Eine aktuelle Studie des Fachverbandes bestätigt der Seilbahnwirtschaft einen Wertschöpfungsmultiplikator von 6! Damit ist der Slogan vom „Zugpferd im Wintertourismus“ schwarz auf weiß bestätigt. Außerdem: Wintersport liegt voll im Trend

Nun ist es offiziell: Die Seilbahnen sind Zugpferd und Motor im Wintertourismus. Fotos: Hochegger

Den Einfluss der Seilbahnwirtschaft auf das Ausgabeverhalten der Wintersportler, das Volkseinkommen und die Steuerleistung untersuchte eine vom Marktforschungsunternehmen dwif, München in Kooperation mit Manova durchgeführte Wertschöpfungsstudie. Dabei erwiesen sich die Seilbahnen als starker regionaler Umsatzbringer und Wertschöpfungsfaktor – nicht nur für angrenzende touristische Wirtschaftszweige sondern auch bei weiteren Profiteuren wie z. B. dem Baugewerbe und dem Dienstleistungsbereich. Insgesamt wird durch die Ausgaben der Bergbahnnutzer ein Gesamteinkommenseffekt von 2,58 Mrd. EUR erzielt. In Relation zu den Einkommen des Bergbahnbereiches (Primärsektors) ergibt dies einen Multiplikatoreffekt von 6, d. h. 1 000,- EUR an Löhnen, Gehältern und Gewinn bei den Bergbahnen führen durch deren Nutzung insgesamt zu Einkommen in Höhe von 6 000,- EUR in der Region. An Umsatzsteuerleistungen für den Staat wird ein Betrag von 502,2 Mio. EUR abgeführt. Der Beitrag der Bergbahnnutzer im Winter zum jährlichen Volkseinkommen in Österreich beträgt 1,6 %. Insgesamt lässt sich ein Einkommen von 320,- EUR pro Einwohner und Jahr durch die Bergbahnnutzer im Winter errechnen.
Skierdays und Umsätze nach GästegruppenInsgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 2004/05 47,91 Mio. Skierdays bei den Seilbahnen verzeichnet. Die durchschnittlichen Tagesausgaben aller Gäste (ohne Reisekosten) liegen hier bei rund 99,- EUR. Die durch die Seilbahnwirtschaft vor Ort generierten Bruttoumsätze (Ausgaben inkl. Umsatzsteuer) betragen 4,735 Milliarden EUR. Dazu Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer der Seilbahnen Österreichs: „Die Seilbahnwirtschaft ist ein starker Umsatzbringer für eine Region. Zur Sicherung der touristischen Zukunft benötigen wir gemeinsame Lösungen aller Tourismuspartner, um die Gäste von morgen langfristig zufrieden stellen zu können.“ Den touristischen Löwenanteil nehmen die Übernachtungsgäste ein. Ihr Anteil liegt bei 66,8 %, gefolgt von Tagesgästen mit 21,4 % und Saisonkartenbesitzern mit 11,8 % Marktanteil. Die Tagesausgaben der Gäste betragen bei den Übernachtungsgästen 116,70 EUR, gefolgt von den Tagesgästen mit 57,90 EUR und den Saisonkartenbesitzern, die im Schnitt 72,20 EUR pro Tag für Skikarten, sonstige Dienstleistungen, Verpflegung und Lebensmittel ausgeben. Je nach Bundesland gibt es hier regionale Schwankungen. In allen drei Gästesegmenten wird in Tirol und Vorarlberg am meisten Geld von den Skifahrern ausgegeben. In den Bundesländern Kärnten, Steiermark, Nieder- und Oberösterreich sind die Skitouristen am sparsamsten und das Salzburger Land liegt bei der Ausgabenhöhe im Mittelfeld.

Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer des österreichischen Fachverbandes der Seilbahnen.

Wirtschaftliche Effekte durch BergbahnnutzerVon den genannten Ausgaben entfallen 52,5 % (2,49 Mrd. EUR) auf Unterkunft und Verpflegung. 25,9 % (1,23 Mrd. EUR) gibt der Gast für sonstige Dienstleistungen und Einkäufe sonstiger Waren inkl. Lebensmitteleinkäufe aus und 21,6 % (1,02 Mrd. EUR) nimmt die Skikarte in Anspruch. Das Verhältnis der Gesamtausgaben zur Liftkarte beträgt rund 4:1. Anhand von Wertschöpfungseffekten lässt sich das „Zugpferd Seilbahnen“ darstellen. Der Begriff Wertschöpfung ist im Prinzip gleichzusetzen mit dem Einkommen der Dienstnehmer (Löhne und Gehälter) als auch der Gewinne der Unternehmen. Die Wertschöpfungsquote beträgt 39% (das ist jener Teil des Nettoumsatzes von 1,095 Mrd. EUR der Bergbahnen, der für Löhne, Gehälter und Gewinne erwirtschaftet wird; in Summe 427,5 Mio. EUR). Der Restbetrag in der Höhe von ca. 668,1 Mio. EUR wird für Vorleistungen wie z. B. für Substanzerhaltung, Zusatzlieferungen und Dienstleistungen im Bergbahnbereich (Primärsektor) aufgewendet. Weitere Profiteure und Nutznießer sind durch Zusatzausgaben der Bergbahnnutzer die Unternehmen aus den Bereichen Hotellerie und Gastgewerbe, der Handel und der Dienstleistungsbereich. Dies wird als Sekundärsektor bezeichnet. Auch hier entsteht Wertschöpfung durch Einkommenseffekte für Dienstnehmer und Unternehmen. Durch die Ausgaben derBergbahnnutzer wird insgesamt ein Einkommenseffektvon 2,58 Mrd. EUR erzielt. In Relation zu den Einkommen im Bergbahnbereich (Primärsektor) ergibt dies einen Multiplikatoreffekt von 6, wie eingangs erwähnt.

Quellennachweis: Die Zahlen der Studie stammen aus dwif „Tagesreisen der Deutschen“ und verschiedenen Wertschöpfungsanalysen sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen, WEBMARK und SAMON Seilbahnen, dem Informationssystem und dem Zufriedenheitsmonitor des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs – Marketing Forum und MANOVA, dem Bundesministerium für Finanzen, der Statistik Austria und dem Tourismus Monitor T-MONA

    
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