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Bereits erwiesen ist, dass man in nur drei Tagen Skifahren lernen kann, dass der Markt Konvenienzprodukte liebt, dass Pisten immer perfekt präpariert sind und dass die lustigste Skiabfahrt von Hütte zu Hütte geht. Was allerdings noch nicht bewiesen wurde, dass der Mythos des Skifahrens aus der Vielfalt besteht, hört man von Christoph Leithner, Präsident der Interessensvereinigung der Skischulunternehmer (ITS).
Foto: ITS SPORT & FUN
Damit der Schneesport ein einzigartiges Naturerlebnis bleibt, ist es unsere Aufgabe dem potenziellen Skifahrer, dem erlebnishungrigen Freizeitsportler die vielfältigen Möglichkeiten, die sich aus Schnee, Präparation, Material und Bewegung ergeben, erfahrbar zu machen, meint Christoph Leithner.An dieser Stelle sollte man auch kritisch hinterfragen, ob Skifahren nicht zu jenen Fähigkeiten zählt, die man einmal im Leben erlernt, dann 10 Jahre nicht nutzt und somit rostet. All jene, die diesem Irrtum unterlegen sind, werden nun zustimmen, dass Skifahren nicht mit dem Radfahren zu vergleichen ist. Denn beim Skifahren handelt es sich um eine Interaktion von ständig wechselnden Einflüssen, ganz im Gegensatz zum Radfahren des Otto Normalverbrauchers. Wir sehen daher unsere Aufgabe als Skilehrer darin, das Skifahren nicht zum Marketing-Gag werden zu lassen, sondern vielmehr unserem Gast (Schüler) zu helfen, durch den Aufbau von Verständnis und Bewegungserfahrung seine Ängste zu überwinden und ihm daraus ein existentielles Erlebnis zu schaffen.Der momentane Trend zum Schnellschikurs und Massenschikurs ist uns durchaus willkommen, aber welche längerfristigen Auswirkungen wird das mit sich bringen? Unsere Aufgabe liegt in der Produktgestaltung, also ein Angebot zu schaffen, das auf den Anfängerkurs aufbaut. Die solide Basis ist geschaffen und um den Skigast auf Dauer gewinnen zu können, müssen wir eine Anknüpfung finden. Es geht dabei mitunter darum, die Angst abzubauen, die ja generationsbedingt recht hinderlich sein kann, um das Skivergnügen voll und ganz auskosten zu können. Zum anderen geht es auch darum, die Distanz zum Besäufnis auf der Skihütte zu schaffen und ganz bewusst eine Abgrenzung zu erzielen.Lernt man Skifahren in 3 Tagen?Kann man dann in drei Tagen Skifahren lernen, ja oder nein? Ja, in drei Tagen kann ein Novize ein Gefühl fürs Skifahren bekommen und der Spaßfaktor spielt dann meist auch schon eine bedeutende Rolle, so dass die berühmten Brettln auch in der nächsten Wintersaison ausgepackt werden. Aber wir müssen es als eine Ganzheit wahrnehmen, um diese Bindung mit besseren Produkten zu stärken und das Potenzial auszubauen.Es ist daher unsere Aufgabe, die technischen Grundlagen so zu schaffen, dass Ängste überwunden werden können und ein Verständnis für die Umwelt präsent ist. Dies ist besonders nach längeren Pausen eine Herausforderung.Aber wir Skischulleiter sind motiviert. Wir haben ein großes Privileg, diese Sportart lehren zu können. Wenn es sich auch um den gleichen Bewegungsablauf handeln mag, spielt es sich trotzdem jedes Mal anders ab, weil das Skifahren aus Aktion und Reaktion besteht. Und darin liegt auch die Schönheit dieses Sportes.Grundsätzlich hat jeder Skifahrer die Wahl, sich entweder vom Ski fahren zu lassen oder den Ski zu fahren Unsere Schüler und Gäste sollen den Ski fahren, mit Freude und Sicherheit. Und darin sehen wir unsere Herausforderung!Die ITS-Skilehrer wollen Skifahren nicht zum Marketing-Gag degradieren, sondern ein existentielles Erlebnis verschaffen.
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