Großoffensive am Spitzingsee mit 50 LENKO-Maschinen

Die Alpenbahnen Spitzingsee GmbH. errichtet derzeit eine der größten Beschneiungsanlagen Bayerns: 50 Propellermaschinen von LENKO werden in zwei Ausbaustufen die Suttenabfahrt und Teile der Stümpflingabfahrt mit 240 l/s verfügbarem Wasser in 60 Stunden einschneien! Auf diesen Wert hin hat das Ingenieurbüro Klenkhart bei der Gesamtplanung die Schlagkraft ausgelegt. Bemerkenswert ist, dass man am Spitzingsee bisher noch keine Erfahrungen mit der Schneeproduktion hat und sich trotzdem gleich für diese Riesendimension entschied, die faktisch einen Endausbau darstellt.

28 Türme Winchtower liefert LENKO bei der ersten Ausbaustufe nach Spitzingsee. Foto: LENKO

Am Spitzingsee musste vor drei Jahren eine Grundsatzentscheidung getroffen werden: aufhören oder weitermachen. Der international bekannte Urlaubs- und Wintersportort in den Bayerischen Alpen in der Region Schliersee war vor 30Jahren die Winterdestination vor den Toren Münchens schlechthin, zuletzt musste die damalige Betreibergesellschaft jedoch Konkurs anmelden.Es fanden sich schließlich Interessenten, die sich eine positive Weiterführung nach einer intensiven Modernisierung vorstellen konnten. Geschätzter Investitionsbedarf: 10 Millionen Euro. Konkret waren dies die Unternehmensgruppe Schörghuber mit GF Stefan Schörghuber und die Kreissparkasse Miesbach. Die neue Gesellschaft begann sofort mit der Erneuerung des 2er-Sesselliftes Stümpflingbahn in eine kuppelbare 4er-Sesselbahn, ein Jahr später folgte die Suttenbahn, die ebenfalls von einem 2er-Sessellift in eine 4 SBK mit Wetterschutzhaube umgewandelt wurde. Dadurch wurde das Tegernseer Tal an das Skigebiet Spitzingsee angeschlossen, und zwar in 6 Minuten Fahrzeit statt deren 18 wie vorher. An der Talstation wurden die Parkplätze auf 200 verdoppelt und ein Ski-/Boardverleih bzw. –Service errichtet. Ein wichtiger Schritt war im Dezember 2005 auch die Eröffnung der neuen „alten“ Jagahütt’n am Gipfel des Stümpfling, dem 1506 m hohen Hausberg am Spitzingsee. Die 100 Jahre alte Traditionsgaststätte im Blockhausstil mit 130 Innen- und 300 Terrassenplätzen wurde von der Valepp neben die Bergstationen der am Stümpfling zusammentreffenden Sutten- und Stümpflingbahn versetzt und so zu einem zentralen Treffpunkt in der Skiregion aufgewertet. Nach wie vor in Betrieb ist Taubenstein-Kabinenbahn (1700 m) und zwei Schlepplifte. Diese Maßnahmen sollen das nur 70 Kilometer von München entfernte Skigebiet besonders attraktiv für Incentive- und Gruppenreisen machen, wovon auch die umliegenden Hotel- und Gastronomiebetriebe profitieren würden.

Panoramabild Wintersportgebiet Spitzingsee. Foto: Alpenbahnen Spitzingsee

Lärmarme Whisper-Maschinen gefragtDie erste Etappe sieht die Beschneiung der Suttenabfahrt und der Lorapiste vor, nächstes Jahr will man dann noch den unteren Teil der Stümpfling-Abfahrt machen. Für jede Etappe liefert LENKO jeweils 25 Propellermaschinen der Type FA540, davon sind bei der heurigen Etappe drei lärmarme Whisper-Maschinen. Außerdem haben die Alpenbahnen 28 Schneitürme für die 42 Schächte der ersten Etappe bestellt. Der sogenannte 6 m hohe, elektrisch bedienbare LENKO-Winchtower benötigt kein Fundament, kann also direkt auf den Schacht gesetzt werden. Durch den Turm erhöht sich die Schneileistung um ca. 20 %. Neu ist, dass die Schneemaschinennun auch (bei Bedarf) vom Turm aus bedient werden können. Im allgemeinen ist dies jedoch nicht notwendig, da die Anlage vollautomatisch per Funk über das Leitsystem SNOWNet gesteuert wird. Die Schneerzeuger werden von LENKO komplett mit grünen Abdeckhauben geliefert, damit sie problemlos auf denTürmen stehen gelassen werden können. Dies ist aufgrund des geringen Serviceaufwandes erstens kein Problem (ölfreier Kompressor) und zweitensauch aus ökologischer Sicht besser, da man sonst beim Aufstellen im Vorwinterdie Wiesen in Mitleidenschaft sziehen müsste.

Baustelle Hauptpumpstation an der neuen Beschneiungsanlage Suttenabfahrt. Foto: DI Weiler/Klenkhart

Nur 60 Stunden EinschneizeitDie Einschneizeit wurde wie eingangs erwähnt auf 60 Stunden ausgelegt – ein Wert, der eine schlagkräftige Anlage bedingte. Verständlich, da in diesen Höhenlagen zwischen 1 100–1 500 m jede verfügbare Zeit optimal genutzt werden muss und viel im Grenztemperaturbereich gearbeitet werden wird. Nach der zweiten Ausbaustufe wird man es am Spitzingsee also mit einer der größten Anlagen in Bayern zu tun haben. Man hat hier keine „Salamitaktik“praktiziert, sondern die Anlage sofort für den Endausbau konzipiert.Die Ausschreibung, Oberbauaufsicht und Behördeneinreichung wurde von DI Christian Weiler, Ingenieurbüro Klenkhart, abgewickelt.  Keine leichte Aufgabe für die bewährtenPlaner, die Auflagen für die Umweltverträglichkeit zu bewältigen. Man musste Verzögerungen bei der Bewilligung hinnehmen.Von den in Frage kommenden drei Schneemaschinenanbieternbekam schließlich LENKO den Zuschlag. Als Begründung gab Geschäftsführer Peter Lorenz neben demguten Preis-Leistungsverhältnis die Tatsache an, dass der angebotene Schacht Turmlösungen zuließ, ohne dass Fundamente nötig sind. Weiters war auch die Whisper-Maschine ausschlaggebend, die wegen des Lärmgutachtens gebraucht wird und bei LENKO den Vorteil hat, dass man diese Maschine aufgrund ihrer zwei Drehzahlbereiche auch wie eine „normale“ Maschine einsetzen kann. Folglich muss keine weitere Maschinentype gekauft werden, wie es bei den Mitbewerbern der Fall gewesen wäre, um diese Schneemenge zu erreichen.

Die Interviewpartner beim MM-Lokalaugenschein (v. l. n. r.): Günther Praxmarer (LENKO Austria), Michael Manthei (LENKO Deutschland), Peter Lorenz (Technischer GF Alpenbahnen Spitzingsee) und BL Stefan Heiß.

Wenig Verstellarbeit durch große BestückungFür die Firma LENKO ist dieser Auftrag einschönes Referenzprojekt. Selbstverständlich wird man die neu aufgestellte Schneimannschaft bei ihren ersten Schneierfahrungen tatkräftig unterstützen. „Wobei einem ja die Automatik bereits viel Arbeit abnimmt“, bemerkt LENKO-Austria Geschäftsführer Günther Praxmarer. „Auch das Beispiel Oberjoch zeigt, dass man auf Anhieb viel Erfolg haben kann. Außerdemergibt sich bei dieser großen Bestückung relativ wenig Verstellarbeit.“Von der Initiative in Spitzingsee profitiert übrigens auch Deutschlands größter Skipass- und Bergbahnverbund mit 75 Bahnen und Liften, die „Alpen Plus Partner“, zu denen auch noch der Skizirkus Brauneck-Wegscheid in Lenggries, die Wallbergbahn in Rottach-Egern/Tegernsee, das Skiparadies Sudelfeld in Bayrischzell/Oberaudorf sowie das Skizentrum Zahmer Kaiser in Walchsee-Durchholzen/Tirol gehören. Der seit 2002 bestehende Kartenverbundsetzt auf moderate Kartenpreise und die schnellere Erreichbarkeit für den Großraum München bzw. Rosenheim. Angesichts der hohen Spritpreise heutzutage kein unwichtiges Argument für viele Familien.mak

LEITNER: Forschung schafft Vorsprung

Um den Kundenwünschen Rechnung tragen zu können, ist eine ständige Optimierung der Produkte unabdingbar. Bei LEITNER steht eine eigene Abteilung für „Forschung & Entwicklung“ zur Verfügung.

Teamarbeit wird in der F&E-Abteilung, die von Klaus Erharter (stehend) geleitet wird, groß geschrieben. Fotos: LEITNER

Die Unternehmensabteilung „Forschung & Entwicklung“ wurde vor 4 Jahren im Rahmen einer innerbetrieblichenUmstrukturierung etabliert. Notwendig geworden war das durch das rasche Wachstum des Unternehmens, das eine Standardisierung einzelner Bauelemente notwendig machte, um Anlagen effizienter und schneller projektieren und letztendlich auch produzieren zu können. Vor diesem Hintergrund wurden die entsprechenden Fachkräfte, die vorher ihrer Arbeit im Rahmen der Konstruktionsabteilung nachgekommen waren, unter der Leitung von Ing. Klaus Erharter zu einem Team zusammengefasst. Mittlerweile sind im Bereich Aufstiegsanlagen 33 Mitarbeiter für die Entwicklung tätig. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der sukzessiven Obtimierung und marktorientierten Weiterentwicklung von Standardbauteilen. Um alle Ressourcen auszuschöpfen, nutzt man bei LEITNER vorhandenes universitäres Forschungspotenzial und vergibt Diplomarbeiten für Fachhochschulen und Universitäten. Gute Kontakte werden u. a. mit dem Institut für Fördertechnik in Stuttgart gepflegt, das im Bereich von Seilprüfungen als führend gilt. Dazu arbeitet man etwa für Windkanalversuche mit dem Institut für Aerodynamik zusammen, wo im Moment Kabinen auf Herz und Nieren getestet werden.

Der Direktantrieb punktet durch seine Umweltverträglichkeit.

Aktuelle FragestellungenDas Forschungsbudget der LEITNER Gruppe betrug 2005 rund 11 Mio. Euro und damit um 15% mehr als im Vorjahr. Im gesamten Forschungsvolumen des Unternehmens liegt der Schwerpunkt derzeit mit 30% auf den Unternehmensbereichen Windenergieund urbane Transportmittel, mit denen LEITNER die Konzentration auf den Winter aufbrechen will.Bei den Aufstiegsanlagen stehen die Entwicklungsergebnisse zweier Forschungsprojekte vor der Markteinführung:- Verfeinerung des bewährten Schlepplifts, der sich nun durch ein ausgefeiltes Modularitätskonzept und einen hohen Standardisierungsgrad auszeichnet.- Neue runde Kabine „Ruby“ von Sigma. Die leuchtend roten Varianten werden dem Kunden ab 2007 zur Verfügung stehen.Als ständige Herausforderung betrachtet man bei LEITNER darüber hinaus alle Themen, die mit der Sicherheit des Fahrgastes und Komfortverbesserung in Zusammenhang stehen.

Die neue Klemmengeneration kann leichter zerlegt und gewartet werden.

Beispiel Klemme und AntriebDie LEITNER-Klemme für Aufstiegsanlagen gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren am Markt und hat sich in dieser Zeit bestens bewährt. Dennoch ist auch sie in den letzten Jahren immer wieder ins Visier der Forschungsabteilung gerückt. So hat man vor 2 Jahren begonnen, die bewährte Variante zu überarbeiten und wartungsfreundlicher zu machen, ohne Funktionalität und Verlässlichkeit zu beeinflussen.Die daraus entstandene moderne LEITNER-Klemme „Made in Europe“ zeichnet sich nun durch eine leichtere Zerlegbarkeit aus, was zerstörungsfreie Prüfungen möglich macht. Außerdem können alle Klemmentypen in der gleichen Station eingesetzt werden. Für den Stationsbau bedeutet das die Fertigung in modularer Bauweise, Effektivität und Funktionalität wurden dadurch maßgeblich optimiert.Als ein herausragendes Ergebnis der Forschungsund Entwicklungsarbeit von LEITNER gilt der Direktantrieb,von dem mittlerweile mehr als 10 Exemplare im Einsatz sind. Der letzte wurde 2005 im Rahmen der „Sonnenrastbahn“ in Kitzbühel gebaut, zur Zeit wird eine Variante in Gröden, in der Nähe des Hotels Socher realisiert. Das große Plus dieser Antriebsvariante, die man durch Erfahrungen aus der Praxis ständig weiterentwickelt hat, ist vor allem in ihrer Umweltfreundlichkeit zu sehen. Dazu punktet der Direktantrieb durch einen langsam laufenden Elektromotor (20 Umdrehungen in der Minute), der direkt an die Seilscheibe gekoppelt ist. Dadurch gibt es keine Komponenten, die sich berühren, und nur ein einziges Wälzlager. Weitere Pluspunkte sind: Wartungsfreundlichkeit, hoher Gesamtwirkungsgrad, gutes Teillastverhalten, vibrations- und geräuscharm, kein Getriebe, kein Öl, kein mechanischer Verschleiß. Und noch einen Vorteil kann der Direktantrieb auf sich verbuchen: Sein Funktionsprinzip lässt andere Einsatzmöglichkeiten zu. So kommt die zugrunde liegende Technik im Bereich „Windkraft“ als Generator zur Anwendung, der direkt an die Flügel des Windrades gekoppelt ist. Prototypen vom „LEITWIND“ in Form des LTW62 und LTW77 sind auf der Malser Heide in Südtirol in Betrieb. dwl

40 Jahre Frey AG Stans: Von der Zufallsbekanntschaft zum Marktführer

Mit insgesamt 410 Gästen und Mitarbeitern feierte die Frey AG Stans Anfang September ihr 40jähriges Bestehen. Der Anlass auf dem Flugplatz Buochs, unweit des Frey-Firmensitzes in Stans-Oberdorf, war geprägt vom Selbstbewusstsein eines Leaders in einem hochspezialisierten Markt, der seine Tradition und Zukunft im Dienst am Kunden sucht und findet.

Seit 1969 residiert die Frey AG Stans mit Verwaltung und Produktion am Standort Stans-Oberdorf. Das Unternehmen beschäftigt heute über 70 hochqualifizierte Mitarbeiter und ist einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region.

Historischer Start-upWas heute als ein Inbegriff an Verlässlichkeit und Sicherheit steht, begann mit einem Zufall, wie Verwaltungsratspräsident und Unternehmenschef Peter Frey in seinen Grußworten an die Festgäste bekannte. Eigentlich suchte sein Vater, Unternehmensgründer Fritz Frey, vor vierzig Jahren einen Technischen Leiter für das damals im Familienbesitz stehende Bürgenstock-Hotel. Es meldete sich der Elektroniker Gerhard Hürzeler, selbst auf der Suche nach einem sicheren Standbein neben seiner kleinen Zwei-mann-Firma für Seilbahnsteuerungen. Die Affinitäten waren gegeben – der Familie Frey gehörten damals neben der Bürgenstockbahn auch mehrere Elektro-Betriebe. Fritz Frey übernahm kurzerhand Hürzeler samt Kleinbetrieb und stieg am Standort Stans in die Entwicklung und Fertigung von Seilbahnsteuerungen ein. Und fand einen dynamischen Markt vor, der die junge erfolgreiche Frey AG Stans schon 1969 aus dem angemieteten Garagenbetrieb an den heutigen Firmen- und Produktionssitz in Stans-Oderdorf übersiedeln ließ. Damals noch neun große Seilbahnbauer und der sich rasant entwickelnde Bedarf an bergtouristischen und industriellen Seilbahnlösungen führten das Unternehmen auch schnell über die Grenzen des „Seilbahnkantons Nidwalden“ (Peter Frey) in die Welt. Meilensteine der frühen siebziger Jahre waren unter anderem die elektrischen Ausrüstungen für fünf 80-Personen-Pendelbahnen und drei Schwerlast-Materialbahnen im indonesischen Westirian.

Bei strahlendem Festwetter folgten über 400 Gäste und Mitarbeiter der Jubiläums-Einladung auf den Flughafen Buochs.

(Fort-)SchrittmacherTechnologisch blieb man nicht nur auf der Höhe der Zeit, sondern wurde zum echten Schrittmacher im Seilbahnbereich. Die Übergänge von der Elektromechanik zur Vollelektronik bis hin zu den heute überall anzutreffenden Computersteuerungen wurden entscheidend von Stans aus mitgeprägt. Von mechanischen Kopierwerken aus eigener Produktion zur Fahrzeug-Standortermittlung und den Steuerungen für die voluminösen Ward-Leonard-Antriebe ging die Entwicklung über die ersten thyristorgespeisten Gleichstromantriebe (ab 1978), den elektronischen Kopierwerken (ab 1986) zu den heute aktuellen programmierbaren Steuerungen (PSS) und Frequenzumrichter-Antrieben (1998 bzw. 2000). Hinzu kamen Kommunikationsund Überwachungssysteme, die nicht nur den Betrieb immer sicherer machten, sondern durch moderne Visualisierung auch die Bedienungvereinfachten – weg vom riesenhaften Analogsteuerpult hin zum PC-Terminal mit intuitiv bedienbarem Touchscreen. Die Revolutionen vollzogen sich dabei freilich meist im verborgenen – die breite Öffentlichkeit, will heißen der Fahrgast, bekam davon im Normalfall des störungsfreien Betriebs nichts mit. Umso stolzer ist man in Stans deshalb auch, dass viele der spektakulärsten Bahnbauten in den vergangenen vier Jahrzehnten das imaginäre Label „Frey AG inside“ tragen. Insgesamt fahren bis heute rund 1 300 Seilbahnen in 44 Ländern mit Antriebstechnik und Steuerungen aus Stans.

Peter Frey (Mitte) mit den Gastreferenten des Festabends: Dr. David Bosshart (l.), CEO Gottlieb Duttweiler Institut fürWirtschaft und Gesellschaft und einer der Väter des erfolgreichen Migros-Konzepts, plädierte für eine klare Ausrichtung des Schweizer Tourismusmarketings an neuen gesellschaftlichen Werten – nicht an kurzfristigen Moden und Trends; Thomas Bucheli, RedaktionsleiterSF Meteo, erläuterte kurz- und langfristige Wetter- und Klimaphänomene.

Solide Basis für die ZukunftDie Frey AG Stans wird seit 1992 von Peter Frey geleitet, beschäftigt heute 73 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben „kerngesund“. In Stans gab Peter Frey die Übernahme der deutschen EAG Elektronik Apparatebau GmbH bekannt: als neue Frey FUA AG werden die Aktivitäten des Weltmarktführers für Signal- und Sicherheitseinrichtungen an der angestammten Produktionsstätte in Markt Schwaben bei München weitergeführt.

Auch bei den USamerikanischen Metro-Shuttles der achtziger Jahre war die Frey AG Stans maßgeblich beteiligt.

Als größte Herausforderung am Markt für Seilbahnsteuerungen, den sich das Unternehmen als Schweizer Marktleader (ca. 60% Marktanteil) international mit zwei weiteren Anbietern teilt, sieht man einen wachsenden Kosten- und Leistungsdruck im Neu- und Umbausegment sowie wachsende Serviceanforderungen auf Betreiberseite.

Maschinen für Menschen: Ein wesentlicher Beitrag der modernen Steuerungstechnik ist die intuitive Bedienbarkeit komplexer Anlagen durch visualisierte Touchscreen-Panels.

Nur mit einem klaren Bekenntnis zu hoher Produkt- und Servicequalität, in deren Zentrum die maximale Sicherheit für Bahnbetreiber und Fahrgäste steht, lasse sich diesen Herausforderungen auch in Zukunft erfolgreich begegnen, so Peter Frey. Dass die Frey AG Stans hier auf dem richtigen Kurs ist, zeigt das laufende Geschäftsjahr, das sich nach Aussagen der Firmenleitung „hervorragend entwickelt“.tb

Geschärftes Profil von Reichmann

Der deutsche Präzisionsmaschinen-Hersteller Reichmann aus dem bayrischen Weißenhorn profiliert sich zunehmend als Spezialist in den einzelnen Disziplinen des Ski- und Snowboardservice. Nach dem großen Wurf mit der Profi-Kanten-Tuning-Maschine DTS-U sowie der Ausbaustufe DTS-U PRO, rückenweitere Kantenbearbeitungsmaschinen von Reichmann in den Fokus von Kunden und Interessenten.

Die neue DTS-U PRO mit Touchpanel-Steuerung. Fotos: Reichmann

Ski- und Boardmodelle, die in Funktionalität und Layout zunehmend unterschiedlich gestaltet werden, fordern immer mehr individualisierte Kantenpräparierungen.Deutlich wird das sowohl bei den stark taillierten Carving-Ski als auch den derzeit stark nachgefragten, sehr breiten Freeride-Ski mit ausgesprochen unterschiedlichen Körpern und Körpergeometrien. Alle Skivarianten erfordern bei der Präparation individuelle Vorgehensweisen.  Im Vordergrund steht dabei das Sicherheitsbedürfnis der Kunden im Sportfachhandel und in Rent-Shops. Denn, nur durch absolut sicheren Grip undexakte Richtungssteuerung sind die technisch ausgereiften Sportgeräte sicher zu beherrschen. Dies gilt, wie viele Ski- und Snowboard-begeisterte Wintersportfans zu häufig glauben, nicht nur für sportlich-orientierte Ski- und Snowboardfreunde, sondern gerade für Einsteiger und den Großteil aller funorientierten Freunde des weißen Sports. Je seltener und je unregelmäßiger dem temporeichen Sport gefrönt wird, desto perfekter muss das Equipment präpariert sein.

Stefan Reichmann (r.) und Dieter Miller überprüfen die umgesetzten Detaillösungen an der Profi-Kanten- TuningmaschineDTS-U PRO.

Richtige VorbereitungKanten nicht richtig gepflegt, kein Grip – die Ski verschneiden oder unfahrbare Sportgeräte sind die Folgen. Spaßfreie Stunden mit erheblichem Kraftaufwand bei Kunden bedeuten langfristig eine unzureichende Kundenbindung im Handel. Von langwierigen Verletzungen der Betroffenen ganz zu schweigen.Den speziellen Anforderungen werden heute zunehmend Spezialmaschinen für das Kanten-Tuning wie die DTS-U oder die Reichmann KFM-U für das Unterkanten-Polishing gerecht.Insbesondere die DTS-U stellt für kleinere und mittlere Betriebe eine einzigartig wirtschaftliche Lösung dar. Kompakt in den Abmessungen, schnell durch das Präparieren von Seiten- und Unterkante in nur einem Arbeitsgang und sowohl für Ski als auch für Board geeignet, ist sie wirtschaftlich durch den hohen Durchsatz nicht zu schlagen. Zunehmend setzen auch Ski- und Snowboardhersteller, die das Kanten- Endfinish in der Produktion mit Profimaschinen wie der DTS-U PRO durchführen, auf die Reichmann-Präzision. Hersteller wie Rossignol, Völkl, Nidecker, Scott oder auch Head empfehlen nicht nur den Service mit Reichmann-Maschinen durchzuführen, sondern setzen die Maschinen für das Kanten-Tuning in ihrem Produktionsprozess, bei der Präparation für Produktpräsentationen und im Weltcup-Rennsport ein.

Schnelle und hygienische Trocknung mit dem Reichmann CLEAN-DRY Schuhtrockner.

Neue Rent- und Depot-LinienKeine Frage bleibt mehr offen, jede Herausforderung wird gelöst. Jeder Dienstleistungsbetrieb für Ski- und Snowboardservice oder -verleih hat mit Reichmann den richtigen Berater und Lösungsanbieter als Partner. Von Kleingeräten über Profi-Single-Maschinen und vollautomatische Service-Center bis hin zu vollständigen, kundenorientierten Rent- und Depoteinrichtungen kann mit Unterstützung des Reichmann-Beratungsteams so gut wie jede Idee realisiert werden. Perfekte Trocknung und sichere Aufbewahrung garantieren hervorragend präparierte Ski, Boards, Helme, Schuhe und Stöcke. Insbesondere die Hygiene Schnelldesinfektion mit Desinfect Plus in Verbindung mit Fresh Air erzeugt größtes Wohlbefinden beim Tragen von Ski- und Boardschuhen.Speziell für geringe Raumabmessungen wurden die Aufbewahrungs- und Depotmodelle entwickelt. Sicher gleiten sie in Schienen, effizient durchdachte Hänge- und Schranksysteme sorgen für die beste Ausnutzung des vorhandenen Raumes. Das Depotsystem glänzt zudem durch einfaches Handling mittels elektronischem Transponder. Die neue Software rentmaxx ist die optimale Ergänzung für die Rent- und Depotprodukte. In Verbindung mit den Rent- und Depotkomponenten entsteht ein integriertes System mit höchster Transparenz, einfachen Abläufen und wirtschaftlichem Betrieb für Kunden und Betreiber.Kreative Grenzen kennen die Rentund Depotlinien so gut wie nicht. Von der Standard-Version in hellem, freundlichem Holz bis hin zu Retro- oder Science-Fiction-Einrichtungsvarianten, alles ist realisierbar. Das Know-how des Reichmann-Beratungsteams garantiert effizienteste Raum- und Prozesslösungen bei Einrichtungsplanung, Finanzierung und Realisierung: Jeder Quadratzentimeter wird für bestmögliches Handling ausgenutzt. Beim Aufbau unterstützen Montage-Profis zur schnellstmöglichen Realisierung.

Helles, freundliches Holz sorgt bei der Standard-Shopeinrichtung für eine entspannte Atmosphäre.

Sowohl die neuen Rent- und Depot-Linien, als auch das notwendige Einrichtungs-Zubehör und die Rent- und Depot-Software erfüllen selbstverständlich die hohen Reichmann-Qualitätsansprüche „Anwender orientiert, flexibel und sicher“.Infos: www.reichmann-skiservice.de

ETB: Die Präsentation ist entscheidend

Alois Edenhauser, Leiter der Abteilung Gastronomie bei der Edinger Tourismusberatung (ETB), ist bekannt als jener Mann, der die SB-Marktrestaurants am Berg salonfähig gemacht hat. Obwohl das Konzept nahezu bis zur Perfektion ausgereift ist, feilt Edenhauser im Detail weiter. Vor allem bei der Präsentation und dem Zusatzgeschäft ist noch vieles möglich.

Alois Edenhauser, Leiter der Abteilung Gastronomie bei der Edinger Tourismusberatung, im Gespräch mit dem MONTAIN MANAGER.

Edenhauser ist der Überzeugung, dass SB-Bergrestaurants, die von Seilbahnunternehmen betrieben werden, unbedingt noch mehr auf attraktive Optik setzen müssen, um sich gegenüber der privaten (Bedien) Konkurrenz erfolgreich behaupten zu können. Man müsse die Waren anspruchsvoll präsentieren und möglichst großzügige Free-Flow-Bereiche einrichten. Wie sich intensive Präsentation auswirken kann, analysierte Edenhauser zuletzt anhand von vier Vergleichsbetrieben im Skigebiet Serfaus-Fiss am Beispiel „Kuchenbuffet“. Das Ergebnis zeigte, dass bei „normaler“ Präsentation der Anteil des Kuchenumsatzes am Gesamtumsatz ca. 2% betrug, hingegen bei intensiver Präsentation stieg dieser Anteil auf 6%, also auf das Dreifache! „Und da Kuchen als Zusatzgeschäft gilt, wenn man weiß, zu welcher Tageszeit diese verzehrt werden, kann diese Entwicklung für ein Restaurant nur günstig sein“, so Edenhauser. „Mit anderen Worten: Es geht um ein gezieltes Einsetzen dieses Produktes, um das Nachmittagsgeschäft anzukurbeln. Wobei es in Skigebieten, in denen alles über Zeit abgerechnet wird, durchaus auch gesamtbetrieblich gesehen einen Nutzen bringt, wenn man die Verweilzeiten im eigenen Skigebiet erhöhen kann. Das bringt doppelt Geld. Wenn man allerdings den Skifahrer ganztags im Gebiet halten will, muss man den gestiegenen Anforderungen gerecht werden. Das heißt, man muss professionell präsentieren und auf der gleichen Ebene wie ein Konditor anbieten!Selbstbedienungsbereich soll die Gäste beeindruckenEin Beispiel für diese Philosophie wird Edenhauser demnächst am Semmering mit den Skiliften Stuhleck realisieren. An der Bergstation der neuen kuppelbaren 6er-Sesselbahn, die den Weißenelf-Schlaglift (SL) ersetzt, soll das neue Pistenrestaurant mit 250 Innen- und 400 Außenplätzen entstehen – übrigens die erste von der Liftgesellschaft selbst betriebene Gastronomie. Es wird einen ausgesprochen großzügigen Selbstbedienungsbereich geben, der die Gäste beeindrucken soll. Anziehend wird auch die Architektur sein. Aufgrund der steilen Hanglage wird das ganze Restaurant samt Terrasse „in der Luft stehen“, also auf Stützen platziert. Nur der Küchenbereich und die Selbstbedienung werden auf Fundamenten errichtet. „Die Umsetzung stellt hohe Anforderungen, der sich alle Beteiligten stellen: der Bauherr, der Architekt und die Edinger Tourismusberatung. Es wird Schwerpunkte geben, die etwas von den Fisser Restaurants abgeleitet sind. Z. B. wird man hier in das Kuchengeschäft massiv einsteigen und eine riesige Kuchentheke machen. Generell kann man sich viel von diesem Projekt erwarten“, meint Edenhauser.

    
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„Wasser und Fels“ – das energetische Gastein

Das Gasteinertal, das seit Jahrhunderten den Beinamen „Tal des Wassers“ trägt, entdeckt altes Wissen wieder neu: die Aktivierung von Kraftplätzen! Unter dem Motto „Wasser und Fels“ hat sich das Gasteinertal in Zusammenarbeit mit dem deutschen Geomanten und Künstler Peter Frank auf die Suche nach diesen uralten Kraftzentren begeben und mittels Steinskulpturen „punktiert“. Dadurch kann sich die ursprüngliche Kraft wieder voll entfalten, was allen Wanderern, Nordic Walkern oder Bikern entlang dieser Route gesundheitlich zugute kommen soll.

Albert Wyler, GF Bergbahnen Titlis Rotair: Die Vorteile eines Gesamtanbieters nutzen

In der Schweiz praktizieren die Bergbahnen Titlis Rotair mit ihren Gastronomiebetrieben und dem eigenen Hotel den amerikanischen Weg „one mountain, one company“. Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, wie die eigene Positionierung aussieht und was man von der Zukunft erwartet, erklärte Geschäftsführer Albert Wyler im Gespräch mit dem Mountain Manager.

Albert Wyler, GF Bergbahnen Titlis Rotair. Fotos: BB Titlis Rotair

MM-FRAGE: „Wann wurde die 1. Bahn auf den Titlis gebaut und wie hat sich das Bergbahnunternehmen Titlis Rotair weiterentwickelt?“Albert Wyler: „Unser Unternehmen ist sehr alt. So wurde die 1. Bahn, eine Standseilbahn, 1911 gebaut, also zu Urzeiten des Bergbahnbaus. 1927 gab es dann die erste Luftseilbahn und 1941 den ersten Skilift. 1967 sind wir erstmals zum Gletscher hochgefahren. Seit 1965 haben wir eigene Restaurationsbetriebe und seit 1999 ein eigenes Hotel.“MM-FRAGE: „Liegt der Hauptumsatz im Sommer oder im Winter?“Wyler: „In den Anfängen war unsere Bahn sicher sommerbezogen, das hat sich dann mit der Entwicklung des Wintersports verändert, sodass der Umsatz in den 50er und 60er Jahren sehr stark winterlastig war. Seit 1975 und dann vor allem in den 90er Jahren ist der Sommer wieder stärker geworden, weil wir den Berg zu dieser Zeit als Ausflugsberg ausgebaut haben. Heute machen wir rund 40% unseres Umsatzes im Sommer und 60% im Winter. Damit ist der Winter am stärksten, aber der Sommer ist auch sehr wichtig für uns. Im Sommer 2004/05 hatten wir etwa einen Umsatz von 14,8 Mio. sfr und im Winter 2005/06 rund 22,2 Mio. sfr. Diese Zahlen schließen die Gastronomie und den Hotelbetrieb ein.“MM-FRAGE: „Wie sind Sie mit der laufenden Sommersaison zufrieden?“Wyler: „Die Sommersaison läuft sehr gut. Wir hatten einen fantastischen Juli – der August war wetterbedingt natürlich nicht mehr so gut. Ende Juli war der Gletscher stark ausgeapert, Anfang August hat es dann kompakt ca. 50 bis 60 cm geschneit. Dieser Schnee ist liegen geblieben. Darauf hat es dann Ende August nochmals rund 70 cm geschneit, sodass der Gletscher jetzt wieder sehr gut aussieht und wir Ende September mit dem Herbstskilauf starten können. Insgesamt schätzen wir, dass es dieses Jahr die beste Sommersaison geben wird, die wir jemals hatten.“

Die Bergbahnen Titlis Rotair verkaufen Ferien.

MM-FRAGE: „Was bieten Sie im Sommer, gab es dieses Jahr Neues?“Wyler: „Sommer- und Wintergäste sind bei uns völlig unterschiedlich, beide benutzen aber die gleichen Bahnen. Natürlich passen wir das Angebot wie z. B. die Gastronomie dann entsprechend an. Am Berg gibt es dazu eine Reihe von Tourismusangeboten, vom Fotostudio, wo man nostalgische Fotos machen kann, bis zum Uhrenladen. Für das ,Uhren-Shopping’ hat der größte Schweizer Uhrenhändler Bucherer bei uns auf der Bergstation einen respektablen stylisch schönen Uhrenladen eingerichtet. Besonders schön ist auch die Gletschergrotte, wo man das Eis anfassen und in stimmungsvoller Umgebung bewundern kann.In den letzten Jahren haben wir die Outdoor-Aktivitäten stark ausgebaut. Wir haben eine Sesselbahn ,Ice Flyer’, die im Sommer über den Gletscher zum Gletscherpark führt. Dort kann man mit Gummireifen rutschen oder mit kleinen Schlitten fahren. Ein Förderband bringt die Gäste dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Das ganze Angebot ist natürlich wetterabhängig, wobei aber schon sehr schlechtes Wetter sein muss, damit die vielen jungen Gäste auf diese Möglichkeiten verzichten. In diesen Bereich haben wir dieses Jahr auch wieder viel investiert. So haben wir das Angebot neu gestaltet und stark ausgebaut. Das hat sich sehr gut bewährt, sodass wir auf dieser Schiene weiterfahren werden.“„Wenn das Klima wärmer wird, gibt es für die Berge viel Potenzial“MM-FRAGE: „Welchen Stellenwert hat für Sie der Sommer generell im Bergbahngeschäft, denken Sie, dass der Sommer in der Schweiz schon genügend genützt wird?“Wyler: „Wir haben in der Schweiz einige traditionelle Sommer-Ausflugsberge, die ihr Geschäft praktisch nur im Sommer machen wie z. B. den Pilatus, die Rigi, das Jungfraujoch oder am Säntis wird auch nicht Ski gefahren. Ich denke aber schon, dass man bei einigen geeigneten Bergen im Sommer noch mehr machen kann. Wenn ich mir die Entwicklung ansehe und wenn es stimmt, dass sich das Klima erwärmt, werden Ferien in den Bergen attraktiver werden. Man sehnt sich im Sommer nach der Wärme und wenn man das wie etwa im letzten Juli bei uns auch findet, muss man nicht unbedingt in den Süden. Da fühlt man sich bei 30° in den Bergen doch viel wohler. Da gibt es für die Berge und die Alpen noch viel Potenzial.Ich finde es deshalb schade, dass sich viele Bergbahnen und Orte einseitig auf den Winter konzentrieren und im Sommer passiert relativ wenig, obwohl die Gegend schön ist. Die Infrastruktur liegt dann einfach brach. Natürlich werden in einigen Orten schon Anstrengungen unternommen, um dagegen anzukämpfen – aber es ist natürlich nicht einfach. Vielfach ist es so, dass eine einzelne Bahn oder ein Hotel allein nichts machen kann, da muss schon der ganze Ort mitmachen.“

Mit 60% des Umsatzes ist der Winter besonders wichtig für die Bergbahnen Titlis Rotair.

MM-FRAGE: „Welche Gäste sprechen Sie im Sommer, welche im Winter an? Gibt es Unterschiede in der Struktur, dem Einzugsgebiet?“Wyler: „Sommer und Winter sind für uns völlig unterschiedlich. Im Winter kommen hauptsächlich Wintersportler, Skifahrer, Snowboarder usw. für eine Woche oder auch nur einen Tag. Unsere Gäste kommen dabei aus Europa, der Schweiz, Deutschland, Holland, Schweden, Norwegen – einige Gäste auch aus Amerika. Dabei hatten wir in den letzten Jahren auch keine großen Änderungen zu verzeichnen. Im Sommer haben wir internationale Ausflugsgäste aus Übersee, Amerika und Südamerika. Mehrheitlich kommen unsere Sommergäste aber aus Südostasien – Indien oder China.“MM-FRAGE: „Wie sieht das Winterangebot aus, gibt es Neues für 2006/07?“Wyler: „Im Winter gibt es das umfangreiche Angebot, für das wir bekannt sind. Neu für die Saison 2006/07 sind die Erweiterungen in der Beschneiung. Wir investieren diesen Sommer rund 6 Mio. sfr in den Bau von Schneeanlagen, mit denen dann ca. 8 bis 9 km Pisten zusätzlich beschneit werden können. Bisher hatten wir zum Großteil eine punktuelle Beschneiung, was natürlich etwas mühsam ist. Jetzt werden Teile davon erneuert und ergänzt. Bei den Bauarbeiten sind wir auf gutem Weg, wobei es im August Verzögerungen gegeben hat – aber wir werden rechtzeitig fertig werden. Wenn die Arbeiten im Oktober abgeschlossen sind, werden rund 39% unserer Pisten schneesicher sein. Das ist für die Schweiz sehr viel, für Österreich weniger. Bei der Beschneiung sind wir in der Schweiz im Rückstand. Das hat u. a. auch damit zu tun, weil grüne Gruppierungen sich lange Zeit dagegen ausgesprochen haben. Heute wird aber immer offensichtlicher, dass die Beschneiung auch für die Natur Vorteile hat. Wenn man über eine saubere Grundbeschneiung verfügt, wird die Grasnabe geschützt. Der Widerstand gegen eine Beschneiung ist nicht mehr so groß. Natürlich braucht man die notwendigen Bewilligungen, aber die Haltung hat sich doch verändert. In zwei Jahren wird es dann eine weitere Etappe zum Ausbau der Beschneiung geben.“MM-FRAGE: „Welche Rolle spielen Events, worauf legen Sie Wert bei der Auswahl?“Wyler: „Generell werden im Moment sehr viele Events gemacht, da herrscht fast schon so etwas wie eine ,Eventitis’. Aber natürlich gibt es auch bei uns unterschiedliche Veranstaltungen, die wir gemeinsam mit Organisationen oder Einzelpersonen durchführen. Wir legen dabei Wert auf lustige Sachen. Diejenigen, die wollen, sehen zu oder machen mit. Andere Gäste, die sich nicht dafür interessieren, sollen aber nicht gestört werden. Das ist unser Motto. So gibt es u. a. den Waterslide-Contest, das Ice Festival oder Rock & Pop Veranstaltungen. Das größte Event ist aber das FIS Weltcup Skispringen vor Weihnachten. Das hat auch starke Aus- bzw. Folgewirkungen, die Presse ist vor Ort, Fernsehstationen sind da.“

Blick auf die Sommer- und Winterdestination Engelberg.

„Bei uns kann man ,Ferien’ kaufen!“MM-FRAGE: „Ihr Unternehmen betreibt nicht nur Aufstiegsanlagen, sondern auch Gastrobetriebe und das Hotel Terrace – worin sehen Sie hier Vorteile?“Wyler: „Wir sind heute ein gesamtheitlicher Anbieter, da liegen die Vorteile auf der Hand. Bei uns kann man ,Ferien’ einkaufen. Der Gast kann ein fertig geschnürtes Paket bekommen und muss sich dann nur noch um die An- und Abreise kümmern. Übernachtung, Frühstück, Abendessen, Animation und der Skipass sind von einem Anbieter zu bekommen. Wir haben sogar Allinclusive-Angebote zusammengestellt. Dabei machen wir in Absprachemit dem Ort auch unsere eigene Akquisition. Bei unseren Unternehmen – Bahn, Hotel und Gastronomie – ist es uns wichtig, dass einer den anderen befruchtet. Wenn die Hotelbetten ausgelastet sind, gibt das Umsatz für die Bahn und die Gastronomie. Gute, früh eingeschneite Pisten sorgen für eine gut ausgelastete Hotellerie. Schlussendlich profitiert dann das ganze Unternehmen, wenn eine Abteilung der anderen helfen kann. Das kann man auch gut mitZahlen belegen, wie sich das verhält. Natürlich haben wir diese Vorgangsweise nicht erfunden, das ist der amerikanische Weg ,one mountain, one company’. Dort hat man sich ein Gebiet ausgesucht und alles aufgebaut. Bei uns ist die Entwicklung völlig anders abgelaufen. So ist das Hotel, das wir übernommen haben, nicht neu. Es stammt aus der Jahrhundertwende 19./20. Jhd und gehörte dem Club Méditerrannée, der das Hotel verkauft hat. Es stand dann lange leer, bis wir eingestiegen sind – wir haben also aus der Not eine Tugend gemacht. Grundsätzlich ist es nicht einfach, wenn man als Bergbahnunternehmen völlig unterschiedliche Betriebszweige führen muss. Aber wir haben dazu natürlich unsere Fachleute.“MM-FRAGE: „Wie sieht das Angebot in der Gastronomie aus, bodenständig oder international?“Wyler: „Das Angebot ist den jeweiligen Gästen entsprechend unterschiedlich. Im Sommer gibt es asiatische, also thailändische und indische Küche. Im Winter bieten wir bodenständige, gut bürgerliche Küche. Wir legen in jedem Fall Wert darauf, dass der Service gut ist und man sich wohlfühlt. Das Spektrum reicht vom Selbstbedienungslokal bis zum Restaurant mit Bedienung, sodass jeder Gast das Passende findet. Heute Nachmittag werde ich dazu einen weiteren Gastrobetrieb mieten, später kaufen. Dabei handelt es sich wieder um ein Hotel, das Sporthotel Trübseehof auf 1.800 m, das in Konkurs gegangen ist. Das werden wir adaptieren und in unser Gesamtangebot integrieren.“MM-FRAGE: „Seit 2003 ist der Zusammenschluss der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, Melchsee-Frutt und Titlis Rotair zum ,Schnee-Paradies Hasliberg-Titlis’ in Vorbereitung. Was spricht dafür?“Wyler: „Alle 3 betroffenen Skigebiete sind mittelgroß, dazu liegen wir im Einzugsgebiet von Luzern, Basel und Bern. Mit dieser Ausgangssituation kann man grundsätzlich gut arbeiten. Ein Problem, das wir allerdings alle haben, liegt im Ferientourismus, d. h. es ist eher schwierig, Gäste eine Woche zu uns zu bringen. Wir merken den Trend zu kürzeren Urlauben sehr stark, die Gäste kommen am Donnerstag und bleiben bis Sonntag. Am Sonntag wird es dann ruhig. Um gegen diesen Trend ankämpfen zu können, braucht es ein großes Skiareal. Das zeigen Beispiele in Frankreich, in Österreich oder Südtirol. Dort gibt es dann einfach eine Vielzahl an Möglichkeiten. Warum soll sich der Gast in seinen Ferien mit 20 km Pisten zufrieden geben, wenn er in anderen Destinationen 200 km vorfindet, wo er wählen kann? Hasliberg Meiringen, Melchsee-Frutt und Titlis Rotair haben die Möglichkeit, Gebiete zu verbinden und dadurch größer zu werden. Außerdem sehen wir durch den Zusammenschluss eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Dasmuss aber nicht heißen, dass alle Bahnen in einer Gesellschaft vereint sind, hier kann man sich am Beispiel Sella Ronda in Südtirol orientieren. Es braucht einfach den Willen zur Zusammenarbeit,dann ist schon sehr viel möglich.“„Das Projekt wird allen Beteiligten zugute kommen“MM-FRAGE: „Für diesen Zusammenschluss wurde die technische Machbarkeit überprüft – welches Ergebnis brachte diese Studie?“Wyler: „Von der technischen Seite her ist der Zusammenschluss problemlos zu machen. Wir haben heute ein Konzept, wo wir 8 Anlagen bauen müssen. Diese Anlagen sind logisch begründbar und nachvollziehbar. Unsere Skigebiete liegen in einer Höhe zwischen 1800 und 2500 m, es gibt gute Hanglagen, es ist nicht zu flach und nicht zu steil. Dazu ist das Gebiet gut besonnt. Von der Technik her, gibt das Ganze Sinn und lässt sich machen.“MM-FRAGE: „Welche Kosten werdenanfallen?“Wyler: „Der Kostenaufwand beträgt geschätzte 55 Mio. sfr, wobei die einzelnen Unternehmen die Kosten auch selber aufbringen sollen. Möglich ist das durch den Zeitraum von rund 7 Jahren, den wir uns geben. In dieser Zeit möchten wir das Eigenkapital so aufstocken, dass wir die Realisierung zum Großteil mit eigenen Mitteln bewerkstelligen können. Das ist natürlich abhängig davon, wie sich die kommenden Jahre wirtschaftlich entwickeln – im Moment sieht es gut aus. Diese Überlegungen sind auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass zu viel Fremdkapital entsprechende Risiken mit sich bringt, wenn dann alles nicht so gut läuft.“MM-FRAGE: „Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?“Wyler: „Die aktuelle Situation zeigt eine sehr große Opposition gegen das Projekt. Das kommt vorrangig vom WWF oder Pro Natura, die kategorisch dagegen sind. Wir haben allerdings eine Gesprächsbasis gefunden, sitzen an einem Tisch und sprechen vernünftig miteinander. Wir versuchen also objektiv zu diskutieren. Die Tendenz geht im Moment dahin – wenn schon ein Zusammenschluss, dann unter anderen Vorzeichen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten mit Vorund Nachteilen. Das bezieht sich z.B. auf die Linienführung, wobei das Einfluss auf die Anzahl der Anlagen hätte. Weniger Anlagen bedeuten, dass weniger Skigebiet erschlossen wird. Das ist im Endeffekt natürlich günstiger, wirtschaftlich attraktiver. Hier sind wir in Gesprächen – wie weit wir dabei kommen, ist schwer zu sagen. Wir werden das Projekt voraussichtlich überarbeiten. Parallel dazu müssen wir die kantonalen Richtpläne anpassen, also die planerischen Voraussetzungen schaffen, dass wir so etwas überhaupt machen können. Dazu muss die Politik zustimmen. Aber auch diese Seite will natürlich genaue Pläne, genaue Angaben zur Umweltverträglichkeit etc.Wir sind dabei und gehen Schritt für Schritt vorwärts. Es ist ein schönes Projekt und ich bin überzeugt, dass es allen Beteiligten und der ganzen Region zugute kommt, wenn wir es machen könnten. Der touristische Input im Winter, aber auch im Sommer wäre sehr stark.“ dwl

Ausgabe 6/2006

Editorial
Inhalt
MM MAGAZIN
PISTENGASTRONOMIE & ERLEBNISWELTEN
• Meinung: Prof. Siller: Mitarbeiter brauchen gemeinsame Ziele
• FHE: Maßgeschneiderte Lösungen sind das Gebot der Stunde
• Edinger: Präsentation ist entscheidend
• Schorn: Spiel und Spaß für jedes Alter
• Baumkronenweg ist Besuchermagnet
• Wasser & Fels: das energetische Gastein
SKISERVICE & RENT
• Geschärftes Profil von Reichmann
• Montana: Deutlicher Kundenzuwachs
NEUE BAHNEN
• Leitner: Hochalmbahn
• Garaventa: Sunnegga-Blauherd Kombibahn
• Leitner: Forschung schafft Vorsprung
• Doppelmayr/Garaventa: SSB Taksim
• Turracher Höhe
MARKETING & MANAGEMENT
• 42. MM-Interview: Albert Wyler, Titlis Engelberg
• Jubiläum der Frey AG
• 10 Jahre Mountain Quality Check
TECHNIK & WIRTSCHAFT
SNOWMOBILES
• Technische Tabellen
• Range Runner von Taubenreuther
• Bearcat-Modell 2007
• Prinoth: Präzision im ewigen Eis 48
• Kässbohrer in Russland
• PistenBully All Season
HALFPIPE & FUNPARK
• Bächler-Neuheiten für Funparks
• Zaugg: Superpipe alleine bringt’s noch nicht
BESCHNEIUNG
• Freimoser: Spezialkabelbau
• LENKO in Spizingsee
• Compact Power überzeugt Lech
• High Tech in Russland
• YORK Projekte 2006 weltweit
FIRMEN NEWS
• Carvatech: Positives Echo
• Inauen-Schätti AG
• Kaser Skicarpet v06
• Compac: Wachstum in Sicht
• Pfeifer: Kompetenter Seilbahnpartner
• Baucon: Planung und Abwicklung aus einer Hand

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Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
Neueste technische Entwicklungen, zukunftsweisende Trendanalysen und internationale Recherchen stehen im Vordergrund der Berichterstattung.
Aktuelle Reportagen über branchenrelevante Ereignisse, interessante Beiträge von renom mierten Gastautoren sowie Interviews mit markanten Persönlichkeiten und wissenswerte News machen den MOUNTAIN MANAGER zur Pflichtlektüre.

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