Dr. Erich Egger, Sprecher der Salzburger Seilbahnen

Dr. Erich Egger, neue Salzburger Seilbahnsprecher: Wir brauchen wieder Kompromissbereitschaft

Dr. Erich Egger von der Schmittenhöhebahn Zell/See ist seit 7. Juli (etwas verspätet durch die Pandemiesituation) offizieller Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft. Er hat die Position des Frontman der Bergbahner in einer besonders schwierigen Zeit übernommen. Im Gespräch mit dem MOUNTAIN MANAGER stellt er sich den Fragen der Branche.

 

Wie ist die Salzburger Seilbahnwirtschaft inmitten dieser schwierigen wirtschaftlichen Zeit aufgestellt?

Dr. Egger: Wir haben in der Salzburger Seilbahnbranche in den vergangenen Jahren eine sehr erfolgreiche Entwicklung genommen. Sowohl im Winter – als auch im Sommerbetrieb. Wir haben unseren Gästen wunderbare Zeiten auf den Bergen ermöglicht. Ausschlaggebend war unter anderem eine ständige Erhöhung des Komforts bei einer zunehmenden Verbesserung der Qualität des Angebotes. Das hat dazu geführt, dass wir in den vergangenen Jahren, vor allem in den letzten Wintern Rekorde geschrieben haben, die schon sehr beachtlich waren.

Der 15. März dieses Jahres hat uns leider abrupt zum Stillstand gebracht und sehr vieles jetzt auf den Kopf gestellt. Vorerst ist daher die Ausrichtung eine andere und wir müssen schauen, dass wir so gut wie möglich durch diese schwierige Zeit kommen.

Wir müssen zum einen Schaden von unseren Unternehmen abwenden und natürlich auf die gesamte Tourismusbranche achten.

Mitte März, unmittelbar nach einer Sitzung mit dem Landeshauptmann, waren wir geschockt. Keiner hatte damals damit gerechnet, dass die Entwicklung so dramatisch sein wird. Natürlich waren in der Folge durch den Lockdown die Erwartungen für den Sommer sehr verhalten.  Am 29. Mai durften wir dann schlussendlich wieder aufsperren. Die 2. Lockerungsverordnung hat ganz eindeutig geregelt, dass wir als Seilbahnen Transportmittel des öffentlichen Verkehrs sind, gleichzustellen mit Zug, U-Bahn oder Bus, mit Betriebs- bzw. Fahrplanpflicht.

 

Die Sommersaison war ja überraschend gut?

Anfangs gab es natürlich nur sehr eingeschränktes Gästeaufkommen, da die Grenzen noch dicht waren. Am 16. Juni öffneten sich die Grenzen nach Deutschland und es hat sich wieder bestätigt, dass das unser wichtigstes Herkunftsland ist. Es hat die Zahlen nicht nur gerettet sondern manche Bahnen sogar die Vorjahrsergebnisse erreichen lassen.

Bahnen, die in den vergangenen Jahren viel ins Sommerentertainment, ins Sommergeschäft investiert haben, wobei das Geld natürlich überwiegend vom Wintergeschäft kommt, hatten einen guten Erfolg zu verbuchen.

Die Gäste konnten mit den Familien und den Kindern den Berg genießen, sie haben Unterhaltung gefunden, sich in der freien Natur bewegen können und nicht ständig die Abstände vor Augen gehabt. Die Berge haben ja bereits in den vergangenen Jahren sehr an Beliebtheit gewonnen und das hervorragende Angebot wurde von unseren Gästen geschätzt und entsprechend genutzt. Die Berge waren also diesen Sommer „in“ und wir sind überzeugt, dass das im Winter auch wieder so sein wird.

Natürlich hat man gesehen, dass dort wo, aus welchen Gründen auch immer, das Sommergeschäft nicht ausgebaut werden konnte, (schwierige Grundstückseigentümer-Verhältnisse etc.) es dazu führte, dass manche Bahnen an dem Erfolg nicht partizipieren konnten. Aber in Summe gesehen hat die Branche einen durchaus zufriedenstellenden Sommer hinter sich.

 

Der Sommer wird also immer wichtiger?

Die Ausdehnung der Betriebszeiten über das ganze Jahr hat natürlich den enormen Vorteil, dass man Schlüsselmitarbeiter durchgehend beschäftigen kann. In den schwachen Zeiten werden so zusätzliche Erträge zur Abdeckung der Kosten erwirtschaftet. Man muss in den Sommer investieren und schauen, dass man dort Angebote schafft.

Der Sommer macht am Berg immer mehr Spaß © Schmittenhöhebahn

Der Sommer macht am Berg immer mehr Spaß © Schmittenhöhebahn

Ist Mountainbiken ein Zukunftsmodell?

Nicht überall ist das Mountainbiken ein mögliches Geschäftsfeld, weil es hier zunehmend Widerstände gibt. Sehr viele Gäste fahren mit dem E-MTB auf den Berg – dazu benötigen sie übrigens in der Regel keine Seilbahn. Die Angebote, die in den letzten Jahren in den MTB-Hochburgen entwickelt wurden, werden – besonders was das Downhill betrifft – zunehmend kritisch gesehen. Es gibt viel zu viele schwere Verletzungen. Daher ist man dazu übergegangen, immer mehr Flowtrails zu erstellen, deren Steigung oder Gefälle maximal sechs Grad beträgt, sodass die ganze Familie sie ohne Schwierigkeiten meistern kann. Flowtrails orientieren sich an der Auszeichnung der Schwierigkeit den Pistenmarkierungen im Winter, also blau, rot und schwarz.

 

Sollte man sich auf die bestehenden Resorts beschränken?

Dr. Egger: Das muss jeder für sich entscheiden. Einige Seilbahnunternehmen setzen aufgrund der Gegebenheiten darauf, aber in manchen Regionen ist es einfach nicht möglich, wenn sich Grundeigentümer dagegen sträuben. Auf der Schmitten haben wir mittlerweile einen Weg gefunden, um über Piesendorf auf den Gipfel zu fahren. Selbst dagegen wird noch massiv gearbeitet. Man kann also jetzt legal hochfahren und am gleichen Weg wieder runter. Es ist kein Rundweg möglich außer man benützt die Bahn zur Talfahrt. Ich bin zufrieden, dass man jetzt legal auf den Berg kommt, ich hätte den Weg natürlich lieber von Zell am See hinauf gehabt. Die Mountainbiker haben allerdings die Möglichkeit, Richtung Westen bis nach Hinterglemm zu fahren. Ansonsten setzen wir schon seit langem auf ein abenteuerreiches Familienangebot. In unserer Region baut die Gletscherbahnen Kaprun AG den Maiskogel zum MTB Gebiet aus, sodass bei uns jeder auf seine Kosten kommt.

 

Grund- und Waldeigentümer – funktioniert das jetzt?

Zwei Entwicklungen, die jetzt zusammenkamen: zum einen die Corona-Situation, die dazu geführt hat, dass wir auf den Bergen wesentlich mehr natursuchende Gäste hatten. Und das Zweite ist der unglaubliche Boom, den E-Bikes und E-MTB ausgelöst haben. Nun kann praktisch jeder auf den Berg und das macht natürlich Druck und Probleme da und dort, wenn sich die Leute immer weniger an Regeln halten. Grundsätzlich glaube ich, dass viele Grundeigentümer nicht so abgeneigt sind, nicht so negativ dem Rad gegenüberstehen. Aber vieles wird einfach kaputt gemacht durch undisziplinierte, egoistische und selbstsüchtige Menschen, die sich an keine Regeln halten. Man bekommt immer wieder unakzeptable Antworten, wenn man die Sportler darauf aufmerksam macht, dass man hier nicht fahren sollte. Man bemüht sich, mit Grundeigentümern gut zu verhandeln, entsprechende Verhaltensrichtlinien aufzustellen, zu beschildern usw. und dann kommen Leute, die glauben, sie seien das Zentrum des Universums und machen alles schlimmer.

Aber auch wenn man das Mountainbiken verbietet, die Undisziplinierten schafft man dadurch noch nicht ab. Der richtige Weg ist der der Kanalisierung. In Tirol gibt es einen eigenen MTB Beauftragten, der sich bemüht, Probleme umgehend zu lösen.

 

In der Schweiz gibt es vermittelnde Kontrollorgane auf den Wanderwegen und Trails. Ist das bei uns auch möglich?

Ich will die Polizei nicht gerne am Berg sehen, aber Ranger, wie sie im Nationalpark eingesetzt werden, fände ich gut. Mit positiven Dialogen kann man Disziplin und Respekt einfordern.

Da fällt mir ein unheimlich gutes Modell aus den USA und Kanada ein. Dort werden freiwillige Helfer, sogenannte Volunteers – das sind meist Pensionisten oder Studenten – für die Gesellschaft zur Hilfestellung, für Auskünfte aber auch zu Kontrollen eingesetzt. Dieses System fand ich, als ich es vor drei Jahren kennen lernte, so toll, dass ich es sofort bei uns umsetzen wollte. Dabei scheitert man aber in Österreich an der Sozialgesetzgebung. Will ich einen Pensionisten oder einen Studenten gegen das Entgelt einer Liftkarte einsetzen, muss dieser das sofort versteuern. In Österreich verhindert dieses kaum nachvollziehbare System solche Lösungen.

Die Volunteers machen das außerordentlich einfühlsam und höflich – ganz toll. Das bringt mehr Disziplin und Entschleunigung auf sympathische Weise auf der Piste. Sie sind Informanten, die natürlich keine Exekutivgewalt haben. Hier sollte man sich in Österreich etwas überlegen.

 

Sehen Skigebiete wie Gaissau-Hintersee einer ungewissen Zukunft entgegen?

Man braucht Investoren, um solche Skigebiete professionell führen. Damit ein solcher Betrieb aufrecht gehalten werden kann, muss man zu einem gewissen Maß am neuesten Stand der Technik sein. Basistechnik, und da gehört die Beschneiung dazu, ist zum Überleben notwendig. Es ist der ökonomische Druck, bereits zu Beginn der Saison den Betrieb aufzunehmen, ungeachtet dessen, dass der Schnee vielleicht erst später kommt. Die Grundbeschneiung ist heutzutage wichtig. Daher muss dort Geld investiert werden.

Wenn ich mich nun an die Reaktionen erinnere, die auf die Ausbaupläne der neuen Besitzer gekommen sind, fiel auf, dass reflexartig von Seiten der Landesumweltanwaltschaft reagiert wurde. Der Platz, der für den Speicherteich vorgesehen war, wurde sofort zu einem extrem schützenswerten Waldstück hochstilisiert. Damit so ein Projekt funktionieren kann, braucht es jedoch ein Einsehen von allen Seiten. Auch vom Naturschutz und der Landesumweltanwaltschaft. Mein Appell und meine Hoffnung sind, dass alle Seiten guten Willens sind und nicht Hürden aufgebaut werden, die die Betreiber nicht überwinden können. Es ist nicht verständlich, dass ein kleines Waldstück, das für einen Speicherteich geeignet ist und sich kaum von umliegenden Waldflächen unterscheidet, sofort als hochwertiges Biotop erkannt wird, nur um die Beschneiung zu verhindern. Hier brauchen wir Einsehen und auch einmal einen Grundkonsens mit den Naturschützern. Wir haben im Land Salzburg eine bestimmte Anzahl von Skigebieten, die wir erhalten wollen, die sich in einem angemessenen Ausmaß weiterentwickeln können müssen, um überlebensfähig zu bleiben. Ich wünsche mir da mehr Dialog. Dazu braucht es allerdings den guten Willen und das Einsehen aller Seiten, dass das Zusammenleben in unserer westlich demokratisch geprägten Welt auch Kompromissfähigkeit erfordert. Gehen wir fundamentalistisch vor, werden wir nur mehr streiten.

Das Pendel der Entwicklung hat von einer Seite vollkommen auf die andere Seite ausgeschlagen. Es fehlt derzeit einfach die Ausgewogenheit. Wenn man das Salzburger Naturschutzgesetz in Teilen ändert um NGO‘s und Anrainern mehr Beteiligungsrechte zu geben, werden größere Verfahren unendlich lange verzögert werden können. Mir tut es weh, dass sich die Politik nach Strömungen orientiert, die vor allen Dingen medial sehr stark und präsent sind, dabei aber vergisst, dass damit mögliche wirtschaftliche, gesellschaftliche und vor allen Dingen für die ArbeitnehmerInnen wichtige Projekte nicht mehr realisiert werden können. Wenn das geschieht, gibt es irgendwann das große Aufschreien, aber man hat letztlich mit diesen Gesetzen die Basis dazu geschaffen.

Man muss sich nur einmal die zahllosen Salzburger Projekte ansehen, angefangen vom Projekt Hochsonnberg, der Mönchsberggarage über die Hochgeschwindigkeitsstecke durch den Flachgau bis zur 380 KV Leitung oder Stegenwald, da gibt es eine unendliche Reihe von Einsprüchen. Gott sei Dank sind wir ein reiches Land und können uns das irgendwie noch leisten, aber das ist nicht zukunftsorientiert.

 

Sie würden Projekte am liebsten ohne Einschränkungen realisieren?

Ich bin überhaupt nicht dafür, dass alles ohne Einschränkungen gemacht werden kann. Gerade wir in der Seilbahnwirtschaft versuchen den gegenteiligen Weg zu zeigen. Natürlich nehmen wir Rücksicht auf die Ökologie aber letztlich benötigen wir Kompromisse. Dann kann man alle anstehenden Projekte realisieren. Aber wenn man fundamentalistisch unterwegs ist und auch noch unendliche Einspruchsrechte zur Verfügung hat, wird man nur mehr blockiert und auf eine sehr lange Reise geschickt.

 

Ist Salzburg anders als die anderen Bundesländer?

Salzburg ist immer schon einen sensibleren Weg gegangen. Unter LH Katschthaler wurde die Landesumweltanwaltschaft eingerichtet. Dialog wurde zwischen Behörde und Projektbetreiber betrieben und der Landesumweltanwalt brachte die Argumente der Naturschützer ein. Das war sehr vernünftig, vor allen Dingen weil zur damaligen Zeit die Leute noch fähig waren, Kompromisse einzugehen. Heute hat das Pendel in die falsche Richtung ausgeschlagen. Wir haben in der Naturschutzbehörde genügend fähige Beamte, die genau wissen, was zu tun ist. Daher benötigen wir nicht eine völlig losgelöste Oberbehörde wie die Landesumweltanwaltschaft in der heutigen Form. Der Salzburger Weg, den Nationalpark, der die Tauerntäler streng schützt, zu errichten, hat sich als beispielhaft und richtig erwiesen – auch wenn das Kapruner Tal, die Weisssee Gletscherwelt und das Felbertal zu diesem Zeitpunkt bereits wirtschaftlich genutzt wurden.

 

Welche Projekte stehen in den nächsten fünf Jahren an?

Im Land Salzburg ist die Entwicklung im Seilbahnbereich weitestgehend abgeschlossen. Es gibt noch einige Verbindungsprojekte, die anstehen. Die sind bekannt und durchwegs vernünftig, da man mit einem oder zwei Liften ganz neue Angebote schaffen kann. Dadurch fällt auch der Druck weg, dass man irgendetwas Anderes, Neues machen will. Das ist etwas, was die Seilbahngegner immer noch nicht verstehen. Einige wenige Verbindungen realisieren und es ist für die nächste Generation genug getan. Die Verbindung von St. Johann bis nach Kleinarl und in weiterer Folge nach Zauchensee, der Ausbau Dorfgastein – Großarltal, der Lückenschluss Zell am See – Saalbach sowie einige kleinere Projekte stehen noch an. Für diese sinnvollen Vorhaben spricht auch, dass in diesen Bereichen der Naturraum ohnehin bereits genutzt wird.

Schon in unserem ureigenen Interesse arbeiten und handeln wir verantwortungsbewusst! Man kann uns durchaus zutrauen, dass wir auf unsere Lebensader Natur achten. Äußerst fragwürdig finde ich es daher, dass Entwicklungen, die unsere Region betreffen, von Instanzen bestimmt werden, die keinen Zugang zu den Erfordernissen, den Gegebenheiten sowie den Sorgen und Nöten der Menschen vor Ort haben. Die Meinung der Einheimischen, der Menschen die hier leben, hat meines Erachtens mehr Respekt verdient!

Ausgabe 7/2020

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

TRENDS

  • Meinung: Prof. Peter Zellmann „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“
  • Prof. Bruno Abegg: Nachhaltigkeit ist aktueller denn je
  • Best Skiresort – die Langzeitstudie
  • Institute of BRAND LOGIC: Alpiner Wintertourismus in Zeiten von Corona
  • Monsterroller – das naturnahe Sommergeschäft in Corona-Zeiten
  • Der Alpine Coaster 2.0 als neue Attraktion in Oberau

MOUNTAINBIKE

  • 5. MTB-Kongress Saalbach: Konfliktlösungen am Berg gesucht
  • Bike Services von Wintersteiger – eine Weltpremiere
  • Bike Energy: Tourismusmotor E-Bike als Chance in der Krise
  • Mountainbike Movement: Downhill is not dead

SKISERVICE & RENT

  • Montana: Optimale Lösung für jeden Einsatz
  • Reichmann: Patent für Laserstrukturmaschine und Automaten-Belademagazin

NEUE BAHNEN

  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: St. Gilgen – Moderne Technik in Gelb und Rot
  • Skiverbindung Drei Zinnen/Sillian
  • HTI Digital: Neue digitale Lösung für Aufgabenverwaltung und Wartung
  • Serbiens größtes Skigebiet setzt auf LEITNER
  • Interview Giacomo Trattenero, Projektleiter bei LEITNER
  • Interview Julia Schwärzler, Marketing & Öffentlichkeitsarbeit bei DOPPELMAYR

MARKETING & MANAGEMENT

  • SKIDATA Mobile Flow Solution in Kitzbühel
  • Bergbahn AG Kitzbühel: Gerüstet für sicheren Winter
  • Neue Eigentümer für Reuttener Seilbahnen
  • 155. MM-Interview: Dr. Erich Egger, neuer Salzburger Seilbahnsprecher: „Wir brauchen wieder Kompromissbereitschaft“
  • Kornel Grundner, neuer Sprecher der österreichischen Sommer-Bergbahnen
  • Marketingwechsel Kitzsteinhorn
  • Kampagne: Schweiz fährt Ski
  • Bilanz Doppelmayr-Gruppe: Ergebnis gut, Ausblick gedämpft

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • Kässbohrer: Online durchstarten mit der PRO ACADEMY
  • Prinoth X-CAMP am Stilfser Joch Gletscher
  • SNOWsat Maintain: Instandhaltung 360°
  • Kässbohrer Serviceaktion: Last Minute Check 2020
  • ARENA: Fuhrpark-Management mit Fahrspurverfolgung und verbesserter Utility
  • Harald Bacher GmbH: Ein Anhänger, alle Möglichkeiten
  • YAMAHA: Neue Produktreihe zum Jubiläum

BESCHNEIUNG

  • Demaclenko: Neue Wege mit WLP Systems
  • 20 Jahre Supersnow – eine Leidenschaft für Schnee
  • TechnoAlpin: Neue Snowmaster-App

ELEKTROTECHNIK

  • Phoenix Contact AG: Zuverlässige Steuerungstechnik für Seilbahnen

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Ausgabe 6/2020

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung:Mag. Andreas Reiter, Zukunftsbüro: „Restart. Redesign. Das Bergerlebnis vor/nach Corona
  • Sattel Hochstuckli legt Fokus auf Nachhaltigkeit
  • Planaibahnen setzen auf Sonnenstrom
  • Area 47: Nachhaltige Unterkünfte in Modulbauweise
  • Mobile Nachhaltigkeit: Kooperation von ÖBB, Fachverband und ÖW

Bergsommer (3)

  • Zoom the Matterhorn
  • Neues Sommerprodukt Aqua Chimp“
  • IDEE Concept & Exhibition Engineering: Zweite Etappe der Erlebniswelt Säntis eröffnet
  • Erfreuliche Sommersaison für Zipline Annaberg
    In Hoch-Imst steht die Mutter der Elektro- Trial-Parks

SICHERHEIT & GESUNDHEIT

  • Neuer interaktiver Covid Quick Test schließt die Lücke
  • Corona-Wintertaktik von Ischgl
  • Professionelles Hygienekonzept für den sicheren Bahnbetrieb vonECO LINE
  • Demaclenko: Vollautomatisches Desinfektionssystem für Kabinenbahnen
  • MCI entwickelt Covid-19 Modell für sicheren Wintertourismus
  • TirolerStartup kann die Wintersaison retten

NEUE BAHNEN

  • DOPPELMAYR/GARAVENTA in Hochsöll: Ein Erlebnis von Anfang an
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Merkurbahn – Modernste Technik im Retorlook
  • LEITNER/Planai Hochwurzen-Bahnen: Höchster Komfort für den Gast

MARKETING & MANAGEMENT

  • Studie von Vitalpin: Ökonomische Folgen der Corona-Krise
  • 154. MM-Interview: Josef Gruber und Manfred Millinger, GF Dorfgasteiner und Großarler Bergbahnen „Der Kunde soll sich sicher fühlen“
  • Digitales 360° Bergerlebnis auf dem Pilatus
  • ARENA: Neuausrichtung und wertebasiertes Handeln
  • Chairkit: Wechsel im Management

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT & BESCHNEIUNG

  • Skidoo Schmeiser GmbH: Perfekt für extreme Einsätze
  • Kässbohrer: PistenBully 600 E+ mit redundanter Bremse
  • SNOWsat: Mit Abstand die beste Lösung
  • Kässbohrer Official Supplier der FIS Nordischen Ski WM 2021
  • PRINOTH: Mit Weitblick in die Zukunft
  • Bacher Bacher Harald GmbH: Top Team, Top Leistung
  • TechnoAlpin: Beschneiung mit der Technologie von morgen
  • Klenkhart & Partner Consulting: Perfekte Infrastruktur dank moderner Planungsmethoden

WARTUNG & SERVICE

  • Schneilanzen von Bächler: Bei der Wartung „sparen“
  • Motto von Team Service: Leistbare, individuell angepasste Lösungen
  • CALAG-Kabinenwartung: Service-Kompetenz nach Plan
  • Frey AG Stans: Kein Job wie (je)der andere

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Ausgabe 5/2020

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

TRENDS

  • Meinung: Ing. Siegfried Rasser, Vorstand Hochalmbahnen Rauris: „Unser Dynamic Pricing wirkte sich positiv aus“
  • Skidata und Novogenia entwickelten Covid-Tests

Bergsommer (2)

  • Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen: Die 7 größten Überraschungen des Sommer-Bergurlaubs
  • Mountainbike Tourismus auf der Turracher Höhe
  • Neue Biketrails in Oberndorf
  • Erste Solarsauna der Welt auf 2.000 m
  • Neuer Familienweg KUHbidu in Wagrain
  • Flying Coaster – Weltneuheit in Gröbming
  • Kärntens erste Rollbobbahn in Bad Kleinkirchheim
  • Einzigartiger Schweizer Zipline-Park im Appenzellerland eröffnet
  • Sunkid: BERGaufRODEL – die Rodel die bergauf fährt

SEILBAHNTECHNIK

  • LEITNER ropeways: Roccaraso hält an Ausbaustrategie fest
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Lünersee generalsaniert in neuem Glanz
  • LEITNER ropeways/Nebelhornbahn Oberstdorf: Baustart früher als geplant
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Bauarbeiten Salvistabahn kommen gut voran

MARKETING & MANAGEMENT

  • 153. MM-Interview: Friedl Eberl, Betriebsleiter und Prokurist Bergbahnen Hohe Salve: „Sommer gewinnt immer mehr an Bedeutung“
  • Wetterpanorama im Servus-TV setzt auf Panomax-Kunden
  • KASSANDRA für Gästeprognose und Analyse

TECHNIK & WIRTSCHAFT
AKTUELL

  • Snowfarming Resterhöhe: Schnee von gestern für den Sport von morgen
  • Großarler Bergbahnen: Für die Zukunft gerüstet
  • Vorschau 5. MTB Kongress
  • Grischconsulta: Betriebskosten in mittelgroßen Skigebieten
  • Photoprint, ein neues Produkt von Alturos Destinations

PISTENMANAGEMENT & BESCHNEIUNG

  • TechnoAlpin: Problemlos in die kommende Wintersaison
  • Gletscherschutz mit Tencate
  • PowerGIS: Ausbildung und Vernetzung im ARENA Innovationslabor
  • Neuer Servicepoint am Grießenkar

SUPPLEMENT ÜBERSCHNEEFAHRZEUGE

  • Interview mit Mag. Anton Bodner und Florian Wörgetter: Bergbahnen Kitzbühel setzen weiterhin auf PowerGIS
  • Prinoth: Mit voller Kraft in den neuen Winter
  • Motorex: Komplettes Sortiment an Hygiene- und Schutzprodukten
  • Kässbohrer Composites GmbH: Fünf Verfahren, ein Ziel
  • Kässbohrer: Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
  • Vorstandswechsel bei Kässbohrer
  • Kässbohrer: Die PRO ACADEMY ist überall
  • Zaugg-Rolba R500 mit Wechselnutzen
  • Lang Energie AG: Saubere Kraft für Pistenfahrzeuge
  • Elektro-Schneefahrzeug Bobsla: Ohne Benzin, ohne Lärm
  • Pistentech: Servicequalität nochmals erhöht
  • Technische Tabellen: Pistenfahrzeuge
  • Technische Tabellen: ATV
  • Technische Tabellen: Motorschlitten

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Ausgabe 4/2020

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Meinung: Jack Falkner, Reto Gurtner, Andy Varallo: „Verantwortungsbewusst in die Zukunft“     

Impressum
Bergsommer (1)

  • Wilder Berg Mautern
  • Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen: Gut vorbereitet gestartet
  • Mountaincart – Der Gästebegeisterungsgarant
  • Bikepark Innsbruck feilt an seiner Attraktivität
  • Österreichs 1. Klimawanderführer im Kaunertal
  • Sunkid: Außergewöhnliche Sommerprojekte
  • „La Gondola“ am Walensee – das Gondelrestaurant

SEILBAHNTECHNIK

  • Atria mit dem Red Dot Award Procuct Design ausgezeichnet
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: 10er Kabinenbahn „König Laurin“ in Carezza
  • LEITNER ropeways/Geißkopfbahn: Top für Sommer & Winter
  • LEITNER ropeways: Modernes Kraftpaket in Schladming
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: 3S-Bahn auf Cat Ba (Vietnam) eröffnet
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: 10-MGD Schindlergratbahn in St. Anton
    Bartholet Seilbahnen: Neuer Weltrekord in der Türkei

MARKETING & MANAGEMENT

  • Bergbahnen als AUVA-Partner
  • 152. MM-Interview: Franz Moderegger, Vorstand Berchtesgadener Bergbahn AG
  • Studie der Österreich Werbung zum Inlandsurlaub
  • Leadership-Programm für Bergbahnen
  • Bilanz der HTI-Unternehmensgruppe
  • Liefer- & Logistikkette: Das primäre Ziel der Hacker
  • Institute of Brand Logic: Wintertourismus braucht Skisport plus innovative Zusatzerlebnisse
  • Erste Ergebnisse der Studie „Best Ski Resort“
  • Videobasierte Lösung für Zutrittskontrolle von feratel

TECHNIK & WIRTSCHAFT
LEASING (2)

  • Kässbohrer: Besondere Situationen erfordern besondere Lösungen
  • Pistentech: Alles aus einer Hand

PISTENMANAGEMENT

  • PowerGIS: Vermessung & Pistenmanagement aus einer Hand
  • Harte Tests für den elektrischen Pistenbully PB 100E
  • Führungswechsel bei PRINOTH
  • Klenkhart & Partner Consulting: Ökologisch sensible Planungen im alpinen Raum

FIRMEN NEWS

  • Immoos: „One Stop-Shop“ für Sicherheit
  • Sunshine Polishing: Glänzend aus der Krise
  • Neues Produkt von AXESSmisst Körpertemperatur

SUPPLEMENT BESCHNEIUNG

  • DEMACLENKO: Superlative hat einen neuen Namen: TITAN 4.0
  • DEMACLENKO: Nachhaltige Beschneiung dank Lanzentechnologie
  • Schneezentrum Tirol: Wir treiben die Optimierung der technischen Beschneiung weiter voran
  • TechnoAlpin: Superlativ, wenn es wirklich zählt
  • Super Schnee, SUPERSNOW
  • Bächler-“Retrofit“: Mehr Schneileistung leicht gemacht
  • ZMU Austria: Alles andere ist bloß Standard
  • Riesneralm ging mit Beschneiungs- E-Werk in Betrieb
  • TechnoAlpin: Neuer Schacht
  • MND: Saubere Energieerzeugung dank Schneemaschinen
  • Aquasol: Skipistenbegrünung mit Kokosgewebe
  • Sherpa: Spitzentechnologie der Beschneiung entwickelt
  • Technische Tabellen: Propellermaschinen
  • Technische Tabellen: Lanzen

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Ausgabe 3/2020

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

TRENDS

  • Gernot Memmer, Kohl & Partner Destinationsmanagement in der Krise
  • MEINUNG Mike Partel: Wie sicher sind unsere Skigebiete im nächsten Winter?
  • pronatour: Bergsommer als große Chance
  • hochkant: Seit 50 Jahren neue Ideen aus dem Allgäu
  • Sunkid: Big Pictures
  • Osetbikes eröffnet neue Dimensionen

KOMMUNIKATION

  • Mountain Guide Inside auf Titlis
  • Kommunikation in Zeiten von Corona

SEILBAHNTECHNIK

  • DOPPELMAYR- GARAVENTA/ Berwang: Auf gutem Weg
  • LEITNER ropeways: Vision der Alpenüberquerung nimmt Gestalt an
  • Zermatt baut Gondelbahn und Beschneiung Kumme
  • DOPPELMAYR- GARAVENTA: Direkter Anschluss in Fiesch (CH)
  • LEITNER ropeways: Grünes Licht für neuen Helmjet in Sexten

MARKETING & MANAGEMENT

  • MM-Interview: Johann Kleinhofer, GF Mariazeller Bürgeralpe Seilbahnbetriebs GmbH
  • 50 Jahre Wendelstein-Seilbahn
  • Bergbahn AG Kitzbühel: Neuer Marketingsvorstand ernannt
  • Saalbach-Hinterglemm geht mit 6 statt 4 Bergbahnen in den Sommer

TECHNIK & WIRTSCHAFT

LEASING

  • Hinterglemm: Leasing der neuen 12er KOGEL Bahn
  • Expertise von Markus Untertrifaller: Leasing als Finanzierungsalternative
  • Lawinenschutz-Leasing mit Inauen-Schätti
  • Supersnow bietet auch Leasing

ÖKOLOGIE

  • Solarstrom made by Kässbohrer
  • Süd-Rasen: Interessante Begrünungslösungen für den alpinen Bereich
  • Huesker: Weltneuheit ecoLine
  • Kärntner Saatbau: Optimale Auswahl

PISTENMANAGEMENT

  • Kässbohrer: (Field)Service in Coronazeiten
  • PowerGIS: ARENA UnternehmensEntwicklung & ProjektManagement
  • Prinoth: Rotes Kreuz in Italien setzt auf HUSKY
  • Top- Ausbildung bei Kässbohrer

BESCHNEIUNG

  • TechnoAlpin: Zuverlässige Beschneiungsanlagen auch in schwierigen Zeiten
  • DEMACLENKO: Superlative hat einen neuen Namen

FIRMEN NEWS

  • Team Service: Neues Förderband als Einstiegsmodell
  • AXESS AG: Fulminanter Jahresabschluss 2019/20
  • Änderung im Vorstand von DEMACLENKO

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Peter Grander, GF SkiStar St. Johann. Foto: SkiStar St. Johann

Peter Grander, GF SkiStar St. Johann – „Wir müssen uns fokussieren!“

2016 hat die schwedische SkiStar AB die Mehrheit an den St. Johanner Bergbahnen erworben. Seither hat SkiStar St. Johann viel investiert, ein durchdachtes Konzept wurde auf den Weg gebracht. Der MOUNTAIN MANAGER hat Peter Grander, GF SkiStar St. Johann, nach den Zielen und Herausforderungen befragt.

Sie sind seit 1,5 Jahren Geschäftsführer von SkiStar St. Johann, was hat Sie an der Aufgabe gereizt?

Ein Hauptgrund, diese Aufgabe zu übernehmen, war für mich, wieder in die Heimat zurückzukehren und hier zu arbeiten. Ein wesentlicher Aspekt, der mich gereizt hat, war aber auch die spezielle Konstellation der Bergbahngesellschaft, die zu SkiStar gehört. SkiStar ist eine schwedische Unternehmensgruppe, die in den Bereichen Freizeit, Tourismus, Immobilien und Einzelhandel tätig und an der Stockholmer Börse notiert ist. Die Gruppe besitzt und betreibt Ski Resorts in Schweden, Norwegen und mit St. Johann in Tirol auch in Österreich.

Wie war Ihr Zugang zur Bergbahnbranche, was haben Sie vorher gemacht?

Ich habe in Innsbruck am MCI Tourismus und Freizeitwirtschaft studiert. Über die Vermittlung eines Professors bin ich mit der Sparte Tourismusberatung in Kontakt gekommen, genauer mit der conos gmbh, Mag. Arnold Oberacher. Ich habe dort mein Praktikum gemacht und war insgesamt 5 Jahre in Wien. Dort war dann auch mein Einstieg in das Seilbahn-Consulting, wobei ich ursprünglich meinen Schwerpunkt eigentlich auf den Bereich Gastronomie gelegt hatte. In der Folge bin ich dann zu den Gletscherbahnen Kaprun gewechselt und war dort kaufmännischer Assistent vom Vorstand. In dieser Zeit wurden die Maiskogelbahn und die Gletscherbahnen Kaprun fusioniert und die Arbeiten für die Seilbahnverbindung 3K-K-onnection in Angriff genommen, eine recht spannende Zeit.

Was sehen Sie als die wesentlichen Elemente Ihrer Arbeit?

Mein Aufgabengebiet ist ausgesprochen vielseitig. Wir kümmern uns hier nicht nur um die Gäste und die Seilbahnen. Wir haben an die 100 Grundeigentümer und sehr viele Stakeholder, die man informieren und am laufenden halten muss. Dazu ist die Koordination mit SkiStar AB sehr wichtig, entsprechend aufwändig und intensiv. Alle Bereiche in ein stimmiges Gesamtpaket zu bekommen, ist sicher eine große, aber ausgesprochen interessante Aufgabe.

Bei der Bergbahngesellschaft ist SkiStar mit 68 Prozent Haupteigentümer. Welche Vorteile/Synergien/Herausforderungen bringt das mit sich?

Die Vorteile liegen sicher in der Größe der Unternehmensgruppe SkiStar AB, gerade wenn es um den gemeinsamen Einkauf und die Verwirklichung von Projekten geht. Dann ist natürlich auch die Markterschließung eine sehr gute, man kann hier bestehende Märkte nutzen und darauf zurückgreifen. Dazu gibt es interessante Strukturen, die für uns sicher ein Vorteil sind. Ich denke da vor allem an den Non-Stop-Shop, in dem unter skistar.com alles von der Unterkunft über Skipass, Skischule bis zum Skiverleih und den Sportprodukten buchbar ist.

Es gibt natürlich auch viele Herausforderungen, zu denen etwa die unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen gehören. Da gibt es immer wieder Erklärungsbedarf. Da SkiStar AB ein börsennotiertes Unternehmen ist, ist auch das Reporting sehr zeitintensiv. Alle Gespräche laufen auf Englisch, sodass man hier wirklich gefordert ist, wenn es um Details geht.

SkiStar St. Johann hat in den letzten Jahren rund 25 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert. Foto: SkiStar St. Johann

SkiStar St. Johann hat in den letzten Jahren rund 25 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert. Foto: SkiStar St. Johann

„Wir sind auf einem guten Weg“

Wie stellt sich heute das Angebot von SkiStar St. Johann dar, wohin möchte man?

Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben zwar noch einige ältere Anlagen, aber hier tut sich etwas. So sind wir gerade bei den Projektierungsarbeiten für den Jodlalmlift. Dabei handelt es sich um einen fixgeklemmten Doppelsessellift, der als wichtiger Verbindungslift durch eine kuppelbare 6er-Sesselbahn ersetzt werden soll.

In den letzten Jahren haben wir rund 25 Mio. Euro in die Beschneiung und den Neubau der Bahnen Eichenhof I & II sowie 2019 den Tauwiesenlift investiert. Grundsätzlich wollen wir unsere Ausrichtung auf Familien weiter stärken. Dabei hilft uns auch unser Maskottchen Valle, der als tollster Schneemann der Welt für die Kinder Akzente setzt. Die Aktivitäten rund um Valle werden von allen 4 Skischulen mitgetragen und bewähren sich gut.

Welches Gästesegment sprechen Sie an, gibt es Unterschiede im Winter im Vergleich zum Sommer?

Ein wesentlicher Unterschied zu den Skidestinationen in Norwegen und Schweden, in denen es nahezu keine Tagesgäste gibt, ist es, dass wir rund 40 % Tages- und 60 % Nächtigungstouristen haben. Bei beiden steht wiederum die Familie im Fokus, und das im Winter und im Sommer.

Es gibt auch Gäste aus Skandinavien, die zu uns kommen – da gibt es aber sicher noch Spielraum nach oben. In diesem Zusammenhang ist es natürlich eine Herausforderung, die Channel-Managementsysteme der einzelnen Anbieter so zu vernetzen, dass man direkt zugreifen kann und Kontingente dann direkt freigeschalten werden können. Hier gibt es im Moment einen Testlauf, an diesem Punkt wird gearbeitet.

SkiStar St. Johann hat sein Angebot auf Familien ausgerichtet. Foto: Mirja Geh

SkiStar St. Johann hat sein Angebot auf Familien ausgerichtet. Foto: Mirja Geh

Im Oktober hat die Bergbahn Anteile am Tauwiesenlift in Oberndorf übernommen. Welche Erwartungen hat man/welche Pläne gibt es?

Der Tauwiesenlift ist ein kleiner Verbindungslift, der privat geführt wurde. Nachdem der Betreiber diesen Lift, der schon in die Jahre gekommen war, nicht mehr weiterführen wollte, haben die Gemeinde Oberndorf, der Tourismusverband Kitzbüheler Alpen/St. Johann und wir uns entschlossen, hier aktiv zu werden. Mit Hilfe eines Kooperationsprojektes wurde der bestehende, veraltete Schlepplift 2019 durch einen modernen Tellerlift von Doppelmayr ersetzt, installiert wurde auch eine Trassenbeleuchtung. Die Kosten wurden gedrittelt. Auf diese Weise möchte man Einheimischen und Gästen ein attraktives Skianfängergelände bieten, das leicht zugänglich ist.

Seit diesem Winter gibt es ein Pistentouren-Ticket? Warum hat man sich dazu entschlossen, wie wird das durchgeführt?

Wir haben in St. Johann sehr viele Pistentourengeher, der Trend zum Pistentourengehen hält auch nach wie vor an. SkiStar St. Johann ist es darum gegangen, ein Leitsystem auf den Weg zu bringen, das ein möglichst konfliktfreies Miteinander von Skifahrern und Pistengehern möglich macht. Grundsätzlich muss man sagen, dass mit dem Tourengeher keine Wertschöpfung zu lukrieren ist – im Gegenteil, wenn er mit dem Pkw kommt, nimmt er dem zahlenden Skifahrer Platz weg. Deshalb haben wir in diesem Winter das Pistentouren-Ticket eingeführt und drei Aufstiegsrouten definiert, die entsprechend beschildert sind. Auf diese Weise möchten wir sowohl den Skifahrern als auch den Pistentourengehern gerecht werden und ein Nebeneinander möglich machen. In Summe sind wir bis jetzt zufrieden, wie das Angebot angelaufen ist und wie es angenommen wird. Das muss sich alles natürlich noch einspielen – ich glaube aber, dass wir so auf dem richtigen Weg sind.

Der Sommer ist nicht mehr wegzudenken aus unserem Angebot

Welchen Stellenwert hat der Sommer im Angebot, wie sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?

Mit dem Sommer generieren wir rund 20 % unseres Umsatzes. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass wir im Sommer durchschnittlich 75.000 Gäste am Berg begrüßen dürfen. Der Sommer ist damit nicht mehr wegzudenken aus unserem Angebot. Für das Unternehmen bedeutet ein erfolgreicher Sommer aber nicht nur ein Plus an Umsatz, sondern auch dass wir attraktive Ganzjahresarbeitsplätze zur Verfügung stellen können.

Ich denke, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind. Wir haben sehr schöne Wanderwege in allen Schwierigkeitsgraden, einen Klettersteig auf das Kitzbüheler Horn und einen Single-Trail, der ins Tal führt. Unser Angebot umfasst außerdem eine Mountaincart-Strecke und einen Waldseilkletterpark. SkiStar St. Johann verfügt über das Gütesiegel der „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“, wobei Action und Erholung am Berg im Mittelpunkt stehen. Durch unser vielfältiges Angebot haben wir die Auszeichnung als „Abenteuer-Berg“ erhalten.

Der Hochseilgarten wird im Sommer gut angenommen. Foto: Mirja Geh

Der Hochseilgarten wird im Sommer gut angenommen. Foto: Mirja Geh

Welche Investitionen stehen für den Sommer/Winter an?

Die Projektierung für den Ersatz des Doppelsesselliftes „Jodlalm“ durch eine moderne 6er-Sesselbahn ist im Laufen. Für den Sommer sind wir gerade dabei, für den Tauwiesenlift ein kleines Trailangebot zu erarbeiten. Da sind wir im Moment ebenfalls in der Projektierungsphase. Dazu steht im Sommer der Folientausch bei einem Speicherteich am Programm. Bei diesem Teich handelt es sich um den ersten Speicherteich Österreichs, der vor mittlerweile 30 Jahren gebaut wurde.

Was sehen Sie als die großen Aufgaben/Herausforderungen der Zukunft in der Positionierung der Bahn im touristischen Umfeld?

Wir müssen uns fokussieren. Der Schwerpunkt liegt bei uns auf der Familie und Konzepte um diesen Schwerpunkt müssen wir konsequent weiterverfolgen. Dazu stehen die „soft facts“, also unsere Dienstleistungsqualität, im Blickpunkt. Dienstleistung wird für die Zukunft sicher noch wichtiger werden, als sie es jetzt schon ist.

lw

Ausgabe 2/2020

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

TRENDS

  • Umfrage: Corona Krise 2020: Alles auf Stopp!
  • Meinung: Dr. Berno Stoffel: Motivierte Mitarbeiter – Happy Gäste
  • Allegra Tourismus: Warum sich jetzt mit Mountainbike- Tourismus beschäftigen?
  • Idee Concept & Engineering: Zweite Etappe der Erlebniswelt Säntis inszeniert
  • Die vermutlich höchste Bürsten-Waschanlage der Welt in Zermatt
  • Pistensperre bei Präparierung
  • Familienstudie: Das Urlaubsverhalten nach Corona
  • Motasdesign: grafisches Hilfspaket für Covid-19

SKISERVICE & RENT

  • Thaler bringt frischen Wind nach Italien

SEILBAHNTECHNIK

  • TeamService platziert Förderband in Serfaus
  • Load-Here-Plattform von Chairkit etabliert
  • Skirama Kronplatz/Projekt Olang I und II
  • DOPPELMAYR- GARAVENTA/Hinterglemmer Bergbahnen: Schneller und bequemer am Zwölferkogel
  • DOPPELMAYR- GARAVENTA: Erste 8er-Sesselbahn D-Line für die Schweiz
  • LEITNER ropeways: Urbanes Seilbahnsystem in Mexiko-Stadtt
  • LEITNER ropeways/Savognin: Strategisch wichtiger Hauptzubringer
  • LEITNER ropeways: Neue Kabinenbahn für Cortina d‘Ampezzo
  • Bartholet Seilbahnen: Dreimal neu in der Schweiz
  • CWA: Erfolgreiche Einführung der neuen Kabinenmodelle OMEGA V und ATRIA
  • Klenkhart plante 10 EUB Gabühelbahn in Dienten

MARKETING & MANAGEMENT

  • MM-Webinar Dynamic Pricing: Kompakte Information online
  • Feratel One-Stop Mountain Shop für mehr Convenience
  • Pizol kombiniert Entertainment von Skiline und Klimaschutz
  • Bergbahn AG Kitzbühel: Auszeichnungen dokumentieren Qualität

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT

  • Pistentech: Am Puls der Zeit
  • Der neue PistenBully Kässbohrer 600 E+ ist Nachhaltigkeit pur
  • Kässbohrer Geländefahrzeug AG: Arrivederci und Ciao!
  • PRINOTH bei der Biathlon-WM Antholz
  • PowerGIS: Eine neue Management-Plattform für alle Systeme
  • ROTAX präsentiert Motorschlitten mit Wasserstoffantrieb

BESCHNEIUNG

  • DEMACLENKO Kundenzeitschrift
  • TechnoAlpin: Communication is key
  • DEMACLENKO: Schnee- und Pistenmanagement neu definiert

Download (PDF)

Sonderausgabe Mountain Manager Worldwide April/2020

MM-MAGAZINE

  • Editorial
  • Content
  • Opinion: Dr. Josef Burger, CEO Bergbahn AG Kitzbühel: “Responsibility, sustainability and the courage to change”
  • Statements MMag. Günther Aigner/Forum Zukunft Skisport: “Regime change in the summer”
  • Premiere of the Wiegand Alpine Coaster in the Ukraine
  • Milestone for Ski Circus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn: Ski Circus develops slope control system that is unique in Europe
  • Panomax launches a webcam with incredible performanc: Panoramic night images that no-one thought possible until now

SKI SERVICE & RENT

  • digiCOM IT-Solutions on the Zugspitze: Germany’s highest toboggan rental is booming
  • An automation success story: Wintersteiger celebrates 1500 automated ski service machines at ISPO
  • Hermann Thaler: Modern customer service with the “Welcome Terminal”

NEW CABLE LINES

  • Klenkhart & Partner Consulting planned 10 MGD Gabühelbahn in Dienten
  • Doppelmayr -Garaventa/Gletscherbahnen Kaprun AG Dream of generations is reality
  • Doppelmayr/Garaventa wins contract in Mexico City
  • Bartholet Seilbahnen: Three new installations in Switzerland
  • CWA Constructions SA showcases innovation ATRIA

MARKETING & MANAGEMENT

  • Preview Interalpin 2021
  • MM-Interview: Mag. Reinhard Wieser, MD Alpbacher Bergbahnen: “The size of a ski resort is not the only criterion for success”

TECHNICAL SERVICES

SLOPE MANAGEMENT

  • Pistentech: Always current
  • Interview Jens Rottmeier, CEO Kässbohrer Geländefahrzeug AG: Customer orientation is the ultimate goal
  • Courchevel: “We save a lot of time with SNOWsat ToDo!”
  • ARENA Slope Management: Guarantee skiing and protect the environment
  • Prestigious work of PowerGIS: ARENA at the Hahnenkamm-Race Kitzbühel 2020
  • Bächler impresses in Kaprun: Systematic efficiency

Reinhard Wieser, ©Grießenböck

Mag. Reinhard Wieser, GF Alpbacher Bergbahnen – Die Größe eines Skigebiets ist nicht das einzige Erfolgskriterium

Seit dem Zusammenschluss der Alpbachtaler Bergbahnen mit der Wildschönau im Jahr 2012 geht es im sogenannten „Ski Juwel“ steil bergauf. Mag. Reinhard Wieser hat 2016 ein großes Erbe von Hausberger übernommen und führt die Destination mit Umsicht und Charme zu weiteren Höhenflügen. Die verbesserten Zufriedenheitswerte der Gäste sprechen für sich!

Herr Wieser, wie war eigentlich Ihr Werdegang in die Seilbahnbranche, welche Vorgeschichte  und Stationen haben Sie durchlaufen? Welche Funktionen üben Sie noch aus?

Sport und im speziellen Skifahren ist seit jeher meine große Leidenschaft. Bereits als Kind bin ich im Winter jede freie Minute auf den Skiern gestanden. Weil es im Valsertal, wo ich aufgewachsen bin, keinen Lift gab, musste ich mit meinen Brüdern die Skipiste selber treten und immer zu Fuß aufsteigen. Später kam ich zum Skirennsport, der mich bis zum Ende meines Betriebswirtschaftsstudiums an der Universität in Innsbruck begleitet hat. Nach dem Abschluss meines Studiums sowie der Trainerausbildung suchte ich einen „Job“, bei dem ich beide Bereiche verbinden konnte. Und so kam es, dass ich 2003 bei den Mayrhofner Bergbahnen meine hauptberufliche Laufbahn mit den Aufgabenbereichen Controlling und strategisches Marketing startete. 2006 wurde ich dann als Mitglied in den Vorstand berufen. Nach meiner Zeit im Zillertal folgte ein Engagement bei den Bergliften Langes in Lermoos/Biberwier sowie in der Axamer Lizum. Seit 2016 führe ich die Alpbacher Bergbahn als Geschäftsführer und ich kann sagen, dass aus dem anfänglichen „Job“ meine neue Leidenschaft geworben ist. Daneben fungiere ich als kooptiertes Mitglied in der Fachgruppe Seilbahnen der Wirtschaftskammer Tirol, kooptiertes Aufsichtsratsmitglied unseres Tourismusverbandes sowie als Gesellschaftervertreter bei der Alpbach Tourismus GmbH, welche die Dachgesellschaft des Congress Centrums Alpbach ist.

Die Skigebiete Alpbach und Wildschönau haben sich 2012 mit der sogenannten Verbindungsbahn zum „Ski Juwel“ zusammengeschlossen. © Alpbacher Bergbahnen

Die Skigebiete Alpbach und Wildschönau haben sich 2012 mit der sogenannten Verbindungsbahn zum „Ski Juwel“ zusammengeschlossen. © Alpbacher Bergbahnen

Wie fällt Ihre persönliche Bilanz nach 3 Jahren Geschäftsführertätigkeit in Alpbach aus und was ist seit dem Abgang von Peter Hausberger geschehen?

Als ich 2016 zur Alpbacher Bergbahn kam, merkte ich gleich, dass viele wichtige Weichenstellungen in der Vergangenheit richtig gestellt wurden. Durch diese Entscheidungen wurde die Basis für eine positive Entwicklung in der Zukunft gestellt. Hervorheben möchte ich die seilbahntechnische Verbindung mit unserem Nachbarn in der Wildschönau und der Schaffung des „Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau“ im Jahre 2012. An der Realisierung dieses Projektes hatte mein Vorgänger Peter Hausberger einen entscheidenden Anteil und natürlich hat er in seiner 32-jährigen Amtszeit das Unternehmen wesentlich geprägt. Aber auch die Entwicklung der Gesellschaft in den vergangenen drei Jahren ist sehr erfreulich. Es konnte nicht nur eine deutliche Umsatzsteigerung erzielt werden, auch die Zufriedenheitswerte unserer Kunden haben sich erfreulich verbessert. Die Entwicklung der Sommersaison ist dabei besonders hervor zu heben. Bei den Investitionen achten wir sehr auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen „Basis-, Leistungs- und Begeisterungsanforderungen“. D.h. die geplanten Investitionen werden einem Check mit einer adaptierten Version des „Kano-Models“ unterzogen. Das Ziel ist die richtige Mischung an Investitionen. Seit ich in Alpbach bin, sind ca. EUR 12 Mio. an Investitionen getätigt worden.

Der Zusammenschluss mit der Wildschönau zum „Ski Juwel“ hat bekanntlich das Alpachtal attraktiviert. Wie hat er sich wirtschaftlich ausgewirkt?

Der Zusammenschluss der Skigebiete im Alpbachtal und der Wildschönau zum „Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau“ ist eine großartige Erfolgsgeschichte –  wir zählen seither zu den attraktivsten Gebieten in Tirol. Der größte Sprung bei Gästen und Umsatz gelang natürlich im ersten Jahr (+13,5 % bei den Ersteintritten). Allerdings gibt es eine laufende Steigerung, ohne dass wir Kapazitätsprobleme bekommen. Auf der Alpbacher Seite konnte der Umsatz seit dem Zusammenschluss um ca. 60% gesteigert werden. Dadurch sind wir in der Lage, nicht nur alle laufenden Aufwendungen abzudecken und notwendigen Ersatzinvestitionen zu tätigen, sondern auch in neue Erlebnisse und Produkte zu investieren. So leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum öffentlichen Nahverkehr, der über eine reine Skibusfinanzierung hinausgeht.

Der Alpbachtaler Lauser Sauser im Winterbetrieb. © Alpbacher Bergbahnen

Der Alpbachtaler Lauser Sauser im Winterbetrieb. © Alpbacher Bergbahnen

Ist eine gewisse Größe tatsächlich ein Erfolgskriterium, oder gehören da andere Faktoren wesentlich dazu?

Wir Menschen werden von der ersten Stunde an zum Vergleichen erzogen. Alles und jedes wird verglichen, ob die Fähigkeiten eines 6-jährigen oder die Reichweite eines Elektrofahrzeuges. Aus diesem einfachen Grund ist die Größe eines Skigebietes nicht das einzige aber doch ein wesentliches Erfolgskriterium. Festgemacht wird die Größe oft an Pistenkilometern oder der Anzahl der Anlagen. Dies passiert aus dem einfachen Grund, weil diese Parameter mit leicht zu vergleichenden Zahlen ausgedrückt werden können. Differenzieren sollte man noch zwischen Gästen, welche das Gebiet bereits kennen und jenen, welche noch keine persönlichen Eindrücke davon haben. Gerade bei der zweiten Gruppe spielt die an leicht vergleichbaren Zahlen festgemachte Größe oft eine entscheidende Rolle. Wesentliche alternative Erfolgskriterien sind die Erreichbarkeit, die Qualität der Pisten, das Angebot in der Gastronomie und Hotellerie, das Engagement der Skiverleiher und Skischulen. Am Ende des Tages geht es um die Atmosphäre in einem Gebiet, welche über die Zufriedenheit, die Begeisterung und schlussendlich über den Erfolg eines Gebietes entscheidet.

Eure jüngste Maßnahme war die Realisierung des Speicherteichs Kohlgrube. Welche Dimensionen hat er und welchen Effekt versprecht Ihr Euch davon? Durch die Realisierung des Speicherteichs Kohlgrube mit einem Speicherinhalt von 136.000 m³ erhöhen wir unser Wasserbevorratungs-Volumen von 170.000 m³ auf ca. 306.000 m³. Zudem steigern wir unsere Pumpleistung im Hochdruckbereich von derzeit 600 l/s auf 900 l/s. Dadurch können wir durch diese Investition von ca. EUR 5,5 Mio. nicht nur mehr Schnee produzieren und damit mehr und breitere Pisten beschneien, sondern dies auch in einer deutlich kürzeren Zeit erledigen. Bei entsprechenden Temperaturen ist die Grundbeschneiung in 72 Stunden erledigt. Das wichtigere dahinterliegende Ziel ist, dass wir bereits am Saisonanfang für unsere Wintersportler ein verlässlicher und verbindlicher Gastgeber sein können. Auch die Entwicklung vieler Betriebe und der gesamten Region hängt wesentlich von unserer Leistungsfähigkeit und Professionalität in diesem Bereich ab. Involvierte Firmen waren Hollaus Bau GmbH, Techno Alpin Austria GmbH, Tiroler Rohre GmbH sowie zahlreiche Handwerks- und Gewerbebetriebe aus der Region. Geplant und begleitet wurde Speicherteich-Bau vom Büro AEP Planung und Beratung GmbH.

Der neue 136.000 m3 Speicherteich Kohlgrube in Alpbach. © Alpbacher Bergbahnen

Der neue 136.000 m3 Speicherteich Kohlgrube in Alpbach. © Alpbacher Bergbahnen

Im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau steht Spaß für die ganze Familie stets im Mittelpunkt. Welche altersgerechten Angebote existieren? Neu ist ja das Kinderland „Juppi Do…

Wir sind eine ausgewiesene Familiendestination und haben dafür auch schon etliche Preise bekommen, die uns weiter anspornen. Damit sich eine Familie wohl fühlt, braucht es aber für die Kinder jeden Alters ein passendes und überzeugendes Angebot. Beim Kid´s Center am Wiedersbergerhorn in Alpbach kümmert sich ein eingespieltes Team von Kinderbetreuern direkt im Skigebiet um die Kinder ab zwei Jahren, während die Eltern das Skifahren genießen. Für die Kinder, welche bereits Skifahren können, bieten wir einen einfachen Kid´s Run, eine Fun Slope sowie einen Family und eine Snowpark. In Reith im Alpbachtal direkt bei der Talstation der Reitherkogelbahn gibt es seit 2018/19 das Kinderland „Juppi Do“. Das einfache Gelände sowie die Lage direkt am Parkplatz neben einem Gasthaus waren die wesentlichen Argumente, um hier ein ganzheitlich durchdachtes Kinderland zu realisieren. Gemeinsam mit Smart Solutions wurde ein 100 Meter Förderband mit drei Themenpisten sowie einem Kleinkindbereich mit Figuren, Teppichen und einem Karussell errichtet.

Mit dem Angebot  ‚Lauser Land‘  gehört Ihr zur Gruppe „Beste Österr. Sommerbahnen“ Was kann man sich darunter vorstellen? Wie wichtig ist der Sommerbetrieb inzwischen?

Der Sommerbetrieb hat enorm an Bedeutung gewonnen.  Erwachsene jeden Alters gehen wandern, genießen die Aussicht und Familien verbringen teilweise ganze Tage am Berg. Je besser und zielgerichteter das Angebot, desto zufriedener und glücklicher sind die Besucher. Mit der Errichtung des Lauserlands 2004 wurde diese Entwicklung bereits sehr früh erkannt. Jedes Jahr wurde das Angebot für Kinder um einzelne Stationen erweitert und so entstand ein Niederseilgarten, eine Almhütte, eine Kletterwand, ein Holzkugelpark, mehrere Trampoline, usw. Die Mitgliedschaft bei den „Besten Österreichischen Sommerbahnen“ ist einerseits eine große Auszeichnung, andererseits ist es auch ein Ansporn die Qualität des Angebotes immer weiter voran zu treiben. Mit der Errichtung des Alpine Coasters „Alpbachtaler Lauser Sauser“ im Jahr 2017, der unser Angebot im Sommer und im Winter erweitert, sowie der Installation des „Lauser Sprungturms“ im Jahr 2018 wurden zwei neue Highlights installiert. Darüber hinaus betreiben wir an der Bergstation der Reitherkogelbahn gemeinsam mit dem Tourismusverband den Juppi Zauberwald. Wirtschaftlich lebt der Sommerbetrieb bei uns eindeutig von der Wintersaison.

Geländezeichnung vom Kinderland Juppi Do (Smart Solutions) an der Talstation der Reitherkogelbahn. © Ski Juwel

Geländezeichnung vom Kinderland Juppi Do (Smart Solutions) an der Talstation der Reitherkogelbahn. © Ski Juwel

Welche Zukunftsperspektiven habt Ihr, was sind Ihrer Meinung nach Eure größten Herausforderungen?

Ich habe eine sehr positive und optimistische Zukunftsperspektive. Allerdings nicht deshalb, weil ich den Kopf in den Sand stecke und die Augen vor klimatischen oder gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Veränderungen verschließe. In Erinnerung ist mir eine Studie, die besagt, dass unsere Branche seit Jahrzehnten gefordert ist, Lösungen auf die sich verändernde Umwelt zu finden und dies auch schafft und in Zukunft schaffen wird. Schwierigkeiten haben wir vielmehr beim positiven Führen der öffentlichen Diskussion in diesem Zusammenhang. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen und ich bin überzeugt, dass das Thema Nachhaltigkeit für unsere Zukunft entscheidend sein wird. Dazu zählt für mich einerseits der ressourcenschonende und wertschätzende Umgang mit der Natur und andererseits das Begeistern und Gewinnen der jungen Menschen für die Berge und den Skisport – die Schlagworte sind Qualität und Convenience. Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen gemeinsamen Nenner mit den Grundeigentümern und sonstigen Stakeholdern zu finden und die Bedeutung und den Wert unserer Arbeit zu vermitteln. Dabei kommt unseren Mitarbeitern eine zentrale Aufgabe zu, weshalb wir ihnen große Aufmerksamkeit und Wertschätzung zukommen lassen und Weiterentwicklung laufend fördern sollten. Wenn uns das gelingt, brauchen wir uns keine Sorgen über unser Image und unsere Zukunft machen!

Herr Mag. Wieser, wir danken für das Gespräch

Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
Neueste technische Entwicklungen, zukunftsweisende Trendanalysen und internationale Recherchen stehen im Vordergrund der Berichterstattung.
Aktuelle Reportagen über branchenrelevante Ereignisse, interessante Beiträge von renom mierten Gastautoren sowie Interviews mit markanten Persönlichkeiten und wissenswerte News machen den MOUNTAIN MANAGER zur Pflichtlektüre.

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