Als Folge der Lawinenkatastrophe von Galtür wurde 1999 das Alpine Sicherheits- und Informationszentrum (ASI) Tirol ins Leben gerufen. Neben einer effektiven Kommunikation im Krisenfall stand von Anfang an auch die Bereitstellung sicherheitsrelevanter Informationen und Strukturen im Blickpunkt.

2002 hat ASI den Arge Alp-Preis erhalten. V. l.: Christian Klingler, ASI Technologie und Kommunikation, Regierungsrat Dr. Peter Schönenberger, St. Gallen, Mag. Werner Senn, GF ASI, und Mag. Markus Maaß, Obmann ASI. Fotos: ASI

„Im Rahmen der Lawinenkatastrophe in Galtür hatten wir die größte Evakuierungsaktion im Alpenraum durchzuführen, wobei wir mit 52 Hubschraubern 12 500 Personen ausgeflogen haben. Bei der anschließenden Analyse dieser Erfahrungen haben wir festgestellt, dass die Rettungsaktion an und für sich sehr gut abgelaufen ist, die Informationspolitik aber noch besser funktionieren hätte können. Dabei hatten wir nicht nur die Einsatzkräfte im Visier, deren Arbeit durch richtige Informationen und effiziente Kommunikationsstrukturen wesentlich erleichtert werden kann, sondern auch die Betroffenen und die Öffentlichkeit“, so Mag. Werner Senn, in Galtür Einsatzleiter des Alpinen Rettungsdienstes. Aus diesem Grund entschlossen sich die Gemeinden des Bezirks Landeck mit Unterstützung des Landes Tirol aktiv zu werden – das Alpine Sicherheits- und Informationszentrum ASI wurde gegründet. Zum Geschäftsführer wurde Werner Senn berufen, der auch das zugrunde liegende Konzept auf den Weg gebracht hat. Ihm und seinem engagierten Team ist es in den letzten Jahren gelungen, ASI zu einem gesuchten Ansprechpartner in Sicherheitsfragen im alpinen Raum zu machen. ASI wurde zum Dienstleister für Behörden und öffentliche Institutionen. Das Aufgabenspektrum ist vielfältig und umfasst die juristische Beratung genauso wie Bildung und Betreuung von Projektgruppen, die Ausarbeitung von Sicherheitskonzepten und die Etablierung einer neuartigen Internetplattform. Da-bei kann man auf das praxiserprobte Know-how der Mitarbeiter verweisen, die als Experten im alpinen Raum gelten.Das Einsatzinformationssystem ESISEin Ergebnis der folgenden Aufbauarbeiten war die Entwicklung eines Einsatzinformationssystems ESIS, das sich mittlerweile schon mehrmals im Einsatz für Lawinenkommissionen bewährt hat und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Mit seiner Hilfe ist es möglich, geografisch und zeitlich unabhängig über eine Internetplattform zu kommunizieren. Christian Klingler, zuständig für Technologie und Kommunikation im ASI Tirol, bringt die Vorteile von ESIS auf den Punkt:. Entlastung für Einsatzleitung und Krisenmanagement vor Ort,. einheitliche Informations- und Kommunikationsplattform für alle beteiligten Einsatzorganisationen,. bessere Disposition durch Information,. bessere Information für Medien und Öffentlichkeit/Call-Center-Schnittstelle.ESIS verfügt mittlerweile über Referenzen, die sich sehen lassen können. Es wird vom Land Tirol benutzt, ist als Version IFKIS-MIS beim Eidgenössischen Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF im Einsatz und unterstützte das Sicherheitsmanagement bei der Alpinen Ski-WM 2001 in St. Anton/Arlberg. Ausgesprochen vielfältig war bisher auch das Einsatzspektrum von ASI selbst. So begleitete man die „Projektgruppe Lawinenkommission“ und die „Projektgruppe Outdoor“ bei der Optimierung ihres Informationsflusses, erstellte eine Reihe von Sicherheitskonzepten für Events im alpinen Bereich, nahm an Tagungen und Informationsveranstaltungen teil, rief Workshops und Schulungen ins Leben, gab den Ratgeber Skirecht heraus, entwickelte eine Skisimulation auf EDV-Basis zur Visualisierung von Skiunfällen und diverse Checklisten. Wertvolle Hilfestellung gab ASI außerdem bei der Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe 2005 im Bezirk Landeck. Auf diese Weise konnte ASI seine Erfahrungen, sein Know-how und personelle Ressourcen erfolgreich unter Beweis stellen. Dieses Wissen will man in Zukunft vermehrt in der Branche propagieren und bei den unterschiedlichen Zielgruppen zum Einsatz bringen. Dazu hat man etwa für Bergbahnunternehmen und Gemeinden maßgeschneiderte Packages erarbeitet.

ASI entwickelt maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte.

Sicherheitsmanagement für BergbahnenFolgende Leistungen, die als modulare Bausteine zur Verfügung stehen, ergeben ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept. Dabei werden alle Komponenten mit den Möglichkeiten abgestimmt und vernetzt, die über die Partnerbetriebe von Montal (Konsortium alpiner Konsulenten) nützlich sein könnten.. Modul Pistensicherungspflicht: Analyse des Ist-Zustandes und Konzept für Verbesserungsvorschläge,. Modul Schulungen/Workshops zu Skirecht und Haftung,. Modul Bergeplan,. Sicherheitskonzept Veranstaltungen,. Modul Medien- und Öffentlichkeitspaket „Sicherheitsmanagement“: 2 Medienaussendungen zu Sicherheitsthemen pro Jahr und Medienberichterstattung und -betreuung im Krisenfall,. Modul Kommunikationsplan,. Optionale Leistungen: Über das Basispaket hinaus kann auch ein Einsatzinformationssystem „ESIS“ für die Kommunikation von Pistenrettung, Betriebsleitung und Vorstand/ Aufsichtsrat eingerichtet und integriert werden.

Mit der Skisimulation können Unfallsituationen visualisiert werden.

ASI-Leistungen für GemeindenDa sich ASI u. a. durch Mitgliedsbetriebe von Gemeinden finanziert, gibt es hier ein Basispaket, das die Gemeinden in Anspruch nehmen können. Es besteht aus. Verkehrsberichten über die Verkehrssituation im Bezirk und einem. Sicherheitskonzept für Veranstaltungen.Dazu können zusätzliche Leistungenankauft werden:. Modul Katastrophenschutzplan,. Modul Medien- und Öffentlichkeitspaket „Sicherheitsmanagement“,. Modul Kommunikationsplan,. Modul Krisenkommunikation für die Gemeinde,. Einrichtung eines Einsatzinformationssystems „ESIS“ für die Kommunikation kommunaler Einrichtungen,. Bereitstellung einer Hotline, die in Ergänzung zu ESIS telefonische Auskünfte an die Öffentlichkeit erlaubt.Diese Notfall-Call-Center-Schnittstelle kann als Stand-by-Lösung realisiert werden. dwlInfos:E-Mail: info@alpinesicherheit.comwww.alpinesicherheit.com