Hans-Peter Steiner, Marketing Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Hans Peter Steiner, Marketingleitung Rittis-Lift Engelhardt GmbH & Co KG „Wir arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie!“

Am Rittisberg wurde pünktlich zum Saisonstart eine neue Telemixanlage von LEITNER in Betrieb genommen. Der MOUNTAIN MANAGER hat Hans-Peter Steiner, Rittis-Lift Engelhardt GmbH & Co KG, nach den Erwartungen an die Saison und die neue Bahn befragt.

Wie lange gibt es den Rittisberg als Tourismusdestination, sind die Anfänge im Sommer/Wandern oder im Winter/Skifahren zu finden?

1971 ist das Gründungsjahr der Bergbahngesellschaft am Rittisberg, letztes Jahr konnten wir demnach das 50-jährige Bestehen feiern. Der Fokus lag zur Zeit der Gründung eindeutig im Wintersegment. Das Angebot im Sommer ist erst später dazugekommen.

Geben Sie bitte einen kurzen Überblick zur Entwicklung.

Das Skifahren hat sich in den 1970er Jahren in unserer Region immer mehr zum Trend entwickelt und Landwirt Karl Engelhardt auf den Plan gerufen, der eine touristische Nutzung des Rittisbergs auf den Weg gebracht hat. Am Nordhang wurde ein Schlepplift gebaut, der in den nächsten 15 Jahren im Winter immer dann in Betrieb war, wenn es genug Schnee gab. In den 80iger Jahren ist dann der Wintersport immer wichtiger geworden, der Bau eines 2. Schleppliftes an der Südseite folgte und Ende der 80er-Jahre eine Beschneiungsanlage. 1996 hat man sich dann zum Bau eines fixgeklemmten 4er-Sesselliftes entschlossen, weil man damals noch gedacht hatte, den Lift nur im Winter nutzen zu wollen. 1998 ging der Sessellift in Betrieb.

Im Jahr 2000 hat man dann angefangen, den Lift im Sommer am Sonntag aufzusperren. Das war schnell erfolgreich und hat viele Gäste gebracht. 2002/03 hat man dann mit mir Kontakt aufgenommen, weil man die Vermarktung des Berges im Sommer gezielt in Angriff nehmen wollte. Die Marke „Erlebnis Rittisberg“ ist entstanden. In den folgenden Jahren erfolgte dann die Ausrichtung auf die Zielgruppe „Familie“, eine Reihe von Attraktionen für den Sommer wurden auf den Weg gebracht. Ein Märchen- und Höhenwanderweg wurde konzipiert, 2004 kam der Hochseil-Garten dazu und 2008 wurde der Rittisberg-Coaster gebaut. 2016 wurde der Höhenspielplatz eröffnet und 2018 die Flyline und noch einige Attraktionen mehr. Nach ein paar Jahren hatten wir dann für unsere Gäste im Sommer ein umfangreiches Angebot zur Verfügung, das „Erlebnis Rittisberg“ war Wirklichkeit und hat sich zum Besuchermagnet entwickelt. 2018/19 haben wir dann mit den Überlegungen für eine neue Seilbahn begonnen, weil eine Fahrt auf den Berg mit dem alten fixgeklemmten Sessellift im Sommer an die 16 Minuten gedauert hat.

Der Rittisberg im Winter. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Der Rittisberg im Winter. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Wie lange sind Sie für das Marketing des Unternehmens zuständig, wie war Ihr Zugang in die Bergbahnbranche?

Mein Einstieg in die Branche war 1994/95, da habe ich mit dem Marketing für den Nordischen FIS Weltcup in Ramsau begonnen.1999 hatten wir hier dann auch die Nordische Ski WM. Ab 1999 bin ich für das gesamte Marketing in der Skiregion Dachstein West zuständig gewesen und habe dann 2003/04 zusätzlich das Marketing für den Sommer am Rittisberg übernommen, das man hier gezielt aufbauen und entwickeln wollte. Wie man am Rittisberg mit der Vermarktung des Sommers begonnen hat, ist dieser Bereich noch in den Kinderschuhen gesteckt. Wir haben hier dann sukzessive neue Angebote entwickelt und kleinere und große Projekte auf den Weg gebracht. Unser Ziel war und ist das „Erlebnis Rittisberg“. Seit 2009/10 konzentriere ich mich jetzt zur Gänze auf den gesamten Marketingbereich, also Sommer und Winter am Rittisberg.

„Das Erlebnis Rittisberg hat einen sehr guten Ruf“

Wie sehen Sie den Stellenwert des Unternehmens in der Region?

Die Ramsau war im Winter über Jahre hinweg die Ausbildungsstätte der Skifahrer. Hier war die Region lange Zeit sehr gut aufgestellt, weil unsere Berge nicht sehr hoch sind und Anfänger das gut für ihre ersten Skischwünge nutzen konnten. In den 90er Jahren hat sich die Ausbildung der Skifahrer immer mehr auch auf andere Regionen verlagert. Wir haben dann das Segment Anfänger- oder Trainings-Skigebiet mit einem Angebot rund um Familien ergänzt und bedienen damit in unserer Region eine Nische. Die Ausrichtung hat sich sehr positiv entwickelt.

Im Sommer haben wir den Rittisberg als Erlebnis- und Abenteuerberg positioniert und seit 2003/04 immer wieder in unser Angebot investiert. Durch die vielen verschiedenen Facetten der Projekte, die man hier mittlerweile vorfindet, konnten wir uns gut positionieren. Das „Erlebnis Rittisberg“ hat einen sehr guten Ruf und ist im Sommer auch sehr gut besucht.

Die Bergstation der neuen Telemixbahn auf 1.500 m Seehöhe. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Die Bergstation der neuen Telemixbahn auf 1.500 m Seehöhe. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Wo liegt der Fokus im Angebot, im Sommer oder im Winter – wie viele Mitarbeiter gibt es in der jeweiligen Saison?

Wenn man die Ergebnisse rein von den Umsätzen der Bergbahngesellschaft betrachtet, ist der Fokus deutlich im Winter. Schließlich werden nicht alle Projekte oder Angebote am Berg von der Bergbahn betreut. Wir hatten mit Beginn unseres Sommerangebots 6 Partner am Berg, mittlerweile sind es 14. Alle gemeinsam überlegen dann die marketingtechnische Ausrichtung.

Wenn man hingegen die Gesamtumsätze Sommer und Winter aller Partner vergleicht, so entfallen rund 60% auf den Winter und 40% auf den Sommer. Das zeigt deutlich, wie sich der Sommer entwickelt hat und welchen Stellenwert er mittlerweile einnimmt.

Wenn man sich die Anzahl der Mitarbeiter ansieht, so gibt es bei der Bergbahngesellschaft allein wieder mehr Mitarbeiter im Winter als im Sommer. Wenn man hingegen alle Mitarbeiter der Partnerbetriebe miteinbezieht, liegt der Fokus deutlich im Sommer.

Zum 50-Jahr-Jubiläum 2021 hat man eine große Investition präsentiert, die dann 2022 umgesetzt wurde – die Telemixbahn auf den Rittisberg. Was war ausschlaggebend dafür?

Die Telemixbahn ist die ideale Lösung für den Rittisberg. Für mich war das eigentlich von Anfang an klar, dass man mit einer solchen Anlage die Anforderungen im Winter und im Sommer am besten erfüllen kann. Die Streckenlänge wäre im Winter für eine reine Kabinenbahn zu kurz – immer die Ski abschnallen zu müssen, um in die Kabine einzusteigen, ist keine Option. Eine kuppelbare Sesselbahn wäre hingegen für den Skifahrer zwar ideal, aber nicht für Fußgänger oder für die Gäste im Sommer. Deshalb ist die Telemix für unser Angebot im Sommer und im Winter die beste Lösung.

Wie waren für die Rittis-Lift Engelhardt GmbH & Co KG die letzten beiden Pandemiejahre?

Das war eine schwierige Zeit, die Rittis-Lift Engelhardt Gmbh & Co KG ist ein kleines Unternehmen. Wir haben das aber mit viel Engagement überstanden. Unserem Geschäftsführer Manfred Engelhardt war es dabei auch ein Anliegen, alle Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Schwierig waren vor allem die beiden Wintersaisonen, die Sommer sind gut verlaufen – der erste Sommer sogar noch besser als der folgende. Diesen Sommer mussten wir natürlich aufgrund des Bahnbaus Vorkehrungen treffen, aber das ist glücklicherweise alles gut über die Bühne gegangen.

Die neue Telemix-Seilbahn, die LEITNER gebaut hat, wurde im Oktober 2022 eröffnet. Im Sommer werden die Kabinen genutzt, im Winter Kabinen und Sessel. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Die neue Telemix-Seilbahn, die LEITNER gebaut hat, wurde im Oktober 2022 eröffnet. Im Sommer werden die Kabinen genutzt, im Winter Kabinen und Sessel. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

„Wir gehen optimistisch in den Winter“

Welche Erwartungen haben Sie an den kommenden Winter?

Wir gehen mit großen Erwartungen und optimistisch in den Winter. Durch die neue Bahn glauben wir, Neugier bei den Gästen wecken zu können und hoffen, dass neben den Urlaubern auch viele Gäste aus der Umgebung kommen. Wenn wir die Buchungslage in unseren Partnerunternehmen ansehen, dann sind wir zuversichtlich, dass es eine gute Saison werden wird – trotz der Herausforderungen, die natürlich damit verbunden sind.

Gibt es zusätzlich zur neuen Seilbahn Neues im Winterangebot, Pläne für die Zukunft?

Wir haben für den kommenden Winter zwei neue Angebote vorbereitet. So gibt es oben am Berg schöne Winterwanderwege, die einfach mit Schneeschuhen oder auch zu Fuß zu bewältigen sind, und die auch die Hütten gut erreichbar machen. Durch die Kabinen können unsere Gäste bequem nach oben gelangen, die Skifahrer werden nicht behindert. Und dann haben wir noch eine 5,2 km lange Höhenloipe. Die Loipe hatten wir schon früher vorgesehen, mussten sie aber wieder schließen, weil der Transport mit dem alten Sessellift einfach nicht recht funktioniert hat. Mit diesem erweiterten Angebot rechnen wir schon, dass wir zusätzlich Gäste gewinnen können – wir rechnen mit einem Plus von etwa 15%.

Wenn das Angebot gut ankommt, wird es für die Zukunft vielleicht noch Adaptierungen in der Linienführung von Wanderwegen oder Loipen geben. Da richten wir uns dann nach den Erfahrungen, die wir machen. Diskutiert wird immer mal wieder über eine Tagesrodelbahn zusätzlich zum Nachtrodeln, das wir schon anbieten. Das wäre noch ein Aspekt, der in den nächsten Jahren mit dem richtigen Konzept vielleicht noch interessant sein könnte. Grundsätzlich glauben wir aber, dass wir mit unserem Angebot für die nächsten Jahre gut aufgestellt sind.

Das Angebot am Rittisberg ist im Sommer und im Winter auf Familien ausgerichtet. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Das Angebot am Rittisberg ist im Sommer und im Winter auf Familien ausgerichtet. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Wie sieht das Sommerangebot aus, sind für nächstes Jahr Neuerungen geplant?

Da gibt es Pläne. Wir haben am Berg bereits einen Höhenspielplatz, der soll adaptiert werden und noch mehr Platz für die Kinder bieten. Dazu möchten wir in den nächsten zwei Jahren unseren Rundweg, der zum Gipfelkreuz führt, künstlerisch ausgestalten. Dazu werden wir Künstler einladen, hier mit den natürlichen Materialien der Umgebung aktiv zu werden und auf diese Weise die Natur noch vielfältiger in den Fokus zu rücken. Angedacht ist auch wieder eine Rollerstrecke ins Tal. Bis vor zwei Jahren hatten wir hier ein solches Angebot, das wir dann aber, auch im Hinblick auf die geplanten Bauarbeiten für die Seilbahn, eingestellt haben. Da soll es einen Nachfolger geben, das aber frühestens 2024/25.

Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcenschonung sind die großen Themen der Branche, wie sieht sich die Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG aufgestellt?

Nachhaltigkeit ist für uns sehr wohl Thema. Bei allem, was wir planen und umsetzen, arbeiten wir mit der Natur, nicht gegen sie. So möchten wir die Dinge und Möglichkeiten, die es bereits gibt, bestmöglich nutzen. Ein Beispiel sind unsere zwei Speicherteiche, die im Sommer als Badesee genutzt werden, einen Teich haben wir dazu mit einer Filteranlage ausgerüstet. Es ist außerdem angedacht, die neue Bergstation in Zukunft mit einer Photovoltaikanlage auszurüsten, um Sonnenstrom nutzen zu können. Dazu werden auch unsere Mitarbeiter geschult, damit Nachhaltigkeit auch beim täglichen Arbeiten einfließen kann.

Was sehen Sie als die großen Herausforderungen der nächsten Jahre?

Ich denke, dass es in den nächsten Jahren noch wichtiger als bisher werden wird, die Besucherströme zu lenken, speziell im Sommer. Da geht es um die Anreise der Gäste und die Parkmöglichkeiten. An einem guten Tag im Sommer haben wir 2.500 bis 3.000 Gäste am Berg. Unser Angebot am Berg ist so geplant, dass hier eine gute Verteilung der Besucher möglich ist, der Knackpunkt ist die Anreise. Im Zuge der Bauarbeiten zur neuen Seilbahn konnten wir unseren Parkplatz zwar adaptieren und vergrößern, dennoch ist Parkraum nicht unbegrenzt vorhanden. Wir überlegen deshalb, ob es nicht sinnvoll sein könnte, einen Zubringerdienst mit Bussen, also einen Shuttledienst, ins Leben zu rufen, der schon die Anfahrt und das Ankommen stressfrei möglich macht.

lw

Ausgabe 1/2023

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: Hörl, Schilling, Fritz und Schiefer:„Ist Skifahren noch zeitgemäß?“
  • Snow Space Salzburg/PRINOTH: Yes, we do!
  • Skiregion Nassfeld: Ressourcenschonende Nutzung der Natur
  • Kaprun und Planai setzen auf HVO-Kraftstoff
  • Vitalpin wiederholt KlimaInvestment Award
  • Pizolbahnen erhalten Label Swisstainable

PISTENGASTRONOMIE

  • Metallidee: KÖNIG & KUH sucht seinesgleichen

TRENDS

  • Auswahlkriterien für den Winterurlaub
  • Sunkid: Aufstiegshilfen, die Gästen ein Lächeln ins Gesicht zaubern
  • Mountain Bike Movement: Wir brauchen eine Alternative in den Skigebieten
  • Innovative Sensorik reduziert Unfallrisiko beim Skifahren
  • Edelweiss Performance Wear überzeugt Zauchensee
  • Parkraumbewirtschaftung im Trend: Platz sinnvoll nutzen, Umwelt entlasten

NEUE BAHNEN

  • LEITNER/Axamer Lizum: Effizienz & Komfort
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Wegweisendes Projekt für Bellwald
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Hoch hinauf mit der 8-MGD „Furglerblick“
  • DOPPELMAYR-GARAVENTA/Meran 2000: Mit Optimismus in die Zukunft
  • BMDV präsentiert Leitfaden für urbane Seilbahnen
  • Skandinavien setzt auf Seilbahnen von LEITNER

MARKETING & MANAGEMENT

  • Schilthorn AG blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück
  • 172. MM-Interview: Mag. Werner Frießer, CEO Axamer Lizum GmbH & Co KG: „Wir sind am richtigen Weg!“
  • Die größte Interalpin aller Zeiten steht bevor

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT & BESCHNEIUNG

  • DEMACLENKO: Messbare Energieeffizienz in der Beschneiung
  • Übergabe des Jubiläums-Fahrzeuges PistenBully 600 in Hochötz
  • Die Lösungen der Kässbohrer Snow World
  • Schmittenhöhebahn AG: Mit Kässbohrer rundum versorgt
  • Klenkhart & Partner erweitern Beschneiungsanlage in Lenggries
  • Mit PRINOTH werden Langlaufloipen nachhaltig glatt
  • Neue TechnoAlpin Beschneiungsanlage für Weltcup am Kronplatz

LAWINENSCHUTZ & SICHERHEIT

  • Inauen-Schätti: Lawinenschutz mit System in Sölden
  • Wyssen: Hohe Produktqualität gepaart mit umfassendem Service
  • Immoos und ROTEC: ZipLines sicher prüfen

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Ausgabe 8/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum
  • Meinung: Mag. Roderich Urschler, Obmann VITALPIN: „Wir wollen weiter wachsen“

ÖKOLOGIE

  • Skigebiete stellen sich aktiv den Herausforderungen des Klimawandels
  • Brunni-Bahnen Engelberg: 1. klimaneutrales Bergbahnunternehmen der Schweiz
  • Kaunertaler Gletscher: Mit der Natur auf Du und Du
  • Manager für den Lebensraum Ötztal

TRENDS

  • Nachbericht Mountainbike Kongress Saalbach
  • Veloclean von Wintersteiger
  • Skiständer Mountain Bull
  • Das Konzept von Pricenow
  • Dynamic Pricing ist in aller Munde

SKISERVICE & RENT

  • Montana: Robuste Systeme – elegant und einzigartig
  • Skiservice mit Biss

NEUE BAHNEN

  • Eco Drive – energiesparende und nachhaltige Innovation von LEITNER
  • Doppelmayr/Garaventa: Zusätzliche Seilbahnlinie für Mexico City
  • Österreich startet mit LEITNER in topmodernen Seilbahnwinter
  • Doppelmayr / Pitztaler Gletscherbahn GmbH: Innovative Technik, First Class-Comfort
  • Seilbahn für Bonn auf gutem Weg

MARKETING & MANAGEMENT

  • MM-Interview: Helmut Holzinger, Vorstand Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen: „Lasst uns aus der Not eine Tugend machen“
  • Vorarlberger Seilbahntagung: Wir berühren. Wir bewirken. Wir bewegen.
  • KitzSki: Top-Angebot trotz Herausforderungen
  • Ski Juwel Alpbach Wildschönau: Neue 6er Sesselbahn zum Jubiläum
  • Neue Dachmarke „Dachstein West – Natürlich im Salzkammergut“
  • ALPIN CARD: Optimistischer Blick Richtung Winter
  • D-A-CH Tagung Innsbruck: Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen
  • Aktuelle Winterpotenzialstudie der ÖW lässt hoffen
  • Symposium Dein Winter. Dein Sport
  • Ski amadé: Zuversicht nach zwei Corona-Jahren
  • Doppelmayr Holding SE: Großprojekte sorgen für Umsatzsteigerung

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT

  • Mitarbeiterschulungen mit der PRO ACADEMY
  • Bacher Harald GmbH.: Schnell, effizient, zuverlässig
  • Kässbohrer: Digitale Kundeninteraktion per App

BESCHNEIUNG

  • Kommentar TR DI Michi Manhart, Skilifte Lech
  • Großprojekt von TechnoAlpin in Ellmau

FIRMEN NEWS

  • Immoos zum Thema Bergungsorganisation
  • Kässbohrer Italia: Einweihungsfeier in Bozen

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Ausgabe 7/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum
  • Meinung: Mag. Roderich Urschler, Obmann VITALPIN: „Wir wollen weiter wachsen“

ÖKOLOGIE

  • Skigebiete stellen sich aktiv den Herausforderungen des Klimawandels
  • Brunni-Bahnen Engelberg: 1. klimaneutrales Bergbahnunternehmen der Schweiz
  • Kaunertaler Gletscher: Mit der Natur auf Du und Du
  • Manager für den Lebensraum Ötztal

TRENDS

  • Nachbericht Mountainbike Kongress Saalbach
  • Veloclean von Wintersteiger
  • Skiständer Mountain Bull
  • Das Konzept von Pricenow
  • Dynamic Pricing ist in aller Munde

SKISERVICE & RENT

  • Montana: Robuste Systeme – elegant und einzigartig
  • Skiservice mit Biss

NEUE BAHNEN

  • Eco Drive – energiesparende und nachhaltige Innovation von LEITNER
  • Doppelmayr/Garaventa: Zusätzliche Seilbahnlinie für Mexico City
  • Österreich startet mit LEITNER in topmodernen Seilbahnwinter
  • Doppelmayr / Pitztaler Gletscherbahn GmbH: Innovative Technik, First Class-Comfort
  • Seilbahn für Bonn auf gutem Weg

MARKETING & MANAGEMENT

  • MM-Interview: Helmut Holzinger, Vorstand Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen: „Lasst uns aus der Not eine Tugend machen“
  • Vorarlberger Seilbahntagung: Wir berühren. Wir bewirken. Wir bewegen.
  • KitzSki: Top-Angebot trotz Herausforderungen
  • Ski Juwel Alpbach Wildschönau: Neue 6er Sesselbahn zum Jubiläum
  • Neue Dachmarke „Dachstein West – Natürlich im Salzkammergut“
  • ALPIN CARD: Optimistischer Blick Richtung Winter
  • D-A-CH Tagung Innsbruck: Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen
  • Aktuelle Winterpotenzialstudie der ÖW lässt hoffen
  • Symposium Dein Winter. Dein Sport
  • Ski amadé: Zuversicht nach zwei Corona-Jahren
  • Doppelmayr Holding SE: Großprojekte sorgen für Umsatzsteigerung

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT

  • Mitarbeiterschulungen mit der PRO ACADEMY
  • Bacher Harald GmbH.: Schnell, effizient, zuverlässig
  • Kässbohrer: Digitale Kundeninteraktion per App

BESCHNEIUNG

  • Kommentar TR DI Michi Manhart, Skilifte Lech
  • Großprojekt von TechnoAlpin in Ellmau

FIRMEN NEWS

  • Immoos zum Thema Bergungsorganisation
  • Kässbohrer Italia: Einweihungsfeier in Bozen

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Rupert Schiefer, Vorstand DAG/GF OÖ Seilbahnholding/GF Bergbahnen Dachstein West GmbH. ©

Rupert Schiefer, Vorstand DAG/GF OÖ Seilbahnholding/GF Bergbahnen Dachstein West GmbH – Ökologie und Nachhaltigkeit werden noch stärker in den Fokus rücken

Wie ist der Sommer verlaufen und was darf man sich vom Winter erwarten? Was sind die großen Herausforderungen der Zukunft? Der MOUNTAIN MANAGER hat bei Rupert Schiefer, Neo-Vorstand DAG und GF der OÖ Seilbahnholding nachgefragt.

In einer Tageszeitung konnte man Anfang des Jahres lesen: „Rupert Schiefer ist neuer Vorstand der Dachstein Tourismus AG und Geschäftsführer der OÖ Seilbahnholding. Sein Konzept überzeugte.“ Wie sieht es aus?

Ich war in der Bewerbungsphase für die Geschäftsführung der Bergbahnen Dachstein West zuständig, also den Salzburger Teil des Skigebietes, ein enger Partner war zu dieser Zeit der oberösterreichische Teil der Destination mit Gosau. Deshalb hatte ich schon im Vorfeld Gelegenheit, die Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen. Der wichtigste Punkt im Konzept, das insgesamt 5 Bereiche umfasst, lag von Anfang an auf der ganzjährigen Entwicklung der Destinationen. Als zweiten, für die Zukunft ausgesprochen wichtigen Punkt, habe ich die Ökologisierung und Nachhaltigkeit angeführt. Dann kommt natürlich die Digitalisierung dazu, die durch Corona in der Branche gepusht wurde, aber immer noch viel Handlungsspielraum bietet. Der 4. Punkt waren die Human Ressources, und zwar auf die Mitarbeiter und die Gäste bezogen, also wie schafft man ein positives Berufsbild, gewinnt gute Mitarbeiter bzw. wie kann man Gäste für die Destinationen begeistern, wie geht man auf die Jungend zu etc. Der 5. Punkt beschäftigt sich mit Kooperationen und der Frage, wie man die Zusammenarbeit in den betreffenden Destinationen stärken, verbessern und ausbauen kann.

Welche Projekte stehen hier in den nächsten 2 bis 3 Jahren zur Realisierung an?

In den ersten 6 Monaten meiner Funktion war es mir wichtig, ein genaues Bild von jedem Standort zu bekommen und mir den Stand der Dinge genau anzusehen. Nur wenn man den Status Quo kennt, weiß man wo man ansetzen kann und muss, damit das Angebot auch weiterhin attraktiv ist. Da geht es einfach darum, die Qualität des Angebots zu durchleuchten und zu stärken. Es stehen daher nicht unbedingt Großprojekte oder neue Bahnen zur Realisierung an, vielmehr soll das vorhandene Angebot hochwertig zur Verfügung stehen und dann plakativ und gut präsentiert werden.

Grünberg Seilbahn mit Schloss Orth. ©Grünberg-Seilbahn/Wolfgang Spitzbart

Grünberg Seilbahn mit Schloss Orth. ©Grünberg-Seilbahn/Wolfgang Spitzbart

„Es geht nicht darum, artfremde oder künstliche Attraktionen zu bieten“

Was reizt Sie an den Aufgaben, für die Sie die Verantwortung tragen?

Spannend ist für mich die unterschiedlich starke Ausrichtung der Betriebe auf den Sommer und den Winter, und die Aufgaben, die damit in Verbindung stehen. Dazu kommt die enge Verbindung mit der Natur und die Fragestellung daraus, wie man aus den vorhandenen Strukturen im Einklang mit der Natur das optimale Bergerlebnis vermitteln kann. Es geht also nicht darum, artfremde oder künstliche Attraktionen zu bieten, sondern das Vorhandene in den Blick zu rücken. Und genau das suchen die Gäste hier auch, man will hier die Natur erleben.

Wie man hört, ist eine noch engere Zusammenarbeit von den Seilbahnen Dachstein West mit den Bergbahnen Abtenau im Gespräch, bis hin zu einer Übernahme. Wie ist der Stand der Dinge?

Die Bergbahnen Abtenau sind schon jetzt mit dem Karkogel im Winter Teil im Kartenverbund Dachstein-West. Da hat es schon bisher eine enge Zusammenarbeit gegeben. Im Sommer agieren die Bergbahnen Abtenau völlig selbstständig. In den letzten Monaten haben wir hier aber mit Mitarbeitern ausgeholfen, weil es einfach für alle diesbezüglich sehr schwierig geworden ist. Wir sind im Moment dabei, über eine engere und noch bessere Zusammenarbeit zu sprechen, einfach wie man Dinge optimieren und Synergien nutzen kann. Eine Übernahme ist aber nicht Thema.

Eine Neuheit hinsichtlich Kooperation gibt es dennoch. Wir haben eine neue Kooperationsdestination bzw. Marke gegründet, die grenzüberschreitend in Salzburg und Oberösterreich wirken soll. Das betrifft die vier Gemeinden Gosau, Obertraun, Hallstatt und Bad Goisern in Oberösterreich und die 4 Gemeinden St. Martin, Annaberg, Russbach und Abtenau in Salzburg. Die Marke wird unter dem Namen „Dachstein-West – natürlich im Salzkammergut“ auftreten und beworben werden. Alle Mitglieder sind gleichberechtigt und haben es sich zum Ziel gesetzt, die Natur und ein naturnahes Angebot in den Blick zu rücken.

Wie läuft der Sommer in den Betrieben Dachstein West und OÖ Seilbahnholding?

Der Sommer läuft grundsätzlich sehr zufriedenstellend, die Wochen Mitte September waren aufgrund des Wetters natürlich durchwachsen. Was die Gästezahlen betrifft, sind wir schon wieder ganz nahe an das Vor-Corona-Niveau herangekommen. Gäste aus Asien sind allerdings noch nicht so zahlreich vertreten, wie wir das aus den Zeiten vor Corona gekannt haben – dennoch dürfen wir hier mit der Entwicklung wirklich zufrieden sein.

Wie hat sich der Stellenwert des Sommerangebots in den letzten Jahren entwickelt/verändert?

Im Bereich der Bahnen, die hauptsächlich im Sommer in Betrieb bzw. auf den Sommertourismus ausgerichtet sind, war der Sommer schon immer sehr wichtig. Hier war der Stellenwert naturgemäß ein anderer als etwa in den Wintersportgebieten. Vor 10 Jahren hat man in den Winterdestinationen nicht geglaubt, dass sich der Sommer auch für sie so gut entwickeln und so wichtig wird. Natürlich liegt die Bedeutung des Sommers für sie nach wie vor deutlich unter dem Winter, er hat sich aber kontinuierlich weiterentwickelt, sodass ein Öffnen der Bahnen bzw. ein Nutzen der Infrastruktur wirklich sinnvoll geworden ist. Das kommt uns natürlich auch in der Personalstruktur zugute, weil man jetzt Ganzjahresarbeitsplätze anbieten und gute Mitarbeiter im Unternehmen halten kann. Das Angebot am Berg wirkt sich dann natürlich auf die ganze Umgebung, die Hotels und die Gastronomie aus, weil auch sie ihr Angebot ganzjährig gestalten können und nicht auf wenige kurze Monate im Winter beschränkt sind. Der Drang auf den Berg ist im Sommer und im Winter ausgeprägt, das zeigt sich auch an den unterschiedlichen Angeboten. Im Winter ist nicht mehr nur das Skifahren gefragt, auch das Wandern wird immer beliebter.

Skifahren Dachstein-West. ©ARGE Dachstein West

Skifahren Dachstein-West. ©ARGE Dachstein West

„Die Bergbahnen liegen mit ihrem Angebot genau an der Schnittstelle Konsum und Natur“

Der Klimawandel macht sich im Sommer und im Winter bemerkbar, vor welchen Herausforderungen stehen die Bergbahnen dadurch?

Ökologisierung und Nachhaltigkeit sind und werden in Zukunft noch mehr zu einem Riesenthema, das wird noch stärker in den Fokus rücken. Die Bergbahnen liegen mit ihrem Handeln genau an der Schnittstelle Konsum und Natur, da tragen wir eine große Verantwortung. Das wird sich dann auch im Umgang mit der jüngeren Generation zeigen, und zwar im Mitarbeitersegment und bei den Gästen genauso. Man wird sich genau ansehen, ob die Unternehmen, für die man arbeitet, auch ähnlich Werte vertreten wie man selbst oder man wird sich beim Urlaub genau informieren, ob man ein Angebot mit gutem Gewissen nutzen kann. Mit dieser Thematik werden wir uns stark auseinandersetzen müssen.

Wir sehen im Moment, dass man etwa mit der Beschneiung häufig in die Kritik rückt. Man muss dem aber entgegenhalten, dass ganze Täler und deren Bewohner vom Tourismus abhängig sind. Die Anzahl an Menschen, die auf den Berg wollen, hat sich in den letzten Jahren sicher deutlich erhöht, da muss man die Besucherströme versuchen zu kanalisieren und sinnvoll zu leiten. Es liegt dabei in unserer Verantwortung, die Interessen der Gäste und den Umgang mit der Natur in Einklang bringen.

Welche Erwartungen haben Sie an den kommenden Winter?

Ich sehe da im Moment noch positiv in Richtung Winter. Ich denke, dass das Thema Corona nicht mehr eine solch dominante Rolle spielen wird wie in den Vorjahren. Dafür sind natürlich die Teuerungen ein wesentlicher Punkt, mit dem für den Winter zu rechnen ist. Hier versuchen wir in den Betrieben mit speziellen Angeboten für die Gäste gegenzusteuern. So werden wir etwa ein Happy-Hour-Ticket haben, das von Montag bis Freitag gilt und nicht an Sonn- und Feiertagen, damit man wochentags zu attraktiven Preisen Skifahren kann. Dann wird es neu auch ein „Eltern-Auszeit-Ticket“ geben, damit ein Elternteil auf die Piste kann, wenn der andere auf das Kind aufpasst. Dieses Ticket gilt also für ein Elternpaar, das zuhause ein Kind im Alter bis zu 4 Jahren hat, sodass sich Mama oder Papa eine kleine Auszeit nehmen kann. Interessant wird auch das „Natürlich 365 Ticket“ werden, mit dem man 365 Tage bei uns immer eine Bahn benutzen kann. Auf diese Weise werden wir Anreize schaffen, zu ganz unterschiedlichen Zeiten auf die Berge zu kommen.

Drachenpark am Feuerkogel. ©TTG/Himsl

Drachenpark am Feuerkogel. ©TTG/Himsl

In manchen Seilbahnbetrieben wird aufgrund der zu erwartenden Teuerungen schon an Energiesparplänen gearbeitet, wie sieht es hier in Ihren Betrieben aus?

Das ist natürlich ein Thema, das auch unsere Betriebe betrifft. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist dabei natürlich die Beschneiung. Uns geht es darum, die Qualität der Skipisten zu halten, deshalb haben wir schon im Vorfeld in die Schneehöhenmessung investiert. Wir wollen hier mit exakten Daten arbeiten, also besonders effizient, damit es zu keiner Verschwendung von Ressourcen kommt. Dazu werden wir auch nur dann beschneien, wenn eine Beschneiungseffizienz von 95 % gewährleistet ist. Bei der Breite der Pisten wollen wir nicht sparen, weil das auf Kosten der Sicherheit gehen würde, und da wollen wir sicher nichts riskieren. Es wird also eine moderate Schneeauflage geben, die tatsächlich notwendig ist, bei Bedarf wird bei den richtigen Temperaturen nochmals nachgeschneit – aber nur dort, wo man das tatsächlich braucht.

Gibt es Überlegungen, nicht alle Bahnen aufzusperren?

In der Hauptsaison ist das für uns sicher keine Option. Zum Saisonstart muss man ohnehin genau überlegen, welche Bahnen den Bedingungen vor Ort entsprechend wann aufgesperrt werden. Das war schon bisher der Fall, wird aber sicher dieses Jahr noch stärker ins Gewicht fallen. In unseren Skigebieten gibt es auch keine Bereiche oder Pistenabschnitte, die mit mehreren Anlagen erschlossen werden. Anlagen nicht aufzusperren, wäre also nicht zielführend. Wir haben auch nicht vor, die Öffnungszeiten zu reduzieren.

Welchen Stellenwert hat Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit generell, wie macht sich das im betrieblichen Alltag bemerkbar?

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind Themen, die sich in unseren Betrieben durch den Betriebsalltag ziehen, also wie geht man mit Materialien und Produkten um, die wir bereits besitzen. Wie werden diese am Ende ihrer Nutzungsdauer entsorgt, kann man Dinge einem Recycling zuführen. Kreislaufwirtschaft ist ein Thema, dem wir noch mehr Aufmerksamkeit schenken wollen. Da müssen dann aber auch alle Partner um uns herum mitspielen. Das ist mir ein großes Anliegen, hier vermehrt Bewusstsein zu schaffen, Überzeugungsarbeit zu leisten und alle miteinzubeziehen.

Wenn Neuanschaffungen getätigt werden, fragen wir uns, was genau wird gebraucht und wo liegt der tatsächliche Nutzen eines Modernisierungsschubs. Benötigen wir etwa Sitzheizungen für Sessel, nur weil es heute von Kundenseite gerne gesehen wird. Da sind wir etwa der Überzeugung, dass das nicht nötig ist – die Qualität des Angebots muss stimmen. Es muss nicht alles neu gemacht werden, nur weil es Neues gibt. Wir wollen das, was nötig ist – aber in bester Qualität zur Verfügung stellen. Natürlich investieren wir dort, wo es sinnvoll ist, auch in Photovoltaikanlagen – wir achten aber auch darauf, Strom sinnvoll einzusetzen und nicht zu verschwenden.

Die spektakuläre Aussichtsplattform 5fingers. ©Dachstein Tourismus AG/Leo Himsl

Die spektakuläre Aussichtsplattform 5fingers. ©Dachstein Tourismus AG/Leo Himsl

Worin sehen die größten Herausforderungen der nächsten Jahre?

Nachhaltigkeit und Ökologie sind sicherlich Themen, an und mit denen wir in den nächsten Jahren vermehrt arbeiten müssen. Dazu muss es uns gelingen, dass die Gäste einen Aufenthalt am Berg, sei es im Sommer oder im Winter, als entspannend wahrnehmen und als bewusstes Gegenstück zum Alltagsstress. Und natürlich ist mir auch die Jugend ein Anliegen, bei den Mitarbeitern und den Gästen. Bei den Mitarbeitern möchte ich den jungen Leuten vermitteln, dass der Beruf des Seilbahntechnikers viele Möglichkeiten bietet und eine sehr gute Wahl ist – und bei den Gästen muss man den jungen Leuten einen Aufenthalt und ein Naturerleben bieten, damit sie auch später gerne und immer wieder kommen.

lw

Ausgabe 6/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: R. Sölkner / M. Mündler, ARENA PistenManagement: „Energiekrise als Chance nutzen, Pistenarbeit neu zu denken“
  • Prof. Ulrike Pröbstl-Haider: „Moderne Seilbahnen reparieren die Fehlentwicklungen der Vergangenheit“
  • Windkraft und Tourismus beflügeln sich gegenseitig
  • Oberstdorf-Kleinwalsertal Bergbahnen: Nachhaltig erfolgreich wirtschaften
  • Schwimmende Photovoltaik auf dem Speicherteich
  • Die Planai unter (Sonnen)Strom
  • Energie in Eigenregie am Kitzsteinhorn
  • Resterkogel: Spielend über das Wasser lernen
  • Alpenpark Neuss will CO2 neutral werden

TRENDS

  • VIScope – unerlässliches Tool für die Aussichtspräsentation
  • Sunkid: Zauberteppich eröffnet einzigartigen Blick auf den Mont-Blanc

DESIGN & FUNKTIONALITÄT

  • Lifestyle ist, mit Porsche zu fahren
  • Küchler-Design: Kabinen von Grund auf denken!
  • Storz Design: Bergwelt als Erlebniswelt
  • LEITNER: Design follows function
  • Doppelmayr/CWA: Visuell langlebige Produkte im Fokus

NEUE BAHNEN

  • LEITNER in Kolumbien weiter auf Erfolgskurs
  • Weltneuheit von DOPPELMAYR/GARAVENTA: Die TRI-Line

MARKETING & MANAGEMENT

  • 169. MM-Interview: Rupert Schiefer, Vorstand DAG/GF OÖ Seilbahnholding/GF Bergbahnen Dachstein West GmbH „Ökologie und Nachhaltigkeit werden noch stärker in den Fokus rücken“
  • Leicht lernen mit LUCA
  • Wintersteiger: starke Partnerschaft

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • PistenBully ist Türöffner für HVO
  • PRINOTH ist gut aufgestellt
  • Auch unterwegs mit SNOWsat arbeiten
  • Bacher Harald GmbH: Fit für die Zukunft

BESCHNEIUNG

  • TechnoAlpin: SNOWMASTER wird groß
  • Todtnau: Kühlturmanlage verbessert Schlagkraft der Beschneiung
  • Ressourceneffiziente Beschneiung dank DEMACLENKO
  • Supersnow: 20 % Energieeinsparung

FIRMEN NEWS

  • SISAG: Autonomes Konzept mit Perspektive
  • Immoos: Effiziente Revision der Seilfahrgeräte
  • Außergewöhnliches Projekt von Klenkhart an der Zugspitze

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Ausgabe 5/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum
  • Meinung: Prof. Martin Schnitzer, Institut für Sportwissenschaft Uni Innsbruck:„Jede Herausforderung birgt auch eine Chance“
  • Kommentar

BERGSOMMER

  • Sölden bietet Tirols längste Mountaincart-Strecke
  • Gravity Cart will beim Downhillspaß mitmischen
  • MND entwickelt einzigartige Freizeitaktivitäten
  • Sunkid: Skystar Hammarbybacken wird zur Ganzjahres-Freizeitdestination
  • Mehr legale Mountainbike-Strecken gefordert
  • Bike Republik Sölden: Heimat für alle Biker
  • Fahrspaß und Abwechslung pur am Hochkönig
  • Vorschau 6. MTB-Kongress in Saalbach
  • Best Summer Resort: Höchste Gästezufriedenheit in Österreichs Bergdestinationen
  • Die Höss Trailrunning Area
  • Fun Connection GmbH: Auf den Berg und los!

ÖKOLOGIE

  • Mit dem Monorack steil nach oben
  • Nachhaltigkeit bei den Besten Österreichischen Sommer Bergbahnen
  • TechnoAlpin: Nachhaltiger Bau am Schweizer Firmensitz

NEUE BAHNEN

  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Quantensprung in Qualität und Effizienz am Kreischberg
  • LEITNER: In 11 Minuten vom Meer zum Berg
  • LEITNER: Meilenstein für den Galsterberg
  • Sanierung Materialseilbahn Erzherzog-Johann Hütte
  • Hössbahn in Hinterstoder wird neu gebaut

MARKETING & MANAGEMENT

  • Mountain Management-Consulting: Mitarbeiter-Zufriedenheitsanalyse
  • Neuer Hochschullehrgang von FH Vorarlberg und Schloss Hofen gestartet
  • MM-Interview: Mag. Karl Fussi & Reinhard Kargl, GF Murtal Seilbahnen BetriebsGmbH:„Das Wintererlebnis verlagert sich auf den Berg“

TECHNIK & WIRTSCHAFT

BESCHNEIUNG

  • TechnoAlpin: Umgang mit gebrauchten Schneeerzeugern und Komponenten
  • DEMACLENKO setzt auf Innovationen

SZENE

  • Spatenstich Hornbahn 2000 in Alpbach
  • Kässbohrer: Jobportal der PRO ACADEMY

SUPPLEMENT ÜBERSCHNEEFAHRZEUGE

  • Technische Tabellen: Pistenfahrzeuge
  • Müller Fahrzeugtechnik: ISOBUS Loipenfräse LF im digitalen Zeitalter angekommen
  • Technische Tabellen: ATV
  • Technische Tabellen: Motorschlitten
  • Prinoth: Nachhaltig und digital in den kommenden Winter
  • Interview Ing. Christian Paar, GF Kässbohrer Austria: „Eine Markterholung zeichnet sich ab“
  • Treibstoff aus Speiseöl
  • Gletscherbahnen Kaprun: Testbetrieb HVO im Winter 2022/23
  • Kässbohrer SNOWsat GIS: Selbständige Anpassung von Geodaten
  • ZAUGG: Das robuste Snowbeast macht den Tobogganing Park
  • Motorex: ECOSYNT PAO 46 effizient und biologisch abbaubar
  • Hans Hall GmbH: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht

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Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH. ©Wendelsteinbahn GmbH

Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH – „Wir sprechen am Wendelstein eine breite Zielgruppe an!“

Was erwartet sich die Wendelsteinbahn GmbH von der Entwicklung der nächsten Zeit, hofft man auf Umsätze wie vor der Pandemie? Welche Rolle spielt der Energiesektor? Der MOUNTAIN MANAGER hat bei Florian Vogt, GF der Wendelsteinbahn GmbH, nachgefragt.

Mitte Mai wurde 110 Jahre nach der Inbetriebnahme der Wendelstein-Zahnradbahn eine neue Lok ihrer Bestimmung übergeben. Was sind ihre Besonderheiten?
Die Besonderheit der neuen Lok ist vor allem, dass sie schneller fahren kann. Das bedeutet, dass sie auf den Berg und natürlich auch herunter mit der doppelten Geschwindigkeit unterwegs ist wie die alte Lok. Das hat den Vorteil, dass man nun auch Versorgungsfahrten im normalen Betrieb machen kann. Mit der alten Lok mussten wir den Güterverkehr oder auch Baustellentransport immer auf Zeiten außerhalb der regulären Betriebszeiten verlegen. Das hat dann natürlich immer zu Sonderschichten geführt, die man einlegen musste. Das Problem haben wir jetzt nicht mehr. Im Winter wird mit der Lok auch die Schneeräumung gemacht, und da kommt uns dann die höhere, fast dreimal so hohe Leistung zugute. Für den Einsatz heißt das, dass wir auch deutlich kompakteren Schnee bewerkstelligen können. Wir hoffen dann auch, die gesamte Strecke in einem Zug räumen zu können.

Der Wendelstein wird zusätzlich zur Zahnradbahn/Brannenburg durch eine Seilbahn von Bayrischzell aus erschlossen – was sind die Vorteile dieser doppelten Erschließung? Welches System wird mehr benutzt?
Mit der Seilbahn wird das Leitzachtal erschlossen, das schon bisher immer mehr touristisch geprägt war als das Inntal. Anfang der 1970er-Jahre wurde deshalb dort die Pendelbahn gebaut, die auf den Wendelstein führt. Der wesentliche Vorteil der zwei Systeme ist, dass wir mit der Seilbahn immer den Betrieb aufnehmen können. Sollte es vom Wetter her einmal nicht passen und der Seilbahnbetrieb im Laufe des Tages etwa wegen Wind eingestellt werden müssen, sind wir dann mit der Zahnradbahn immer noch in der Lage, die Gäste vom Berg zu bringen. Das bringt uns eine große Unabhängigkeit, was das Wetter betrifft.
Erstaunlicherweise wird die Zahnradbahn häufiger benutzt, und zwar deutlich häufiger. So haben wir im Jahr rund ein Drittel mehr Fahrgäste bei der Zahnradbahn als bei der Seilbahn. Den Grund dafür kennen wir nicht, eine Umfrage zu diesem Thema hat es noch nicht gegeben. Aber scheinbar ist eine Fahrt mit der Zahnradbahn attraktiver als mit der Seilbahn.

Die Einweihung der neuen Lok 5 Mitte Mai 2022. V. l.: Otto Lederer, Landrat des Landkreises Rosenheim, Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, Dr. Dietrich Gemmel, LEW Vorstand, Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH, Klaus Stöttner, Landtagsabgeordneter für Rosenheim, und Matthias Jokisch, Bgm. Brannenburg.

Die Einweihung der neuen Lok 5 Mitte Mai 2022. V. l.: Otto Lederer, Landrat des Landkreises Rosenheim, Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, Dr. Dietrich Gemmel, LEW Vorstand, Florian Vogt, GF Wendelsteinbahn GmbH, Klaus Stöttner, Landtagsabgeordneter für Rosenheim, und Matthias Jokisch, Bgm. Brannenburg.

Wie sieht die Gästestruktur aus?
Das hängt von der Jahreszeit ab. Im gesamten Jahr haben wir rund 60% einheimische Gäste. Einheimisch heißt bei uns, dass man im Umkreis von ca. 200 km zur Bahn zuhause ist. Bei diesem Prozentsatz kann man dann auch davon ausgehen, dass es sich um Tagesgäste handelt. Damit sind dann rund 40% der Gäste Touristen, und damit Übernachtungsgäste.

Die Bergstation am Wendelstein. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

Die Bergstation am Wendelstein. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

 

„Das Energiegeschäft ist für die Wendelsteinbahn GmbH ein starker Unternehmenszweig“

 Die Wendelsteinbahn GmbH ist auch ein Energieversorgungsunternehmen, wie hat sich das entwickelt – was bietet man hier an?
Die Wendelsteinbahn GmbH ist seit dem Bau der Zahnradbahn ein Energieversorgungsunternehmen, weil sie immer als elektrische Bahn geplant war. Und weil man zum Betrieb dann die entsprechende Energie gebraucht hat, wurde ein Wasserkraftwerk dazu gebaut. In der Folge hat man festgestellt, dass im Kraftwerk mehr Energie produziert wird, als man mit dem Bahnbetrieb braucht und hat dann auch begonnen, Energie zu verkaufen. Mittlerweile ist das Energiegeschäft für die Wendelsteinbahn GmbH ein starker Unternehmenszweig geworden. Wir besitzen für zwei Gemeinden eine Konzession zur Energieversorgung, das sind Brannenburg und Flintsbach. Als Stromhändler sind wir deutschlandweit tätig und haben auch Kunden im ganzen Bundesgebiet. Energie wird mittlerweile nicht mehr nur durch das Wasserkraftwerk erzeugt, auch Photovoltaikanlagen liefern Strom.

Wie lange sind Sie Geschäftsführer des Unternehmens, wie war Ihr Zugang in die Branche?
Geschäftsführer der Wendelsteinbahn GmbH bin ich seit Herbst 2017. Wie viele in der Branche, denen der Kontakt fast in die Windel gelegt wurde, bin auch ich so aufgewachsen. Schon mein Vater hat für die Wendelsteinbahn gearbeitet und ich habe das Thema, das Umfeld immer spannend gefunden. Ich habe mich dann auch beruflich für diesen Bereich interessiert. Dass ich schlussendlich für die Wendelsteinbahn tätig sein kann, ist ein Zufall – passt aber einfach gut.

Welche Herausforderungen ergeben sich durch die neuen Rahmenbedingungen – Pandemie, Energiepreise etc.
Pandemiebedingt sehe ich eine Herausforderung darin, wie schnell man sich auf neue Gegebenheiten und Marktveränderungen einstellen kann. Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren keine Rekordzahlen beim Bergbahngeschäft einfahren können. Dazu stellen wir fest, dass Gäste fehlen, die bisher zum Urlaub eingeflogen sind. Die Prognosen sehen da auch nicht so aus, dass sich das kurzfristig erholen wird. Wir stellen und also darauf ein, dass wir uns noch länger auf den lokalen Sektor konzentrieren müssen.
Was die Energiepreise betrifft, haben wir durch unsere Wasserkraft natürlich Vorteile. Wir sind also nicht direkt betroffen. Für das Energiegeschäft ergeben sich aber schon Herausforderungen, weil wir durch die höheren Beschaffungskosten mehr Risiken im Portfolio haben.

Wandern am Wendelstein heißt Naturerlebnis pur. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

Wandern am Wendelstein heißt Naturerlebnis pur. ©Chiemgau Tourismus e.V/Thomas Kujat

Wie sind für die Wendelsteinbahn die letzten beiden (Pandemie)Jahre verlaufen, was erwarten Sie sich von der weiteren Entwicklung 2022/23?
Der Lockdown hat sowohl die Zahnradbahn als auch die Seilbahn betroffen, Fahrbetrieb war nicht möglich. Dadurch hatten wir auch keinen Umsatz. Aufgrund unserer Unternehmensstruktur haben wir auch keine Fördermittel bekommen. In den letzten 2 Jahren haben wir damit die Hälfte des Bergbahnumsatzes eingebüßt. Wir haben in dieser Zeit die Belegschaft in Kurzarbeit geschickt und die Werkstätten umgebaut, damit wir Lohnarbeiten verrichten konnten. Das hat sehr gut funktioniert.
Für die nächste Zeit erwarten wir uns nicht, dass ein Umsatz wie vor der Pandemie erreicht werden kann. Kunden werden eher individuell anreisen, da wird es keine großen Steigerungen geben. Entsprechend werden wir auch unser Marketing ausrichten. Fernreisende, die unsere Region besuchen wollen, erwarten wir weniger.

 

„Bei uns ist für alle Altersgruppen etwas dabei“

Wo liegt der Umsatzschwerpunkt der Wendelsteinbahn GmbH – Winter/Sommer oder ganzjährig?
Der Winter ist bei uns nur eine Nische. Auf den Umsatz bezogen, machen wir 85 % unseres Geschäftes im Sommer.

In den letzten Jahren wurde in das Sommerangebot viel investiert, wie sieht es jetzt aus?
Grundsätzlich möchten wir am Wendelstein eine breite Zielgruppe ansprechen, wir konzentrieren uns nicht auf ein Segment. Wir bieten ein breites Portfolio und sehen, dass es vom Markt angenommen wird. Für Familien haben wir einen schönen Spielplatz und breite, auch für Kinder gut begehbare Wanderwege wie etwa den Panoramaweg oder den Wendelstein-Gipfelweg. Dazu haben wir eine ausgesprochen interessante Schauhöhle mit einer ganzen Menge an Informationen und natürlich unsere breite Bergterrasse, wo man gemütlich Brotzeit machen kann. Es gibt Themenwanderwege der umliegenden Gemeinden, die individuell gestaltet sind. Da ist sicher für alle Altersgruppen etwas dabei.

Ladesäule im Talbahnhof. ©Wendelsteinbahn GmbH

Ladesäule im Talbahnhof. ©Wendelsteinbahn GmbH

Wie lange gibt es die Sternwarte, welche Aufgaben hat sie?
Die Sternwarte wird von der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) München betrieben. Ursprünglich wurde sie als Forschungseinheit für die Luftwaffe in den 1930er Jahren gegründet. Man wollte damals herausfinden, welche Auswirkungen die Sonnenaktivität auf den Funkverkehr hat. Diese Einrichtung hat die LMU nach dem 2. Weltkrieg übernommen und die Forschungstätigkeit weitergeführt. Dazu hat man in ein großes Spiegelteleskop mit rund 2 m Durchmesser investiert, damit man besser nächtliche Objekte beobachten oder auch durch eine internationale Zusammenarbeit nach Planeten suchen kann.

Wie sieht das Angebot im Winter aus, sind Investitionen geplant?
Der Wendelstein ist ein Naturskigebiet ohne Beschneiungsanlage. Wir bedienen hier eine Nische für die guten und sehr guten Skifahrer. Bei unseren Pisten handelt es sich fast ausschließlich um schwarze Abfahrten, die auch nicht immer vernünftig präpariert werden können. Dazu haben wir in diesem Bereich keine großen Aufstiegsanlagen, sondern Schlepplifte. Deshalb ist das Angebot nur für eine kleine Gruppe an Skifahrern geeignet, die bleiben dem Wendelstein aber sehr treu. Viele sind der Meinung, dass man bei uns wenn, dann beim Schlepper ansteht, nicht aber auf der Piste. Da ist man nahezu allein unterwegs, und das wissen unsere Skifahrer auch zu schätzen.
Vor dieser Ausgangslage sind strategische Investitionen in den Winter nicht vorgesehen. Wir kommen mit der Aufstellung unseres Skigebietes sehr gut zurecht, für unsere Zielgruppe ist der Betrieb so gut aufgestellt. Größere Investitionen etwa in eine Beschneiungsanlage oder Seilbahnen wird es nicht geben.

Sternwarte und ehemalige Wetterwarte Wendelstein. ©Wendelsteinbahn GmbH

Sternwarte und ehemalige Wetterwarte Wendelstein. ©Wendelsteinbahn GmbH

Die Benutzung der Aufstiegshilfen/Aufenthalt in der Bergstation ist auch für Rollstuhlfahrer möglich. Seit wann gibt es dieses Angebot?
Dieses Angebot gibt es schon seit Jahren. Ich bin seit 1998 in Brannenburg, aus dieser Zeit kenn ich auch ein entsprechendes Angebot für Rollstuhlfahrer. Man kann mit der Zahnradbahn fahren, auch ein Benutzen der Seilbahn ist möglich. Es wurden immer wieder Investitionen in die Barrierefreiheit getätigt, sodass mittlerweile das Angebot am Berg und auch der Zugang im Tal barrierefrei zugänglich ist.

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Natürlich gilt es zunächst die Herausforderungen der Pandemie zu bewältigen, man muss den Gästen die Angst nehmen, sich zu treffen und miteinander einen schönen Tag zu verbringen. Schwer einzuschätzen sind die Folgen der Ukrainekrise und der damit verbundenen steigenden Energiepreise bzw. die Preisentwicklung. Daraus ergibt sich die Frage, ob es in Zukunft noch so einfach möglich sein wird, Ausflüge in die Berge zu machen. Langfristig ist es natürlich eine große Herausforderung, die junge Generation für die Berge und die Natur zu begeistern. Das wird vielleicht nicht die nächste Generation betreffen, aber die übernächste sicher.
lw

Ausgabe 4/2022

Ausgabe 4/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: Jörn Homburg, Marketingleiter BB Oberstdorf-Kleinwalsertal: „Bergbahn und Nachhaltigkeit ist kein Widerspruch“
  • Seilbahnen und Biodiversität
  • Tourismus wird Treiber für Mobilitätswende in Regionen
  • Schaffung hochwertiger Lebensräume mit regionalem Wildpflanzensaatgut
  • Green Track – Rasengitter für Erosionsschutz
  • Das weiße Gold – Frau Holle und Big Data
  • Neuer Ökobeirat im Snow Space Salzburg für mehr Nachhaltigkeit
  • Lieco macht den Wald

BERGSOMMER (2)

  • hochkant: Wanderer zwischen verschiedenen Welten
  • Pronatour belebt den Berg
  • Alpiner Bergsommer überzeugt mit hohem Erlebnisfaktor
  • Mountaincarts in Savognin: seit 15 Jahren unverzichtbar im Bergsommer

NEUE BAHNEN

  • Erste Cable Car World in Essen
  • Doppelmayr/Garaventa: Norwegens einzige Standseilbahn komplett barrierefrei
  • 40 Jahre Doppelmayr USA
  • Pitztaler Gletscher setzt auf Energieeffizienz
  • LEITNER sorgt für innovatives Antriebs-Update
  • Urbane Seilbahn in Toulouse in Betrieb
  • Planai-Hochwurzen-Bahnen: 50 erfolgreiche Jahre
  • enrope GmbH: Maßgeschneidert passt’s am besten

MARKETING & MANAGEMENT

  • 167. MM-Interview: Florian Vogt, GF Wendelstein GmbH:„Wir sprechen am Wendelstein eine breite Zielgruppe an“
  • TMC-Enluf AG:  Mitarbeiter App für interne Kommunikation
  • Interview Dr. Erich Egger: Wirtschaftliche Folgen der Pandemie
  • Pressekonferenz Österreich Werbung und Seilbahnen

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • HVO überzeugt in Jungholz bei Leistung und Fahreigenschaften
  • SNOWsat Maintain: Perfekt abgestimmt im Team
  • Klenkhart verbessert Infrastuktur in Bolsterlang

FIRMEN NEWS

  • CALAG Gangloff: Hightech nach Maß
  • Fatzer AG: Mehr Sicherheit im Seil mit TRUscan
  • TÜV Süd: Geballte Kompetenz in Wiesing
  • 60 Jahre Bartholet: Großer Andrang in Flums
  • Design Award TechnoAlpin

SUPPLEMENT BESCHNEIUNG

  • Interview Andreas Lambacher/DEMACLENKO
  • Neuheiten vom Schneezentrum Tirol
  • Sherpa: Effizienz im Grenzbereich
  • Supersnow: Mit der Technik von heute den Schnee von morgen machen
  • TechnoAlpin in Carosello 3000: Musterbeispiel effizienter Schneeerzeugung
  • Gebr. Haider Bauunternehmung: Speicherteich Tressdorfer Alm
  • MND: Mehr Schneevergnügen mit innovativer Technologie
  • Bächler: Da hätte noch ein dritter Kopf Platz
  • Technische Tabellen: Propellermaschinen
  • Technische Tabellen: Lanzen

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Judith Grass CEO Golm-Silvretta-Lünersee Tourismus. © gsl tourismus (5)

Judith Grass, CEO Golm Silvretta Lünersee Tourismus – Nachhaltige Bewusstseinsbildung für einen ökologischen Skitag

Judith Grass ist seit 2012 bei der Golm Silvretta Lünersee Tourismus tätig, seit 2020 Geschäftsführerin mit den Schwerpunkten Gastronomie und Beherbergung, Finanzen, Marketing & Vertrieb, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ihr Ziel ist es, nachhaltiges Handeln im Alpintourismus zu etablieren. Der Erlebnisberg Golm im Vorarlberger Montafon, der bereits 2018 als 1. klimaneutrale Bergbahn Österreichs zertifiziert wurde, ist ein Paradebeispiel dafür.

Judith Du hast auf dem TFA-Forum in Oberstdorf ein Referat mit dem Thema „Nachhaltige Bewusstseinsbildung bei Gästen am Erlebnisberg Golm“ gehalten. Worum ging es dabei in groben Zügen?
Es ging um Bewusstseinsbildung, unabhängig ob es Gäste oder Mitarbeiter:innen sind, um generell auf das Thema aufmerksam zu machen und etwas auslösen zu können. Ich habe unsere Maßnahmen aufgezeigt, die wir entsprechend unserer Vision „Der nachhaltigste (organisierte) Bewegungsraum der Alpen“ verankern, und zwar auf den 3 Ebenen: Unternehmen, Mitarbeiter:innen und Gäste. Letzteren gegenüber zeigen wir z. B. auf, was die Anreise an CO2-Ausstoß verursacht oder was für einen Unterschied es macht, welches Mittagessen ich zu mir nehme. Und ob man sich z. B. für ein Skigebiet mit 100 % Ökostrom entscheidet oder nicht. Dementsprechend kann man einen „Standardskitag“ mit einem „ökologischen Skitag“ vergleichen.
Generell haben wir 3 Bereiche von messbaren Zielen festgehalten: Ein paar Beispiele
+ Ökonomische Ziele:
Umsatzentwicklung und –verteilung, Net Promoter Score
+ Ökologische Ziele:
CO2-Reduktion, Elektro-Mobilität, Lieferantenmanagement
+ Soziale Ziele:
Chancengleichheit, Mitarbeiterzufriedenheit

Der Erlebnisberg Golm im Montafon ist u.a. in der Gruppe "Beste Österreichische Sommerbergbahnen" in den Kategorien Abenteuer-Berg und Familien-Berg zertifiziert. © Stephan Kohner

Der Erlebnisberg Golm im Montafon ist u.a. in der Gruppe „Beste Österreichische Sommerbergbahnen“ in den Kategorien Abenteuer-Berg und Familien-Berg zertifiziert. © Stephan Kohner

Was bedeutet nachhaltige Bewusstseinsbildung bei Gästen genau? Kann / soll man die Gäste in die Umsetzung einbinden?  
Nachhaltigkeit ist ein extrem großes Thema, ohne das es überhaupt nicht geht! Sie definiert sich immer auf den 3 Ebenen sozial, ökonomisch und ökologisch, weil sie sich gegenseitig bedingen. Es betrifft uns alle, also muss man auch die Gäste und Mitarbeiter:innen einbinden – aber ohne den erhobenen Zeigefinger. Wir zeigen den Mehrwert von nachhaltigem Handeln auf und schaffen Anreize. Bei Mitarbeiter:innen z. B. durch Erfolgsprämie, Jobtickets für ÖPNV, Jobrad, Mobilitätsfrühstück, auch betriebliche Pensionskassa und Ferienbetreuung. Wichtig ist klarzumachen, dass jeder Einzelne etwas beitragen kann, wenn er will. Wenn ein Gast z. B. im Webshop eine Tageskarte online kauft, kann er auch ein Greenticket erwerben, wo die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr schon dabei ist. Oder er kann alternativ seinen CO2-Ausstoß für die Anreise kompensieren.
Wir kommunizieren auch alle unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen sehr ausführlich auf der Website.

Die 6 SBK Hüttenkopfbahn am Golm war die 1. Sesselbahn weltweit mit Photovoltaikanlage.

Die 6 SBK Hüttenkopfbahn am Golm war die 1. Sesselbahn weltweit mit Photovoltaikanlage.

Wie kam es 2018 bei Euch zum 1. klimaneutralen Skigebiet Österreichs und was bedeutet „klimaneutral“ genau?
Bei uns liegt Nachhaltigkeit sozusagen in der DNA. Weil wir wissen, dass die Natur unser höchstes Gut ist, war Nachhaltigkeit schon immer ein wichtiges Thema, um die Umwelt zu schützen bzw. zu entlasten. Schon zur Wintersaison 2012/13 haben wir z. B. mit der Hüttenkopfbahn am Golm die weltweit erste Sesselbahn mit Photovoltaikanlage errichtet, die jährlich ca. 60.000 kW Strom liefert, was etwa einem Drittel des Stromverbrauchs entspricht. Das heißt, jeder dritte Gast kann „mit Hilfe der Sonne“ befördert werden. Die gebogenen PV-Module wurden optisch ansprechend in der Berg- und Talstation angebracht. Oder wir fangen z. B. mit unserem ausgeklügelten Drainagesystem das Wasser für unsere Beschneiung einfach wieder auf und verwenden es zur Erzeugung von sauberem Strom aus Wasserkraft. Oder im Restaurant arbeiten wir mit regionalen Anbietern zusammen und bauen unsere vegetarischen und veganen Speisen kontinuierlich aus.

2018 kam schließlich die Idee, dass wir uns als Unternehmen zertifizieren lassen, das seinen (unvermeidbaren) CO2-Ausstoß kompensiert, um klimaneutral zu werden. Diesbezüglich sind wir bei der Organisation „Turn to Zero“ (hervorgegangen aus dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 in Vorarlberg)
eine Mitgliedschaft eingegangen und haben z. B. 2020 ca. 596 Tonnen CO2 zum Preis von 30 Euro/Tonne ausgeglichen. Das ist ein relativ hoher Betrag, aber die Kompensation soll letztlich ja auch „weh tun“. J
Konkret unterstützen wir mit dem Geld drei Hilfsprojekte:
+ Klimaschutz Gesamtpaket in Äthiopien
+ Kreislaufwirtschaft durch Plastikrecycling in Rumänien
+ Portfolio 17 Sustainable Development Goals der UNO

Blick auf die gebogenen, formschönen Photovoltaik-Module von innen.

Blick auf die gebogenen, formschönen Photovoltaik-Module von innen.

Hat es seit Eurer Initiative Nachahmer in der Branche gegeben? Ist z. B. die Strategie von Ischgl mit Climate Partner vergleichbar?
Es gibt sicher weitere Initiativen gegeben und das ist auch gut so. Die Schwierigkeit ist in der Vergleichbarkeit, den jeder hat andere Basiswerte und eine andere Kommunikation. Für uns ist es wichtig, dass wir auf uns schauen und alles bestmöglich und mit gutem Gewissen umsetzen und so die Umwelt in den Fokus stellen und nicht den Vergleich mit anderen. Wir freuen uns aber immer über Austausch mit Gleichgesinnten in der Branche. Es gibt noch viel zu tun, vorallem in der Außenwahrnehmung. Zu oft haben wir Bergbahner noch den Stempel vom Greenwashing.

Welche konkreten Maßnahmen habt Ihr bis jetzt gesetzt? Muss der gesamte Tourismus im Alpenraum nachhaltiger werden?
Unsere bisherigen Maßnahmen erstrecken sich auf die Bereiche Energie (100 % Ökostrom von Illwerke, PV-Anlage, Rekuperation),
Mobilität (E-Fahrzeuge und Ladestationen, Kooperation mit ÖPNV, Greenticket etc.), Schneemanagement (System SNOWsat von Kässbohrer), Gastronomie (25 % vegetarisches und veganes Angebot, regionale Produzenten), Marketing (recyceltes Papier, Bio-Produkte, Wiederverwendbarkeit) sowie „naturverträglicher Wintersport“ (tragbare Lösungen für Wild, Wald und Sportler abseits der Pisten).
Es ist meiner Meinung nach ein Gebot der Stunde für Bergbahnen, ja den gesamten Tourismus im Alpenraum, sich in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln. Es muss eine Selbstverständlichkeit werden. Aber nicht nur als „nice to have“, sondern als gelebtes Bekenntnis. Etwa, dass man bei der Anschaffung eines neuen Pistengerätes darauf achtet, dass dieses über einen alternativen Motor verfügt, oder die Firmenflotte möglichst auf Elektrofahrzeuge umstellt.
Wir müssen uns dessen bewusst werden, welche Auswirkungen die Klimaerwärmung gerade für uns Skigebiete haben wird. Wir werden möglicherweise irgendwann die großen Leidtragenden sein.

Vergleich Standardskitag und Ökologischer Skitag

Vergleich Standardskitag und Ökologischer Skitag

Wie könnten hier innovative Angebote, respektive ein „ökologischer Skitag“ aussehen?
Wir haben dem Thema „Nachhaltig Skifahren am Golm – aber wie geht das?“ auf unserer Website einen eigenen Platz eingeräumt. Viele unterschätzen bei einem Skitag, was jeder Einzelne dazu beitragen kann. Anhand eines einfachen Beispiels stellen wir einen Standardskitag einem „ökologischen Skitag“ gegenüber. Bei einem Standardskitag fallen ca. 36 kg CO2-Ausstoß pro Kopf an, hingegen kommt man bei einem möglichst nachhaltigen Skitag auf 4 – 5 kg/Kopf. Den größten Unterschied macht natürlich die Anreise mit dem öffentlichen Verkehrsmittel aus. Deshalb denken wir intensiv darüber nach, wie wir attraktivere nachhaltige Anreisen schaffen können. Weitere relevante Punkte sind, ob das ausgewählte Skigebiet über Ökostrom verfügt und welche Speisen man konsumiert. In beiden Varianten ist (noch) ein Pistengerät mit Verbrennungsmotor im Einsatz – dieser Punkt muss sich künftig sicher auch noch ändern.
Jeder Einzelne kann also mit ein paar einfachen Schritten seinen Skitag wesentlich nachhaltiger gestalten.

Hätte Deiner Meinung nach jedes Skigebiet / jeder Player im Tourismus die Möglichkeiten dazu, nachhaltige Maßnahmen zu setzen?
Ja, Möglichkeiten gäbe es genug, es muss zuerst jedoch das richtige Bewusstsein vorhanden sein, warum man es macht. Zu sagen: ich als kleines Unternehmen kann ohnehin nichts ändern, stimmt nicht. Vor allem dient unser Handeln ja auch als Anstoß oder Information für die Gäste. Das sehe ich durchaus als Aufgabe für uns Touristiker. Hier sind wir gerne zur Zusammenarbeit bzw. Austausch mit Kollegen bereit!

Skifahren am Golm ist nicht nur familienfreundlich, sondern lässt sich auch nachhaltig gestalten. © Stephan Kohner

Skifahren am Golm ist nicht nur familienfreundlich, sondern lässt sich auch nachhaltig gestalten. © Stephan Kohner

Wird das Publikum, vor allem die jüngeren Gäste, künftig mehr auf eine nachhaltige Performance der Bergbahnen/Destination bei der Urlaubsentscheidung achten?
Auf jeden  Fall, aber nicht nur bei Bergbahnen. Man sieht es bei der Bewegung „Fridays for Future“, dass dies für Junge ein sehr großes Thema ist. Wir bemerken speziell beim Essen eine große Veränderung. Von den Jungen werden immer öfter vegane oder vegetarische Speisen verlangt. Außerdem erreichen uns z. B. viele Bachelor- oder Masterarbeit-Anfragen von Studenten, die genau in diesem Bereich ihre Abschlußarbeit schreiben wollen. Diese Leute bilden dann in Zukunft unsere Familien, unsere Gesellschaft wälzt sich also in absehbarer Zeit um. Das Nachhaltige wird das Normale werden. Es ist, denke ich, jetzt ganz wichtig, das Speisenangebot „zu reformieren“. Hier hinken Skigebiete oft gegenüber urbanen Räumen noch nach. Bei der Gesamtzufriedenheit mit dem Skitag spielt das eine nicht zu unterschätzende Rolle, hier kann man noch Akzente setzen. Unsere Seilbahnen befinden sich hingegen bereits auf einem Spitzenniveau, da ist der Spielraum zur Steigerung der Attraktivität schon relativ gering.

Zum Schluss noch ein anderes Thema: Wie ist bei Euch die letzte Wintersaison gelaufen? Wird wieder investiert?
Wir landen bei einem Minus zwischen 20 und 25 %. Dieser Wert zieht sich aber in ganz Vorarlberg durch. Es wird heuer kleinere Investitionen geben: wir erneuern einen über 50 Jahre alten Seillift durch einen Tellerlift. Es wird nämlich im Talstationsbereich unseres Familienskigebietes ein Kinderbereich entstehen, u. a. wird hier auch ein Förderband platziert werden. Außerdem wurde im Herbst 2021 die Golmerbahn nach 25 Jahren mit neuen Fahrbetriebsmitteln des Typs „level walk in“ ausgestattet. 10 der insgesamt 110 neuen Gondeln wurden im speziellen Design mit Golmi gestaltet. Zudem werden in allen Stationen die Zu- und Abgänge zur Bahn barrierefrei ausgeführt.
mak

Frau Grass, wir danken für das Gespräch!

Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
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