Um den Kundenwünschen Rechnung tragen zu können, ist eine ständige Optimierung der Produkte unabdingbar. Bei LEITNER steht eine eigene Abteilung für „Forschung & Entwicklung“ zur Verfügung.

Teamarbeit wird in der F&E-Abteilung, die von Klaus Erharter (stehend) geleitet wird, groß geschrieben. Fotos: LEITNER

Die Unternehmensabteilung „Forschung & Entwicklung“ wurde vor 4 Jahren im Rahmen einer innerbetrieblichenUmstrukturierung etabliert. Notwendig geworden war das durch das rasche Wachstum des Unternehmens, das eine Standardisierung einzelner Bauelemente notwendig machte, um Anlagen effizienter und schneller projektieren und letztendlich auch produzieren zu können. Vor diesem Hintergrund wurden die entsprechenden Fachkräfte, die vorher ihrer Arbeit im Rahmen der Konstruktionsabteilung nachgekommen waren, unter der Leitung von Ing. Klaus Erharter zu einem Team zusammengefasst. Mittlerweile sind im Bereich Aufstiegsanlagen 33 Mitarbeiter für die Entwicklung tätig. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der sukzessiven Obtimierung und marktorientierten Weiterentwicklung von Standardbauteilen. Um alle Ressourcen auszuschöpfen, nutzt man bei LEITNER vorhandenes universitäres Forschungspotenzial und vergibt Diplomarbeiten für Fachhochschulen und Universitäten. Gute Kontakte werden u. a. mit dem Institut für Fördertechnik in Stuttgart gepflegt, das im Bereich von Seilprüfungen als führend gilt. Dazu arbeitet man etwa für Windkanalversuche mit dem Institut für Aerodynamik zusammen, wo im Moment Kabinen auf Herz und Nieren getestet werden.

Der Direktantrieb punktet durch seine Umweltverträglichkeit.

Aktuelle FragestellungenDas Forschungsbudget der LEITNER Gruppe betrug 2005 rund 11 Mio. Euro und damit um 15% mehr als im Vorjahr. Im gesamten Forschungsvolumen des Unternehmens liegt der Schwerpunkt derzeit mit 30% auf den Unternehmensbereichen Windenergieund urbane Transportmittel, mit denen LEITNER die Konzentration auf den Winter aufbrechen will.Bei den Aufstiegsanlagen stehen die Entwicklungsergebnisse zweier Forschungsprojekte vor der Markteinführung:- Verfeinerung des bewährten Schlepplifts, der sich nun durch ein ausgefeiltes Modularitätskonzept und einen hohen Standardisierungsgrad auszeichnet.- Neue runde Kabine „Ruby“ von Sigma. Die leuchtend roten Varianten werden dem Kunden ab 2007 zur Verfügung stehen.Als ständige Herausforderung betrachtet man bei LEITNER darüber hinaus alle Themen, die mit der Sicherheit des Fahrgastes und Komfortverbesserung in Zusammenhang stehen.

Die neue Klemmengeneration kann leichter zerlegt und gewartet werden.

Beispiel Klemme und AntriebDie LEITNER-Klemme für Aufstiegsanlagen gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren am Markt und hat sich in dieser Zeit bestens bewährt. Dennoch ist auch sie in den letzten Jahren immer wieder ins Visier der Forschungsabteilung gerückt. So hat man vor 2 Jahren begonnen, die bewährte Variante zu überarbeiten und wartungsfreundlicher zu machen, ohne Funktionalität und Verlässlichkeit zu beeinflussen.Die daraus entstandene moderne LEITNER-Klemme „Made in Europe“ zeichnet sich nun durch eine leichtere Zerlegbarkeit aus, was zerstörungsfreie Prüfungen möglich macht. Außerdem können alle Klemmentypen in der gleichen Station eingesetzt werden. Für den Stationsbau bedeutet das die Fertigung in modularer Bauweise, Effektivität und Funktionalität wurden dadurch maßgeblich optimiert.Als ein herausragendes Ergebnis der Forschungsund Entwicklungsarbeit von LEITNER gilt der Direktantrieb,von dem mittlerweile mehr als 10 Exemplare im Einsatz sind. Der letzte wurde 2005 im Rahmen der „Sonnenrastbahn“ in Kitzbühel gebaut, zur Zeit wird eine Variante in Gröden, in der Nähe des Hotels Socher realisiert. Das große Plus dieser Antriebsvariante, die man durch Erfahrungen aus der Praxis ständig weiterentwickelt hat, ist vor allem in ihrer Umweltfreundlichkeit zu sehen. Dazu punktet der Direktantrieb durch einen langsam laufenden Elektromotor (20 Umdrehungen in der Minute), der direkt an die Seilscheibe gekoppelt ist. Dadurch gibt es keine Komponenten, die sich berühren, und nur ein einziges Wälzlager. Weitere Pluspunkte sind: Wartungsfreundlichkeit, hoher Gesamtwirkungsgrad, gutes Teillastverhalten, vibrations- und geräuscharm, kein Getriebe, kein Öl, kein mechanischer Verschleiß. Und noch einen Vorteil kann der Direktantrieb auf sich verbuchen: Sein Funktionsprinzip lässt andere Einsatzmöglichkeiten zu. So kommt die zugrunde liegende Technik im Bereich „Windkraft“ als Generator zur Anwendung, der direkt an die Flügel des Windrades gekoppelt ist. Prototypen vom „LEITWIND“ in Form des LTW62 und LTW77 sind auf der Malser Heide in Südtirol in Betrieb. dwl