Eine Studie der Roland Berger Strategy Consultants hat das Investitionsverhalten österreichischer Tourismusgebiete unter die Lupe genommen. Dabei wurde deutlich, dass der Betriebserfolg der Hoteliers in Winterdestinationen deutlich an der Spitze liegt.

Wintersportdestinationen investierten 2002/03 am meisten. Foto: TVB Salzburger Land

Nach den derzeit aktuellen Zahlen der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H. haben die heimischen Hoteliers der 4- und 5-Sternekategorie im Geschäftsjahr 2002/2003 rund 660 Mio. Euro an geförderten Investitionen getätigt, den Großteil davon in Winterdestinationen. Rund 44 % flossen in die Aufwertung von bestehenden Unterkünften, 31 % in den Aus- und Neubau von Hotelanlagen. „Österreichs Hoteliers besinnen sich ihrer Stärken und bauen das Angebot in den Winterdestinationen weiter aus“, erklärte dazu Dr. Julian Pötzl, Projekt Manager bei Roland Berger und Autor der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Hoteliervereinigung erstellt wurde und als ÖHV-Destinationsstudie VII den Trend in der Branche wiedergibt. Die Roland Berger Strategy Consultants wurde 1967 gegründet und ist mit 31 Büros in 22 Ländern präsent. 1 630 Mitarbeiter haben im Jahr 2004 einen Honorarumsatz von 530 Mio. Euro erwirtschaftet, wobei die Strategieberatung als unabhängige Partnerschaft im Eigentum von mehr als 130 Partnern fungiert.
Mehr Kapazität im WinterIm Durchschnitt wurden 2002/03 rund 14 Mio. Euro im Jahr pro Winterdestination investiert, 8 Mio. Euro pro Ganzjahres- und 12 Mio. Euro pro Sommerdestination. Dabei geht der Trend bei den Investitionen in Wintersportorten in Richtung Unterkunft, wobei vor allem die Kapazitätsausweitung im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus flossen 9% der geförderten Investitionen auch in Beschneiungsanlagen und 2% in Skilifte.
Eine deutlichere Unterstützung der regionalen Infrastruktur findet man in Regionen mit Ganzjahresbetrieb. Hier wurde auch in Restaurants, Tierparks oder Thermen investiert, sodass 62 % der Investitionen in diesem Bereich von Ganzjahresdestinationen getätigt wurden. Und obwohl das Ausmaß der geförderten Investitionen allein nicht automatisch auf ein erfolgreiches Destinationsmanagement schließen lasse, sieht man bei Roland Berger dennoch einen klaren Trend: „Urlaubsgebiete, die verstärkt in regionale Infrastruktur investieren, haben als ein Erfolgskriterium eine kürzere Entschuldungsdauer vorzuweisen.“
Mit dem Ausbau des Angebotes steige, so die Roland Berger Studie, jedoch nicht automatisch die Zahl der Gäste. Insgesamt würden die jährlichen Investitionen nur sehr schwach mit einer Steigerung der Auslastung korrelieren, wobei am ehesten Aufwertungsinvestitionen zu einer höheren Auslastung führen. Generell müsse man feststellen, dass umso mehr in eine Erweiterung investiert werde, je größer die Bettenanzahl einer Region bereits ist.
So lagen die Investitionen pro Bett in den Sommerdestinationen deutlich über dem Durchschnitt, die Hoteliers hatten hier auf eine Aufwertung der Betriebe gesetzt. Die dafür getätigten durchschnittlichen Investitionen pro Bett lagen in Ganzjahresdestinationen bei 199 Euro, in Wintersportorten bei 385 Euro und in Sommerurlaubsregionen bei 914 Euro.
Der operative Betriebserfolg war allerdings in Winterdestinationen mit 32,5 Euro pro Tag deutlich höher als in Ganzjahres- od. Sommerurlaubsregionen, bei denen er bei je 19,7 Euro pro Tag lag. Gerechnet wird der operative Betriebserfolg pro verfügbarem Zimmer auf die Tage, an denen die Unterkunft geöffnet ist.
 
Infos: www.rolandberger.com

    
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