….gratulierte ÖSV Alpindirektor Hans Pum dem GF der Pitztaler Gletscherbahn GmbH Dr. Hans Rubatscher öffentlich bei der Präsentation der Weltneuheit „IDE All Weather Snowmaker“. Denn mit dieser israelischen Indoor-Schneeanlage, die pro Tag 950 m3 des „Weißen Goldes“ temperaturunabhängig produzieren kann, ist nicht nur Österreichs höchstgelegenem Gletschergebiet gedient, sondern auch dem heimischen Skiverband bzw. auch der FIS: gesichertes Training bereits ab Mitte September lautet nun die Devise!

Mit der Weltneuheit am Pitztaler Gletscher ist es u. a. möglich, den internationalen Skiteams früh im Herbst mitten in den Alpen unter 3000 Metern Meereshöhe eine ideale Slalomstrecke anzubieten. Foto: Pitztaler GLB

Gletscherschutz der anderen Art im Pitztal. Rechtzeitig zum Skisaisonstart 09/10 am 12. September setzte das höchstgelegene Gletscherskigebiet in Österreich erneut Akzente in der zukunftsorientierten und umweltschonenden Nutzung seiner Ressourcen. Mit dem IDE All Weather Snowmaker – einer Innovation eines israelischen Konzerns, der Weltmarktführer beim Bau von Meerwasser-Entsalzungsanlagen ist und Kühlungstechnologien für Gold- und Diamantenminen liefert – ist es erstmals möglich, unabhängig von den Komponenten Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind Schnee zu produzieren. Das heißt, dass ohne chemische Zusätze bei Plusgraden Schnee erzeugt werden kann und zwar auf die bisher sowohl ökologisch als auch ökonomisch effizienteste Weise. Die Innovation soll helfen, den Skitourismus auf dem Pitztaler Gletscher nachhaltig zu sichern und die Qualität der Pisten in den Saisonrandzeiten zu verbessern. Dadurch wird zum Saisonstart im Herbst bereits ein größeres Pistenangebot befahrbar sein. Die künstlich aufgebaute Schneedecke bildet zudem eine Pufferschicht über dem Eis und verhindert den Gletscherschwund und die Beschädigung der wichtigen, harten Eiskruste durch die Sonneneinstrahlung.Probleme im Frühherbst„Der produzierte Schnee kann gerade im Frühherbst dazu eingesetzt werden, wie eine schützende Decke über die Substanz unseres Gletschers gelegt zu werden“, erklärt GF Hans Rubatscher.„In den vergangenen Jahren haben wir immer öfter beobachtet, dass die Voraussetzungen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind im Frühherbst für die klassische Beschneiung am Pitztaler Gletscher immer seltener gegeben waren“, erklärte Dr. Hans Rubatscher, GF der Pitztaler Gletscherbahn auf einer Pressekonferenz. „Deshalb haben wir uns auf die Suche nach einer innovativen Alternative gemacht, die wir schließlich im IDE All Weather Snowmaker in Israel gefunden haben. Bei herkömmlichen Beschneiungssystemen benötigt man ja mindestens minus 6 Grad Celsius und este Erfolge: Zahlreiche Skiteams haben bereits großes Interesse an diesem Spezialangebot des Pitztaler Gletschers bekundet.Lange Vorarbeiten, intelligente IntegrationErstmals in Europa und zeitgleich mit Zermatt wurde diese Anlage im Pitztal errichtet (6 Monate Bauzeit, Gesamtinvestition 2,5 Mio. €), die wie o. a. temperaturunabhängig und ohne chemische Zusätze Schnee direkt an der Piste erzeugen kann. Der 15 m hohe Produktionsturm wurde in einem eigenen Gebäude auf 2.840 m Höhe direkt neben der Talstation der Pitz Panoramabahn errichtet. Der hier produzierte Schnee kann somit direkt auf die unterhalb gelegenen Pisten der Sesselbahn Gletschersee geleitet werden.Das Wasser für diese neuartige Schneeproduktion mit einem Vakuumprinzip wird aus den bereits bestehenden Speicherteichen am Pitztaler Gletscher entnommen, die wiederum ausschließlich mit Gletscherschmelzwasser gespeist werden. Auch hier schließt sich der ökologische Kreislauf am Gletscher.„Mit der „Snowmaker-Anlage“ können in 24 Stunden ca. 950 Kubikmeter Schnee äußerst energieeffizient produziert werden. Der elektrische Anschlusswert der Anlage liegt in der Größenordnung eines mittleren Sesselliftes, die elektrische Leistungsaufnahme beträgt ca. 500 KW, somit gleich viel wie bei sechs herkömmlichen Propellermaschinen, deren produzierte Schneequalität jedoch erfahrungsgemäß stark schwankt. Pro Kubikmeter Schnee werden ca. 5,7 kW Strom verbraucht. Das ist etwa das Dreifache herkömmlicher Systeme, wird aber künftig mit alternativer Energiegwinnung tlw. ausgeglichen. Damit wird am Pitztaler Gletscher auch in puncto optimaler Ausnutzung des energetischen Einsatzes für Beschneiungsanlagen eine neue Benchmark gesetzt“, erklärt Rubatscher. Schnee, nicht Crash-Eis „Tatsächlich handelt es sich um Schnee“, betont Prokurist Mag. Willi Krüger, „vielfach wurde ja spekuliert, dass der Snowmaker Crash-Eis produziert, aber im Gegenteil: Diese Schneequalität ist ausgezeichnet für den alpinen Skilauf geeignet!“ Der Schnee wird vom Produktionsstandort mittels einer Plastikrutsche auf die unterhalb liegende Piste befördert und dort mit Pistengeräten präpariert. Auch wenn der IDE Snowmaker in Zukunft temperaturunabhängig Schnee am Pitztaler Gletscher erzeugen wird, kommt durch die innovative Vakuum-Technologie keine Chemie zum Einsatz. Die Anlage erfüllt damit alle Voraussetzungen für eine reibungslose Genehmigung bei Errichtung einer Beschneiungsanlage. Und diese Tiroler Genehmigungsrichtlinien gehören zu den international strengsten Vorgaben. Es ist damit zu rechnen, dass es weitere Skigebiete dem Vorreiter nachmachen werden. Und noch ein Vorteil wird sich durch den IDE Snowmaker ergeben: Jene Schneefälle, die im Herbst am Pitztaler Gletscher fallen, bleiben durch die Grundpräparierung mit dem Snowmaker-Schnee erhalten und können für die Pistenpräparierung gut genützt werden. Auch so trägt man dem Umweltgedanken hier Rechnung! mak

    
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