Ausgabe 6/2024
MAGAZIN
- Editorial
- Impressum
ÖKOLOGIE
- Meinung: Prof. Dr. Ulrike Pröbstl-Haider: Warum es an der Zeit ist, alte Feindbilder abzulegen
- Bergwanderführer informieren über Klimawandel
- Blick in die Forschung
- Riesneralm steht für Nachhaltigkeit
- Flumserberg: Energie aus Abfall
- Wintersport-Arena Sauerland: Nachhaltigkeitsuntersuchung zeigt Potenzial auf
- SMI Snow Makers AG über Ressourcensparen durch Snowfarming
TRENDS
- Neuer XXL-Dirtpark Grünwald in Sölden
- Revue 9. Mountainbike-Kongress Saalbach
- Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen: Zwischenbilanz zum Sommer 2024 zeigt Steigerung
- IDEE Concept & Exhibition Engineering: Neues Aussichtspodest in Muschelform für Triassic Park
- Sunkid-Zauberteppich in Saalfelden
NEUE BAHNEN
- Nachhaltigkeitsbetrachtung der BUGA23-Seilbahn
- Skiwelt Gstaad und Gletschergebiet Glacier 3000: Generationenprojekt und Gipfelrestaurant in Umsetzung
- Modernisierung Metro Alpin und Hannigbahn in Saas-Fee
- Neue Wege auf Spaniens höchsten Vulkan
- Zwei neue „Retrofit-Projekte“ von LEITNER in Schweizer Skigebieten
- Penang Hill Cable Car feiert Spatenstich
- Hoch hinauf mit dem HighStep System
MARKETING & MANAGEMENT
- Sattes Umsatzplus für Doppelmayr Gruppe
- MM-Interview: Ruedi Bösch, CEO Toggenburg Bergbahnen AG: Flexibilität wird von den Gästen sehr geschätzt
- „New Horizon“ für Bergbahnen Sörenberg AG
- Dynamic Pricing in Hinterstoder und auf der Wurzeralm
- Steirische Seilbahntagung: 105 Mio. Euro investiert
- Kids on Ski
TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT
- PRO ACADEMY Camp: Fit für alle Anforderungen
- PistenBully: Assistenzsysteme für optimale Pistenpflege
- Prinoth: Gebrauchtfahrzeuge als Investition
BESCHNEIUNG
- Innovatives Wettermodul von TechnoAlpin erleichtert Arbeit
- DEMACLENKO: Beschneiung digital transformieren, Effizienz steigern
- Allwetter-Schneeerzeuger mit Abwärmenutzung
- Kotelnica Białczańska vertraut auf SUPERSNOW
- Klenkhart & Partner: Hochwasserschutz – eine Investition in die Zukunft
FIRMEN NEWS
- Schrankenfreies Parken für Serfaus-Fiss-Ladis mit Peter Park-System
- REMEC präsentiert: POLLUX – Digital Alpine Twin
Klaus Nussbaumer, Vorstand Lech Bergbahnen AG – Zusammenschlüsse unabdingbar, um Verbesserungspotenziale auszuschöpfen
Seit der Fusion der Skilifte Lech GmbH mit der Rüfikopf Seilbahn AG und der Rud-Alpe Gastronomie GmbH zur Lech Bergbahnen AG ist beinahe ein Jahr vergangen. Als neuen Vorstand konnte der Aufsichtsrat Klaus Nussbaumer gewinnen, der zuvor erfolgreich die Pizolbahnen (CH) und die BB Diedamskopf im Bregenzerwald managte. Im MM-Interview zieht der gebürtige Dornbirner Bilanz über die erste Saison und gibt Einblick in seine Zukunftsstrategien und Ziele.
Herr Nussbaumer, Sie haben die erste Wintersaison als Vorstand der Lech Bergbahnen AG hinter sich. Wie fällt Ihre Bilanz aus – geschäftlich und persönlich?
Mit 1. Januar durfte ich meinen spannenden Posten bei der Lech Bergbahnen AG antreten – mitten im Winter und nach einem starken Start. Der frühe Wintereinbruch machte es möglich, dass wir bereits am 1. Dezember mit dem kompletten Angebot starten konnten. Ab Mitte der Saison gab es dann doch frühlingshafte Temperaturen und so manch ein Föhnsturm der uns beschäftigte. Zum Saisonende verzeichneten wir noch einmal große Schneefälle bis in die Tallagen. Insgesamt dürfen wir doch zufrieden mit der Saison sein.
Persönlich war und ist es wieder eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe.
Bei Ihrem Antrittsstatement haben Sie gesagt, Sie freuen sich, die Lech Bergbahnen in die Zukunft zu führen. Wie soll und kann diese Zukunft aussehen?
Hauptaugenmerk haben wir auf die Neuorganisation unseres Unternehmens, das im Juli 2023 aus der Fusion der Skilifte Lech GmbH, der Rüfikopf Seilbahn AG und der Rud-Alpe Gastronomie GmbH entstanden ist, gelegt. Wir strukturieren die Bereiche neu, machen unsere IT zukunftsfit und arbeiten an der Unternehmenskultur. Ziel ist es, unsere Funktion als Leitbetrieb ausüben zu können und die Entwicklung zu einem Ganzjahres Betrieb voranzutreiben.
Gibt es konkrete Pläne bezüglich Erweiterungen, Ausbauten oder sonstige Projekte?
Aktuell arbeiten wir mit der Fa. Erlebnisplan aus Luzern an einem Masterplan für die Sommerentwicklung. Dazu prüfen wir die Möglichkeiten für Ersatz- und Neuanlagen, die auf die Pistenkapazitäten abgestimmt sind. Auch hier entsteht mit Salzmann Ingenieure ein entsprechender Masterplan. Um gesamthaft zu denken, haben wir die anderen Gesellschaften innerhalb des Ski Arlberg Pool West eingeladen, mitzugestalten. Eine weitere große Planung liegt bei der Beschneiung, die wir markant ausbauen wollen. In diesem Zusammenhang, konnten wir die Konsenswassermengen für die Entnahme aus dem Lech-Fluss mit den Behörden um ca. 40% erhöhen.
Wie hat sich die Fusion der der Skilifte Lech und der Rüfikopf Seilbahn AG bisher ausgewirkt? Was hat sich zum Positiven verändert? Und sind weitere Integrationen möglich bzw. gewünscht? Welche?
Jede Fusion von Unternehmen birgt Herausforderungen, die nicht über Nacht gelöst werden können. Mit der Neustrukturierung wird es aber einfacher, eine gemeinsame Unternehmenskultur und Organisation aufzubauen. Damit entfallen bisherige Schnittstellen und vereinfachen die Abläufe.
Bereits bei der Fusion der drei Gesellschaften wurde kommuniziert, dass es angedacht ist, weitere Unternehmen zu integrieren. Aktuell organisieren immer noch acht Gesellschaften den Erlebnisraum im Ski Arlberg Pool West. Mit weiteren Fusionen würde die Struktur weiter verschlankt. In größeren Einheiten lässt es sich einfacher planen und finanzieren. Aktuell führen wir wieder Gespräche, um weitere Schritte in diese Richtung zu machen.
Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial? Immerhin sprechen Sie ja von Lech als einzigartiger Destination mit großem Potenzial und vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten? Quo vadis?
Lech gehört zu den großen Winterdestinationen mit einem weltweit bekannten Namen und eigenem Flair. Eingebettet in die Destination Arlberg sind wir Teil von 300 Pistenkilometern und einem wunderbaren Freeride Gebiet. Lech hat einfach etwas Besonderes an sich.
Bewegt man sich in dieser Liga, hat man auch viel zu verlieren und muss ständig am Ball bleiben. Wir müssen unseren Blick fokussieren, die Brille des Gastes aufsetzen sowie unsere Kraft für unsere Entwicklung und den Markt einsetzen. Die Kleinstrukturiertheit von vielen kleinen Gesellschaften ist dabei nicht förderlich. Daher war die Fusion der beiden größten Bergbahngesellschaften in und für Lech so wichtig. Weitere Zusammenschlüsse müssen folgen, um die Herausforderungen zu meistern und Verbesserungspotenziale im Winter wie im Sommer voll ausschöpfen zu können.
Was erachten Sie derzeit als größte Herausforderung? Zum einen für die Lech Bergbahnen, zum anderen für die Seilbahnbranche generell?
Die Unternehmen unsere Branche stehen generell vor ähnlichen Herausforderungen, egal wie groß oder an welchem Standort diese sind. Die Ausprägungen sind unterschiedlich. Schlussendlich wird es darum gehen, die Veränderungen anzunehmen und die Chancen zu identifizieren, die sich daraus ergeben. Unsere Branche musste sich immer wieder mit Veränderungen auseinandersetzen und ich bin überzeugt, dass es Lösungen gibt.
Wie geht Ihr mit der Klimaproblematik um? Lech hat ja einen prominenten Namen im Umweltbereich bzw. auch als Pionier für Innovationen?
Die Lech Bergbahnen AG ist ISO 9001 und 14001 zertifiziert. Bereits 2004 haben wir unseren ersten Umweltbericht herausgebracht und wir haben im Umgang mit der alpinen Natur weltweit Maßstäbe gesetzt. Wir werden dieses Engagement nicht nur beibehalten, sondern zukünftig ausbauen.
Wird es u.a. auch Stromgewinnung via Beschneiungsanlage geben?
Die Stromgewinnen aus PV-Anlagen ist bereits seit 2002 am Kriegerhorn Realität. Bei der Planung unseres großen Beschneiungs-Projektes denken wir auch an die Stromerzeugung. Es macht einfach Sinn, Infrastrukturen nicht nur für wenige Tage im Jahr zu errichten, sondern diese ebenfalls für andere Zwecke zu verwenden.
Das Sommergeschäft wird allgemein in der Branche als immer bedeutender eingestuft bzw. registriert. Wie sieht es diesbezüglich in Lech aus? Gibt es Visionen für die Weiterentwicklung in der schneefreien Zeit?
Wir sehen die schneefreie Zeit als ein großes Potenzial für uns. Die Gemeinde Lech, Lech-Zürs Tourismus und nun auch wir als Leitbetrieb haben uns klar zur Entwicklung zur Ganzjahres-Destination ausgesprochen. Wie bereits erwähnt, arbeiten wir an einem Masterplan für den Sommer, um genau dieses Ziel zu erreichen und den Möglichkeiten einen roten Faden zu geben. Ein großer Schritt dazu ist, dass wir die Zugerbergbahn (10er-Gondelbahn) ab 2024 auch im Sommer in Betrieb nehmen werden.
Werden sich die klassischen Saisonen aufgrund der Klimaerwärmung verschieben bzw. wird man als Bergbahnunternehmen hier flexibler agieren müssen als bisher?
Generell denke ich schon, dass unsere Branche flexibler werden muss und wir uns auf neue Gegebenheiten einstellen müssen. Ich sehe aber mehr die Chancen und Möglichkeiten, die sich für uns Bergbahnen auftun. Was den Arlberg betrifft, habe ich aber keine Bedenken, dass wir auch in den nächsten Jahrzehnten ein tolles Skiangebot bereitstellen werden. Die Höhe, die Schneemengen und der Ausbau der Beschneiung passen.
Zum Schluss eine persönliche Frage: Wie schwer ist es, in die Fußstapfen des großen Seilbahners und Visionärs Michi Manhart zu treten? Spielt er noch irgendeine (beratende?) Rolle. Einen totalen Ruhestand nimmt man ihm ja kaum ab?
Dies ist eine gute Frage. Michi hat in seiner aktiven Laufbahn wirklich viel verwirklicht und erreicht – für Lech und die Branche. Er war für mich immer „DER“ Seilbahner in unserem Land. Als ich vor gut 27 Jahren den Betriebsleiterkurs machte, durfte ich die damals noch übliche „Fremdpraxis“ bei den Skiliften Lech und dem Rüfikopf absolvieren. Das war 1997 schon ein großes Ding für mich als jungen Seilbahner, Michi Manhart kennenlernen zu dürfen. Eingefädelt hatte dies damals DDr. Hubert Kinz, mein Chef bei der Pfänderbahn.
Heute, etwas gereift und einige Jahre an Erfahrung reicher, habe ich daher die Funktion als Alleinvorstand der Lech Bergbahnen AG gerne und mit großer Demut übernommen. Es ist ein großes Erbe, das ich antreten durfte und ist für mich wie eine Krönung. Es war für mich aber auch klar, dass ich nicht in die Fußstapfen von Michi treten sondern einen eigenen Weg einschlagen werde. Trotzdem greife ich gelegentlich auf den großen Erfahrungsschatz von Michi zurück und bin froh über die Expertise. mak
Ausgabe 5/2024
MAGAZIN
- Editorial
- Impressum
- Meinung: Matthias Imdorf, Erlebnisplan AG: Zukunftsbild Liftgesellschaft – vom Pionier zum Leitbetrieb
BIKEN
- Vorschau Mountainbike-Kongress Saalbach
- Neue woom bike area maßgeschneidert für Kids
- Galtür realisiert familienfreundlichen Alpkogel Trail
- Weltneuheit E-Bike Riding Center in Ischgl
- Saalfelden Leogang: Zuwachs in der Singletrail Familie
- E-Trial Park in Watles begeistert Touristen und Einheimische
BERGSOMMER
- Katschi’s Almspielplatz als Erlebnis für Jung und Alt
- Österreichs Wanderdörfer gestalten die Zukunft des Wanderns
- Neuer Knappenweg Audio-Guide
- Neue Hängebrücke schwebt über der Partnachklamm
- Schmittenhöhebahn AG: Panoramablick ist „kaiserwürdig“
- Sunkid: Das höchste Spielparadies – das „kuuhlste“ Freizeiterlebnis
ÖKOLOGIE
- Söll: Nachhaltige Energie aus Wasserkraft
- Skiweltcup in Gurgl 2023: „Nachhaltig gewinnen!“
- Zwölferhorn Seilbahn fährt energieautonom mit Sonnenkraft
NEUE BAHNEN
- Meilenstein für Alpin Arena Schnals
- Führungswechsel bei Bartholet: Neue Leitung bekennt sich zu Flums
- HTI eröffnet neues Produktionszentrum in Utah
- LEITNER: Neue Ära für Seilbahnen am Ochsenkopf
MARKETING & MANAGEMENT
- 184. MM-Interview: Thomas Eckl, BL Fürstlich
- Hohenzollernsche Arber-Bergbahn e. K.:„Zukunft mit Qualität und Flexibilität meistern!“
- Strategiestudie Bergbahnen von P8: Wertschöpfungspotenziale der Zukunft
- Rebranding der Marke Kitzbühel
TECHNIK & WIRTSCHAFT
- Optimierte Schneileistung bei schwierigen Bedingungen: die TL 8 von TechnoAlpin
- SLF Davos: Wasserverluste bei der technischen Beschneiung
- Neuer Speichersee am Pizol wird befüllt
- Studie zur Bedeutung von Beschneiungsteichen
FIRMEN NEWS
- Erfinder von „Elaskon“ feiert 95. Geburtstag
- Mitarbeiterhäuser voll im Trend
SUPPLEMENT ÜBERSCHNEEFAHRZEUGE
II PistenBully Select: Immer eine echte Alternative
III Jetzt Plätze für das PRO ACADEMY Camp sichern!
VI Prinoth Leitwolf & Prinoth Connect: Eine Klasse für sich
IX Toni Bächler zum 90. Geburtstag
XII Zaugg AG EGGiwil…genauso einzigartig wie ihre Kunden
XIV 5 Fragen zum Einsatz von E-Fuels, HVO, GTL und Co.
XV Wesentliche Updates für Brute Force 750 4x4i EPS von Kawasaki
II–XIII Technische Tabellen Pisten- und Loipenfahrzeuge
Ausgabe 4/2024
MAGAZIN
- Editorial
- Impressum
- Meinung: Kornel Grundner, Sprecher der Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen/GF Leoganger Bergbahnen: Der „Berg“ ist beim Gast ein begehrtes Ziel!
BERGSOMMER
- Der Plosebob garantiert Gästen Adrenalinkick
- Mountaincarts – Türöffner für erfolgreiches Sommerangebot
- hochkant: Ein Spielplatz wird zum Besuchermagnet
- Spektakuläre Hängebrücke auf dem Sunnseit’n Weg
- Hochkönig: Einer der längsten Kugelbahn-Wanderwege der Alpen
- AlpspitzSPLASH als Attraktion auf dem Speicherteich
- Südtiroler „Seilbahnsommer 2024“: Seilbahnen günstig nutzen
- Südtirols erster Osetbike-Park entsteht am Watles
- Sommerauftakt ÖW und FVB Seilbahnen: Großes Nachfragepotenzial macht optimistisch
TRENDS
- elements wird zu valantic Austria: Eine Digital Journey im Zeitraffer
- Internationaler Bericht zum Schnee- und Bergtourismus
- WINTERSTEIGER Sports Bike Services: Smarte Filtertechnik und effiziente Energienutzung
ÖKOLOGIE
- Treibhausgas-Bilanz 2023 Carezza Dolomites
- Niesenbahn AG: Auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen
- Aberg – Hinterthal – Bergbahnen AG: Nachhaltige Energieversorgung mit Photovoltaik
NEUE BAHNEN
- MND: Neue Produktion für ORIZON™
- Neue Graseckbahn setzt Akzente
- LEITNER verbindet Boden und Luft mit dem Mobilitätssystem ConnX
- Neuer Glanz für San-Salvatore-Bahn
- Seilbahn Huy in Betrieb
- Neue Dachstein Bergstation: Runderneuerung mit Fokus Nachhaltigkeit
- Klenkhart: Weitere Qualitätsverbesserung im Skigebiet Königsleiten
MARKETING & MANAGEMENT
- Bergbahn AG Kitzbühel: Erfolgsbilanz und neue Projekte
- MM-Interview: Klaus Nussbaumer, Vorstand Lech Bergbahnen AG: „Zusammenschlüsse unabdingbar, um Verbesserungspotenziale auszuschöpfen“
- Cable Car World 2024: Impulse für Mobilität am Seil
- HTI-Gruppe zeigt geballte Kompetenz
- Interview Martin Ganzer, Prokurist SUPERSNOW
TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT
- Xelom präpariert emissionsfrei
- PistenBully AfterWork-Party 2024
- SNOWsat Suite macht Arbeit einfacher und wirtschaftlicher
- Prinoth Connect: Effizient und nachhaltig im Alltag
SUPPLEMENT BESCHNEIUNG
II – DEMACLENKO am Stubaier Gletscher: Eine der größten Pumpstationen der Welt
V – Evo 4.O definiert Effizienz neu
VI – Interview Mag. Michael Rothleitner, Schneezentrum Tirol: Die Entwicklung geht in Richtung Effizienz
X – TechnoAlpin: Kühlung auf höchstem Niveau
XII – SUPERSNOW: Die Zukunft der Beschneiung liegt im Vorausdenken
XIV – Bächler SnoTek TRINITY: „Immer der höchsten Effizienz nach!“
XVI – ARENA setzt neue Maßstäbe in der Beschneiung
XVIII – MND: Pionier bei der Beschneiung seit 1963
XX – Technische Tabellen: Propellermaschinen
XXVI – Technische Tabellen: Lanzen
Mag. Markus Redl, CEO Ecoplus Alpin GmbH – Die Zukunft der Skigebiete: Das weiße Gold wird grün!
Mag. Makus Redl ist seit 2011 Chef der ecoplus Alpin GmbH, den landeseigenen Bergbahnen in Niederösterreich. Der ausgebildete Sportwissenschafter zeigt seit Jahren auf, wie Skigebiete angesichts des Klima- und demografischen Wandels eine erfolgreiche Zukunft haben können. Seine Ideen dazu hat der Harvard-Absolvent kürzlich in Buchform mit dem Titel „Das weiße Gold wird grün“ zusammengefasst. Tenor: die Transformation zum ganzjährigen Bergerlebnis ist unabdingbar.
Sie haben kürzlich ein Buch mit dem Titel „Die Zukunft der Skigebiete: Das weiße Gold wird grün!“ herausgebracht. Welche Motivation steckt dahinter, was wollen Sie damit anstoßen?
Ich bin 2016 zum Tourismuspresse-Blog der APA-Comm eingeladen worden, Beiträge zu verfassen bzw. die berufliche Praxis zu reflektieren. Bis heute sind daraus ca. 80 Beiträge geworden. Dieser Diskurs, den ich versuche hier zu führen, hat durchaus eine Resonanz hervorgerufen und ich wurde auch immer wieder darauf angesprochen. Das hat mich darin bestärkt, die Quintessenz zusammen zu fassen. Im Wesentlichen besteht der Inhalt des Buches aus Beiträgen aus dem letzten Jahr, ergänzt um Praxisbeispiele gelungener Transformation – wie jene bei der Wexl Arena in St. Corona am Wechsel oder die aus dem Pandemiemanagement entstandene Digitalisierungsoffensive. Neun von Robert Six illustrierte Zukunftsbilder zeigen auf, welche strategische Entscheidungen rund um das schneesportliche Angebot von Destinationen zu treffen sind, wie sich Infrastruktur und Kultur des Alpinsports weiterentwickeln lassen.
Prinzipiell bin ich der Meinung, dass wir von der Seilbahnwirtschaft uns aktiv am Diskurs beteiligen und unsere Argumente unbedingt einbringen sollten. Die große Diskussion, die wir führen lautet: wir leben in einer Zeit des geschäftlichen Umbruchs hin zum ganzjährigen Bergerlebnis, weg vom Geschäftsmodell einer eher kurzen, intensiven Skisaison — nicht nur in den Voralpen. Es geht darum, wie diese Transformation gelingen kann und sich der Schneesport-Tourismus weiter entwickeln lässt.
Natürlich hat das alles auch mit Klimawandel und Verlust der Biodiversität, demografischem Wandel und Digitalisierung zu tun. In Summe ist die Seilbahnwirtschaft extrem gefordert, die speziellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Standortes klug zu nutzen. In Niederösterreich gehen wir diesen Weg seit 2011 und spüren daher manche Trends etwas früher.
Ist die Quintessenz des Buch-Inhalts, dass wir uns intensiver auf den „Grünen Berg“ vorbereiten müssen?
Der Buchtitel ist natürlich augenzwinkernd gemeint. Da stecken mehrere Anspielungen drinnen. Etwa das „Weiße Gold“ des Skitourismus in Anspielung auf das „Schwarze Gold“ Öl – was ja ein nicht prolongierbares Geschäftsmodell ist, das aber jahrzehntelang sehr lukrativ war und Wohlstand gebracht hat. Das Zweite ist: „das weiße Gold wird grün“. Damit ist einerseits eine umfassende Ökologisierung als unsere Hausaufgabe gemeint. Wobei unsere Verantwortung nicht dort beginnen kann, wo der Gast bei uns aufschlägt, sondern wir müssen uns auch über die Mobilität im Vorfeld bzw. auch vor Ort Gedanken machen und über die Besucherlenkung.
Weitere Anspielungen sind das „weiße Band“ in der grünen Landschaft – was oft medial polemisch dargestellt wird – oder dass man da und dort, wie z. B. in Kopenhagen mit dem futuristischen Ski- & Freizeithügel Coppenhill, stärker in den Städten präsent sein soll. Hier bieten sich etwa auch Dry Slopes an, die ja bekanntlich oft in Grün ausgeführt sind.
Aber davon abgesehen ist die Hauptaussage sicher schon die, dass wir es u. a. aufgrund des Klimawandels mit weniger Weiß und mehr Grün in unserem Geschäftsfeld zu tun haben werden und diese Tatsache managen müssen.
Die Sommerbahnen sind ja eigentlich sogar das ältere Geschäftsmodell im Alpenraum. Sollen wir uns wieder mehr darauf besinnen?
Wir sind bereits in dieser Transformation, das Pendel schwingt wieder zurück. Ja der Tourismus hat einmal im Sommer begonnen, und zwar entlang der Bahnlinien von St. Anton bis zum Semmering. Viele Orte, die fast nur noch auf den Winter gesetzt haben, nutzen jetzt aus Strategiegründen vermehrt die Potenziale der Infrastruktur auch in den anderen Jahreszeiten. Man erkennt nun: das kann ja auch ein gutes Geschäft sein, sogar für uns als Seilbahn im Umfeld der Destination. Wenn wir es geschickt anlegen. Daraus entstehen letztlich strategische Möglichkeiten.
Natürlich brauchen wir jetzt noch den Schnee. Die Profitabilität bzw. Wertschöpfung ist ja um ein Vielfaches höher. Auf der anderen Seite: wenn man betrachtet, was mit der exzellenten Seilbahnstruktur z. B. im Glemmtal in Richtung Ganzjahrestourismus gelungen ist! Isabella Dschulnigg bestätigte mir, dass an guten Sommertagen bereits 14.000 Tagesgäste gezählt wurden!
Das spielt sich natürlich überall in den Alpen so ab. Jedoch alle müssen darüber nachdenken, was wir strategisch machen müssen, wenn die Winter immer häufiger so werden wie heuer (Regen, Föhnsturm, Wärme, teure Schneeproduktion etc.).
Die niederösterreichischen Skigebiete haben seit 2011 – also dem Zeitpunkt Ihres Eintritts in die ecoplus Alpin GmbH – eine erstaunliche Entwicklung genommen. Skizzieren Sie für uns bitte den Prozess.
Ein Weg, den wir beschritten haben, war ganz einfach die zu beschneiende Fläche zu reduzieren bzw. dass wir Skigebiete zurückgebaut haben. Wobei die Pistenfläche, die wir unbedingt brauchen, das Residuum, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Weihnachten funktionieren muss. Für diesen Bereich habe ich also eine höhere Schlagkraft. Gleichzeitig werden andere Areale frei für alternative touristische Nutzungen. Das bedeutet, man wartet nicht, bis nichts mehr geht, sondern dass man parallel Kompetenz und Gäste aufbaut. Es ist ja ein Unterschied, ob man es mit Skigästen oder Mountainbike-Gästen zu tun hat. Wir zielen darauf ab, auch im Winter Gäste zu haben, die flexibler sind – also z. B. am Vormittag skifahren gehen und am Nachmittag eine Alternative suchen, weil die Pisten zu sulzig sind, wie es heuer bereits im Februar war. Diese Leute gehen dann z. B. laufen im „Winter Trail Running“. Solche Entwicklungen brauchen wir.
Ähnliche Prozesse haben sich in den anderen ecoplus Skigebieten Annaberg, Hochkar & Ötscher Tourismus Erlebnisalm Mönichkirchen-Mariensee abgespielt.
Werden die Saisonübergänge künftig also fließend sein, oder soll es sogar, wenn möglich, einen Parallelbetrieb von Winter- und Sommerangeboten geben?
In Niederösterreich haben wir aus der Not heraus zu den Winterangeboten parallel z. B. Motorikpark, Alpine Coaster oder Zip-Line aufgesperrt. Jetzt müssen wir diese Flexibilität kultivieren und noch mehr forcieren. Diese Flexibilität kommt ja nicht von alleine. Sie ist ja nicht nur eine Identitäts- bzw. Kulturfrage unseres Unternehmens, sondern sie berührt auch rechtliche und organisatorische Fragen. Ja wir müssen die Dinge teilweise parallel laufen lassen können, wir müssen schneller wechseln können
Ein Erfolgsbeispiel für diese Strategie ist die Wexl Arena in St. Corona am Wechsel u. a. mit dem Produkt der Wexl-Trails samt Bikepark. Die Besonderheit ist, dass man hier die Saisonübergänge extrem kurz halten kann – teilweise innerhalb von zwei Wochen. Das ist sicher total ungewöhnlich, liegt aber daran, dass wir dort sowieso kaum Betten/Hotellerie haben, die mitziehen müssten, und auch die hiesige Topografie ist dabei förderlich.
Der Prozess gestaltete sich so, dass man anfänglich in der Wexl Arena die Zielgruppe mit den kleineren Kindern (unter 10) in den Mittelpunkt gestellt und perfekt bedient hat. Dann ist das Mountainbike-Thema dazu gewachsen. Man hat es geschafft, dass sich diese beiden Zielgruppen nicht gegenseitig stören, sondern harmonisch ergänzen. Es kommt so rüber, als wäre es immer so geplant gewesen…Dabei war das ehemalige Skigebiet zuvor ins Strudeln gekommen, weil massivste Investitionen erforderlich gewesen wären. Zuletzt zählte man nicht einmal 50.000 Skier Days. Jetzt verbuchen wir 250.000 Ankünfte im Jahr, wobei der Winter wieder über 50.000 Skier Days liegt und der Sommerbetrieb zwei Drittel ausmacht. Wirtschaftlich gesehen sind beide Saisonen gleich stark. Das Thema Ganzjährigkeit wurde mit Motorikpark, Coaster, Erlebniswegen und MTB erfolgreich besetzt.
Kann Ihr Ansatz / Geschäftsmodell eine Vorbildwirkung für die Bergbahnen im Alpenraum generell haben, oder beschränkt es sich auf niedrigere Lagen?
Hier bin ich vorsichtig. Ich bin voll dafür, dass man sich funktionierende Modelle anschaut und daraus versucht, für sich zu extrapolieren. Denn copy / paste klappt in diesem Fall nicht. Die Topografie sollte passen, um niederschwellige Einstiege wie z. B. via Slow Trails zu ermöglichen. Was man generell lernen kann, ist der Zugang zum Thema, die Flexibilität und die Mentalität, etwas auszuprobieren. Verwenden wir das Förderband, das wir rein für den Skibetrieb angeschafft hatten, auch einmal im Sommer. Lassen wir die Kinder mit dem Laufrad oder ersten Pedalierrad rauffahren und kleine Trails runterfahren! Beobachten wir, ob das angenommen wird. Das würde dem Pioniergeist, der in der Seilbahnwirtschaft immer da war, entsprechen!
Ich denke, der Prozess hat in der Branche bereits begonnen – siehe das Beispiel Gletscherskigebiete und ihr zunehmender Ausflugstourismus.
St. Corona scheint ein Paradebeispiel gelungener Transformation zu sein. Was hat es mit dem aktuellen TranStat-Projekt auf sich, worum geht es hier?
Dabei handelt es sich um ein Interreg-Projekt im Alpine Space-Programm. Der Lead-Partner ist eine staatliche französische Agentur, die für Regionalentwicklung im alpinen Raum zuständig ist. Es findet eine internationale Vernetzung von 10 Orten bzw. Skigebieten statt, die sich Gedanken über ihre Zukunft machen müssen, weil es bereits sehr sichtbare Herausforderungen durch den Klimawandel gibt. Die ecoplus Alpin GmbH. nimmt mit der Wexl Arena teil. Wir profitieren dabei vom Austausch untereinander in so genannten Livings (?) Labs. Die Kultur in unserer Seilbahnwirtschaft ist ja erfreulicherweise generell eine, die offen ist gegenüber den Kolleg:innen.
Die ecoplus Alpin engagiert sich außerdem für Nachwuchsinitiativen. Können Sie uns mehr dazu sagen?
Wir haben über die Jahre Verschiedenes probiert. Etwa die Initiative „Volksschulen zum Schnee“. Denn die ersten Kontakte zum Schneesport sollen möglichst früh erfolgen, nicht erst in Schulskikursen der Sekundarstufe 1. Ziel war, dass jeder dritte Schüler bzw. Schülerin im Laufe der Volksschulkarriere einen perfekt durchorganisierten Tag im Schnee erlebt hat. Allerdings kleiner Wermutstropfen: die Teilnehmer haben einen Gutschein für Freifahrt erhalten, wenn sie mit den Eltern oder Großeltern wieder kommen. Dieser Gutschein wurde praktisch nie eingelöst. Das heißt, im familiären Kontext bringt man das Ansinnen fast nicht rüber. Daher bin ich der Meinung, dass die ersten Gleit-/Rutscherfahrungen, die ersten Kurven, vermutlich besser auf der dry slope direkt in der Stadt passieren sollten – dort, wo die Kindergärten und Schulen sowieso sind. Super abgestimmt vom Material her und dem Unterricht, so dass dann die nächsten Schritte auf dem Schnee erfolgen können. So holen wir vielleicht die Kinder ab, deren Eltern gar nicht skifahren. Der Landesskiverband Wien auf der Hohen Wand Wiese hat diese Taktik im Winter 23/24 in kleinem Maßstab bereits vorexerziert und uns von ecoplus Alpin zu Gesprächen eingeladen, um das Ganze zu erweitern. Es braucht ja dann für den nächsten Schritt die Skigebiete. Die urban sports Angebote wie Pump Tracks, Kletterhallen etc. können und sollen also um dry slopes ergänzt werden, um Menschen in städtischen Gebieten in ihrem (polysportiven) Umfeld Lust auf Skifahren zu machen bzw. eine Schnittstelle zu Wintersportaktivitäten zu verankern.
Welche Entwicklungsprognose geben Sie für die Zukunft unserer Branche, wo liegen die Knackpunkte für den Erfolg?
Der Knackpunkt ist der: es gibt unsere Schnee affinen Gäste, die skifahren bzw. snowboarden oder auch Pistengehen. Wenn jedoch die Nachfrage und das Angebot abschmilzt, müssen wir die Infrastruktur anders auslasten. Und auch über die digitalen Möglichkeiten nachdenken, die wir haben. In Niederösterreich verzeichnen wir z. B. 60 % Online-Anteil. Dadurch ergeben sich auch Chancen zur Steuerung der Gästeströme – das geht bis zur Kontingentierung und Dynamic Pricing.
Das andere Thema ist: nicht jeder fährt Ski. Der Markt der Non-Skiers ist der größere. Die Frage ist, was wir denen verkaufen können? Manche machen bereits gute Erfahrungen mit
Ausflugsgästen oder auch Winterwanderwegen. Da kann uns noch viel einfallen…Zuerst einmal sollen wir die Begleitpersonen der Skifahrer abholen, die selbst nicht (mehr) skifahren. Dann gibt es die anderen Zielgruppen, die das Bergerlebnis an sich interessiert – egal zu welcher Jahreszeit. Rufen wir uns in Erinnerung, dass Befunde den Aufenthalt auf dem Berg als physiologisch wertvoll einstufen, sprich hohen Erholungswert bestätigen.
Es sollen daher nicht nur die „gesellschaftlichen Kosten“ des Bergtourismus ins Treffen geführt werden (CO2 Problematik), sondern dass es auch einen nicht zu unterschätzenden Nutzen gibt.
Die Skigebiete sind hier überaus stark aufgestellt: Auf extrem geringer Fläche (0,45 %der Alpenfläche sind Skipisten) finden 50 Mio. Besuche im Winter statt. Also eine enorm intensive Nutzung dieses Areals mit einem hohen Erholungswert. Wir können es sozusagen gut legitimieren, dass wir Menschen auf den Berg bringen. Es erhöht deren Lebensqualität, hat einen enorm positiven Effekt für das Wohlbefinden, bringt ihnen körperlich, geistig und seelisch etwas. Wohin werden die Leute sich zurückziehen, wenn es künftig in den Städten super heiß wird? Genau, in die Berge! mak
Ausgabe 3/2024
MAGAZIN
- Editorial
- Impressum
- Meinung: Markus Webhofer, Institute of Brand Logic: „Es gibt kein Allheilmittel, nur den individuellen Weg!“
DIGITAL
- LEITNER: Smarte Technologie für autonomen Seilbahnbetrieb
- Doppelmayr Digital Training
- Skadii: Daten effektiv nutzen
- Case-Study eLearning der Bergbahnen Zermatt
- Sisag: Digitale Kommunikation mit SisMedia
- Elements: Best Practice Beispiel
ÖKOLOGIE
- Nachhaltige Energie für Hinterglemmer Bergbahnen
- Climate & Ski: Wie nachhaltig ist die Seilbahnbranche?
- Schauinsland Bahn Freiburg: Positiver Einfluss auf CO₂-Bilanz
- Pfänderbahn AG setzt auf Nachhaltigkeit
TRENDS
- 33. TFA-Forum: Bergtourismus neu (er)leben
- Skifahren auf der Steinplatte bis 2050 problemlos möglich
- Boyne Mountain Resort setzt auf Transportlösungen von Sunkid
- ProjektTranStat: Fit für den Klimawandel
- Slope Gliding: Schweben ist das neue Skifahren
NEUE BAHNEN
- Doppelmayr Gruppe: Urbane Seilbahnen in Lateinamerika auf Erfolgskurs
- 50 Jahre „Mount Faber Line“
- LEITNER: Erste 10er-Kabinenbahn im Stubaital
- Gurtenbahn mit neuen Wagen von CALAG/Gangloff
- Bartholet: Loserbahn voll im Plan
- Doppelmayr/Compagnie du Mont-Blanc: Beginn des Bauprojekts Grands Montets
SKISERVICE & RENT
- Regensburger rüstet BB Serfaus mit Mitarbeiterschränken aus
MARKETING & MANAGEMENT
- 182. Mag. MM-Interview: Markus Redl, CEO ecoplus Alpin Gmbh: „Die Zukunft der Skigebiete: Das weiße Gold wird grün“
- Österreichische Seilbahntagung: Zufriedenheit trotz weniger Betriebstage
- Rekordjahr für Südtiroler HTI Gruppe
- Nachbericht Mountain Planet Grenoble
- Employer Branding-Projekt in der Tourismusregion Millstätter See-Bad Kleinkirchheim
TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT
- PistenBully auf der Mountain Planet 2024
- Nachwuchssicherung– eine Herzensangelegenheit für Kässbohrer
- Prinoth Service und Support
- RoboFlail Funkraupen von Rapid
BESCHNEIUNG
- TechnoAlpin: Datengetriebene Optimierung für maximale Performance
SICHERHEIT
- Software von Wyssen bietet Allround-Lösung im Lawinenschutz
- TÜV SÜD: Sicherheit steht über allem
FIRMEN NEWS
- MOTOREX: Die Seiltänzerin aus Lenzerheide
Ausgabe 2/2024
MAGAZIN
- Editorial
- Impressum
- Meinung: Paul Zach, GF Young Mountain Marketing: Fun Mountain – vom Durchschnitt zum Leuchtturm!
WINDENERGIE
- Windenergie für Bergbahnen: Chance oder No-Go?
- Salzstiegl: Windkraft findet Zustimmung bei den Gästen
- Recycling von Rotorblättern: Neues Leben für alte Flügel
- BergWind Energy entwickelt sich weiter
- Windenergie für den Shuttleberg?
ÖKOLOGIE
- Zwölferhorn Seilbahn: Zeichen für Umweltengagement
- Sölden: Neue Solartechnologie im Test
- Saubere Pisten ohne große Umstellung – mit Shell GTL Fuel Alpine
TRENDS
- pronatour: Erlebnisse für den grün(er)en Winter
- Mountaincarts entwickeln sich auch im Winter zur Attraktion
- Neue Sommer-Attraktion für den Unternberg in Ruhpolding
- Auch bei Aussichtsplattformen punktet man mit Originalität
- Bischofsmais realisiert familienfreundlichen Trailpark
- Oset führt neue Generation von Elektro-Motorrädern ein
- Schrankenloses Parkraummanagement am Katschberg erfolgreich
NEUE BAHNEN
- AURO-CLD von Doppelmayr: Mobilität der Zukunft ist autonom
- Doppelmayr/Garaventa: Generationenprojekt für noch mehr Skigenuss
- LEITNER 10 EUB Wilde Krimml: Schneller, moderner, komfortabler
- Team Service srI erfolgreich in St. Johann in Tirol
- LEITNER auf der Mountain Planet in Grenoble
- Garaventa: AURO 10er-Kabinenbahn für Morgins
MARKETING & MANAGEMENT
- Cable Car World 2024 Essen: Chance für Mobilitätswende
- 181. MM-Interview: Arthur Moser, GF Zwölferhorn-Seilbahn Ges.m.b.H./Prokurist Arlberger Bergbahnen AG: „Energietransformation ist voll im Gang“
- feratel und sitour: Zutrittsportal plus Bannersystem gleich Erlebnis
- Skadii Resort Management: Eine Basis für alle Elemente
- Bilexa AG: Gegensprechanlage CLARSON PUBLIC IV
- Doppelmayr plant neues Werk am Standort Hohe Brücke
TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT
- PistenBully macht den Riesenslalom der Damen in St. Vigil perfekt
- SNOWsat iX: „Einsteigen und loslegen!“
- Prinoth Husky E-Motion: Volle Kraft, Zero Emission
BESCHNEIUNG
- Bächler SnoTek TRINITY: Verkaufsstart nach erfolgreichem Testwinter
- TechnoAlpin zum Thema „Effizienz“: Optimale Anlagenplanung für maximale Leistung im Grenzbereich
- Schneeprophet: Simulation von Wetter- und Schneebedingungen mit lokalen Daten
- Langfristige Partnerschaft: DEMACLENKO erneuert Beschneiungsanlage in Corvatsch
FIRMEN NEWS
- Lawinengefahr vorbeugen: MND festigt seine Position als Weltmarktführer
- REMEC: Frankreich im Fokus
Ausgabe 1/2024
MAGAZIN
- Editorial
- Impressum
- Meinung: Prof. Dr. Robert Steiger, Universität Innsbruck: „Nachhaltigkeit im Tourismus muss man als Prozess sehen“
WINTERSPORT
- Wintersport quo vadis – ist Skifahren alleine zu wenig?
- Prowinter: Es geht wieder kontinuierlich aufwärts
- BERGaufRODEL – was sonst?
- Innovatives BASKET STORAGE interpretiert Depot für Skischuh, Helm und Handschuh neu
TRENDS
- Sunkid: 4.000ster Zauberteppich® für Hochzillertaler Bergbahnen
- Mountain Bike Movement: Die Zukunft der Wege-Wartung
ÖKOLOGIE
- Planai-Hochwurzen-Bahnen: Großflächiger Einsatz von HVO100
- Lech Zürs sagt „GOODBYE zu CO2“
- Nachhaltigkeitskommunikation im Tourismus
- Nachhaltige Beschneiung in Oberösterreich
- Klimaschonende Anreise in 6 Salzburger Skigebiete
- Solarbäume für grüne Energie
NEUE BAHNEN
- Bergbahnen Saalbach Hinterglemm/Doppelmayr Garaventa: Für alle Anforderungen gerüstet
- LEITNER sorgt für Seilbahn-Aufschwung in Osteuropa
- Neue Bartholet-Kombibahn in Thyon
- Seilbahn Komperdell GmbH/Doppelmayr Garaventa: Alles neu bei der Komperdellbahn
- Weitere Qualitätsverbesserung im Skigebiet Königsleiten
- Frey Stans: Erfolgreiche Premiere am „höchsten Luzerner“
- Mobilitätskonzept Bonn
- AIS Baumanagement: Ein vertrauensvoller Projektpartner
MARKETING & MANAGEMENT
- Vorschau MOUNTAIN PLANET 2024 in Grenoble
- MM-Interview: Michael Nellen, CEO Sportbahnen Bellwald AG: „Es ist uns ein Anliegen, nachhaltig zu wirtschaften!“
- Hochschullehrgang „Seilbahnen“ startet wieder
TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT
- 000 PistenBully – eine einzigartige Erfolgsgeschichte
- Kässbohrer: Neuheit PistenBully Werkstatt-Handbücher
- SNOWsat Trainings – online oder in Präsenz
- Prinoth Leitwolf: Der Meister der Pisten
BESCHNEIUNG
- DEMACLENKO: Von der Piste ins Fußballstadion
- TechnoAlpin: Beeindruckende Performance im Grenztemperaturbereich
- Bächler: Erfolgreiche Feldtests mit SnoTek TRINITY
MMag.Thomas Maierhofer, Vorstand Gletscherbahnen Kaprun AG – Vorreiter bei ökologischen Maßnahmen
Im ältesten Gletscherskigebiet Österreichs, dem Kitzsteinhorn, kam es nach 17 Jahren zu einem Vorstandswechsel. Der MOUNTAIN MANAGER hat die Gelegenheit wahrgenommen, den neuen Vorstandsdirektor, MMag. Thomas Maierhofer, zur Zukunft des Schneesports im hochalpinen Gebiet zu Wort kommen zu lassen.
Herr Maierhofer, Sie sind seit sechs Jahren bei der Gletscherbahnen Kaprun AG, dem Pionier des Gletscherskilaufs, als kaufmännischer Prokurist tätig und haben am 1. August den langjährigen Vorstand Norbert Karlsböck als Alleinvorstand abgelöst. Wollen Sie sich den MM-Lesern vorstellen?
Ich bin als gebürtiger Mittersiller vor sechs Jahren sozusagen in meine engere Heimat zurückgekehrt. Nach dem Studium in Innsbruck betreute ich elf Jahre lang im Raiffeisenverband Salzburg die Kommerzkunden mit Schwerpunkt Seilbahnwirtschaft. Somit kam ich in dieser Zeit bereits mit dem Großteil der Salzburger Bergbahnunternehmen in Berührung. Vor sechs Jahren ergab sich die Chance, bei den Gletscherbahnen Kaprun die Aufgaben des kaufmännischen Prokuristen zu übernehmen und am 1.8. dieses Jahres durfte ich die Nachfolge von Norbert Karlsböck antreten, der nach 17 Jahren Vorstandstätigkeit in den Ruhestand wechselte. Neben mir als Alleinvorstand werden in der Geschäftsleitung des Unternehmens weiterhin Günther Brennsteiner den technischen Bereich des Kitzsteinhorns und Albin Rattensberger den technischen Bereich des Maiskogels verantworten.
Mit dem nicht mehr weg zu leugnenden Klimawandel kommen große Herausforderungen vor allen Dingen auf Gletscherskigebiete zu. Wie begegnen Sie denen?
Wollen wir uns einmal zurückerinnern? Der Hauptzweck der Erschließung des Schmiedinger Kees am Kitzsteinhorn war im Jahre 1995 der Sommerskilauf. Durch die dramatischen Klimaveränderungen der letzten Jahrzehnte war eine umfangreiche und ausgewogene Anpassungsstrategie unsererseits notwendig. In den letzten Jahren und vor allem im Sommer 2022 waren die Einflüsse auf den Gletscher besonders spürbar. Der Rückgang des Gletschers von 1995 bis heute ist mit 66 Prozent zu beziffern.
Daher haben wir uns im letzten Jahr dazu entschlossen, mit 29. Mai den Skibetrieb einzustellen. Einerseits um dem Gletscher Ruhe zu geben und die Schneedepots vorbereiten zu können und andererseits, weil wir nicht mehr garantieren konnten, dass wir den Gästen und den Skilehrer-Sommerausbildungskursen, die immer zu Ferienbeginn stattfanden, qualitativ gute Bedingungen herzustellen. Wir wollten diese Bilder nicht produzieren, da dies auch in der öffentlichen Diskussion kontraproduktiv ist. Grundsätzlich haben wir auch festgestellt, dass seit vielen Jahren das Interesse von touristischen Skisportlern am Sommerskilauf ohnehin stark abgenommen hat. Wir hatten zu diesen Zeiten ein Vielfaches an Ausflugsgästen gegenüber Skisportlern. Da war es auch unsere unternehmerische Verpflichtung, die wirtschaftliche Frage zu stellen. Wir mussten energieeffizienter werden, konnten somit Diesel und Strom einsparen. Der Hauptgrund der Maßnahmen sind aber nach wie vor die klimatischen Veränderungen.
Wie bekannt, begleiten wir auf dem Kitzsteinhorn ein wissenschaftliches Projekt, das diese Veränderungen genau nachvollzieht. So sind wir auch in der Lage, den Rückgang des Gletschereises ständig exakt zu vermessen.
Sie sprechen von Anpassungsstrategien. Was stellt man sich darunter technisch vor?
Grundsätzlich starteten wir eine Vielzahl von Maßnahmen, um den Gletscher zu schonen. Eine davon ist Snowfarming. Schneedepots werden angelegt, in denen der Altschnee des Winters über den Sommer gebracht wird, um einerseits den Gletscher zu schützen, weil Schnee darauf liegt und andererseits Schnee für den nächsten Skistart wieder zur Verfügung zu haben. Dieser Schnee muss nicht neu produziert werden. Im Gletscher werden Rillen gemacht und Schneefangzäune aufgestellt, damit der Wind den „gefarmten“ Schnee nicht abblasen kann.
Unsere Beschneiungs-Infrastruktur wurde bis an den oberen Gletscherrand ausgebaut und so kann auch im Nährgebiet des Gletschers Schnee erzeugt werden. Das tut dem Gletscher sehr gut. In diesem Bereich kann effizient bei niedrigsten Temperaturen und wenig Wind effizient beschneit werden. Und das dient natürlich auch als Gletscherschutz.
Wir werden uns damit abfinden müssen, dass der Gletscher weiter zurückgeht oder vielleicht eines Tages sogar vollkommen verschwindet. Wir können durch unser gut ausgebautes Beschneiungssystem und durch die extreme Hochlage aber auch in Zukunft einen sicheren Schneesportbetrieb über einen großen Teil des Jahres garantieren. Geht die Beschneiung bis zum Gletscherjet 4, also den höchsten Punkt des Skigebiets, projektieren wir sogar noch eine intensivere Beschneiung im zentralen Schmiedingerbereich. Dadurch ermöglichen wir eine durchgehende Schneedecke bis zum Alpinzentrum. Wir entwickeln uns gerade vom Gletscherskigebiet zum schneesicheren Höhenskigebiet.
In der öffentlichen Meinung werden Seilbahnunternehmen verstärkt als Energiefresser dargestellt. Nachhaltig hergestellte Energie ist ein zentrales Thema für die Gletscherbahn AG?
Unser Gletscherskigebiet ist einer der Vorreiter bei ökologischen Maßnahmen. Nachhaltige Energieerzeugung haben wir mit dem Betrieb eines Kleinwasserkraftwerkes umgesetzt, in das wir im letzten Sommer eine dritte Turbine eingesetzt haben. Das ermöglicht uns, das Schmelzwasser, das vom Berg ins Tal fließt, auch energetisch zu nutzen.
Unser jüngstes Projekt ist eine starke Initiative in Photovoltaik. Wir haben diesen Sommer auf den eigenen Gebäudeflächen PV in Größenordnung von 360 kW Peak installiert. Das ist eine ordentliche Größe. Mit diesen beiden Produktionsformen haben wir eine Jahresproduktion, die etwa 60 Prozent unseres Energiebedarfs bei der Beschneiung abdeckt.
Mittelfristig wollen wir bei allen unseren Gebäuden in PV Ausbau investieren, da nehmen wir auch richtig Geld in die Hand, da wir möglichst energieunabhängig sein wollen. Dieser PV-Ausbau geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Salzburg AG und vor allen Dingen mit örtlichen Elektrounternehmen. Denn Nachhaltigkeit hat für uns auch eine wirtschaftliche und soziale Komponente, sodass bei uns immer Unternehmen aus der Region zum Zug kommen.
Zu betonen ist in diesem Zusammenhang, dass wir ausschließlich zertifizierten Strom aus erneuerbarer Energie verbrauchen, was ja ohnehin in der Branche seit vielen Jahren üblich ist. Daher ist es auch unser Bestreben, den Anteil der Eigenproduktion ständig zu erhöhen.
Welche weiteren ökologisch basierten Maßnahmen werden gesetzt?
Wir evaluieren unsere Prozesse zur Erhöhung der Energieeffizienz ständig, ohne allerdings dabei unsere Qualität für die Gäste zu beeinträchtigen. Wir haben mittlerweile alle unsere Gebäude zu 100 Prozent de-karbonisiert.
Den größten Problemkreis stellen natürlich die Pistenfahrzeuge dar. Hier haben wir im vergangenen Jahr begonnen, die Geräte am Maiskogel mit HVO Treibstoff zu betreiben. Der erfolgreiche Einsatz und der Nachweis einer 90-prozentigen Einsparung an CO2-Ausstoß haben uns überzeugt, unseren gesamten Fuhrpark auch auf dem Gletscher auf diesen Treibstoff umzustellen. Das ist mit erheblichen Mehrkosten verbunden – HVO ist um 50 bis 60 Cent teurer als fossiler Brennstoff – diese Kosten nehmen wir aber bewusst in Kauf, denn wir werden künftig an die 1.100 Tonnen CO2 einsparen.
Aktuell gibt es keine Alternative zur CO2-Reduzierung. Wir beobachten den Markt für elektrobetriebene Fahrzeuge, diese sind aber heute noch nicht weit genug entwickelt, um marktreif zu sein. Die Akkus sind zu schwer und in großer Höhe durch die herrschende Kälte auch schwer einsetzbar.
Wie schlägt sich die aktuelle Situation auf die Preisstrategie nieder?
In diesem Jahr laufen die günstigen Verträge mit den Energielieferanten aus und so werden künftig auch bei uns die teuren Strompreise durchschlagen. Aber der Druck auf die Preise entsteht nicht nur durch die teurere Energie sondern auch durch ein erhöhtes Dienstleistungsaufkommen. Der Personalaufwand wird ständig größer und die Kollektivverträge wurden im vergangenen Jahr mit einem Plus von 10,2 Prozent abgeschlossen. Aufgrund der anhaltenden Inflationsdebatte schauen wir gespannt auf die diesjährigen Abschlüsse.
Wir sind allerdings bestrebt, unser Angebot ständig zu erhöhen. So wird dieses Jahr am Stanger im Maiskogelbereich ein zweiter Schlepplift für Anfänger in Betrieb gehen.
Wir haben uns dieses Jahr auch auf Verbesserungen im Gastronomiebereich konzentriert. Das Alpincenter inklusive der Skyline Bar wurde nach 23 Jahren großzügig restauriert. Dieses Zentrum und das höchstgelegene Gipfelrestaurant an der Grenze zum Nationalpark werden sich also weiterhin großer Beliebtheit erfreuen.
Zum Abschluss: Welche Auswirkungen werden die aktuellen Straßenbaustellen auf die Skizentren Innergebirg haben?
Wir können das für den Pinzgau heute schwer abschätzen. Wir rechnen mit einer gewissen Verlagerung des Verkehrs, was wir auch sehr kritisch für unsere Region sehen. Auf die Auslastung durch Tagesgäste wird es sicher Auswirkungen haben.
gb