In der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, Österreichs größtem zusammenhängenden Skigebiet (279 km) wurde 2008 wiederum nicht nur in neue Bahnen, sondern parallel dazu auch in Beschneiung investiert, um die Verbindungen zwischen den einzelnen Destinationen zu optimieren – respektive jene von Westendorf und Brixen. In Westendorf kommt TechnoAlpin bereits seit 1990 bei den Ausbaustufen zum Zug, während Brixen ein Neukunde ist.

Die neue Lanzenanlage an der Kandleralmabfahrt. Fotos: SkiWelt/ TechnoAlpin

In der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental wendet man aufgrund der relativ geringen Höhe (800–2000 m) schon seit vielen Jahren technische Beschneiung an. Bereits 1987 wurden auf einem exponierten Hang in Brixen die ersten manuellen Propellermaschinen aufgestellt. 5 Jahre später nahmen Scheffau und Söll eine Vorreiterrolle ein, indem sie erstmals auf Vollautomatik setzten. Eine durchaus naheliegende Entscheidung, ist durch die schiere Größe der Skigebiete ein manueller Betrieb doch sehr schwer zu bewerkstelligen.Seit 1990 in Westendorf dabeiIn Westendorf ist TechnoAlpin seit 1990 ein zuverlässiger Partner. Ing. Hansjörg Kogler, Bergbahnchef in Westendorf, blickt zurück: „Der Bereich der Beschneiung ist äußerst sensibel, hier muss einfach alles klappen. In der Regel kann man sich auf die Technik auch verlassen. Sollte aber doch einmal etwas sein, muss eine 24 Stunden-Betreuung gewährleistet sein. In TechnoAlpin haben wir einen Partner gefunden, der mit solchen Situationen immer vorbildlich umgegangen ist.“ Bis 2005 wurde die Beschneiungsanlage in Westendorf sukzessive auf 17 x Baby mobil, 15 x Baby auf Turm, 12 x M90/3, 12 x M18 mobil, 1 x M18 auf Turm, 43 x Lanzen A9 mit den entsprechenden Schächten sowie weiteren 160 Standardschächten erweitert. In der ersten Ausbauphase im Jahr 2005 wurden 54 Lanzen A9 mit den entsprechenden Schächten, 6x Lanzen A30, 1x M20 auf Turm, sowie zusätzliche 8 Standardschächte installiert; zwei Pumpstationen mit einer Leistung von 60 l/s bzw. 190 l/s und ein Kompressor à 47,4 m3/min wurden für die nötige Wasser- und Luftzufuhr vorgesehen.

Die Schnei lanzen an der Bergstation der neuen Ski-WeltBahn befinden sich auf Westendorfer Gebiet.

Wichtiger Ausbau 2008 mit 105 Lanzen2 Jahre später erfolgte eine weitere Ausbaustufe. Neben der Lieferung einer T60 mobil und einer M18 mobil wurden weiters 13 x Lanzen A9 und eine A30 mit den entsprechenden Schächten installiert. Gespeist werden diese von zwei neuen Pumpstationen à 55 l/s bzw. 145 l/s. 2008 wurde wiederum ein wichtiger Schritt hin zu einer flächendeckenden Beschneiung getan. 55 Lanzen A9, 50 Lanzen A30 sowie 5 Standardschächte wurden bei den snow experts geordert. Außerdem wurde eine Kompressorstation mit 2 Kompressoren und einer Gesamtleistung von 61,0 m3/min installiert. In der vergangenen Saison wurden ca. 250 000 m3 Wasser verbraucht, der Großteil davon stammt aus der Windauer Ache, deren Wasser durchwegs optimale 0,5°C – 1°C aufweist. Das 64 000 m3 große Speicherbecken hingegen wird mittels eines ausgeklügelten Belüftungssystems gekühlt.Neue Piste in Brixen im Thale beschneit2008 markiert den Beginn der Zusammenarbeit von TechnoAlpin auch mit Brixen im Thale. Von hier startet die neue 8er-Gondelbahn SkiWeltBahn auf die Choralpe in Westendorf. Mit der neuen Aufstiegsanlage wurde endlich die Lücke zwischen Brixen und Westendorf geschlossen und das Befahren der gesamten SkiWelt ohne Verbindungsbus möglich gemacht. Auch die dazugehörige Kandleralmabfahrt hinunter ins Tal nach Brixen wurde neu gebaut. Auf ihr überwindet der Skifahrer über 1 000 Höhenmeter. Die Beschneiung eben dieser neuen Piste stammt von TechnoAlpin. Als Besonderheit ist hervorzuheben, dass der oberste Pistenbereich ins Westendorfer Gebiet fällt und auch von den TechnoAlpin- Schneeerzeugern der Westendorfer beschneit wird – wiederum ein gutes Beispiel für eine skigebietsübergreifende Zusammenarbeit. Auf der neuen Piste sind 3 Lanzen A9, 66 Lanzen A30, 2x M18 auf Turm, 2x M18 mobil, 2x T60 auf Turm und 1x T60 mobil im Einsatz. Eine neue Pumpstation bringt eine Leistung von insgesamt 70 l/s; der ebenfalls dort untergebrachte Kompressor schafft 47,3 m3/min. Im unteren Pistenabschnitt wurde eine bestehende Pumpstation mit 3 neuen Pumpen (120 l/s) und einem Kompressor (47,3 m3/min) bestückt. Das Wasser in Brixen hat eine Durchschnittstemperatur von 7°C – 8°C und wird daher mittels 4 Doppel- Kühltürmen mit einer Leistung von insgesamt 120 l/s auf Temperatur gebracht. Übrigens besteht zwischen Westendorf und Brixen eine Wasserschienemit hydraulischer Trennung, durch die das Wasser je nach Bedarf hier oder dort genutzt werden kann.

Hans Beihammer, Betriebsleiter von Brixen im Thale, in der Druckerhöhungsstation PS300 mit 2x Motoren á 250kW.

Drainagewasser zur BeschneiungWie in Westendorf wurde TechnoAlpin auch in Brixen mit diversen Herausforderungen konfrontiert:. komplexe Wasserversorgung,. niedrige Höhe des Skigebietes und damit schwierige Grenztemperaturen,. große Höhen- und Druckunterschiede,. kurze Einschneiperiode am Saisonbeginn;Im Grunde wäre es möglich, von Brixen bis Going eine Wasserschiene zu nutzen – in der Theorie ideal, in der Praxis wegen unterschiedlicher Wasserregime von Seiten der Behörden aber nicht erlaubt. Da kam gerade recht, dass beim Bau der Umfahrung von Brixen das Problem eines Hangwasservorkommens auftrat. Die Möglichkeit, das Drainagewasser zur Beschneiung zu nutzen, wurde von den Skigebietsbetreibern dankbar angenommen. 18 l/s können auf diese Weise genutzt werden, während das Wasser aus Badeteich und Fischteich nunmehr lediglich zur Abdeckung der Spitzenzeiten dient.

Ing. Hansjörg Kogler, Bergbahnchef in Westendorf, mit dem detaillierten TechnoAlpin Masterplan.

Schneesicherheit am wichtigstenFragt man Vorstand Ök.-Rat Johann Haselsberger (Brixen im Thale) nach dem Entscheidungsgrund für TechnoAlpin, so führt er die ausführliche Beratung, die gute Betreuung sowie die großzügige und durchdachte Planung an. Außerdem konnte man sich in Brixen auf die Erfahrungen der Nachbarn in Westendorf stützen, die bereits seit Jahren zufriedene Kunden der snow experts sind. Und der Erfolg gibt den Skigebietsbetreibern recht: So konnte man sich in der vergangenen Saison über einen Zuwachs von über 30 % freuen. Diese außergewöhnliche Steigerung ist sicherlich auch auf die neue Talabfahrt zurückzuführen. Zunächst hatte man Befürchtungen, sie sei zu steil – die mehr als 15 % Wiederholungsfahrten aber bestätigen, dass hier eine besonders schöne Piste geschaffen wurde, deren 1 040 Höhenmeter und 5,5 Kilometer Länge viele Skifahrer begeistert.Die Gäste schätzen aber auch die optimale Pistenpflege. Hier dient eine Windenmaschine zum Transport des Schnees nach oben. Die Schneesicherheit aber ist nach wie vor das wichtigste Kriterium für die Wahl eines Winterurlaubsortes, dessen ist man sich auch in Brixen und Westendorf vollkommen bewusst. Schneemangel hingegen ist laut Studien derzeit nur für 20 % der Urlauber durch Zusatzangebote oder Hotelleistungen kompensierbar. Damit stellt technischer Schnee die Basis für die direkte und indirekte Wertschöpfung von Skigebieten und ganzen Regionen dar. Nicht zuletzt kann Schneesicherheit auch für potentielle Investoren ausschlaggebend sein.„Irrsinnig schneesicher“Bei der Planung und Umsetzung der Beschneiungsanlagen stand das Kriterium Gleichzeitigkeit absolut im Vordergrund. Dieser Wettbewerbsvorteil wird jetzt auch im Marketing voll ausgespielt: Dass von den 210 beschneibaren Pistenkilometern 110 km innerhalb von nur drei Tagen beschneit werden können, bringt man in der SkiWelt mit dem Slogan „Irrsinnig schneesicher“ nämlich unmissverständlich auf den Punkt.SEIT 1990 GELIEFERTE SCHNEITECHNISCHE AUSRÜSTUNGWestendorf173 Stk. Schächte165 Stk. Lanzen A957 Stk. Lanzen A3032 Stk. Baby12 Stk. M90/31 Stk. M2014 Stk. M181 Stk. T604 Pumpstationen2 Kompressorstationen2 DruckreduzierstationenLeitsystem ATASSplusBrixen im Thale3 Stk. Lanzen A966 Stk. Lanzen A304 Stk. M183 Stk. T603 Pumpstationen1 Kühlturmanlage 120 l/sLeitsystem ATASSplus