Die nordspanische Stadt Zaragoza hat sich intensiv auf die Expo 2008 vorbereitet. Die Veranstaltung, die vom 14. Juni bis zum 14. September besucht werden kann, steht unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“. Wie schon in New Orleans (1984), Sevilla (1992) und Hannover (2000) kann das Areal auch2008 wieder mit einer Seilbahn von LEITNER bequem von oben betrachtet werden.

Eine 8er Kabinenbahn von LEITNER führt über das Gelände der Expo 2008 in Zaragoza. Fotos: LEITNER TECHNOLOGIES

Die Seilbahn von LEITNER gehört zu den Highlights der Expo und wurde am 10. Juni 2008 offiziell in Betrieb genommen. Sie führt vom Bahnhof Zaragoza über den Ebro direkt ins Ausstellungsgelände und sorgt für einen atemberaubenden Panoramablick auf die wichtigsten Attraktionen. Mit dieser Kabinenbahn sorgt LEITNER bereits zum 4. Mal bei einer Weltausstellung für eine komfortable und dabei ausgesprochen umweltfreundliche Transportmöglichkeit der vielen Gäste.

Pressekonferenz mit Michael Seeber, Präsident LEITNER TECHNOLOGIES, Reinhold Messner (Mitte) und Martin Leitner, Vorstand LEITNER TECHNOLOGIES.

7,5 Mio. Besucher werden zur Expo 2008 in Zaragoza erwartet, die am 14. Juni von Spaniens König Juan Carlos im Rahmen eines Megaevents feierlich eröffnet wurde. Investiert wurden im Vorfeld rund 1,5 Mrd. Euro, womit der Hauptstadt von Aragón u. a. ein neuer Kongresspalast sowie die Ausstellungsgelände Villa-Expo und Ciudad-Expo beschert wurden. Während der dreimonatigen Veranstaltung sind am Expogelände über 3 400 Darbietungen von 300 Ensembles und Künstlern vorgesehen, die sich an Zuschauer aller Altersklassen richten.

Das Kabinendesign stammt von Pininfarina.

Vor diesem Hintergrund wurde die 8er Kabinenbahn für den Transport möglichst vieler Besucher konzipiert, sodass man nun in der Lage ist, 2 600 Personen in der Stunde zu befördern. Die geneigte Länge der Bahn beträgt 1 191 m, die Fahrgeschwindigkeit 6 m/s. Die Gäste werden in 48 Kabinen von SIGMA transportiert, deren Design vom Edeldesigner Pininfarina stammt. Die Talstation am Expoeingang liegt auf 210 m und die „Bergstation“ auf 208 m Seehöhe. Die Antriebsnennleistung beträgt 270 kW, wobei die Antriebseinheit in der Talstation platziert wurde. Die Spannstation befindet sich in der Bergstation. Erlebnis Kunst Die Seilbahnstation am Eingang der Weltausstellung ist mit einer glänzenden Metallhaut überzogen und wirkt so wie ein Eisblock. Gestaltet wurde sie vom Madrider Architekten Ignacio Vicens, der auch für das neue Opernhaus von Madrid verantwortlich zeichnet.

Die Talstation, die von Ignacio Vicens entworfen wurde, bietet der Ausstellung „El Mundo del Hielo“ von Reinhold Messner Platz.

„Schon oft haben wir mit namhaften Architekten und Designern zusammengearbeitet“, erklärt Michael Seeber, Präsident von LEITNER TECHNOLOGIES, „so bei der MiniMetro von Perugia mit Jean Nouvel, bei der Hungerburgbahn in Innsbruck mit Zaha Hadid oder bei der Kabinenbahn für die Expo in Hannover mit Matteo Thun. Kunst- und Kulturinitiativen verbunden mit besonderer Architektur oder Design sind Bestandteil unserer Firmenphilosophie.“ In dieser Station hat Reinhold Messner gemeinsam mit dem Seilbahnhersteller und dem Skiressortbetreiber Aramon aus Zaragoza am 10. Juni die Kunstausstellung EL MUNDO DEL HIELO – DIE WELT DES EISES eröffnet. „Für mich ist Eis die faszinierendste Form von Wasser, ein Mythos und gleichzeitig unsere kostbarste Überlebensreserve“, so Messner, der damit das Thema „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ aus seiner Perspektive aufgreift. Dazu hat der Bergsteiger und ehemalige Europaabgeordnete 10 internationale Künstler, darunter Olafur Eliasson, Hamish Fulton und Mateo Maté eingeladen, ihre Sicht der Dinge darzustellen.

Das Expo-Gelände von der LEITNER Bahn aus.

Messners eigener Beitrag ist eine Video- Collage, für die Filmmaterial aus seinem Archiv mit Eigenkompositionen unterlegt wurde. Bereits auf der Expo 2000 in Hannover hatte Reinhold Messner großen Erfolg mit der Schau „Yeti, Mount and Mystery“, die damals in der Mittelstation der dortigen LEITNERKabinenbahn gezeigt wurde und rund 8,3 Mio. Besucher anlockte. Auch 2008 bildet damit wieder eine LEITNER-Seilbahnstation den Rahmen für seinen Zugang zur Thematik. Emotion und Leben Messners Zugang zur Kunst ist nicht akademisch, sondern emotional und eng verknüpft mit seiner Biographie. Für EL MUNDO DEL HIELO hat sich der Grönland-Durchquerer und Polarforscher Messner mit zum Teil seit Jahren befreundeten Künstlern zusammengetan, die sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Eis auseinandergesetzt haben.

Impressionen von Isaac Julien.

– DOUG AITKEN (USA) zeigt in seiner Video-Installation „thaw“ eine Serie makro- und mikroskopischer Aufnahmen abschmelzender Gletscher in Alaska. Akustisch und visuell rhythmisiert wird die permanente Veränderung eines organischen Systems thematisiert.- ISAAC JULIEN (Großbritannien) wurde zu „true north“ durch die Biographie (1912) des schwarzen Polarforschers Matthew Henson angeregt. „true north“ ist der erste Teil einer Trilogie von audiovisuellen Installationen, in denen Isaac Julien die Bedeutung physischen und spirituellen Reisens erforscht.- OLAFUR ELIASSON (Dänemark) ist seit Jahren auf Spurensuche in seiner isländischen Heimat. Aus den seit 1991 kontinuierlich wachsenden C-print-Serien stellt er in Zaragoza die „river raft series“ von 2000 und die „glacier mills series“ von 2007 vor.- HAMISH FULTON (Großbritannien), der „walking artist“ ist der einzige Künstler, der jemals im Himalaya eine Höhe von über 8000 Metern erreichte. Ergebnis ist das wallpainting BRAIN HEART LUNGS.- STEPHAN HUBER (Deutschland) mit „fifth and sixth expedition“: Der hängende Kreis aus 11 Leuchtkästen – ein alpiner Kronleuchter in zeitgenössischer Form – beschreibt zwei gegenläufige Expeditionen.- HELMUT DITSCH (Argentinien) setzt auf Erhabenheit, Ergriffenheit und Staunen, seismographisch abzulesen an seinem monumentalen Hyperrealismus-Gemälde „Glaciar Perito Moreno“.- MATEO MATÉ (Spanien) verfremdet und manipuliert in seinem Triptychon „Paisajes Nevados“ drei Gemälde bekannter Romantiker und hinterfragt auf diese Weise Mythen und Metaphern, mit denen wir Gipfel, Eis und Schnee verbinden.- GOTTFRIED HELNWEIN (Österreich) wurde zu dem Doppelgemälde DIE ANDERE SEITE durch die Freundschaft mit Reinhold Messner angeregt: einer Kopie des Gemäldes „Das Eismeer oder Die gescheiterte Hoffnung“ von Caspar DavidFriedrich und eines Dias, das Messner  nach der Besteigung des Mount Everest schlafend im Zelt zeigt.- JAVIER ALMALÉ/JESÙS BONDÍA (Spanien) schaffen den Übergang vom Eis zum Expo-Thema Wasser mit ihrer Aluminium-Installation „wet landscape“. L/dwl

Blick in die Ausstellung.

Technische Daten:Seilbahnbauer: LEITNERTalstation: 210 mBergstation: 208 mAntrieb: TalSpannstation: BergGeneigte Länge: 1 191 mFahrgeschwindigkeit: 6 m/sAnzahl Kabinen: 48Förderleistung: 2600 P/hAntriebsleistung: 270 kWFörderseildurchmesser: 50 mm