„Die Bergbahnen sitzen in der Energiefalle, denn Beschneiungsanlagen, leistungsfähigere Aufstiegshilfen, Sitzheizungen, intensive Pistenpflege etc. verschlingen stetig mehr an immer teurer werdender Energie“, sagte Thomas Küng am TourismusForum Alpenregionen in seinem Vortrag über „Neues Energiemanagement am Berg“. Küng – ein Mitarbeiter der Grischconsulta – skizzierte damit eine laufende Studie in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Seilbahnverband, die bis Anfang 2010 fertiggestellt sein soll.

Thomas Küng, „Projektkoordinator Bergbahnen“ bei Grischconsulta, präsentierte die Studienskizze. Foto:mak

„Die Energiekosten in Skigebieten steigen kontinuierlich und werden heute, nach den Personalkosten, mit 10–15 % (davon wiederum 50–70 % für Strom) als zweitgrößter Kostenblock in Skigebieten vermutet. Bergbahnen brauchen vor allem Spitzenenergie, was die Sache noch teurer macht. Der Ausbau der technischen Beschneiung ist dabei der größte Energietreiber! Folglich entsteht ein starker Preis und Kostendruck bei den Bergbahnen. Bisher wurde diesem Bereich noch wenig Beachtung geschenkt; die Schneesicherheit, die Pistenqualität und der Komfort für die Gäste waren und sind weiterhin Treiber für die Investitionen. Der Wettbewerbsdruck und auch Imagefragen verlangen aber immer stärker nach einem aktivenEnergiemanagement.Seilbahnen Schweiz (SBS) und grischconsulta erarbeiten nun gemeinsam einen umfassenden Report über das Energiemanagement von Bergbahnen. Das Projekt wird voraussichtlich von Innotour unterstützt.Leitfaden für die Praxis inklusiveDer Schlussbericht der Energiemanagement-Studie mit einem Leitfaden für die Praxis soll Möglichkeiten zu substanziellen Verbesserungen der Energieeffizienz von Bergbahnen aufzeigen. Hierfür gibt es drei Handlungsfelder:. Energieverbrauch senken. selbst Energie produzieren (z. B. via Speicherteiche). Günstigere Energie einsetzenAber auch neue technische Möglichkeiten und alternative Energiequellen für die Bergbahnbranche, die zu einer deutlichen Verringerung der Energiekosten von Skigebieten beitragen können, werden praxisorientiert vorgestellt. In der Studie wird auch die CO2 Bilanz der Kunden der Bergbahnen für Anund Abreise aufgrund der üblichen Verkehrsmittelwahl grob ermittelt.Energie-Image der Bergbahnbranche erhöhenÜbergeordnetes Ziel der Arbeiten und des daraus entstehenden Leitfadens ist es, die Sensibilität zum Thema Energie und Energie-Image in der Bergbahnbranche zu erhöhen und praktische Handlungsanleitungen für die unternehmerische Praxis zu geben. Nicht zuletzt erfolgen diese Überlegungen vor dem Hintergrund einer auch im Tourismus spürbaren Konjunkturabkühlung und als Antwort auf entsprechende Förderprogramme von Bund und Kantonen, damit die Bergbahnbranche für die kommenden Herausforderungen gerüstet ist.Ideen: Nutzung der Strommarktliberalisierung. Gemeinsame Einkaufsgesellschaften von mehreren Bergbahnen. Aktive Verbrauchssteuerung fürs gesamte Skigebiet, Transportanlagen tarifoptimiert anfahren, Einsatzoptimierung Schneisysteme (System, Standorte, Temperatur, GPS-Schneehöhenmessung etc), Speicherseen bei Niedertarif füllen (täglich/saisonal), bei Hochtarif Strom produzieren, Sparsamere Pistenfahrzeuge, Sparsamere Beschneiungsanlagen, Gebäudetechnik

    
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