Machbarkeitsstudie für Skihallen in der Schweiz

Erfolgreiche Beispiele von Schneesporthallen in Europa und Übersee haben auch in der Schweiz eine Diskussion über diese Thematik angeregt und entsprechende Ideen auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zeigen schwierige Rahmenbedingungen auf.

Ideen zur Schneesporthalle mit Standort in der Ebene oder mit Hanglage. Grafiken: Schweizer Tourismus Verband

Ausgangspunkt für die Studie war eine visionäre Idee von Vertretern der IG Schnee, die 2004 in Bern von den Institutionen, Verbänden und Organisationen Schweiz Tourismus, Swiss Snowsports, Swiss Ski, Schweizer Tourismus-Verband, Seilbahnen Schweiz, Bundesamt für Sport und dem Tourismusressort des Staatssekretariats für Wirtschaft gegründet wurde. Kernpunkt der Idee war der Bau einer Schneesporthalle im Mittelland, also im Raum Basel, Bern oder Zürich. Die angebotenen Leistungen sollten vor allem das ganzjährige, wetterunabhängige Erlebnis und Ausüben der Schneesportarten Ski & Snowboard sowie Schlitteln zulassen. Diese Kernleistungen würden mindestens ergänzt durch Skiund Kleiderverleih, Erlebnisgastronomie und Restauration sowie Einkaufsmöglichkeiten. Dazu sollte die Schneesporthalle strikt energieneutral betrieben werden können (Nutzung neuester, alternativer Technologie/Einbindung Forschung/ Entwicklung FH/Uni/Industrie) und zwingend mit Topanbindung an den öffentlichen Verkehr versehen werden. Auf diese Weise sollte vor allem die frühe Schneeberührung für Kinder im Vor-/Schulalter sichergestellt, die „Lust am echten, alpinen Schneeerlebnis“ geweckt sowie Gesundheits- und Nachwuchsförderung unterstützt werden.Um die Chancen bzw. Probleme einer solchen Idee zu durchleuchten, wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die mit finanzieller Unterstützung der Bergbahnen Destination Gstaad AG, der Bergbahnen Engadin St. Moritz AG, den Jungfraubahnen Interlaken, der Skiregion Adelboden-Lenk Lenk i.S., der Zermatt Bergbahnen AG, der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg AG Meiringen, der Garaventa AG, und der Intersport Schweiz AG realisiert wurde. Ihre Ergebnisse wurden nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ideen zur Schneesporthalle mit Standort in der Ebene oder mit Hanglage. Grafiken: Schweizer Tourismus Verband

Große HürdenDie Machbarkeitsstudie gibt Auskunft über die ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen einer Erfolg versprechenden Schneesporthalle, die nicht unproblematisch sind. Ihre Kernaussage, die von einer „sehr hohen finanziellen Risikobereitschaft“ ausgeht, wurde so zusammengefasst: „Mit einer Investitionssumme von 86 Millionen Franken und jährlichen Betriebskosten von 12 Millionen Franken müssten jährlich über 200 000 Besucher gezählt werden können. Als Standort mit den besten Voraussetzungen bezüglich Besucherpotential und Anbindung an den öffentlichen Verkehr wird der Agglomerationsraum der Nordwestschweiz betrachtet. Die Energieeffizienz kann durch innovative Konzepte, wie Doppelnutzung der Primärenergie sowie Energierückgewinnung, gewährleistet werden.“Die Erfolgsaussichten einer Schneesporthalle wurden von den Mitgliedern der IG Schnee denn auch unterschiedlich beurteilt. Dazu Mario Lütolf, Direktor des Schweizer Tourismusverbandes STV und Projektleiter der Machbarkeitsstudie: „Unsere Arbeit ist mit dem Abschlussbericht zur Studie abgeschlossen, die Resultate stehen möglichen Investoren zur Verfügung.“ Weder die IG Schnee noch der STV seien Investitionsberater. Sie hätten aber als Interessensvertreter abklären wollen, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Schneesportanlage überhaupt machbar sei.Infos:www.swisstourfed.ch

Kundenzufriedenheit als Schlüssel für den langfristigen Unternehmenserfolg

Bei den Bergbahnunternehmen treten saisonal schwankende Umsätze und Erträge bei konstant steigenden Kosten auf. Umso wichtiger ist der Aspekt Kundenzufriedenheit inklusive Weiterempfehlung. MANOVA Wien erhob dazu Daten im SAMON (Satisfaction Monitor), einem Modul von WEBMARK.

Kundenzufriedenheitsprofil eines typisch österreichischen Seilbahnunternehmens. Die Wichtigkeit der Zufriedenheitsbereiche reicht von 0 (unwichtig) bis 1 (sehr wichtig). Die Performance gibt den Abstand zum besten Wert der Branche an (0= schlechtester Wert der Branche, 1 = bester Wert der Branche).

Der Winter 2007/08 war ein Rekordwinter, in dem die österreichische Seilbahnbranche 56,8 Mio. Skier Days verzeichnete und erstmals die Marke von 1 Mrd. € Kassenumsätze übertreffen konnte. Im Vergleich dazu erwirtschafteten die Seilbahnunternehmen im schneearmen Winter 2006/2007 ein relativ mageres Ergebnis von nur 48,2 Mio. Skier Days und 858 Mio. € Kassenumsätzen, während der Winter 2005/06 wiederum sehr gut verlaufen war. Diese starken Nachfrageschwankungen stellen eine grundlegende Herausforderung für die unternehmerische Planung in der Seilbahnbranche auf allen Ebenen (Strategie, Investitionen, Marketing, Preismodelle etc.) dar. Verschärft wird die Herausforderung durch die Kosten (Personal, Abschreibungen, Energie, Betriebsstoffe etc.), die in der Regel kontinuierlich ansteigen, so dass schwankende Umsätze und Erträge bei konstant steigenden Kosten auftreten. Zum Teil werdendiese Schwankungen durch „höhere  Gewalt“ – womit v.a. das natürliche Angebot an Schnee gemeint ist – verursacht. Zu ganz wesentlich  Teilen wird die Nachfrage aber auch durch die Qualität des Angebots bestimmt.

Chart Weiterempfehlungsabsicht. Fotos: Manova

Langfristiges Kundenzufriedenheits-MonitoringFür die Seilbahnen als Dienstleistungsunternehmen steht die Kundenzufriedenheit an allererster Stelle, wenn es um die langfristige Sicherstellung des unternehmerischen Erfolges geht. Die Grundvoraussetzung, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern, ist ein systematisches und möglichst langfristig angelegtes Kundenzufriedenheits- Monitoring. Das von MANOVA in Zusammenarbeit mit dem Fachverband der Seilbahnen entwickelte Online-Management-Informationssystem WEBMARK mit dem darin enthaltenen Modul SAMON (Satisfaction Monitor) ist seit 10 Jahren das führende Benchmarking-Instrument für Seilbahnen in Österreich und Deutschland. Durch die parallele Erhebung von Kundenzufriedenheitsdaten in SAMON und betriebswirtschaftlicher Daten in WEBMARK bietet es die Möglichkeit, den Einfluss der Kundenzufriedenheit auf den wirtschaftlichen Erfolg der Seilbahnunternehmen zu messen.

Mag. Klaus Grabler, Geschäftsführer der Manova GmbH.

Vorwarnsystem durch SAMONDie US-amerikanische National Ski Areas Association (NSAA) konnte schon im Jahre 2003 durch Studien belegen, dass Kundenzufriedenheitsindikatoren nicht nur mit dem Unternehmenserfolg von Seilbahnen verknüpft sind, sondern darüber hinaus auch als exzellente Vorhersageinstrumente für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg einsetzbar sind. Vergleichbare Kundenzufriedenheitswerte werden auch in SAMON erhoben. Durch SAMON bekommen die Seilbahnen also ein Vorwarnsystem in die Hand, das sie vor dem Eintreten negativer Entwicklungen in ihrer Bilanz warnt.

Gut bedacht: Manfred Kurrle (r.), Gründer der Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen, und Bergbahnchef Augustin Kröll (l.), lassen sich von Elektromeister Walter Fritz die neue Solar- und Photovoltaikanlage auf dem Dach der Peters Alpe erklären. Foto: Fellhornbahn GmbH

Die WeiterempfehlungsabsichtEine zentrale und sehr einfach zu erhebende Kennzahl im Bereich Kundenzufriedenheit ist die Weiterempfehlungsabsicht (vergl. Grafik 2). Kunden, die angeben, ein bestimmtes Skigebiet im Verwandten- und Bekanntenkreis sicher weiterzuempfehlen, können als besonders zufrieden eingestuft werden. Diese Kunden entwickeln sich zu treuen Stammkunden ihres bevorzugten Skigebietes. SAMON bietet die Möglichkeit, die Zufriedenheit der Seilbahnkunden differenziert nach Bereichen zu analysieren. Dabei zeigt sich, dass die klassischen Bereiche des Basisangebotes wie Größe und Vielfalt des Skigebietes (Punkt 5), Pisten (Punkt 6) und die Bahnen & Lifte (Punkt 4) nach wie vor den größten Einfluss auf die Gesamtzufriedenheit ausüben. Die Zufriedenheit mit dem Basisangebot ist zwar von den Skigebieten nicht beliebig beeinflussbar, hängt aber durchaus auch von der Freundlichkeit und Kompetenz der Mitarbeiter ab. Kaum weniger wichtig sind die Bereiche Gastronomie im Skigebiet (Punkt 8) und im Ort (Punkt 9) sowie Services (Punkt 7) die Skischulen und Kinderangebote, in denen die Skigebiete auch in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Ort (Gastronomen, Skischulen etc.) Verbesserungspotenziale nutzen können.„Statt nur auf die Erfolge der Vergangenheit und ausreichend Schnee im nächsten Winter zu vertrauen, sollten die Seilbahnen laufend an der Verbesserung ihrer Dienstleistungsqualität und ihrer Kundenorientierung arbeiten“, so das Fazit von Klaus Grabler, Geschäftsführer der MANOVA GmbH. „Aktives Gestalten des Angebots statt passiver Fatalismus gegenüber Wetterkapriolen, negativer Medienberichterstattung (Klimawandeldebatte) oder demographischen Negativtrends etc. ist gefragt.“ pd

Studie bestätigt: Seilbahnen sind Motor des Wintertourismus

Eine aktuelle Studie des Fachverbandes bestätigt der Seilbahnwirtschaft einen Wertschöpfungsmultiplikator von 6! Damit ist der Slogan vom „Zugpferd im Wintertourismus“ schwarz auf weiß bestätigt. Außerdem: Wintersport liegt voll im Trend

Nun ist es offiziell: Die Seilbahnen sind Zugpferd und Motor im Wintertourismus. Fotos: Hochegger

Den Einfluss der Seilbahnwirtschaft auf das Ausgabeverhalten der Wintersportler, das Volkseinkommen und die Steuerleistung untersuchte eine vom Marktforschungsunternehmen dwif, München in Kooperation mit Manova durchgeführte Wertschöpfungsstudie. Dabei erwiesen sich die Seilbahnen als starker regionaler Umsatzbringer und Wertschöpfungsfaktor – nicht nur für angrenzende touristische Wirtschaftszweige sondern auch bei weiteren Profiteuren wie z. B. dem Baugewerbe und dem Dienstleistungsbereich. Insgesamt wird durch die Ausgaben der Bergbahnnutzer ein Gesamteinkommenseffekt von 2,58 Mrd. EUR erzielt. In Relation zu den Einkommen des Bergbahnbereiches (Primärsektors) ergibt dies einen Multiplikatoreffekt von 6, d. h. 1 000,- EUR an Löhnen, Gehältern und Gewinn bei den Bergbahnen führen durch deren Nutzung insgesamt zu Einkommen in Höhe von 6 000,- EUR in der Region. An Umsatzsteuerleistungen für den Staat wird ein Betrag von 502,2 Mio. EUR abgeführt. Der Beitrag der Bergbahnnutzer im Winter zum jährlichen Volkseinkommen in Österreich beträgt 1,6 %. Insgesamt lässt sich ein Einkommen von 320,- EUR pro Einwohner und Jahr durch die Bergbahnnutzer im Winter errechnen.
Skierdays und Umsätze nach GästegruppenInsgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 2004/05 47,91 Mio. Skierdays bei den Seilbahnen verzeichnet. Die durchschnittlichen Tagesausgaben aller Gäste (ohne Reisekosten) liegen hier bei rund 99,- EUR. Die durch die Seilbahnwirtschaft vor Ort generierten Bruttoumsätze (Ausgaben inkl. Umsatzsteuer) betragen 4,735 Milliarden EUR. Dazu Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer der Seilbahnen Österreichs: „Die Seilbahnwirtschaft ist ein starker Umsatzbringer für eine Region. Zur Sicherung der touristischen Zukunft benötigen wir gemeinsame Lösungen aller Tourismuspartner, um die Gäste von morgen langfristig zufrieden stellen zu können.“ Den touristischen Löwenanteil nehmen die Übernachtungsgäste ein. Ihr Anteil liegt bei 66,8 %, gefolgt von Tagesgästen mit 21,4 % und Saisonkartenbesitzern mit 11,8 % Marktanteil. Die Tagesausgaben der Gäste betragen bei den Übernachtungsgästen 116,70 EUR, gefolgt von den Tagesgästen mit 57,90 EUR und den Saisonkartenbesitzern, die im Schnitt 72,20 EUR pro Tag für Skikarten, sonstige Dienstleistungen, Verpflegung und Lebensmittel ausgeben. Je nach Bundesland gibt es hier regionale Schwankungen. In allen drei Gästesegmenten wird in Tirol und Vorarlberg am meisten Geld von den Skifahrern ausgegeben. In den Bundesländern Kärnten, Steiermark, Nieder- und Oberösterreich sind die Skitouristen am sparsamsten und das Salzburger Land liegt bei der Ausgabenhöhe im Mittelfeld.

Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer des österreichischen Fachverbandes der Seilbahnen.

Wirtschaftliche Effekte durch BergbahnnutzerVon den genannten Ausgaben entfallen 52,5 % (2,49 Mrd. EUR) auf Unterkunft und Verpflegung. 25,9 % (1,23 Mrd. EUR) gibt der Gast für sonstige Dienstleistungen und Einkäufe sonstiger Waren inkl. Lebensmitteleinkäufe aus und 21,6 % (1,02 Mrd. EUR) nimmt die Skikarte in Anspruch. Das Verhältnis der Gesamtausgaben zur Liftkarte beträgt rund 4:1. Anhand von Wertschöpfungseffekten lässt sich das „Zugpferd Seilbahnen“ darstellen. Der Begriff Wertschöpfung ist im Prinzip gleichzusetzen mit dem Einkommen der Dienstnehmer (Löhne und Gehälter) als auch der Gewinne der Unternehmen. Die Wertschöpfungsquote beträgt 39% (das ist jener Teil des Nettoumsatzes von 1,095 Mrd. EUR der Bergbahnen, der für Löhne, Gehälter und Gewinne erwirtschaftet wird; in Summe 427,5 Mio. EUR). Der Restbetrag in der Höhe von ca. 668,1 Mio. EUR wird für Vorleistungen wie z. B. für Substanzerhaltung, Zusatzlieferungen und Dienstleistungen im Bergbahnbereich (Primärsektor) aufgewendet. Weitere Profiteure und Nutznießer sind durch Zusatzausgaben der Bergbahnnutzer die Unternehmen aus den Bereichen Hotellerie und Gastgewerbe, der Handel und der Dienstleistungsbereich. Dies wird als Sekundärsektor bezeichnet. Auch hier entsteht Wertschöpfung durch Einkommenseffekte für Dienstnehmer und Unternehmen. Durch die Ausgaben derBergbahnnutzer wird insgesamt ein Einkommenseffektvon 2,58 Mrd. EUR erzielt. In Relation zu den Einkommen im Bergbahnbereich (Primärsektor) ergibt dies einen Multiplikatoreffekt von 6, wie eingangs erwähnt.

Quellennachweis: Die Zahlen der Studie stammen aus dwif „Tagesreisen der Deutschen“ und verschiedenen Wertschöpfungsanalysen sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen, WEBMARK und SAMON Seilbahnen, dem Informationssystem und dem Zufriedenheitsmonitor des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs – Marketing Forum und MANOVA, dem Bundesministerium für Finanzen, der Statistik Austria und dem Tourismus Monitor T-MONA

    
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Gästeverhalten bei Schneemangel und Klimawandel

Mag. Klaus Grabler, GF der Marketingagentur MANOVA, die bei den Seilbahnen das WebMark und SAMON eingeführt hat, referierte auf der österreichischen Seilbahntagung über Studienergebnisse zum Thema „Klimawandel und Schneemangel – wie werden die Kunden reagieren?” Die Kernaussage war, dass der Klimawandel in den Köpfen der Skifahrer präsent ist und die Klima-Sensibilisierung zu leichten Veränderungen in Urlaubspräferenz und Entscheidungsverhalten führt. Außerdem ist Schnee derzeit nur bei 20 % der Urlauber durch Zusatzangebote oder Hotelleistungen kompensierbar.

Die von Grabler präsentierte Studie ist Teil des interdisziplinären Projektes STRATEGE, das den Klimawandel und seine möglichen Folgen für Wintersportorte und -regionen untersucht (siehe www.klima wandel-wintersport.at). STRATEGE selbst ist t/Kultur geförderten Forschungsprogramms proVISION. Dieses entwickelt Strategien zur nachhaltigen Raumentwicklung von Tourismusregionen unter dem Einfluss der globalen Erwärmung. MANOVA tritt dabei als Projektpartner auf, dessen Aufgabe in der Erforschung der Auswirkungen auf der Nachfrageseiteliegt, wobei auch der Frage des Einflusses von Medien nachgegangen wird. Die Erkenntnisse lieferte eine groß angelegte Online-Erhebung unter ca. 3 800 Wintersportgästen aus Deutschland und Österreich zwischen Mitte November und Ende Dezember 2007.

Bei der Umfrage wurden folgende 4 Themenbereiche aufgegriffen:1.Wie stark sind die Skifahrer bezüglich Klimawandel sensibilisiert, welche Erwartungshaltung herrscht bezüglich des Wintersports vor?2. Hat die Klima-Sensibilisierung eine Auswirkung auf das Kaufentscheidungsverhalten? Welche Verhaltensänderungen sind mittelfristig zu erwarten?3.Welche Rolle spielt der Schnee in der Kaufentscheidung?4. Kann mangelnder Schnee durch Zusatzangebote oder Hotelleistungen kompensiert werden?

Die zentralen Erkenntnisse1. Das Thema Klimawandel ist in den Köpfen der Skifahrer präsent. Die „abnehmende” Schneesicherheit wird als bedrohliche Auswirkung des Klimawandels gesehen. Die Sensibilisierten sind aber nicht hysterisch, sondern informiert und wissensorientiert. Allerdings werden die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels großteils überschätzt durch die mediale Wahrnehmung. Hier besteht ein Kommunikationsbedarf für die Seilbahnbranche.2. Skiurlaub ist im Winter klar die Nummer 1. Schneesicherheit und Höhenlage sind dabei die wichtigsten Kriterien bei der Kaufentscheidung. Die Klimasensibilisierung beeinflusst Verhalten und Präferenzen der Wintersportler leicht zugunsten „unwinterlicher“ Urlaubsarten. Die Tendenz, länger mit der Buchung zu warten, nimmt zu. Hier ist kritisches Nachdenken gefragt, aber Panik ist unangebracht!3. Die aktuelle Schneelage ist – abgesehen vom vorgelagerten Faktor verfügbares Budget – der wichtigste Faktor bei der Winterurlaubs- Kaufentscheidung. Allerdings betrifft dies nur den Durchschnittswert, denn es existieren auch Gästesegmente mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Maschinenschnee hat bereits eine hohe Akzeptanz, trotzdem hat ein verschneites Landschaftsbild eine hohe Bedeutung. Regen und schneefreie Stellen auf Pisten stören die Befragten am meisten, hier wird bessere Beschneiung gewünscht.4. Größe und Zusatzangebot (bei wenig Schnee) erreichen nicht den gleichen Nutzen wie viel Schnee (bei wenig Zusatzangebot und geringer Größe)! Bei wenig Schnee bringt das Zusatzangebot einen höheren Zusatznutzen als bei (mittel)viel Schnee – dennoch nur geringe Bedeutung. Größe bringt bei wenig Schnee nicht mehr Zusatznutzen als bei (mittel) viel Schnee. Das bedeutet, dass Schnee kaum kompensierbar ist. Nur in einem der 4 definierten Skifahrersegmente („anspruchsvoller Urlauber“) mit 20 % Urlauberanteil kann Schnee durch 4/5*-Unterkunft mit umfangreichem Zusatzangebot ausgeglichen werden. Man könnte auch sagen, ein 4/5*-Hotel bringt bei wenig Schnee mehr Nutzen als eine „einfachere“ Unterkunft bei viel Schnee.Daraus leitet MANOVA die Empfehlung ab: Wem es möglich ist, der sollte sich auf dieses Segment spezialisieren (über 40 Jahre, Einkommen ca. 3000 €), die anderen Skigebiete sollen vermehrt in technische Beschneiung investieren!

Erfolgreiche Wintersportorte

Eine Studie der Roland Berger Strategy Consultants hat das Investitionsverhalten österreichischer Tourismusgebiete unter die Lupe genommen. Dabei wurde deutlich, dass der Betriebserfolg der Hoteliers in Winterdestinationen deutlich an der Spitze liegt.

Wintersportdestinationen investierten 2002/03 am meisten. Foto: TVB Salzburger Land

Nach den derzeit aktuellen Zahlen der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H. haben die heimischen Hoteliers der 4- und 5-Sternekategorie im Geschäftsjahr 2002/2003 rund 660 Mio. Euro an geförderten Investitionen getätigt, den Großteil davon in Winterdestinationen. Rund 44 % flossen in die Aufwertung von bestehenden Unterkünften, 31 % in den Aus- und Neubau von Hotelanlagen. „Österreichs Hoteliers besinnen sich ihrer Stärken und bauen das Angebot in den Winterdestinationen weiter aus“, erklärte dazu Dr. Julian Pötzl, Projekt Manager bei Roland Berger und Autor der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Hoteliervereinigung erstellt wurde und als ÖHV-Destinationsstudie VII den Trend in der Branche wiedergibt. Die Roland Berger Strategy Consultants wurde 1967 gegründet und ist mit 31 Büros in 22 Ländern präsent. 1 630 Mitarbeiter haben im Jahr 2004 einen Honorarumsatz von 530 Mio. Euro erwirtschaftet, wobei die Strategieberatung als unabhängige Partnerschaft im Eigentum von mehr als 130 Partnern fungiert.
Mehr Kapazität im WinterIm Durchschnitt wurden 2002/03 rund 14 Mio. Euro im Jahr pro Winterdestination investiert, 8 Mio. Euro pro Ganzjahres- und 12 Mio. Euro pro Sommerdestination. Dabei geht der Trend bei den Investitionen in Wintersportorten in Richtung Unterkunft, wobei vor allem die Kapazitätsausweitung im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus flossen 9% der geförderten Investitionen auch in Beschneiungsanlagen und 2% in Skilifte.
Eine deutlichere Unterstützung der regionalen Infrastruktur findet man in Regionen mit Ganzjahresbetrieb. Hier wurde auch in Restaurants, Tierparks oder Thermen investiert, sodass 62 % der Investitionen in diesem Bereich von Ganzjahresdestinationen getätigt wurden. Und obwohl das Ausmaß der geförderten Investitionen allein nicht automatisch auf ein erfolgreiches Destinationsmanagement schließen lasse, sieht man bei Roland Berger dennoch einen klaren Trend: „Urlaubsgebiete, die verstärkt in regionale Infrastruktur investieren, haben als ein Erfolgskriterium eine kürzere Entschuldungsdauer vorzuweisen.“
Mit dem Ausbau des Angebotes steige, so die Roland Berger Studie, jedoch nicht automatisch die Zahl der Gäste. Insgesamt würden die jährlichen Investitionen nur sehr schwach mit einer Steigerung der Auslastung korrelieren, wobei am ehesten Aufwertungsinvestitionen zu einer höheren Auslastung führen. Generell müsse man feststellen, dass umso mehr in eine Erweiterung investiert werde, je größer die Bettenanzahl einer Region bereits ist.
So lagen die Investitionen pro Bett in den Sommerdestinationen deutlich über dem Durchschnitt, die Hoteliers hatten hier auf eine Aufwertung der Betriebe gesetzt. Die dafür getätigten durchschnittlichen Investitionen pro Bett lagen in Ganzjahresdestinationen bei 199 Euro, in Wintersportorten bei 385 Euro und in Sommerurlaubsregionen bei 914 Euro.
Der operative Betriebserfolg war allerdings in Winterdestinationen mit 32,5 Euro pro Tag deutlich höher als in Ganzjahres- od. Sommerurlaubsregionen, bei denen er bei je 19,7 Euro pro Tag lag. Gerechnet wird der operative Betriebserfolg pro verfügbarem Zimmer auf die Tage, an denen die Unterkunft geöffnet ist.
 
Infos: www.rolandberger.com

    
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Startklar für den Winter

Wintersport in Österreichs Bergen erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Damit die Gäste auch in Zukunft kommen, hat die Branche wieder kräftig investiert.

Eine gute Ausgangslage stimmt Österreichs Bergbahnunternehmen zuversichtlich für die kommende Wintersaison. Foto: SalzburgerLand Tourismus GmbH

Das ausgewertete Zahlenmaterial aus der letzten Saison zeigt die starke Position, die heimische Bergbahnen einnehmen. So konnten 257 Seilbahnunternehmungen im Winter 2004/05 rund 49 Mio. Skifahrertage (+1,5 %) mit 573 Mio. Beförderungen (+0,8 %) verzeichnen. An 30 500 Betriebstagen und einer Schneegarantie auf 50 % der Pistenfläche wurde damit ein Kassenumsatz von 907 Mio. Euro erwirtschaftet. Im Vergleich mit den Zahlen aus dem Winter 2003/04 bedeutet das einen Zuwachs von rund 3%.Dass die rot-weiß-roten Seilbahnen bei ihren Gästen auch ausgesprochen gut ankommen, zeigen die aktuellen Kundenzufriedenheitsdaten. Ein Stammgästeanteil von 47 % bestätigt die Bemühungen von Seilbahnen und ihren Partnerbetrieben, den Gast rundherum zufrieden zu stellen. Bei Gästebefragungen wurden von 39 % der Gäste Bestnoten für Österreichs Pistenvielfalt vergeben und von 33 % für Komfort, Sicherheit und Modernität der Aufstiegsanlagen. Die Entscheidung für ein bestimmtes Skigebiet fällt bei 56 % der Gäste aufgrund der Schneeverhältnisse und bei 55 % aufgrund der Größe eines Skigebiets. Nur bei 22 % der Befragten ist der Preis entscheidend bei der Auswahl einer bestimmten Skiregion.Der Wintersport weist dabei einen eindeutigen „gesellschaftlichen“ Charakter auf. 57 % der befragten Personen führen ihre Aktivitäten gemeinsam mit Freunden durch, 54% sind dabei in Begleitung ihres Partners oder ihrer Kinder. Entnommen werden die aktuellen Wirtschafts- und Kundendaten der Seilbahnen jeweils dem Info-Tool „Webmark Seilbahnen“. Die webbasierte Wirtschaftsdatenbank besteht mittlerweile seit 5 Jahren und basiert auf den Eingabedaten der einzelnen Seilbahnunternehmen, wobei diese Daten einmal jährlich nachgefragt werden.
Blick auf die kommende SaisonDamit die Seilbahnen auch für die Zukunft bestens gerüstet sind, wurden für die Saison 2005/06 Gesamtinvestitionen von 512 Mio. Euro getätigt. Dabei fließen 245 Mio. Euro in Sicherheit und Komfort der Anlagen, 144 Mio. Euro in Beschneiungsanlagen und 123 Mio. Euro in Angebots- und Produktgestaltung wie z. B. Neu- und Ausbau von Pisten, Rodelstrecken, Parkplätzen, Pistengeräten, Gastronomiebetrieben etc. Neu für die Saison 2005/06 ist ein visuelles Leitsystem als Ausstiegshilfe bei Sesselbahnen. Dieses System basiert auf einer Blickwinkeluntersuchung über das Ausstiegsverhalten bei Sesselbahnen und -liften, die das Bundesministerium für Verkehr, Information und Technologie gemeinsam mit den Seilbahnen Österreichs durchgeführt hat. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wurde ein weltweit neues und bis dato einzigartiges Leitsystem für den optimalen Zeitpunkt zum Öffnen des Sicherheitsbügels beim Ausstieg entwickelt. Unter dem Namen „Safety Campaign“ werden in den nächsten Jahren alle Sesselbahnen und Sessellifte in einer Stufenregelung mit dem neuen elektronischen Leitsystem ausgestattet sein. Jene Skibetriebe, die als Teststrecken an der Untersuchung teilgenommen haben, starten bereits dieses Jahr mit dem neuen System in den Winter. Es sind das die Skilifte Christophbahn/St. Christoph am Arlberg, Hirschkogelbahn/ Zell am See, Schleglkopfbahn/ Lech am Arlberg, Idjochbahn/ Ischgl, Kapall/St. Anton, Gamskogelbahn/Zauchensee und Gampen/St. Anton am Arlberg.
Infos:www.seilbahnen.at

    
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Seminar O.I.T.A.F. 2009: Richtlinie 2000/9/EG – elektrische Seilbahnausrüstung

Die Interalpin in Innsbruck bildete auch dieses Jahr wieder den Rahmen für ein Seminar der internationalen Seilbahnvereinigung O.I.T.A.F. Diskutiert wurde das Thema „Erfahrungen in der Anwendung der Richtlinie 2000/9/EG bei den elektrischen Ausrüstungen von Seilbahnanlagen“.

Dr. Heinrich Brugger, Generalsekretär der O.I.T.A.F. Fotos: dwl

Am 24. April trafen sich die Experten der O.I.T.A.F. im Saal „Brüssel“, Kongresszentrum Innsbruck, zum „Elektrotechnik-Seminar“. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Dr. Heinrich Brugger, Generalsekretär der O.I.T.A.F., der sich für die zahlreiche Teilnahme bedankte und die Seminarleitung an Dipl.-Ing. Fredy Lang, IWM – Inspektionsstelle Seilbahnen, Glattbrugg /CH) übergab.Als erster Referent zeigte Erich Megert, SISAG, Altdorf (CH) die „Richtlinie 2000/9/EG aus der Sicht eines Herstellers aus der Schweiz“ auf. Er präsentierte die Rechtsgrundlagen der Schweiz und ortete Konfliktpotenzial sowohl mit den Behörden hinsichtlich Rollenverständnis, benannter Stellen und Sachverständiger, mit den Betrieben hinsichtlich Sorgfaltspflicht und mit Herstellern in Bezug auf Zertifizierung und Internationalität.

Ernst Rahnefeld, Konsulent und externer Sachverständiger in Seilbahngenehmigungsverfahren.

Ernst Rahnefeld, Konsulent und externer Sachverständiger in Seilbahngenehmigungsverfahren, Innsbruck (A), stellte die Sichtweise eines Gutachters in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Obwohl man bei der Erstellung von Gutachten an die gesetzlichen Vorgaben gebunden wäre, komme der langjährigen Erfahrung von Gutachtern große Bedeutung zu. Sie bringe klare Vorgaben an die Hersteller und häufig zeitliche Vorteile in der Erstellung von Prüfunterlagen.Ernst Fuchs, DOPPELMAYR Seilbahnen GmbH, Wolfurt, beschloss die erste Vortragsrunde mit „Denkanstößen für den Ersatzteiltausch und Umbauten von Altanlagen“. Er zeigte mit Hilfe von Praxisbeispielen auf, dass Forderungen von Seilbahnunternehmen nach Konformitätsbescheinigungen und/oder einer Konformitätserklärung häufig nicht zu erfüllen wären. Doppelmayr stelle in solchen Fällen sogenannte „Auswirkungsanalysen“ für den Umbau einer Anlage aus bzw. anstelle der Konformitätserklärung eine „Herstellererklärung“, in der ein mindestens gleiches Sicherheitsniveau bestätigt werde, wie vor dem Umbau vorhanden.

Ernst Fuchs, DOPPELMAYR Seilbahnen GmbH.

Erfahrungen aus Deutschland, Frankreich und ItalienNach der Mittagspause begann die Reihe der Referate mit Johann Disl, TÜV Süd Industrie-Service GmbH, München (D). Nach der Vorstellung des Unternehmens, das auf 50 Jahre Erfahrung bei der Überprüfung von Seilbahnen verweisen könne, widmete er sich der „Sicherheit moderner Seilbahnen durch den Einsatz zertifizierter elektrischer Sicherheitsbauteile und Teilsysteme“. Das modulare System der europäischen Seilbahnrichtlinie habe große Vorteile, wie etwa die Vermeidung von Mehrfach-Prüfungen bei Teilsystemen und Sicherheitsbauteilen und sei für Standardprodukte aus einer Hersteller-Hand gut geeignet. Darüber hinaus würden durch sie aber auch die Anzahl der am Projekt beteiligten Stellen erhöht und Schnittstellen geschaffen. Solche Schnittstellen wurden als „Teil eines Systems“ deklariert, „das dem Austausch von Informationen, Energie oder Materie mit anderen Systemen dient. Eine Schnittstelle wird durch eine Menge von Regeln beschrieben, der Schnittstellenbeschreibung.“ Das Schnittstellen-Defizit führe dann allerdings dazu, dass ein Gefährdungsbild insbesondere bei Auftreten eines Fehlers nicht sicher vermieden und deshalb die Sicherheit verringert werden könne. Schnittstellendokumente müssten deshalb den Anwendungsbereich und Grenzen der Anwendung genau definieren sowie die Anforderungen an andere Teilsysteme. Die Abstimmung der Schnittstellendokumente solle zwischen dem Hersteller und der benannten Stelle mit der Maßgabe erfolgen, dass eine Einbindung in die Gesamtanlage ohne Schnittstellen-Defizite möglich werde.Für Frankreich gab Fabrice Jacquier, Société SEMER, Le Fayet (F), Einblick in die dortigen Erfahrungen von elektrischen Sicherheitsfunktionen bei Seilbahnen. Günter Tschinkel, LEITNER AG, Sterzing (I), widmete sich dem „Teilumbau der seilbahntechnischen elektrischen Ausrüstung einer Anlage“ an einem italienischen Beispiel. Nach der Präsentation der gesetzlichen Bestimmungen stellte er den Fall einer Revision der E-Anlage einer automatischen Umlaufbahn vor. Die Problemstellung lag dabei in der Klassifizierung der Überwachungsfunktion, den Schnittstellen und der Abgrenzung zum Altbestand. In der Ausführung hatte man sich als Ziele gesetzt, die Sicherheit der Anlage möglichst heutigem Standard anzupassen, die Verfügbarkeit der Anlage zu erhöhen und einem Ausfall der Sensorik im Betrieb vorzubeugen.dwl

Swiss Alpina 2009

Schweizer Messe mit neuem Termin

Vom 26. bis 28. August öffnet die 14. Swiss Alpina in Martigny ihre Tore. Mit zahlreichen Veranstaltungen unterstützen einschlägige Schweizer Fachverbände „ihre Fachmesse“, die sich mit dem neuen Termin nachhaltig im internationalen Messekalender etablieren will. Die Veranstalter kündigen insgesamt 200 Aussteller an, wobei sich erstmals der Fachbereich (Arbeits-)Sicherheit mit der eigenen Fachschau Alpina Security präsentiert.vertreten sein wird.Breite PräsenzÜber 230 Unternehmen weist das aktuelle Ausstellerverzeichnis aus – damit erreicht Swiss Alpina 2009 wieder das Niveau der Vorveranstaltung. Dabei gewährleisten neben den Schweizer Matadoren aus den Bereichen Ausrüstungen und Service, für die Martigny schon immer ein Pflichttermin war, nahezu alle internationalen Anbieter aus Seilbahntechnologie, Pistenpflege und Beschneiung auch in diesem Jahr für einen repräsentativen Überblick. Mit rund 4500 internationalen Fachbesuchern rechnen die Messeveranstalter, wofür zum einen der bewusst vorsaisonal gelegte Messetermin, zum anderen ein umfangreiches Rahmenprogramm rund um die Messe sorgen sollen.Geballte FachinformationBereits im Vorfeld unterstützten die Schweizer Seilbahnfachverbände aktiv die Neuterminierung der Swiss Alpina. Neben dem Unternehmerverband SBS insbesondere auch die Technikervereinigung VTK mit der parallelen Ausrichtung ihrer offiziellen Jahrestagung mit begleitendem Kongress. Unter dem Motto „Sicherheit für alle“ behandeln die Betriebsleiter und Sicherheitsbeauftragten am 25. und 26. August neben allgemeinen Fragen der Betriebsorganisation unter anderem spezifische Verfahren der Früherkennung von Risiken an neuralgischen Teilen von Aufstiegsanlagen, wie Seilen oder Stahlkonstruktionen.Das Thema Sicherheit greift Swiss Alpina in diesem Jahr mit einer eigens konzipierten Fachschau auf. An zwei Tagen orientieren Experten auf „Alpina Security“ (26. + 27. 8., jew. vormittags) über professionelle Sicherheitsorganisationen bei Großveranstaltungen und das unternehmensinterne Risikomanagement. Die anmelde- und kostenpflichtigen Seminare (190,00 CHF) sind als Ausbildungskurse für Arbeitssicherheitsexperten anerkannt. Einschlägige Anbieter von Sicherheitstechnologien – insb. Kommunikation, Bergung/Rettung – runden mit der Präsentation ihrer Produkte und Leistungen die neue „Messe in der Messe“ ab.Den Veranstaltungsreigen beschließen am Schlusstag der Messe die Schweizer Vereinigung der Rettungschef und Patrouilleure sowie die Generalversammlung der Walliser Sektion der Umweltschutzvereinigung Aqua Nostra Schweiz. Alle Veranstaltungen finden im angeschlossenen Tagungsbereich des Kongresszentrums CERM statt.tbSwiss Alpina 2009Ort: Martigny Kongresszentrum CERMDauer: 26. bis 28.8. 2009, jew. 9.00 – 18.00 UhrEintritt: 15,00 CHF/Tageskarte, 25,00 CHF/DauerkarteInformationen: www.swissalpina.ch

    
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Schweizer Seilbahnen tagen in Pontresina – Kraftvolles Schwungrad Bergbahnwirtschaft

„Es läuft erfreulich viel, und vieles erfreulich gut“, mit diesen Worten charakterisierte SBSPräsident Hans Höhener in seiner Begrüßung wohl am besten die positive Grundstimmung der Schweizer Seilbahnbranche, die auch die diesjährige Generalversammlung in Pontresina nachhaltig prägte. Mit einer Rekordsaison im Rücken und hohen Vorlaufinvestitionen in Aussicht präsentiert sich der Sektor als selbstbewusster Motor der Bergwirtschaft, was sich auch im General-Motto der GV „Seilbahnen bringen Regionen in Schwung“ ausdrückte.

SBS-Präsident Hans Höhener (l.) und Direktor Dr. Peter Vollmer konnten sehr erfreuliche Entwicklungen präsentieren.

Mit starkem Rücken Position verbessernEin geschätzter Gesamtverkehrsertrag im Winter- und Sommergeschäft von rund 950 Millionen Franken markiert für die Schweizer Seilbahnen die Rekordsaison 2007/ 2008. Verantwortlich dafür war neben dem guten Winter auch ein günstiger, weil starker Euro, der als positiver Nebeneffekt im internationalen Vergleich auch das vermeintliche Hochpreis-Image des Schweizer Skitourismus korrigieren half. Die Branche blickt sehr optimistisch in die Zukunft, was sich kurzfristig bereits an den angekündigten 250 Mio. Franken Investitionen auf die Saison 2008/09 und längerfristig am geplanten Mitteleinsatz von 1,2 Mrd. Franken bis 2012 zeigt.Befriedigt registriert die SBS-Führung mit Präsident Hans Höhener und Direktor Dr. Peter Vollmer dabei eine gesunde Entwicklung. Der sich vor allem in Kooperationen bzw. Fusionen niederschlagende Strukturwandel zeige auch in der Breite positive Effekte, wobei vor allem auch kleinere und mittlere Unternehmen profitierten. Gerade diese erfüllten zumeist wichtige Aufgaben im lokalen Tourismus und erweisen sich dort nicht minder als die unverzichtbaren Antriebe, die Seilbahnunternehmungen mit Blick auf die Bedeutung des Fremdenverkehrs für die kantonale und schweizerische Gesamtwirtschaft ohnehin sind. Kennzahlen sind hier die Maximalwerte von 25–30% Tourismusanteil an der Bruttowertschöpfung im Wallis und Graubünden, der gesamtschweizerisch immer noch eindrucksvolle 6 % erreicht.Dass aus dieser selbstbewussten Position heraus auch Forderungen erwachsen, versteht sich. Neben einer grundsätzlichen Verbesserung des „Tourismusbewusstseins“ innerhalb der Bevölkerung, was das Standing gerade auch kleinerer Betriebe nachhaltig beeinflussen könnte, mahnt SBS-Direktor Vollmer insbesondere akzeptable Rahmenbedingungen für die betrieblichen Aktivitäten von Seilbahnunternehmungen an. Handlungsbedarf sieht Vollmer unter anderem im rechtlichen Bereich (Risikohaftung, Arbeits(zeit)recht, Wettbewerbsrecht), bei der Umsetzung von Umweltrichtlinien sowie – als Dauerthema – auf diversenFeldern der Zusammenarbeit mit den zuständigen Aufsichtsbehörden. Dabei, so Vollmer, strebe die Branche jedoch nicht nach „Freibriefen“, sondern nach klaren, und an der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit orientierten Voraussetzungen für verantwortungsvolles unternehmerischesHandeln. Und das, so der an vielen Fronten kämpfende SBS-Direktor, entfalte sich am besten in enger fruchtbarer Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern aus Tourismus, Politik und Behörden.

Nur terminlich ein Show-Down: Der Workshop zur Umsetzung des neuen Seilbahngesetzes zeigte Kontroversen auf endete aber versöhnlich. Von links: Garaventa-CEO Istvan Szalai, als Vertreter der Seilbahn-Hersteller, Renzo Peschiallo SBS-FachberaterSeilbahntechnik, Reto Canale (IKSS), Bruno Revelin und Toni Eder, BAV sowie SBS-Direktor Dr. Peter Vollmer.

Graubündner Heimspiel„Seilbahnen bringen Regionen in Schwung“, kein anderes Generalthema hätte wohl besser zu Tagungsort und gastgebendem Kanton gepasst, wie sich vor allem in den Grußadressen und dem politprominenten Grundsatzreferat zeigte. Ob Hugo Wetzel, Präsident von Engadin St. Moritz Tourismus, der in seiner Grußadresse die junge Gründungsgeschichte seiner Destination nachzeichnete, oder Erwin Rutisheimer, der Direktor der erst kürzlich zum Unesco-Welterbe gekürten Rhätischen Bahnen, die Exponenten wichtiger regionaler Tourismuspartner würdigten die Rolle der Bergbahnen im Fremdenverkehr und luden zur weitergehenden regionalen Kooperation ein. Die enorme Bedeutung des Tourismus für Graubünden unterstrich Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Leiter des kantonalen Departements Volkswirtschaft und Soziales. Rund 30 % Prozent (ca. 3,3 Mrd. Franken) steuert der Fremdenverkehr zum kantonalen Brutto-Inlandsprodukt bei, ohne die industriell gut entwickelten Räume des Rheintals sogar bis 50 %. Rund 26000 Arbeitsplätze hängen direkt vom Tourismus ab.Trachsel stellte die Umorganisation dar, die der Kanton zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Bündner Tourismus ab 2005 in Angriff genommen hat. Aus ehemals insgesamt 92 (!) Tourismusorganisationen sollen schließlich insgesamt 4–6 große Destinationen nach dem Muster der bestehenden Zusammenschlüsse Graubünden, Oberengadin, Davos-Klosters sowie bis zu zehn kleinere Talorganisationen mit Destinationscharakter entstehen. Als Antwort auf die Frage, wer wohl der Motor des Bergtourismus sei – Hotellerie oder Seilbahnen – zog der ehemalige Verwaltungsrat der Celeriner Bergbahnen ein salomonisches Fazit: beide seien Motoren einer sehr komplexen Maschine, deren Funktion durch eine exzellente Software, nämlich die verantwortlichen Menschen gesteuert werden müsse.Noch viel Arbeit zu tunDas ist das Ergebnis der Workshops, die den zweiten Tagungstag auf der Corviglia-Bergstation bestimmten. Neben einer Veranstaltung,die als Thema nochmals die wirtschaftliche Ausgangssituation von Seilbahnen und ihre Einbindung in integrale touristische Konzepte aufgriff, behandelte ein zweiter Schwerpunkt mit Medizinern, Sportdidaktikern und Pistenchefs bzw. Patrouilleuren die Verbesserung der Pistensicherheit. Diese stellt ein zunehmend sensibel wahrgenommenes Kriterium in der Öffentlichkeit und unter Skisportinteressierten dar.So führten teilweise deutlich überzeichnete Unfalldokumentationen in der Presse zu falschen Vorstellungen über die tatsächliche Gefährdung unter wichtigen Skisport-Zielgruppen. Insbesondere Familien – und damit der Ski- Nachwuchs – sowie eher genussorientierte Skigäste könnten sich dadurch vom Skifahren abwenden. Tatsächlich jedoch bleibt die Zahl der Skiunfälle eher konstant und auch der Zusammenhang zwischen hoher Gästefrequenz („volle Pisten“) und einem höheren Unfallgeschehen kann nicht nachgewiesen werden. Allerdings ist eine Steigerung der schweren Verletzungen zu beklagen, was der anwesende Medizin-Experte jedoch auf die mangelnde Beherrschung der immer vielfältigeren und mithin rasanteren Sportgeräte zurückführt.Entsprechend forderten die Experten neben einer Bereinigung der einschlägigen Statistiken, vor allem eine bessere Ausbildung und Information der Skifahrer und eine intensivere Überwachung des Skibetrieb. Die Unfallstatistik solle nur noch echte Schadensfälle unmittelbar auf der Piste aufnehmen, durch die Präsenz eines ausgewiesenen Sicherheitsdienstes – nach dem Muster der österreichischen „Alpinpolizei“ – könnte Rowdies Einhalt geboten und das subjektive Sicherheitsgefühl der übrigen Skifahrer verstärkt werden. Eine bessere Klassifizierung der Pistenschwierigkeit und aktuellen Pistenzustände soll die Unfallgefahr weiter senken.Jacky Michelet von der SBS-Ausbildungskommission Pisten- und Rettungsdienst stellte das umfangreiche einschlägige Kursprogramm des Verbandes vor, das mit einem erweiterten Angebot und neuen Inhalten die Sicherheitsprobleme angeht. Allerdings – auch das wurde bei der Diskussion deutlich – kann nur durch eine spürbare Entlastung des oft mit vielen Nebenaufgaben im Bahnbetrieb betrauten Sicherheits-Fachpersonals bereits kurzfristig eine Verbesserung erzielt werden.

Das Walliser Skigebiet Téléverbier und die Geosat SA gewannen mit ihrem gemeinsam entwickelten GPS-Schneehöhenmessgerät für Pistengeräte den 3. Swiss Mountain Award 2008. Im Bild Téléverbier-Direktor Eric Balet (l.) mit Erich Megert, dessen SISAG den Innovationspreis der Schweizer Seilbahnbranche wiederum sponserte. Fotos: tb

Kooperation verbessernEine noch intensivere Zusammenarbeit aller Beteiligten und die noch klarere Definition, Verteilung und Wahrnehmung von Kompetenzen, das sind vielleicht die notwendigen Schlussfolgerungen, die der Betrachter aus dem abschließenden Workshop „Erfahrungen in der Umsetzung der gesetzlichen Grundlagen der Seilbahnbranche“ mit nimmt.Wenig überraschend beurteilten die Vertreter von Verband, BAV und IKSS den Stand der Umsetzung in ihren jeweiligen Organisationen zunächst einmal grundsätzlich positiv. Die bestehenden Reibungspunkte zwischen Betreibern und Aufsicht zeigten sich jedoch in der anschließenden Diskussion, als beide Seiten anhand plakativ vorgetragener Einzelfälle vermeintliche Defizite der Gegenseite aufzeigten.Das betrifft insbesondere den Bereich der Umbauten und Neubewilligungen, wo die erweiterten Verantwortlichkeiten von Technischer Leitung und Betriebsführung sowie insbesondere die Entscheidungsfindung auf Basis von individuell erstellten Prozess- und Instandhaltungsdokumenten derzeit gerade nicht die vom neuen Seilbahngesetz erwarteten Erleichterungen bringen. Verbesserte Informationsgrundlagen zur Erstellung eben dieser Dokumente und Installierung der notwendigen Verfahren einerseits und die Optimierung der Transparenz behördlicher Entscheidungswege können hier Abhilfe schaffen, so das letztlich doch noch versöhnliche Resümee der Diskussionsteilnehmer.tb

Deutsche Seilbahner tagen in Willingen

Rund 150 Vertreter der VDS-Mitgliedsunternehmen besuchten Ende Oktober die Deutsche Seilbahntagung 2008 in Willingen. Mit guten Saisonverläufen im Rücken beschäftigten sich die Seilbahner insbesondere mit spezifischen Trends und Tendenzen im Gästeverhalten und in der Ausgestaltung des eigenen Sommer- bzw. Winterangebots.

Die VDS-Spitze mit denWillinger Referenten: Prof. Dr. Ralf Roth, StefanWirbser, stv. VDS-Vorsitzender, Geschäftsführerin Birgit Priesnitz, Prof. Karl Born und VDS-Vorsitzender Peter Huber.

Zahlen stimmenDie Stimmung ist gut unter den deutschen Seilbahnern. In Willingen konnten die Verantwortlichen von einem erfreulichen Verlauf der Saison 2007/2008 berichten. So zeigte das Wintergeschäft mit insgesamt 4,6 Millionen Gästen und Nettover-kehrseinnahmen von 54,3 Mio. Euro eine deutliche Steigerung gegenüber dem witterungsbedingt sehr schlechten Vorjahresergebnis (3,2 Mio. Gäste; 36,7 Mio. Euro). Auch das Sommergeschäft läuft – für die deutsche Szene mit ihrem im eu-ropäischen Vergleich hohen Anteil von Ausflugsbahnen ein besonders wichtiges Kriterium.Waren es 2007 noch insgesamt 2,8 Millionen Gäste, die das Sommer-angebot der 160 Seilbahnen und 4 Zahnradbahnen utzten (Netto: 33,1 Mio. Euro), so zeigen die vorläufigen 2008-Zahlen einen nochmaligen Anstieg auf 2,9 Mil-lionen Gäste (netto: 34,4 Mio. Euro). Dabei dürften sich auch erste Effekte des seit Jahresbeginn geltenden reduzierten Mehrwertsteuersatzes (7%) für Seilbahn-Beförderungsleistungen auszahlen. Im Fünf-Jahresdurchschnitt registrieren die deutschen Bahnen laut VDS-Geschäftsführerin Birgit Priesnitz für das Sommergeschäft ein Plus von 6 Prozent.Eigenes Profil suchenEtwa zwei Drittel der deutschen Seilbahnen sind im Alpenraum, die übrigen (sport-)touristischen Anlagen verkehren in typischen Mittelgebirgslagen. Was hier technisch möglich ist, wurde den Kongressteilnehmern sehr anschaulich im Tagungsort Willingen vorgeführt, wo alleine auf die vergangene Saison über 18 Millionen Euro in neue Bahntechnologie und vor allem in eine leistungsfähige Beschneiung investiert wurden. Wenn auch weitere Unternehmen gerade in die Schneeversicherung investierten – z. B. die Nebelhornbahn mit der Komplettbeschneiung von Deutschlands längster Abfahrt (7,5 km) – für viele andere Unternehmungen in Mittellagen, aber auch im deutschen Alpengürtel fehlen derzeit die Möglichkeiten für derlei „Hochrüstung“. Stattdessen arbeiten die Verantwortlichen an einer immer stärkeren Diversifizierung und gerade im Winter unter dem Motto „Näher dran“ (am Gast) an attraktiven Angeboten für spezifische Zielgruppen. Insbesondere Familien mit Kindern stehen hier im Fokus – Beispiele aus dem Bayerischen Wald sind etwa das „Arbär-Kinderland“ am Arber oder der Junior-Skizirkus in Mitterfirmiansreut. Familienorientiert bauen viele Gebiete derzeit auch ihr Rodelangebot aus oder ziehen die Technik-Karte, wie der Feldberg im Schwarzwald, wo Gäste im Pistengerät mitfah-ren können. Voll im Trend liegt auch das Winterwandern, in das viele deutsche Gebiete als weniger schneekritische Variantemit der Auszeichnung neuer Routen investieren.Den Kunden abholenIn Willingen kamen natürlich auch die zukünftigen Herausforderungen für den deutschen Ski- und Seilbahntourismus zur Sprache. Gerade dabei erhält das Motto Näher dran“ eine direkte Bedeutung, wenn es darum geht, einen profitablen Anteil der geschätzten rund 8 bis 9 Millionen deutschen Skifahrer im Land zu hal-ten. Mögen dazu ständig steigende Reisekosten und auch Mehrwertsteuer-Erleichterungen beitragen, letztlich machen die Qualität des Angebots und ein um-fangreicher Service die erfolgreiche Gästeansprache aus.Zwei Grundsatzreferate boten hierzu Hilfestellung. Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln bestätigte in seinem Beitrag die wichtige Rolle der Seilbahnen als wichtige touristische Motoren in Berggebieten. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern haben sie die Möglichkeiten, das Angebot im Gebiet entsprechend der Herausforderungen durch den Klimawandel oder der demogra-phischen Entwicklung anzupassen. Aktuelle Umfragen unter Betreibern und Gästen zeigen, dass es wichtige Übereinstimmungen in der Erwartungserhaltung gibt, auf die sich aufbauen lässt. So tritt das Skifahren als einzige Motivation für den Winterurlaub am Berg etwas in den Hintergrund. Ein angemessenes Angebot an beschneiten, bestens präparierten Einzelpisten oder Funparks wird zu einem wichtigen Teil im diversifizierten Freizeitprogrammvon erfolgreichen Ferienorten, das sich zudem durch Naturerlebnisse, kulturellkulinarische oder soziale Komponenten auszeichnet. Auch für den Tourismusforscher Prof. Karl Born von der Hochschule Harz in Wernigerode ist die Auseinandersetzung mit den Gästeerwartungen natürlich die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Tourismusstandort. Born identifizierte zukünftige Trends im Urlaubsverhalten, wobei für den Bergtourismus insbesondere die Stichworte „Gesundheit“ und „kulturelle Identität“ (i. S. gewachsener Einzigartigkeit) wichtig seien. Noch stärker müssten sich Tourismusanbieter allerdings auch mit bislang eher grob identifizierten Zielgruppen beschäftigen. So sind zum Beispiel „Senioren“ nicht einfach „50+“, und „Singles“ lassen sich nicht einfach unter „alleinreisend“ und entsprechend kontaktfreudig subsumieren. Wer sich also nur mit „Seniorentellern“ und „Dating-Partys“ auf diese Zielgruppen einstellt, hat verloren. „Der Wandel vom Produktkenner zum Kundenkenner hat sich längst vollzogen“ – es reicht nicht mehr nur das Beste aus den Möglichkeiten seines Ferienortes zu machen, es müssen aktiv Möglichkeiten für zielgruppengerechte Aktivitä-ten geschaffen werden. Höchste Servicequalität ist dabei heute eine Grundvoraussetzung und keine besondere Auszeichnung mehr. tb

    
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