Prof. Berg

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Prof. Dr. Christian Berg, Nachhaltigkeitsexperte – Nachhaltigkeit in den Bergen ist Verantwortung

Prof. Christian Berg ist ein vom Skifahren geprägter deutscher Hochschulprofessor (Uni Clausthal), der sich auf auf vielfältigen Ebenen für Nachhaltigkeit einsetzt. Auf der Österreichischen Seilbahntagung referierte Berg darüber, wie die komplexen Zusammenhänge der Thematik den  Winterport betreffen.

Wie gelingt es, dass möglichst viele Menschen gut leben können, ohne dabei die Zukunft aufs Spiel zu setzen? Und welche Rolle spielt dabei die Wirtschaft? Was können Unternehmen tun, um nachhaltiger zu wirtschaften? Bei der Beschäftigung mit diesen Fragen kommen wir an zwei Tatsachen nicht vorbei: Erstens: Skifahren ist natürlich nicht wirklich gut für die Umwelt. Und zweitens: Wir werden in vielen Bereichen des Wintersports ganz besonders stark vom Klimawandel betroffen sein. Es gibt in Wahrheit keinen Klimaschutz, der sich auswirkt (trotz „Bio“ und aller bisherigen Maßnahmen). Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre geht seit Jahren ständig weiter nach oben.

Um effizient handeln zu können, müssen wir zuerst die Komplexität des Themas sehen und uns auf die Zusammenhänge konzentrieren. Nachhaltigkeit kann nur global, langfristig und integrativ betrachtet werden.

Ein Beispiel: In der Lebenszeit meiner Großmutter (wurde fast 104 Jahre…) hat sich die Bevölkerung auf dem Planeten vervierfacht, die Rohstoff-Entnahme hat sich verachtfacht, der Energieverbrauch verzehnfacht. Dass ein Mensch das erleben konnte, wird es nie wieder geben (können). Diese Zahlen deuten daraufhin, dass wir uns in einer ganz entscheidenen Phase der Menschheit befinden. Wir sehen exponentielles Wachstum in fast allen Bereichen. Es kann aber kein unbegrenztes Wachstum geben auf einem begrenzten Planeten, was die Ressourcen und die Energie bzw. auch die Belastbarkeit der Umwelt angeht.

Unser Motto jetzt lautet ja: Take – make- waste! Wir nehmen Ressourcen, verbrauchen sie und entsorgen sie. Diesen Wahnsinn können wir uns auf Dauer nicht leisten. Wir überschreiten die planetaren Belastungsgrenzen. Die Frage ist: Wo ist der Bereich, in dem wir als Menschheit sinnvoll operieren können?

Prof. Berg gab auf der Österreichischen Seilbahntagung als Keynote-Speaker einen Überblick zum Thema „Nachhaltigkeit – Dimensionen, Entwickungen, Relevanz“. ©mak

Prof. Berg gab auf der Österreichischen Seilbahntagung als Keynote-Speaker einen Überblick zum Thema „Nachhaltigkeit – Dimensionen, Entwickungen, Relevanz“. ©mak

Alles zusammen wird sich nicht ausgehen

Eine Folge ist auch, dass die Biodiversität zurückgeht und ein noch größeres Problem als der Klimawandel darstellt. Eine Million Arten sind derzeit vom Aussterben bedroht. Wir bemerken es teilweise gar nicht – im Gegensatz zum Klimawandel. Eine weitere Grenze sind die biochemischen Stoffströme – also wie viel Phosphor und Stickstoff wir in die Umwelt eintragen. Seit 1960 wurde z. B. maßgeblich durch die Landwirtschaft der Eintrag von Stickstoff verdoppelt und von Phosphor verdreifacht. Das führt zu starkem Algenwachstum.

Nun zum Klima: Wir haben uns zwar in Paris auf das 2 Grad-Ziel geeinigt und was jetzt an Ölreserven noch übrig ist, entsprecht etwa den Zwei Grad. Dann haben wir aber noch kein Gramm Kohle und keinen Kubikmeter Gas verbrannt! Alles zusammen wird sich nicht ausgehen…

Außerdem bedeutet z. B. 1 Grad Klimaerwärmung 20 % weniger erneuerbares Wasser und somit schlechtere Lebensbedingungen und mehr Migration.

Wie sieht es mit dem Umweltbewusstsein aus? 90 % der Deutschen kennen den Begriff „Nachhaltigkeit“ und dass er vielerlei Nutzen bringt. Nachhaltigkeit ist ein wachsender Markt, es gibt viele Labels – das ist auch für den Tourismus von Bedeutung. Das Thema ist gut für die Werbung, aber schwer in der Umsetzung. Und die Politik tut sich auch bei der Umsetzung nicht leicht. Z. B. wurde das Ziel der Senkung der Nitratbelastung wiederholt verfehlt und inzwischen auf 2030 verschoben! Ähnliche Probleme haben wir bei den Klimazielen und der Flächenzersiedelung.

Ein paar „kleinere“ Erfolge gibt es auch, aber mit manchmal zweifelhaftem Ergebnis: Wir haben in Deutschland den Willen zur Kreislaufwirtschaft, das Erneuerbare-Energien-Gesetz aber dadurch leider auch Monokulturen für Energiepflanzen wie Raps (12 % in D) – das bewirkt wiederum starken Rückgang an Insekten (75 % Rückgang verglichen mit 1975). Das hat man nicht vorhergesehen!

Berg: „Alleine der Verbrauch unserer Ölreserven würde 2° C Erwärmung bringen.“

Berg: „Alleine der Verbrauch unserer Ölreserven würde 2° C Erwärmung bringen.“

Wie geht es weiter und was ist zu tun?

Zum Einen: Not macht erfinderisch, das brauchen wir jetzt! Wenn wir annehmen, dass es in Zukunft weniger Schnee gibt und wärmer wird, dann müssen wir uns heute schon darauf einstellen. Die Alpenkonvention z. B. ist ja eine Vereinbarung der Alpenländer und hat das Ziel, ein grünes Wirtschaften im Alpenraum zu erreichen. Es wird also eine Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Natur angestrebt.

Es wird so oder so um mindestens 2 Grad wärmer – auch mit Klimaschutz!

Der Wintersport ist doppelt betroffen vom Klimawandel. Einerseits durch die ökologischen Belastungen wie den Verbrauch von Wasser, Energie und Ressourcen, durch die Stoffeinträge wegen starkem Tourismus sowie durch Landnutzungsänderungen und Gefährdung der Biodiversität. Gleichzeitig macht der Klimawandel Skifahren in niedrigen Höhen (unter 1.800 m) schwerer und könnte ab 2050 unmöglich werden – selbst mit maschineller Beschneiung. Ein Ausweichen in höhere Regionen ist nur begrenzt möglich. Ebenfalls schwer vorhersehbar ist, wie die Touristen dazu stehen werden.

Also letztlich haben wir einen Zielkonflikt zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Umwelt.

Manche Bergbahnunternehmen wie die Schmittenhöhebahn in Zell/See gehen bereits seit Jahren den Weg, sich als umweltfreundlich zu positionieren. 2.v.l. Vorstand Dr Erich Egger. 3.v.l. Ing. Hannes Mayer (Bereichsleiter Technik). ©Schmittenhöhebahn

Manche Bergbahnunternehmen wie die Schmittenhöhebahn in Zell/See gehen bereits seit Jahren den Weg, sich als umweltfreundlich zu positionieren. 2.v.l. Vorstand Dr Erich Egger. 3.v.l. Ing. Hannes Mayer (Bereichsleiter Technik). ©Schmittenhöhebahn

Die Anfahrt ist das Problem beim ökologischen Fußabdruck

Das Skifahren selber ist bei dem ganzen Szenario nur ein Aspekt und was den ökologischen Fußabdruck anbelangt nicht das Schlimmste, sondern die Anfahrt.  Provokant gefragt: Was würde passieren, wenn wir heute alle Lifte schließen? Eventuell würden 40 % der Touristen in die Nachbarländer gehen. Dann ist noch nicht viel gewonnen. Oder es sagen 20 -30 %, ich setze mich in den Flieger in Richtung Kanada. Dadurch würde das Ganze noch viel schlimmer werden! Das soll kein Freifahrtschein für uns sein, sondern soll heißen: wir müssen Lösungen mit Augenmaß anstreben.

In Österreich haben wir ja schon einen sehr guten Anteil der erneuerbaren Energie (Spitzenreiter in der EU). Man könnte darüber nachdenken, ob sich vielleicht der österreichische Seilbahnverband zu 100 % erneuerbarer Energie bekennt! Und daraus eine Marke macht nach dem Motto: Wenn Sie nach Österreich zum Urlauben kommen, dann haben sie 100 % erneuerbaren Strom, einen öffentlichen Nahverkehr, der integriert ist, vielleicht dazu einschlägige Aktionen mit der Hotellerie. Man kann und muss hier sehr viel mehr tun – es ist auch ziemlich attraktiv für die Gäste. Ja, sanfter Urlaub ist ein wachsender Markt! Die Gruppe Alpine Pearls hat sich diesem Segment schon länger verschrieben.

Alle Umweltverbände wie WWF sind extrem kritisch, was das Skifahren angeht, aber es gibt einige Tipps, auf die umweltfreundlich zuzugehen. Umweltfreundlich anreisen, auf den Pisten bleiben – Stichwort Aufklärung, Stichwort Abgrenzung, möglichst nachhaltige Skigebiete wählen, fragen, ob die Liftbetreiber regenerative Energien nutzen. Sich möglichst als umweltfreundlich positionieren.

Auch die Seilbahnbetreiber hätten eventuell die Chance, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Es gibt alleine 2 deutsche Städte (Köln, Bremen), die darüber nachdenken, Seilbahnen aufgrund der Vorteile in der Stadt zu benutzen.

Fazit: Es ist höchste Zeit, sich der Nachhaltigkeit zu stellen – auch weil wir doppelt Leidtragende sind. Es braucht eine Ökologisierung der Wirtschaft und wir müssen langfristig auch über alternative Angebote am Berg nachdenken. Die Kosten des Wirtschaftens dürfen nicht mehr ausgelagert werden auf die Umwelt, auf die Zukunft und auf andere. Die Art und Weise, wie wir gegenwärtig wirtschaften, zerstört unsere Lebensgrundlagen! Der Wirtschaft muss ein angemessener Rahmen gesetzt werden – und das kann langfristig nur global erfolgen.

Gletscherbahnen Kaprun AG – Begrünung in extremen Hochlagen

Im Winter viel Schnee und im Sommer grüne Wiesen. Dass diese Idealvorstellung einer intakten Natur in Gletscherskigebieten nicht von ungefähr kommt, sondern mit viel Einsatz, Know-how und Fingerspitzengefühl verbunden ist, zeigt das Beispiel Kitzsteinhorn.

Blick auf eine Sanierungsfläche vor Beginn der Maßnahmen. Fotos: IfÖ

Der Skiraum am Kitzsteinhorn beginnt in einer Höhenlage von rund 2 000 m und reicht bis auf über 3 000 m hinauf. Um das Angebot für ihre Gäste interessant zu halten, hat die Gletscherbahnen Kaprun AG in den letzten Jahren viel investiert. Dabei ist den Verantwortlichen des Unternehmens der größtmögliche Schutz der sensiblen hochalpinen Region ein Anliegen, mit dem man sich sehr bewusst auseinandersetzt.So sind etwa ein Qualitäts- und Umweltmanagement bei den Gletscherbahnen Kaprun bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. 2003 wurde das Unternehmen erstmals ISO zertifiziert nach 9001 für sein Qualitätsmanagement und 2008 nach ISO 14001 für sein vorbildliches Umweltmanagement. Diese Anstrengungen wurden dann 2011 mit dem „pro natura – pro ski AWARD“ belohnt, der bedeutendsten Auszeichnung für beispielgebendes Umweltmanagement für Skigebiete im Alpenraum.

Die Begrünung zeigt Wirkung.

Projekt „Kitzsteinhorn 2015“Mit dem Projekt „Kitzsteinhorn 2015“ wurde 2007 eine Initiative ins Rollen gebracht, mit der Begrünungsmaßnahmen systematisch in Angriff genommen werden. So umfasst „Kitzsteinhorn 2015“ die Erweiterung der Beschneiungsanlage auf sämtliche Pisten des Skigebietes und die skitechnische Adaptierung der Rinnen- bzw. Kristallabfahrt, auch bekannt als „Black Mamba“. 2008 wurden die Vorhaben genehmigt, wobei das Projekt in ökologischer Hinsicht mit einer Sanierung weitgehend vegetationsloser alter Pistenabschnitte bzw. einer Begrünung im Umfeld der baulichen Anlagen kombiniert wurde. Die Sanierungsmaßnahmen erstrecken sich auf eine Fläche von rund 5,5 ha, mindestens einmal im Jahr sollte ein schriftlicher Bericht über den Fortschritt der Arbeiten erstellt werden.2013 wurde das Projekt „Kitzsteinhorn-Bahnen 2015“ genehmigt. Es umfasst im Wesentlichen den Neubau der Tal- bzw. Bergstationen des Gletscherjets 3 bzw. 4 und die dafür erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen sowie eine Pistenadaptierung im Bereich des Ederweges sowie die Verlegung des Betriebsweges zur Materialseilbahn bei der Salzburger Hütte. Auch bei diesem Projekt wurden von der Behörde Sanierungsmaßnahmen und eine entsprechende schriftliche Dokumentation vorgeschrieben.Um alle Parameter umsetzen zu können, holte sich die Gletscherbahnen Kaprun AG 2008 das Salzburger Institut für Ökologie OG/IfÖ unter Federführung von Dr. Helmut Wittman und Dr. Thomas Rücker zur Seite. „Mit diesem Gesamtkonzept kommt es letztendlich zu einer skisporttechnischen Optimierung und gleichzeitig zu einer Komplettsanierung des gesamten Skigebietes“, so Dr. Helmut Wittmann, „d.h. das Skigebiet am Kitzsteinhorn wird letztendlich nicht nur skitechnisch, sondern auch im Hinblick auf ökologie- und naturschutzfachliche Ansprüche in einem Gesamtkonzept auf den Stand der Technik gebracht. In dieser Hinsicht, nämlich der gleichzeitigen Planung einer skitechnischen Optimierung kombiniert mit einer ökologischen- und naturschutzfachlichen Optimierung in einem Gesamtkonzept, das sowohl rechtlich als auch fachlich im wahrsten Sinne des Wortes stimmig ist, steht das Kitzsteinhorn sicherlich in Österreich einzigartig da. Dies wird auch von den beteiligten Behörden im vollen Umfang anerkannt. Auch die Salzburger Umweltanwaltschaft hat sich stets lobend über dieses kompakte und gut abgestimmte Gesamtkonzept geäußert.“Die vorgeschriebenen Jahresberichte werden nicht nur den zuständigen Stellen zugänglich gemacht, sondern veröffentlicht und können auf der Homepage der Gletscherbahnen Kaprun AG eingesehen werden. Dazu Norbert Karlsböck, Vorstandsdirektor Gletscherbahnen Kaprun AG: „Wir sind in den letzten Jahren mit unserer Begrünung sehr erfolgreich gewesen und haben dabei sukzessive gelernt, welche Maßnahmen sich in unserer Höhenlage im Vorfeld des Gletschers eignen. Wir stellen uns dieser Aufgabe ganz bewusst. Das ist eine große Herausforderung, auch finanziell. So investieren wir jedes Jahr rund 100 000 Euro allein für diesen Bereich.“ Dazu werden die Sanierungsmaßnahmen von Mitarbeitern der Gletscherbahnen Kaprun AG selbst umgesetzt, sodass man die Spezialisten für diesen Bereich mittlerweile im eigenen Team hat.

Entwicklung der Sanierungsfläche.

Besondere HerausforderungenBegrünungsmaßnahmen in extremen Höhenlagen stellen entsprechende Anforderungen. Dazu Dr. ¬Thomas Rücker, IfÖ: „Die Begrünungen am Kitzsteinhorn stellen unter Berücksichtigung der außerordentlich großen Flächen die höchstgelegenen Begrünungsmaßnahmen im gesamten Alpenraum dar. Als besondere Herausforderung ist die extrem kurze Vegetationszeit von nur wenigen Monaten, zum Teil sogar nur wenigen Wochen hervorzuheben. Ein Vergleich mit anderen von uns betreuten Begrünungsprojekten zeigt, dass die Verhältnisse an der Nordabdachung des Alpenhauptkammes in niederschlagsreichen Lagen – so, wie sie am Kitzsteinhorn vorliegen – die Begrünungsmaßnahmen an die Grenze des Machbaren bringen. Die logistische Umsetzung unmittelbar nach Abschmelzen des Schnees beginnen zu können und in der extrem kurzen Zeit Oberbodenauftrag, Einsaat, Düngung und Oberbodenfixierung durch Kokosgewebe großflächig realisieren zu können, ist alles andere als einfach. Mittlerweile ist die Interaktion zwischen Anleitenden und Ausführenden nahezu perfekt, sodass man diesen extremen Herausforderungen außerordentlich gut begegnen kann.“

Alpine Vielfalt in den Begrünungsflächen.

Zum Einsatz kommen bei den Arbeiten vor Ort zwei Methoden:- Das Saat-Soden-Kombinationsverfahren, bei dem das Ausbringen standortgerechten Saatguts mit einem rasterartigen Einbau von Teilen der Naturvegetation kombiniert wird. Dadurch kommt es im Laufe der Jahre zu einer Ausbreitung jener Pflanzenarten, die nicht als Saatgut zur Verfügung stehen und in der Folge zur Entwicklung einer Pflanzendecke, die weitgehend der natürlichen Vegetation entspricht.- Oberbodenstabilisierung durch Geotextilien: Durch das langsame Wachstum der Vegetation in der extremen Höhenlage muss der Oberboden durch Kokosmatten (von Aquasol), die langsam verrotten, vorrübergehend stabilisiert werden.

Etablierung der Vegetation im Schutz des Kokosgewebes.

Als Saatgut wird die „Kitzmischung“ verwendet, die vom Institut für Ökologie entwickelt wurde und von der Kärntner Saatbau produziert wird. Gedüngt werden die Flächen ebenfalls, allerdings mit geringen Mengen an Dünger, die dafür öfter ausgebracht werden.Die Entwicklung der Vegetation geht in alpinen Höhenlagen im Vergleich mit Talwiesen merklich langsamer vor sich. Dennoch sind die Erfolge der Maßnahmen gut sichtbar. „Die Arbeiten sind in völliger Übereinstimmung mit den naturschutzrechtlichen Bescheiden. Unterhalb vom Alpincenter ist ein Großteil der Arbeiten bereits abgeschlossen, wenngleich Restarbeiten und vor allem auch Nachbesserungen noch notwendig sind. Die große Herausforderung für die nächsten Jahre ist die Sanierung des Umfeldes vom Alpincenter und die Einbindung der Flächen rund um die Errichtung der Gletscherjets 3 und 4. Mit dem bisherigen Verlauf sind wir zufrieden, wenngleich wir gelernt haben, dass in der extremen Situation – wie am Kitzsteinhorn – die Natur natürlich ihre Zeit braucht“, so die Spezialisten des IfÖ. dwlInfos: www.kitzsteinhorn.atwww.ifoe-og.at

Foidl Hegland & Partner AG: Jede Schneeanlage ein Kraftwerk

In Zeiten mit markant steigenden Energiekosten und einer auf Umwelt- bzw. Ressourcen-Schonung sensibilisierten Öffentlichkeit rückt bei den Pistenbetreibern immer mehr eine Tatsache in den Blickpunkt: Schneeanlagen verfügen über die meisten Elemente, die ein Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung braucht! Martin Hug von den Schweizer Bauingenieuren Foidl Hegland & Partner AG (Chur- Thusis-Davos) hat dieses Thema anlässlich einer Exkursion auf den Corvatsch Gipfel für interessierte Bergbahnunternehmen aufbereitet.

Rückwärtslaufende Kreiselpumpe als Turbine.

„Das Pendant zum Stausee bei einem Wasserkraftwerk ist in der Anlage zur Herstellung von technischem Schnee der Speichersee. Der Unterschied liegt meist nur in der Größe und Aufgabe. Der Speichersee hat die Aufgabe, das Wasser für die Produktion von Schnee zu speichern und in der kurzen Zeit für die Beschneiung abzugeben. Bei der Produktion von elektrischer Energie setzt man den Speichersee eher zum Optimieren der Turbine ein, da die für die Stromproduktion benötigten Wasserschüttungen (Quellen etc.) meist schwanken. Wasser ist logischerweise Voraussetzung zur Nutzung der Wasserkraft. Der Speichersee kann aber auch als Pumpspeicher eingesetzt werden. Für die Produktion von technischem Schnee bedarf es eines gewissen Wasserdrucks. Um das unter Druck stehende Wasser im Feld zu transportieren, benötigt man Druckleitungen – genau das, was ein Wasserkraftwerk auch benötigt. Denn die erzeugbare elektrische Energie wird umso größer, je höher der Wasserdruck, sprich die Höhendifferenz des Speichers bis zur Turbine, ist. Somit ist bereits das zweite Element zur Stromerzeugung vorhanden.Jede Kreiselpumpe als Turbine einsetzbarDas dritte Element der Stromerzeugung ist die Turbine. Eine Anlage zur Erzeugung von technischem Schnee benötigt keine Turbine, jedoch Pumpen zur Erhöhung des Wasserdruckes. Und jede Kreiselpumpe kann als Turbine eingesetzt werden. Die Standardpumpe wird dabei rückwärts (vom Druckstutzen zum Saugstutzen) durchströmt, ändert die Drehrichtung und erzeugt ein nutzbares mechanisches Moment an der Pumpenwelle. Da die Pumpe keine verstellbare Leiteinrichtung hat, lässt sich der Betriebspunkt nur gering variieren und der Wirkungsgrad ist eher schlecht. Daher lohnt es sich auf jeden Fall, den Einsatz einer Turbine im herkömmlichen Sinn genauer anzuschauen. Zum Beispiel eine Peltonturbine (PT), die vertikal oder horizontal eingebaut werden und somit gut in eventuell bestehenden Gebäuden integriert werden kann. Bei der PT fällt das Wasser nach der Beaufschlagung auf die Turbinenschaufel durch die Luft nach unten und hat somit einen Ausgangsdruck von Null bar. Seit wenigen Jahren ist auch die sogenannte Gegendruck- Peltonturbine (GDPT) auf dem Markt. Bei der GDPT dreht das Turbinenrad in einem Druckluftpolster und kann somit beim Austritt einen konstanten Gegendruck (0 bis 16 bar) wie die als Turbine eingesetzte Kreiselpumpe (bis 25 bar Standard) aufbauen. So kann die GDPT beispielsweise auch als Druckreduzierventil mit Energiegewinnung eingebaut werden. Die Wirkungsgrade bei der PT und GDPT bewegen sich zwischen 70 % bis 92 % und der Wasserdurchsatz ist variabel. Bei der Kreiselpumpe die als Turbine eingesetzt wird, beträgt der Wirkungsgrad zwischen 65 % bis 85 % und der Wasserdurchsatz ist meist fixiert. Als Turbinenstandort eignet sich vorzugsweise ein bestehendes Gebäude, sei dies die Garagierung einer Sesselbahn oder eine Pumpund Trafostation. Generell gesagt, lässt sich die Turbine in beinahe jedes bestehende Gebäude integrieren. Randbedingungen sind dabei die Nähe zur Druckleitung und die Möglichkeit der Abgabe der elektrischen Energie. Falls es die Randbedingungen nicht erlauben ein bestehendes Gebäude zu nutzen, ist der Bau eines Maschinenhauses für die Turbine und die elektromechanischen Einrichtungen zu erstellen.Welche elektrische Leistung ist erzeugbar?Wie bereits erwähnt, ist die erzeugbare elektrische Leistung abhängig von der Fallhöhe des Wassers. Bei der Planung einer Schneeanlage wird versucht, den Speicher möglichst hoch im zu beschneienden Gebiet zu platzieren. Dies, um die benötigte Pumpleistung für tiefer gelegene Pisten so wie Talabfahrten zu reduzieren (geodätischer Druck), respektive ganz darauf verzichten zu können. Daher ist der Speichersee meist in entsprechender Höhenlage. Durch die Beschneiung der Pisten bis ins Tal benötigt man auch Druckleitungen bis in tiefe Lagen, womit ideale Voraussetzungen für die Stromproduktion gegeben sind. Ein ebenso wichtiger Faktor ist die zur Verfügung stehende Wassermenge. Um eine erste Größenordnung des Potenzials zur Strom – erzeugung der bestehenden Anlage in ihrem Gebiet abschätzen zu können, existiert eine einfache Faustformel: Die elektrische Leistung in Kilowatt entspricht in etwa der siebenfachen Höhendifferenz in Metern, multipliziert mit der Wassermenge in Kubikmetern pro Sekunde. So kann auf einfache Art grob die Rentabilität abgeschätzt werden, bevor weitere Abklärungen angegangen werden. Ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Faktor, ist die Dimension der Druckleitung. Eine zu knapp dimensionierte Leitung hat aufgrund der höheren Fließgeschwindigkeiten größere Verluste, die sich auf die Nettofallhöhe und damit direkt auf die erzeugbare elektrische Leistung auswirken. Die damit verbundenen Verluste können schnell zehn und mehr Prozente der Nettofallhöhe betragen. So lässt sich mit geringen Mehrkosten auf der Seite der Druckleitung beträchtlicher Mehrwert erwirtschaften.

Beispiel einer Peltonturbine.

Ganzjährige Nutzung der BSASie sehen somit, dass der Titel dieses Artikels durchaus seine Berechtigung hat. Und im Zeitalter der Klimaerwärmung, wo alle von erneuerbaren Energien sprechen, lässt sich mit der Schneeanlage etwas für die Umwelt und das Image machen. Die Anlage, die ansonsten die meiste Zeit im Jahr stillsteht, kann durch die Stromerzeugung ganzjährig genutzt werden und lässt sich dadurch auch ein Stück weit direkt amortisieren.Abschließend kann gesagt werden, dass die Nutzung der Schneeanlage für die Stromerzeugung mit verhältnismäßig geringen Kosten realisiert werden kann. Die Schneeanlage wird dadurch aber ganzjährig genutzt, wodurch weniger Standschäden entstehen und obendrein noch Gewinn erwirtschaftet werden kann. Vom Imagegewinn und Marketingeffekt für das Unternehmen einmal ganz abgesehen! mh

Wärmerückgewinnung bei Drucklufterzeugern

Früher wurde dieses Thema bestenfalls belächelt – heute ist es aktueller denn je. Die drastisch steigenden Energiekosten sowie Umweltaspekte erfordern einen möglichst effizienten Einsatz aller Energieträger. Die Investitionen für einen Drucklufterzeuger betragen nur etwa 12 % der Gesamtkosten. Für die Energiekosten dieser Technologie müssen aber rund 75 % veranschlagt werden. Das dabei anfallende Abwärmeaufkommen kann man effektiv als Energieeinsparbzw.Wärmerückgewinnungspotential nützen.

Wärmediagramm – Wärmefluss bei öleingespritzten Schraubenkompressoren und Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung. Fotos: AGRE Kompressoren

Dieser Artikel soll anhand von 3 Anwendungsmöglichkeiten die enormen Wärmerückgewinnungspotentiale von Drucklufterzeugern näher aufzeigen.Abwärmenutzung durch intelligente RegelungstechnikFür die Einsparung von Energie kosten bietet sich vor allem die bei der Drucklufterzeugung anfallende Abwärme an. Sie steht nicht nur mit einem ausreichenden Temperatur – niveau zur Verfügung, sondern ist in der Regel auch mit geringem Aufwand nutzbar. Ein österreichischer, anerkannter Kompressoren-Hersteller bietet anwendungsbezogene und erprobte Systeme zur Gewinnung von Heizluft, Brauchwasser-Erwärmung und Heizwasser-Erwärmung an. Das Ankoppeln des Kompressors an ein Heizsystem bedeutet immer einen Eingriff in den Wärmehaushalt. Die anfallende Wärme am Kompressor entspricht nur in seltenen Fällen dem aktuellen Bedarf des Heizungssystems. Um so mehr kommt es auf ein sinnvolles Zusammenspiel von Druckluftbedarf, Wärmeanfall und Wärmebedarf für Heizzwecke an. In Verbindung mit speziell für die Abwärmenutzung an Kompressoren entwickelten Thermokopplern bietet das Unternehmen eine elektronische Steuereinheit für eine bedarfsgerechte Temperaturregelung.

Peter Lamm, AGRE-Geschäftsführer, und Gerhard Spindler, AGRE-Verkaufsleiter, mit einer wärmerückgewinnenden, umweltfreundlichen ALLEGRO.

„Verheizen“ von AbwärmeGrundsätzlich kann bei jedem Kompressorsystem die Abwärme wirtschaftlich genutzt werden. Die Erstellung eines Wärmediagramms zeigt jedoch, dass dies bei einem öleingespritzten, gekühlten Schraubenkompressor besonders einfach ist. Hierbei können allein über den Ölkühler etwa 72 % der aufgenommenen Energie als Wärme abgeführt werden. Fakten, die klar für eine Investition einer Wärmerückgewinnung sprechen. Damit man ungefähr eine Vorstellung der Größenordnungen bekommt: 10–15 kW entsprechen der durchschnittlichen Heizleistung eines Einfamilienhauses. Beim Verdichten von Luft entsteht Wärme. Diese Verdichtungswärme eines Kompressors entspricht mengenmäßig annähernd der Leistungsaufnahme seines Motors. Diese Wärme muss abgeführt werden. Eine intensive Kühlung ist notwendig.Der Kompressor soll im zulässigen Temperaturbereich, mit hohem Wirkungsgrad arbeiten, die Druckluft soll kühl und trocken sein. Die im Kühlungsmedium Luft oder Wasser gespeicherte Energie kann buchstäblich „sinnvoll genutzt“ oder „sinnlos vertan“ werden. An diesem Punkt beginnt Abwärme-Nutzung.Wärme für BrauchwasserDer Vorgang der Wärmerückgewinnung ist der gleiche wie bei der Heizwassererwärmung. Der Einsatz von Sicherheits-Wärmeaustauschern bzw. von Zwischenkreisläufen verhindert selbst bei Defekten ein Eindringen des Öls in das Brauchwasser. Das wird durch ein Doppelrohr erreicht, in dem zwei Rohre ineinander stecken. Durch das Innere strömt das Wasser, das erwärmt werden soll. Im Raum zwischen den beiden Rohren steht ein Sperrmedium, das durch einen Druckwächter überwacht wird. Bei einem Durchbruch löst der Wächter einen Alarm aus.

Schema Raumheizung durch Abluft. 1 Ausblasstück 45° mit Vogelschutzgitter, 2 Kanal gerade, 3 T-Stücke mit Jalousieklappen und Steuerung, 4 Kanal mit Mischluftklappe, 5 Ausblasbogen, 6 Stützventilator, 7 Segeltuchstutzen mit Anschlussflansche, 8 Bogen 90°, 9 Anschlussstück für Kompressor, 10 Ansaug kanal mit Jalousieklappe und Mauerstutzen, 11 Ansaugjalousie mit Stellmotor, 12 Raumthermostat.

Warmwasser für HeizzweckeBei der Heizwasserbereitung kommen einfache Platten-Wärmeaustauscher zum Einsatz. Das Heizungswasser wird durch die Wärmetauschplatten in einem geschlossenen Mantel geführt. Zwischen Platten und Mantel fließt das heiße Kompressorenöl und gibt seine Wärmeenergie an das Heizwasser ab. Die Anordnung ist unkompliziert, der Mehraufwand für Investitionen gering. Durch die Einsparung von Heizkosten amortisiert sich die Anlage oftmals in weniger als einem Jahr.Raumheizung durch AbluftWarmluft für Heizzwecke. Die erwärmte Kühlluft wird über ein Kanalsystem zur Raumbeheizung verwendet. Durch temperaturgesteuerte Klappen wird eine geregelte, einstellbare Raumtemperatur erzielt. Die Länge der Kanäle ist durch die Restpressung des Kompressors begrenzt. Für längere Kanäle werden Zusatzventilatoren benötigt. Im Winter wird die Wärme der Abluft ganz oder teilweise für Heizzwecke genutzt, im Sommer wird sie über einen Abluftkanal ins Freie geblasen.

grischconsulta erstellt für SBS wertvolles Handbuch: Energiemanagement Bergbahnen Schweiz – eine Pionierstudie

Die Schweizer Bergbahnen reagieren mit aktivem Energiemanagement auf die Veränderungen im Energiemarkt und die wachsenden Qualitäts- und Leistungs – anforderungen der Gäste. Die auf der D-A-CH Tagung präsentierte Studie „Energiemanagement Bergbahnen“ von Seilbahnen Schweiz (SBS) und grischconsulta ermittelt ein Energie-Einsparungs – potenzial von rund 15 %. Allerdings benötigen die Schweizer Bergbahnen jährlich „nur“ ähnlich viel Strom wie die Hotel- und Gastrobetriebe in Zürch, nämlich 183 GWh. Und sie verursachen nur einen geringen Teil der gesamten CO2-Emissionen eines Skiurlaubs!

Dr. Ing. Roland Zegg, Geschäftsführer von grischconsulta, präsentierte am 21. 10. dem Fachpublikum die neue Studie „Energiemanagement Bergbahnen“. Foto: mak

Der Schweizer Seilbahnverband hat 2009 – unterstützt von Innotour (seco) – grischconsulta aus Chur mit der Erarbeitung der umfangreichen Studie zum Energiemanagement beauftragt. Die nun vorliegende internationale Pionierarbeit bringt, abgeleitet aus den Studienergebnissen, konkrete Handlungsanleitungen für die unternehmerische Praxis. Sie hilft den Verantwortlichen, die Sensibilität zum Thema Energie und Energie-Image in der Seilbahnbranche zu erhöhen und versachlicht die Diskussion um Energie- und Emissionsfragen bei touristischen Aktivitäten.Skifahren verbraucht weniger Strom als WellnessDer gesamte Strombedarf der Schweizer Bergbahnen von rund 183 GWh pro Jahr wird zu 55 % von den Transportanlagen, zu 32 % von der technischen Beschneiung und zu 13 % für weitere Dienstleistungen inkl. Gastronomie im Gebiet benötigt. Der Strombedarf entspricht rund 0,27 %, also weniger als 3 Promille des in der Schweiz produzierten Stroms, dabei ist der Strombedarf pro Arbeitsplatz mit 33 MWh ungefähr gleich hoch wie in der Nahrungsmittelbranche. Der Stromverbrauch pro Besucher und Skitag ist dabei mit 5,3 kWh um einiges geringer als beispielsweise bei einem Besuch in einer Therme oder einem Hallenbad.

Der Stromverbrauch der Schweizer Bergbahnen im Vergleich. Insgesamt benötigt die Bergbahnbranche nur 0,27 % des in der Schweiz hergestellten Stroms. Grafiken: grischconsulta (3)

Wintersportferien verursachen geringe CO2-EmissionenDie Untersuchung des Treibhausgas-Ausstoßes von vier unterschiedlichen Bergbahnen in den Schweizer Alpen zeigt, dass der Qualitätsstandard, die Topografie und der Ausbau einen großen Einfluss auf die Höhe der Treibhausgas-Emissionen haben. Die Emissionen pro Ferienaufenthalt sind aber in erster Linie von der Wahl des Verkehrsmittels, der Länge des Anreiseweges und der Art der Unterkunft abhängig. Die Emissionen der Bergbahnen haben dabei nur einen geringen Anteil. Im Vergleich zu anderen Ferienszenarien wie z. B. Kreuzfahrt, Badeoder Tauchferien sind die Emissionen von Wintersportferien wesentlich geringer.Lawinenverbauungen als SolarkraftwerkeSchon heute sind die Bergregionen das Energiezentrum der Schweiz (Wasser-, Sonnen- und Windenergie). Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten, wie Bergbahnen selbst Energie produzieren können. Besonders geeignet sind die bessere Nutzung von Abwärme, Photovoltaik, Geo- und Solarthermie. Lawinenverbauungen an Südhängen, auch ohne Pisten, eignen sich hervorragend für ertragsstarke Solarkraftwerke. Beschneiungsanlagen können in Umkehrfunktion auch als Wasserkraftwerke betrieben werden. Die erforderlichen Infrastrukturen wie Speicherseen, Druckleitungen und Pumpstationen sind in den meisten Fällen vorhanden. Was in der Schweiz noch Planungscharakter hat, ist in Österreich vorbildhaft bereits Realität.

Stromverbrauch pro Ersteintritt resp. Besucher im Vergleich. Die Bergbahnenn sind auf Augenhöhe mit einem Thermalbad oder Sportstadion.

Energiemanagement als Strategie und WerbeargumentBerechnungen haben gezeigt, dass bei Bergbahnunternehmen und Skibzw. Ausflugsgebieten mit aktivem Energiemanagement Reduktionen des Energieverbrauchs und der -kosten von bis zu 15 % möglich sind. Das Management von Lastspitzen verspricht ein großes Kostensenkungspotenzial. Doch auch bereits mit einfacher umsetzbaren, rein organisatorischen Maßnahmen sind substanzielle Einsparungen möglich. Die Autoren empfehlen, das Thema Energiemanagement als festen Bestandteil in die Unternehmensstrategie aufzunehmen. Wichtig sind klare organisatorische Regelungen von Verantwortlichkeiten und regelmäßiges Controlling. Das darf auch kommuniziert werden, denn Energie ist auch ein Marketing-Thema. Kunden sind heute bereit, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen, weil sie damit einen zusätzlichen ideellen Wert erhalten. Wichtig ist die Glaubwürdigkeit solcher Maßnahmen, die durch Zertifizierungen von neutralen Stellen erhöht werden kann.Was bringt und was kostet Energiemanagement?Die Energiekosten sind heute – nach den Personalkosten – der zweitgrößte Kostenblock bei den meisten Bergbahnunternehmen. Ein aktives Energiemanagement kann Einsparungen bei den Energiekosten von bis zu 15 % bewirken. Man muss dabei zwischen rein organisatorischen Maßnahmen ohne Investitionsfolgen und Schritten, die Investitionen mit sich bringen, unterscheiden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, zuerst Maßnahmen umzusetzen, welche große Wirkung für die jeweilige Unternehmung haben. Die notwendige Aufbereitung von zusätzlichen Daten kann auch für das betriebswirtschaftliche Controlling eingesetzt werden.

Treibhausgas-Emissionen verschiedener Ferienszenarien ab Bern. Badeferien und Kreuzfahrten schneiden schlechter ab. Co2-Treiber sind die An- und Abreise.

Ist Maschinenschnee energetisch zu verantworten?Roland Zegg: „Es ist klar, dass durch technisch erzeugten Schnee der Strombedarf einer Bergbahn steigt. Man darf aber nicht vergessen, dass sich die Energieeffizienz in diesem Bereich in den letzten Jahren rasant verbessert hat. Der Energiebedarf pro Arbeitsplatz der Bergbahnen in ist vergleichbar mit demjenigen in der Nahrungsmittelbranche, welche aber kaum Arbeitsplätze in peripheren Berggebieten sichert. Betrachtet man den Strombedarf durch die Beschneiung im Vergleich mit Verbrauchssteigerungen bspw. bei einem Angebotsausbau der SBB oder der Swisscom, so scheint die alljährliche Kritik unverhältnismäßig. Der Strombedarf aller Schweizer Bergbahnen entspricht weniger als 45 % von jenem der Swisscom.

Kärntner Saatbau: Neue Entwicklungen in der Hochlagenbegrünung

In Höhenlagen über der Baumgrenze ist eine erfolgreiche und nachhaltige Wiederbegrünung nach baulichen Maßnahmen derzeit nur bei Verwendung standortgerechter Alpin-Saatgutmischungen möglich. Das erfordert auch den Einsatz hochwertigerBegrünungstechniken.

Bergstation Saalbach Schattberg X-Press. Fotos: Kärntner Saatbau

Durch die extremen Witterungsbedingungen in Hochlagen wächst die Vegetation nur sehr langsam und braucht mindestens 2 Wachstumsperioden, bis ein ausreichender Erosionsschutz sichergestellt ist. Kleinflächigere Eingriffe können bis in den Herbst hinein immer wieder notwendig sein. Die Möglichkeit einer schnellen, standortgerechten und ausdauernden Begrünung mit sofortigem, hundertprozentigem Erosionsschutz wäre oberstes Gebot. Dies gelingt aber nur durch Verwendung von Vegetationsteilen, die klimatisch angepasste Gräser und Kräuter enthalten. Von natürlichen Standorten steht solches Material entweder gar nicht oder nur in kleinen Mengen zur Verfügung.

Produktionsfläche alpiner Fertigrasen.

Lösung des ProblemsIm Rahmen einer innovativen, strategischen Partnerschaft von Produktion, Vertrieb und Forschung (Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft, Abt. für Alpine Vegetationstechnik) wurde genau an diesem Problem gearbeitet. Die Lösung besteht in der Produktion alpiner Rasen. Sie bestehen aus Alpengräsern, die unter den extremen alpinen Standortsbedingungen bis zu 2 500 m Seehöhe überleben können. Passende Ökotypen wurden zu einer standortgerechten Mischung zusammengesetzt und ihre Tauglichkeit zur Erzeugung alpiner Fertigrasen geprüft. Verwendet werden kann der Alpine Fertigrasen auf Flächen, auf denen man sehr schnell einen hundertprozentigen Erosionsschutz braucht, auf Flächen die rasch begrünt werden sollen oder als Saat-Soden-Kombination.

Die behandelte Mantelsaat fungiert als Wasserspeicher und -lieferant für das Samenkorn und den jungen Keimling.

Bahnbrechende Innovation für die AlpinbegrünungInsbesondere in alpinen Lagen ist sowohl eine Neuansaat, als auch eine Nachsaat mit einer Vielzahl von extrem ungünstigen Bedingungen konfrontiert. Ein elementares Problem in der Keim- und Auflaufphase stellt neben der Anfangsnährstoffversorgung eine ausreichende Wasserversorgung dar. Eine unzureichende Wasserversorgung führt dazu, dass gerade gekeimtes Saatgut irreversibel austrocknet.In diesen Fällen hat sich die Mantelsaat mit Absorber als zielführend herausgestellt. In die bestehende Mantelsaat wurde eine wasserabsorbierende Komponente eingearbeitet, die eine zusätzliche Versorgung mit pflanzenverfügbarem Wasser und den darin enthaltenen Nährstoffen ermöglicht. Dieser zusätzliche Wasserträger haftet gleichmäßig in der äußeren Hülle des ummantelten Korns und ist somit in der Lage, sowohl das Saatkorn beim ersten und wichtigsten Schritt der Keimung, dem der Quellung, als auch den bereits gekeimten Sämling mit Wasser zu versorgen. Im Rahmen von Versuchsreihen wurden dann Samen u. a. Wasserstress sowie extremem Sonnenlicht ausgesetzt und anschließend eine Vielzahl an Parametern erfasst.Die Effekte absorbierender Mantelsaatzusammensetzungen, die eine wesentlich höhere Vitalität als die Nacktsaatvarianten aufwiesen, wurden sowohl im Gewächshaus als auch in Feldversuchen ermittelt. Darüber hinaus wurde bei der „Absorbervariante“ eine tendenziell schnellere und gleichmäßigere Keimung beobachtet. Die positiven Auswirkungen des Absorbers in der Mantelsaat waren unter Wasserstress am deutlichsten zu beobachten, da die gesteigerte wasserabsorbierende Eigenschaft des Mantels besonders unter diesen Extrembedingungen zur Geltung kam. Die Nacktsaat hingegen konnte den Extrembedingungen kaum standhalten und vertrocknete.Schlussfolgerungen für die PraxisNeben Nährstoffen, Phytohormonen und weiteren wichtigen Faktoren ist Wasser das entscheidende Element für die Entwicklung und Etablierung von Begrünungen aller Art. Die Möglichkeit, das Wasser direkt an das Samenkorn zu binden und es auf diesem Weg höchst effektiv für den Keimling verfügbar zu machen, bringt einen enormen Vorteil mit sich. Die bereits vorhandene absorbierende Eigenschaft der Mantelsaat wird durch den zusätzlich eingebrachten Absorber um ein Vielfaches erhöht und bewahrt angekeimtes Saatgut vor dem Austrocknen. Das Saatkorn wird von einer Art Schwamm umschlossen. So wird das Samenkorn durch den „Mantel“ vor dem Austrocknen geschützt, da er es mit Wasser und den darin enthaltenen Nährstoffen versorgt. Der Nährstoffmantel bleibt so lange erhalten, bis sich die Begrünung etabliert und eine dichte Rasennarbe gebildet hat. Die ReNatura® Alpinmischungen sind ab sofort als Mantelsaat mit Absorber erhältlich.
 
Infos: www.saatbau.at

LEITNER TECHNOLOGIES: Ökologie im Aufwind

Nachdem LEITNER TECHNOLOGIES 2003 seinen ersten Windgenerator auf der Malser Heide in Betrieb genommen hat, ging die Entwicklung der Anlagen stetig voran. 2007 erhält nun erstmals eine Skidestination in Österreich Ökoenergie von LEITWIND.

Mit der neuen Windkraftanlage von LEITNER TECHNOLOGIES setzt Salzstiegl Akzente. Fotos: LEITNER TECHNOLOGIES

Seit Herbst 2007 verfügt die Steiermark über eine außergewöhnliche Windkraftanlage, mit der man gleich in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe setzt. So handelt es sich dabeium einen Windgenerator der MWKlasse, der mit seinem Standort auf über 1 800 m zu den höchst gelegenen der Welt gehört. Das ausgeklügelte Konzept und die revolutionäre Technik dieses Windgenerators des Typs Leitwind LTW 77 machen es außerdem möglich, Energie ausgesprochen umweltfreundlich zu gewinnen, Fixkosten des Betreibers zu reduzieren und zusätzliche Einnahmen zu lukrieren. Mit Beginn der Wintersaison 2007/08 beschreitet man in der Steiermark damit völlig neue Wege.Als Auftraggeber für das zukunftsweisende Projekt fungieren die Betreiber der Salzstieglbahnen. Salzstiegl hatte sich schon im Rahmen einer Studie des Landes Steiermark, in der man nach Windeignungsgebieten gesucht hatte, als geeigneter Standort empfohlen. Dazu Friedl Kaltenegger, Skigebiet Salzstiegl und Hotel Moasterhaus: „Energie ist neben unseren Personalausgaben der zweitgrößte Posten. Sozusagen hinter unserem Skigebiet, also hinter der Bergstation, beobachten wir schon seit Jahren Wetter und Wind mit einer Wetterstation. Irgendwann kam der Gedanke, dort ein Windkraftwerk zu errichten. Die Messergebnisse sind viel versprechend. Wir haben 2,1 Mio. Euro ausgegeben und hoffen, diese innerhalb von 15 Jahren amortisiert zu haben.“

Skigebiet Salzstiegl mit Windgenerator.

LEITNER TECHNOLOGIES tritt mit dem Bau dieser Anlage den Beweis an, dass Windenergie auch für Skiregionen bei passenden Rahmenbedingungen eine interessante Alternative für herkömmliche Energieformen darstellt. Mit Folgewirkung darf gerechnet werden.

Der Stahlturm wird gesetzt.

Der neue WegDas Skigebiet Salzstiegl in einer Höhenlage zwischen 1 300 und 1 710 m verfügt über 5 Sessellifte und 2 Kinderlifte mit Lupo- und Übungswiese. Auf einer 40 ha großen Fläche stehen 12 km Pisten zur Verfügung, 6 km gelten dabei als leicht, 4 km als mittelschwer und 2 km als schwer. Eine weitere Attraktion, die von den Gästen gerne genutzt wird, ist die 1,6 km lange Rodelbahn, die zwischen 9 und 21 Uhr in Betrieb ist.Errichtet wurde der Windgenerator in unmittelbarer Nähe der Bergstation der Speiklifte an der Grenze zu Hirschegg (Gemeinde Reisstraße/ Bezirk Judenburg) auf über 1800 m Seehöhe. Damit ist diese Anlage die 3-höchste im Bereich der MWKlasse weltweit. Mit der Energie, die der Windgenerator liefert, sollen die Seilbahnanlagen und die Infrastruktur des Skigebietes wie Hotel und Almhütten versorgt werden. Überschüssiger Windstrom wird in das lokale Stromnetz der Steweag eingespeist und vergütet. Auf diese Weise profitieren nicht nur die Betreiber des Skigebietes, in dem man die Fixkosten reduziert und zusätzliche Einnahmen lukriert, sondern auch die Gemeinde. Dazu Friedl Kaltenegger: „Wir erhoffen uns, dass wir etwa 30 bis 50 % des eigenen Stromverbrauches decken und außerdem so viel Strom erzeugen, dass wir die Windkraftanlage bezahlen können. Die Windkraft hat gegenüber der Sonnenenergie den großen Vorteil, dass der Wind auch bei Nacht weht. Es erscheint mir eine ziemlich ausgereifte Technologie zu sein. Wir können mit diesem Kraftwerk 1500 kW erzeugen. Das ist selbst für unseren großen Stromverbrauch im Skigebietrecht viel Energie. Außerdem zeigen  die Messwerte, dass im Winter mehr Wind geht, also mehr Strom erzeugt werden wird als im Sommer. Die Stromproduktion läuft also synchron mit unserem Verbrauch.“

Die Technik des getriebelosen Generators hat ihren Ursprung in der Seilbahntechnik.

Die LTW 77 ist eine dreiflügelige Upwind-Windkraftanlage mit horizontaler Achse, variabler Geschwindigkeit und Pitchregelung. Die Gondel ist modular aufgebaut und besteht aus drei mechanischen Hauptgruppen: Nabe, Generator und Maschinenträgergruppe. Dieses Konzept erlaubt einen einfachen Transport und eine schnelle separate Montage der einzelnen Gruppen. Das Herzstück der Anlage ist ein hoch effizienter permanent Magnet-Generator, der ohne Zwischenschaltung eines Getriebes direkt betrieben wird. Auf diese Weise werden Effizienz und Verfügbarkeit der Anlage erhöht, die beschwerlichen und umweltschädlichen Ölwechsel vermieden. Zudem erlaubt der segmentierte Generator einen einfachen Austausch von Teilen des Stators und des Rotors, ohne dass der Generator abmontiert werden muss.Die technischen Merkmale der Anlage in Salzstiegl ähneln jenen der Versuchsanlage in Mals. Die Gesamthöhe beträgt 105 m, der Rotordurchmesser 77 m. Der spektakuläre Transport der fast 40 m langen Rotorblätter verlangte ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, die enge Salzstieglstraße erschwerte die Anlieferung zusätzlich und musste zu diesem Zweck gesperrt werden.Eine technische Neuheit ist das Erfassungssystem, das an den Rotorblättern installiert wurde. Durch dieses System wird die Bildung von Eis erfasst und ausgewertet. Sobald die Werte eine vorher programmierte Grenze überschreiten, schaltet die Anlage automatisch ab. Damit kann Eiswurf auf die nahe gelegenen Pisten verhindert werden. Immerhin könnte das Eis durch die Drehung der Rotorblätter mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h weggeschleudert werden.

Der Transport der Rotorblätter über die enge Salzstieglstraße war ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen.

Zukunftsmarkt IndienAuch der indische Markt ist für LEITWIND ausgesprochen attraktiv. So ging vor kurzem im Süden des Landes der erste Windkraftgenerator der Südtiroler in Betrieb, der mit Partnerunternehmen vor Ort errichtet wurde. Bei einer Nennleistung von 1,5 MW wird die Jahresproduktion 4 Mio. kWh betragen, der LTW 77 sichert damit den jährlichen Strombedarf für 4 000 Haushalte von Uthumalai.

2007 wird die LEITWIND-Technologie auch nach Indien exportiert.

„Die meteorologischen Bedingungen sind in Indien unvergleichlich anders als im österreichischen Skigebiet Salzstiegl, wo zeitgleich ein LEITWIND installiert wurde. Nach den zwei Prototypen in Mals hat unsere Firma die Produktion von Windkraftgeneratoren in vollem Umfang aufgenommen. Wir sind stolz, in zwei Erdteilen zur gleichen Zeit zwei Anlagen zu übergeben“, so Anton Seeber, Mitglied des LEITNER-Verwaltungsrates, der für diesen jungen, aber aufstrebenden Produktionszweig in Sterzing verantwortlich zeichnet. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen bis 50° C, Monsunregen und heftige Winde sind nur einige der Herausforderungen. Dazu müssen die elektrischen und elektronischen Schalttafeln gegen Tiere, unter anderem gegen giftige Schlangen abgesichertwerden. Weitere Anlagen in Indien sind bereits fix. In wenigen Wochen wird noch ein Windrad in Betrieb gehen, für das nächste Jahr wird ein Windräderparkmit einer Leistung von  60 MW projektiert.Vor diesem Hintergrund hat LEITNER TECHNOLOGIES im indischen Chennai 8 ha Grund erworben. Dort will man ab März 2008 eine Fabrik für den Bau von Windkraftanlagen für den fernöstlichen Raum errichten. „Der Hauptsitz des Unternehmens, die technischen Büros sowie die Einrichtungen, die für Forschung und Entwicklung erforderlich sind, verbleiben jedoch in Sterzing“, präzisiert Michael Seeber seine Intentionen. L/dwl

Aquasol: Grün und stabil

Geotextilien haben in den letzten Jahren im Landschaftsbau immer größere Bedeutung erlangt. Neben Kunststoffvliesen haben sich dabei besonders Geotextilien aus Naturfasern etabliert, da sie besonders langlebig und mechanisch stabil sind.

HasTec KGW 400, Erosionsschutzgewebe in Kette und Schuss. Foto: Aquasol

Neu errichtete Böschungen entlang von Flussläufen, im Verlauf von neuen Straßenzügen oder im Bereich von Skipisten bleiben nach der Fertigstellung der Erdarbeiten meistens ungeschützt. Das frisch hergestellte Planum, die aufgetragene Humusschicht oder die Besämung der Böschung sind dann den Unbillen der Natur voll ausgesetzt. Erosionsschäden durch starken Wind oder eine Ausschwemmung der Böschung bei kurzzeitig auftretenden starken Niederschlägen sind die Folge. Daraus resultieren dann hohe Kosten für die Wiederherstellung.
Aquasol ErosionsschutzsystemeEin Regentropfen, der durch seinen Ausbreiteffekt Feinteile mitnimmt und weitertransportiert, ist Verursacher der Erosion. Dieser Regentropfen schlägt mit einer Geschwindigkeit von beachtlichen 30 km/h auf die Böschung auf. Viele Tonnen feines Erdmaterial werden so jährlich zu Tal befördert, die Böschung wird langsam abgetragen. Auf beweideten Almen kommt durch Trittschäden von Bergwanderern und Weidevieh bzw. durch den Skibetrieb im Winter noch eine zusätzliche Belastung hinzu. Die Oberfläche wird stark verdichtet, was einen erhöhten Wasserablauf zur Folge hat. Dieser bedingt naturgemäß rasch ansteigende Hochwässer im Tal. Nur eine funktionierende Vegetation kann das Entstehen einer solchen Oberflächenerosion verhindern. Eine Möglichkeit, Vegetation auf empfindlichen Flächen wieder entstehen zu lassen, sind dabei Aquasol Erosionsschutzsysteme. Mit Hilfe von Faser- oder Gewebematten aus Jute, Kokos oder Stroh kann je nach örtlichen Gegebenheiten eine standortgerechte Begrünung wieder hergestellt werden. Mit i hrer Hilfe wird die Oberfläche besonders in den ersten Vegetationsperioden geschützt, die junge Begrünung kann sich optimal entwickeln. Die Verlegung der Matten ist rasch und einfach zu bewerkstelligen, wobei auf durchgehenden Kontakt mit dem Untergrund zu achten ist. Holzpflöcke oder Stahlnägel sorgen hier für die Befestigung an der Oberfläche. Standortgerechtes Saatgut wird dann per Hand oder Maschine ausgebracht. Für Hochlagen ist in diesem Zusammenhang eine entsprechende Hochlagenmischung zu verwenden. Beste Erfahrungen konnten dabei mit den ReNatura Mischungen in Kombination mit dem Hydrogreen Anspritzverfahren gemacht werden. Eine sorgfältige Pflege der Begrünung wird empfohlen. Seit Einführung dieser Begrünungssysteme wurden bereits viele tausend Quadratmeter Böschungen auch in Hochlagen erfolgreich begrünt. Dabei steht das Aquasol Beratungsteam für alle Fragen zur Planung und Ausführung gerne zur Verfügung.

Die neue Aquasol Rasenmatte.

Neue Variante RasenmatteEin leichtes Vlies mit integriertem Saatgut und Dünger stellt eine weitere Möglichkeit der Begrünung dar. Die Rasenmatte wird auf möglichst ebenflächigem Untergrund verlegt, mit Nägeln befestigt, anschließend ausreichend gewässert und bis zum Erreichen einer deckenden Grasschicht gepflegt. Die Rasenmatte wird in Rollenform geliefert, sie ist sehr leicht und daher auch rasch zu verlegen. Als Alternative zu Rollrasen lässt sie sich für viele Bereiche im Garten und Landschaftsbau verwenden.
Beratung, Vertrieb:Aquasol Handelsges.m.b.H.Jägerstraße 14/20, A-1200 Wien,Tel.: +43(0)1/332 1 192Fax: +43(0)1/332 0 051

Saftig grüne Rasenteppiche dank Hydrogreen

Das Hydrogreen-Verfahren der humuslosen Begrünung basiert auf wissenschaftlicher Forschung und steter technischer Weiterentwicklung. Eingesetzt wird es sowohl bei Skipisten als auch Autobahnen und Schnellstraßen, Forststraßen, Kraftwerken, Steinbrüchen, Mülldeponien, Flughäfen und Bahntrassen sowie allen erosionsgefährdeten Böschungen und Flächen.

Wenn saftiges Grün nicht naturgegeben ist, hilft der Profi. Foto: FV d. SB/ Alpbacher Bergbahnen

Die Hydrogreen Landschaftsbau GesmbH. & Co.KG mit Hauptsitz in Wien verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung im Landschaftsbau, die durch nationale und internationale Aufträge untermauert wird. Dabei umfasst der Aufgabenbereich sämtliche Begrünungen, Bepflanzungen und Aufforstungen, Hangsicherungen, Dachbegrünung und Gartengestaltung sowie die Ingenieurbiologie. Erstellt wurde etwa auch eine Begrünungsstudie für Steinbrüche in Griechenland, die in Fachkreisen noch heute als Grundlage für Rekultivierungen gilt. Die damals benötigten Maschinen wurden ebenfalls von Hydrogreen gebaut und geliefert. Beschäftigt sind derzeit 40 Mitarbeiter, darunter auch Garten- und Forstingenieure.
 
Der natürliche WegDas Hydrogreen-Verfahren der humuslosen Begrünung wurde vom Unternehmen selbst entwickelt und ist in der Lage, kahle Landschaftsabschnitte auf natürlichem Weg in grüne Matten zu verwandeln. Grundlage der Technik ist der so genannte Hydrogreen-Seeder mit einem Tankinhalt von 300 bis 10000 l. Er besteht aus einem Tank mit rotierenden Mischflügeln und einer Umlaufpumpe, die eine Entmischung der Begrünungskomponenten verhindern. Das Saatgut wird nach den Richtlinien für standortgerechte Begrünung ausgewählt und mit mineralischem Dünger sowie „Rekuform“ vermischt. „Rekuform“ ist ein hochkonzentrierter Langzeitdünger auf Basis mittellanger Methylenharnstoffketten, dessen Stickstoff in ausgesprochen pflanzenverträglicher Form dargeboten wird. Zugegeben werden außerdem noch Mulchstoffe in Form von „Steirischem Torf/Grünkompost“ sowie Zellulose (Cellugrün). Bei erosionsgefährdeten Böden kommen zum Schutz der Flächen Stabilisationsmittel zum Einsatz. Der Seeder wird je nach Einsatzort auf einen Lkw oder ein geländegängiges Fahrzeug gesetzt und der Tank zusätzlich mit Wasser befüllt. Wasser übernimmt hier die Funktion einer Trägersubstanz, die eine regelmäßige Verteilung der Samen sicherstellt. Im Tank werden alle Substanzen in relativ kurzer Zeit homogen vermischt. Das Begrünungsgemisch wird dann mit Hilfe von auswechselbaren Düsen unter Hochdruck in 60 m Umkreis vom Fahrzeug ausgebracht. Durch die Verwendung von Schlauchverlängerungen sind sogar Spritzdistanzen von rund 350 m möglich.
 
Neuerungen und VorteileNeu im Programm ist seit kurzem die Hydrogreen Helikopter Begrünung. Dazu steht ein 1 000 l Spezialtank mit Auslegern zur Verfügung, der speziell für den Hubschraubereinsatz gebaut wurde. Das benötigte Spritzsubstrat wird im Hydrogreen-Großtank vorgemischt und zum Hubschrauberlandeplatz transportiert, die Ausbringungsmenge beträgt ca. 1 l/m2. Die Vorteile von Hydrogreen auf einen Blick:
Keine Verunreinigung des Grundwassers und der Gewässer, die zu begrünenden Flächen müssen nicht betreten werden.
Auf der Ansaatfläche bleiben keine Tritt- oder Fahrspuren, die auf Böschungen Ansatzpunkte für Erosion sind.
Auch schwierige, unbegehbare Flächen bis hin zu nahezu senkrechten Felswänden (bei Vorhandensein von Feinanteilsnestern) können begrünt werden.
Das Hydrogreen-Anspritzverfahren schafft ein gutes Saatbeet.
Die hohe Tagesleistung macht das Hydrogreen-Anspritzverfahren sehr preiswert.
Die gleichzeitige Bodenstabilisierung sichert den Begrünungserfolg und garantiert schon wenige Stunden nach der Ansaat einen vollkommenen Erosionsschutz.
Das Saatgut wird vorgequollen und verkürzt die Risikozeit der Keimung.
Das Hydrogreen-Anspritzverfahren ist biologisch einwandfrei und sehr umweltfreundlich.Infos:www.hydrogreen.at

    
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