Dipl.-Ing. Andreas Brandner/Ingenieurbüro Brandner: Die beste Lösung für den Kunden
Dipl.-Ing. Andreas Brandner kennt die Seilbahnbranche seit über 20 Jahren und hat in dieser Zeit viele Bergbahnunternehmen beim Bau ihrer Anlagen betreut. Im Gespräch mit dem MOUNTAIN MANAGER gibt er Einblicke in die Vielseitigkeit seiner Aufgaben und die damit verbundenen Problemstellungen.
Übergabe des LINDE Schnee-Erzeugers an das Technische Museum Wien (v. l.): Karl Schmidhofer, GF Murtal Seilbahnen Betriebs GesmbH, Dr. Gabriele Zuna-Kratky, Direktion TM, und Dipl.-Ing. Bernd-Volker Blomberg, SNOWNET Gruppe, in charmanter Umrahmung. Fotos: dwl
Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs, ließ in seiner Gratulation keine Zweifel über die Bedeutung von Schnee und Schnee-Erzeugung aufkommen. „Für unsere Wintersportgäste zählen optimale Schnee- und Pistenverhältnisse zu den Grundvoraussetzungen – die technische Beschneiung ist somit für die Sicherung des Skibetriebs unverzichtbar.“ Nur durch laufende technische Weiterentwicklung und dank der hohen Investitionen in die Beschneiung könne der Winterbetrieb gewährleistet werden. Dadurch trügen die österreichischen Seilbahnen zur Erhaltung des Lebensraumes der ländlichen Bevölkerung bei und sicherten darüber hinaus Arbeitsplätze im Bereich der Industrie und der gesamten Tourismuswirtschaft. „Wir freuen uns mit innovativen Partnern wie SUFAG zusammen zu arbeiten und gratulieren zu einer 25-jährigen Erfolgsgeschichte“, so Dr. Wolf.
Anders Rydelius und Dipl.-Ing. Bernd-Volker Blomberg vor der SUFAG Supersilent SUSI: „Nur durch die vielen Hände unserer Mitarbeiter ist ein solcher Fortschritt, nur durch die Treue und Kooperation unserer Partner ist so ein Erfolg möglich.“
Von einst bis jetzt Anders Rydelius, Geschäftsführer SUFAG, nutzte die Feier im Technischen Museum in Wien, die Firmengeschichte in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste in Erinnerung zu rufen. Die Anfänge der Beschneiung ortete er in den Vereinigten Staaten, wobei das Know-how bereits Anfang der 60er Jahre nach Europa kam. 1963 wurde Dipl.-Ing. Jakob von LINDE beauftragt, einen Niederdruck-Schnee-Erzeuger zu entwickeln. 1968 wurde das entsprechende Patent angemeldet, 1969 startete man mit dem Verkauf durch. 1979 erwarb Hämmerle Maschinenbau aus Lustenau die Lizenz zur Herstellung des LINDE-Schnee-Erzeugers, 1983 kaufte schließlich ELEKTRA BREGENZ und damit die Familie Blomberg die Produktgruppe „Schnee-Erzeugung“ aus der Konkursmasse Hämmerle. Die Tochterfirma von ELEKTRA BREGENZ wurde in der Folge als SUFAG Sport- und Freizeitanlagen Gesellschaft in Kennelbach bei Bregenz ein Begriff, wobei man im Jahr 2000 in die SNOWNET GROUP integriert wurde. Hauptaktionär der SNOWNET Gruppe, die auch den schwedischen Hersteller Areco gekauft hat, ist weiterhin die Familie Blomberg. Heute beschäftigt die SNOWNET Gruppe 60 Mitarbeiter und macht einen konsolidierten Umsatz von rund 30 Mio. Euro im Jahr. Vertrieben werden die Produkte von 38 Vertretungen weltweit. Der Marktanteil von SNOWNET in Österreich beträgt zwischen 25 und 30 %, in Europa liegt man bei 20–25 %, in Übersee bei 1–20 %. Während man das Entwicklungspotenzial in Zentraleuropa und den USA als gleich bleibend bis stagnierend einschätzt, sieht SUFAG ein Wachstum der Märkte in Osteuropa, der Schweiz und Asien. Das Entwicklungspotenzial definiert man mit einer Umsatzsteigerung von jährlich 20%.
Dr. Erik Wolf würdigte in seiner Ansprache die Bedeutung der Schnee-Erzeugung.
Archivierte GeschichteAls Zeugnis der langjährigen Erfahrung nutzte SUFAG das Jubiläum dazu, einen Linde Schnee-Erzeuger aus den 70er Jahren, der noch vor kurzem am Kreischberg Schnee produziert hat, an das Technische Museum in Wien zu überreichen. Hier wird er die Besucher auf die Geschichte der Beschneiung aufmerksam machen und SUFAG ins Blickfeld rücken. dwl
Dipl.-Ing. Andreas Brandner/Ingenieurbüro Brandner: Die beste Lösung für den Kunden
Dipl.-Ing. Andreas Brandner kennt die Seilbahnbranche seit über 20 Jahren und hat in dieser Zeit viele Bergbahnunternehmen beim Bau ihrer Anlagen betreut. Im Gespräch mit dem MOUNTAIN MANAGER gibt er Einblicke in die Vielseitigkeit seiner Aufgaben und die damit verbundenen Problemstellungen.
Bei der Galzigbahn war Dipl.-Ing. Andreas Brandner u. a. zuständig für die Tragwerksplanung der Stationen. Foto: Arlberger Bergbahnen
MM-FRAGE: „Wie lange arbeiten Sie im Seilbahnbereich, wie hat sich das Anforderungsprofil an Ihr Planungsbüro in dieser Zeit verändert?“Andreas Brandner: „Ich arbeite seit Gründung meines Büros im Jahr 1987 nunmehr bereits über 20 Jahre auf dem Seilbahnsektor, wobei folgende Felder abgedeckt werden – Planung (Hochbauten, Tragwerksplanung = Statik, Geotechnik), örtliche Bauaufsicht und sukzessive der neuen Gesetzeslage angepasst BauKG, Sicherheitsberichte und Sicherheitsanalysen, Brandschutz, §20 Person, Mediation. Als Nebenlinie wird weiters im Bereich Beschneiung an Speicherteichen gearbeitet. Das Anforderungsprofil hat sich in den letzten Jahren auf Grund der doch gestiegenen Anforderungen aus dem Gesetz und den Normenänderungen, speziell beim Übergang auf europäische Normen, immer mehr erweitert. Dabei muss gesagt werden, dass sich durch diesen Übergang die Vielfalt an Normen und Vorschriften doch etwas verringert hat, auch wenn einheitliche Bestimmungen und deren Umsetzung in der letzten Konsequenz noch immer auf sich warten lassen.“„Kunden kommen insbesondere bei problematischen Fällen“MM-FRAGE: „Nennen Sie bitte einige der maßgeblichen Arbeiten der letzten Jahre und Ihren Beitrag.“Brandner: Im Laufe meiner 20-jährigen Tätigkeit ist es mir gelungen z. B. der Firma Leitner in den späten 80er Jahren den Wiedereinstieg mit ihren kuppelbaren Anlagen in Österreich zu bewerkstelligen, weiters wurden von uns die beiden Seilbahnen auf der EXPO 2000 in Hannover geplant, die Neuanlagen für die WM 2001 in St. Anton am Arlberg und als letztes großes Highlight die Galzigbahn. Bei der Hungerburgbahn und Nordkettenbahn in Innsbruck wurden die geotechnischen Probleme von unserem Büro gelöst. Die bearbeiteten Felder bei der Galzigbahn umfassten die Tragwerksplanung der Stationen und Streckenbauwerke, die Spezialgründungen und die gesamte Projektabwicklung.“MM-FRAGE: „Was macht Ihre Arbeit für den Kunden wichtig, mit welchen Erwartungen und unter welchen Bedingungen wendet man sich an Sie?“Brandner: „Auf Grund meiner doch langjährigen und guten Kontakte zu den zuständigen Stellen im Ministerium und den Ländern sowie des Vertrauens, das ich mir im Lauf der Jahre erarbeiten konnte, kommen Kunden insbesondere bei problematischen Fällen zu mir und werden von mir persönlich betreut und beraten. Dabei ist das oberste Gebot die Offenheit allen Beteiligten gegenüber und der Versuch, einen von allen getragenen Konsens bei neuen Projekten zu finden.“
Beim Bau der Nordkettenbahn setzte man sich mit geotechnischen Problemen auseinander. Foto: Nordkettenbahn GmbH
„Die Realisierung neuer Projekte wird bereits im Anfangsstadium bedeutend aufwendiger und zeitraubender“MM-FRAGE: „Wie schwierig ist es heute, Technik und Natur in Einklang zu bringen, wo liegen die schwierigsten Hürden – Umweltschutz, Bürokratie, Hightech?“Brandner: „Es war von Beginn meiner Tätigkeit an ein Ziel, Natur und Technik zu verbinden und möglichst schonend und unter Einsatz innovativer Ideen und Lösungen bei Planung und Ausführung für den Kunden die technisch und wirtschaftlich beste Lösung zu finden. Durch Gesetzesänderungen und teilweise auch durch mangelnde Kommunikation wird die Realisierung neuer Projekte bereits im Anfangsstadium bedeutend aufwendiger und zeitraubender, doch ist es bei guter Vorbereitung und einem entsprechenden Vorlauf des Projektes doch möglich, die Ziele und Wünsche der Kunden zu realisieren. Hier geht mein Appell an die Seilbahnbranche, doch etwas mehr mit Blick in die Zukunft zu agieren und nicht Adhoc-Entscheidungen und Wünsche übers Knie zu brechen. Es sind zwar immer wieder durch teilweise fast übermenschlichen Einsatz der ausführenden Firmen Realisierungen innerhalb weniger Monate möglich, doch geht dies ohne Zweifel auf Kosten der Qualität. Umweltschutz ist aus meiner Sicht ein unverzichtbarer Teil eines jeden Seilbahnprojektes, der bei guter Planung und Einbindung aller Verantwortlichen zu erfüllen ist.Die Einführung des Seilbahngesetzes 2003 hat in meinen Augen insofern zu einer Vergrößerung der Bürokratie geführt, als die Kunden bis zur Einführung des Gesetzes gewohnt waren, dass Behördenvertreter Planungsarbeit erfüllen, was nunmehr wegfällt. Bei weniger Kostendruck auf der Planerseite, die zu den gleichen Honoraren wie vor dem Gesetz mehr Leistungen erbringen müssen, wären jedoch auch bessere Planungsleistungen möglich und damit würde der bürokratische Aufwand, der sich derzeit aus der Unzufriedenheit der Behörden über dieses Faktum ergibt, wieder geringer werden. Es wären jedenfalls die Kunden sicher gut beraten, auf die Qualität der Planer und nicht nur auf deren Kosten zu achten, da dies oft zu kurz greift.Was Hightech betrifft, möchte ich festhalten, dass es dabei immer wichtiger wird, alle Beteiligten – Kunden, Planer, Hersteller – zusammen zu spannen und alle Aspekte einfließen zu lassen, da nur ein intensives Zusammenwirken aller zu weiteren innovativen Lösungen führen kann.“MM-FRAGE: „An welchen Aufgaben arbeiten Sie im Moment?“Brandner: „Derzeit wird an der Verbesserung und Erweiterung der Beschneiung auf der Stubner Seite des Arlbergs gearbeitet, zudem beginnen die Überlegungen und Studien zur Erneuerung der Rendlbahn in St. Anton. Des Weiteren laufen derzeit mehrere Projekte im Bereich Geotechnik – Böschungs- und Felssicherungen für große Infrastrukturprojekte, bei denen österreichisches Planungs-Know-how gefragt war, sowie Materialseilbahnprojekte im Ausland – Rumänien, Indien, Süditalien.“ dwl
Ein Meilenstein für den Sommerberg: Der „Triassic Park“
Anfang August öffnete der „Triassic Park“ auf der Steinplatte/Waidring nach dreijähriger Planungs- und Umsetzungsphase, durchgeführt von der Firma pronatour, seine Pforten. Bereits am Eröffnungstag nahmen zahlreiche Besucher aller Altersstufen die Möglichkeit wahr und reisten 200 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit, als die Steinplatte noch vom Urmeer Tethys umgeben war…
Freestyle im Sommer auf der Wasserschanze
Der Wintersportverein Oberaudorf in Bayern hat eine interessante Klammer zwischen alpinem Winterund Sommersport realisiert: eine Freestyle-Wasserschanze am örtlichen Luegsteinsee. Unterstützt wurde das Projekt vom Deutschen Skiverband, der hier nun einen weiteren Leistungsstützpunkt zur Verfügung hat. Es sollen jedoch auch die Szene der New School und Freestyler im Breitensport angesprochen werden.
Franz Hörl, GF Skiliftzentrum Gerlos, Bgm. Gmd. Gerlos, Abgeordneter Nationalrat: „Tourismus braucht Luft und Raum zur Entwicklung“
Die Erfolgsgeschichte der Zillertal Arena hat vor 8 Jahren begonnen und war Vorbild für eine Reihe anderer Projekte. Franz Hörl, GF Skiliftzentrum Gerlos, Bürgermeister und Nationalratsabgeordneter, war einer der Initiatoren des Projekts. Er fasst für den MOUNTAIN MANAGER den Status Quo zusammen und wirft einen Blick auf die anstehenden Herausforderungen.
Franz Hörl. Foto: B. Mayr-Siegl
MM-FRAGE: „Vor rund 8 Jahren wurde die Zillertal Arena ins Leben gerufen, sie waren daran maßgeblich beteiligt. Wie hat sich dieser Zusammenschluss entwickelt, wurden die Erwartungen erfüllt?“Franz Hörl:„Die Zillertal Arena kann man mit Recht als die Erfolgsstory der letzten 10 Jahre bezeichnen. Für die beteiligten Gemeinden hat sie rund 250 000 bis 300 000 Nächtigungen mehr gebracht, also eine Steigerung um rund 30 %. Dazu hat die Zillertal Arena bis heute eine stetige Aufwärtsentwicklung gezeigt, und das nicht nur in schneereichen, sondern auch den schneeärmeren Wintern. Ohne diesen Zusammenschluss hätten wir einen solchen Trend sicher nicht gehabt, die Entwicklung wäre meiner Meinung nach gegenteilig verlaufen, wir wären auf die Nächtigungen der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückgefallen! Seit der Gründung der Arena haben die Bergbahnen in den beteiligten Gemeinden Zell, Gerlos, Wald-Königsleiten und in weiterer Folge auch Krimml rund 80 Mio. Euro in den Seilbahnbereich investiert. Durch den Erfolg der ,Wilden Krimml’, der unsere eigenen Erwartungen übertroffen hat, hat die Entwicklung auch im Zillertal generell Impulse bekommen. So konnten vor dem Hintergrund unserer Erfolge die weiteren talinternen Zusammenschlüsse der Mitbewerber wie Hochzillertal/Hochfügen/Mayrhofen sicher schneller umgesetzt und starre Strukturen aufgelöst werden. Insgesamt wurden seither im Zillertal 250 Mio. Euro durch die Seilbahnen investiert. Das hat für den Gast im Zillertal natürlich enorme Vorteile gebracht. Der Komfort, die Schneesicherheit und die gesamte Infrastruktur wurden aufgewertet, der Anschluss an die moderne Skiwelt geschafft. Ich denke, dass sich das Zillertal heute mit dem Angebot der großen Skigebiete Arlberg oder Ischgl durchaus messen kann. Die Zillertal Arena hat für diese Entwicklung sicher einen Beschleunigungsfaktor beigesteuert.“MM-FRAGE: „Was kennzeichnet die Zillertal Arena bzw. was zeichnet sie aus?“Hörl: „Mit dem Zusammenschluss zur Zillertal Arena haben wir damals auch unsere Tourismusvereine in eine Werbegemeinschaft unter Federführung der Bergbahnen zusammengeführt. Schließlich kamen schon damals rund 75 % des Werbeetats von den Bergbahnen. Aus diesem Grund schien uns auch ein gemeinsames Auftreten nach außen sinnvoll. Davon profitieren wir heute. Von der Produktseite her zeichnet sich die Zillertal Arena durch ein tolles Angebot für Familien und Kinder aus, in das auch entsprechend investiert wird. Ergänzt wird diese Schiene mit Angeboten für die Jugend, für Jugend- und Schülergruppen. Diesen Bereich fördern wir massiv. Dazu wollen wir Spaß und Freude am und im Schnee vermitteln. Ein Beispiel dazu ist ,Schnee Juchhee’. Unter diesem Motto bringen wir Musikgruppen und unsere Musiktradition in den Schnee. Zumindest jeden zweiten Wintertag soll auf einer Skihütte aufgespielt werden.“
Krimml X-Press Talstation auf 2 405 m – von oben gesehen. Foto: TV Zell-Gerlos
„Gemeinsam kann man mehr erreichen als ein Skigebiet allein“MM-FRAGE: „Was bringt das Skiliftzentrum Gerlos in den Zusammenschluss ein?“Hörl: „Unsere tolle Skiübungswiese mitten im Ortszentrum! Auf dem Berg einen neuen Funpark, den wir mit ca. 30000 m3 Schnee jede Saison neu errichten und damit ein Megaangebot für Snowboarder schaffen. Damit sind wir gemeinsam mit Mayrhofen jetzt sicherlich führend im Tal. Diesen Funpark betreiben wir gemeinsam mit dem Snowboard Pro-Shop ,Hot Zone’ der auch das notwendige Know-how einbringt und perfekte Ausrüstung anbietet. Auch für dieses und nächstes Jahr stehen wieder Investitionen an. Wir sind also bemüht, unser Skigebiet attraktiv zu halten und tragen damit einen guten Teil dazu bei, dass die Zillertal Arenaüber ein durchdachtes Angebot in Bezug auf Familien mit Kindern, Jugendlichen und Spaß in der Natur verfügt.“MM-FRAGE: „Wie hat sich das Projekt Zillertal Arena konkret auf die Skilifte Gerlos ausgewirkt?“Hörl: „Ich war von Anfang an der Meinung, dass man gemeinsam mehr erreichen kann als ein Skigebiet allein. Das hat sich auch bewiesen. Gerlos für sich genommen war nur ein relativ kleines Skigebiet, wobei ich schon 1984/85 die Anbindung an Königsleiten gesucht habe, um zu wachsen. Die Zillertal Arena war dann eigentlich eine logische Konsequenz. In der Folge wurden die einzelnen Skigebiete mit dem Bau einiger weniger Anlagen zur Skiarena verbunden, optimiert und kundenfreundlicher gestaltet. Aus einem Fleckerlteppich an Skigebieten wurde ein großes Areal mit dem entsprechenden Angebot gemacht. Wennman sich rückblickend die vielen Höhen und Tiefen in Erinnerung ruft, die wir mit dem Skiliftzentrum Gerlos überstanden haben, kann man heute sicher sagen, dass wir uns auch kaufmännisch in stillerem Gewässer bewegen.“
Nena „Open Air“ in der Zillertal Arena.
MM-FRAGE: „Wie sehen Winter- und Sommerangebot der BB Gerlos aus?“Hörl: „Im Winter konzentrieren wir uns mit dem Wintersport auf Familien mit Kindern und Jugendliche. Für sie versuchen wir, ein möglichst vielfältiges Angebot auf die Beine zu stellen. Die ursprüngliche Stärke von Gerlos pflegen wir natürlich auch weiter. So stellen wir den Tourengehern ein Tourengebiet zur Verfügung, auch wenn wenig Schnee ist. Dazu hat Gerlos zum Alpinski- und Snowboard-Angebot auch eine Langlaufloipe, die wir immer wieder ausgebaut und verbessert haben, sowie ein sehr schönes Wanderareal. Auf diese Weise finden Familien mit Mitgliedern jeder Altersstufe ein Angebot, das sie individuell für sich nutzen können und die passende Betreuung. Auch die Nachtschwärmer kommen bei uns nicht zu kurz. Im Sommer setzen wir auf Berg-Wellness und Wandern. Wir haben einen Reitbetrieb im Ort und bieten Möglichkeiten zum Mountainbiken, Canyoning, Klettern im Hochseilgarten und Rafting. Auch im Sommer versuchen wir also, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Die Hotellerie investiert in letzter Zeit ebenfalls sehr viel in den Sommer, sodass wir auch auf diesem Sektor gute Qualität bieten können.“MM-FRAGE: „Welche Gäste sprechen Sie jeweils an, gibt es Unterschiede?“Hörl: „Im Winter kommen rund 35 % der Gäste aus Deutschland, 45 % aus Holland. Die weiteren 20 % verteilen sich auf Schweizer, Österreicher, Dänen, Russen, Gäste aus osteuropäischen Ländern und Großbritannien. Im Sommer kommt der Großteil der Gäste ebenfalls aus Deutschland und Holland, weil wir dort einen sehr guten Ruf haben. Steigend ist die Anzahl der Gäste, die aus den jüngsten EUBeitrittsländern kommen.“
Nordic Walking auf der Rosenalm.
„Wir wollen uns nicht nur auf ein oder zwei große Events konzentrieren“MM-FRAGE: „Welchen Stellenwert hat der Sommer im Skiliftzentrum Gerlos und in der touristischen Region – sehen Sie hier noch Handlungsbedarf?“Hörl: „Der Sommer bringt bei uns im Ort rund ein Drittel des Jahresumsatzes, der Winter zwei Drittel. Natürlich ist der Winter unsere Basis, die wir ständig weiterentwickeln müssen. Unsere verstärkten Bemühungen setzen wir aber in den Sommer, wobei wir hier sicherlich noch einiges an Investitionen zu tätigen haben. Anfänge sind schon gemacht, so hat die Gemeinde das Anlegen von Wanderwegen und Mountainbikestrecken gefördert. Ein interessantes Projekt bietet sich auf 2 000 m Seehöhe. Hier könnte man zwischen Ißkogel und der Rosenalm rund ums Kreuzjoch ein 30 km langes bestehendes landwirtschaftliches Wegenetz zum Mountainbiken nutzbar machen. Das wäre dann natürlich ein besonders attraktives Angebot.“MM-FRAGE: „Welchen Stellenwert haben Events/Veranstaltungen im Gesamtangebot, worauf legen Sie dabei Wert?“Hörl: „Events haben bei uns einen hohen Stellenwert, wobei wir uns nicht auf ein oder zwei große Events konzentrieren. Wir wollen nicht nur einmal zu Beginn, zur Mitte oder zum Schluss der Saison eine Veranstaltung haben, sondern dem Gast flächendeckend etwas bieten. Deshalb gibt es ,Schnee Juchhee’ und verteilt in der Saison immer wieder unterschiedliche Events. Wir legen aber Wert darauf, dass diese zur Region passen und wir uns damit identifizieren können.“MM-FRAGE: „Welche Investitionen stehen in nächster Zeit an, wird es für die nächste Saison Neuerungen geben?“Hörl: „Wir investieren heuer für den kommenden Winter rund 2,5 Mio. Euro. Der Großteil davon entfällt auf die Beschneiung, wir bauen aber auch ein neues Kinderrestaurant. Dazu soll der Übungsbereich mit einem Förderband ausgerüstet werden, sodass wir auch in diesem Sektor mit den Spitzenangeboten in der Branche Schritt halten können. Heuer baut Zell am Ziller eine Kabinenbahn. Wir in Gerlos ersetzen nächstes Jahr den Vierersessellift Falschbach durch eine moderne Kabinenbahn. Da wir bei der Beschneiung mittlerweile recht gut aufgestellt sind, werden sich die Investitionen mittelfristig also wieder auf den Seilbahnbereich konzentrieren. Der Komfort wird sich mit Bubbles, beheizten Kabinenbahnen etc. weiter erhöhen. Vielleicht wird es auch zu geringfügigen Erweiterungen im Skigebiet kommen, wobei Erweiterungen nicht unser Hauptziel sind – vorrangig geht es um Optimierung, Qualität, Abrundung und größtmöglichen Komfort.“
In der Zillertal Arena gibt es 232 km Bikestrecken.
„Wir sind ökologisch nur so gut, weil wir wirtschaftlich so stark sind“MM-FRAGE: „Das Zillertal hat in letzter Zeit mit der Aktion ,5 Sterne für Regionen’ Aufmerksamkeit erregt. Welchen Nutzen sehen Sie dabei für das Zillertal?“Hörl: „Ich bin gemeinsam mit unserem Planungsverbandsobmann Josef Geisler einer der Initiatoren der ,5 Sterne für Regionen’. Ausgangsbasis für dieses Projekt waren Zahlen und Daten, die wir im Zillertal zur Verfügung haben und uns belegen, dass wir auch in punkto Ökologie den Vergleich nicht scheuen müssen. Als Idee hinter dem Projekt ,5 Sterne für Regionen’ steht, diese Spitzenergebnisse als Qualitätsmerkmal zu nutzen und uns in Bezug auf die Nachhaltigkeit mit anderen Anbietern und Regionen zu vergleichen. Ein solcher Vergleich würde dann sicher zu unserem Vorteil ausfallen. ,5 Sterne für Regionen’ ist ein Arbeitstitel, den wir von der Hotellerie übernommen haben. Es geht aber nicht um eine Kategorisierung ,5 Sterne’ oder ,4 Sterne’, sondern um den Beweis, dass wir trotz Tourismus in einer völlig intakten Umwelt leben. Natürlich gibt es noch Verbesserungspotenzial wie z. B. bei der Verkehrsinfrastruktur, das ist uns bewusst. Wir wollen aber trotzdem eine Diskussion über das Thema Nachhaltigkeit anregen, zusätzlich zu Umsätzen und Nächtigungszahlen.“MM-FRAGE: „Wie soll nachhaltiges Wirtschaften im Alpenraum aussehen?“Hörl: „Beim nachhaltigen Wirtschaften geht es darum, Ökologie, Ökonomie und soziale Sichtweisen in Einklang zu bringen. Das umfasst die Themen Wasser und Klima genauso wie Energie, Verkehr, kulturelle Identität, Wirtschaft und Raumordnung. Die nachhaltige Entwicklung soll letztendlich eine Region für ihre Bewohner und Gäste attraktiv und wettbewerbsfähig machen bzw. erhalten.“MM-FRAGE: „Wie weit ist man damit im Zillertal, wo liegen die Herausforderungen?“Hörl: „In den letzten Jahren haben uns Umweltschützer oft vorgeworfen, die Bergbahnen wären Umweltsünder und Zerstörer. Gefühlsmäßig haben wir immer gewusst, dass diese Anschuldigungen nicht stimmen. Mittlerweile haben wir entsprechendes Datenmaterial zur Verfügung, das uns bestätigt, dass wir z. B. über reinstes Wasser verfügen und fast alle Gewässer Trinkwasserqualität haben. Auch was den Energiesektor, also z. B. Kraftwerke, Biomasseanlagen etc. betrifft, sind wir führend. Mit unseren Zahlen können wir nun tatsächlich nachweisen, dass wir in Bezug auf Nachhaltigkeit im Spitzenfeld angesiedeltsind, und das trotzdem wir nach Wien die am stärksten touristisch genutzte Region in Österreich sind. Mein Credo lautet, dass wir ökologisch nur so gut sind, weil wir wirtschaftlich so stark sind. Will man ein Restaurant auf 2 000 m Seehöhe an den Kanal anschließen oder Kanäle bauen, braucht es Förderungen und einen entsprechenden wirtschaftlichen Hintergrund. Wir brauchen wirtschaftlich starke Regionen, weil man nur dann auch in die Umwelt investieren kann. Wir Zillertaler behaupten von uns, dass wir hier schon viel geleistet haben. Ich denke auch, dass sich ein entsprechendes Denken schon in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat. Der Tourismus ist sicher die einzige Wirtschaftsform, die in den Tälern für eine Wohlstandsverteilung sorgt, allerdings vor dem Problem, dass es Saisonspitzen gibt und Zeiten, in denen wenig los ist. Das ist sicher eine Herausforderung. Ganzjahrestourismus wird vielleicht nicht überall möglich sein, aber man muss danach trachten, die Aktivitäten über das Jahr zu verteilen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch eine Schulung der Unternehmer und Mitarbeiter, damit wir über erstklassiges Potenzial verfügen – das ist umso wichtiger, als es in unserem Tal viele kleine und mittelgroße Unternehmen gibt.“MM-FRAGE: „Welche Herausforderungen sehen Sie in naher Zukunft auf die Zillertal Arena bzw. das Skiliftzentrum Gerlos im Besonderen zukommen? Was ist wichtig, um auf Erfolgskurs zu bleiben?“Hörl: „Wichtig ist, dass dem Tourismus und allen anderen Wirtschaftsformen genug Raum und Luft zur Entwicklung gegeben wird. Im Tourismus ist man ständig im Konflikt mit dem Naturschutz, aber auch selbst ernannten Naturschützern. Hier gilt es, eine vernünftige Weiterentwicklung zuzulassen. Der zweite wesentliche Faktor ist das so genannte Humankapital. Auch hier müssen Grundlagen geschaffen und weiterentwickelt werden, damit im Tourismus einigermaßen attraktive Arbeitsplätze geboten werden können. Grundsätzlich sind Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und der Arbeitsmarkt die großen Herausforderungen der Zukunft. dwl
Mag. Arnold Oberacher, Con.os Tourismus Consulting – Erfolgreich ist nur das Einzigartige
Das Thema Bergsommer genießt in der Seilbahnbranche steigende Aufmerksamkeit. Mag. Arnold Oberacher, ehemals Consulent bei der Edinger Tourismusberatung und inzwischen Geschäftsführer bzw. Partner der Firma Con.os.Tourismus Consulting, berät und betreut seit dem Start 1999 die Initiative „Sommerbahnen“ des Fachverbandes der Österreichischen Seilbahnen sowie die Tiroler Sommerbahnen und diverse Bergbahnen direkt. Con.os unterstützt die Bahnen z. B. dabei, das grundsätzliche Konzept zu definieren, die relevanten Themen herauszufiltern und die geeignetsten Flächen auszuwählen bzw. die betriebswirtschaftlich sinnvolle Projektdimension abzustecken und auf ihre Machbarkeit zu prüfen. Grund genug für den Mountain Manager, Herrn Mag. Oberacher um eine Expertise zu bitten.
Interviewpartner Mag. Arnold Oberacher ist Geschäftsführer & Partner der Firma con.os tourismus. consulting gmbh oberacher, schumacher & partner in Wien, vielen bekannt als langjähriger Mitarbeiter der Edinger Tourismusberatung. Fotos: conos
MM-FRAGE: „Wie und wohin entwickelt sich die Bergsommerszene seit Jahren?“Oberacher: „Von der Einstellung ,Wir müssen halt der Gemeinde/Region zu Liebe auch im Sommer fahren – aber Geschäft ist es kaum?’ sind wir heute – einige Jahre und viele engagierte Ideen und Konzepte später – bei der Erkenntnis angelangt, dass der Sommer ein ,Geschäft’ sein kann. Von den ersten Spielplätzen und Elementen kommen wir immer mehr zu runden und schlüssigen Gesamtkonzepten. Vom Verkauf einer ,Berg- und Talfahrt’ kommen immer mehr Betriebe auch im Sommer zum Verkauf von ,Erlebnis-Zeit bzw. Erlebnis-Tagen’ – und damit einer viel besseren Preis-Leistungs-Wahrnehmung beim Kunden, denn 14,– Euro für eine Berg- und Talfahrt ist nicht gerade günstig, für einen ganzen Tag ,Abenteuer’ aber fast ein Schnäppchen, denn so viel kosten eineinhalb Stunden Kino auch! Vom Sommer-Konzept kommen wir außerdem immer öfter auch zu ,Ganzjahres-Konzepten’: Die Sommeransätze sind oft geniale Impulse und Ideengeber auch für Winter-Projekte mit denen man sich unterscheiden kann.“MM-FRAGE: „Worauf kommt es bei erfolgreichen Umsetzungen an?“Oberacher: „Aus meiner Sicht vielleicht mit den 6 Todsünden für ein Bergsommer-Konzept am besten beschreibbar:1.) Zu wenig breit angelegt: d. h. für eine Nischenzielgruppe entwickelt, die vielleicht noch dazu derzeit noch nicht in der Region ist (z. B. Trendsportarten, etc.). Ein gutes Konzept muss die ,Türen’ für möglichst viele Zielgruppen öffnen.2.) Kopieren statt Innovieren: Kopien sind immer schlechter als das Original: Wir haben jetzt schon das x-te …-Wasser – aber nur ein ,Original’ .3.) ,Patchwork’ statt roter Faden: Das wahllose Aneinanderreichen von Stationen, Geräten und Effekten wird zum Fleckerlteppich; Erfolgreich sind die Konzepte mit einem Thema und einer Story; Wenn der Gast nicht mehr zur Bergbahn XY sondern zum Thema (z. B. Hexenwasser, Alpinolino, Berg Kodok, Holzfällerland, etc.) fährt, ist das geschafft.4.) Keine Entwicklungs-Möglichkeiten vorgesehen: Sowohl inhaltlich als auch räumlich sollte man bereits am Beginn wissen, was und wo man sich weiterentwickeln könnte.5.) Konzept von außen: Keines der erfolgreichen Konzepte wurde nur von einem externen Konzeptionisten entwickelt – vielmehr wurden sie (oftmals unter Anleitung eines Themen- und Branchenkenners) gemeinsam mit jenen entwickelt, die damit arbeiten, leben und es verkaufen müssen. Und in den meisten Fällen entstand dann auch nach anfänglicher Skepsis bei Bergbahn-Mitarbeitern oftmals eine tolle Eigendynamik, welche diese Sommer-Konzepte noch heute jährlich weiterentwickelt (z. B. ,Coolster Berg Salzburgs’ am Kitzsteinhorn).6.) Trend- oder Allerweltsthema: Erfolgreich ist, was speziell ist und letztlich eine Besonderheit, Spezialität oder Einzigartigkeit des jeweiligen Berges authentisch hervorhebt (und nicht was jederzeit auch überall anders stehen könnte).“
Beispiel für ,Spaß & Sport – Kombination’ (Geschicklichkeits-Station im Alpinolino – Bergbahn Westendorf).
MM-FRAGE: „Hat das Sommergeschäft in den Alpen eine Chance, eine namhafte Größe zu werden?“Oberacher: „Betriebswirtschaftlich brauchen wir uns nichts vormachen – für eine klassische Winterbahn wird der Sommer immer nur ein (vergleichsweise) bescheidener Umsatzanteil sein. Aber er hat das Potenzial:- ordentliche Frequenzen für einen Berg zu stimulieren,- die nötigen Investitionen meist deutlich schneller zu rentabilisieren als die meisten Winter-Investitionen,- ertragswirtschaftlich positive Deckungsbeiträge für den Gesamtbetrieb zu liefern,- und sich damit als eigenständiges Profit-Center einer Bergbahn zu etablieren. Regional- und Volkswirtschaftlich bieten aber gerade die Sommerbahnen für die Alpen die Chance:- DIE Einzigartigkeit der Alpen – nämlich die Berge und alles rund um sie herum – besonders aufzubereiten und zu zelebrieren und dann einfach, bequem und unterhaltsam mit einer Bergbahn zugänglich zu machen (nicht die Bahn ist dabei die Attraktion, sondern die Besonderheit, zu der mich die Bahn möglichst einfach bringt);- Damit ein Alleinstellungsmerkmal, Verkaufsargument und letztlich einen möglichen Wettbewerbsvorteil der Berge gegenüber anderen Destinationen herauszuarbeiten und zu verstärken.“
Beispiel für eine einfache ,Panorama-Inszenierung durch Focus-Station’ (Ahorn – Bergbahn Mayrhofen).
MM-FRAGE: „Welche Erfahrungen haben Sie selbst gemacht? Welche Themen sind im Kommen und wie gehen Sie mit den Interessenten/Kunden vor?“Oberacher: „Für die Vorgangsweise gibt es kein Patentrezept, weil die Rahmenbedingungen bei fast jedem Berg anders sind, aber sehr oft machen wir es wie folgt:1.) Sensibilisierung möglichst vieler Partner, Verantworlicher, Mitarbeiter und Touristiker rund um eine Bergbahn zum Sommer im Rahmen eines Impulsvortages (Thema: Warum sollen wir eigentlich im Sommer was tun?)2.) Animation der (dann hoffentlich) Interessierten, gemeinsam eine ,Fact Finding Mission’ (Exkursion) zu Kollegen und Umsetzungsbeispielen zu machen;3.) Recherche und Erhebung:- auf welches Einzugs- und Zielgruppenpotenzial (z. B. Sommergäste in der Region) zurückgegriffen werden kann,- welche räumlichen Flächen und Varianten es gibt (Gelände, Grundstückseigentümer, etc.),- welche Themen- und Ideenansätze schon vorhanden sind;4.) Ausarbeitung eines Ideen-Grob-Konzeptes bzw. von Konzept-Varianten;5.) Durchsprache und gemeinsame Entwicklung eines Rohkonzepts in einer Arbeitsklausur mit einer Arbeitsgruppe der Bergbahn;6.) Gemeinsame Festlegung, wer dann die Detailplanungen und Detailkonzeptionen macht. Hier kann angefangen von den Mitarbeitern der Bahn über professionelle Inszenatoren und Szenographen bis hin zu Architekten und Landschaftsplanern dann oft ein buntes Planungs- und Umsetzungsteam entstehen.“
Beispiel für die Thematisierung von klassischen Spielgeräten (,Kaiserland’ – Bergbahn Scheffau).
MM-FRAGE: „Welche Fehler soll man vermeiden?“Oberacher: „Von vornherein zu glauben, es funktioniere nur mit viel Geld. Aus meiner Sicht langt es, für den Start ,das Kapital für eine Pistenraupe einmal in den Sommer zu stecken’, um etwas zu bewegen – vorausgesetzt man investiert dieses Geld eben in Innovationen und neue Ideen und nicht in einen Abklatsch oder eine Kopie.“MM-FRAGE: „Wie kann man die Wetterabhängigkeit reduzieren?“Oberacher: „Ich meine, dass ohne ein ,Bergsommer- Konzept’ die Wetterabhängigkeit am größten ist – denn dann fahre ich nur auf den Berg, wenn’s schön ist! Mit jedem Bergsommer-Konzept reduziere ich die Wetter-Abhängigkeit schon ein wenig, denn wenn sich der Gast vorgenommen hat, ein interessantes ,Berg-Angebot’ jetzt ,endlich mal’ zu besuchen, kann ihn oft auch schlechter werdendes Wetter nicht davon abhalten. Dennoch kann man die Wetterabhängigkeit durch einige Maßnahmen noch weiter reduzieren wie z. B. u Inclusive-Konzepte (wie in Aros, Serfaus-Fiss-Ladis oder Schladming), wo es auch bei schlechtem Wetter spannend ist, auf den Berg zu fahren und Kaffee zu trinken; u Schlechtwetter-Bespielungen wie z. B. das ,Schwebende Kaffeehaus’ n der Ahorn-Bahn (Bergbahn Mayrhofen); u Nutzung von Indoor Flächen am Berg (oft stehen Ski-Verleihs, Ski-Depots, etc. im Sommer leer und könnten mit wenig Aufwand zu Indoor-Welten am Berg verwandelt werden).“
Beispiel ein ,Schlechtwetter-Angebot’: das ,schwebende Kaffeehaus’ am Ahorn in Mayrhofen.
MM-FRAGE: „An welchen Projekten arbeitet ihr gerade?“Oberacher: „Wir arbeiten gerade an der laufenden Betreuung der ,Österreichischen Sommerbahnen’ d. h. wir führen die ,Qualitäts-Zertifizierungen’ von Neuen und ,Nach-Zertifizierungen’ der bestehenden Mitglieder dieser mittlerweile 43 Bergbahnen umfassenden Kooperation durch. Weiters arbeiten wir an der Etablierung einiger Bergsommer-Marketing-Kooperationen wie z. B. in der Ski-Welt Wilder Kaiser-Brixental, Ski Amadè oder in Kärnten und schließlich an einigen Bergsommer-Neuentwicklungen (dazu darf ich leider nicht zu viel verraten). Und wir betreuen regelmäßig einige Sommer-Bergbahnen bei ihrer kontinuierlichen Weiterentwicklung wie z. B. das ,Alpinolino’ in Westendorf, den Schöckl, etc..MM: „Herr Mag. Oberacher, wir danken für das Gespräch.“
Ausgabe 5/2008
Inhalt
Editorial
MM MAGAZIN
BERGSOMMER (2)
• Meinung: Mag. Arnold Oberacher: Erfolgreich ist nur das Einzigartige
• „Zukunft Bergsport“ – Alpinisten zwischen Tradition und Moderne am DAV-Forum in Dresden
• Der Triassic Park auf der Steinplatte
• SunKid Sommertubing – Innovation die begeistert
• Bikepark Zau{:ber}g Semmering verbessert
• Freestyle im Sommer auf der Wasserschanze
• Sommer Attraktionen in Saalbach-Hinterglemm
• Golm realisiert Alpine-Coaster
• Naturpark Kaunergrat-Pitztal
• Trends von der OutDoor
• Aprés Bike und Ausbildung zum MTB-Guide in St. Anton
• Österreichs höchster Singletrail in Sölden
• Weltpremiere: Schnalstaler verpacken Eisdom
• Neue Attraktion am Dachstein Gletscher
NEUE BAHNEN
• Leitner: Beeindruckende Erfolge in Skandinavien
• Doppelmayr: Sicherheit für Kinder und Anfänger
• Doppelmayr: zwei 6er Sesselbahnen für Damüls
• Ingenieurbüro Brandner: Die beste Lösung für den Kunden
MARKETING & MANAGEMENT
• 57. MM-Interview: NR Franz Hörl, GF Skiliftzentrum Gerlos
• Ski & Board Giesing: Von München zum Winterspaß
• Erfolgsfaktor Höchstleistung
• Kohlerer Bahn feiert 100. Geburtstag
• Leitner Kultur-Event
TECHNIK & WIRTSCHAFT
SPECIAL ÜBERSCHNEEFAHRZEUGE
• Update der PRINOTH-Powerfräse
• Die neue Prinoth World
• Kässbohrer Gebrauchtfahrzeug-Show
• PistenBuIly 400: starker, zuverlässiger Weggefährte
• Schmeiser: Top-Produkte, Top-Service
• Formatic 350 – neues Mitglied bei Kässbohrer
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• Kässbohrer: Scout – der belastbare „Transporter“
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BESCHNEIUNG
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• Interfab goes Switzerland
• Frau Holle auf der Hohen Veitsch
• Großprojekt zur Schneesicherheit am Lachtal
• Elektro Berchtold: Auf gutem Weg
• 1. IDE-Snowmaker in Israel vor Abtransport getestet
• Johnson Controls Neige: Partnerschaft hat Vorrang
• Neues Schraubenkompressor-Programm bei AGRE
• 25 Jahre SUFAG
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FIRMEN NEWS
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• Kaser: Förderband mit Spitzentechnologie
• In Memoriam Ludwig Steurer
• Führungswechsel bei Garaventa