Ausgabe 5/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum
  • Meinung: Prof. Martin Schnitzer, Institut für Sportwissenschaft Uni Innsbruck:„Jede Herausforderung birgt auch eine Chance“
  • Kommentar

BERGSOMMER

  • Sölden bietet Tirols längste Mountaincart-Strecke
  • Gravity Cart will beim Downhillspaß mitmischen
  • MND entwickelt einzigartige Freizeitaktivitäten
  • Sunkid: Skystar Hammarbybacken wird zur Ganzjahres-Freizeitdestination
  • Mehr legale Mountainbike-Strecken gefordert
  • Bike Republik Sölden: Heimat für alle Biker
  • Fahrspaß und Abwechslung pur am Hochkönig
  • Vorschau 6. MTB-Kongress in Saalbach
  • Best Summer Resort: Höchste Gästezufriedenheit in Österreichs Bergdestinationen
  • Die Höss Trailrunning Area
  • Fun Connection GmbH: Auf den Berg und los!

ÖKOLOGIE

  • Mit dem Monorack steil nach oben
  • Nachhaltigkeit bei den Besten Österreichischen Sommer Bergbahnen
  • TechnoAlpin: Nachhaltiger Bau am Schweizer Firmensitz

NEUE BAHNEN

  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Quantensprung in Qualität und Effizienz am Kreischberg
  • LEITNER: In 11 Minuten vom Meer zum Berg
  • LEITNER: Meilenstein für den Galsterberg
  • Sanierung Materialseilbahn Erzherzog-Johann Hütte
  • Hössbahn in Hinterstoder wird neu gebaut

MARKETING & MANAGEMENT

  • Mountain Management-Consulting: Mitarbeiter-Zufriedenheitsanalyse
  • Neuer Hochschullehrgang von FH Vorarlberg und Schloss Hofen gestartet
  • MM-Interview: Mag. Karl Fussi & Reinhard Kargl, GF Murtal Seilbahnen BetriebsGmbH:„Das Wintererlebnis verlagert sich auf den Berg“

TECHNIK & WIRTSCHAFT

BESCHNEIUNG

  • TechnoAlpin: Umgang mit gebrauchten Schneeerzeugern und Komponenten
  • DEMACLENKO setzt auf Innovationen

SZENE

  • Spatenstich Hornbahn 2000 in Alpbach
  • Kässbohrer: Jobportal der PRO ACADEMY

SUPPLEMENT ÜBERSCHNEEFAHRZEUGE

  • Technische Tabellen: Pistenfahrzeuge
  • Müller Fahrzeugtechnik: ISOBUS Loipenfräse LF im digitalen Zeitalter angekommen
  • Technische Tabellen: ATV
  • Technische Tabellen: Motorschlitten
  • Prinoth: Nachhaltig und digital in den kommenden Winter
  • Interview Ing. Christian Paar, GF Kässbohrer Austria: „Eine Markterholung zeichnet sich ab“
  • Treibstoff aus Speiseöl
  • Gletscherbahnen Kaprun: Testbetrieb HVO im Winter 2022/23
  • Kässbohrer SNOWsat GIS: Selbständige Anpassung von Geodaten
  • ZAUGG: Das robuste Snowbeast macht den Tobogganing Park
  • Motorex: ECOSYNT PAO 46 effizient und biologisch abbaubar
  • Hans Hall GmbH: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht

Download der Ausgabe

Bitte geben Sie das Passwort ein, um den Inhalt freizuschalten.
Das Passwort erhalten Sie nach einer kostenlosen Registrierung

Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH. ©Wendelsteinbahn GmbH

Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH – „Wir sprechen am Wendelstein eine breite Zielgruppe an!“

Was erwartet sich die Wendelsteinbahn GmbH von der Entwicklung der nächsten Zeit, hofft man auf Umsätze wie vor der Pandemie? Welche Rolle spielt der Energiesektor? Der MOUNTAIN MANAGER hat bei Florian Vogt, GF der Wendelsteinbahn GmbH, nachgefragt.

Mitte Mai wurde 110 Jahre nach der Inbetriebnahme der Wendelstein-Zahnradbahn eine neue Lok ihrer Bestimmung übergeben. Was sind ihre Besonderheiten?
Die Besonderheit der neuen Lok ist vor allem, dass sie schneller fahren kann. Das bedeutet, dass sie auf den Berg und natürlich auch herunter mit der doppelten Geschwindigkeit unterwegs ist wie die alte Lok. Das hat den Vorteil, dass man nun auch Versorgungsfahrten im normalen Betrieb machen kann. Mit der alten Lok mussten wir den Güterverkehr oder auch Baustellentransport immer auf Zeiten außerhalb der regulären Betriebszeiten verlegen. Das hat dann natürlich immer zu Sonderschichten geführt, die man einlegen musste. Das Problem haben wir jetzt nicht mehr. Im Winter wird mit der Lok auch die Schneeräumung gemacht, und da kommt uns dann die höhere, fast dreimal so hohe Leistung zugute. Für den Einsatz heißt das, dass wir auch deutlich kompakteren Schnee bewerkstelligen können. Wir hoffen dann auch, die gesamte Strecke in einem Zug räumen zu können.

Der Wendelstein wird zusätzlich zur Zahnradbahn/Brannenburg durch eine Seilbahn von Bayrischzell aus erschlossen – was sind die Vorteile dieser doppelten Erschließung? Welches System wird mehr benutzt?
Mit der Seilbahn wird das Leitzachtal erschlossen, das schon bisher immer mehr touristisch geprägt war als das Inntal. Anfang der 1970er-Jahre wurde deshalb dort die Pendelbahn gebaut, die auf den Wendelstein führt. Der wesentliche Vorteil der zwei Systeme ist, dass wir mit der Seilbahn immer den Betrieb aufnehmen können. Sollte es vom Wetter her einmal nicht passen und der Seilbahnbetrieb im Laufe des Tages etwa wegen Wind eingestellt werden müssen, sind wir dann mit der Zahnradbahn immer noch in der Lage, die Gäste vom Berg zu bringen. Das bringt uns eine große Unabhängigkeit, was das Wetter betrifft.
Erstaunlicherweise wird die Zahnradbahn häufiger benutzt, und zwar deutlich häufiger. So haben wir im Jahr rund ein Drittel mehr Fahrgäste bei der Zahnradbahn als bei der Seilbahn. Den Grund dafür kennen wir nicht, eine Umfrage zu diesem Thema hat es noch nicht gegeben. Aber scheinbar ist eine Fahrt mit der Zahnradbahn attraktiver als mit der Seilbahn.

Die Einweihung der neuen Lok 5 Mitte Mai 2022. V. l.: Otto Lederer, Landrat des Landkreises Rosenheim, Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, Dr. Dietrich Gemmel, LEW Vorstand, Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH, Klaus Stöttner, Landtagsabgeordneter für Rosenheim, und Matthias Jokisch, Bgm. Brannenburg.

Die Einweihung der neuen Lok 5 Mitte Mai 2022. V. l.: Otto Lederer, Landrat des Landkreises Rosenheim, Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, Dr. Dietrich Gemmel, LEW Vorstand, Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH, Klaus Stöttner, Landtagsabgeordneter für Rosenheim, und Matthias Jokisch, Bgm. Brannenburg.

Wie sieht die Gästestruktur aus?
Das hängt von der Jahreszeit ab. Im gesamten Jahr haben wir rund 60% einheimische Gäste. Einheimisch heißt bei uns, dass man im Umkreis von ca. 200 km zur Bahn zuhause ist. Bei diesem Prozentsatz kann man dann auch davon ausgehen, dass es sich um Tagesgäste handelt. Damit sind dann rund 40% der Gäste Touristen, und damit Übernachtungsgäste.

Die Bergstation am Wendelstein. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

Die Bergstation am Wendelstein. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

 

„Das Energiegeschäft ist für die Wendelsteinbahn GmbH ein starker Unternehmenszweig“

 Die Wendelsteinbahn GmbH ist auch ein Energieversorgungsunternehmen, wie hat sich das entwickelt – was bietet man hier an?
Die Wendelsteinbahn GmbH ist seit dem Bau der Zahnradbahn ein Energieversorgungsunternehmen, weil sie immer als elektrische Bahn geplant war. Und weil man zum Betrieb dann die entsprechende Energie gebraucht hat, wurde ein Wasserkraftwerk dazu gebaut. In der Folge hat man festgestellt, dass im Kraftwerk mehr Energie produziert wird, als man mit dem Bahnbetrieb braucht und hat dann auch begonnen, Energie zu verkaufen. Mittlerweile ist das Energiegeschäft für die Wendelsteinbahn GmbH ein starker Unternehmenszweig geworden. Wir besitzen für zwei Gemeinden eine Konzession zur Energieversorgung, das sind Brannenburg und Flintsbach. Als Stromhändler sind wir deutschlandweit tätig und haben auch Kunden im ganzen Bundesgebiet. Energie wird mittlerweile nicht mehr nur durch das Wasserkraftwerk erzeugt, auch Photovoltaikanlagen liefern Strom.

Wie lange sind Sie Geschäftsführer des Unternehmens, wie war Ihr Zugang in die Branche?
Geschäftsführer der Wendelsteinbahn GmbH bin ich seit Herbst 2017. Wie viele in der Branche, denen der Kontakt fast in die Windel gelegt wurde, bin auch ich so aufgewachsen. Schon mein Vater hat für die Wendelsteinbahn gearbeitet und ich habe das Thema, das Umfeld immer spannend gefunden. Ich habe mich dann auch beruflich für diesen Bereich interessiert. Dass ich schlussendlich für die Wendelsteinbahn tätig sein kann, ist ein Zufall – passt aber einfach gut.

Welche Herausforderungen ergeben sich durch die neuen Rahmenbedingungen – Pandemie, Energiepreise etc.
Pandemiebedingt sehe ich eine Herausforderung darin, wie schnell man sich auf neue Gegebenheiten und Marktveränderungen einstellen kann. Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren keine Rekordzahlen beim Bergbahngeschäft einfahren können. Dazu stellen wir fest, dass Gäste fehlen, die bisher zum Urlaub eingeflogen sind. Die Prognosen sehen da auch nicht so aus, dass sich das kurzfristig erholen wird. Wir stellen und also darauf ein, dass wir uns noch länger auf den lokalen Sektor konzentrieren müssen.
Was die Energiepreise betrifft, haben wir durch unsere Wasserkraft natürlich Vorteile. Wir sind also nicht direkt betroffen. Für das Energiegeschäft ergeben sich aber schon Herausforderungen, weil wir durch die höheren Beschaffungskosten mehr Risiken im Portfolio haben.

Wandern am Wendelstein heißt Naturerlebnis pur. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

Wandern am Wendelstein heißt Naturerlebnis pur. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

Wie sind für die Wendelsteinbahn die letzten beiden (Pandemie)Jahre verlaufen, was erwarten Sie sich von der weiteren Entwicklung 2022/23?
Der Lockdown hat sowohl die Zahnradbahn als auch die Seilbahn betroffen, Fahrbetrieb war nicht möglich. Dadurch hatten wir auch keinen Umsatz. Aufgrund unserer Unternehmensstruktur haben wir auch keine Fördermittel bekommen. In den letzten 2 Jahren haben wir damit die Hälfte des Bergbahnumsatzes eingebüßt. Wir haben in dieser Zeit die Belegschaft in Kurzarbeit geschickt und die Werkstätten umgebaut, damit wir Lohnarbeiten verrichten konnten. Das hat sehr gut funktioniert.
Für die nächste Zeit erwarten wir uns nicht, dass ein Umsatz wie vor der Pandemie erreicht werden kann. Kunden werden eher individuell anreisen, da wird es keine großen Steigerungen geben. Entsprechend werden wir auch unser Marketing ausrichten. Fernreisende, die unsere Region besuchen wollen, erwarten wir weniger.

 

„Bei uns ist für alle Altersgruppen etwas dabei“

Wo liegt der Umsatzschwerpunkt der Wendelsteinbahn GmbH – Winter/Sommer oder ganzjährig?
Der Winter ist bei uns nur eine Nische. Auf den Umsatz bezogen, machen wir 85 % unseres Geschäftes im Sommer.

In den letzten Jahren wurde in das Sommerangebot viel investiert, wie sieht es jetzt aus?
Grundsätzlich möchten wir am Wendelstein eine breite Zielgruppe ansprechen, wir konzentrieren uns nicht auf ein Segment. Wir bieten ein breites Portfolio und sehen, dass es vom Markt angenommen wird. Für Familien haben wir einen schönen Spielplatz und breite, auch für Kinder gut begehbare Wanderwege wie etwa den Panoramaweg oder den Wendelstein-Gipfelweg. Dazu haben wir eine ausgesprochen interessante Schauhöhle mit einer ganzen Menge an Informationen und natürlich unsere breite Bergterrasse, wo man gemütlich Brotzeit machen kann. Es gibt Themenwanderwege der umliegenden Gemeinden, die individuell gestaltet sind. Da ist sicher für alle Altersgruppen etwas dabei.

Ladesäule im Talbahnhof. ©Wendelsteinbahn GmbH

Ladesäule im Talbahnhof. ©Wendelsteinbahn GmbH

Wie lange gibt es die Sternwarte, welche Aufgaben hat sie?
Die Sternwarte wird von der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) München betrieben. Ursprünglich wurde sie als Forschungseinheit für die Luftwaffe in den 1930er Jahren gegründet. Man wollte damals herausfinden, welche Auswirkungen die Sonnenaktivität auf den Funkverkehr hat. Diese Einrichtung hat die LMU nach dem 2. Weltkrieg übernommen und die Forschungstätigkeit weitergeführt. Dazu hat man in ein großes Spiegelteleskop mit rund 2 m Durchmesser investiert, damit man besser nächtliche Objekte beobachten oder auch durch eine internationale Zusammenarbeit nach Planeten suchen kann.

Wie sieht das Angebot im Winter aus, sind Investitionen geplant?
Der Wendelstein ist ein Naturskigebiet ohne Beschneiungsanlage. Wir bedienen hier eine Nische für die guten und sehr guten Skifahrer. Bei unseren Pisten handelt es sich fast ausschließlich um schwarze Abfahrten, die auch nicht immer vernünftig präpariert werden können. Dazu haben wir in diesem Bereich keine großen Aufstiegsanlagen, sondern Schlepplifte. Deshalb ist das Angebot nur für eine kleine Gruppe an Skifahrern geeignet, die bleiben dem Wendelstein aber sehr treu. Viele sind der Meinung, dass man bei uns wenn, dann beim Schlepper ansteht, nicht aber auf der Piste. Da ist man nahezu allein unterwegs, und das wissen unsere Skifahrer auch zu schätzen.
Vor dieser Ausgangslage sind strategische Investitionen in den Winter nicht vorgesehen. Wir kommen mit der Aufstellung unseres Skigebietes sehr gut zurecht, für unsere Zielgruppe ist der Betrieb so gut aufgestellt. Größere Investitionen etwa in eine Beschneiungsanlage oder Seilbahnen wird es nicht geben.

Sternwarte und ehemalige Wetterwarte Wendelstein. ©Wendelsteinbahn GmbH

Sternwarte und ehemalige Wetterwarte Wendelstein. ©Wendelsteinbahn GmbH

Die Benutzung der Aufstiegshilfen/Aufenthalt in der Bergstation ist auch für Rollstuhlfahrer möglich. Seit wann gibt es dieses Angebot?
Dieses Angebot gibt es schon seit Jahren. Ich bin seit 1998 in Brannenburg, aus dieser Zeit kenn ich auch ein entsprechendes Angebot für Rollstuhlfahrer. Man kann mit der Zahnradbahn fahren, auch ein Benutzen der Seilbahn ist möglich. Es wurden immer wieder Investitionen in die Barrierefreiheit getätigt, sodass mittlerweile das Angebot am Berg und auch der Zugang im Tal barrierefrei zugänglich ist.

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Natürlich gilt es zunächst die Herausforderungen der Pandemie zu bewältigen, man muss den Gästen die Angst nehmen, sich zu treffen und miteinander einen schönen Tag zu verbringen. Schwer einzuschätzen sind die Folgen der Ukrainekrise und der damit verbundenen steigenden Energiepreise bzw. die Preisentwicklung. Daraus ergibt sich die Frage, ob es in Zukunft noch so einfach möglich sein wird, Ausflüge in die Berge zu machen. Langfristig ist es natürlich eine große Herausforderung, die junge Generation für die Berge und die Natur zu begeistern. Das wird vielleicht nicht die nächste Generation betreffen, aber die übernächste sicher.
lw

Ausgabe 4/2022

Ausgabe 4/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: Jörn Homburg, Marketingleiter BB Oberstdorf-Kleinwalsertal: „Bergbahn und Nachhaltigkeit ist kein Widerspruch“
  • Seilbahnen und Biodiversität
  • Tourismus wird Treiber für Mobilitätswende in Regionen
  • Schaffung hochwertiger Lebensräume mit regionalem Wildpflanzensaatgut
  • Green Track – Rasengitter für Erosionsschutz
  • Das weiße Gold – Frau Holle und Big Data
  • Neuer Ökobeirat im Snow Space Salzburg für mehr Nachhaltigkeit
  • Lieco macht den Wald

BERGSOMMER (2)

  • hochkant: Wanderer zwischen verschiedenen Welten
  • Pronatour belebt den Berg
  • Alpiner Bergsommer überzeugt mit hohem Erlebnisfaktor
  • Mountaincarts in Savognin: seit 15 Jahren unverzichtbar im Bergsommer

NEUE BAHNEN

  • Erste Cable Car World in Essen
  • Doppelmayr/Garaventa: Norwegens einzige Standseilbahn komplett barrierefrei
  • 40 Jahre Doppelmayr USA
  • Pitztaler Gletscher setzt auf Energieeffizienz
  • LEITNER sorgt für innovatives Antriebs-Update
  • Urbane Seilbahn in Toulouse in Betrieb
  • Planai-Hochwurzen-Bahnen: 50 erfolgreiche Jahre
  • enrope GmbH: Maßgeschneidert passt’s am besten

MARKETING & MANAGEMENT

  • 167. MM-Interview: Florian Vogt, GF Wendelstein GmbH:„Wir sprechen am Wendelstein eine breite Zielgruppe an“
  • TMC-Enluf AG:  Mitarbeiter App für interne Kommunikation
  • Interview Dr. Erich Egger: Wirtschaftliche Folgen der Pandemie
  • Pressekonferenz Österreich Werbung und Seilbahnen

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • HVO überzeugt in Jungholz bei Leistung und Fahreigenschaften
  • SNOWsat Maintain: Perfekt abgestimmt im Team
  • Klenkhart verbessert Infrastuktur in Bolsterlang

FIRMEN NEWS

  • CALAG Gangloff: Hightech nach Maß
  • Fatzer AG: Mehr Sicherheit im Seil mit TRUscan
  • TÜV Süd: Geballte Kompetenz in Wiesing
  • 60 Jahre Bartholet: Großer Andrang in Flums
  • Design Award TechnoAlpin

SUPPLEMENT BESCHNEIUNG

  • Interview Andreas Lambacher/DEMACLENKO
  • Neuheiten vom Schneezentrum Tirol
  • Sherpa: Effizienz im Grenzbereich
  • Supersnow: Mit der Technik von heute den Schnee von morgen machen
  • TechnoAlpin in Carosello 3000: Musterbeispiel effizienter Schneeerzeugung
  • Gebr. Haider Bauunternehmung: Speicherteich Tressdorfer Alm
  • MND: Mehr Schneevergnügen mit innovativer Technologie
  • Bächler: Da hätte noch ein dritter Kopf Platz
  • Technische Tabellen: Propellermaschinen
  • Technische Tabellen: Lanzen

Download der Ausgabe

Bitte geben Sie das Passwort ein, um den Inhalt freizuschalten.
Das Passwort erhalten Sie nach einer kostenlosen Registrierung

Judith Grass CEO Golm-Silvretta-Lünersee Tourismus. © gsl tourismus (5)

Judith Grass, CEO Golm Silvretta Lünersee Tourismus – Nachhaltige Bewusstseinsbildung für einen ökologischen Skitag

Judith Grass ist seit 2012 bei der Golm Silvretta Lünersee Tourismus tätig, seit 2020 Geschäftsführerin mit den Schwerpunkten Gastronomie und Beherbergung, Finanzen, Marketing & Vertrieb, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ihr Ziel ist es, nachhaltiges Handeln im Alpintourismus zu etablieren. Der Erlebnisberg Golm im Vorarlberger Montafon, der bereits 2018 als 1. klimaneutrale Bergbahn Österreichs zertifiziert wurde, ist ein Paradebeispiel dafür.

Judith Du hast auf dem TFA-Forum in Oberstdorf ein Referat mit dem Thema „Nachhaltige Bewusstseinsbildung bei Gästen am Erlebnisberg Golm“ gehalten. Worum ging es dabei in groben Zügen?
Es ging um Bewusstseinsbildung, unabhängig ob es Gäste oder Mitarbeiter:innen sind, um generell auf das Thema aufmerksam zu machen und etwas auslösen zu können. Ich habe unsere Maßnahmen aufgezeigt, die wir entsprechend unserer Vision „Der nachhaltigste (organisierte) Bewegungsraum der Alpen“ verankern, und zwar auf den 3 Ebenen: Unternehmen, Mitarbeiter:innen und Gäste. Letzteren gegenüber zeigen wir z. B. auf, was die Anreise an CO2-Ausstoß verursacht oder was für einen Unterschied es macht, welches Mittagessen ich zu mir nehme. Und ob man sich z. B. für ein Skigebiet mit 100 % Ökostrom entscheidet oder nicht. Dementsprechend kann man einen „Standardskitag“ mit einem „ökologischen Skitag“ vergleichen.
Generell haben wir 3 Bereiche von messbaren Zielen festgehalten: Ein paar Beispiele
+ Ökonomische Ziele:
Umsatzentwicklung und –verteilung, Net Promoter Score
+ Ökologische Ziele:
CO2-Reduktion, Elektro-Mobilität, Lieferantenmanagement
+ Soziale Ziele:
Chancengleichheit, Mitarbeiterzufriedenheit

Der Erlebnisberg Golm im Montafon ist u.a. in der Gruppe "Beste Österreichische Sommerbergbahnen" in den Kategorien Abenteuer-Berg und Familien-Berg zertifiziert. © Stephan Kohner

Der Erlebnisberg Golm im Montafon ist u.a. in der Gruppe „Beste Österreichische Sommerbergbahnen“ in den Kategorien Abenteuer-Berg und Familien-Berg zertifiziert. © Stephan Kohner

Was bedeutet nachhaltige Bewusstseinsbildung bei Gästen genau? Kann / soll man die Gäste in die Umsetzung einbinden?  
Nachhaltigkeit ist ein extrem großes Thema, ohne das es überhaupt nicht geht! Sie definiert sich immer auf den 3 Ebenen sozial, ökonomisch und ökologisch, weil sie sich gegenseitig bedingen. Es betrifft uns alle, also muss man auch die Gäste und Mitarbeiter:innen einbinden – aber ohne den erhobenen Zeigefinger. Wir zeigen den Mehrwert von nachhaltigem Handeln auf und schaffen Anreize. Bei Mitarbeiter:innen z. B. durch Erfolgsprämie, Jobtickets für ÖPNV, Jobrad, Mobilitätsfrühstück, auch betriebliche Pensionskassa und Ferienbetreuung. Wichtig ist klarzumachen, dass jeder Einzelne etwas beitragen kann, wenn er will. Wenn ein Gast z. B. im Webshop eine Tageskarte online kauft, kann er auch ein Greenticket erwerben, wo die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr schon dabei ist. Oder er kann alternativ seinen CO2-Ausstoß für die Anreise kompensieren.
Wir kommunizieren auch alle unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen sehr ausführlich auf der Website.

Die 6 SBK Hüttenkopfbahn am Golm war die 1. Sesselbahn weltweit mit Photovoltaikanlage.

Die 6 SBK Hüttenkopfbahn am Golm war die 1. Sesselbahn weltweit mit Photovoltaikanlage.

Wie kam es 2018 bei Euch zum 1. klimaneutralen Skigebiet Österreichs und was bedeutet „klimaneutral“ genau?
Bei uns liegt Nachhaltigkeit sozusagen in der DNA. Weil wir wissen, dass die Natur unser höchstes Gut ist, war Nachhaltigkeit schon immer ein wichtiges Thema, um die Umwelt zu schützen bzw. zu entlasten. Schon zur Wintersaison 2012/13 haben wir z. B. mit der Hüttenkopfbahn am Golm die weltweit erste Sesselbahn mit Photovoltaikanlage errichtet, die jährlich ca. 60.000 kW Strom liefert, was etwa einem Drittel des Stromverbrauchs entspricht. Das heißt, jeder dritte Gast kann „mit Hilfe der Sonne“ befördert werden. Die gebogenen PV-Module wurden optisch ansprechend in der Berg- und Talstation angebracht. Oder wir fangen z. B. mit unserem ausgeklügelten Drainagesystem das Wasser für unsere Beschneiung einfach wieder auf und verwenden es zur Erzeugung von sauberem Strom aus Wasserkraft. Oder im Restaurant arbeiten wir mit regionalen Anbietern zusammen und bauen unsere vegetarischen und veganen Speisen kontinuierlich aus.

2018 kam schließlich die Idee, dass wir uns als Unternehmen zertifizieren lassen, das seinen (unvermeidbaren) CO2-Ausstoß kompensiert, um klimaneutral zu werden. Diesbezüglich sind wir bei der Organisation „Turn to Zero“ (hervorgegangen aus dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 in Vorarlberg)
eine Mitgliedschaft eingegangen und haben z. B. 2020 ca. 596 Tonnen CO2 zum Preis von 30 Euro/Tonne ausgeglichen. Das ist ein relativ hoher Betrag, aber die Kompensation soll letztlich ja auch „weh tun“. J
Konkret unterstützen wir mit dem Geld drei Hilfsprojekte:
+ Klimaschutz Gesamtpaket in Äthiopien
+ Kreislaufwirtschaft durch Plastikrecycling in Rumänien
+ Portfolio 17 Sustainable Development Goals der UNO

Blick auf die gebogenen, formschönen Photovoltaik-Module von innen.

Blick auf die gebogenen, formschönen Photovoltaik-Module von innen.

Hat es seit Eurer Initiative Nachahmer in der Branche gegeben? Ist z. B. die Strategie von Ischgl mit Climate Partner vergleichbar?
Es gibt sicher weitere Initiativen gegeben und das ist auch gut so. Die Schwierigkeit ist in der Vergleichbarkeit, den jeder hat andere Basiswerte und eine andere Kommunikation. Für uns ist es wichtig, dass wir auf uns schauen und alles bestmöglich und mit gutem Gewissen umsetzen und so die Umwelt in den Fokus stellen und nicht den Vergleich mit anderen. Wir freuen uns aber immer über Austausch mit Gleichgesinnten in der Branche. Es gibt noch viel zu tun, vorallem in der Außenwahrnehmung. Zu oft haben wir Bergbahner noch den Stempel vom Greenwashing.

Welche konkreten Maßnahmen habt Ihr bis jetzt gesetzt? Muss der gesamte Tourismus im Alpenraum nachhaltiger werden?
Unsere bisherigen Maßnahmen erstrecken sich auf die Bereiche Energie (100 % Ökostrom von Illwerke, PV-Anlage, Rekuperation),
Mobilität (E-Fahrzeuge und Ladestationen, Kooperation mit ÖPNV, Greenticket etc.), Schneemanagement (System SNOWsat von Kässbohrer), Gastronomie (25 % vegetarisches und veganes Angebot, regionale Produzenten), Marketing (recyceltes Papier, Bio-Produkte, Wiederverwendbarkeit) sowie „naturverträglicher Wintersport“ (tragbare Lösungen für Wild, Wald und Sportler abseits der Pisten).
Es ist meiner Meinung nach ein Gebot der Stunde für Bergbahnen, ja den gesamten Tourismus im Alpenraum, sich in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln. Es muss eine Selbstverständlichkeit werden. Aber nicht nur als „nice to have“, sondern als gelebtes Bekenntnis. Etwa, dass man bei der Anschaffung eines neuen Pistengerätes darauf achtet, dass dieses über einen alternativen Motor verfügt, oder die Firmenflotte möglichst auf Elektrofahrzeuge umstellt.
Wir müssen uns dessen bewusst werden, welche Auswirkungen die Klimaerwärmung gerade für uns Skigebiete haben wird. Wir werden möglicherweise irgendwann die großen Leidtragenden sein.

Vergleich Standardskitag und Ökologischer Skitag

Vergleich Standardskitag und Ökologischer Skitag

Wie könnten hier innovative Angebote, respektive ein „ökologischer Skitag“ aussehen?
Wir haben dem Thema „Nachhaltig Skifahren am Golm – aber wie geht das?“ auf unserer Website einen eigenen Platz eingeräumt. Viele unterschätzen bei einem Skitag, was jeder Einzelne dazu beitragen kann. Anhand eines einfachen Beispiels stellen wir einen Standardskitag einem „ökologischen Skitag“ gegenüber. Bei einem Standardskitag fallen ca. 36 kg CO2-Ausstoß pro Kopf an, hingegen kommt man bei einem möglichst nachhaltigen Skitag auf 4 – 5 kg/Kopf. Den größten Unterschied macht natürlich die Anreise mit dem öffentlichen Verkehrsmittel aus. Deshalb denken wir intensiv darüber nach, wie wir attraktivere nachhaltige Anreisen schaffen können. Weitere relevante Punkte sind, ob das ausgewählte Skigebiet über Ökostrom verfügt und welche Speisen man konsumiert. In beiden Varianten ist (noch) ein Pistengerät mit Verbrennungsmotor im Einsatz – dieser Punkt muss sich künftig sicher auch noch ändern.
Jeder Einzelne kann also mit ein paar einfachen Schritten seinen Skitag wesentlich nachhaltiger gestalten.

Hätte Deiner Meinung nach jedes Skigebiet / jeder Player im Tourismus die Möglichkeiten dazu, nachhaltige Maßnahmen zu setzen?
Ja, Möglichkeiten gäbe es genug, es muss zuerst jedoch das richtige Bewusstsein vorhanden sein, warum man es macht. Zu sagen: ich als kleines Unternehmen kann ohnehin nichts ändern, stimmt nicht. Vor allem dient unser Handeln ja auch als Anstoß oder Information für die Gäste. Das sehe ich durchaus als Aufgabe für uns Touristiker. Hier sind wir gerne zur Zusammenarbeit bzw. Austausch mit Kollegen bereit!

Skifahren am Golm ist nicht nur familienfreundlich, sondern lässt sich auch nachhaltig gestalten. © Stephan Kohner

Skifahren am Golm ist nicht nur familienfreundlich, sondern lässt sich auch nachhaltig gestalten. © Stephan Kohner

Wird das Publikum, vor allem die jüngeren Gäste, künftig mehr auf eine nachhaltige Performance der Bergbahnen/Destination bei der Urlaubsentscheidung achten?
Auf jeden  Fall, aber nicht nur bei Bergbahnen. Man sieht es bei der Bewegung „Fridays for Future“, dass dies für Junge ein sehr großes Thema ist. Wir bemerken speziell beim Essen eine große Veränderung. Von den Jungen werden immer öfter vegane oder vegetarische Speisen verlangt. Außerdem erreichen uns z. B. viele Bachelor- oder Masterarbeit-Anfragen von Studenten, die genau in diesem Bereich ihre Abschlußarbeit schreiben wollen. Diese Leute bilden dann in Zukunft unsere Familien, unsere Gesellschaft wälzt sich also in absehbarer Zeit um. Das Nachhaltige wird das Normale werden. Es ist, denke ich, jetzt ganz wichtig, das Speisenangebot „zu reformieren“. Hier hinken Skigebiete oft gegenüber urbanen Räumen noch nach. Bei der Gesamtzufriedenheit mit dem Skitag spielt das eine nicht zu unterschätzende Rolle, hier kann man noch Akzente setzen. Unsere Seilbahnen befinden sich hingegen bereits auf einem Spitzenniveau, da ist der Spielraum zur Steigerung der Attraktivität schon relativ gering.

Zum Schluss noch ein anderes Thema: Wie ist bei Euch die letzte Wintersaison gelaufen? Wird wieder investiert?
Wir landen bei einem Minus zwischen 20 und 25 %. Dieser Wert zieht sich aber in ganz Vorarlberg durch. Es wird heuer kleinere Investitionen geben: wir erneuern einen über 50 Jahre alten Seillift durch einen Tellerlift. Es wird nämlich im Talstationsbereich unseres Familienskigebietes ein Kinderbereich entstehen, u. a. wird hier auch ein Förderband platziert werden. Außerdem wurde im Herbst 2021 die Golmerbahn nach 25 Jahren mit neuen Fahrbetriebsmitteln des Typs „level walk in“ ausgestattet. 10 der insgesamt 110 neuen Gondeln wurden im speziellen Design mit Golmi gestaltet. Zudem werden in allen Stationen die Zu- und Abgänge zur Bahn barrierefrei ausgeführt.
mak

Frau Grass, wir danken für das Gespräch!

Ausgabe 3/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: Matthias Imdorf, Erlebnisplan AG:              „Naturkreisläufe in Umlaufbahnen – ein Perspektivenwechsel“
  • Moonbike: Nachhaltige Mobilität auf und abseits der Skipisten
  • Stoosbahnen AG: E-Mobilität für Traxter
  • Erhaltung der Pasterze durch Beschneiung?
  • Begrünung von Extremflächen

TRENDS

  • TFA-Nachbericht aus Oberstdorf/Kleinwalsertal
  • Mountain Bike Movement: 40 km flowige, minimal invasiv gebaute Singletrails im Burgenland
  • Bike Services auf dem Vormarsch
  • WASSPA-Spielgeräte: Kleine Bauarbeiter auf dem Berg
  • News aus Österreichs größter Bikeregion

NEUE BAHNEN

  • Doppelmayr: Mit der Seilbahn zur Uni
  • Leitner: Mit der Seilbahn zur Heimat des Dalai Lama
  • Leitner / Neue Rosskopf GmbH: Moderne Bahn auf den Sterzinger Hausberg
  • Inauen-Schätti: Schräge Typen voll im Trend
  • Melzer & Hopfner: Modernisierung des Skigebietes Altastenberg
  • Skadii: Im Flow mit neuen Modulen
  • Leitner auf der Mountain Planet: Optimistisch in die Zukunft
  • Resort Management Softwareclair
  • Doppelmayr auf der Mountain Planet: Exponate und Interaktion

MARKETING & MANAGEMENT

  • 166. MM-Interview: Judith Grass, CEO Golm Silvretta Lünersee Tourismus: „Nachhaltige Bewusstseinsbildung              für einen ökologischen Skitag“
  • Kampagne Schladming-Dachstein: „Die Schwere los“
  • Sommerauftakt Österreich Werbung
  • Tourismus digital denken
  • WIFO: Ukraine-Krieg dämpft Tourismuserwartungen

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • Prinoth: Nachhaltig perfekte Pisten und angenehmeres Arbeiten
  • Kässbohrer: Mehr als ein Facelift des PistenBully 100
  • Mit SNOWsat Maintain alles im Blick

MESSE

  • SnowExpo 2022 in Melchsee-Frutt – Der etwas andere Branchentreff
  • Schnee- & Bergtourismusreport 2022
  • Kundenfreundliche Zukunft: E- und M-Commerce von SKIDATA 
  • Aufbruchsstimmung in Grenoble: Nachbericht Mountain Planet

BESCHNEIUNG

  • Demaclenko: Innovation starts here
  • TechnoAlpin: Neue Propellermaschine TR 9 mit Rubineinsätzen

FIRMEN NEWS

  • TÜV Süd: Höchste Kompetenz für Seilbahnsicherheit
  • Erfolgreiche Wintersaison am Pizol

Download der Ausgabe

Bitte geben Sie das Passwort ein, um den Inhalt freizuschalten.
Das Passwort erhalten Sie nach einer kostenlosen Registrierung

Ausgabe 2/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum
  • Meinung: Martin Ganzer, Regionaldirektor Europa MND: „Ein Partner, viele Lösungen“

ÖKOLOGIE

  • BokuWien: Ohne Klimaschutz nur mehr 50 % schneesichere Skigebiete
  • Nachhaltigkeitsstrategie der Area 47
  • Oberösterreichs Seilbahnen setzen auf Nachhaltigkeit
  • Wie kann Mobilität klimafreundlicher werden?
  • Schneeprophet: Technische Beschneiung möglichst ressourcenschonend
  • Clean Energy For Tourism: Energie effizient nutzen
  • Nachhaltiges PistenManagement mit ARENA

TRENDS

  • Mit dem Traktor über die Fun Mountain Trails
  • VIScope: Jede Aussicht erzählt spannende Geschichten
  • Sunkid’s neuer Zauberteppich
  • Kristallturm®: Handwerkskunst trifft Natur

SKISERVICE & RENT

  • Marcel Hirscher wird Partner von Wintersteiger
  • MONTANA: Modernste Technologien für den Ski- & Boardservice

NEUE BAHNEN

  • DOPPELMAYR-GARAVENTA: Erfolgreich in China
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Neue Ära mit Flying Mozart
  • LEITNER/ Bergbahnen Filzmoos : Neue 6 SBK „sixpack“
  • enrope Gmbh/ Skilift Péra SA: Maßgeschneiderte Lösung
  • Bartholet: Starke Präsenz in Frankreich
  • LEITNER: Maximale Flexibilität für alle Bike-Abenteurer

MARKETING & MANAGEMENT

  • Grächen setzt auf Fotofallen mit Photoprint-Modul
  • 165. MM-Interview: Mathias Christian Moosleitner, GF Bergbahnen Filzmoos: „Unser Angebot soll up-to-date sein“
  • Feratel: Märchenhaftes Panorama
  • Vorschau Mountain Planet Grenoble
  • Chinas Freeski Hochburg mit neuem Axess Setup

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • Der neue PistenBully 400 begeistert überall
  • SNOWsat Maintain: Datenbasiert arbeiten und auswerten
  • Mit PRINOTH werden Pisten perfekt – und nachhaltig
  • Pro Academy 365 rund um die Uhr verfügbar
  • Motorex: Mit Topqualität auf der sicheren Seite
  • Pistentech: Gebrauchte Pistenfahrzeuge zum fairen Preis
  • Müller Fahrzeugbau GmbH: LINTRAC 100 Loipenspurgerät

BESCHNEIUNG

  • Demaclenko ist Vertriebspartner von KTI
  • Die neuen Propellermaschinen von TechnoAlpin
  • Klenkhart & Partner planen für Berglifte Lermoos
  • Tiroler Zugspitze: Vollautomatische Beschneiung im Kleinformat
  • Supersnow: Neuer Vertriebspartner in der Schweiz

FIRMEN NEWS

  • SISAG & REMEC auf Melchsee-Frutt
  • Interalpin Vorschau 2023

Download der Ausgabe

Bitte geben Sie das Passwort ein, um den Inhalt freizuschalten.
Das Passwort erhalten Sie nach einer kostenlosen Registrierung

Ausgabe 1/2022

Ausgabe 1/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: Mag. Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender eFuel Alliance Österreich: „eFuels sind ein wesentlicher Teil der Lösung“
  • Markus Tatzer, GF MOON POWER: Wie alltagstauglich ist E-Mobilität?
  • Ökologischer Fußabdruck einer Seilbahn ermöglicht sinnvolle Vergleiche
  • LEITNER / Kitzski: Nachhaltige Nutzung der Sitzheizung
  • Denkstatt: Wie kann ein nachhaltiger Seilbahnbetrieb 2030 aussehen?

SKISERVICE & RENT

  • MONTANA Aufbewahrungssysteme & Skidepots: Robust, Elegant und Einzigartig

PistenGASTRONOMIE

  • Projekte von Metallidee

TRENDS

  • Neue Studie zum Pistentourengehen
  • Präsentation „Best Summer Skiresort 2021“
  • Sunkid: Snow Fun Park –Spaß für Groß und Klein

NEUE BAHNEN

  • DOPPELMAYR-GARAVENTA/Silvretta Montafon: Österreich-Premiere für AURO
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Züricher Polybahn runderneuert
  • LEITNER: Günter Tschinkel, Head of Electrical Engineering LEITNER: Schnell und flexibel durch Inhouse-Entwicklung

MARKETING & MANAGEMENT

  • Nachbericht Symposium TMC-Enluf 2021 in Bad Ragaz
  • Skiresort: Kostenfreie App für iPhone und Android
  • 164. MM-Interview: Peter Marko, CEO Silvretta Montafon: „Neue Seilbahn-Ära trotz Pandemie eingeläutet“
  • AXESS: High-Tech Upgrade in Russlands Skijuwel
  • Vorschau Mountain Planet Grenoble

TECHNIK & WIRTSCHAFT
Sicherheit & Lawinenschutz

  • MND Safety: GAZEX-Zündrohre sind gefragt
  • IMMOOS Bergungs- und Sicherheitssysteme: Erfolgsgeschichte   wird fortgeschrieben
  • Wyssen Avalanche: Neue Projekte bringen weltweit Modernisierung beim Lawinenschutz

PISTENMANAGEMENT & BESCHNEIUNG

  • DEMACLENKO ist offizieller Partner des ÖSV
  • TechnoAlpin:  ATASSpro überzeugt durch höchste Benutzerfreundlichkeit
  • RUN RED: Das ist der neue PistenBully 400
  • Dr. Ing. Andreas Muigg, Head of Product Management bei PRINOTH Snowgroomer: „Positive Rückmeldungen motivieren uns“
  • Klenkhart: Schlagkraft der Beschneiung am Wildkogel erhöht

FIRMEN NEWS

  • Von Rotz und Wiedemar AG: Breites Seilbahn-Portfolio

Download der Ausgabe

Bitte geben Sie das Passwort ein, um den Inhalt freizuschalten.
Das Passwort erhalten Sie nach einer kostenlosen Registrierung

Mag. Klaus Hofstätter, GF Hauser Kaibling Seilbahn- & Liftges.m.b.H. & Co KG. ©Hauser Kaibling

Klaus Hofstätter, GF Hauser Kaibling Seilbahn- & Liftges.m.b.H. & Co KG – „Wir werden alles tun, was möglich ist“

Die Wintersaison 2021/22 verspricht wieder eine besondere Herausforderung zu werden. Der MOUNTAIN MANAGER hat Mag. Klaus Hofstätter nach seinen Ambitionen und Zielen für die Seilbahngesellschaft befragt.

Sie sind seit 2019 GF der Hauser Kaibling Seilbahn- & Liftges.m.b.H. & CFo KG. Was hat Sie an dieser Aufgabe gereizt?

Bevor ich die Geschäftsführung der Hauser Kaibling Bergbahnen übernommen habe, war ich Mountain Manager bei der Koralpenschilifte GmbH und 8 Jahre Vorstand der Lienzer Bergbahnen AG. Es war für mich zu dieser Zeit wichtig, mich wieder einer neuen Herausforderung zu stellen. Gereizt haben mich die Aufgaben hier und das Entwicklungspotenzial, das ich für das Bergbahnunternehmen selbst und für die Region Schladming-Dachstein insgesamt gesehen habe.

Welchen Stellenwert hat das Unternehmen in der Region, wo sehen Sie im Moment die größten Herausforderungen?

Ein Seilbahnunternehmen hat in einer touristisch geprägten Umgebung einen sehr hohen Stellenwert. Es ist der Motor der Region und hat natürlich auch große Bedeutung als Arbeitgeber. Man darf nicht vergessen, dass der Wertschöpfungsfaktor eines Seilbahnunternehmens bei 6 liegt. Das heißt, dass etwa aus 1.000 Euro an Löhnen, die Seilbahnen zahlen, an die 6.000 Euro an weiteren Löhnen in der jeweiligen Region, also etwa bei Beherbergungsbetrieben, Freizeitanlagen etc. lukriert werden. Seilbahnunternehmen stehen für Innovationen und sind gemeinsam mit den Tourismusverbänden und den Gemeinden ein wesentlicher Faktor, wenn es um die touristische Entwicklung einer Region geht. Diese Aufgaben vor den aktuellen Problemen anzugehen und Akzente zu setzen, ist natürlich eine Herausforderung.

Winter am Hauser Kaibling. ©Josh Absenger

Winter am Hauser Kaibling. ©Josh Absenger

Immer wieder tauchen Spekulationen über eine Megafusion Hauser Kaibling/Planai-Hochwurzen auf, zuletzt durch die Ergebnisse einer Strategieprüfung durch den Landesrechnungshof. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Die Idee einer Megafusion war in den letzten Jahren immer wieder einmal Thema. Dafür lassen sich Pros und Contras anführen, die genau zu evaluieren sind. Grundsätzlich ist eine Fusion von den Eigentümern zu entscheiden. Da es bei den Hauser Kaibling Bergbahnen mehrere Eigentümer gibt, ist das von der gesellschaftsrechtlichen Seite gesehen sicher eine Herausforderung. In den letzten beiden Jahren haben wir unsere Zusammenarbeit in den Bereichen Marketing, Einkauf sowie Kommunikation intensiviert. Durch die 4-Berge Skischaukel sind wir eng miteinander verbunden, der Gast profitiert also bereits von einer guten Zusammenarbeit.

„Diese Wintersaison wird sicher wieder Herausforderung“

Welche Erwartungen haben Sie an die anstehende Wintersaison?

Aufgrund der aktuellen Situation haben wir die Erwartungen an Zutritten und Umsatz stark zurückgeschraubt. Da waren wir im Vorfeld sicher optimistischer. Diese Wintersaison wird sicher wieder eine Herausforderung, der wir uns aber mit Engagement stellen wollen. Wir haben ein gutes Team, eine gute Mannschaft – da werden wir alles tun, was möglich ist.

Mit dem Wollis Kids Park haben sie ein neues Angebot für den Winter 2021/22. Worum handelt es sich da?

Beim Wollis Kids Park handelt es sich um ein Anfängergelände, das sich direkt neben der Talstation unserer 8er-Kabinenbahn befindet. Hier gibt es ein adäquates Areal für Anfänger und Wiedereinsteiger, dazu einen Tellerlift und 3 Förderbänder. Zwei dieser Förderbänder sind rund 15 m lang, eines 90 m. Der ursprüngliche Arbeitstitel für dieses Projekt war „meet the snow“. Die Idee dahinter war, einfach allen die Möglichkeit zu geben, sich im Schnee zu bewegen, im Schnee aktiv zu sein – mit Ski oder Snowboard oder einfach mit dem Schlitten. Deshalb kann man die zwei 15 m langen Förderbänder auch gratis benutzen, für die beiden anderen gibt es sehr günstige Tarife. Mit dem Begriff „Wollis Kids Park“ beziehen wir uns auf eine unserer Attraktionen im Sommer, das Almlammprojekt. Deshalb haben wir das Schaf quasi als Maskottchen in den Winter gebracht.

NEU ab der Wintersaison 21/22 ist der WOLLIS KIDS PARK. ©Hauser Kaibling

NEU ab der Wintersaison 21/22 ist der WOLLIS KIDS PARK. ©Hauser Kaibling

Die Hauser Kaibling Bergbahnen engagieren sich schon seit einigen Jahren dafür, junge Leute zum Skifahren zu bringen. Was wird gemacht?

Neben dem neuen Wollis Kids Park gibt es schon seit einigen Jahren „Haus fährt Ski“. Dieses Projekt wurde 2015 ins Leben gerufen und ist eine gemeinsame Sache der Gemeinde, der Seilbahnen, des Tourismusverbandes und des Skiclubs. Es geht darum, den Kindern und Jugendlichen Spaß am Wintersport zu vermitteln und junge Talente zu fördern. Wir wollen den jungen Leuten die Möglichkeit bieten, den Wintersport zu genießen und zu trainieren, und das wird auch sehr gut angenommen. Dazu gibt es in ganz Ski Amadé dann natürlich auch die Junior Weekend Discounts. Da fahren Kinder und Jugendliche an jedem Wochenende, also Samstag und Sonntag, zum ermäßigten Preis.

„Wir haben einen Investitionsplan für die nächsten 7 bis 8 Jahre Jahre entwickelt“

Es gibt auf der Homepage eine 360° Virtual Tour. Wie wird das angenommen, gibt es Rückmeldungen?

Unsere Marketingabteilung hat mir versichert, dass die Virtual Tour sehr gut angenommen wird. Jeder kann sich hier die Pisten der 4-Berge-Skischaukel ansehen und einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten und Verhältnissen vor Ort gewinnen. Gerade vor den Wochenenden haben wir gemerkt, dass sich die Zugriffe erhöhen und man sich ansieht, was man machen kann oder will.

Welche Investitionen stehen für die nächsten Jahre an?

Wir haben in den letzten Monaten einen internen Investitionsplan entwickelt, der die nächsten 7 bis 8 Jahre umfasst. Für dieses Jahr wurden neben Wollis Kids Park noch Parkplätze gebaut und Pisten verbessert. Insgesamt war das ein Investitionsvolumen von rund 1,5 Mio. Euro. Weiters umfasst die Planung den Ersatz unserer Zubringer 8er-Kabinenbahn durch eine 10er-Kabinenbahn, wobei der Zeitplan natürlich durch die Entwicklung der nächsten Monate beeinflusst wird. Zwei Jahre danach soll es wieder größere Investitionen in die Beschneiung geben. In das Sommerangebot erfolgen jährliche Investitionen, weil der Sommer noch einiges an Potenzial bietet. Und dann haben wir noch den Bau einer 8er-Sesselbahn ins Auge gefasst, weil wir den Besucherkapazitäten Rechnung tragen wollen. Da wurde schon in der Vergangenheit sehr gute Arbeit geleistet, sodass wir uns über sehr viele Gäste und Zutritte freuen dürfen.

Jeden Sommer werden am Hauser Kaibling rund 800 Schaft auf die Alm getrieben und sind dort eine Attraktion für Groß und Klein. ©Rene Perhab

Jeden Sommer werden am Hauser Kaibling rund 800 Schaft auf die Alm getrieben und sind dort eine Attraktion für Groß und Klein. ©Rene Perhab

Wie ist der Sommer 2021 für die Hauser Kaibling Bergbahnen verlaufen?

Der Sommer 2021 ist für uns sehr gut verlaufen. Wir hatten uns nicht gedacht, dass es hier nach 2020 eine Steigerung geben könnte. Deshalb waren wird auch sehr positiv überrascht, dass die Nachfrage tatsächlich so hoch war. Wir haben 2019 viel in das Angebot im Sommer investiert. So gibt es nun neben Wanderwegen, Spielplätzen und einem Streichelzoo eine Downhill Disc Golf-Bahn, einen E-Trial Park, einen Themenweg zur Geschichte des Hauser Kaiblings und Water Zorbing am Speicherteich Kaiblingalm. Gerade das Zorbing hat im Sommer für große Begeisterung gesorgt und wurde von den Gästen sehr gut angenommen. Der Sommer wird bei uns in den nächsten Jahren sicher noch einiges an neuen Angeboten bringen.

„Für den Sommer gibt es noch großes Entwicklungspotenzial“

Die Hauser Kaibling Bergbahnen wurden 2020 mit dem Gütesiegel der „Besten Österr. Sommer-Bergbahnen“ ausgezeichnet. Für welche Kategorie haben Sie Ihr Angebot abgestimmt, wie sieht es aus?

Unser Angebot, für das wir das Gütesiegel bekommen haben, wurde auf Familien abgestimmt. Familie, Natur und Genuss wird deshalb auch die Schiene sein, die wir weiter ausbauen wollen. Deshalb haben wir mit externen Partnern auch einen Masterplan erarbeitet, der dann sukzessive umgesetzt werden soll.

Auf Familien ist etwa das Angebot rund um unsere Bergschafe abgestimmt. Jeden Sommer werden an die 800 Schafe auf die Alm getrieben, die hier eine ökologische Pistenpflege betreiben, für mich ergibt das den „green mountain“. Es gibt ein attraktives Wochenprogramm mit Bauernmarkt, ein Fitnessprogramm, Wandertouren und natürlich kann man auch Biken. Neben den ausgewiesenen E-Bike-Strecken haben wir am Hauser Kaibling einen eigenen E-Trial Park, der für Erwachsene und Kinder ab 3 Jahren gedacht ist. Wir haben auch Pläne, dieses Angebot noch zu erweitern, der Fokus wird aber klar auf alles rund um die Familie gelegt.

Water Sorbing ist im Sommer 2021 von den Gästen sehr gut angenommen worden. ©Hauser Kaibling

Water Sorbing ist im Sommer 2021 von den Gästen sehr gut angenommen worden. ©Hauser Kaibling

Welchen Stellenwert hat der Sommer im Vergleich mit dem Winter, sehen Sie hier noch Entwicklungspotenzial?

Der Sommer ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, da gibt es sicher noch großes Entwicklungspotenzial. Hier wird sich die Klimaerwärmung positiv auswirken. Gäste, vor allem auch aus dem urbanen Bereich, wollen frische Luft und der Hitze entkommen. Da sind die Berge bestens geeignet. Wir haben etwa im Sommer rund 1,5 Mio. Nächtigungen in der Region zu verzeichnen, Tendenz steigend.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Bergbahnen nicht mehr nur für die Beförderung der Gäste Sorge tragen. Wir sind ein großer Freizeitbetrieb geworden, der ein entsprechendes Angebot hat. Dadurch können wir unseren Mitarbeitern auch Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, die nicht nur auf eine Saison begrenzt sind. Sicher reicht der Umsatz im Sommer nicht an jenen im Winter heran, dennoch wird der Sommer immer wichtiger.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Die große Herausforderung wird es sein, mit dem Zahn der Zeit zu gehen. Der Mitbewerb ist aktiv, da müssen wir am Ball bleiben und in die Qualität investieren. Das bezieht sich nicht nur auf Anlagen, sondern auch auf die Dienstleistung für den Gast. Gleichzeitig müssen wir die gesamte Region in unser Wirtschaften miteinbeziehen, das „Kirchtumdenken“ ist überholt. Unsere 4-Berge-Skischaukel ist hier ein sehr gutes Beispiel. Mit diesem Berge übergreifenden Angebot können wir uns gut positionieren und international punkten.

lw

Ausgabe 7-8/2021

Ausgabe 7-8/2021

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

 TRENDS

  • Meinung: Mag. Dr. Oliver Fritz, Ökonom WIFO: „Wirtschaftsmotor Tourismus – der Weg zurück“
  •  „Bergdorf quo vadis“: TFA Nachbericht Teil 2
  • Vitalpin: 11 Best Practice Beispiele für Nachhaltigkeit
  • Premiere am Kitzsteinhorn: 2 G-Check von SKIDATA
  • Gasteiner Bergbahnen/SKIDATA: Besucherlenkung durch innovative Preisgestaltung
  • Melzer & Hopfner: „The Next Level“ bei Renderings und Animationen
  • IDEE GmbH: Authentische Themen leicht zugänglich machen
  • Area 47: Best Practice für den Sommertourismus

ÖKOLOGIE (2)

  • Interview Wolfgang Rapberger, General Manager BRP-Rotax: „Wettbewerb der Systeme fördert Innovation“
  • Klima-Energie-Modell: Zell am See/Kaprun als Vorzeigeregion
  • eFuels für Pistenfahrzeuge: ein Teil der Lösung
  • Kaunertal: Nachhaltiger Alpintourismus mit Vorbildwirkung
  • Gletscher schützen mit Vlies von Tencate

SKISERVICE & RENT

  • Montana: Robuste Systeme – elegant & einzigartig
  • Reichmann & Sohn/QBL-Systems: Neues Skidepot für das Hotel Edelweiss in Obergurgl

SCHNEESPORT(SCHULEN)

  • Book2Ski: Tourismuspartner vernetzen sich
  • Snowsports Academy: Österreichische Skifahrtechnik als Online Tool
  • “Dein Winter.Dein Sport.“: Verantwortung übernehmen – für Sport, Nachwuchs und Umwelt
  • Österreichische Skiindustrie kündigt Comeback an

NEUE BAHNEN

  • Pendelbahn Biel-Kinzig saniert
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Neuer Glanz für Pendelbahn Meiringen-Hasliberg
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Erfolge in Norwegen
  • LEITNER: ConnX: Der perfekte Mix für nachhaltige urbane Mobilität

MARKETING & MANAGEMENT

  • Kässbohrer: Vertrieb und Kundendienst unter neuer Leitung
  • Vorschau 31. TFA in Oberstdorf und Kleinwalsertal
  • Österreich Werbung führt App. Ski Game ein
  • Ski amadé glaubt an den Wintertourismus
  • 163. MM-Interview: Klaus Hofstätter,CEO Hauser Kaibling: „Wir werden alles tun, was möglich ist“
  • Österreichische Seilbahntagung: Bergauf mit neuen Perspektiven

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • Garantie von DEMACLENKO
  • Kässbohrer: SNOWsat LiDAR überzeugt im Einsatz
  • TechnoAlpin präsentiert die neuen SnowFactory-Modelle
  • PistenBully ist mit HVO-Kraftstoff nachhaltig unterwegs
  • Prinoth: Für perfect pistes – Der neue Leitwolf
  • Bacher Harald GmbH.: Bestens gerüstet für alle Fälle

Download der Ausgabe

Bitte geben Sie das Passwort ein, um den Inhalt freizuschalten.
Das Passwort erhalten Sie nach einer kostenlosen Registrierung

Florian Eisath, CEO Carezza Dolomites. ©lw

Florian Eisath, CEO Carezza Dolomites – „Erfolgreich wirtschaften im Einklang mit der Natur!“

Carezza Dolomites hat in den letzten Jahren viel investiert und sich zu einer modernen Destination mit entsprechendem Angebot entwickelt. Der MOUNTAIN MANAGER hat bei Geschäftsführer Florian Eisath nachgefragt.

Seit wann sind Sie GF des Bergbahnunternehmens „Carezza Dolomites“, wie war Ihr Zugang zur Branche?

Bis zum März 2018 war ich aktiver Weltcup-Skirennläufer, im August habe ich dann die Geschäftsführung von „Carezza Dolomites“ übernommen. Aktiv war ich im Betrieb aber schon seit 2014. Damals war ich dem Ende meiner Karriere schon sehr nahe, weil der sportliche Erfolg ausgeblieben ist. Das war der Grund, warum ich mich im Unternehmen eingebracht und schnell festgestellt habe, dass mich diese Branche sehr interessiert. Das ganze Entwicklungspotenzial, das ich hier gesehen habe, und die Aufgaben haben mich sehr gereizt. Dann hat sich der sportliche Erfolg wiedereingestellt und ich hatte ab 2014 meine erfolgreichsten Jahre im Weltcup. Immer mehr hat sich in den folgenden Jahren aber herauskristallisiert, dass mein Interesse am Business und am Potenzial unserer Destination kontinuierlich gestiegen ist, sodass mein Ehrgeiz hier etwas zu erreichen den Ehrgeiz im Sport übertroffen hat. Deshalb war letztlich die Entscheidung klar, hier zu 100% einzusteigen. Dabei hatte ich immer die volle Unterstützung von meinem Vater, der mir das Unternehmen schließlich übergeben hat.

Die 10er-Kabinenbahn „König Laurin“ erfüllt im Sommer 2021 bei den Beförderungszahlen schon fast das Plansoll ©Maria Gufler

Die 10er-Kabinenbahn „König Laurin“ erfüllt im Sommer 2021 bei den Beförderungszahlen schon fast das Plansoll ©Maria Gufler

Sie waren 15 Jahre im Skirennlauf erfolgreich, was nehmen Sie aus dieser Zeit für Ihre jetzigen Aufgaben mit?

Die Eigenschaften, die man als Spitzensportler mitbringen muss und auf die man aufbaut, kommen mir jetzt als Unternehmer sicher zugute. Es geht darum, sich ganz auf die Aufgaben zu konzentrieren, dann sind das Dranbleiben, das Kämpfen, das Durchhaltevermögen sicher wichtig. Man weiß, man will etwas erreichen und besser werden als die anderen, deshalb muss man sich jeden Tag wieder voll auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren. Man darf nie zufrieden sein und muss immer am Ball bleiben. Das ist im Spitzensport wichtig und genauso als Unternehmer.

Wie sehen Sie die Rolle der Bergbahnen als Unternehmen in der Region?

Ich denke, dass die Bergbahnen in Carezza die gleiche Rolle spielen wie in vielen anderen Alpentälern. Sie sind der Motor für den Tourismus. Wir bringen die Gäste auf den Berg zum Skifahren, Wandern und Biken. Darüber hinaus sind die Seilbahnen natürlich auch ein nachhaltiges, umweltfreundliches Verkehrsmittel und das möchten wir als längerfristiges Ziel im Denken der Leute verankern. Immerhin leisten wir hier einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Individualverkehrs in den Dolomiten. Seilbahnen können grundsätzlich gut in ein durchdachtes Verkehrskonzept eingebunden werden, auch dafür möchten wir das Bewusstsein wecken. Das ist natürlich ein schwieriger und langfristiger Prozess – ich denke aber, dass auch in diesem Punkt das Kämpfen und Dranbleiben, das ein Sportler hat, von Nutzen sein kann.

Blick auf die Mittelstation der “König Laurin”. ©Maria Gufler

Blick auf die Mittelstation der “König Laurin”. ©Maria Gufler

„Wir haben unser Bewusstsein für nachhaltige Entscheidungen geschärft“

2019 ist Carezza Dolomites als erstes italienisches Skigebiet dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 beigetreten, wie sehen die Ziele aus?

Wir arbeiten bereits seit 2012 am Projekt Klimaskigebiet, damals als Gemeinschaftsprojekt mit der Provinz Bozen, TechnoAlpin und Prinoth. Unser Ziel war es, unser Energiemanagement zu analysieren und zu überarbeiten. Im Zuge dessen haben wir dann auch begonnen, unsere Maschinen und Anlagen zu optimieren und so den CO2-Ausstoß zu verringern. Für diese Aktivitäten sind wir mit dem Arge Alp-Preis 2015 ausgezeichnet worden.

Im Verlauf der Arbeiten hat sich unser Bewusstsein für nachhaltige Entscheidungen geschärft. Schon damals hat sich auch gezeigt, dass unsere Kunden und Gäste das Thema gut annehmen und wir damit auch in den Medien auf großes Interesse stoßen.

Um unseren Weg konsequent weiterzuverfolgen, sind wir dann dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 beigetreten. Dabei geht es darum, den Unternehmensfußabdruck innerhalb von maximal 12 Jahren auf klimaneutral zu stellen. Dafür wurde gemeinsam mit den Stakeholdern der Region ein Nachhaltigkeitsprozess gestartet, den wir sukzessive umsetzen wollen. Es geht dabei allerdings nicht nur um große Projekte, sondern um nachhaltiges Wirtschaften Schritt für Schritt. Ein Beispiel dafür ist etwa die Speisekarte der Wirte der Region, auf der immer mehr lokale Produkte und Speisen auftauchen werden. Einbezogen sind dann natürlich auch Müllvermeidung, Wegemanagement oder das Lenken der Besucherströme am Berg.

Wie sind Sie mit dieser Sommersaison zufrieden?

Wir sind mit der Sommersaison sehr zufrieden. Der Juni war noch etwas verhalten, der Juli trotz des schlechten Wetters schon sehr ok. Im August haben wir dann wirklich viele Gäste vor Ort gehabt. Gerade mit unserer neuen 10er-Kabinenbahn „König Laurin“ konnten wir die Beförderungszahlen im Vergleich mit den vorherigen Anlagen massiv steigern. Und auch bei den anderen Bahnen konnten wir im Vergleich mit 2019 Zuwächse bei der Beförderung verzeichnen.

Wie sieht das Angebot im Sommer aus? Welchen Stellenwert hat das Biking?

Im Fokus stehen bei uns das Wandern und Biken. Das Bikethema haben wir schon mit dem Bau der Kabinenbahn Welschnofen 2013/14 in Angriff genommen. Unser Biketrail bzw. Flowtrail zwischen der Frommer Alm und Welschnofen war auch mein erstes Projekt, das ich von der Planung bis zur Umsetzung komplett betreut habe. Dadurch sind wir in der Szene bekannter geworden. Um erfolgreich zu sein, muss man dann allerdings auch jedes Jahr etwas Neues bieten, man muss sich weiterentwickeln. Es ist nicht immer einfach, hier neue Wege oder Trails zu finden, die sinnvoll sind und mit denen man auch mit den Grundeigentümern Konsens erzielen kann. Das Bikethema ist aber grundsätzlich ein Wachstumsmarkt, dem man Beachtung schenken sollte – und das nicht nur seitens der Bergbahnen, sondern auch der Tourismusverbände.

Derzeit sind wir dabei, eine biketechnische Verbindung, einen Flowtrail, von der Frommer Alm nach Tiers zu planen, weil dort gerade die neue Pendelbahn gebaut wird. Hier soll es dann ebenfalls ein Bikeangebot für den Sommer geben.

Woher kommen die Gäste im Sommer üblicherweise, gibt es dieses Jahr Unterschiede?

Im Sommer kommen im Juli und August traditionell sehr viele italienische Gäste, im Juni, September und Oktober ist der deutsche, österreichische und Schweizer Gast stark vertreten. Das ist gleichgeblieben. Man merkt aber, dass dieses Jahr mehr Franzosen, Belgier und Spanier zu uns kommen. Der internationale Markt, von dem wir in einem normalen Jahr am Karersee profitieren, ist coronabedingt völlig eingebrochen. Prozentuell ergibt sich bezogen auf die Herkunftsländer dieses Jahr ein Bild von ca. 45 % Italien, 45 % DACH und rund 10 % andere Länder.

2020/21 wurde die 10er-Kabinenbahn „König Laurin“ gebaut, die im Sommer 2021 in Betrieb gegangen ist. Wie kommt sie bei den Gästen an?

Die Kabinenbahn erfüllt im Sommer 2021 bei den Beförderungszahlen schon fast das Soll, mit dem wir im Businessplan kalkuliert haben. Das freut uns natürlich sehr, und das obwohl die Bauarbeiten etwa im Bereich Begrünung noch nicht zur Gänze abgeschlossen sind. Wir sind mit der neuen Bahn im Betrieb sehr zufrieden und das positive Feedback der Gäste zeigt, dass wir hier eine gute Entscheidung getroffen haben.

In Italien ist die Wintersaison 2020/21 zur Gänze ausgefallen. Was hat das für Ihr Unternehmen bedeutet?

Das war natürlich eine extrem schwierige Situation. Wir haben sehr viel in die Vorbereitung investiert und waren bereit zum Start, der immer wieder verschoben wurde. Irgendwann hat man dann einsehen müssen, dass es keine Wintersaison geben wird. Das heißt, wir sind in die Vorleistung gegangen, hatten Kosten und null Umsatz, und bis dato auch keine Entschädigungszahlung von staatlicher Seite. Jetzt hoffen wir doch sehr stark, dass endlich die Zahlungen vom italienischen Staat eintreffen und wir uns entsprechend auf den Winter vorbereiten können.

Rosadirabike Festival 2019. ©Ivan Goller

Rosadirabike Festival 2019. ©Ivan Goller

„Die Leute wollen raus und etwas erleben“

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Wintersaison 2021/22?

Ich bin zuversichtlich und optimistisch. Einheimische und Gäste haben Nachholbedarf, was den Winterurlaub betrifft. Die Leute wollen raus und wollen etwas erleben. Interessanterweise, und das bestätigen auch Studien, verfügen viele auch über Geldreserven, weil man im Lockdown nichts ausgeben konnte.

Deshalb bin ich auch überzeugt, dass wir mit unserem Angebot punkten können. Wir haben neben der neuen 10er-Kabinenbahn König Laurin auch den Sessellift Tschein von der Moseralm zum Tschein Berg verlängert und 5 alte Lifte abgetragen. Jetzt haben wir nur noch einen älteren Schlepplift, der auch in den nächsten Jahren ersetzt werden soll. Unser Skigebiet, in dem es viele alte Anlagen gegeben hat, präsentiert sich jetzt neu und modern. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass das unseren Gästen gefallen wird und sich unsere Investitionen als richtig herausstellen.

Welches Angebot hat Carezza Dolomites im Winter?

Der Fokus liegt beim Alpin-Skifahren. Carezza Dolomites ist ein Familienskigebiet, in dem es ein entsprechendes Angebot gibt. Aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten haben wir aber auch für den sportlichen Skifahrer etwas zu bieten. So gibt es 5 schwarze Pisten, die für Anfänger oder weniger geübte Skifahrer mit entsprechend leichteren Pisten umfahren werden können. Im Tiersetal gibt es zum Alpinangebot noch Winterwanderwege, dazu Möglichkeiten zum Schneeschuhwandern.

Gibt es Neues für diesen Winter?

Das Tiersetal, das über rund 1.000 Gästebetten verfügt, hatte bisher keine direkte Anbindung ans Skigebiet. Das wird gerade geändert. Gebaut wird eine 3,7 km lange Pendelbahn, die von St. Zyprian aus zur Frommer Alm ins Skigebiet Carezza Dolomites führt. Die Kabinen werden 60 Personen Platz bieten und sind mit einer Aussichtsplattform ausgestattet. In Betrieb gehen wird die neue Bahn Mitte Januar 2022.

Familienskigebiet Carezza. ©Ivan Goller

Familienskigebiet Carezza. ©Ivan Goller

Was sehen Sie als die wesentlichen Herausforderungen der Zukunft?

Herausfordernd sind sicher die klimatischen Verhältnisse, also die Gegebenheiten im Winter. Um Schneesicherheit bieten zu können, hat man schon bisher in die Beschneiung investiert. Darauf wird man in Zukunft weiterhin großes Augenmerk legen müssen.

Dazu möchten wir das Bewusstsein in den Fokus rücken, dass wir das Skigebiet im Einklang mit der Natur betreiben. Schließlich sollen auch künftige Generationen noch von der Schönheit der Natur profitieren können. In diesem Zusammenhang wollen wir die Qualität steigern und nicht die Quantität in den Blickpunkt rücken. Damit und mit einer entsprechenden Preispolitik muss es gelingen, die Destination wirtschaftlich erfolgreich zu führen.

Großes Potenzial sehe ich in den nächsten Jahren im Sommer, da kann man sich ein zweites stabiles Standbein neben dem Winter aufbauen. Der Sommer ist für das Unternehmen nicht so kostenintensiv, vom Klimawandel kann man hier sogar profitieren. Wenn der Sommer heißer wird, will man auf den Berg. Milde Herbstwetterlagen werden ebenfalls den Aufenthalt in den Bergen begünstigen.

lw

Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
Neueste technische Entwicklungen, zukunftsweisende Trendanalysen und internationale Recherchen stehen im Vordergrund der Berichterstattung.
Aktuelle Reportagen über branchenrelevante Ereignisse, interessante Beiträge von renom mierten Gastautoren sowie Interviews mit markanten Persönlichkeiten und wissenswerte News machen den MOUNTAIN MANAGER zur Pflichtlektüre.

Kontakt
  • EuBuCo Verlag GmbH, Geheimrat-Hummel-Platz 4, 65239 Hochheim
  • 0049-(0)6146-605-0
  • vertrieb@eubuco.de