Nachdem die neue 3S Eisgratbahn bereits am 22. Oktober ihren Betrieb aufgenommen hat, wurde sie Anfang Dezember in einer feierlichen Zeremonie offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Ein Highlight beim Festakt – Seilbahnpionier Dr. Heinrich Klier konnte seinen 90. Geburtstag feiern und wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Die 3S Eisgratbahn ist das neue Wahrzeichen für den Stubaier Gletscher. Foto: Stubaier Gletscherbahn

Mit dem Durchschneiden des
Festbandes und der Segnung durch Pfarrer Josef Scheiring wurde es offiziell:
Die 3S Eisgratbahn auf den Stubaier Gletscher hat ihren Betrieb aufgenommen. Über
300 geladene Gäste, darunter hochrangige Vertreter aus Landespolitik und
Wirtschaft, ließen es sich dann auch nicht nehmen, bei der Zeremonie dabei zu
sein und die neue Bahn zu feiern. Mag. ­Reinhard Klier, Vorstandsvorsitzender
der Wintersport ­Tirol AG & Stubaier Bergbahnen KG, zeigte sich ­begeistert:
„Vor knapp acht Jahren haben wir dieses Projekt in Angriff genommen, nach nur
17 Monaten Bauzeit haben wir jetzt eine Bahn zur Verfügung, die Maßstäbe setzt.“
Und es ist tatsächlich eine Bahn der
Superlative, die hier entstanden ist: beeindruckende Architektur, Kabinen aus
der Kult-Designschmiede Pininfarina und ­modernste Seilbahntechnik aus einem
Guss. Die neue 3S Eisgratbahn ist außerdem die längste ihrer Bauart in den
Alpen. Dazu schreibt das Projekt mit einem ­Investitionsvolumen von 64 Mio.
Euro als größte Einzelinvestition eines Skigebietes österreichische
Seilbahngeschichte.
Die Strecke vom Tal über die
Mittelstation Fernau auf den Berg ist 4,7 km lang, 48 topmoderne Kabinen aus
der italienischen Design-Schmiede Pininfarina befördern pro Stunde 3.000
Personen statt wie bisher 1.500. Bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h dauert
die Fahrt, die über 7 Stützen führt, nur knapp 11 ­Minuten.
Nach einer Bauzeit von 17 Monaten,
die extreme ­Anforderungen an Technik, Logistik und Mitarbeiter stellte, konnte
die 3S Eisgratbahn dann im Oktober 2016 ihren Betrieb aufnehmen. „Es stellte für
uns und die beteiligten Firmen eine enorme Herausforderung dar, das Projekt
innerhalb von zwei Sommern zu realisieren“, so Mag. Reinhard Klier, „mein
besonderer Dank gilt deshalb allen Verantwortlichen für deren Mut und Weitsicht
sowie den Mitarbeitern der ­Stubaier Gletscherbahn und den beteiligten Firmen,
die alle an einem Strang gezogen haben.“

Beeindruckende Architektur am Beispiel der Talstation. Fotos: dwl

Seilbahnpionier
geehrt
Emotionaler Höhepunkt des Abends
waren dann die Glückwünsche an Seilbahnpionier Dr. Heinrich Klier, der seinen
90. Geburtstag feiern konnte und für sein Lebenswerk geehrt wurde. So erhielt
er von Tirols Landeshauptmann Günther Platter die Auszeichnung „Tiroler
Tourismuspionier“ – ein Titel, der selten auf ­jemanden so gut zutreffe wie auf
Heinrich Klier, so der Landeshauptmann in seiner Ansprache.

Beim Durchschneiden des Bandes, v. l. n. r. Anton Seeber, LEITNER , Franz Hörl, Seilbahnen Österreich, Mag. Reinhard Klier und Dr. Heinrich Klier, Stubaier Gletscher, Tirols Landeshauptmann Günter Platter, LH-Stellvertreterin Mag. Ingrid Felipe und Mag. Peter Schönherr, Bgm. Neustift.

Technische Daten
3S Eisgratbahn Stubaier Gletscher
Seilbahnbau: LEITNER ropeways
Architektur Stationen: ao-architekten
Höhe Talstation: 1.697 m Seehöhe
Höhe Mittelstation: 2.291 m Seehöhe
Höhe Bergstation: 2.885 m Seehöhe
Schräglänge (beide Sekt.): 4.686 m
Höhenunterschied: 1.203 m
Fahrzeit Tal – Berg: 10,7 Minuten
Fahrgeschwindigkeit: ca. 25 km/h
Kabinenanzahl: 48 Stück
Kabinenausstattung: Echt-Ledersitze, Panoramascheiben, gratis
W-Lan, designed by Pininfarina, Italien
Personen pro Kabine: 32 (24 Sitzplätze, 8 Stehplätze)
Förderleistung: 3.014 P/h
Stützen: 7
Beginn/Ende Bauarbeiten: Juni 2015 bis Herbst 2016
Baukosten: 64 Millionen Euro

V. l.: Michael Tanzer, Verkaufsleiter DE/AT bei LEITNER ropeways, Martin Leitner, Vize-Präsident Unternehmensgruppe LEITNER, Mag. Reinhard Klier, Vorstandsvorsitzender Wintersport Tirol AG & Stubaier Bergbahnen KG, und Anton Seeber, Präsident Unternehmensgruppe LEITNER.

V. l.: Ing. Walter Niedrist, ao-architekten GmbH, Ing. Christoph Totschnig, STRABAG, Martin Leitner, LEITNER ropeways, und Dipl.-Ing. Andreas Kleinlercher, Seilbahndirektor Stubaier Gletscherbahn, informierten über den Verlauf der Arbeiten und die Herausforderungen der Bauabwicklung.