ASI: Sicherheitsrelevante Informationen auf Abruf

Als Folge der Lawinenkatastrophe von Galtür wurde 1999 das Alpine Sicherheits- und Informationszentrum (ASI) Tirol ins Leben gerufen. Neben einer effektiven Kommunikation im Krisenfall stand von Anfang an auch die Bereitstellung sicherheitsrelevanter Informationen und Strukturen im Blickpunkt.

2002 hat ASI den Arge Alp-Preis erhalten. V. l.: Christian Klingler, ASI Technologie und Kommunikation, Regierungsrat Dr. Peter Schönenberger, St. Gallen, Mag. Werner Senn, GF ASI, und Mag. Markus Maaß, Obmann ASI. Fotos: ASI

„Im Rahmen der Lawinenkatastrophe in Galtür hatten wir die größte Evakuierungsaktion im Alpenraum durchzuführen, wobei wir mit 52 Hubschraubern 12 500 Personen ausgeflogen haben. Bei der anschließenden Analyse dieser Erfahrungen haben wir festgestellt, dass die Rettungsaktion an und für sich sehr gut abgelaufen ist, die Informationspolitik aber noch besser funktionieren hätte können. Dabei hatten wir nicht nur die Einsatzkräfte im Visier, deren Arbeit durch richtige Informationen und effiziente Kommunikationsstrukturen wesentlich erleichtert werden kann, sondern auch die Betroffenen und die Öffentlichkeit“, so Mag. Werner Senn, in Galtür Einsatzleiter des Alpinen Rettungsdienstes. Aus diesem Grund entschlossen sich die Gemeinden des Bezirks Landeck mit Unterstützung des Landes Tirol aktiv zu werden – das Alpine Sicherheits- und Informationszentrum ASI wurde gegründet. Zum Geschäftsführer wurde Werner Senn berufen, der auch das zugrunde liegende Konzept auf den Weg gebracht hat. Ihm und seinem engagierten Team ist es in den letzten Jahren gelungen, ASI zu einem gesuchten Ansprechpartner in Sicherheitsfragen im alpinen Raum zu machen. ASI wurde zum Dienstleister für Behörden und öffentliche Institutionen. Das Aufgabenspektrum ist vielfältig und umfasst die juristische Beratung genauso wie Bildung und Betreuung von Projektgruppen, die Ausarbeitung von Sicherheitskonzepten und die Etablierung einer neuartigen Internetplattform. Da-bei kann man auf das praxiserprobte Know-how der Mitarbeiter verweisen, die als Experten im alpinen Raum gelten.Das Einsatzinformationssystem ESISEin Ergebnis der folgenden Aufbauarbeiten war die Entwicklung eines Einsatzinformationssystems ESIS, das sich mittlerweile schon mehrmals im Einsatz für Lawinenkommissionen bewährt hat und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Mit seiner Hilfe ist es möglich, geografisch und zeitlich unabhängig über eine Internetplattform zu kommunizieren. Christian Klingler, zuständig für Technologie und Kommunikation im ASI Tirol, bringt die Vorteile von ESIS auf den Punkt:. Entlastung für Einsatzleitung und Krisenmanagement vor Ort,. einheitliche Informations- und Kommunikationsplattform für alle beteiligten Einsatzorganisationen,. bessere Disposition durch Information,. bessere Information für Medien und Öffentlichkeit/Call-Center-Schnittstelle.ESIS verfügt mittlerweile über Referenzen, die sich sehen lassen können. Es wird vom Land Tirol benutzt, ist als Version IFKIS-MIS beim Eidgenössischen Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF im Einsatz und unterstützte das Sicherheitsmanagement bei der Alpinen Ski-WM 2001 in St. Anton/Arlberg. Ausgesprochen vielfältig war bisher auch das Einsatzspektrum von ASI selbst. So begleitete man die „Projektgruppe Lawinenkommission“ und die „Projektgruppe Outdoor“ bei der Optimierung ihres Informationsflusses, erstellte eine Reihe von Sicherheitskonzepten für Events im alpinen Bereich, nahm an Tagungen und Informationsveranstaltungen teil, rief Workshops und Schulungen ins Leben, gab den Ratgeber Skirecht heraus, entwickelte eine Skisimulation auf EDV-Basis zur Visualisierung von Skiunfällen und diverse Checklisten. Wertvolle Hilfestellung gab ASI außerdem bei der Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe 2005 im Bezirk Landeck. Auf diese Weise konnte ASI seine Erfahrungen, sein Know-how und personelle Ressourcen erfolgreich unter Beweis stellen. Dieses Wissen will man in Zukunft vermehrt in der Branche propagieren und bei den unterschiedlichen Zielgruppen zum Einsatz bringen. Dazu hat man etwa für Bergbahnunternehmen und Gemeinden maßgeschneiderte Packages erarbeitet.

ASI entwickelt maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte.

Sicherheitsmanagement für BergbahnenFolgende Leistungen, die als modulare Bausteine zur Verfügung stehen, ergeben ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept. Dabei werden alle Komponenten mit den Möglichkeiten abgestimmt und vernetzt, die über die Partnerbetriebe von Montal (Konsortium alpiner Konsulenten) nützlich sein könnten.. Modul Pistensicherungspflicht: Analyse des Ist-Zustandes und Konzept für Verbesserungsvorschläge,. Modul Schulungen/Workshops zu Skirecht und Haftung,. Modul Bergeplan,. Sicherheitskonzept Veranstaltungen,. Modul Medien- und Öffentlichkeitspaket „Sicherheitsmanagement“: 2 Medienaussendungen zu Sicherheitsthemen pro Jahr und Medienberichterstattung und -betreuung im Krisenfall,. Modul Kommunikationsplan,. Optionale Leistungen: Über das Basispaket hinaus kann auch ein Einsatzinformationssystem „ESIS“ für die Kommunikation von Pistenrettung, Betriebsleitung und Vorstand/ Aufsichtsrat eingerichtet und integriert werden.

Mit der Skisimulation können Unfallsituationen visualisiert werden.

ASI-Leistungen für GemeindenDa sich ASI u. a. durch Mitgliedsbetriebe von Gemeinden finanziert, gibt es hier ein Basispaket, das die Gemeinden in Anspruch nehmen können. Es besteht aus. Verkehrsberichten über die Verkehrssituation im Bezirk und einem. Sicherheitskonzept für Veranstaltungen.Dazu können zusätzliche Leistungenankauft werden:. Modul Katastrophenschutzplan,. Modul Medien- und Öffentlichkeitspaket „Sicherheitsmanagement“,. Modul Kommunikationsplan,. Modul Krisenkommunikation für die Gemeinde,. Einrichtung eines Einsatzinformationssystems „ESIS“ für die Kommunikation kommunaler Einrichtungen,. Bereitstellung einer Hotline, die in Ergänzung zu ESIS telefonische Auskünfte an die Öffentlichkeit erlaubt.Diese Notfall-Call-Center-Schnittstelle kann als Stand-by-Lösung realisiert werden. dwlInfos:E-Mail: info@alpinesicherheit.comwww.alpinesicherheit.com

Skifahren bei +20°C Außentemperatur

Kennen Sie die Situation? Sie präparieren eine Skipiste und mit zunehmender Präparierung wird die Schneequalität und somit die Skipiste immer schlechter. Optimal wäre es doch, wenn es genau umgekehrt wäre! Mit der BOMAG-Snowplate BSP 5000 werden diese und andere Träume wahr.

Skipiste bei +20°C im Ruka Ski Resort in Kuusamo/Finnland. Fotos: BOMAG

Die oft präparierte Piste wird wesentlich empfindlicher in Bezug auf das einfallende UV-Licht der Sonne und den Verschleiß. Am Ende wird der Schnee sogar „braun“ und lässt sich kaum noch bearbeiten. Die Pisten verlieren deutlich an Standfestigkeit und müssen somit noch häufiger präpariert werden oder sind unter Umständen ab Mittag schon gar nicht mehr befahrbar. Die häufigere Präparierung beschleunigt dieses Phänomen dann noch weiter, es entsteht ein Teufelskreis! Wenn es ins Frühjahr geht, stellen sich zudem erstaunliche Situationen ein. Im Bereich der Skipiste schmilzt der Schnee deutlich schneller als in den Bereichen, die nicht präpariert wurden. Optimal wäre es doch, wenn es genau umgekehrt wäre. Durch das Präparieren bleibt die Piste auch unter den starken Sonnenbelastungen im Frühjahr bestehen und nur um die Piste herum wird es „grün“. Dadurch verlängert sich die Ski-Saison bis in die wärmere Zeit, was auch Skifahrern sehr entgegen kommen würde – wäre da nicht immer dieser „braune“ Schnee!

Traumpisten durch den Einsatz der BSP 5000 im Pitztal/Österreich.

Hervorragende Talabfahrt auch im Frühjahr
Man stelle sich vor, auch im Frühjahr noch eine hervorragende Talabfahrt anbieten zu können! Oder noch besser, Sie legen sich eine Skipiste auch auf 300 Höhenmetern bei 20°C Außentemperatur an. Unmöglich sagen Sie? Weit gefehlt. Mit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 werden diese Träume Realität. Eine neuartige Methode der Pistenarierung lässt Vorstellungen wahr werden, von denen man bisher nur zu träumen wagte. Im Ruka Ski Resort in Kuusamo/ Finnland wurde im Sommer 2005 ein Pilotprojekt durchgeführt. Bei Tagestemperaturen von +20°C wurde unter der Sonne von Nord-Ost Finnland im Juni 2005 auf 300 Höhenmetern eine Skipiste auf die grüne Wiese gelegt und darauf auch Skibetrieb durchgeführt. Die Verantwortlichen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und sprachen von einem (Zitat): „…significant step further in the field of snow technologies.“ (…gewaltigen Schritt auf dem Gebiet der Schneepräparierung).
Langzeittests bestätigen den Erfolg Ein weiteres Beispiel für die ausgezeichnete Arbeit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 fand in Österreich statt. Im Winter 2004/ 2005 wurden unter anderem in St. Johann/Tirol zur Präparierung mit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 Langzeittests durchgeführt, welche eindeutig folgendes Ergebnis brachten (Zitat Herr Ing. Georg Schuster, Betriebsleiter Bergbahnen St. Johann):
„…es zeigte sich, dass die gerüttelten Pistenflächen wesentlich dichter und dadurch für den Skifahrer als angenehmer zum Fahren empfunden wurden als jene, die auf herkömmliche Weise bearbeitet wurden.“
„Im Frühjahr war ein wesentlich größerer Unterschied zu erkennen. Bei der Metzgerkreuzabfahrt war die Erweichung der Schneefläche wesentlich mehr verzögert als auf den unbehandelten Flächen.“
„Als Schlussergebnis kann festgestellt werden, dass die Ausaperung wesentlich verzögert wird und dadurch ein längerer Skibetrieb gewährleistet werden kann.“

Höchste Qualität beim Pistenbild der BSP 5000.

Die logische ErklärungBeim Einsatz einer Fräse werden die Strukturen der Schneekristalle mit jeder Überfahrt durch die Fräswellen mehr und mehr zerschlagen. Das Resultat ist eine nur wenig zusammenhängende Schneeschicht, die UV-Strahlen bis ins tiefe Innere der Skipiste eindringen lässt. Die Ausaperung wird hierdurch sehr stark beschleunigt. Die Präparierung mit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 baut hier auf einem anderen Verfahren auf. In der Schneeschicht werden die UV-Licht durchlässigen Lufträume verkleinert. Durch die Überfahrt mit der SNOWPLATE wird die Dichte des Schnees mehr als verdoppelt. Es entsteht eine kompakte und zusammenhängende Schneeschicht, welche die Eindringung der UV-Strahlung ins Innere der Piste verringert und somit die Standfestigkeit wesentlich erhöht.

Einsatz der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 im Steilhang.

Weniger Aufwand, längere SaisonDie Häufigkeit der sehr kostenintensiven Pistenpräparierung wird deutlich reduziert. Mit dieser neuartigen Technologie kann die Skisaison verlängert, der technische Aufwand zur Erlangung dieses Zieles aber verringert werden. Die Pistenpräparierung wird deutlich effektiver als bisher. Die Produktivität wird gesteigert. Wirtschaftlichkeit auf einem hohen Qualitätsniveau sind Garant für eine sichere Zukunft.

25 Jahre SUFAG im steirischen Ennstal

Im steirischen Ennstal sind weit über 100 SUFAG-Propellermaschinen im Einsatz. Die längste Geschäftsbeziehung hat Schneipionier Planai-Hochwurzen – 1981 noch mit „Hämmerle“ gestartet, gefolgt 1987 von den Reiteralm-Bahnen in Pichl und 1991 von der Hauser Kaibling Seilbahn- & LiftgesmbH. Seit kurzem wird auch von allen drei Pistenbetreibern die neue regelbare SUFAG Schneilanze Super- Snow getestet bzw. mit der Performance bestehender Lanzenanlagen verglichen. Der bisherige Eindruck sei sehr vielversprechend, teilten die Anwender der MM-Redaktion mit. Und auch, wie sie sonst mit den „Grünen“ zufrieden sind.

Über 100 Propellermaschinen von SUFAG sind im steirischen Ennstal im Einsatz. Am Hauser Kaibling setzt man das Snowmaking gekonnt mit einem Model in Szene. Foto: Hauser Kaibling Seilbahn- & LiftgesmbH.

Schnei-Pionier Schladming betreibt derzeit 33 automatisierte SUFAGPropeller, hauptsächlich im Gebiet der Hochwurzen, auf der Planai setzt man überwiegend auf Lanzen (450 Gemini). Während die Anzahl der Propeller kaum mehr zunehmen wird (es werden nur ältere Jahrgänge durch neue Typen ersetzt), weil man alle Plätze, wo rasch sehr viel Schnee benötigt wird, abgedeckt hat, soll das Lanzennetz auf der Planai noch verdichtet werden. Denn es gilt, die Mindestanforderungen an den Start der Skisaison noch schneller erfüllen zu können. „Deshalb interessiert uns natürlich auch die Performance der neuen SUFAG-Lanze“, sagt Prokurist Karl Höflehner. „Eine haben wir testweise auf der Hochwurzen seit Dezember integriert, eine weitere seit kurzem auf der Planai. Sie macht einen sehr guten Eindruck auf uns und man wird bei einer Neuausrüstung über diese Type nicht mehr hinwegschauen können. Die Schneeausbeute ist besser als bei bekannten Systemen.“
2 Mio. m3 Schnee in SchladmingDie Planai hält Höflehner für ein typisches Lanzengebiet. „Hier ist Waldgebiet, daher haben wir keine großen Windprobleme, aber relativ steiles Gelände.“ Die Grundbeschneiung des Zentralbereiches soll künftig in 70 Stunden funktionieren, daher muss dann auch noch mehr Wasser und Luft zur Verfügung stehen. Schon jetzt hat manstolze 508 Sekundenliter Wasserleistung, für eine Erhöhung wird ein weiterer Speicherteich gebraucht. Luftmäßig gewinnt Schladming durch das Zusammenschließen der Anlagen mit Haus Leistung dazu. Zusätzlich kommen heuer zwei Compact Power, die eigentlich schon für 05/06 bestellt waren, aber von SUFAG aufgrund der großen Nachfrage nicht mehr geliefert werden konnten, sowie eventuell noch zwei bis drei Turmlösungen und im Zielhang der Planai-West ein Schwenkarm oder Gunlifter… So lauten die Überlegungen dieses bereits zu 99 % beschneibaren Schneesportgebietes, das über zwei Millionen Kubikmeter Schnee (!) pro Saison selber produziert.

Schladming unterhält bereits seit 1981 eine Geschäftsbeziehung mit SUFAG. Foto: Karl Höflehner

Möglichst typenrein seinEine andere Absicht der Schladminger ist es, bei den Schneemaschinen möglichst typenrein zu werden, und zwar vor allem aus Gründen der einfachen Bedienbarkeit der Scheeanlagen für das Schneipersonal. Bei den Propellermaschinen hat man sich nicht nur wegen des guten Preis-/Leistungsverhältnisses für SUFAG entschieden. Dazu Höflehner: „Wir registrieren eine sehr große Wertbeständigkeit der SUFAG-Maschinen und sind mit der Beziehung rundum sehr glücklich. SUFAG war immer ein kontinuierlicher Partner, während etliche in der Schneebranche schon gekommen und gegangen sind. Wir glauben jedenfalls an eine gute Zukunft dieser Firma. Außerdem lassen sich die alten SUFAG-Geräte gut nach Tschechien wieder verkaufen.“
18 TürmeDass die 4-stufige regelbare Super-Snow gut funktioniert, wird auch vom Hauser Kaibling bestätigt. Und dass sie im Tieftemperaturbereich besonders viel Schnee erzeugt. Trotzdem sind die Hauser keine wirklichen Lanzenfans – obgleich 22 Gemini platziert sind – und setzen lieber auf ihre 40 Propellermaschinen von SUFAG. 1991 hat alles mit einigen lärmarmen SuperSilent begonnen, dann wurde sukzessive aufgerüstet, zuletzt 2003 im großen Stil mit 10 x SCompact. Für 05/06 wurde eine Doppelaufbau-Garnitur ersetzt und ein Turm „Gunlifter“ mit einer Compact Power ausgerüstet. Damit sind in Summe 8 Türme an kritischen Stellen im Einsatz, darunter 5 der Marke „Eigenbau“. Der 6 m hohe Gunlifter ist stufenlos verstellbar und die Maschinenposition kann daher bei Windproblemen beliebig verstellt werden. „Außerdem ist jede Maschine abnehmbar und in zwei Minuten in eine mobile Maschine verwandelbar“, erklärt SUFAG Gebietsrepräsentant Pitzer. Die Wurfweite mit Gunlifter steigert sich auf 80-90 m und die Leistung nimmt um ca. 25%-30% zu. Und schließlich kann man auch im Grenzbereich früher zu schneien beginnen, weil sich früher mehr Wasser durchsetzen lässt.
Für den weiteren Ausbau der Schneeanlage am Hauser Kaibling sind noch 18 Türme geplant bei Liften im oberen Bereich, bestätigt der neue Geschäftsführer Mag. Bernhard Schwischei. Die Hauptabfahrten sind zwar zu 100 % beschneibar, das Gebiet mit 35 km Pisten in Summe zu 90 %, aber die Schlagkraft muss weiter erhöht werden. Lanzen wird man höchstens noch punktuell mit „Rucksack-Kompressor“ ergänzen, und zwar nur noch regelbare Typen. Denn die Mühe mit dem Düsenwechseln macht sich in der Praxis keiner. Grundsätzlich kommt den Hausern die Schneeverteilung mit Propeller besser vor als mit Lanzen, die eine Menge Arbeit mit Pistengeräten verursachen. Nach dem Grund für die Zusammenarbeit mit SUFAG befragt, antwortet Schwischei: „Wir sind mit dem Produkt sehr zufrieden und beobachten eine hohe Verlässlichkeit der Maschinen. Der Service ist o.k., die Schulungen sind top und auch das Handling ist relativ einfach. Natürlich hat Qualität ihren Preis.“

Die Reiteralm-Bahnen in Pichl haben in Pistenmitte vor zwei Jahren einen Schwenkarm platziert. Foto: Reiteralm Bahnen

Pichl: die ganze SUFAG-PaletteAlles, was SUFAG zu bieten hat, ist bei den Reiteralm Bergbahnen in Pichl vertreten: 31 Stück vollautomatische Propellermaschinen aller Typen, 6 Gunlifter, seit zwei Jahren auch einen Schwenkarm und im Demo-Betrieb auch zwei Lanzen. Die Schneeanlage ist teilweise hybrid ausgeführt, teilweise bestehen Inseln, und sie sorgt für 98 % Beschneibarkeit. Aber auch hier lautet das Ziel: Schlagkraft erhöhen. So sollen noch 3 Gunlifter dazukommen, dessen Entwicklung bei SUFAG übrigens die Reiteralm ausgelöst hat!Der Schwenkarm wurde in Pistenmitte auf einer Pistenkreuzung aufgestellt. Durch den 120 m weiten Wurf und den 360° Schwenkbereich kann man nicht nur eine sehr große Fläche beschneien, man spart sich auch Zapfstellen im unteren Bereich. „Es bläst hier zwar von jeder Seite Wind, so dass wir ursprünglich an der Sinnhaftigkeit zweifelten, aber dank der Absenkbarkeit des Schwenkarms bis sogar 1 m unter Niveau hatten wir keine Probleme. Dafür sehr viel und sehr guten Schnee durch Höhe und Weite“, so Betriebsleiter Karl Fischbacher. So ein Schwenkarm ist zwar eine große Investition, auf lange Sicht gesehen kann, man sich zwischendrin jedoch eine Maschine ersparen. Auch bei alten Feldleitungen, wo die Zapfstellen grundsätzlich weiter auseinander liegen, ist diese Lösung eine Überlegung, weil man die Abstände beibehalten und die Leistung trotzdem erhöhen kann! Die Lanze wird vor allem für die erst zu 50 % beschneibare Fageralm ein Thema werden. „Im Vergleich zu anderen Regelbaren hat die Super-Snow eine höhere Leistung gezeigt“, verrät Fischbacher. mak

Studie bestätigt: Seilbahnen sind Motor des Wintertourismus

Eine aktuelle Studie des Fachverbandes bestätigt der Seilbahnwirtschaft einen Wertschöpfungsmultiplikator von 6! Damit ist der Slogan vom „Zugpferd im Wintertourismus“ schwarz auf weiß bestätigt. Außerdem: Wintersport liegt voll im Trend

Nun ist es offiziell: Die Seilbahnen sind Zugpferd und Motor im Wintertourismus. Fotos: Hochegger

Den Einfluss der Seilbahnwirtschaft auf das Ausgabeverhalten der Wintersportler, das Volkseinkommen und die Steuerleistung untersuchte eine vom Marktforschungsunternehmen dwif, München in Kooperation mit Manova durchgeführte Wertschöpfungsstudie. Dabei erwiesen sich die Seilbahnen als starker regionaler Umsatzbringer und Wertschöpfungsfaktor – nicht nur für angrenzende touristische Wirtschaftszweige sondern auch bei weiteren Profiteuren wie z. B. dem Baugewerbe und dem Dienstleistungsbereich. Insgesamt wird durch die Ausgaben der Bergbahnnutzer ein Gesamteinkommenseffekt von 2,58 Mrd. EUR erzielt. In Relation zu den Einkommen des Bergbahnbereiches (Primärsektors) ergibt dies einen Multiplikatoreffekt von 6, d. h. 1 000,- EUR an Löhnen, Gehältern und Gewinn bei den Bergbahnen führen durch deren Nutzung insgesamt zu Einkommen in Höhe von 6 000,- EUR in der Region. An Umsatzsteuerleistungen für den Staat wird ein Betrag von 502,2 Mio. EUR abgeführt. Der Beitrag der Bergbahnnutzer im Winter zum jährlichen Volkseinkommen in Österreich beträgt 1,6 %. Insgesamt lässt sich ein Einkommen von 320,- EUR pro Einwohner und Jahr durch die Bergbahnnutzer im Winter errechnen.
Skierdays und Umsätze nach GästegruppenInsgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 2004/05 47,91 Mio. Skierdays bei den Seilbahnen verzeichnet. Die durchschnittlichen Tagesausgaben aller Gäste (ohne Reisekosten) liegen hier bei rund 99,- EUR. Die durch die Seilbahnwirtschaft vor Ort generierten Bruttoumsätze (Ausgaben inkl. Umsatzsteuer) betragen 4,735 Milliarden EUR. Dazu Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer der Seilbahnen Österreichs: „Die Seilbahnwirtschaft ist ein starker Umsatzbringer für eine Region. Zur Sicherung der touristischen Zukunft benötigen wir gemeinsame Lösungen aller Tourismuspartner, um die Gäste von morgen langfristig zufrieden stellen zu können.“ Den touristischen Löwenanteil nehmen die Übernachtungsgäste ein. Ihr Anteil liegt bei 66,8 %, gefolgt von Tagesgästen mit 21,4 % und Saisonkartenbesitzern mit 11,8 % Marktanteil. Die Tagesausgaben der Gäste betragen bei den Übernachtungsgästen 116,70 EUR, gefolgt von den Tagesgästen mit 57,90 EUR und den Saisonkartenbesitzern, die im Schnitt 72,20 EUR pro Tag für Skikarten, sonstige Dienstleistungen, Verpflegung und Lebensmittel ausgeben. Je nach Bundesland gibt es hier regionale Schwankungen. In allen drei Gästesegmenten wird in Tirol und Vorarlberg am meisten Geld von den Skifahrern ausgegeben. In den Bundesländern Kärnten, Steiermark, Nieder- und Oberösterreich sind die Skitouristen am sparsamsten und das Salzburger Land liegt bei der Ausgabenhöhe im Mittelfeld.

Dr. Erik Wolf, Geschäftsführer des österreichischen Fachverbandes der Seilbahnen.

Wirtschaftliche Effekte durch BergbahnnutzerVon den genannten Ausgaben entfallen 52,5 % (2,49 Mrd. EUR) auf Unterkunft und Verpflegung. 25,9 % (1,23 Mrd. EUR) gibt der Gast für sonstige Dienstleistungen und Einkäufe sonstiger Waren inkl. Lebensmitteleinkäufe aus und 21,6 % (1,02 Mrd. EUR) nimmt die Skikarte in Anspruch. Das Verhältnis der Gesamtausgaben zur Liftkarte beträgt rund 4:1. Anhand von Wertschöpfungseffekten lässt sich das „Zugpferd Seilbahnen“ darstellen. Der Begriff Wertschöpfung ist im Prinzip gleichzusetzen mit dem Einkommen der Dienstnehmer (Löhne und Gehälter) als auch der Gewinne der Unternehmen. Die Wertschöpfungsquote beträgt 39% (das ist jener Teil des Nettoumsatzes von 1,095 Mrd. EUR der Bergbahnen, der für Löhne, Gehälter und Gewinne erwirtschaftet wird; in Summe 427,5 Mio. EUR). Der Restbetrag in der Höhe von ca. 668,1 Mio. EUR wird für Vorleistungen wie z. B. für Substanzerhaltung, Zusatzlieferungen und Dienstleistungen im Bergbahnbereich (Primärsektor) aufgewendet. Weitere Profiteure und Nutznießer sind durch Zusatzausgaben der Bergbahnnutzer die Unternehmen aus den Bereichen Hotellerie und Gastgewerbe, der Handel und der Dienstleistungsbereich. Dies wird als Sekundärsektor bezeichnet. Auch hier entsteht Wertschöpfung durch Einkommenseffekte für Dienstnehmer und Unternehmen. Durch die Ausgaben derBergbahnnutzer wird insgesamt ein Einkommenseffektvon 2,58 Mrd. EUR erzielt. In Relation zu den Einkommen im Bergbahnbereich (Primärsektor) ergibt dies einen Multiplikatoreffekt von 6, wie eingangs erwähnt.

Quellennachweis: Die Zahlen der Studie stammen aus dwif „Tagesreisen der Deutschen“ und verschiedenen Wertschöpfungsanalysen sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen, WEBMARK und SAMON Seilbahnen, dem Informationssystem und dem Zufriedenheitsmonitor des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs – Marketing Forum und MANOVA, dem Bundesministerium für Finanzen, der Statistik Austria und dem Tourismus Monitor T-MONA

    
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Tirols 1. Ski Lounge trifft neuen Apres-Ski-Trend

Die neue Ski Lounge mit Terrasse auf dem Komperdell in Serfaus (2 000 m). Fotos: Komperdellbahnen

Das Sonnenplateau Serfaus hat wieder eine Pioniertat vollbracht: das beste Familienskigebiet der Alpen (Falk Skiatlas) erweiterte sein ohnehin bereits vorbildliches Pistengastronomie-Angebot um die „1. Ski Lounge Tirols“. Damit will man dem anspruchsvollen Gast ein besonderes Apres-Ski-Erlebnis ermöglichen, das einen Kontrast zur üblichen „Hally Gally“-Szene darstellt.

Stimmungsvoll: Kaminecke mit roten Lederfauteils und Bar.

Mitten im Skigebiet, in 2 000 m Höhe auf dem Komperdell mit traumhaftem Panoramablick, haben die Serfauser Bergbahnen nach dem Motto „Tirols Ski Genuss“ etwas ganz Besonderes für ihre Skigäste geschaffen: eine so genannte Ski Lounge. Man kennt VIP-Lounges von internationalen Flughäfen und pulsierenden Metropolen her, davon abgeleitet gibt es in manchen US-amerikanischen Skigebieten auch Ski-Lodges und – Lounges. Allerdings benötigt man hier für den Zutritt eine Club-Mitgliedschaft bzw. eine VIP-Karte, was in Serfaus nicht der Fall ist. Die höchste Lounge Europas ist prinzipiell jedermann während der Bahnbetriebszeiten zugänglich. Was steckt aber dann hinter der Idee, wenn es nicht diese Exklusivität für den Spezialgast ist?Marketingleiter Kurt Kirschner antwortet:“ Wo trinkt man in Venedig den Kaffee? Natürlich am schönsten Platz, dem Markusplatz. Hier ist der Genuss am größten. In Serfaus ist der schönste Platz auf dem Komperdell und hier wollten wir einen besonderen Ort für den Genuss des Bergerlebnisses einrichten. Wir haben durch die 4- und 5-Sterne-Hotellerie auch ein sehr anspruchsvolles Publikum, dem wir spezielle Highlights für einen rundum gelungenen Urlaub bieten wollen. Die Idee zur Ski Lounge ist übrigens im Zusammenhang mit unserer Laser-Show „Adventure Night“ entstanden, die pro Wintersaison ca. 40 000 Gäste anlockt. Die besten Plätze zum Mitverfolgen der Show bot die so genannte VIP-Terrasse. Aus dieser Tatsache heraus kam uns der Gedanke, diesen Bereich grundsätzlich zu etwas Besonderem umzugestalten. So entstand das Konzept zur Ski Lounge.“

Der Restaurantbereich mit Panoramablick bietet 300 Gästen Platz.

Das typische Lounge FeelingAn Zutaten für das Lounge Feeling haben die Serfauser folgende Komponenten kombiniert:- ein stilvolles Refugium mit Kaminfeuer;- lauschige Sofas;- Bar und Sonnenterrasse mit Privatliege;- Musik, mal im Stil der City-Lounges, mal im klassischen Sound;- flüssige Stimmungsmacher;- Exquisites aus der Schauküche;- und schließlich: ein Service der Premiumklasse.

Auf der Terrasse ist für jeden Gast ein Liegestuhl reserviert. Von hier aus sieht man auch die Ski-Show „Adventure Night“ am besten.

Ein typischer Lounge-Besuch würde etwa so aussehen: Nachdem man von einer freundlichen Hostess empfangen wurde, schlüpft man aus den schweren, nassen Skischuhen in gemütliche „Patschen“ (Hausschuhe). Am knisternden Kaminfeuer entspannt man sich bei einem erlesenen Glas Wein, einem Espresso Machiato oder einem feinen einheimischen Edelbrand. Bei Bedarf wählt man edle Havanna-Zigarren aus dem großen Humidor und relaxt in den gemütlichen roten Leder-Sitzgruppen. Wer will, wechselt später in den Restaurant-Bereich mit Schauküche, wo man ausgesuchte kleiner (oder größere) Gerichte genießen kann. Bis zu 300 Gäste finden hier stilvoll Platz. Bei Schönwetter lädt auch die Terrasse zum Sonnenbad ein, auf der jeder garantiert seinen „privaten“ Liegestuhl vorfindet.

05/06 ließ sich Serfaus eine neue Show bei der Adventure Night einfallen: Abenteuer Antarktis.

Großes Wohnzimmer mit Top-ServiceAm besten lässt sich die Ski Lounge als großes Wohlfühl-Wohnzimmer mit Top-Service beschreiben. Bei dieser Art von Apres-Ski geht es aber nicht um das übliche Hally Gally, sondern um Genuss, Entspannung und Premium-Service. „Es wird ein neuer Trend im Apres Ski contra dem Ballermann-Stil kommen“, prophezeit Kirschner, „und daher setzen wir bewusst einen Kontrapunkt. Serfaus ist zwar skigastronomisch bereits bestens ausgestattet, mit der Ski Lounge ist aber nochmals ein weiteres Highlight gelungen, wie sich jetzt schon abzeichnet. Seit der Eröffnung bekommen wir ein riesiges Echo!“Wenn auch der Besuch der Ski Lounge für jedermann von 9-16:30 Uhr offen ist, kann der Gast für die bereits legendäre Abendshow „Adventure Night“ am Mittwoch eine VIP-Karte um 38 Euro buchen. Dadurch wird nicht nur Tirols größte Laser-Ski-Show fußfrei in der ersten Reihe erlebbar, man braucht sich aufgrund eines separaten Zugangs zur Seilbahn auch nicht anstellen und erhält Cocktails sowie Canapees in der Ski Lounge serviert.
 
Neue Ski-Show: Abenteuer AntarktisDiesen Winter präsentierten die Komperdellbahnen Serfaus mit der Skischule eine neue Ski-Show unter dem Titel „On the Edge – Abenteuer Antarktis.“ Dabei geht es um die Expedition des Engländers Ernest Shackleton, die am Beginn des 20. Jahrhunderts 635 Tage im Eis der Antarktis gefangen war. Sie gilt bis heute als die unglaublichste Geschichte menschlichen Überlebens in eisiger Wildnis.Erzählt wird sie in einer dramatischen und poetischen Neuinszenierung des Spezialisten Beda Percht durch Projektionen der Aufnahmen des Expeditionsfotografen auf 2000 m2 Schneefläche, Texte und die Musik sind von Thierry Zaboitzeff. Dazu kommen Darsteller im Eis, Schneekanonen, Pistenbullys, Laser und Feuer.“On the Edge“ bedeutet einerseits an der Grenze des Möglichen, aber auch „auf der Kante“ und so ziehen die Skilehrer ihre Schwünge auf dieser und fetzen gewagte Aerials in die Nacht. Die neue Adventure Night ist jedenfalls ein Genuss für alle Sinne und ein bereicherndes Erlebnis am nächtlichen Berg. Daran besteht so wenig Zweifel wie an der ständigen Weiterentwicklung der Serfauser…mak

    
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Josef Reiter, Mayrhofner Bergbahnen AG: Es ist uns ein Anliegen, authentisch und aktiv zu sein

In den letzten 10 Jahren hat die Mayrhofner Bergbahnen AG 80 Mio. Euro in neue Aufstiegsanlagen investiert. Und auch für 2006 steht mit dem Bau der Ahornbahn wieder ein Projekt der Superlative zur Realisierung an. Der MOUNTAIN MANAGER hat das zum Anlass genommen, einen Blick auf die Erfolgsgeschichte des Traditionsbetriebes zu werfen.

Dir. Josef Reiter, Vorstand Mayrhofner Bergbahnen AG. Foto: A. Dähling

MM-FRAGE: „Wie würden Sie Ihr Skigebiet und Ihr Angebot charakterisieren?“
Reiter: „Unsere Gäste beschreiben unser Angebot als vielfältig und ausgesprochen abwechslungsreich. Wir haben das gesamte Spektrum in spezielle Angebotsgruppen unterteilt. Der Penken steht für Sport und Spaß, der Ahorn mehr für Einsteiger und Genießer. Insgesamt verfügen wir über 23 Aufstiegsanlagen, wobei im ganzen Skigroßraum 49 Anlagen zusammen hängend erreichbar sind. Abgesehen von 2 fixgeklemmten Sesselliften sind alle unsere Anlagen kuppelbar ausgeführt. Damit sind wird im Skigebiet ,Penken‘ topmodern, im Bereich ,Ahorn‘ sind wir gerade in einer Modernisierungsphase – hier wird im Sommer die größte Pendelbahn Österreichs gebaut. Dann wird auch hier die perfekte Hardware zur Verfügung stehen.“
MM-FRAGE: „Welche Gästestruktur sprechen Sie an, welches Einzugsgebiet haben Sie?“
Reiter: „Von der Gästestruktur her liegt der Hauptanteil bei den 20- bis 40-Jährigen, die rund 60 % unserer Gäste ausmachen. Von den Herkunftsländern liegt Deutschland an der Spitze, gefolgt von Großbritannien, den Niederlanden und Österreich. Der Rest ist dann bunt gestreut, wobei zu gewissen Zeiten mittlerweile auch viele Gäste aus dem Osten bei uns sind.
MM-FRAGE: „Wenn sich sowohl Familien als auch junge Leute gut betreut fühlen sollen – wie bringen Sie die unterschiedlichen Ansprüche unter einen Hut?“
Reiter: „Das ergibt sich zum einen aus der Größe des Ortes, der entsprechende Angebote macht, und dann natürlich auch aus der Größe des Skigebietes, in dem sich unterschiedliche Anforderungen gut verwirklichen lassen. Wir selbst konzentrieren uns in der Bewerbung ganz gezielt auf die Hauptzielgruppe der 20-40 jährigen, die wir mit speziell abgestimmten Angeboten wie dem Burton-Park Mayrhofen oder der Harakiri-Abfahrt ansprechen. Das sind Elemente, mit denen wir uns wirklich vom Mitbewerb abheben. Schöne Lifte und schöne Pisten haben alle Skigebiete.“
„Der serviceorientierte Umgang mit dem Gast zählt zu den wichtigsten Anforderungen“
MM-FRAGE: „Welche Anforderungen stellen Sie an Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter?“
Reiter: „Wir haben Leitsätze und entsprechende Grundwerte im Unternehmen, die wir kommunizieren. So ist es uns ein Anliegen, authentisch und aktiv zu sein, sowie dem Gast einen perfekten Skitag zu bieten. Die exakten Werte unseres Unternehmens lauten: Premium, Authentizität und Vitalität. Diese Grundwerte vermitteln wir unseren Mitarbeitern im Rahmen von Schulungen. Außerdem wird es in unserer gesamten Unternehmenskommunikation deutlich gemacht, dass der serviceorientierte Umgang mit dem Gast neben der technischen Qualifikation zu den wichtigsten Anforderungen zählt. Bei unseren Beschäftigten haben wir einen relativ hohen Anteil an Stamm-Mitarbeitern und auch bei den Saison-Mitarbeitern einen sehr hohen Anteil an Personen, die immer wieder bei uns arbeiten. Das hat natürlich den Vorteil, dass diese Mitarbeiter auch sehr genau wissen, worauf wir Wert legen. Im Großen und Ganzen haben wir eine sehr geringe Fluktuation bei den Beschäftigten, wobei wir in der Saison ca. 160 Mitarbeiter haben. Von dieser Anzahl sind jedes Jahr etwa 15 bis 20, die wirklich neu sind im Unternehmen.“

So soll sie aussehen, die neue Ahornbahn. Fotos: Mayrhofner Bergbahnen AG

MM-FRAGE: „Welche Neuheiten gibt es speziell für diese Saison?“
Reiter: „Der Burton-Park geht dieses Jahr bereits in die dritte Saison und wurde bereits zum zweiten Mal zum besten Funpark der Alpen gekürt. Gerade hier legen wir Wert auf ein professionelles Shaperteam. Auf diese Weise wird der Burton-Park jedes Jahr erneuert bzw. weiterentwickelt. Auch dieses Jahr wurde das Spektrum wieder erweitert. Unser Shaper hat sich dazu mehrere neue Obstacles wie z. B. einen ,Curved Wallride‘ einfallen lassen, und vor allem die Beginnerline erweitert. Die Attraktivität ist also weiter gestiegen. Ansonsten haben wir im Skigebiet eine neue kuppelbare Sesselbahn, die ,Gerentbahn‘ am Schneekar, gebaut und damit das Angebot an Aufstiegsanlagen weiter modernisiert. Neu für dieses Jahr war vor allem die komplette optische Neugestaltung des Skigebiets im Rahmen einer kompletten CI/CD-Umstellung, mit der wir das Unternehmen vor allem auf die Zukunft ausgerichtet haben.“
MM-FRAGE: „In der letzten Saison haben Sie mit der Harakiri-Piste aufhorchen lassen, wie kommt sie beim Publikum an, welche Resonanz erfahren sie?“
Reiter: „Die Harakiri-Piste gibt es mittlerweile auch schon den dritten Winter. Sie hat einen sehr hohen Bekanntheitsgrad erreicht, weil wir sie sehr gut inszeniert und vermarktet haben. Es ist in der Meinung der Gäste schon etwas Besonderes, über dieses Erlebnis erzählen zu können.“
MM-FRAGE: „Sie verknüpfen das Erlebnis ,Harakiri‘ bewusst mit dem Internet, welche Erwartungen haben Sie dabei?“
Reiter: „Wenn man solche Attraktionen im Internet gut platziert, steigen automatisch die Zugriffe auf die Homepage und der Bekanntheitsgrad unserer Region. Außerdem erreichen wir damit eine Identifikation des Publikums mit dem Skigebiet. Da wir mit diesem Bereich ein Gewinnspiel verknüpft haben, kommt es zu einer Interaktion, die wir dann auch belohnen. Der Gast wird aufgefordert ein Bild von seiner ,Harakiri‘ Bewältigung zu machen und dieses in die Harakiri-Galerie zu stellen. Belohnt wird dieser Aufwand durch die monatliche Verlosung z. B. eines speziellen Harakiri-limited-edition-Skis von Kneissl bzw. unseres ,Harakiri-Survivor-Shirts‘. Durch das Medium Internet und das Thema ,Harakiri‘ sprechen wir natürlich auch gezielt jüngeres und sportliches Publikum an, das wir auf diese Weise auf unsere Angebote aufmerksam machen wollen. „Infoscouts informieren jeden Gast persönlich, wenn er Fragen hat“
MM-FRAGE: „Sie setzen in Ihrem Skigebiet ,Infoscouts‘ ein, welche Aufgaben haben sie und wie kommen sie an?“
Reiter: „Wir haben die Pistenscouts mittlerweile den zweiten Winter. Diese Aktion wird von den Gästen sehr begrüßt, weil damit ein zusätzlicher Service geboten wird. Die Besonderheit: Unsere Infoscouts sind begeisterte Skifahrer, die das Skigebiet gut kennen und keine Angestellten der Mayrhofner Bergbahnen. Sie sind den ganzen Tag wie die Gäste auf den Pisten unterwegs, sodass sich der Gast persönlich informieren kann, wenn er Fragen hat. Die Scouts konzentrieren sich zu bestimmten Tageszeiten auf bestimmte Bereiche im Skigebiet, z. B. bei den Informationstafeln. Dort können dann zusätzliche Informationen gegeben und Fragen individuell beantwortet werden. Das gibt im Endeffekt durch ein Mehr an Information auch ein Mehr an Sicherheit. Die Altersstruktur unserer Infoscouts ist recht unterschiedlich. Ein älterer Scout kann gut auf die Wünsche älterer Gäste eingehen, ein junger Infoscout, der den Burton-Park selbst schon ausprobiert hat, wird hier mit sehr viel mehr Begeisterung junge Leute informieren können. Damit unsere Infoscouts leicht zu erkennen sind, haben wir sie mit gut sichtbaren, knallgelben Uniformen ausgestattet, auf denen natürlich auch der Schriftzug ,Infoscout‘ angebracht ist. Dazu kommunizieren wir dieses Angebot entsprechend im ganzen Skigebiet, sodass man unsere Leute sofort identifizieren kann.“

Ein Infoscout in Aktion.

MM-FRAGE: „Die Mayrhofner Bergbahnen propagieren ,Frauen Pow(d)er‘ – was genau versteht man darunter?“
Reiter: „Die Aktion ,Frauenpow(d)er‘ wurde vom ÖSV initiiert. Es geht einfach darum, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass bei Frauen das Knie eine so genannte ,Schwachstelle‘ ist. Wir geben hier Tipps, wie man sich optimal aufwärmt, sodass man die Verletzungsgefahr minimieren kann. ,Frauenpow(d)er‘ ist damit ein Beitrag zur Sicherheit. Diese Aktion wurde im letzten Winter erstmals versuchsweise durchgeführt, dieses Jahr läuft sie österreichweit.“
MM-FRAGE: „Sie führen jedes Jahr Gästebefragungen durch, was schätzt der Gast – welche Anregungen erhalten Sie?“
Reiter: „Die Gäste schätzen bei uns die Modernität der Anlagen, unsere Zusatzangebote und die abwechslungsreichen, anspruchsvollen und vielfältigen Pisten. Das Ergebnis beim internationalen Skiareatest wird von unseren Gästen bestätigt. Durchgeführt werden die Befragungen von einem Mitarbeiter in unserer Marketingabteilung. Wir sind der Meinung, dass diese Aufgabe immer von der gleichen Person durchgeführt werden sollte, damit man hier auch eine gleich bleibende Qualität in der Befragung hat. Aktionen dazu gibt es jede Woche, sodass wir durch die ganze Saison Informationen bekommen. Aus diesen Befragungen erfahren wir dann auch ganz konkret die Wünsche unserer Gäste und holen uns Tipps für die kommende Saison. Manche Dinge kann man dann gleich umsetzen, manche erfordern mehr Vorbereitung.“
MM-FRAGE: „Die Mayrhofner BB haben bereits in den letzten 10 Jahren viel investiert – was steht in naher Zukunft an?“
Reiter: „Der Beginn der intensiven Investitionsphase war 1995 die neue Penkenbahn, die damals als eine der modernsten Bahnen Österreichs gefeiert wurde. Wir haben mit dieser Bahn auch eine Weltneuheit realisiert, nämlich die 1. Personenseilbahn, die um eine Kurve fährt. Dann ging es laufend weiter, indem wir eine Reihe kuppelbarer Sesselbahnen auf den Weg gebracht haben. 1997 wurde dabei z. B. die kürzeste kuppelbare Sesselbahn mit einer Länge von rund 500 m gebaut, die als eigener Lift für unseren ebenso langen Funpark dient. Als nächstes Highlight ist im Jahr 2000 der Neubau der Horbergbahn zu nennen, die als eine topmoderne Umlaufbahn realisiert wurde. Dazu haben wir viel in die Beschneiung investiert, sodass wir im Penkengebiet heute 100 % der Pisten beschneien können.Am Penken sind wir mit Anlagen mittlerweile sehr gut ausgestattet, sodass wir nun das Ahorn-Areal in Angriff nehmen. Hier bauen wir 2006 die größte und schwerste Pendelbahn Österreichs, wobei dann die dazugehörige Talabfahrt ebenfalls zu 100 % beschneit werden wird. Eine Pendelbahn dieser Größenordnung hat sich aufgrund des Geländes und der Trasse, dem Abbau der Wartezeiten und dem gewünschten größtmöglichen Komfort, also aus den technischen Gegebenheiten, angeboten. Dabei hat die Ahornbahn eine Doppelfunktion als Zubringerund Wiederholungsbahn, die am besten mit der geplanten Pendelbahn umgesetzt werden kann. „Bergbahnen sollten im Sommer Zugpferd für den Tourismus sein“

Die Harakiri-Piste – ein Erlebnis der besonderen Art.

MM-FRAGE: „Welchen Stellenwert hat der Sommer – wie viele der Anlagen sind dann in Betrieb?“
Reiter: „Der Sommer hatte bei uns schon immer einen sehr hohen Stellenwert, sodass wir sowohl mit der Penkenbahn, einem Sessellift als auch der Ahornbahn fahren. Wir haben im Sommer eine starke Nachfrage, die wir in Zukunft noch bewusst fördern möchten. Grundsätzlich denkeich, dass es in Zukunft nicht genügt, nur moderne Bahnen zu bauen, sondern dass man auch thematisieren muss, was genau man bietet und worum es geht. So steht am Ahorn z. B. die Natur im Vordergrund. Dazu haben wir letztes Jahr schon Investitionen vorweg genommen, indem wir die Wanderwege ausgebaut oder Aussichtsplattformen geschaffen haben. Darüber hinaus ist am Ahorn ein einzigartiges Angebot in Planung, das ihn auch bei Schlechtwetter zum ,Muss‘ für jeden Urlauber im Zillertal machen soll. Umsatzmäßig erwirtschaften wir im Moment 8% im Sommer.
MM-FRAGE: „Wie definieren Sie sich und Ihr Angebot im Sommer?“
Reiter: „Wir bemühen uns sehr stark um die Produktgestaltung. Gerade beim Thema Natur hat es sich angeboten, Packages etwa für Busgruppen wie z. B. das Paket ,von der Alm zum Käse‘ zu erarbeiten. Nach dem Bergerlebnis auf der richtigen Alm können die Gäste dann direkt der topmodernen Schausennerei einen Besuch abstatten, wo man miterleben kann, wie Butter und Käse produziert werden. Auch im Sommer kommen unsere Gäste hauptsächlich aus Deutschland, wobei auch Großbritannien immer stärker wird. Im Großen und Ganzen sind im Sommer aber sowohl Herkunftsländer als auch Gästestruktur unterschiedlicher als im Winter. Da gibt es saisonal bedingte Zeiten, wo vor allem ältere Gäste kommen, in den Ferienmonaten Juli und August dann Familien mit Kindern und Jugendlichen. Seit dem letzten Sommer sind wir außerdem eine zertifizierte Sommerbahn, d. h. wir erfüllen alle Kriterien, die dazu notwendig und vorgegeben sind. Ich bin auch der Meinung, dass die Bergbahnen im Sommer die Aufgabe haben, als Zugpferd im Tourismus zu agieren. Sie können hier sicher einen wichtigen Beitrag leisten, wobei es mittlerweile auch sehr viele erfolgreiche Beispiele dazu gibt.“
MM-FRAGE: „Sie stellen im Sommer als Schlechtwetterprogramm die Technik Ihrer Anlagen vor. Wie wird das angenommen, was möchten Sie bewirken?“
Reiter: „Wie bieten das im Sommer an, weil wir hier leichter Zeit haben, einen Einblick in die Technik unserer Anlagen zu geben. Dazu führen technisch versierte Mitarbeiter unsere Gäste an ausgewählten Tagen durch die Antriebsräume. Uns geht es bei dieser Aktion darum, dass die Gäste verstehen, was hinter einem Seilbahnbetrieb steckt. Es gibt unter unseren Gästen, wie wir festgestellt haben, sehr viele technisch Interessierte, die das als eine Bereicherung des Urlaubs sehen. Nächsten Sommer werden wir versuchen, unseren Gästen auch den Bau der Ahornbahn näher zu bringen, so dass wir jede Woche ,Baustellenführungen‘ anbieten werden. Damit wollen wir dem interessierten Gast schon im Vorfeld der Eröffnung Lust auf diese einzigartige Seilbahn machen.dwl

Rider im Burton Funpark.

Leitsätze Mayrhofner Bergbahnen AG- Die Erwartungen und Wünsche unserer Gäste stehen im Mittelpunkt unseres Handelns.- Wir erbringen im Einklang mit der Natur Dienstleistungen in höchster Qualität.- Wir wollen als Bergbahnunternehmen der Motor der Tourismuswirtschaft im hinteren Zillertal sein.- Die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter ist uns dabei oberstes Gebot.- Unsere Mitarbeiter sind die Basis unseres Erfolgs.

Ausgabe 1/2006

EditorialMM MAGAZIN
. Meinung: Thorvald Sverdrup: Umdenken – Markt kreierenNON SKIERS• Alternativen im Schneesport nicht unterschätzen• Sunkid: Tubing in Gressoney• AlurunnerSKISERVICE• Montana: Zwei Schritte vorausPISTENGASTRONOMIE• Die 1. Ski Lounge TirolsOUTFIT• Textile Trends 2006• Haberkorn: Neues von Gore Tex®NEUE BAHNEN• Hollersbach: Sieg des regionalen Denkens• Leitner: Hochalmbahn in Hinterglemm• Vorbericht Nordkettenbahn• Doppelmayr: Zwei auf einen Streich in Saalbach• Marmolada: 3. Etappe• Neu Galzigbahn soll Akzente setzen• Neu Dimensionen auf der Reiteralm• Beheizbare Sesselbahn in Laax• Ingenieurbüro SehnalMARKETING & MANAGEMENT. Vorbericht TourismusForum Alpen in Ischgl• 37. MM-Interview: Prok. Josef Reiter, Mayrhofner Bergbahnen• Vorschau Prowinter/ALPITEC• Studie Wertschöpfung der Seilbahnen• Was bringen regionale Qualitätsoffensiven?• Verleihung PistengütesiegelTECHNIK & WIRTSCHAFTSICHERHEIT• Interfab: Sicher mit GAZ.EX• ASI:Sicherheitsrelevante Informationen auf AbrufPISTENFAHRZEUGE• BOMAG: Skifahren bei + 20°• Kässbohrer: Innovationen für die Loipenpräparierung• Prinoth verstärkt internationale Präsenz• Olympia 2006 mit Prinoth• Formatic startet durch• Friedli SpezialfahrzeugeBESCHNEIUNG• Westendorf• 25 Jahre SUFAG im Ennstal• Lenko: Auch Kleine steigern die Schlagkraft• TechnoAlpin in TurinFIRMEN NEWS• BOOM: Neue Schnittstelle zu schiGIS• Schorn GesmbH.: Qualität von Anfang an

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