In nur 8 Minuten gelangt man mit der „Schaufelbergbahn“ in Kaprun bequem ins Skivergnügen. Mit ihrer Hilfe gehört die zeitaufwändige Benutzung zweier Schlepplifte der Vergangenheit an.

Die Talstation der „Schaufelbergbahn“ liegt auf 769 m Seehöhe. Fotos: Leitner

Schon in der letzten Wintersaison transportierte die „Schaufelbergbahn“, die als reine Winterbahn ausgelegt ist, Skiläufer und Snowboarder schnell und mühelos auf den Maiskogel bei Kaprun. Dabei profitieren die Wintersportler von den gepolsterten und deshalb besonders komfortablen Leitner 4er- Sesseln mit Wetterschutzhaube, die vor Wind und Kälte schützen. Vorbei sind damit die Zeiten, als man sich bei den zwei Schleppliften „Schaufelberglift“ und „Plattenlift“ anstellen musste, um dann nach einer Fahrtzeit von insgesamt rund 25 Minuten am Ziel zu sein. Die beiden Schlepplifte, die vor 30 Jahren gebaut worden waren, wurden abgetragen und verschrottet, bevor die neue komfortable 4er- Sesselbahn von Leitner realisiert wurde. Als Auftraggeber fungierte die Maiskogel Betriebs AG, deren Aktionäre sich zu 95 % aus Einwohnern der Region bzw. aus regionalen Firmen und zu 5% aus Kapruner Stammgästen zusammensetzen. Die neue Bahn befindet sich im Eigentum der Maiskogel Betriebs AG, ein weiterer Schlepplift im Bergstationsbereich der neuen 4er-Sesselbahn bzw. 2 fixgeklemmte Doppelsessellifte sind von den Gletscherbahnen Kaprun gepachtet. In naher Zukunft soll es hier zu einer Auflösung des Pachtbetriebes kommen, 2006 werden dann die Doppelsessellifte durch automatisch kuppelbare 6er-Sesselbahnen ersetzt. An Gästen freut man sich hier hauptsächlich über einheimische Skifahrer aus dem Pinzgauer Raum, wobei traditionell viele Familien vor Ort sind. Sie wissen vor allem die breiten Pisten mit einem Gefälle zwischen 8 und 30 % zu schätzen.

Blick auf die Umlenkstation.

Moderne Technik, ansprechendes DesignIn der Talstation auf 769 m Seehöhe wurde die Spanneinrichtung realisiert. Der Einstieg ist mit einer automatischen Zugangsregelung versehen, sodass eine optimale Befüllung der Sessel möglich ist. In unmittelbarer Nähe der Talstation befinden sich auch Skirent- und – serviceeinrichtungen, sodass den Gästen modernste Wintersportgeräte zur Verfügung stehen. In der Bergstation auf 1 182 m Seehöhe wurde der Antrieb platziert. In einem Nebengebäude findet ein vollautomatischer Bahnhof Platz, in dem alle 128 Fahrbetriebsmittel garagiert werden können. Das Entleeren der Bahn erfolgt dabei in Seilrichtung, das Beschicken entgegen der Seilrichtung. Im Bahnhof wurde außerdem ein Wartungspodest realisiert, damit anstehende Revisionsarbeiten an den Klemmen und an den Fahrbetriebsmitteln problemlos durchgeführt werden können. In einem weiteren Nebengebäude wurden die Serviceräume für die Mitarbeiter sowie die Sanitärräume für die Gäste inklusive spezieller Kindertoiletten untergebracht. Bei der Fahrt in die Bergstation wi rd ein Höhenunterschied von 413 m überwunden, die Fahrgeschwindigkeit beträgt 5 m/s. Damit wird die 2 395 m lange Strecke in knapp 8 Minuten zurückgelegt. Dieelektrotechnische Ausrüstung der Bahn wurde von Elin realisiert.

Der Antrieb wurde am Berg situiert.

Blick auf die TrasseBesonderes Augenmerk verdient die Trassenführung der Sesselbahn, die nicht in einer geraden Linie verläuft. So konnte zwar der untere Bereich in Anlehnung an die Trasse des Schaufelbergliftes belassen werden, im oberen Bereich musste man auf die bereits vorhandenen Baukörper bzw. Stromleitungen Rücksicht nehmen. Aus diesem Grund war es nötig, etwa in der Mitte der Strecke eine Winkelstation zu errichten. Sie dient ausschließlich der horizontalen Seilablenkung von 28°, eine Aus- oder Zustiegsmöglichkeit wurde nicht vorgesehen. In der Kurvenstation werden die Sessel ausgekuppelt, die Fahrgeschwindigkeit wird entsprechend reduziert. Überwacht wird der gesamte Vorgang mit einer modernen Videoanlage. Insgesamt wurden auf der Strecke 20 Stützen realisiert. Gemeinsam mit dem Bau der neuen automatisch kuppelbaren 4er- Sesselbahn wurden auch Pistenkorrekturen durchgeführt. Auf diese Weise punkten die einzelnen Abschnitte nun mit einer mittleren Breite von 70 bis 100 m.

Der Ausstieg erfolgt in Fahrtrichtung.

Zufriedene AuftraggeberNach der ersten Saison im Betrieb zeigt sich Bahnchef Albert Rattensperger, ausgesprochen zufrieden über die Wahl und die Zuverlässigkeit der Leitner-Anlage. Auch von den Gästen habe man viele begeisterte Kommentare erhalten, die nun eine schnelle und vor allem komfortable Beförderung direkt vom Ort auf den Berg zu schätzen wüssten.L/dwl