LEITNER: Kitzbühel setzt Maßstäbe
In der bekannten Tiroler Skidestination Kirchberg/Kitzbühel hat LEITNER für die Saison 2010/11 gleich 2 neue Bahnen realisiert, mit denen man Komfort und Effektivität gleichermaßen erhöht hat. So gingen zum Saisonbetrieb Österreichs erste 10er-Kabinenbahn sowie eine moderne 8er-Sesselbahn in Betrieb.
Die 10er-Kabinen der Maierlbahn stammen von SIGMA. Fotos: Bergbahn AG Kitzbühel
Die Bergbahn AG Kitzbühel hatte sich für die Wintersaison 2010/11 ein umfangreiches Investitionsprogramm von rund 32 Mio. Euro vorgenommen. Darin enthalten war der Ersatz der Doppelsessellifte Maierl I und II durch die 10er-Kabinenbahn Maierl sowie des Doppelsesselliftes Maierl III durch die kuppelbare 8er-Sesselbahn Ochsalm. Der Auftrag zum Bau der beiden neuen Bahnen ging im März 2010 an LEITNER.Pünktlich zu Saisonbeginn konnten beide Bahnen im Rahmen eines Festaktes in Betrieb gestellt werden. Damit verfügt die sogenannte Maierl-Kette nun über ausgesprochen moderne Aufstiegsanlagen, die auch höchsten Ansprüchen Rechnung tragen.
Die Talstation wurde auf 881,20 m Seehöhe gebaut.
Top-Komfort, Top-DesignDer bisherige Doppelsessellift Maierl I wurde 1967 errichtet und hatte eine Förderleistung von 800 P/h. Damit konnte er den Ansprüchen der Gäste nicht mehr genügen, die attraktiven Pisten in diesem Bereich auch nicht mehr ausreichend bedienen. Der Doppelsessellift Maierl II war bereits im Jahr 2008 stillgelegt worden, abgetragen hat man ihn 2010.Die Trasse der neuen 10er-Kabinenbahn greift die Linienführung der Vorgängerbahnen auf und führt von der ehemaligen Talstation Maierl I geradlinig bis zur früheren Bergstation Maierl II. Mit einer Förderleistung von 2400 P/h übertrifft die Kabinenbahn die Kapazität der Vorgängerlifte bei weitem, außerdem wurde mit einer Sitzheizung das Optimum an Komfort für den Gast realisiert. Die Baukosten betrugen 9,3 Mio. Euro. Die Planungsarbeiten wurden von der Bergbahn AG Kitzbühel selbst durchgeführt.Die Entscheidung für eine 10er-Kabinenbahn hat man in Kitzbühel genau durchdacht, eine Reihe von Gründen war schließlich ausschlaggebend:. Eine Kabinenbahn wurde aus Komfortgründen gewählt und weil die Beförderung von Kindern der Skischule sicher ist.. Als Zubringeranlage mit einer Länge von 2,7 km ist man auch bei Schlechtwetter bestens gerüstet.. Für die 10er-Kabinen anstelle der 8er-Standardkabine hat das höhere Volumen und damit erhöhter Komfort gesprochen.. Weniger Kabinen bedeuten außerdem weniger Wartungsaufwand und daher einen günstigeren Betrieb.. Der Füllungsgrad der Kabinen ist leichter zu steigern, auch wenn manchmal nur 8 Personen eine Kabine benutzen (= 80%).Die Talstation wurde auf 881,20 m Seehöhe mit hoher Überdachung realisiert. Der gesamte Stationsbereich zeigt sich großzügig dimensioniert und bietet Platz für Diensträume, den Kassenbereich, Aufenthaltsraum und Schneibüro, Erste-Hilfe- und Umkleideraum sowie Schnee-Erzeuger-Lager. Bei der Architektur wurde auf eine funktionelle Bauweise Wert gelegt. Große Glasfronten erzeugen transparente Flächen und geben dem Gebäude Leichtigkeit. Durch die Verwendung von Holzschindeln sucht der Bau Anbindung an die Umgebung.Von den technischen Einrichtungen wurden im Tal die Umlenk-Spannstation sowie die Garagierung der Fahrbetriebsmittel vorgesehen. Im Bahnhof gleich neben der Talstation finden alle 69 10er-Kabinen sowie ein Wartungsfahrzeug Platz.In der Bergstation, die 680 m über der Talstation, also auf 1.561 m Seehöhe gebaut wurde, hat man den Oberflurantrieb mit einer Leistung von 730 kW installiert. Die Station selbst wurde ebenfalls mit hoher Überdachung ausgeführt.Die schräge Länge der Bahn beträgt 2713 m. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 6 m/s beträgt die Fahrzeit vom Tal auf den Berg etwas mehr als 7 Minuten. Auf diese Weise können mit den 69 10er-Kabinen rund 2400 P/h befördert werden.Die komfortablen Kabinen des Typs 210 LWI stammen von SIGMA und bieten mit einer Höhe von 2,10 m rund 20 cm mehr Raumhöhe. Auf diese Weise können auch große Personen mit Helm komfortabel ein- und aussteigen. Die modernen Rundum-Sichtfenster wurden bis zum Boden herabgezogen, sodass sich ein bemerkenswerter Ausblick erschließt. Dazu machen Komfortpolsterung und Sitzheizung eine Fahrt ausgesprochen angenehm.
Blick auf die Bergstation der Maierlbahn.
Technische Aufwertung komplettMit der kuppelbaren 8er-Sesselbahn Ochsalm wurde der Doppelsessellift Maierl III ersetzt. Die Bauinvestition betrug 7 Mio. Euro.Die Entscheidung, den Doppelsessellift durch eine 8er-Sesselbahn zu ersetzen, ergab sich aus den Aufgaben der Bahn als Zubringer, der für Wiederholungsfahrten genutzt wird. Auf diese Weise müssen die Gäste ihre Wintersportgeräte nicht abschnallen, Wartezeiten werden durch die Förderleistung von 3300 P/h bei gleichzeitig großzügiger Folgezeit vermieden.Die Talstation wurde unmittelbar neben der Ochsalm gebaut und mit einer hohen Überdachung versehen. Hier wurde die Umlenkspannstation untergebracht.In der Bergstation, die ebenfalls über eine hohe Überdachung verfügt, befindet sich die Antriebseinheit mit einer Leistung von 520 kW. Beim Antrieb handelt es sich um einen Direktantrieb von LEITNER, der durch seine geringen Geräuschemissionen punktet. Das kommt sowohl der nahen Gastronomie zugute, wie die Bergbahn AG Kitzbühel betont, garantiert aber auch einen wirtschaftlichen Betrieb. Der Wirkungsgrad herkömmlicher Antriebe liege bei 86%, jener des Direktantriebs bei 94%.Ebenfalls am Berg wurde derBetriebsmittelbahnhof realisiert. Er befindet sich unter der Bergstation und bietet allen 59 8er-Sesseln gut Platz. Das Entleeren und Beschicken der Anlage erfolgt vollautomatisch.Die Länge der Trasse beträgt 1153 m, die Fahrgeschwindigkeit 5 m/s. Sitzheizung und Wetterschutzhauben sorgen auf der rund 4-minütigen Fahrt für Bequemlichkeit und Wohlbefinden.Die Erfahrungen mit der modernisierten Maierl-Kette bezeichnet die Bergbahn AG Kitzbühel als sehr gut. So habe man im Winter 09/10 insgesamt 379000 Beförderungen verzeichnen können, im Winter 10/11 wären es bis 8. März schon 1088000 gewesen. Das entspricht einer Steigerung von rund 190%.
Der frühere DSL wurde durch eine moderne 8er-Sesselbahn mit Direktantrieb ersetzt.
Technische Daten GD10 Maierl:Seilbahnbau: LEITNERPlanung: Bergbahn AG Kitzbühel (Ing. Josef Egger, Florian Wörgetter und Dominik Bertsch)Kabinen: SIGMASeil: FatzerSeildurchmesser: 52 mmHöhenunterschied: 680 mFahrgeschwindigkeit: 6 m/sFörderleistung: 2.400 P/hAnzahl Kabinen: 69Fahrzeit: 7,54 min.Antriebsleistung: 730 kWTechnische Daten CD8C Ochsalm:Seilbahnbau: LEITNERPlanung: Bergbahn AG Kitzbühel (Ing. Josef Egger, Florian Wörgetter und Dominik Bertsch)Seil: FatzerSeildurchmesser: 48 mmHöhenunterschied: 312,5 mGeneigte Länge: 1.153 mFahrgeschwindigkeit: 5 m/sFörderleistung: 3.300 P/hAnzahl Sessel: 59Fahrzeit: 3,84 min.Antriebsleistung: 520 kW