V. l.: Matthias STAUCH (Präsident Verband Deutscher Seilbahnen), Abg.z.NR Franz HÖRL (Obmann Fachverband der Seilbahnen Österreichs WKÖ), Hans WICKI (Präsident Seilbahnen Schweiz). ©FV Seilbahnen/ Thomas Steinlechner

Seilbahnen in Österreich, Deutschland und der Schweiz packen nachhaltige Zukunft an

Im Rahmen der D-A-CH-Seilbahntagung 2022 in Innsbruck betonten die obersten Seilbahnvertreter aus Österreich, Deutschland und der Schweiz die enorme Verantwortung der Branche in den touristischen und alpinen Regionen. Besonders die Corona-Pandemie und die aktuellen Themen Energiekrise, Teuerung und Einsparungsappelle hätten gezeigt, wie schnell und effektiv die Unternehmen auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren können.

Gerade in der wirtschaftlich aktuell angespannten Zeit ist es Auftrag für Seilbahnunternehmen, mit ihrer Tätigkeit den Wohlstand, vor allem in ländlichen Regionen, sicherzustellen. Denn neben den unmittelbar bei den Seilbahnen angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgt die Branche für eine große Zahl an weiteren Beschäftigungseffekten, die über alle Wirtschaftssektoren hinweg ausstrahlen. Für Hans Wicki, Präsident Seilbahnen Schweiz, ist daher klar: „Bergbahnunternehmungen sind die Wirtschaftsmotoren in den Berggebieten. Sie generieren Arbeitsplätze und bieten damit eine Perspektive für die Region. Ein Franken Umsatz für die Bergbahn bedeutet sechs Franken Umsatz für die Destination. Damit die Unternehmen weiterhin erfolgreich wirtschaften können, brauchen sie den nötigen Handlungsspielraum. Deshalb ist es wichtig, dass wir bei Umwelt- und Raumplanungsfragen die gute Balance zwischen dem Schutz-und-Nutz-Gedanken finden. Wir benötigen nachhaltige Lösungen im Umgang mit der Natur und im Umgang mit der Region.“

Die österreichischen Seilbahnen haben sich in einem umfangreichen Strategieprozess intensiv mit allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Derzeit steht vor allem die ökologische Komponente im Sinne eines nachhaltigen Ressourcenverbrauchs im Zentrum der öffentlichen Diskussion. „Unter dem Titel des Energiesparens sind wir gefordert, entsprechende Antworten zu finden. Wir arbeiten daher intensiv mit Experten zusammen, um weitere Potenziale zu eruieren“, so Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich. So wird aktuell an einem einheitlichen CO2-Fußabdruckrechner für die Branche gearbeitet. Mit diesem Tool soll es möglich sein, den eigenen CO2-Fußabdruck professionell zu monitoren, sowie weitere Einsparungspotenziale zu identifizieren und dementsprechende Maßnahmen zu setzen. Der Branche war eine ehrliche transparente Darstellung nach außen immer wichtig, weshalb dieses System auch eine Grundlage für die gesamte Branchenkommunikation darstellt.

Positiv fällt auf, dass aufgrund der vorausblickenden Investitionen in den vergangenen Jahren die österreichischen Seilbahnen ihren Energieverbrauch gemessen an der Förderkapazität bereits um 20 Prozent senken konnten. Trotz hoher Energieeffizienz möchte die Branche weiterhin alle Möglichkeiten prüfen, den Energiebedarf – ohne Einschränkung des Angebots – zu reduzieren. „Was viele vergessen: Unsere Seilbahnen werden beinahe zu 100 Prozent mit heimischem Ökostrom betrieben, fossile Energieträger gehören bis auf wenige Ausnahmen der Vergangenheit an“, betont Hörl.

Die Seilbahnen sind nicht nur in Sachen nachhaltiger Energiegewinnung Vorreiter, sondern widmen sich verstärkt auch dem Thema Mobilität, um künftig mehr alternative An- und Abreisemöglichkeiten für die Gäste gemeinsam mit Mobilitätspartnern anbieten zu können. Diese Aufgaben sind für Hörl die einzige Antwort darauf, sich als Branche fit für die Zukunft zu machen, Vertrauen zu schaffen und somit an Reputation zu gewinnen. Das sei notwendig, um der Rolle der Seilbahnen auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten verlässlich nachkommen zu können. Diese liegt für Matthias Stauch, Präsident des Verbands Deutscher Seilbahnen, vor allem auch darin, einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer lebenswerten und inklusiven Arbeits- und Freizeitwelt in vielen Regionen zu leisten. „Seilbahnen bieten vielfältige Arbeitsplätze in unterschiedlichsten Bereichen für jeden. So werden Abwanderung und tägliches Pendeln verhindert, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert, sowie das soziale Leben gefördert. „Mit uns werden aus strukturschwachen Gebieten starke und lebenswerte Arbeits- und Wohnorte. Arbeiten, wo andere Urlaub machen – das ist unser Motto“, so Stauch.

Diese Vor-Ort-Arbeitsplätze sind jedoch durch den herrschenden Fachkräftemangel stark gefährdet, laut ifo-Institut waren bereits im Juli 2022 fast 50 % der deutschen Unternehmen dadurch beeinträchtigt. Die Corona-Jahre haben die Situation noch einmal dramatisch verschärft. Um hier den Nachwuchs zu sichern, bilden die Seilbahnen seit geraumer Zeit Mitarbeiter aus. So bieten sie einerseits der jungen Generation eine attraktive berufliche Perspektive in ihrer Heimat und verhindern andererseits ein Abwandern von zukünftigen qualifizierten Arbeitnehmern aus den Regionen.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten ist jedoch mehr Unterstützung seitens der Politik notwendig, nach wie vor behindern zahlreiche behördliche und bürokratische Hürden die Unternehmen. Matthias Stauch fordert: „Die Politik muss endlich unsere Leistung als attraktiver Arbeitgeber im Tourismus anerkennen, indem sie uns dabei vollumfänglich und engagiert mit pragmatischen Lösungen unterstützt.“

Er betont zudem, dass die Seilbahnen größten Wert auf Inklusion legen und hier mit weitreichenden Maßnahmen an einer stetigen Verbesserung arbeiten.

Hans Wicki, Franz Hörl und Matthias Stauch sind sich einig, dass die Nachhaltigkeit für die Branche zentral ist und dass sie den Weg gemeinsam beschreiten müssen. Inspiration für nachhaltige Lösungen erhalten die Seilbahnvertreter bei der D-A-CH Tagung beim Blick über den Tellerrand in andere Regionen und andere Branchen.

 

 

Dachstein West bietet innovative Angebote für Familien und Kinder in der neuen Weintersaison. V.l.: Rupert Schiefer (Geschäftsführer und Vorstand Skigebiet Dachstein West und OÖ Seilbahnholding), Christian Schirlbauer (Geschäftsführer Ferienregion Dachstein Salzkammergut), Andreas Neuhofer (Geschäftsführer Tennengau Tourismus), Dietmar Tröbinger (Geschäftsführer OÖ Seilbahnholding). ©Dachstein West 

Dachstein West startet in die Wintersaison

Die Region Dachstein West besteht aus acht Orten im Salzkammergut und dem Salzburger Tennengau, die ab sofort unter der neuen Marke „Dachstein West – Natürlich im Salzkammergut“ agieren und auch nach außen auftreten. „Mit vereinten Kräften und Ressourcen haben wir diese einzigartige länderübergreifende Kooperation geschafft und arbeiten nun zusammen, von Abtenau bis nach Gosau, von Salzburg bis nach Oberösterreich, um unseren Kunden die besten Angebote zu ermöglichen“, erklärt Rupert Schiefer die neue Destinationsentwicklung, die eine intensive Zusammenarbeit zwischen Bergbahnen und den beiden Tourismusverbänden, im Winter wie Sommer, auf eine höhere Ebene führt.

Vor allem Synergien in der Kundenansprache und im Marketing, sowie in den Angeboten waren die Beweggründe für diesen intensiven Zusammenschluss. In einer Welt, in der alles immer vernetzter und schneller wird, macht dies Sinn, vor allem, da sich alle Beteiligten in einer Philosophie wiederfinden: Die Natürlichkeit der Region, die sanfte Westseite des Dachsteins und die Gastfreundschaft der Menschen. Also alles, was den Urlaub hier so wohltuend von anderen Destinationen abhebt. „Die Region ist mehr als ein Ort, es ist ein Gefühl. Und dieses Gefühl wollten wir einfangen mit unserem neuen Auftritt: Gemeinsamer Einkehrschwung, die Sonne genießen, eine Schneeschuhtour oder Skitour mit Freunden mit kulinarischem Hochgenuss, dabei die Weite, die Stille und die faszinierenden Ausblicke auf den Dachstein aufsaugen. Es ist die Vielzahl der kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen“, erklärt Rupert Schiefer, Vorstand und Geschäftsführer Skigebiet Dachstein West und OÖ Seilbahnholding.

Neues Preismodell – Skifahren muss leistbar bleiben

„Wir haben es geschafft mit tollen Angeboten unseren Kunden ein wirklich attraktives Paket zu schnüren. Wir wissen, um die Bedürfnisse der Österreicher und freuen uns daher umso mehr, ein preislich attraktives Paket geschnürt zu haben. Skifahren muss einfach leistbar bleiben und dazu wollen auch wir unseren Beitrag leisten“, freut sich Dietmar Tröbinger.

Konkret bedeutet das neue Preismodell, das einerseits alle Tickets im Online Shop wesentlich günstiger wie an der Kassa erhältlich sind. Des Weiteren gibt es einzigartige Pakete, was die Saisonkarten betrifft und das darf man einfach nicht vergessen: „Skifahren in der Region Dachstein West bedeutet 160 bestens präparierte Pistenkilometer mit jeder Menge Abwechslung, Herausforderungen und Spaß und Skifahren in 8 Regionen in Salzburg und Oberösterreich“, ergänzt Rupert Schiefer und weiter: „Dazu zählen: Gosau, Rußbach, Annaberg-Lungötz, Dachstein Krippenstein – Obertraun, Feuerkogel – Ebensee, Karkogel und Sonnleitenlifte in Abtenau, Zinkenlifte – Bad Dürrnberg, Skilift Lammertal – Lungötz, Skilift – St. Martin am Tennengebirge und Werfenweng.“

Völlig neue Tickets

Das neue Ganzjahresticket ermöglicht den Gästen 365 Tage im Jahr ihre Freizeit in der einzigartigen Bergwelt Dachstein West zu verbringen. 8 Skigebiete und 6 Sommer-Bahnen sind dabei inkludiert. Dieses Natürlich-365-Ticket kostet online im Vorverkauf für Erwachsene € 620 und für Kinder € 217.

Mit dem neuen Eltern-Auszeit-Ticket hat sich die Region etwas Besonderes einfallen lassen. Dieses speziell für die Jungfamilien neu entwickelte Ticket kann abwechselnd von einem der beiden Elternteile genützt werden, das Angebot gilt für Familien mit einem nicht skifahrenden Kleinkind unter 3,9 Jahren.

Eine weitere Neuheit dieser Saison ist das Happy-Hour-Ticket, das von Montag bis Freitag in der Wintersaison 2022/23 gültig und zum einzigartigen Vorverkaufspreis von € 429,00 für Erwachsene und € 136 für Kinder erhältlich ist. „Auch wenn ich mich wiederhole, aber das ist der Kern der heurigen Saison. Wir haben mit diesen Preisen und der einzigartigen Vielfalt im Ticketangebot ein Alleinstellungsmerkmal am österreichischen Markt!“, so Dietmar Tröbinger.

Von Österreich, bis nach Deutschland, Tschechien und die Niederlande

Die Region erfreut sich großer Beliebtheit bei den ÖsterreicherInnen, fast die Hälfte aller Besucher kommt aus dem eigenen Land. Dicht gefolgt aber von Gästen aus Deutschland, Tschechien und den Niederlanden. „Natürlich waren die letzten beiden Jahre sehr schwer für uns, weil für viele unserer Gäste die Einreise und generell Urlaub machen, nur unter erschwerten Bedingungen möglich war. Umso mehr freut es uns, dass wir in der letzten Saison wieder einen deutlichen Aufschwung spürten. Vor allem die Urlauber aus Deutschland sind wieder sehr zahlreich zu uns gekommen. In der letzten Saison war jeder 3. Urlaubsgast bei uns aus Deutschland“, freut sich Christian Schirlbauer, Geschäftsführer Ferienregion Dachstein Salzkammergut.

In der gesamten Region konnten in der letzten Saison über 1,3 Millionen Nächtigungen verbucht werden, damit ist man beinahe wieder auf dem Vorcorona Niveau. Auch für die aktuelle Saison blickt man vorsichtig optimistisch in die Zukunft: „Wir haben am Zuspruch unserer Gäste gesehen, was ihnen Urlaub bei uns bedeutet. Das motiviert uns alle, hier die besten Voraussetzungen für unsere Gäste zu schaffen“, so Schirlbauer abschließend.

In den Orten der Region herrscht eine herzlich-familiäre Gastfreundschaft, die auch in allen Unterkünften – von der Privatpension bis zum Fünf-Sterne-Hotel – gelebt wird. „Vor allem die Einzigartigkeit und Vielseitigkeit ist das Besondere unserer Region. Denkt man an das idyllische Lammertal unweit der Mozartstadt Salzburg, oder an die historisch gewachsene UNESCO Welterberegion Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut, hier ist für jede Urlauber das richtige dabei, auch abseits der Pisten“, gibt Andreas Neuhofer, Geschäftsführer Tennengau Tourismus, einen Überblick.

Zudem kommt auch die Kulinarik in der Region Dachstein West nicht zu kurz: Für das leibliche Wohl der Skigäste sorgen die zahlreichen geöffneten Hütten in der Skiregion, genauso wie auch die Pensionen und Hotels in den Orten Gosau, Rußbach und Annaberg, die für die kommenden Monate noch genug freie Zimmer haben. Von der Ferienwohnung bis hin zum 5-Sterne-Kinderhotel – die passende Unterkunft kann auf www.dachstein.at gebucht werden.

 

 

 

 

 

Roderich Urschler (r.) löst Hannes Parth (l.) als langjährigen Obmann von Vitalpin ab und freut sich gemeinsam mit GF Theresa Haid über die neuen Aufgaben. ©Vitalpin

Rückblick auf erfolgreiche Entwicklung und Obmannwechsel bei VITALPIN

Im Rahmen der Generalversammlung Ende September berichtete die alpenweite Tourismusvereinigung Vitalpin bekannten Persönlichkeiten der alpinen Tourismusbranche über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins. Zudem kommt es bei Vitalpin nach vier Jahren zu einem Obmannwechsel.

Im vergangenen Jahr wurden von Vitalpin zahlreiche Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation umgesetzt, wie beispielsweise über 60 Beiträge in internationalen Fachmagazinen und Zeitungen. Denn es reicht nicht, eine Vision zu haben, Ziele zu haben, etwas bewirken zu wollen – wenn keiner davon weiß. Botschaften brauchen immer Empfänger. Genau aus diesem Grund versteht sich Vitalpin als Sprachrohr. Darüber hinaus konnte sich der Verein vor allem auch als Keynote-Speaker zum Thema „Tourismus mit Zukunft“ und „nachhaltiger Tourismus“ etablieren und nahm an über 40 Veranstaltungen teil. Im Vitalpin Tourismus-Podcast werden spannende Gespräche mit inspirierenden Persönlichkeiten zum Wirtschafts- und Lebensraum der Alpen geführt.

Obmannwechsel bei Vitalpin

Vier Jahre lang führte Hannes Parth als Gründer und Obmann VITALPIN und trug maßgeblich zur stetigen Weiterentwicklung des Vereins bei. Als langjähriger Vorstand der Silvrettaseilbahn AG und Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Seilbahnen der Wirtschaftskammer Österreich gilt er als einer der profiliertesten Seilbahnmanager des Alpenraumes. Nun löst ihn Roderich Urschler in der Rolle als VITALPIN Obmann ab.

Aus den 25 Gründungsmitgliedern 2019 sind in dieser Zeit 125 Mitglieder geworden. „Ich war mein ganzes berufliches Leben im Tourismus tätig und habe beobachtet, wie sich die Tourismusgesinnung verändert hat“, so Parth. Die Bedeutung des Tourismus für die gesamte Gesellschaft aufzuzeigen, war ihm ein großes Anliegen. Um das zu erreichen, wurden mit VITALPIN erstmalig viele im Tourismus aktive Akteure und die davon profitierende Industrie länderübergreifend vereinigt. „An der Mission, den wahren Stellenwert des Tourismus für unseren Lebensstandard aufzuzeigen und Verständnis für das Leben und Wirtschaften in den Alpen zu wecken, hat sich nichts geändert“, ergänzte Parth, der zum Ehrenobmann von Vitalpin ernannt wurde.

Dieses Ziel wird nun auch der neu gewählte Obmann Roderich Urschler gemeinsam mit Geschäftsführerin Theresa Haid an seiner Seite weiterverfolgen. Roderich Urschler war 30 Jahre bedeutender Lieferant alpiner Infrastruktur (Beschneiung, Lawinenschutz), 17 Jahre Obmann des Außenhandelsgremiums der Wirtschaftskammer Tirol und 23 Jahre Sprecher der Austrian Seilbahnpartner (Interessenvertretung der 80 größten Zulieferbetriebe an Seilbahnbetriebe). Weiters ist er Präsident des Skipool Tirol. „Ich freue mich auf diese neue Aufgabe und bin davon überzeugt, dass VITALPIN mit seinen Maßnahmen und Impulsen genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, um zur Erhaltung des Lebensraums für die Menschen in den Alpen und zur Zukunftsfähigkeit des Alpentourismus beizutragen“, betonte Urschler.

Weitere Infos: www.vitalpin.org

 

 

Die Veranstaltung Dein Winter. Dein Sport war ein voller Erfolgt. © DWDS/Klaus Listl

SPORT MEETS WINTER – Gemeinsam. Nachhaltig. In die Zukunft.

Die Pandemie, die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und die Energiekrise stellen die Wintersportbranche vor große Herausforderungen. Als verbands- und länderübergreifende Initiative nimmt sich Dein Winter. Dein Sport. diesen Themen an und möchte sie gemeinsam mit allen Stakeholdern diskutieren sowie zielführende Lösungen erarbeiten. „SPORT MEETS WINTER – Gemeinsam. Nachhaltig. In die Zukunft.“ war das Motto der mittlerweile vierten Auflage des Dein Winter. Dein Sport. Summit am 06./07. Oktober in Berchtesgaden. Die Initiatoren Deutscher Skiverband, Deutscher Skilehrerverband und Snowboard Germany waren sich einig: Sie wollten Möglichkeiten aufzeigen und forderten die Branche auf, sich dabei gegenseitig aktiv zu unterstützen.

250 Teilnehmer:innen, darunter auch Sportgrößen wie die Skistars Felix Neureuther, Viktoria Rebensburg, Hilde Gerg, Fritz Dopfer, Gerd Schönfelder sowie Ramona Hofmeister und Elias Huber aus dem Race Team von Snowboard Germany, nahmen an der zweitägigen Veranstaltung teil. Im AlpenCongress in Berchtesgaden diskutierten Vertreter:innen aus Wissenschaft, Sport, Wirtschaft, Politik und Medien über bedeutende Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie die Herausforderungen angesichts der aktuellen globalen Situation. Gegliedert war der Summit in diesem Jahr in die drei Themenblöcke „Gemeinsam. Nachhaltig. In die Zukunft.“.

Zum Auftakt lieferte Prof. Dr. Ralf Roth vom Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung der Deutschen Sporthochschule Köln mit seiner Keynote wichtige Impulse aus der Wissenschaft. „Das Verlangen wird auch weiterhin groß sein, sich im Winter im Schnee zu bewegen“, prophezeit er. Im Anschluss sprach Felix Neureuther darüber, welchen Nutzen die sportliche Aktivität für alle Beteiligten, aber vor allem für Kinder hat. Wie wichtig dabei die emotionale Bindung von Kindern zur Natur und zur Bewegung ist, hob er besonders hervor. Darüber hinaus diskutierten die Branchenvertreter:innen über die Verbundenheit im Sport und die Bedeutung von Netzwerken.

Für den Themenblock „Nachhaltig.“ stellte Dr. Thomas Kemper (Leiter Marktkommunikation Deutsche Bahn Fernverkehr) als Praxisbeispiel die länderübergreifende Mobilitätsplattform WinterRail vor. Lars Bengsch (Geschäftsführer dwif-Consulting) setzte einen weiteren Impuls zum Thema „Tourismus im Wandel – für Gäste und Einheimische“. „Wir müssen akzeptieren, dass Veränderungen ein fester Bestandteil unseres Lebens sind“, lautete sein Abschlussfazit.

Touristische Branchengrößen diskutierten im Anschluss die sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte des Wintersports. Des Weiteren wurden auch Großveranstaltungen und deren Verantwortung am Beispiel des Snowboard-Weltcups Berchtesgaden thematisiert.

Mit einem richtungsweisenden Einblick inklusive konkreter Maßnahmen und Lösungsansätze aus dem eigenen Unternehmen startete Peter Schöffel mit seinem Vortrag „Nachhaltigkeit braucht Mut zur Veränderung und Innovation“ den Themenblock „In die Zukunft.“. Einen Ausblick in Richtung Sportfachhandel gab der langjährige Partner der Initiative INTERSPORT: „Die Stimmung im Sportfachhandel ist trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin gut und wir nehmen den Rückenwind aus dem letzten Winter gerne mit“, meinte Frank Geisler (Vorstand INTERSPORT). Aus europäischer Sicht sei eine gewisse Zurückhaltung zu spüren, wie sich die Branche in Bezug auf die Krisen entwickelt, so Stefan Herzog (Präsident Verband deutscher & europäischer Sportfachhandel). Reaktionen der Branche hinsichtlich der aktuellen Energie-Situation leiteten das Ende des ersten Kongresstages ein.

Die Dein Winter. Dein Sport. Summit Night sorgte mit unterhaltsamen Kurzinterviews von Überraschungsgästen aus Sport und Politik (mit den Mitgliedern des Deutschen Bundestags Stephan Mayer & Artur Auernhammer) für einen gelungenen Abschluss eines vielseitigen Tages. Dabei präsentierte sich Berchtesgaden als perfekter Gastgeber.

Das Rahmenprogramm des zweiten Kongresstages behandelte die Zukunft des Wintersports, wobei Verbands- und Seilbahnvertreter:innen länderübergreifend in spannenden Podiumsrunden die Finanzierbarkeit des Wintersports thematisierten. Lorenz Beringer (Geschäftsführer LOBECO) verschaffte den Gästen einen Einblick in die digitale Transformation des (Winter-)Sports. „Wintersport findet nicht nur von November bis März statt. Digitale Medien geben uns die Chance, Verbindungen aufzubauen und auch im Sommer Einblicke und Emotionen zu transportieren“, so sein Resultat. Im Anschluss wurden in zwei Diskussionsrunden Lösungsansätze für den Wintersport und die Rolle der Medien erörtert. Unter anderem war auch die ehemalige Skirennläuferin und TV-Expertin Viktoria Rebensburg in der Talkrunde mit dem Fokus „Medien im Wandel“ dabei.

Nach der Übergabe des Dein Winter. Dein Sport. Awards 2022 an Sport-Talent e. V. zeigten sich die drei Wintersportverbände durchweg zufrieden mit der zweitägigen Veranstaltung.

 

Attila (l.) und Alban Scheiber (m.) sind stolz darauf, die historisch wertvollen Fahrzeuge in ihrem Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren. ©Ötztal Tourismus / Markus Geisler

Einblicke in die Abenteuer des Tirolers Max Reisch in Gurgl

Historisch wertvolle Fahrzeuge und Schaustücke erzählen spannende Geschichten von internationalen Erkundungstouren und Expeditionsreisen. Im höchstgelegenen Motorradmuseum Europas in Gurgl ist die Sammlung des legendären Tiroler Abenteurers Prof. Dr. Maximilian Reisch nun permanent zu sehen. Zu den Highlights der Schau zählen etwa das Orient-Archiv und seine Asien-Sammlung. Zudem gibt es auch Einblicke in die Entwicklung des Tiroler Motorsports.

Der 1912 in Kufstein geborene Max Reisch erkundete schon in jungen Jahren mit Bergschuhen und Skiern seine Heimat. Per Motorrad unternahm er Fahrten über die Alpen. Die erste Fernfahrt führte ihn in die Sahara. Es folgten zahlreiche Expeditionen auf vier Kontinenten der Erde. Durch sein journalistisches Talent wurden die einzigartigen Erlebnisse in Schriftstücken und Bildern festgehalten und über Jahrzehnte aufbewahrt.

Nachdem die Sammlung der bestens erhaltenen Expeditionsfahrzeuge für fast 15 Jahre in Bozen nur privat zu besichtigen war, ist das TOP Mountain Motorcycle Museum in Gurgl nun neue fixe Heimat der Ausstellungsstücke. Die Initiatoren der Ötztaler Motorrad-Erlebniswelt Alban und Attila Scheiber sind stolz, dass es ihnen gelungen ist, der Öffentlichkeit einen Zugang zu den historisch wertvollen Fahrzeugen und Exponaten zu ermöglichen. „Wir freuen uns sehr, ein Stück Tiroler Geschichte präsentieren zu können. Max Reisch war ein Pionier, der seine spannenden Reisen in Bildern und Texten dokumentiert und für die Nachwelt erhalten hat“, so Attila Scheiber. Dies bestätigt auch Paul D’Orleans. Der Amerikaner ist Gründer und Herausgeber von thevintagent.com und kuratierte eine Sonderausstellung zum Thema Überlandfahrzeuge im Petersen Automotive Museum in Los Angeles. Bei der Schau, die von 300.000 Menschen gesehen wurde, stand die Indian Puch von Max Reisch dem weltbekannten Mars Rover gegenüber. „Die Maschine von Reisch war der Star unserer Ausstellung. Ich kann mir keinen besseren Platz für die Sammlung als hier in Gurgl vorstellen“, betont der renommierte Fachmann aus San Francisco.

13.000 km von Wien nach Indien

Die Ausstellung zeigt viele bekannte Stücke aus dem Leben von Max Reisch. Das Highlight der Exposition ist die Indian Puch, ein Motorrad der Kultmarke Puch, Type 250 T (Baujahr 1933), mit dem er 13.000 Kilometer von Wien nach Indien fuhr und dabei die Türkei, den Irak und Pakistan querte. Daneben gibt es auch gut erhaltene Kraftfahrzeuge der frühen 1930er Jahre zu sehen, wie beispielsweise einen PKW der Marke Steyr mit Spezialaufbau (Baujahr 1934). Dieser begleitete Reisch von Palästina nach China und dann mit unglaublichen 40.000 zurückgelegten Kilometern über die USA und Mexiko um die Welt. Für seine Expeditionen wurden auch Sonderanfertigungen in den Jenbacher Werken konstruiert, wie etwa das erste Wohnmobil Europas. Mit dem „Atlas 800″ (Baujahr 1950) erforschte Max Reisch die Sahara und erhielt sogar eine Einladung nach Riad, Hauptstadt Saudi-Arabiens, die damals für Ausländer eigentlich nicht zugänglich war.

Das TOP Mountain Motorcycle Museum zeigt insgesamt sechs Expeditionsmotorräder und drei Kraftfahrzeuge der Sammlung Max Reisch, die alle im Originalzustand erhalten sind. Die historischen Fortbewegungsmittel dienen als Zeitzeugen, die einen kleinen Teil der Geschichte des mutigen Tiroler Expeditionsreisenden erzählen. Ergänzt werden diese durch Aufzeichnungen, Fotos und Schriftsammlungen. Reisch schuf eine überaus genaue Dokumentation und fast lückenlose Geschichte seines Lebens, die BesucherInnen heute durch die Besichtigung des Museums begleitet.

Sehenswert, auch für Motorrad-Neulinge

Neben den Exponaten der Sammlung Max Reisch lockt das TOP Mountain Motorcycle Museum mit zahlreichen weiteren Highlights. Auf einer Ausstellungsfläche von über 4.500m² werden 520 Motorräder und 30 weitere Fahrzeuge, wie Oldtimer, Rennautos und Co., abwechslungsreich und informativ präsentiert. Die Motor Experience bietet eine multimediale Erlebniswelt mit interaktiven Stationen, die Motorradgeschichte und -technik spannend erklären. Ein besonderes Highlight ist das 4D-Kino, bei dem BesucherInnen auch ohne Führerschein erfahren, wie sich ein Ritt über die Hochalpenstraße am Timmelsjoch anfühlt.

Das TOP Mountain Motorcycle Museum in Hochgurgl ist täglich geöffnet von 10.00 – 17.00 Uhr. Nähere Informationen unter: www.crosspoint.tirol

 

 

 

 

Gut aufgestellt für die Zukunft, v.l.: Robert Vockenhuber, Michael Köb, Reinhard Aschauer, Thomas Pichler. ©Doppelmayr

Doppelmayr Gruppe übernimmt Karosserie- und Kabinenhersteller Carvatech

Mit Wirkung zum 10. Oktober übernimmt die Doppelmayr Gruppe den Karosserie- und Kabinenhersteller Carvatech aus Oberösterreich. Beide Parteien blicken bereits auf eine jahrelange und vertrauensvolle Zusammenarbeit zurück. Carvatech ist ein innovationsstarkes Unternehmen, das in der Gruppe als eigene Marke bestehen bleibt.

Als langjährige und zuverlässige Partner kennen sich Doppelmayr und der Karosserie- und Kabinenhersteller aus Oberweis bestens. Bei zahlreichen Pendel-, Standseil- und auch Einseilumlaufbahnen aus dem Hause Doppelmayr wurden die Produkte von Carvatech bereits erfolgreich eingesetzt. Mit dem Zusammenschluss wird die Zusammenarbeit nun auf eine neue Ebene gehoben. Sowohl Carvatech als auch die bereits zur Doppelmayr Gruppe gehörende Tochter CWA bleiben als eigenständige Marken bestehen. Für Carvatech geht mit der Übernahme durch Doppelmayr außerdem die altersbedingte Suche nach einer Eigentümer-Nachfolge erfolgreich zu Ende.

Thomas Pichler, geschäftsführender Direktor der Doppelmayr Holding SE: „Mit Carvatech und CWA unter einem Dach verstärken wir in der Gruppe ab sofort unsere führende Kompetenz im Fahrzeug- und Karosseriebau am Weltmarkt. Carvatech ist ein profitables Unternehmen, das am Markt bestens positioniert ist. Wir sind überzeugt, dass der Zusammenschluss neue Impulse und wertvolle Synergien für unser Geschäft bringt. Wir bedanken uns bei den Eigentümern, Robert Vockenhuber und Reinhard Aschauer, von Carvatech für das entgegengebrachte Vertrauen und dürfen somit den neuen Geschäftsführer, Christoph Spiesberger sowie die gesamte Carvatech-Mannschaft in der Doppelmayr Gruppe herzlich willkommen heißen.“

Robert Vockenhuber und Reinhard Aschauer, Eigentümer Carvatech: „Wir pflegen seit vielen Jahren eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung zur Doppelmayr Gruppe. In den letzten Monaten sind wir proaktiv auf Doppelmayr zugegangen, weil wir glauben, dass eine Bündelung unserer Kräfte für beide Seiten ein Gewinn ist. Im Rahmen der Suche nach einer Eigentümer-Nachfolge war es unser höchstes Anliegen, unser Unternehmen in gute Hände zu übergeben. In Hände, die Stabilität und Erfolg versprechen. Wir sind fest überzeugt, dass uns das gelungen ist“.

 

 

LEITNER EcoDrive macht eine automatische Geschwindigkeitsanpassung je nach Gästeandrang möglich. ©LEITNER

EcoDrive – Energiesparende und nachhaltige Innovation von LEITNER

Die aktuelle Energiekrise und die damit verbundenen Preissteigerungen erhöhen in allen Lebensbereichen den Druck auf zusätzliche Einsparungen. LEITNER trägt in dieser besonderen Zeit mit zwei umweltfreundlichen technologischen Innovationen zur Erreichung dieser Ziele in der Seilbahnbranche bei. So können mit dem EcoDrive, einer automatischen adaptiven Geschwindigkeitskontrolle für Seilbahnen, bis zu 20 Prozent an Energie eingespart werden. Weiterhin unerreicht am Seilbahnmarkt ist das getriebelose Antriebssystem LEITNER DirectDrive, das im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben bis zu 5% an Energie einspart und zudem mit hoher Verlässlichkeit, Benutzer- und Wartungsfreundlichkeit punktet.

LEITNER sieht sich als innovativer und nachhaltiger Hersteller und Partner in der Verantwortung, Antworten auf aktuelle Problemstellungen zu finden und Kunden mit dementsprechenden Produktentwicklungen zu unterstützen. Besonders in der aktuell angespannten Situation rund um Energiekosten, Teuerung und Ressourcenknappheit sind auch die Hersteller dazu aufgerufen, in dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeit durch praxisnahe Forschung und Entwicklung zur Entlastung beizutragen.

Mit dem EcoDrive, einem bereits bei sieben Seilbahnanlagen erfolgreich implementierten System, wird LEITNER den Anforderungen an energiesparende Technologien gerecht. Die adaptive Geschwindigkeitskontrolle für Seilbahnen wird in die Steuerung integriert und reguliert das Tempo der Anlage auf Basis eines Kamerasystems, welches die Anzahl der wartenden Gäste bei den Stationen erfasst. Auf diesem Wege ist durch die automatische Geschwindigkeitsreduktion, beispielsweise bei einer Sesselbahn von 5 m/s auf 4 m/s, eine Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent möglich, ohne dass der Fahrkomfort beeinträchtigt wird. Ein weiterer ökologisch wie finanziell relevanter Effekt der von LEITNER entwickelten Technologie ist die geringere Materialabnutzung. Der EcoDrive, der sowohl für neue Anlagen als auch zur Nachrüstung bestehender Seilbahnen verfügbar ist, trägt somit zugleich auch zu einer Verlängerung der Lebensdauer bei und schafft einen markanten Mehrwert im Sinne eines nachhaltigen und ressourcenschonenden Betriebs.

Erste Ergebnisse aus der Saison 2021/22 im Skigebiet Serre Chevalier (FR) liegen bereits vor. So wurde an zwei unterschiedlichen Anlagen das Einsparungspotenzial an 23 bzw. 21 Tagen in der Saison gemessen. Das Ergebnis lässt sich sehen: 7.550 kWh sowie 5.000 kWh konnten in diesen Zeiträumen eingespart werden.

Vorsprung durch Innovation beim Direktantrieb

Ein weiteres Beispiel für die ökologisch ausgerichtete Weiterentwicklung ist das getriebelose Antriebssystem LEITNER DirectDrive, welches bereits seit über 20 Jahren und in über 250 Anlagen bei LEITNER im Einsatz ist. Die von LEITNER perfektionierte Technologie erreicht vom Teil- bis in den Spitzenlastbereich einen Wirkungsgrad von bis zu 96 Prozent und ist damit deutlich in der Pole Position am Markt. Zur maximalen Leistungsfähigkeit trägt auch die Redundanz der DirectDrive- Bauweise bei. Ein DirectDrive bietet höchstmögliche Laufruhe, einen minimalen Wartungsaufwand (keine Getrieberevision, kein Getriebeölwechsel), einen nachhaltigen Betrieb (kein Öl und Schmierstoffe) sowie unschlagbar geringe Betriebskosten, denn er reduziert den Energieverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Antrieb um bis zu 5%.

Aufgrund dieser einzigartigen Vorteile, hat sich beispielsweise der Betreiber Seggiovia Dantercepies Spa im heurigen Sommer entschieden, auf einen LEITNER DirectDreive umzurüsten.

 

 

Station Cineteca National. ©Doppelmayr

Doppelmayr gewinnt nächsten Auftrag in Mexiko-Stadt

Doppelmayr konnte zum zweiten Mal einen Großauftrag für den Bau einer urbanen Seilbahn in Mexiko-Stadt gewinnen. Die dritte Linie „Cablebús Línea 3“ wird die Stadtteile Los Pinos und Vasco de Quiroga auf einer Strecke von 5,42 Kilometer miteinander verbinden. Insgesamt sechs Stationen, vier davon am populären Chapultepec-Wald, werden auf der Strecke den Ein- und Ausstieg ermöglichen. Durch die attraktive Route werden ab Dezember 2023 sowohl Anwohner als auch Touristen von der Mobilitätslösung profitieren. Bereits für die erste Linie des „Cablebús“ in Mexiko-Stadt – die 2021 fertiggestellt wurde – zeichnete Doppelmayr verantwortlich.

Die Entscheidungsträger der Stadt Mexiko verfolgen mit der Errichtung der „Cablebús Línea 3“ einerseits das Ziel, die Mobilität im öffentlichen Nahverkehr zu verbessern und andererseits die Attraktivität für den Tourismus zu erhöhen. Bereits Ende September dieses Jahres haben die Bauvorbereitungen für die Linie 3 begonnen. Laut dem Sekretär für Bauwesen und Dienstleistungen von Mexiko-Stadt, Jesús Antonio Esteva Medina, werde die Bevölkerung im Raum „Santa Fe“ am meisten von der Anlage profitieren. Außerdem wird sie eine Verbindung zum im Bau befindlichen Zug „Tren Interurbano“ und der U-Bahn-Station „Metro Constituyentes“ herstellen. Die Fertigstellung der Linie 3 ist für Dezember 2023 geplant.

Zweite D-Line für Mexiko-Stadt

Bei dem zukunftsträchtigen Verkehrsprojekt in der Hauptstadt Mexikos kommen erneut kuppelbare Gondelbahnen der Seilbahngeneration D-Line zum Einsatz. Die Gesamtstrecke von 5,42 Kilometern wird mithilfe von sechs Stationen, 37 Stützen und 71 Omega V-Kabinen sowie einer Fahrgeschwindigkeit von 6 m/s in ca. 21 Minuten überwunden. Jede Kabine ist mit zehn Sitzplätzen ausgestattet und bietet damit ausreichend Platz für die Fahrgäste, die während der Fahrt das integrierte W-Lan nutzen können. Rund 12 Millionen Passagiere pro Jahr sollen nach Fertigstellung von der neuen Verbindung profitieren.

Claudia Sheinbaum Pardo, Bürgermeisterin Mexiko-Stadt: „Mit der Linie verfolgen wir das Ziel sowohl die Mobilität als auch den Tourismus anzukurbeln. Beispielsweise wird ein Besuch der elf Kulturprojekte, die mit dem Projekt Chapultepec „Natur und Kultur“ in Verbindung stehen sowie der vier Sektionen der Grünanlage von Chapultepec, erleichtert. Die Linie 3 ist ein großartiges Projekt.“

Konstantinos Panagiotou, CEO Doppelmayr Mexiko: „Wir haben bereits gesehen, dass der Cablebus funktioniert. Die Linien 1 und 2 entfalten eine positive soziale Wirkung, sorgen für mehr Sicherheit vor Ort sowie einen wirtschaftlichen Aufschwung rund um die Stationen. Zudem stößt die Anlage keine Emissionen aus und bieten eine komfortable und zuverlässige Mobilität. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Linie 3, auf dem Weg zur Transformation des öffentlichen Verkehrssystems hin zu mehr Nachhaltigkeit in Mexiko-Stadt, einen großen Schritt näherkommen werden.“

Im Überblick: Cablebús Línea 3, Mexiko-Stadt

Seilbahnsystem: Kuppelbare Gondelbahn

Seilbahngeneration: D-Line

Kabinentyp: Omega V

Kabinenkapazität: 10 Personen

Gesamtlänge: 5,42 km

Stationen: 6

Fahrgeschwindigkeit: 6 m/s

Förderleistung: 1.000 Personen pro Stunde und Richtung (Anfangsausbau) 3.000 Personen pro Stunde und Richtung (Endausbau), 34.000 Personen pro Tag (Anfangsausbau) 102.000 Personen pro Tag (Endausbau), 12 Millionen Personen pro Jahr (Anfangsausbau) 36 Millionen Personen pro Jahr (Endausbau)

 

 

Satellitenbild von Pralong im Val d’Hérémence/VS am 6. Januar 2018 (SPOT 6/7 © Airbus DS 2018): Die Bereiche, die der Computer als Lawine einstuft, sind gelb (nicht so sicher) bis rot (sehr sicher) eingefärbt. Als Referenz sind die von Hand kartierten Lawinen, mit denen das Modell verglichen wurde, blau umrandet dargestellt. Wo die farbigen Bereiche innerhalb der Umrisslinien liegen, stimmen Modell und manuelle Kartierung überein.

Lawinen auf Satellitenbildern automatisch erkennen

Satellitenbilder machen Lawinenereignisse großflächig sichtbar. Um dieses Potenzial für das Monitoring nutzbar zu machen, haben Forschende des SLF eine Methode entwickelt, mit der sich Lawinen auf optischen Satellitenaufnahmen automatisch, schnell und zuverlässig kartieren lassen. Die Ergebnisse haben sie kürzlich in der Fachzeitschrift „The Cryosphere“ veröffentlicht.

In welchen Gebieten kommen wiederholt Lawinen vor? An welcher Stelle reißen sie an und welchen Weg nehmen sie? Wie häufig ereignen sie sich und in welcher Größenordnung? Diese Fragen sind wichtig, um das Gefahrenpotenzial von Lawinen besser einschätzen und das Risikomanagement optimieren zu können. Für die Analyse von Lawinen ist die Vogelperspektive besonders aufschlussreich. „Interessant sind für uns vor allem Satellitenbilder“, sagt Elisabeth Hafner, die am SLF in der Gruppe Alpine Fernerkundung doktoriert. „Sie geben im Gegensatz zu Besuchen im Gelände oder Webcam- und Drohnenaufnahmen nicht nur Einblick in Teile des Berggebiets, sondern können den ganzen Schweizer Alpenraum großflächig abbilden.“

Satellitenbild ist aber nicht gleich Satellitenbild. Hafner und ihre Kollegen beschäftigen sich aktuell mit den Daten optischer Satelliten. Es handelt sich dabei sozusagen um Fotos, wie man sie etwa aus Google Maps kennt. Die Aufnahmen des französischen Satelliten SPOT 6/7, die die SLF-Forschenden für die Lawinenkartierung nutzen, haben eine Auflösung von 1,5 Metern und sind äußerst detailreich. „Auf solchen optischen Satellitenbildern können wir den kompletten Umriss einer Lawine erkennen, also auch Ort und Art des Anrisses und ihren Verlauf“, erklärt Hafner. Im Hinblick darauf beschlossen die Doktorandin und ihr Team eine auf Machine-Learning basierte Bildanalysemethode zu entwickeln, mit der sich Lawinen auf optischen Satellitenaufnahmen automatisch identifizieren und kartieren lassen. Bisher ist das nämlich noch mühsame Handarbeit: Man muss die Aufnahmen auf dem Bildschirm von Auge nach Lawinen absuchen und deren Umriss manuell nachzeichnen.

Genau das hat Hafner auf Satellitenaufnahmen von SPOT 6/7 gemacht. Die Bilder datieren vom 24. Januar 2018 und dem 16. Januar 2019 – Tage, für die das SLF die höchste Lawinenwarnstufe 5 (sehr groß) prognostiziert hatte. Hafner kombinierte die Satellitenbilder mit der Schweizer Karte und einem digitalen Geländemodell, um zu überprüfen, ob ein Lawinenereignis in einem bestimmten Gebiet überhaupt plausibel ist. Denn Lawinen entstehen praktisch nur in Hängen, die steiler sind als 30 Grad. Insgesamt identifizierte und kartierte die Forscherin auf den Aufnahmen der zwei Tage über 24.000 Lawinen. „Im Schnitt habe ich etwa 2 Minuten pro Lawine gebraucht – ich habe also fast fünf Wochen nur mit Lawinensuchen verbracht“, erzählt Hafner lachend. „Das zeigt, wie wichtig es ist, diesen Prozess zu automatisieren, um in der Praxis die Lawinenaktivität schneller analysieren zu können.“

Die manuelle Kartierung bildete die Grundlage, um den Computer zu trainieren, ihm beizubringen, was in der Aufnahme Lawine ist und was nicht. Hafner griff dabei auf eine etablierte Methode zurück, adaptierte diese aber so, dass neben den optischen Daten auch explizit die topografischen Informationen aus dem Geländemodell verarbeitet werden. Die Evaluation der Methode ergab schließlich einen F1-Score von 0.63, wobei ein Wert von 1 eine perfekte Reproduzierbarkeit bedeuten würde. „Wir waren damit zuerst nicht so zufrieden, konnten die Leistung mit Anpassungen am Modell aber nur marginal verbessern.“ Da kam den Forschenden ein Gedanke: Was, wenn sich selbst Fachleute bei der Existenz und den Umrissen von Lawinen nicht immer einig sind?

Also ließ Hafner ein Satellitenbild von fünf Lawinenexpertinnen und -experten manuell kartieren und verglich deren Übereinstimmung. Resultat: In besonnten, gut sichtbaren Gebieten war die Übereinstimmung höher als in schattigen Bereichen. Insgesamt erkannten die Expertinnen und Experten gleich viel Lawinenfläche wie das Modell. Das zeigt, dass der Computer Lawinen praktisch genauso verlässlich erkennt, wie verschiedene Fachleute. In einem nächsten Schritt wird Hafner untersuchen, wie diese bei der manuellen Kartierung vorgehen und warum sie die Aufnahmen in manchen Fällen anders beurteilen. „Wenn wir diese Unsicherheiten kennen, haben wir die Chance, unser Modell entsprechend zu justieren. Unsere Zukunftsvision ist es, dass der Computer Lawinen in optischen Satellitendaten schnell und konsistent erkennt und täglich für den Schweizer Alpenraum kartiert, damit die Entscheidungsträger diese wichtigen Informationen zeitnah zur Verfügung haben.“ (Isabel Planer)

 

Spendenübergabe an die Lebenshilfe Tirol (v.li.): Jürgen Kurz/Aufsichtsratsvorsitzender Silvrettaseilbahn AG, Michael Eberharter/Lebenshilfe Tirol/Regionalleitung Landeck, und Günther Zangerl/Vorstand Silvrettaseilbahn AG. ©Silvrettaseilbahn AG

Silvrettaseilbahn AG überreichte Spendenschecks für Tirol und Ukraine

Für den guten Zweck wurden auch heuer wieder die Erlöse aus dem Verkauf der VIP-Karten des Top of the Mountain Closing Konzertes 2022 gespendet. Zwei wohltätige Organisationen – die Lebenshilfe Tirol und das Erzbistum Lemberg in der Ukraine – konnten sich über insgesamt 16.000 Euro freuen.

Die karitativen Aktivitäten rund um die Top of the Mountain Konzerte haben Tradition: Seit dem Auftritt von Robbie Williams beim Top of the Mountain Closing Konzert im Jahr 2014 wird der Erlös aus dem Verkauf der VIP-Tickets gespendet. So auch heuer beim Konzert von Kings of Leon, das am 30. April zum Abschluss der Wintersaison 21/22 stattfand. Günther Zangerl, Vorstand der Silvrettaseilbahn AG, und Jürgen Kurz, Aufsichtsratsvorsitzender der Silvrettaseilbahn AG, übergaben einen Scheck über 3.000 Euro an die Zweigstelle Landeck der Lebenshilfe Tirol. Die Spende wird insbesondere für die Weiterentwicklung im Bereich der Barrierefreiheit verwendet, etwa um Niveauunterschiede in Räumlichkeiten der Landecker Standorte auszugleichen. Eine weitere Spende in der Höhe von 13.000 Euro wird für die Versorgung von Flüchtlingskindern in der Ukraine verwendet und erging an den Erzbischof von Lemberg, Mieczysław Mokrzycki.

Gesellschaftliches Engagement als Herzensangelegenheit

„Es ist uns ein zentrales Anliegen mit unserer Unterstützung sowohl in unserer Region als auch in der Ukraine eine unbürokratische Hilfe für Mitmenschen in Not und schwierigen Lebenslagen zu leisten. Gleichzeitig möchten wir uns bei den beiden Organisationen auch nochmals für deren unermüdliches Engagement im Dienste der Gesellschaft bedanken“, so Markus Walser, ebenfalls Vorstand der Silvrettaseilbahn AG.

 

 

 

 

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