Ausgabe 4/2023

MAGAZIN

  • Editorial
  • Inhalt
  • Impressum

BERGSOMMER

  • Meinung: Christian Lang / Werner Stark, pronatour GmbH: 15 Jahre Triassic Park – Bausteine einer Erfolgsgeschichte
  • Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen: Trend Richtung Kurzurlaub steigert Nachfrage
  • Das Gravity Cart animiert zum Testen
  • hochkant weckt Entdeckungslust
  • Kodoks Spielewelt am Reiterkogel
  • ZIPline der Superlative in Chamrousse eröffnet
  • Wandern ohne Fußabdruck
  • Barrierefreies Bergerlebnis
  • Neues aus dem Hochgebirgspark Zillertal

ÖKOLOGIE

  • Green Mountain Bike Trails
  • Leitfaden Nachhaltigkeit für Kärntner Seilbahnen

NEUE BAHNEN

  • KitzSki: Bei Bauarbeiten Trattenbach-/Gauxjochbahn alles im Plan
  • Doppelmayr/Garaventa: BUGA 23 setzt auf nachhaltige Mobilität
  • Doppelmayr/Garaventa: Schwere Lasten sicher transportieren
  • Biketransport von LEITNER

MARKETING & MANAGEMENT

  • VRN-Tagung in Mannheim: Liegt die Lösung in der Luft?
  • Interview Robert Sölkner, CEO ARENA PistenManagement
  • 175. MM-Interview: DI Mathäus Tschiderer, GF Bergbahnen See GesmbH: „Bergbahnen See sind sich ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst“
  • Seilbahnen Arabba wurden Benefit Company

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT

  • PRINOTH Connect: Vorsprung durch Wissen
  • Kässbohrer: SNOWsat überzeugt in der Praxis
  • Klenkhart & Partner Consulting: Gelungener Neustart am Unternberg in Ruhpolding
  • Nachhaltigkeit im Tourismus

SUPPLEMENT BESCHNEIUNG

II. DEMACLENKO / Bergbahnen Gargellen: Moderne Technologie effizient nutzen

III. Weltneuheit: DEMACLENKO präsentiert „The Ghost“

IV. Energieeffiziente Beschneiung dank DEMACLENKO

VI. Interview Mag. Michael Rothleitner, Schneezentrum Tirol

X. Supersnow hat sich als dritte Kraft am Markt etabliert

XII. TechnoAlpin: Lanzenkopftausch – kleine Änderung, großer Erfolg

XIV. Bächler: Eigene Köpfe auf eigenen Füßen

XVI. Sherpa NPA: Leistungsstarke Schneeerzeuger

XVIII. ARENA: Willkommen in der Zukunft der SchneehöhenMessung!

XX. Technische Tabellen: Propellermaschinen

XXVII. Technische Tabellen: Lanzen

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Ausgabe 3/2023

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum

TRENDS

  • Meinung: FH-Prof Hubert Siller, MCI: Strategische Erfolgslogik im Alpentourismus
  • Patrick Pusterhofer, Head of Bike young mountain: Aus einer Nische einen Sport für alle schaffen?
  • Tourismusforum Alpenregionen in Grindelwald
  • Die Mountaincart-Community pflegt regen Austausch
  • Sunkid: Ganzjährige Freizeitkonzepte aus einer Hand
  • Kristallturm®: Nachhaltige Attraktion mit Adrenalingarantie
  • Stausberg Stadtmöbel: Die Profis für den Spielraum kommen
  • Wood‘n‘Fun: Sommer wie Winter eine Attraktion
  • Sportstadt Kitzbühel
  • Hochschullehrgang „Seilbahnen“ startet wieder

ÖKOLOGIE

  • Möglichkeiten der Energieautonomie dank erneuerbarer Energien
  • SLT: Die Anreise soll nachhaltiger werden

NEUE BAHNEN

  • Leitner Know-how in Mexiko City
  • Cable Liner® ersetzt Bus Shuttle Luton
  • KitzSki baut nachhaltig
  • Melzer & Hopfner: Albonabahn I in Stuben wird Einseilumlaufbahn
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Alles im Blick mit clair

MARKETING & MANAGEMENT

  • Interview mit Dr. Erich Egger: Die wirtschaftlichen Aussichten der Branche in der nahen Zukunft
  • Studie „Best Summer Resort oft he Alps“ erweitert
  • MM-Interview: Manuel Kapeller-Hopfgartner, Prok. Gerlitzen-Kanzelbahn Touristik: „Die Begeisterung unserer Kunden ist oberste Maxime“
  • Österreichische Seilbahntagung in Innsbruck: Wir sind zurück – stärker als je zuvor
  • INTERALPIN: Das prognostizierte Rekordergebnis ist eingetreten
  • Jonas Meuli, Pricenow: Wie Dynamic Pricing die Bergbahnbranche revolutioniert

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT

  • Kässbohrer Geländefahrzeug AG: Zukunft immer im Blick
  • PRINOTH: Eine saubere Flotte
  • Vorstand komplett bei Kässbohrer
  • Buchvorstellung: Sierra Nevada – The History of Ropeways

BESCHNEIUNG

  • TechnoAlpin: B.E.A.T. – die Phase 2 „Equipment“
  • Markus Pfeifer, Leiter R&D Anlagenbau bei TechnoAlpin: Mehr Effizienz in der Beschneiung durch Datenanalyse
  • VOSTEC: Saugen statt Schippen

MESSE

  • Die Highlights der INTERALPIN in 50 Spots
  • CALAG-GANGLOFF: Swiss Made bleibt weltweit Trumpf

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Michael Tanzer, GF Leitner Seilbahn Berlin GmbH/Verkaufsleiter LEITNER Österreich.

Michael Tanzer, GF Leitner Seilbahn Berlin GmbH/Verkaufsleiter LEITNER Österreich: „Die Bewohner von Marzahn möchten ihre Seilbahn nicht mehr hergeben“

IGA Berlin 2017: Die Seilbahn „Gärten der Welt“ von LEITNER nimmt ihren Betrieb auf und wird zum Hingucker. Wie hat sie sich entwickelt, wie läuft der Betrieb? Der MOUNTAIN MANAGER hat nachgefragt.

 

Im April 2017 ist die Seilbahn „Gärten der Welt/Grün Berlin“ in Betrieb gegangen, wann hat LEITNER den Auftrag zum Bau der Bahn erhalten?

LEITNER hat den Auftrag zum Seilbahnbau im Februar 2014 erhalten. Wir hatten zuvor die öffentliche Ausschreibung gewonnen, dann wurde der Auftrag offiziell erteilt.

 

Hatte LEITNER zu dieser Zeit schon urbane Seilbahnen gebaut?

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon einige Seilbahnen für den urbanen Einsatz in Betrieb. So haben wir etwa die 10er-Kabinenbahn in Ankara gebaut, dazu urbane Seilbahnen in Mexiko oder Kolumbien. Wir konnten zu diesem Zeitpunkt also schon auf einige Beispiele von Seilbahnen im urbanen Raum verweisen.

 

Die Seilbahn führt von der U-Bahnstation Kienberg nach Berlin/Marzahn. Was waren die Anforderungen an die Bahn, warum hatte man sich für eine Seilbahn entschieden?

Die Seilbahn „Gärten der Welt“ wurde für die IGA 2017 geplant und gebaut. Im Vorfeld der IGA hatte man ein Konzept erarbeitet, wie die Besucher zur Ausstellung, also zum Eingang „Gärten der Welt“, in Marzahn gebracht werden sollten. Da Marzahn keine U-Bahn-Anbindung hat, wurden verschiedene Systeme geprüft, wie etwa Elektro-Busse, Roller, Parkplätze und Parkhäuser für Pkw und eben auch eine Seilbahn. Im Entscheidungsprozess hat sich dann herausgestellt, dass eine Seilbahn die schnellste, komfortabelste und leistungsstärkste Alternative ist, die Besucher von der U-Bahnstation Kienberg zum Eingang zu bringen. Deshalb fiel die Entscheidung für den Bau einer Seilbahn, der dann öffentlich ausgeschrieben wurde.

 

Was sind die wichtigsten Eckdaten der Bahn?

Die Länge der Strecke beträgt 1.560 m. Die Zustiegsstellen befinden sich in Hellersdorf gegenüber der U-Bahnstation, am Kienberg ist die Mittelstation und die Endstation wurde in Marzahn platziert, beim Zugang zu den „Gärten der Welt“. Insgesamt führt die Strecke über 8 Stützen, wobei die höchste Stütze rund 40 m hoch ist. Die Förderleistung beträgt 3.000 P/h bei einer Geschwindigkeit von 6 m/s. Die Garagierung der insgesamt 64 Kabinen befindet sich auf der Seite Marzahn bei den Gärten der Welt. Fünf der Kabinen haben als besondere Attraktion einen Glasboden, sodass man einen interessanten Blick auf das Areal unter der Bahn werfen kann.

GD10 „Gärten der Welt“ in Berlin. ©LEITNER

GD10 „Gärten der Welt“ in Berlin. ©LEITNER

„Ende 2022 wurde eine Verlängerung des Bahnbetriebs bis Ende 2033 beschlossen“

 

Wie lange war ursprünglich vorgesehen, die Bahn zu betreiben – wie ist der aktuelle Stand der Dinge?

Die Ausschreibung hatte den Bau der Seilbahn und den Betrieb über 4 Jahre zum Inhalt. LEITNER hat die Ausschreibung für sich entschieden und hat sich dabei auch verpflichtet, die Kosten für den Bahnbau von rund 14,5 Mio.  Euro zu übernehmen sowie die Anlage über 4 Jahre auf eigene Kosten zu betreiben, also beginnend mit der IGA und dann noch rund 3,5 Jahre nach Ende der IGA. Als Option war eine Verlängerung bis ins Jahr 2033 vorgesehen. Im Zuge der Pandemie wurde 2021 nach 4 Jahren Betrieb eine zweijährige Verlängerung ausgehandelt. Ende 2022 wurde dann eine Verlängerung des Betriebs bis Ende 2033 spruchreif und beschlossen.

 

Der Betrieb der Bahn erfolgt durch die Leitner Seilbahn Berlin GmbH und die Grün Berlin GmbH, wie ist da die Aufgabenverteilung?

Die Leitner Seilbahn Berlin GmbH ist zuständig für den Betrieb der Seilbahn, stellt also das Betriebspersonal und die Betriebsleitung, ist für die Revisionen zuständig, die Tüv-Prüfungen – also für alle technischen Belange, damit die Seilbahn zuverlässig fährt. Die wirtschaftlichen Angelegenheiten fallen seit 2021 nicht mehr in unsere Zuständigkeit, dafür zeichnet die Grün Berlin GmbH verantwortlich. Ihre Aufgaben sind demnach die Preispolitik, das Ticketing und auch das Marketing.

Die Station Hellersdorf liegt direkt gegenüber der gleichnamigen U-Bahn-Station. ©LEITNER

Die Station Hellersdorf liegt direkt gegenüber der gleichnamigen U-Bahn-Station. ©LEITNER

Bist Du von Anfang an Geschäftsführer der Leitner Seilbahn Berlin GmbH – was hat Dich veranlasst, diese Aufgabe zu übernehmen?

Ich war von Anfang an dabei. Das hat schon mit der Ausarbeitung des Angebots, der technischen Eckdaten und des Betriebskonzeptes begonnen. Nach Auftragserteilung wurde dann die Leitner Seilbahn Berlin GmbH gegründet, weil es auch zu unseren Aufgaben gehört hat, das Planfeststellungsverfahren abzuwickeln. Das ist ein spezielles Verwaltungsverfahren über die Zulässigkeit raumbedeutsamer Vorhaben und Infrastrukturmaßnahmen, für das auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig war. Ursprünglich hat es 3 Geschäftsführer gegeben, Michael Seeber, Martin Leitner und mich. Gemeinsam mit einem Team aus Ingenieuren haben wir alles in die Wege geleitet, damit wir einen Baubescheid bekommen. Dabei ist es uns gelungen, das umfangreiche Verfahren in nur 1,5 Jahren abzuwickeln und einen positiven Baubescheid zu erhalten. Wir haben im Frühjahr 2016 mit dem Bau begonnen, fertig sein mussten wir im November 2016. Das war deshalb nötig, weil man im Frühjahr mit der Begrünung und allen Arbeiten im Gelände für die IGA starten musste. Seit 2021 ist die Leitner Seilbahn Berlin GmbH wie schon erwähnt nur mehr für die technischen Belange zuständig. Seit 2021 bin ich jetzt mit Herrn Igor Terzariol Geschäftsführer der Leitner Seilbahn Berlin GmbH.

 

Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen, wie wurden sie ausgebildet?

Wir haben einen Betriebsleiter aus Österreich, der seit 2017 für die Leitner Seilbahn Berlin GmbH arbeitet. Dazu haben wir in den Kernfunktionen Mitarbeiter wie z. B. Elektriker, Schlosser oder Maschinisten, die ihre spezielle Aus- oder Weiterbildung in Österreich absolviert haben. In Summe beschäftigt die Leitner Seilbahn Berlin GmbH im Sommer 20 bis 21 Mitarbeiter, im Winter sind es ca. 8 Mitarbeiter. In dieser Zeit haben wir keinen durchgängigen Betrieb, nur in den Ferienzeiten wie Weihnachten und Semesterferien. Im Winter werden dann auch die Revisionen und Überprüfungen gemacht.

 

Wie sind die Aufgaben im urbanen Bereich im Vergleich mit dem Tourismussegment?

Man muss sagen, dass es sich bei der Seilbahn „Gärten der Welt“ nicht um eine urbane Bahn als Teil des ÖPNV handelt, weil sie in Berlin nicht in den ÖPNV integriert ist. Dennoch fährt sie natürlich im urbanen Umfeld. Die Aufgabe der Seilbahn ist es, Besucher zu den „Gärten der Welt“ zu bringen. Entsprechend der Öffnungszeiten für die „Gärten der Welt“ fährt demnach auch die Seilbahn, also von 10 Uhr morgens bis 19 Uhr. Ende Oktober wird die Seilbahn geschlossen. Der Sommerbetrieb startet dann wieder im März.

 

„Die Bewohner von Marzahn benutzen die Seilbahn sehr viel“

Die Mittelstation wurde am Kienberg platziert. ©LEITNER

Die Mittelstation wurde am Kienberg platziert. ©LEITNER

Wie viele Fahrten gab es anlässlich der IGA, wie viele insgesamt bis heute?

Wir konnten von Mitte April 2017, also mit dem Start der IGA, bis zum Oktober 2017 rund 3,3 Mio. Fahrten mit der Seilbahn verzeichnen. Man kann also wirklich sagen, dass eine Fahrt mit der Seilbahn zu den Attraktionen der IGA gehört hat und wirklich gut angenommen wurde. Nach Abschluss der IGA hat sich die Anzahl der Fahrten bei rund 1 Million pro Jahr eingependelt, manchmal etwas mehr, mal etwas weniger.

 

War damals die Integration der Bahn in den ÖPNV Thema? Wie ist da der aktuelle Stand der Dinge?

Während der IGA oder auch davor war die Einbindung der Seilbahn in den ÖPNV nicht Thema. Mit Ende der Veranstaltung ist ein solcher Wunsch, sind solche Begehrlichkeiten aber immer mal wieder aufgetaucht. Die Berliner Verkehrsbetriebe/BVG als Träger des ÖPNV in Berlin haben dem Wunsch bisher nicht entsprochen. Mittlerweile gibt es allerdings auch von politischer Seite Tendenzen, die einer Eingliederung der Seilbahn in den ÖPNV nicht abgeneigt sind. Beschlüsse, das tatsächlich umzusetzen, wurden bisher nicht gefasst.

 

Wie kommt die Seilbahn in der Bevölkerung an, gibt es Rückmeldungen?

Als wir 2015 im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens die Seilbahn vor rund 600 Besuchern präsentiert haben, war viel Skepsis vorhanden. Da war man der Meinung, dass Seilbahnen ihre Aufgaben nur im alpinen Raum, in den Bergen, wirklich gut erfüllen können. Diese Skepsis hat sich im Lauf der Zeit gelegt. Die Bewohner von Marzahn haben ihre Seilbahn liebgewonnen und benutzen sie tatsächlich sehr viel. Sie möchten sie auch nicht mehr hergeben. Bei den Verhandlungen zur Verlängerung des Seilbahnbetriebs haben die Verantwortlichen aus Marzahn auch sehr deutlich gemacht, dass es ihnen wichtig ist, dass die Seilbahn bis 2033 weiterbetrieben wird – und das mit einer Option auf Verlängerung.

 

Wie siehst Du die Möglichkeiten urbaner Seilbahnen im deutschsprachigen Raum, hat sich die Bereitschaft zum Bau einer Seilbahn erhöht?

Bisher wurde der Bau von Seilbahnen in europäischen Städten vor allem vor dem Hintergrund der komplexen rechtlichen Vorgaben und Genehmigungen als sehr schwierig erachtet. Deutschland hat sich der Sache jetzt angenommen, im Verkehrsministerium hat sich eine Arbeitsgruppe mit den Grundlagen beschäftigt, die für den Bau einer Seilbahn wichtig und zu beachten sind. Es gibt in deutschen Städten auch einige interessante Projekte, die immer wieder ins Blickfeld gerückt werden. Ich denke, dass man mit dem Leitfaden “urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr“ jetzt auch ein wichtiges Hilfsmittel zur Hand hat, damit man Seilbahnen im städtischen Bereich in die Verkehrsplanung einbeziehen kann. Natürlich muss man aber weiterhin an der Akzeptanz für Seilbahnen im urbanen Kontext arbeiten, das Bild einer Seilbahn für Bergregionen ist einfach immer noch dominant. Klimakrise und Verkehrsprobleme oder auch Beispiele aus anderen europäischen Ländern wie etwa Frankreich werden aber sicher dazu beitragen, hier etwas zu bewegen.

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Blick von der Seilbahn in Richtung Station Marzahn, Eingang Gärten der Welt. ©Ole Bader

Blick von der Seilbahn in Richtung Station Marzahn, Eingang Gärten der Welt. ©Ole Bader

Seilbahnbetrieb für die nächsten 10 Jahre gesichert

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz sichert den Betrieb der Seilbahn in den Gärten der Welt für die nächsten 10 Jahre, also bis zum 31. Dezember 2033. Insgesamt stehen im Landeshaushalt 15 Millionen Euro zur Verfügung, um die Seilbahn langfristig als attraktives Verkehrsmittel und direkte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zur Erschließung der Gärten der Welt, des Kienbergparks und des Wuhletals zu erhalten. Auf dieser Grundlage haben die landeseigene Grün Berlin GmbH sowie die Leitner Seilbahn Berlin GmbH den Vertrag über den technischen Betrieb um zehn Jahre verlängert. Dazu Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: „Berlins Seilbahn ist seit fünf Jahren ein attraktives zusätzliches Mobilitätsangebot für die Berliner*innen und Gäste der Stadt, die die Gärten der Welt besuchen möchten. Gleichzeitig ist sie ein Best-Practice-Beispiel für stadtverträglichen und innovativen Tourismus. Neben einer klimafreundlichen Anreise bietet die Seilbahn eine atemberaubende Aussicht über den Park und die Stadt. Aber auch viele Anwohner*innen nutzen die Seilbahn für den Weg von Hellersdorf nach Marzahn und zurück. Daher freue ich mich, dass wir den Betrieb der Seilbahn für die kommenden zehn Jahren sichern können. Auf dieser Grundlage prüfen wir jetzt Wege, die Seilbahn besser mit dem ÖPNV zu verzahnen.“

Und Christoph Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin GmbH, ergänzt: „Mehr als eine Million Besucher*innen besuchen die Gärten der Welt jährlich. Um den stetig steigenden Besucher*innenzahlen gerecht zu werden und das einzigartige Erlebnisangebot dauerhaft weiterzuentwickeln, ist die Seilbahn ein wichtiger Nachhaltigkeitsbaustein. Als barrierefreie und komfortable Anbindung an den ÖPNV trägt sie dazu bei, den individuellen Anreiseverkehr per Pkw insbesondere vor Ort zu reduzieren und dient gleichzeitig den Anwohnenden als attraktives Verkehrsmittel.“

Ausgabe 2/2023

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum
  • Meinung: Matthias Stauch, Vorstandsvorsitzender VDS/ Vorstand Bayerische Zugspitzbahn AG: „Fragen zur Nachhaltigkeit sind mehr geworden“

TRENDS

  • Outdooractive: Abenteuer planen mit smartem Routing
  • pronatour: Das Erlebnis ins Rollen bringen
  • Cambium: Wenn Gäste zu Entdeckern werden!
  • hochkant macht Berge zum Erlebnis
  • Mountaincarts – der Besuchermagnet in Schladming
  • VIScope – unerlässliches Tool für die Aussichtspräsentation
  • Team Service srl: Innovatives Kanu-Förderband
  • Moonbikes: Innovatives umweltschonendes Schneemobil für vielfältigen Einsatz
  • LARISA hilft bei der Lawinenvorhersage
  • Mr. Snow: dritte Generation der textilen Skipiste

E-COMMERCE

  • Mit dem Smartphone-Ticket von SKIDATA durchs ganze Skigebiet
  • Studie Dynamic Pricing
  • Erfolgsbeispiele innovativer Shop-Lösungen von elements
  • Customer Loyalty: elements kreiert kreative Kundenbindungs-Konzepte

ÖKOLOGIE

  • Mit E in den Schnee
  • Zermatt Bergbahnen AG: Energie sorgsam gewinnen und nutzen
  • Ökologische Zukunftsfähigkeit als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg
  • ÖAW Forschungs-Förderung zum Klimawandel
  • Gondel 24: Kabinenrecycling einmal anders
  • LEITWIND-Windräder in Skigebieten

SKISERVICE & RENT

  • THALER: Die wichtigste Ressource im Unternehmen ist das Personal
  • MONTANA: Willkommen in der Zukunft des Skiservice
  • Wintersteiger AG präsentiert ihr Produktfolio
  • Rentmaxx und Paroli: Ein Skidepot für urbanes Flair

NEUE BAHNEN

  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: 10 MGD Charamillon in Betrieb
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: SSB Sierre Montana und Zugerberg Bahn
  • Plose Ski AG /LEITNER: Top im Sommer und im Winter
  • Bartholet: Schweizer Qualität und Design
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA/CWA: Technisches und optisches Upgrade bei Pendelbahnen
  • Live im HTI Innovation Corner
  • KitzSki/LEITNER: Ein weiterer wichtiger Schritt
  • Planungsbüro Melzer & Hopfner: Ausblick auf 2023
  • Inauen-Schätti: Mit dem Schrägaufzug auf 1.800 m
  • Frey AG Stans: Smarte Energiespeicher für Pendelbahnen
  • Team Service srl: Förderband der Spitzenklasse
  • Seilbahn auf den Kahlenberg nimmt neuen Anlauf

MARKETING & MANAGEMENT

  • 173. MM-Interview: Michael Tanzer, GF Leitner Seilbahn Berlin   GmbH/Verkaufsleiter LEITNER Österreich: „Die Bewohner von Marzahn möchten ihre Seilbahn nicht mehr hergeben“
  • Conos: Frankreichs Skigebiete auf der Überholspur?
  • Interalpin Vorbericht
  • FERATEL ist die wahre Panorama-Königin
  • KEM Wintertagung auf der Schmittenhöhe

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • Der neue PistenBully 800: Eine Klasse für sich
  • PistenBully Skicross Camp begeistert die Kids 
  • Nachhaltig perfekte Pisten dank PRINOTH
  • PowerGIS: Lass uns über das Potential Deiner Pisten reden!
  • Motorex: Biologisch abbaubare Hydrauliköle

BESCHNEIUNG

  • Klenkhart &Partner: Knowhow für moderne Pisten-Infrastruktur und zukunftsweisende Konzepte
  • TechnoAlpin über sorgenfreie Beschneiung mit B.E.A.T
  • Snow Factory: Ein Blick auf die Entwicklung
  • Demaclenko: Meilenstein in Skandinavien
  • Bächler: Ganz im Zeichen der Effizienz
  • Optimal beschneit mit Schneeprophet
  • Effizienter Schneetransport im Rohr

FIRMEN NEWS

  • MND gewinnt Ausschreibung für die Entwicklung des Chimgon-Gebietes 
  • TÜV Süd: mit höchster Kompetenz für Seilbahnsicherheit
  • ZF-Getriebe: Weichen für nachhaltiges Getriebe- und Servicemanagement gestellt

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Hans-Peter Steiner, Marketing Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Hans Peter Steiner, Marketingleitung Rittis-Lift Engelhardt GmbH & Co KG „Wir arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie!“

Am Rittisberg wurde pünktlich zum Saisonstart eine neue Telemixanlage von LEITNER in Betrieb genommen. Der MOUNTAIN MANAGER hat Hans-Peter Steiner, Rittis-Lift Engelhardt GmbH & Co KG, nach den Erwartungen an die Saison und die neue Bahn befragt.

Wie lange gibt es den Rittisberg als Tourismusdestination, sind die Anfänge im Sommer/Wandern oder im Winter/Skifahren zu finden?

1971 ist das Gründungsjahr der Bergbahngesellschaft am Rittisberg, letztes Jahr konnten wir demnach das 50-jährige Bestehen feiern. Der Fokus lag zur Zeit der Gründung eindeutig im Wintersegment. Das Angebot im Sommer ist erst später dazugekommen.

Geben Sie bitte einen kurzen Überblick zur Entwicklung.

Das Skifahren hat sich in den 1970er Jahren in unserer Region immer mehr zum Trend entwickelt und Landwirt Karl Engelhardt auf den Plan gerufen, der eine touristische Nutzung des Rittisbergs auf den Weg gebracht hat. Am Nordhang wurde ein Schlepplift gebaut, der in den nächsten 15 Jahren im Winter immer dann in Betrieb war, wenn es genug Schnee gab. In den 80iger Jahren ist dann der Wintersport immer wichtiger geworden, der Bau eines 2. Schleppliftes an der Südseite folgte und Ende der 80er-Jahre eine Beschneiungsanlage. 1996 hat man sich dann zum Bau eines fixgeklemmten 4er-Sesselliftes entschlossen, weil man damals noch gedacht hatte, den Lift nur im Winter nutzen zu wollen. 1998 ging der Sessellift in Betrieb.

Im Jahr 2000 hat man dann angefangen, den Lift im Sommer am Sonntag aufzusperren. Das war schnell erfolgreich und hat viele Gäste gebracht. 2002/03 hat man dann mit mir Kontakt aufgenommen, weil man die Vermarktung des Berges im Sommer gezielt in Angriff nehmen wollte. Die Marke „Erlebnis Rittisberg“ ist entstanden. In den folgenden Jahren erfolgte dann die Ausrichtung auf die Zielgruppe „Familie“, eine Reihe von Attraktionen für den Sommer wurden auf den Weg gebracht. Ein Märchen- und Höhenwanderweg wurde konzipiert, 2004 kam der Hochseil-Garten dazu und 2008 wurde der Rittisberg-Coaster gebaut. 2016 wurde der Höhenspielplatz eröffnet und 2018 die Flyline und noch einige Attraktionen mehr. Nach ein paar Jahren hatten wir dann für unsere Gäste im Sommer ein umfangreiches Angebot zur Verfügung, das „Erlebnis Rittisberg“ war Wirklichkeit und hat sich zum Besuchermagnet entwickelt. 2018/19 haben wir dann mit den Überlegungen für eine neue Seilbahn begonnen, weil eine Fahrt auf den Berg mit dem alten fixgeklemmten Sessellift im Sommer an die 16 Minuten gedauert hat.

Der Rittisberg im Winter. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Der Rittisberg im Winter. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Wie lange sind Sie für das Marketing des Unternehmens zuständig, wie war Ihr Zugang in die Bergbahnbranche?

Mein Einstieg in die Branche war 1994/95, da habe ich mit dem Marketing für den Nordischen FIS Weltcup in Ramsau begonnen.1999 hatten wir hier dann auch die Nordische Ski WM. Ab 1999 bin ich für das gesamte Marketing in der Skiregion Dachstein West zuständig gewesen und habe dann 2003/04 zusätzlich das Marketing für den Sommer am Rittisberg übernommen, das man hier gezielt aufbauen und entwickeln wollte. Wie man am Rittisberg mit der Vermarktung des Sommers begonnen hat, ist dieser Bereich noch in den Kinderschuhen gesteckt. Wir haben hier dann sukzessive neue Angebote entwickelt und kleinere und große Projekte auf den Weg gebracht. Unser Ziel war und ist das „Erlebnis Rittisberg“. Seit 2009/10 konzentriere ich mich jetzt zur Gänze auf den gesamten Marketingbereich, also Sommer und Winter am Rittisberg.

„Das Erlebnis Rittisberg hat einen sehr guten Ruf“

Wie sehen Sie den Stellenwert des Unternehmens in der Region?

Die Ramsau war im Winter über Jahre hinweg die Ausbildungsstätte der Skifahrer. Hier war die Region lange Zeit sehr gut aufgestellt, weil unsere Berge nicht sehr hoch sind und Anfänger das gut für ihre ersten Skischwünge nutzen konnten. In den 90er Jahren hat sich die Ausbildung der Skifahrer immer mehr auch auf andere Regionen verlagert. Wir haben dann das Segment Anfänger- oder Trainings-Skigebiet mit einem Angebot rund um Familien ergänzt und bedienen damit in unserer Region eine Nische. Die Ausrichtung hat sich sehr positiv entwickelt.

Im Sommer haben wir den Rittisberg als Erlebnis- und Abenteuerberg positioniert und seit 2003/04 immer wieder in unser Angebot investiert. Durch die vielen verschiedenen Facetten der Projekte, die man hier mittlerweile vorfindet, konnten wir uns gut positionieren. Das „Erlebnis Rittisberg“ hat einen sehr guten Ruf und ist im Sommer auch sehr gut besucht.

Die Bergstation der neuen Telemixbahn auf 1.500 m Seehöhe. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Die Bergstation der neuen Telemixbahn auf 1.500 m Seehöhe. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Wo liegt der Fokus im Angebot, im Sommer oder im Winter – wie viele Mitarbeiter gibt es in der jeweiligen Saison?

Wenn man die Ergebnisse rein von den Umsätzen der Bergbahngesellschaft betrachtet, ist der Fokus deutlich im Winter. Schließlich werden nicht alle Projekte oder Angebote am Berg von der Bergbahn betreut. Wir hatten mit Beginn unseres Sommerangebots 6 Partner am Berg, mittlerweile sind es 14. Alle gemeinsam überlegen dann die marketingtechnische Ausrichtung.

Wenn man hingegen die Gesamtumsätze Sommer und Winter aller Partner vergleicht, so entfallen rund 60% auf den Winter und 40% auf den Sommer. Das zeigt deutlich, wie sich der Sommer entwickelt hat und welchen Stellenwert er mittlerweile einnimmt.

Wenn man sich die Anzahl der Mitarbeiter ansieht, so gibt es bei der Bergbahngesellschaft allein wieder mehr Mitarbeiter im Winter als im Sommer. Wenn man hingegen alle Mitarbeiter der Partnerbetriebe miteinbezieht, liegt der Fokus deutlich im Sommer.

Zum 50-Jahr-Jubiläum 2021 hat man eine große Investition präsentiert, die dann 2022 umgesetzt wurde – die Telemixbahn auf den Rittisberg. Was war ausschlaggebend dafür?

Die Telemixbahn ist die ideale Lösung für den Rittisberg. Für mich war das eigentlich von Anfang an klar, dass man mit einer solchen Anlage die Anforderungen im Winter und im Sommer am besten erfüllen kann. Die Streckenlänge wäre im Winter für eine reine Kabinenbahn zu kurz – immer die Ski abschnallen zu müssen, um in die Kabine einzusteigen, ist keine Option. Eine kuppelbare Sesselbahn wäre hingegen für den Skifahrer zwar ideal, aber nicht für Fußgänger oder für die Gäste im Sommer. Deshalb ist die Telemix für unser Angebot im Sommer und im Winter die beste Lösung.

Wie waren für die Rittis-Lift Engelhardt GmbH & Co KG die letzten beiden Pandemiejahre?

Das war eine schwierige Zeit, die Rittis-Lift Engelhardt Gmbh & Co KG ist ein kleines Unternehmen. Wir haben das aber mit viel Engagement überstanden. Unserem Geschäftsführer Manfred Engelhardt war es dabei auch ein Anliegen, alle Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Schwierig waren vor allem die beiden Wintersaisonen, die Sommer sind gut verlaufen – der erste Sommer sogar noch besser als der folgende. Diesen Sommer mussten wir natürlich aufgrund des Bahnbaus Vorkehrungen treffen, aber das ist glücklicherweise alles gut über die Bühne gegangen.

Die neue Telemix-Seilbahn, die LEITNER gebaut hat, wurde im Oktober 2022 eröffnet. Im Sommer werden die Kabinen genutzt, im Winter Kabinen und Sessel. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Die neue Telemix-Seilbahn, die LEITNER gebaut hat, wurde im Oktober 2022 eröffnet. Im Sommer werden die Kabinen genutzt, im Winter Kabinen und Sessel. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

„Wir gehen optimistisch in den Winter“

Welche Erwartungen haben Sie an den kommenden Winter?

Wir gehen mit großen Erwartungen und optimistisch in den Winter. Durch die neue Bahn glauben wir, Neugier bei den Gästen wecken zu können und hoffen, dass neben den Urlaubern auch viele Gäste aus der Umgebung kommen. Wenn wir die Buchungslage in unseren Partnerunternehmen ansehen, dann sind wir zuversichtlich, dass es eine gute Saison werden wird – trotz der Herausforderungen, die natürlich damit verbunden sind.

Gibt es zusätzlich zur neuen Seilbahn Neues im Winterangebot, Pläne für die Zukunft?

Wir haben für den kommenden Winter zwei neue Angebote vorbereitet. So gibt es oben am Berg schöne Winterwanderwege, die einfach mit Schneeschuhen oder auch zu Fuß zu bewältigen sind, und die auch die Hütten gut erreichbar machen. Durch die Kabinen können unsere Gäste bequem nach oben gelangen, die Skifahrer werden nicht behindert. Und dann haben wir noch eine 5,2 km lange Höhenloipe. Die Loipe hatten wir schon früher vorgesehen, mussten sie aber wieder schließen, weil der Transport mit dem alten Sessellift einfach nicht recht funktioniert hat. Mit diesem erweiterten Angebot rechnen wir schon, dass wir zusätzlich Gäste gewinnen können – wir rechnen mit einem Plus von etwa 15%.

Wenn das Angebot gut ankommt, wird es für die Zukunft vielleicht noch Adaptierungen in der Linienführung von Wanderwegen oder Loipen geben. Da richten wir uns dann nach den Erfahrungen, die wir machen. Diskutiert wird immer mal wieder über eine Tagesrodelbahn zusätzlich zum Nachtrodeln, das wir schon anbieten. Das wäre noch ein Aspekt, der in den nächsten Jahren mit dem richtigen Konzept vielleicht noch interessant sein könnte. Grundsätzlich glauben wir aber, dass wir mit unserem Angebot für die nächsten Jahre gut aufgestellt sind.

Das Angebot am Rittisberg ist im Sommer und im Winter auf Familien ausgerichtet. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Das Angebot am Rittisberg ist im Sommer und im Winter auf Familien ausgerichtet. ©Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG

Wie sieht das Sommerangebot aus, sind für nächstes Jahr Neuerungen geplant?

Da gibt es Pläne. Wir haben am Berg bereits einen Höhenspielplatz, der soll adaptiert werden und noch mehr Platz für die Kinder bieten. Dazu möchten wir in den nächsten zwei Jahren unseren Rundweg, der zum Gipfelkreuz führt, künstlerisch ausgestalten. Dazu werden wir Künstler einladen, hier mit den natürlichen Materialien der Umgebung aktiv zu werden und auf diese Weise die Natur noch vielfältiger in den Fokus zu rücken. Angedacht ist auch wieder eine Rollerstrecke ins Tal. Bis vor zwei Jahren hatten wir hier ein solches Angebot, das wir dann aber, auch im Hinblick auf die geplanten Bauarbeiten für die Seilbahn, eingestellt haben. Da soll es einen Nachfolger geben, das aber frühestens 2024/25.

Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcenschonung sind die großen Themen der Branche, wie sieht sich die Rittis-Lift Engelhardt GmbH und Co KG aufgestellt?

Nachhaltigkeit ist für uns sehr wohl Thema. Bei allem, was wir planen und umsetzen, arbeiten wir mit der Natur, nicht gegen sie. So möchten wir die Dinge und Möglichkeiten, die es bereits gibt, bestmöglich nutzen. Ein Beispiel sind unsere zwei Speicherteiche, die im Sommer als Badesee genutzt werden, einen Teich haben wir dazu mit einer Filteranlage ausgerüstet. Es ist außerdem angedacht, die neue Bergstation in Zukunft mit einer Photovoltaikanlage auszurüsten, um Sonnenstrom nutzen zu können. Dazu werden auch unsere Mitarbeiter geschult, damit Nachhaltigkeit auch beim täglichen Arbeiten einfließen kann.

Was sehen Sie als die großen Herausforderungen der nächsten Jahre?

Ich denke, dass es in den nächsten Jahren noch wichtiger als bisher werden wird, die Besucherströme zu lenken, speziell im Sommer. Da geht es um die Anreise der Gäste und die Parkmöglichkeiten. An einem guten Tag im Sommer haben wir 2.500 bis 3.000 Gäste am Berg. Unser Angebot am Berg ist so geplant, dass hier eine gute Verteilung der Besucher möglich ist, der Knackpunkt ist die Anreise. Im Zuge der Bauarbeiten zur neuen Seilbahn konnten wir unseren Parkplatz zwar adaptieren und vergrößern, dennoch ist Parkraum nicht unbegrenzt vorhanden. Wir überlegen deshalb, ob es nicht sinnvoll sein könnte, einen Zubringerdienst mit Bussen, also einen Shuttledienst, ins Leben zu rufen, der schon die Anfahrt und das Ankommen stressfrei möglich macht.

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Ausgabe 1/2023

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  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: Hörl, Schilling, Fritz und Schiefer:„Ist Skifahren noch zeitgemäß?“
  • Snow Space Salzburg/PRINOTH: Yes, we do!
  • Skiregion Nassfeld: Ressourcenschonende Nutzung der Natur
  • Kaprun und Planai setzen auf HVO-Kraftstoff
  • Vitalpin wiederholt KlimaInvestment Award
  • Pizolbahnen erhalten Label Swisstainable

PISTENGASTRONOMIE

  • Metallidee: KÖNIG & KUH sucht seinesgleichen

TRENDS

  • Auswahlkriterien für den Winterurlaub
  • Sunkid: Aufstiegshilfen, die Gästen ein Lächeln ins Gesicht zaubern
  • Mountain Bike Movement: Wir brauchen eine Alternative in den Skigebieten
  • Innovative Sensorik reduziert Unfallrisiko beim Skifahren
  • Edelweiss Performance Wear überzeugt Zauchensee
  • Parkraumbewirtschaftung im Trend: Platz sinnvoll nutzen, Umwelt entlasten

NEUE BAHNEN

  • LEITNER/Axamer Lizum: Effizienz & Komfort
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Wegweisendes Projekt für Bellwald
  • DOPPELMAYR/GARAVENTA: Hoch hinauf mit der 8-MGD „Furglerblick“
  • DOPPELMAYR-GARAVENTA/Meran 2000: Mit Optimismus in die Zukunft
  • BMDV präsentiert Leitfaden für urbane Seilbahnen
  • Skandinavien setzt auf Seilbahnen von LEITNER

MARKETING & MANAGEMENT

  • Schilthorn AG blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück
  • 172. MM-Interview: Mag. Werner Frießer, CEO Axamer Lizum GmbH & Co KG: „Wir sind am richtigen Weg!“
  • Die größte Interalpin aller Zeiten steht bevor

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT & BESCHNEIUNG

  • DEMACLENKO: Messbare Energieeffizienz in der Beschneiung
  • Übergabe des Jubiläums-Fahrzeuges PistenBully 600 in Hochötz
  • Die Lösungen der Kässbohrer Snow World
  • Schmittenhöhebahn AG: Mit Kässbohrer rundum versorgt
  • Klenkhart & Partner erweitern Beschneiungsanlage in Lenggries
  • Mit PRINOTH werden Langlaufloipen nachhaltig glatt
  • Neue TechnoAlpin Beschneiungsanlage für Weltcup am Kronplatz

LAWINENSCHUTZ & SICHERHEIT

  • Inauen-Schätti: Lawinenschutz mit System in Sölden
  • Wyssen: Hohe Produktqualität gepaart mit umfassendem Service
  • Immoos und ROTEC: ZipLines sicher prüfen

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Ausgabe 8/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum
  • Meinung: Mag. Roderich Urschler, Obmann VITALPIN: „Wir wollen weiter wachsen“

ÖKOLOGIE

  • Skigebiete stellen sich aktiv den Herausforderungen des Klimawandels
  • Brunni-Bahnen Engelberg: 1. klimaneutrales Bergbahnunternehmen der Schweiz
  • Kaunertaler Gletscher: Mit der Natur auf Du und Du
  • Manager für den Lebensraum Ötztal

TRENDS

  • Nachbericht Mountainbike Kongress Saalbach
  • Veloclean von Wintersteiger
  • Skiständer Mountain Bull
  • Das Konzept von Pricenow
  • Dynamic Pricing ist in aller Munde

SKISERVICE & RENT

  • Montana: Robuste Systeme – elegant und einzigartig
  • Skiservice mit Biss

NEUE BAHNEN

  • Eco Drive – energiesparende und nachhaltige Innovation von LEITNER
  • Doppelmayr/Garaventa: Zusätzliche Seilbahnlinie für Mexico City
  • Österreich startet mit LEITNER in topmodernen Seilbahnwinter
  • Doppelmayr / Pitztaler Gletscherbahn GmbH: Innovative Technik, First Class-Comfort
  • Seilbahn für Bonn auf gutem Weg

MARKETING & MANAGEMENT

  • MM-Interview: Helmut Holzinger, Vorstand Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen: „Lasst uns aus der Not eine Tugend machen“
  • Vorarlberger Seilbahntagung: Wir berühren. Wir bewirken. Wir bewegen.
  • KitzSki: Top-Angebot trotz Herausforderungen
  • Ski Juwel Alpbach Wildschönau: Neue 6er Sesselbahn zum Jubiläum
  • Neue Dachmarke „Dachstein West – Natürlich im Salzkammergut“
  • ALPIN CARD: Optimistischer Blick Richtung Winter
  • D-A-CH Tagung Innsbruck: Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen
  • Aktuelle Winterpotenzialstudie der ÖW lässt hoffen
  • Symposium Dein Winter. Dein Sport
  • Ski amadé: Zuversicht nach zwei Corona-Jahren
  • Doppelmayr Holding SE: Großprojekte sorgen für Umsatzsteigerung

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT

  • Mitarbeiterschulungen mit der PRO ACADEMY
  • Bacher Harald GmbH.: Schnell, effizient, zuverlässig
  • Kässbohrer: Digitale Kundeninteraktion per App

BESCHNEIUNG

  • Kommentar TR DI Michi Manhart, Skilifte Lech
  • Großprojekt von TechnoAlpin in Ellmau

FIRMEN NEWS

  • Immoos zum Thema Bergungsorganisation
  • Kässbohrer Italia: Einweihungsfeier in Bozen

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Ausgabe 7/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum
  • Meinung: Mag. Roderich Urschler, Obmann VITALPIN: „Wir wollen weiter wachsen“

ÖKOLOGIE

  • Skigebiete stellen sich aktiv den Herausforderungen des Klimawandels
  • Brunni-Bahnen Engelberg: 1. klimaneutrales Bergbahnunternehmen der Schweiz
  • Kaunertaler Gletscher: Mit der Natur auf Du und Du
  • Manager für den Lebensraum Ötztal

TRENDS

  • Nachbericht Mountainbike Kongress Saalbach
  • Veloclean von Wintersteiger
  • Skiständer Mountain Bull
  • Das Konzept von Pricenow
  • Dynamic Pricing ist in aller Munde

SKISERVICE & RENT

  • Montana: Robuste Systeme – elegant und einzigartig
  • Skiservice mit Biss

NEUE BAHNEN

  • Eco Drive – energiesparende und nachhaltige Innovation von LEITNER
  • Doppelmayr/Garaventa: Zusätzliche Seilbahnlinie für Mexico City
  • Österreich startet mit LEITNER in topmodernen Seilbahnwinter
  • Doppelmayr / Pitztaler Gletscherbahn GmbH: Innovative Technik, First Class-Comfort
  • Seilbahn für Bonn auf gutem Weg

MARKETING & MANAGEMENT

  • MM-Interview: Helmut Holzinger, Vorstand Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen: „Lasst uns aus der Not eine Tugend machen“
  • Vorarlberger Seilbahntagung: Wir berühren. Wir bewirken. Wir bewegen.
  • KitzSki: Top-Angebot trotz Herausforderungen
  • Ski Juwel Alpbach Wildschönau: Neue 6er Sesselbahn zum Jubiläum
  • Neue Dachmarke „Dachstein West – Natürlich im Salzkammergut“
  • ALPIN CARD: Optimistischer Blick Richtung Winter
  • D-A-CH Tagung Innsbruck: Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen
  • Aktuelle Winterpotenzialstudie der ÖW lässt hoffen
  • Symposium Dein Winter. Dein Sport
  • Ski amadé: Zuversicht nach zwei Corona-Jahren
  • Doppelmayr Holding SE: Großprojekte sorgen für Umsatzsteigerung

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT

  • Mitarbeiterschulungen mit der PRO ACADEMY
  • Bacher Harald GmbH.: Schnell, effizient, zuverlässig
  • Kässbohrer: Digitale Kundeninteraktion per App

BESCHNEIUNG

  • Kommentar TR DI Michi Manhart, Skilifte Lech
  • Großprojekt von TechnoAlpin in Ellmau

FIRMEN NEWS

  • Immoos zum Thema Bergungsorganisation
  • Kässbohrer Italia: Einweihungsfeier in Bozen

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Rupert Schiefer, Vorstand DAG/GF OÖ Seilbahnholding/GF Bergbahnen Dachstein West GmbH. ©

Rupert Schiefer, Vorstand DAG/GF OÖ Seilbahnholding/GF Bergbahnen Dachstein West GmbH – Ökologie und Nachhaltigkeit werden noch stärker in den Fokus rücken

Wie ist der Sommer verlaufen und was darf man sich vom Winter erwarten? Was sind die großen Herausforderungen der Zukunft? Der MOUNTAIN MANAGER hat bei Rupert Schiefer, Neo-Vorstand DAG und GF der OÖ Seilbahnholding nachgefragt.

In einer Tageszeitung konnte man Anfang des Jahres lesen: „Rupert Schiefer ist neuer Vorstand der Dachstein Tourismus AG und Geschäftsführer der OÖ Seilbahnholding. Sein Konzept überzeugte.“ Wie sieht es aus?

Ich war in der Bewerbungsphase für die Geschäftsführung der Bergbahnen Dachstein West zuständig, also den Salzburger Teil des Skigebietes, ein enger Partner war zu dieser Zeit der oberösterreichische Teil der Destination mit Gosau. Deshalb hatte ich schon im Vorfeld Gelegenheit, die Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen. Der wichtigste Punkt im Konzept, das insgesamt 5 Bereiche umfasst, lag von Anfang an auf der ganzjährigen Entwicklung der Destinationen. Als zweiten, für die Zukunft ausgesprochen wichtigen Punkt, habe ich die Ökologisierung und Nachhaltigkeit angeführt. Dann kommt natürlich die Digitalisierung dazu, die durch Corona in der Branche gepusht wurde, aber immer noch viel Handlungsspielraum bietet. Der 4. Punkt waren die Human Ressources, und zwar auf die Mitarbeiter und die Gäste bezogen, also wie schafft man ein positives Berufsbild, gewinnt gute Mitarbeiter bzw. wie kann man Gäste für die Destinationen begeistern, wie geht man auf die Jungend zu etc. Der 5. Punkt beschäftigt sich mit Kooperationen und der Frage, wie man die Zusammenarbeit in den betreffenden Destinationen stärken, verbessern und ausbauen kann.

Welche Projekte stehen hier in den nächsten 2 bis 3 Jahren zur Realisierung an?

In den ersten 6 Monaten meiner Funktion war es mir wichtig, ein genaues Bild von jedem Standort zu bekommen und mir den Stand der Dinge genau anzusehen. Nur wenn man den Status Quo kennt, weiß man wo man ansetzen kann und muss, damit das Angebot auch weiterhin attraktiv ist. Da geht es einfach darum, die Qualität des Angebots zu durchleuchten und zu stärken. Es stehen daher nicht unbedingt Großprojekte oder neue Bahnen zur Realisierung an, vielmehr soll das vorhandene Angebot hochwertig zur Verfügung stehen und dann plakativ und gut präsentiert werden.

Grünberg Seilbahn mit Schloss Orth. ©Grünberg-Seilbahn/Wolfgang Spitzbart

Grünberg Seilbahn mit Schloss Orth. ©Grünberg-Seilbahn/Wolfgang Spitzbart

„Es geht nicht darum, artfremde oder künstliche Attraktionen zu bieten“

Was reizt Sie an den Aufgaben, für die Sie die Verantwortung tragen?

Spannend ist für mich die unterschiedlich starke Ausrichtung der Betriebe auf den Sommer und den Winter, und die Aufgaben, die damit in Verbindung stehen. Dazu kommt die enge Verbindung mit der Natur und die Fragestellung daraus, wie man aus den vorhandenen Strukturen im Einklang mit der Natur das optimale Bergerlebnis vermitteln kann. Es geht also nicht darum, artfremde oder künstliche Attraktionen zu bieten, sondern das Vorhandene in den Blick zu rücken. Und genau das suchen die Gäste hier auch, man will hier die Natur erleben.

Wie man hört, ist eine noch engere Zusammenarbeit von den Seilbahnen Dachstein West mit den Bergbahnen Abtenau im Gespräch, bis hin zu einer Übernahme. Wie ist der Stand der Dinge?

Die Bergbahnen Abtenau sind schon jetzt mit dem Karkogel im Winter Teil im Kartenverbund Dachstein-West. Da hat es schon bisher eine enge Zusammenarbeit gegeben. Im Sommer agieren die Bergbahnen Abtenau völlig selbstständig. In den letzten Monaten haben wir hier aber mit Mitarbeitern ausgeholfen, weil es einfach für alle diesbezüglich sehr schwierig geworden ist. Wir sind im Moment dabei, über eine engere und noch bessere Zusammenarbeit zu sprechen, einfach wie man Dinge optimieren und Synergien nutzen kann. Eine Übernahme ist aber nicht Thema.

Eine Neuheit hinsichtlich Kooperation gibt es dennoch. Wir haben eine neue Kooperationsdestination bzw. Marke gegründet, die grenzüberschreitend in Salzburg und Oberösterreich wirken soll. Das betrifft die vier Gemeinden Gosau, Obertraun, Hallstatt und Bad Goisern in Oberösterreich und die 4 Gemeinden St. Martin, Annaberg, Russbach und Abtenau in Salzburg. Die Marke wird unter dem Namen „Dachstein-West – natürlich im Salzkammergut“ auftreten und beworben werden. Alle Mitglieder sind gleichberechtigt und haben es sich zum Ziel gesetzt, die Natur und ein naturnahes Angebot in den Blick zu rücken.

Wie läuft der Sommer in den Betrieben Dachstein West und OÖ Seilbahnholding?

Der Sommer läuft grundsätzlich sehr zufriedenstellend, die Wochen Mitte September waren aufgrund des Wetters natürlich durchwachsen. Was die Gästezahlen betrifft, sind wir schon wieder ganz nahe an das Vor-Corona-Niveau herangekommen. Gäste aus Asien sind allerdings noch nicht so zahlreich vertreten, wie wir das aus den Zeiten vor Corona gekannt haben – dennoch dürfen wir hier mit der Entwicklung wirklich zufrieden sein.

Wie hat sich der Stellenwert des Sommerangebots in den letzten Jahren entwickelt/verändert?

Im Bereich der Bahnen, die hauptsächlich im Sommer in Betrieb bzw. auf den Sommertourismus ausgerichtet sind, war der Sommer schon immer sehr wichtig. Hier war der Stellenwert naturgemäß ein anderer als etwa in den Wintersportgebieten. Vor 10 Jahren hat man in den Winterdestinationen nicht geglaubt, dass sich der Sommer auch für sie so gut entwickeln und so wichtig wird. Natürlich liegt die Bedeutung des Sommers für sie nach wie vor deutlich unter dem Winter, er hat sich aber kontinuierlich weiterentwickelt, sodass ein Öffnen der Bahnen bzw. ein Nutzen der Infrastruktur wirklich sinnvoll geworden ist. Das kommt uns natürlich auch in der Personalstruktur zugute, weil man jetzt Ganzjahresarbeitsplätze anbieten und gute Mitarbeiter im Unternehmen halten kann. Das Angebot am Berg wirkt sich dann natürlich auf die ganze Umgebung, die Hotels und die Gastronomie aus, weil auch sie ihr Angebot ganzjährig gestalten können und nicht auf wenige kurze Monate im Winter beschränkt sind. Der Drang auf den Berg ist im Sommer und im Winter ausgeprägt, das zeigt sich auch an den unterschiedlichen Angeboten. Im Winter ist nicht mehr nur das Skifahren gefragt, auch das Wandern wird immer beliebter.

Skifahren Dachstein-West. ©ARGE Dachstein West

Skifahren Dachstein-West. ©ARGE Dachstein West

„Die Bergbahnen liegen mit ihrem Angebot genau an der Schnittstelle Konsum und Natur“

Der Klimawandel macht sich im Sommer und im Winter bemerkbar, vor welchen Herausforderungen stehen die Bergbahnen dadurch?

Ökologisierung und Nachhaltigkeit sind und werden in Zukunft noch mehr zu einem Riesenthema, das wird noch stärker in den Fokus rücken. Die Bergbahnen liegen mit ihrem Handeln genau an der Schnittstelle Konsum und Natur, da tragen wir eine große Verantwortung. Das wird sich dann auch im Umgang mit der jüngeren Generation zeigen, und zwar im Mitarbeitersegment und bei den Gästen genauso. Man wird sich genau ansehen, ob die Unternehmen, für die man arbeitet, auch ähnlich Werte vertreten wie man selbst oder man wird sich beim Urlaub genau informieren, ob man ein Angebot mit gutem Gewissen nutzen kann. Mit dieser Thematik werden wir uns stark auseinandersetzen müssen.

Wir sehen im Moment, dass man etwa mit der Beschneiung häufig in die Kritik rückt. Man muss dem aber entgegenhalten, dass ganze Täler und deren Bewohner vom Tourismus abhängig sind. Die Anzahl an Menschen, die auf den Berg wollen, hat sich in den letzten Jahren sicher deutlich erhöht, da muss man die Besucherströme versuchen zu kanalisieren und sinnvoll zu leiten. Es liegt dabei in unserer Verantwortung, die Interessen der Gäste und den Umgang mit der Natur in Einklang bringen.

Welche Erwartungen haben Sie an den kommenden Winter?

Ich sehe da im Moment noch positiv in Richtung Winter. Ich denke, dass das Thema Corona nicht mehr eine solch dominante Rolle spielen wird wie in den Vorjahren. Dafür sind natürlich die Teuerungen ein wesentlicher Punkt, mit dem für den Winter zu rechnen ist. Hier versuchen wir in den Betrieben mit speziellen Angeboten für die Gäste gegenzusteuern. So werden wir etwa ein Happy-Hour-Ticket haben, das von Montag bis Freitag gilt und nicht an Sonn- und Feiertagen, damit man wochentags zu attraktiven Preisen Skifahren kann. Dann wird es neu auch ein „Eltern-Auszeit-Ticket“ geben, damit ein Elternteil auf die Piste kann, wenn der andere auf das Kind aufpasst. Dieses Ticket gilt also für ein Elternpaar, das zuhause ein Kind im Alter bis zu 4 Jahren hat, sodass sich Mama oder Papa eine kleine Auszeit nehmen kann. Interessant wird auch das „Natürlich 365 Ticket“ werden, mit dem man 365 Tage bei uns immer eine Bahn benutzen kann. Auf diese Weise werden wir Anreize schaffen, zu ganz unterschiedlichen Zeiten auf die Berge zu kommen.

Drachenpark am Feuerkogel. ©TTG/Himsl

Drachenpark am Feuerkogel. ©TTG/Himsl

In manchen Seilbahnbetrieben wird aufgrund der zu erwartenden Teuerungen schon an Energiesparplänen gearbeitet, wie sieht es hier in Ihren Betrieben aus?

Das ist natürlich ein Thema, das auch unsere Betriebe betrifft. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist dabei natürlich die Beschneiung. Uns geht es darum, die Qualität der Skipisten zu halten, deshalb haben wir schon im Vorfeld in die Schneehöhenmessung investiert. Wir wollen hier mit exakten Daten arbeiten, also besonders effizient, damit es zu keiner Verschwendung von Ressourcen kommt. Dazu werden wir auch nur dann beschneien, wenn eine Beschneiungseffizienz von 95 % gewährleistet ist. Bei der Breite der Pisten wollen wir nicht sparen, weil das auf Kosten der Sicherheit gehen würde, und da wollen wir sicher nichts riskieren. Es wird also eine moderate Schneeauflage geben, die tatsächlich notwendig ist, bei Bedarf wird bei den richtigen Temperaturen nochmals nachgeschneit – aber nur dort, wo man das tatsächlich braucht.

Gibt es Überlegungen, nicht alle Bahnen aufzusperren?

In der Hauptsaison ist das für uns sicher keine Option. Zum Saisonstart muss man ohnehin genau überlegen, welche Bahnen den Bedingungen vor Ort entsprechend wann aufgesperrt werden. Das war schon bisher der Fall, wird aber sicher dieses Jahr noch stärker ins Gewicht fallen. In unseren Skigebieten gibt es auch keine Bereiche oder Pistenabschnitte, die mit mehreren Anlagen erschlossen werden. Anlagen nicht aufzusperren, wäre also nicht zielführend. Wir haben auch nicht vor, die Öffnungszeiten zu reduzieren.

Welchen Stellenwert hat Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit generell, wie macht sich das im betrieblichen Alltag bemerkbar?

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind Themen, die sich in unseren Betrieben durch den Betriebsalltag ziehen, also wie geht man mit Materialien und Produkten um, die wir bereits besitzen. Wie werden diese am Ende ihrer Nutzungsdauer entsorgt, kann man Dinge einem Recycling zuführen. Kreislaufwirtschaft ist ein Thema, dem wir noch mehr Aufmerksamkeit schenken wollen. Da müssen dann aber auch alle Partner um uns herum mitspielen. Das ist mir ein großes Anliegen, hier vermehrt Bewusstsein zu schaffen, Überzeugungsarbeit zu leisten und alle miteinzubeziehen.

Wenn Neuanschaffungen getätigt werden, fragen wir uns, was genau wird gebraucht und wo liegt der tatsächliche Nutzen eines Modernisierungsschubs. Benötigen wir etwa Sitzheizungen für Sessel, nur weil es heute von Kundenseite gerne gesehen wird. Da sind wir etwa der Überzeugung, dass das nicht nötig ist – die Qualität des Angebots muss stimmen. Es muss nicht alles neu gemacht werden, nur weil es Neues gibt. Wir wollen das, was nötig ist – aber in bester Qualität zur Verfügung stellen. Natürlich investieren wir dort, wo es sinnvoll ist, auch in Photovoltaikanlagen – wir achten aber auch darauf, Strom sinnvoll einzusetzen und nicht zu verschwenden.

Die spektakuläre Aussichtsplattform 5fingers. ©Dachstein Tourismus AG/Leo Himsl

Die spektakuläre Aussichtsplattform 5fingers. ©Dachstein Tourismus AG/Leo Himsl

Worin sehen die größten Herausforderungen der nächsten Jahre?

Nachhaltigkeit und Ökologie sind sicherlich Themen, an und mit denen wir in den nächsten Jahren vermehrt arbeiten müssen. Dazu muss es uns gelingen, dass die Gäste einen Aufenthalt am Berg, sei es im Sommer oder im Winter, als entspannend wahrnehmen und als bewusstes Gegenstück zum Alltagsstress. Und natürlich ist mir auch die Jugend ein Anliegen, bei den Mitarbeitern und den Gästen. Bei den Mitarbeitern möchte ich den jungen Leuten vermitteln, dass der Beruf des Seilbahntechnikers viele Möglichkeiten bietet und eine sehr gute Wahl ist – und bei den Gästen muss man den jungen Leuten einen Aufenthalt und ein Naturerleben bieten, damit sie auch später gerne und immer wieder kommen.

lw

Ausgabe 6/2022

MAGAZIN

  • Editorial
  • Impressum

ÖKOLOGIE

  • Meinung: R. Sölkner / M. Mündler, ARENA PistenManagement: „Energiekrise als Chance nutzen, Pistenarbeit neu zu denken“
  • Prof. Ulrike Pröbstl-Haider: „Moderne Seilbahnen reparieren die Fehlentwicklungen der Vergangenheit“
  • Windkraft und Tourismus beflügeln sich gegenseitig
  • Oberstdorf-Kleinwalsertal Bergbahnen: Nachhaltig erfolgreich wirtschaften
  • Schwimmende Photovoltaik auf dem Speicherteich
  • Die Planai unter (Sonnen)Strom
  • Energie in Eigenregie am Kitzsteinhorn
  • Resterkogel: Spielend über das Wasser lernen
  • Alpenpark Neuss will CO2 neutral werden

TRENDS

  • VIScope – unerlässliches Tool für die Aussichtspräsentation
  • Sunkid: Zauberteppich eröffnet einzigartigen Blick auf den Mont-Blanc

DESIGN & FUNKTIONALITÄT

  • Lifestyle ist, mit Porsche zu fahren
  • Küchler-Design: Kabinen von Grund auf denken!
  • Storz Design: Bergwelt als Erlebniswelt
  • LEITNER: Design follows function
  • Doppelmayr/CWA: Visuell langlebige Produkte im Fokus

NEUE BAHNEN

  • LEITNER in Kolumbien weiter auf Erfolgskurs
  • Weltneuheit von DOPPELMAYR/GARAVENTA: Die TRI-Line

MARKETING & MANAGEMENT

  • 169. MM-Interview: Rupert Schiefer, Vorstand DAG/GF OÖ Seilbahnholding/GF Bergbahnen Dachstein West GmbH „Ökologie und Nachhaltigkeit werden noch stärker in den Fokus rücken“
  • Leicht lernen mit LUCA
  • Wintersteiger: starke Partnerschaft

TECHNIK & WIRTSCHAFT
PISTENMANAGEMENT

  • PistenBully ist Türöffner für HVO
  • PRINOTH ist gut aufgestellt
  • Auch unterwegs mit SNOWsat arbeiten
  • Bacher Harald GmbH: Fit für die Zukunft

BESCHNEIUNG

  • TechnoAlpin: SNOWMASTER wird groß
  • Todtnau: Kühlturmanlage verbessert Schlagkraft der Beschneiung
  • Ressourceneffiziente Beschneiung dank DEMACLENKO
  • Supersnow: 20 % Energieeinsparung

FIRMEN NEWS

  • SISAG: Autonomes Konzept mit Perspektive
  • Immoos: Effiziente Revision der Seilfahrgeräte
  • Außergewöhnliches Projekt von Klenkhart an der Zugspitze

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Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
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