Erfolgreiche Beispiele von Schneesporthallen in Europa und Übersee haben auch in der Schweiz eine Diskussion über diese Thematik angeregt und entsprechende Ideen auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zeigen schwierige Rahmenbedingungen auf.

Ideen zur Schneesporthalle mit Standort in der Ebene oder mit Hanglage. Grafiken: Schweizer Tourismus Verband

Ausgangspunkt für die Studie war eine visionäre Idee von Vertretern der IG Schnee, die 2004 in Bern von den Institutionen, Verbänden und Organisationen Schweiz Tourismus, Swiss Snowsports, Swiss Ski, Schweizer Tourismus-Verband, Seilbahnen Schweiz, Bundesamt für Sport und dem Tourismusressort des Staatssekretariats für Wirtschaft gegründet wurde. Kernpunkt der Idee war der Bau einer Schneesporthalle im Mittelland, also im Raum Basel, Bern oder Zürich. Die angebotenen Leistungen sollten vor allem das ganzjährige, wetterunabhängige Erlebnis und Ausüben der Schneesportarten Ski & Snowboard sowie Schlitteln zulassen. Diese Kernleistungen würden mindestens ergänzt durch Skiund Kleiderverleih, Erlebnisgastronomie und Restauration sowie Einkaufsmöglichkeiten. Dazu sollte die Schneesporthalle strikt energieneutral betrieben werden können (Nutzung neuester, alternativer Technologie/Einbindung Forschung/ Entwicklung FH/Uni/Industrie) und zwingend mit Topanbindung an den öffentlichen Verkehr versehen werden. Auf diese Weise sollte vor allem die frühe Schneeberührung für Kinder im Vor-/Schulalter sichergestellt, die „Lust am echten, alpinen Schneeerlebnis“ geweckt sowie Gesundheits- und Nachwuchsförderung unterstützt werden.Um die Chancen bzw. Probleme einer solchen Idee zu durchleuchten, wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die mit finanzieller Unterstützung der Bergbahnen Destination Gstaad AG, der Bergbahnen Engadin St. Moritz AG, den Jungfraubahnen Interlaken, der Skiregion Adelboden-Lenk Lenk i.S., der Zermatt Bergbahnen AG, der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg AG Meiringen, der Garaventa AG, und der Intersport Schweiz AG realisiert wurde. Ihre Ergebnisse wurden nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ideen zur Schneesporthalle mit Standort in der Ebene oder mit Hanglage. Grafiken: Schweizer Tourismus Verband

Große HürdenDie Machbarkeitsstudie gibt Auskunft über die ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen einer Erfolg versprechenden Schneesporthalle, die nicht unproblematisch sind. Ihre Kernaussage, die von einer „sehr hohen finanziellen Risikobereitschaft“ ausgeht, wurde so zusammengefasst: „Mit einer Investitionssumme von 86 Millionen Franken und jährlichen Betriebskosten von 12 Millionen Franken müssten jährlich über 200 000 Besucher gezählt werden können. Als Standort mit den besten Voraussetzungen bezüglich Besucherpotential und Anbindung an den öffentlichen Verkehr wird der Agglomerationsraum der Nordwestschweiz betrachtet. Die Energieeffizienz kann durch innovative Konzepte, wie Doppelnutzung der Primärenergie sowie Energierückgewinnung, gewährleistet werden.“Die Erfolgsaussichten einer Schneesporthalle wurden von den Mitgliedern der IG Schnee denn auch unterschiedlich beurteilt. Dazu Mario Lütolf, Direktor des Schweizer Tourismusverbandes STV und Projektleiter der Machbarkeitsstudie: „Unsere Arbeit ist mit dem Abschlussbericht zur Studie abgeschlossen, die Resultate stehen möglichen Investoren zur Verfügung.“ Weder die IG Schnee noch der STV seien Investitionsberater. Sie hätten aber als Interessensvertreter abklären wollen, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Schneesportanlage überhaupt machbar sei.Infos:www.swisstourfed.ch