Paana: Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung

Mit einer Arbeitsbreite ab 2,10 m sind Paana-Pistengeräte der optimale Partner für die Pisten- und Loipenpflege. Zum Saisonschluss präsentierte die Firma Watzinger, die seit August 2005 als Generalvertreter für Österreich und die angrenzenden Länder agiert, die kleinen Finnen im Praxiseinsatz.

Bildunterschrift

Probieren geht über Studieren: Unter diesem Motto trafen sich am Samstag, 18. März, Abgesandte von Tourismusverbänden und Gemeinden aus ganz Österreich, um sich selbst von den einzigartigen Vorzügen der Paana Pisten- und Loipengeräte zu überzeugen. Wer dabei nur an einen langweiligen Vortrag dachte, lag in diesem Fall falsch. Die Teilnehmer der Präsentation konnten sich gleich selbst hinter das Steuer schwingen und Spuren in den Schnee ziehen. Bereits erfahrene Paana-Lenker standen mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzliche Unterstützung erhielt man bei Watzinger zu diesem Event aus Finnland. Erfinder und Ur-Vater der Paana Pistengeräte, Olavi Paananen, und Kari Ristanen, Export Manager der Firma Keiteleen Latukone, wo die Pistengeräte auch gebaut werden – und ehemaliges Mitglieder der finnischen Langlauf Nationalmannschaft ließen ebenfalls an ihrem praxisbewährten Know-How teilhaben und beantworteten detailliert und fachmännisch alle Fragen. Beim abschließenden Abendessen wurde dann noch fachgesimpelt und über die Vorzüge der Paana Pistengeräte diskutiert.

Weitere Infos zu den Paana-Maschinen und Bombardier Freizeitgeräten erhalten Sie unter www. paana.at und www.ski-sea-atv.at

Nische gefundenMit dieser Maschine beweist Klaus Watzinger einmal mehr sein feines Gespür für Marktlücken. Wie der Slogan „Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung“ bereits vorgibt, eignet sich die Paana mit ihren vergleichsweise geringen Maßen optimal für die Loipenpflege und auch für die Pistenpräparation. Enge Durchfahrten und Tunnel, in denen andere aufgrund ihrer Größe scheitern, sind für dieses Gerät kein Problem. Interessierte Besucher konnten bei der Präsentation im März außerdem die bereitgestellten Motorschlitten ausprobieren und über den Schnee „brettern“, der von den Pistenraupen optimal aufbereitet war. Watzinger hatte in den letzten Jahren das Segment der Bombardier Freizeitgeräte rund um Motorschlitten, ATV/Quad und Jet Ski (Sportboot) intensiv aufgebaut, sodasszum Testen nur allerbestes Material zur Verfügung stand. Bereits jetzt ist das Reichenauer Unternehmen damit eine Topadresse für Bombardier Freizeitgeräte in Mitteleuropa.

Paana: Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung

Mit einer Arbeitsbreite ab 2,10 m sind Paana-Pistengeräte der optimale Partner für die Pisten- und Loipenpflege. Zum Saisonschluss präsentierte die Firma Watzinger, die seit August 2005 als Generalvertreter für Österreich und die angrenzenden Länder agiert, die kleinen Finnen im Praxiseinsatz.

Bildunterschrift

Probieren geht über Studieren: Unter diesem Motto trafen sich am Samstag, 18. März, Abgesandte von Tourismusverbänden und Gemeinden aus ganz Österreich, um sich selbst von den einzigartigen Vorzügen der Paana Pisten- und Loipengeräte zu überzeugen. Wer dabei nur an einen langweiligen Vortrag dachte, lag in diesem Fall falsch. Die Teilnehmer der Präsentation konnten sich gleich selbst hinter das Steuer schwingen und Spuren in den Schnee ziehen. Bereits erfahrene Paana-Lenker standen mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzliche Unterstützung erhielt man bei Watzinger zu diesem Event aus Finnland. Erfinder und Ur-Vater der Paana Pistengeräte, Olavi Paananen, und Kari Ristanen, Export Manager der Firma Keiteleen Latukone, wo die Pistengeräte auch gebaut werden – und ehemaliges Mitglieder der finnischen Langlauf Nationalmannschaft ließen ebenfalls an ihrem praxisbewährten Know-How teilhaben und beantworteten detailliert und fachmännisch alle Fragen. Beim abschließenden Abendessen wurde dann noch fachgesimpelt und über die Vorzüge der Paana Pistengeräte diskutiert.

Weitere Infos zu den Paana-Maschinen und Bombardier Freizeitgeräten erhalten Sie unter www. paana.at und www.ski-sea-atv.at

Nische gefundenMit dieser Maschine beweist Klaus Watzinger einmal mehr sein feines Gespür für Marktlücken. Wie der Slogan „Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung“ bereits vorgibt, eignet sich die Paana mit ihren vergleichsweise geringen Maßen optimal für die Loipenpflege und auch für die Pistenpräparation. Enge Durchfahrten und Tunnel, in denen andere aufgrund ihrer Größe scheitern, sind für dieses Gerät kein Problem. Interessierte Besucher konnten bei der Präsentation im März außerdem die bereitgestellten Motorschlitten ausprobieren und über den Schnee „brettern“, der von den Pistenraupen optimal aufbereitet war. Watzinger hatte in den letzten Jahren das Segment der Bombardier Freizeitgeräte rund um Motorschlitten, ATV/Quad und Jet Ski (Sportboot) intensiv aufgebaut, sodasszum Testen nur allerbestes Material zur Verfügung stand. Bereits jetzt ist das Reichenauer Unternehmen damit eine Topadresse für Bombardier Freizeitgeräte in Mitteleuropa.

Lienzer Bergbahnen: von Gemini und Berchtold bestens bedient

Zur Saison 05/06 hat die Lienzer Bergbahnen AG in Osttirol etliche Neuheiten realisiert wie z. B. den Vierer-Sessellift „Wartschenbrunn“ mit spezieller Kindersicherung, das BOBOKinderland, neue Abfahrten am Zettersfeld sowie am Hochstein – und dazu natürlich technische Beschneiung. Die Absicherung des Gebietes Hochstein ist besonders wichtig, da hier die Weltcupstrecke verläuft. Für die 4 km lange Erweiterung beauftragte DI Stiebellehner die Firma Gemini mit Pumpstation und Feldausrüstung, als Schneeerzeuger wurden SUFAG-Maschinen vom Skiberg Zettersfeld abgezogen. Dort schlossen 12 Gemini- Propellermaschinen Frau Holle die Lücke, die sich inzwischen nach Tests bewährt hatten. Berchtold sorgte für Innovationen im Elektrotechnik- Bereich – Stichwort offenes Leitsystem.

Die Gemini-Propellermaschine „Frau Holle“ mit speziellem Düsensystem und Wetterstation ist bei den Lienzer Bergbahnen AG erfolgreich im Einsatz. Fotos: Lienzer Bergbahnen/TVB Lienz

Seit DI Werner Stiebellehner, ehemals GF bei der Firma WITO, bei der Lienzer Bergbahn AG Geschäftsführer ist, geht es zügig bergauf. In den letzten 4 Jahren wurden über 10 Mio. Euro in Komfortverbesserungen, Schneesicherheit und Attraktivitätssteigerung investiert. Heuer war neben o. a. Neuheiten der Ausbau der Beschneiung des Hochstein-Skigebietes ein Highlight, das die Gäste mit deutlichen Frequenzsteigerungen dankten. Am Hochstein ist nun sowohl die Weltcup-Strecke für den Damen-Riesentorlauf (28./29. Dezember) bis ins Tal gesichert als auch die leichtere Familienabfahrt, die um 4 ha erweitert wurde. Die längste Abfahrt führtüber eine Länge von 7 km und einen Höhenunterschied von 1 350 m bis in die Stadt Lienz! Von dieser Attraktivität profitiert natürlich auch der Weltcup: das Skistadion liegt nämlich dadurch direkt im Ort!

Die Pumpstation Taxer Moos am Hochstein mit 340 kW Leistung (KSB-Pumpen) wurde von den Professionisten Gemini und Elektro Berchtold vorbildlich ausgeführt.

Speicherteich und neue PumpstationVoraussetzung für den Ausbau der Beschneiung am Hochstein war die Errichtung eines Speicherteiches mit 43 500 m3 Volumen beim Taxer Moos auf 1 060 m (Planung Ingenieurbüro Klenkhart, Teichbau: Steirischer Maschinenhof/Langenwand, Folienverlegung IAT).Den Auftrag für die in den Damm zu integrierendePumpstation erhielt HDP Gemini aus Mürzzuschlag mit Subunternehmer Elektro Berchtold. Die Leistung der eingesetzten KSB-Pumpen beträgt 90 kW (Vorpumpe) und 200 kW (Hochdruckpumpe) bzw. 60 l/s Wasserförderung. Der Speicherteich wird ganzjährig mit einem Zulauf von 10 l/s gespeist. Zusätzlich wurde eine Druckreduzierstation am Griebelehof notwendig. Auch für die Installation von 48 Zapfstellen, die 20 Propellermaschinen und 2 unabhängige Lanzen versorgen, war Gemini zuständig. Es wurden teilweise vormontierte Unterflur-Betonschächte und Überflur-Elektranten eingesetzt. „So ein vormontierter Schacht ist eine gute Sache“, so Stiebellehner, „man hat keine Arbeit vor Ort und keine Probleme mit dem Wetter.“ Bemerkenswert an den Unterflurschächten ist auch, dass sie ausziehbar sind, so dass man die Hydrantenmotoren auf den Schacht draufsetzen kann. Ein Gestängeführt zum Hydranten. „Dadurch erspart man sich eine stationäre Anwendung“, erklärt Gemini-Verkaufsleiter Fladenhofer.

Das Damen Weltcuprennen in Lienz am 28./29.12. wurde noch nie abgesagt und ist jetzt noch schneesicherer geworden durch die neue Beschneiungsanlage.

Gute Ideen entscheidenSolche Ideen sind es, die den Betreibern gefallen. Letztlich war der Ideenreichtum von Gemini auch ausschlaggebend für den Zuschlag dieses Auftrages.Stiebellehner erinnert sich: „An erster Stelle stand das Engineering der Pumpstation. Gerhard Fladenhofer hatte hier gute Ideen eingebracht, die dann auch zur Ausführung kamen. Es galt die bestehende Anlage einzubinden, die nur 40 bar Druck hatte – heue ist man aber auf 60 bar Druck. Im oberen Bereich wurde eine Wasser-Ringleitung als Lösung realisiert, im unteren Bereich kann man auch nur mit der Vorpumpe alleine fahren, wenn es Sinn macht. So haben wir zwar eine Doppelleitung für 800 m, dies bringt aber Ersparnisse. Dafür kann man jetzt überall gleichzeitig schneien, nutzt die Ressourcen besser aus und es ist keine Druckreduzierung mehr von Griebele hinauf nötig. Durch diese Taktik wurde die Betriebssicherheit sehr erhöht.“

Das Skistadion für die Weltcupstrecke befindet sich direkt in der Stadt Lienz am sogenannten Schloßberg.

Super: Offenes Leitsystem von BerchtoldElektro Berchtold war auch bei dieser Ausbaustufe mit von der Partie wie schon 2002 am Zettersfeld. Neben der Elektrischen Ausrüstung der neuen Pumpstation waren die Pettnauer auch für die Visualisierung und Automatisierung von 15 Stück der Gemini- Propeller „Frau Holle“ zuständig -und das offene Leitsystem Snow Monitor V4. Beide Berge sind nun mit einem einzigen Leitsystem steuerbar, das die 3 Marken Hedco, SUFAG und Frau Holle integriert. So eine Mixtur gibt es bisher noch nirgends! Dank der Verbindung der Leitsysteme über eine Funkfrequenz ist jede Maschine überall auf beiden Skibergen einsetzbar. Auch eine Premiere von Berchtold! „Das ist natürlich ein Vorteil für uns. Man darf ja wegen der Situation im Weltcup nicht gebunden sein, sondern muss flexibel reagieren können“, betont Stiebellehner. Ein anderer Vorteil ist, dass so ein offenes Industrieleitsystem zusätzlich alles Mögliche verbinden kann – in diesem Fall wurde z. B. auch die bestehende Trinkwasserversorgung integriert.
Der bei den Lienzer Bergbahnen zuständige Systemadministrator Marcus Gradnig ist jedenfalls begeistert vom Team Gemini/ Berchtold und zählt weitere Vorzüge auf: „Bei der Elektronik werden Industriekomponenten eingesetzt, die schnell und unkompliziert nachkaufbar sind. Außerdem kann man online auf Fehlersuche gehen. Das heißt, der Betreiber kann sich selbst diagnostizieren – wenn er es kann. Gradnig kann das sicher, hat er doch bei Berchtold seinerzeit einen SPS-Kurs besucht… Zur Wahl Berchtolds sagt Stiebellehner: Man kennt die Branche und weiß, auf wen man sich einlässt. Da kam eigentlich niemand anderer mehr in Frage.“
Frau Holle ohne ProblemeWie gesagt wurde die Beschneiung im Skigebiet Zettersfeld bereits 2002 von Gemini/ Berchtold ausgebaut und zwar um 5 km erweitert bzw. 80 Unterflurschächte. Hier stehen auch 12 Gemini-Propellermaschinen „Frau Holle“ im Einsatz und 4 autarke Lanzen. Insgesamt beschneien 35 Maschinen 50 ha Fläche, das entspricht fast 100% Pistenfläche. Zur Performance von Frau Holle sagt Pistenchef Gerhard Kofler: „Ich bin mehr als zufrieden. Diese Maschine schneit durch ihr spezielles Düsensystem sehr viel im Tieftemperaturbereich. Sie hat sich bei uns ab -4° C Feuchtkugeltemperatur bewährt. Sie schneit prinzipiell in allen Bereichen gut, auch im Grenztemperaturbereich. Der Wasserdurchsatz reicht von 1l /s bei -2,7° C FK bis 9 l/s bei – 16° C FK. Den Pistenfahrern passt die Schneequalität. Außerdem gibt es wenig Schneemaschinen, die so wenig Anschlußleistung brauchen (22 kW). Die Holle ist robust, bedienerfreundlich und angenehm zum Arbeiten, es gab die ganze Saison keine Probleme. Speziell gefreut hat mich, dass Gemini auf unsere Sonderwünsche wie Schlauchwickler, Transporthaken etc. eingegangen ist.“ mak

ISPO 06: Die Trendwende ist geschafft

Die diesjährige Winter-ispo vom 29. 1.-2. 1. 06 brach alle Rekorde: 1.806 Aussteller und mehr als 60 000 Fachbesucher in München (+ 10 %). Noch erfreulicher als die hohe Frequenz war jedoch die euphorische Stimmung der Branche. Denn die lang erwartete Trendwende war zu Beginn des Sportjahres 2006 geschafft! Wesentlich daran beteiligt ist Skifahren, das – angestoßen durch Carving – deutlich vielseitiger und vor allem auch jünger wurde. Ein Umsatzplus von 8% bei Wintersporthardware im Jahr 2005 war die Folge. Für 2006 wird durch Olympia in Turin und die Fußball WM in Deutschland eine weitere Stärkung des Aufwärtstrends erwartet.

Tschechien – Alternative für deutsche Ski-Gäste?

Mag. Arnold Oberacher, GF und Partner der Edinger Tourismusberatung GmbH., führte im Jänner eine Fachexkursion in die Skigebiete des Iser- & Riesengebirges durch. Nur wenige hundert Kilometer von Berlin, Dresden oder Leipzig entfernt, versuchen die größten Skigebiete Tschechiens sich als Ziel- und Zukunftsmarkt für deutsche Gäste zu positionieren. Projekte wie die Nordische Ski-WM 2009 oder FIS-Weltcup-Rennen zeugen davon. Um sich auf diese Herausforderung einstellen zu können, überzeugten sich österreichische Seilbahnunternehmen, Skischulen, Skiverleiher und Tourismusverbände von der Qualität und dem Potenzial Nordböhmens.

Mag. Arnold Oberacher, Partner und Geschäftsführer der Edinger Tourismusberatung, ist u. a. auf Skigebiete spezialisiert und blickt gerne über den Tellerrand. Fotos: ETB

MM-FRAGE: „Herr Mag. Oberacher, welche Erkenntnisse haben Sie über die tschechischen Wintersportgebiete in puncto Angebot, Professionalität und Marketingaktivitäten gewonnen?“
Oberacher: „Insgesamt kann man in diesem Land eine Aufbruchstimmung beobachten – ähnlich wie bei uns in den 70-er und 80-er Jahren. Angebotsseitig gibt es zwar in vielen Bereichen – vor allem bei den Liftanlagen – noch Aufholbedarf. Allerdings werden intensive Angebotserneuerungen durchgeführt und es gibt für die nächsten Jahre weitere Ausbau- und Erweiterungspläne. Auffällig ist dabei vor allem die „Marken“-Orientierung der Tschechen. Man setzt fast ausschließlich neue Anlagen und Geräte von Anbietern wie Doppelmayr, Kässbohrer oder Skidata ein. Der Einsatz gebrauchter Anlagen und Einrichtungen ist kaum ein Thema. Schwächen sind derzeit vor allem noch in der Logistik der Skigebiete erkennbar – hier wurde früher mal da und mal dort ein Lift entwickelt ohne ein ,Skigebiet‘ im Auge zu haben. Allerdings wird gerade an diesem Punkt derzeit sehr intensiv gearbeitet. Auch die Professionalität der im Wintersportbereich tätigen Mitarbeiter ist überraschend hoch. Gerade in den Führungsbereichen sind fast ausschließlich universitär ausgebildete Techniker und Betriebswirte bzw. Marketingspezialisten tätig. Dies ist auch im Marketing spürbar. Durch den Einsatz von Sponsoring, Cross-Marketing und Kooperationen (z. B. mit Audi, etc.) wird sehr wirkungsvolles Marketing gemacht. Auch im Vertrieb werden neben klassischen Kanälen wie Internet oder Reiseveranstaltern auch alternative Kanäle, wie z. B. deutsche Schulen, Vereine, Betriebsausflüge, etc. bedient. In Summe entstand jedenfalls der Eindruck eines dynamischen und engagierten Wintersportangebotes, das sich vor allem gegenüber alpinen Destinationen klar positionieren und etablieren will.“
MM-FRAGE: „Haben wir noch Vorurteile, was die Entwicklung und Qualität in Tschechien angeht?“
Oberacher: „Offen gestanden glaube ich schon, dass vor allem aus Sicht der Alpendestinationen hier nach wie vor oftmals das Vorurteil besteht, diese Länder würden noch in der ,Kuckucksuhr‘ schlafen. Jeder aber, der sich vor Ort selbst überzeugt, wird erkennen, dass bereits heute einige mittlere und kleinere Skigebiete im Alpenraum ihre Mühe hätten mit manchen der tschechischen Nachbarn mitzuhalten. Mir geht es dabei weniger um die Qualität einzelner Aspekte (wie z. B. Modernität der Aufstiegshilfen oder Beschneiungsanlagen), sondern um das vom Gast wahr genommene Gesamtprodukt. Die dort gebotene aktuelle Qualität, das durchwegs funktionierende Zusammenspiel der meisten Anbieter (Beherbergung, Gastronomie, Skiverleih, Skischulen, etc.) in Kombination mit dem nach wie vor bestehenden deutlichen Preisvorteil (Tageskarten kosten hier durchschnittlich die Hälfte von österreichischen Angeboten) machen Tschechien auch für westliche Zielgruppen durchaus zu einer interessanten Alternative. Es ist keinesfalls mehr so, dass diese Länder nur von uns lernen können – mangelnde Investitionskraft machen sie oftmals durch Innovationskraft wett.“

Blick auf Pez: Das Iser- und Riesengebirge in Nordböhmen mit den Gebieten „Skiareal Jested“ in Liberec, „Skiarena Cerna-hora“ in Janske Lazne, Pez Pod Snezkou oder Spindleruv Mlyn bietet gerade für Wintersport-Einsteiger eine ideale Topografie.

MM-FRAGE: „Wie sieht der tschechische Markt selbst aus (Inländeranteil, Skifahrerstruktur, Schulskikurse, Begeisterung etc.)?“
Oberacher: „Tschechien ist eine sehr begeisterte Alpinund Outdoor-Nation. Dies zeigt sich auch im Wintersport. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern weist dieses Land einen überdurchschnittlich hohen Wintersportler- Anteil auf. Grund dafür ist, dass es in Tschechien nach wie vor regelmäßge Schulskikurse gibt, sodass nahezu jeder Tscheche in seinem Leben einmal auf Skiern stand. In Kombination mit dem immer höher werdenden Wohlstandsniveau ist die Chance groß, dass diese ,Neulinge‘ im Wintersport auch als hinkünftiges Marktpotenzial erhalten bleiben. Der (aktive) Wintersportleranteil wird in Tschechien auf rund 20 bis 25 % der Bevölkerung geschätzt. Die Begeisterung für diese Sportart zeigt sich auch an der Skiausrüstung, der Bekleidung und den Accessoires wo sich die Tschechen überwiegend etablierte Marken leisten.“
MM-FRAGE: „Haben Sie den Eindruck, dass Nordböhmen eine ernsthafte Konkurrenz im Kampf um Wintersportgäste werden könnte?“
Oberacher: „Hinsichtlich der Konkurrenz mit den alpinen Destinationen muss man sicherlich differenzieren. Die Nähe, vor allem zu den (ost)deutschen Zielmärkten, zu Polen und das große Potenzial in Tschechien selbst macht das Land vor allem für Kurzentschlossene und Einsteiger attraktiv. Die geringe Anreisedistanz und das Gefühl, als Einsteiger nicht gleich ein „Großskigebiet“ kaufen zu müssen in der Kombination mit den niedrigen Preisen machen die Region für Einsteiger äußerst attraktiv. Damit sind diese Skigebiete eigentlich wichtige „Feeder- Skigebiete“, die eine wertvolle Nachwuchsarbeit für die gesamte Europäische Wintersport-Industrie leisten. Wenn sie den Sport dann einmal beherrschen ist für viele aber ein Urlaub in einem imageträchtigeren und anspruchsvolleren Angebot der alpinen Destinationen der nächste logische Schritt.“
MM-FRAGE: „Sie sprechen von Feeder-Skigebieten. In Österreich ist ja eine Initiative angelaufen, die rot-weiß-rote Skigebiete als Einsteigergebiete positionieren will. Müssen wir in diesem Bereich also mit vermehrter Konkurrenz von den Nachbarn rechnen?“
Oberacher: „Die Leistungsvorteile wie räumliche Nähe zu Märkten wie Deutschland, ein überschaubares Angebot und die Preiswürdigkeit liegt in diesen Ländern auf der Hand. Gerade aus diesem Grund ist aber eine österreichische Initiative wichtig, um sich gegenüber diesen Einsteigerangeboten klar zu positionieren. Vor allem für mittlere und kleinere Skigebiete bietet dies eine Chance. Angesichts der Angebotsqualität in diesen Ländern kann eine positive Alleinstellung aber nur über Leistungsvorteile und Qualität und nicht über einen ruinösen Preiskampf passieren. Die österreichische Initiative stößt genau in dieses Horn und liegt meines Erachtens damit goldrichtig.“

Die Teilnehmer der Tschechien-Exkursion mit der Edinger Tourismus-Beratung kamen aus den Bereichen Seilbahnen, Tourismusverbände, Skischulen und Sportgeschäfte bzw. Skiverleihstaionen

MM-FRAGE: „Welche Fehler sollte man in diesem Zusammenhang vermeiden?“
Oberacher: „Der größte Fehler wird wohl sein, dass man diesen Märkten mit einer gewissen Arroganz und Überheblichkeit entgegentritt. Besucher aus diesen Ländern haben westeuropäisches Anspruchsniveau. Wir müssen in den Alpen und in Österreich daher vor allem in jenen Bereichen, in denen in diesen Ländern noch deutlicher Aufholbedarf besteht, unsere Alleinstellung suchen. Das gilt vor allem für den Bereich der Dienstleistung. Das sozialistische System in diesen Ländern hat verhindert, dass diese Menschen gelernt haben ,Dienst zu leisten‘. Das ist heute noch stark spürbar und wird sich wohl auch nicht von heute auf morgen ändern. Genau hier muss unsere vielgerühmte ,Gastlichkeit‘ ansetzen – vom Parkplatzeinweiser über den Gastromitarbeiter bis zum Liftbediensteten.“
MM-FRAGE: „Wäre kooperieren eine bessere Taktik als konkurrieren? Wie könnte so eine Marketingpartnerschaft aussehen?“
Oberacher: „Ich bin überzeugt, dass diese Skigebiete eine ganz wichtige Nachwuchsfunktion besitzen und zum Teil sehr große Märkte abdecken. Im Sinne der Zukunft des europäischen Wintersportmarktes müssen wir daher froh sein, dass es derartige Anbieter auch in Zukunft noch gibt. Da nach dem ,Einsteigen im Heimatland‘ für viele Gäste ein ,Winterurlaub in den Alpen‘ der logische nächste Schritt ist, macht es meines Erachtens jedenfalls mehr Sinn, mit diesen Gebieten zusammen zu arbeiten als sie als Konkurrenten zu sehen. Ich denke, dass Kooperationen hier sehr vielfältig aussehen können, vom reinen Cross-Marketing bis hin zu Zusammenarbeiten auch bei Technik- und Managementfragen.“

Infozentrum und Talstation in Janske Lazne.

MM-FRAGE: „Gibt es vielleicht sogar Bereiche, wo die Tschechen uns voraus sind?“
Oberacher: „Neben den bereits angesprochenen Aspekten fällt vor allem ein enorm hohes Qualitätsbewusstsein im Bereich der ,Sauberkeit’auf. Selbst bei den ältesten Anlagen finden Sie kaum verbleichte oder mit Aufklebern zugepflasterte Hinweistafeln und auch die für den Gast sichtbare Technik wird offensichtlich jährlich mit Farbe neu aufgefrischt. Gleiches gilt für die Umfeldstrukturen in diesen Skigebieten, wie z. B. Stationsgebäude oder Hütten. Zwar gibt es viele ältere Strukturen, aber alle sind top gepflegt. Ein weiterer Punkt ist sicherlich auch das Denken in ,touristischen Produkten‘: Wenn aus Sicht des Gastes in der Dienstleistungskette eines Winterurlaubs etwas fehlt oder in nicht optimaler Qualität vorhanden ist (z. B. Skischule, Skiverleih, etc.), wird das von den Bergbahnen relativ schnell selbst organisiert und gemacht. Ebenso in überraschend professionellem Maß vorhanden ist das Marketing im Bereich Cross-Marketing und Sponsoring mit Konsumgüter-Produzenten, wie z. B. der Automobilindustrie. Das Marketing geht dabei oftmals über einen klassischen Rahmen hinaus. So steht beispielsweise direkt im Einstiegsbereich von Spindlermühle eine ,Audi-Bar‘, die vom Barhocker bis zur Speisekarte auf diese Marke hin durchdesignt ist.“
MM-FRAGE: „Was glauben Sie, wie sich diese Skigebiete Nordböhmens weiter entwickeln werden? Ist überhaupt die Finanzkraft da, dass sie uns paroli bieten können?“
Oberacher: „In jedem Gespräch mit tschechischen Verantwortlichen wird spürbar, dass diese absolut in der Zukunft denken und viele Projekte und Ideen im Kopf haben. Aber auch ganz konkrete Planungen für die nächsten ein, zwei Jahre liegen vor. Allerdings kommt hier sehr oft schon auch die betriebswirtschaftliche Realität ins Spiel: Vor allem technische Investitionen im Bereich der Aufstiegshilfen, Beschneiung und Pistenpflege mit etablierten Marken müssen fast zum gleichen Preis realisiert werden wie im Alpenbereich. Dem gegenüber steht dann natürlich die deutlich geringere Preisdurchsetzung. Kostenseitig sind zwar die Personalaufwendungen wieder vergleichsweise günstig, gleichzeitig sind die Energiekosten in Tschechien sehr hoch (Treibstoff wird zu den gleichen Preisen wie bei uns verkauft), sodass beim wirtschaftlichen Ergebnis die Bäume auch nicht in den Himmel wachsen. Andererseits wird der Wettbewerb in Tschechien voraussichtlich nicht besonders stark steigen, da die topografische Situation und vor allem die (überraschend strenge) Naturschutzgesetzgebung im Land die Neuentwicklung von Skigebieten oder Skigebietszusammenschlüsse nur sehr limitiert möglich machen wird. Diese Situation – gepaart mit einer kontinuierlich steigenden Kaufkraft – ermöglicht es noch relativ leicht auch Investoren zu finden. Und so erwarte ich in den nächsten Jahren vor allem einen massiven Ausbau und eine Professionalisierung der bestehenden Anbieter. Es werden sich also ein paar wenige, aber hochprofessionelle Top-Einsteiger-Skigebiete hier etablieren. Diesnicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass nahezu alle größeren tschechischen Skigebiete auf enormen Bettenkapazitäten sitzen – beispielsweise existieren allein in der Region Spindlermühle rund 10 000 Gästebetten.“
MM-FRAGE: „Wer wird in Zukunft mehr von der Osterweiterung profitieren? Österreich vom Gästestrom aus den neuen Staaten Tschechien, Ungarn, etc. oder die Tschechen, indem sie Deutsche und Ost-Österreicher anlocken? Bumerang-Effekt?“
Oberacher: „Ohne schönfärberisch klingen zu wollen, aber ich glaube, dass tatsächlich alle gewinnen können. Solange sich österreichische Wintersportangebote klar und eindeutig, vor allem über Qualität zum fairen Preis, positionieren und attraktive Gesamturlaubspakete schnüren, werden wir es schaffen, uns als ,imageträchtige‘ Wunschund Zieldestinationen bei diesen Gästen zu verankern. Von den Skigebieten in Osteuropa wiederum erwarte ich, dass sie vor allem im Einsteiger- und Anfängersegment, aber auch im etwas preissensiblen Gäste-Segment punkten können. Für alpine Destinationen bedeutet dies aber nicht, dass man sich zurücklehnen kann. Eine klare Positionierung passiert nicht von alleine und auch nicht von heute auf morgen und wenn man sie nicht aktiv anstrebt, ist man schneller bei der Durchschnittlichkeit als man glaubt. Und Durchschnittlichkeit ist im unternehmerischen Leben bekanntermaßen die leichteste Angriffsfläche für Mitbewerber – auch jene aus Tschechien.“
MM: „Herr Mag. Oberacher, wir danken Ihnen für das Gespräch.“

Ausgabe 2/2006

EditorialMM MAGAZIN
TRENDS 2006• Meinung: Mag. Arnold Oberacher: Tschechien – Alternative für deutsche Gäste?• ISPO 06: Die Trendwende ist geschafft• Wintersteiger: Rekord und neue Maschine• Montana – kompetenter, innovativer Partner• Zero Watt – der erste intelligente Schuhtrockner• Weltweite Erfolge für Reichmann• Sunkid: zu Gast in Bertas Kinderland• Trendhotel CUBE expandiert weiter• X-Drive: Lehrreiche Alternative auf Schnee• Zukunftsinstitut: Tourismus 2020• Mountain GliderPISTENGASTRONOMIE• Hotel Gotthard: neue FHE Küche nach HochwasserNEUE BAHNEN• Doppelmayr: 3-fach Jackpot am Kronplatz• Mutterer Alm reaktiviert mit Leitner• Doppelmayr: 8 EUB Ki-West• Leitner: 6 SBK Sonnenrast Kitzbühel• Komfortschub für Lofer• CA8 Korer MARKETING & MANAGEMENT. 38. MM-Interview: Siegfried Pichler, Obereggen• Semmering: Pläne nach Eigentümerwechsel• Zukunftssicherung Wintersport• EnerSki• Alpitec-Vorschau• Buchbesprechung „Skirecht“• Umfrage: Wie attraktiv ist der neue Alpitec-Termin?“• SAM-VorschauTECHNIK & WIRTSCHAFTPISTENPRÄPARIERUNG• Prinoth: Neue Prüfkabinen in Sterzing• 1. Snow-Speedhill von BOMAG präpariert• Kässbohrer: neueste Technik & heißes Design• Leripa bringt neue Robalon-AnwendungenBESCHNEIUNG• York Neige im Jubiläumsjahr 2006• Lienz von Gemini und Berchtold bestens bedient• Neuheiten von GIFAS• TechnoAlpin in Zuoz• Kitzbühel, größter Kunde von SUFAG• S, R + P: Speichersee oder Pumpanlage im Tal?FIRMEN NEWS• Kaser Skicarpet im „Albl Snowpark“• Compac: seit über 10 Jahren erfolgreich• CWA: Gute Auftragslage, interessante Projekte• Multi Skilift: Effektiv und wirtschaftlich• Seilrekord bei Teufelberger• Risikoanalyse: Zweiseil-PB mit/ohne Tragseilbremse• Baumüller erweitert Motoren-Konzept

Download (PDF)

Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
Neueste technische Entwicklungen, zukunftsweisende Trendanalysen und internationale Recherchen stehen im Vordergrund der Berichterstattung.
Aktuelle Reportagen über branchenrelevante Ereignisse, interessante Beiträge von renom mierten Gastautoren sowie Interviews mit markanten Persönlichkeiten und wissenswerte News machen den MOUNTAIN MANAGER zur Pflichtlektüre.

Kontakt
  • EuBuCo Verlag GmbH, Geheimrat-Hummel-Platz 4, 65239 Hochheim
  • 0049-(0)6146-605-0
  • vertrieb@eubuco.de