee aus Vakuumverdampfung. Die Technologie nutzt Wasser als Kühlmittel. In der VIM führt ein hohes Vakuum zum Phänomen der dreifachen Aggregatzustände des Wassers nebeneinander.Ein Teil des Wassers verdampft, während das restliche Wasser gefriert. Das Eis-Wasser-Gemisch wird aus der Maschine in einen Schneekonzentrator gepumpt, wo das Wasser und die Schneekristalle getrennt werden. Daraus ergibt sich qualitativer hochwertiger Schnee bei jeder Umgebungstemperatur bis + 30° C.- Produktionskapazitäten von 170–2000 m3/Tag,- empfohlene Größe: VIM 400 für 680 m3/Tag,- Energieverbrauch: 6,7 kWh/m3 bei 6° Wasserzufuhr,- umweltfreundliche Schneeproduktion ohne chemische Zusatzstoffe,- seit mehreren Jahren weltweit eingesetzte Technologie für Kühlzwecke.