Der Salzburger Berufsskilehrer- und Snowboardlehrer Verband (SBSSV) hat sich für die Wintersaison 2011/12 als Haupt-Thema „Sicherheit“ vorgenommen und kooperiert diesbezüglich mit dem ÖAMTC. Dessen Mitglieder erhalten ein spezielles Ski-Fahrsicherheitstraining zum Vorteilspreis. Weiters bekommt jeder Skilehrer einen Sicherheitsausweis mit den wichtigsten Telefonnummern (Pistendienst, Rettungsdienst, Alarmierungsnummern, etc.), den 10 FIS Pistenregeln, Erste Hilfe Maßnahmen und richtiges Vorgehen bei einer Hubschrauberbergung.

Die Salzburger Skilehrer bringen jährlich 100 000 Gästen das Skifahren bei und sind somit ein wichtiger Partner im Wintertou-rismus. Fotos: SBSSV

Der Winter stellt für Autofahrer wie für Skifahrer eine besondere sicherheitstechnische Herausforderung dar. Das neue Fahrsicherheitstraining des SBSSV ist daher darauf ausgerichtet, den Gästen innerhalb eines Tages verschiedene Aspekte der Sicherheit beim und vor dem Skifahren näherzubringen und zu sensibilisieren. Dabei geht es um Fragen wie: Was ist vor dem Start in den Skitag zu beachten (Check der gesamten Ausrüstung, Wetter- und Lawinenlagebericht)? Wo fahre ich zu welcher Zeit am besten Ski? Wie sieht richtiges Verhalten auf und abseits der Piste aus (FIS Pistenregeln, Grundsätze die beim Ski fahren abseits der Piste unbedingt zu beachten sind)? Wann mache ich Pausen und wann „gebe ich Gas“? Außerdem wird ein spezielles Techniktraining zum schnellen Stehenbleiben und Ausweichen absolviert. Geplant sind 4 verschiedene Termine während der Wintersaison in 5 Regionen im Salzburger Land, den Auftakt machte am 11.12.2011 das Kitzsteinhorn in Kaprun. Das Konzept wird – abgesehen von diesen Kursen – natürlich allen Salzburger Skischulen zur Verfügung gestellt, damit diese die relevanten Inhalte an ihre auszubildenden Gäste weitergeben können. Die Skilehrer selbst sind wie o. e. neuerdings zusätzlich mit einer Sicherheitscard ausgerüstet unterwegs.

SBSSV-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Viehhauser: „Wir machen aus Nicht-Skifahrern Genuss-Skifahrer!“

Wer macht den Nicht-Skifahrer zum Skifahrer?Ein ebenfalls wichtiges Anliegen, neben der Förderung der Sicherheit, ist für den SBSSV die Imagepflege und Kommunikation mit den touristischen Partnern. Die 120 Schneesportschulen stellen ein extrem wichtiges, flächendeckendes Angebot für eine Region und ihre Beherbergungsbetriebe dar. Denn dass die Gäste ein unvergessliches Gesamterlebnis „Wintersport“ genießen können, ist nicht zuletzt ein Verdienst der Schneesportschulen. Jede Saison erlernen an die 100 000 Gäste das Skifahren/Snowboarden, davon 70 000 Kinder. „Die größte Zielgruppe, die wir im Salzburger Wintertourismus ansprechen können, ist jene der Nicht-Skifahrer. In den Salzburger Skischulen machen wir aus Nicht-Skifahrern Genuss-Skifahrer, die gerne in unsere Skiregionen wieder kehren“, versichert SBSSV- Geschäftsführer Mag. Wolfgang Viehhauser.Genau diese Tatsache ist auch der entscheidende Punkt, ob die vielen Millionen an potenziellen Neu- oder Wiedereinsteigern in Europa, wie in einer Studie von MANOVA heuer erhoben wurde, auch tatsächlich Wintersportgäste werden. Sonst sind sie nämlich nur eine statistische Größe ohne Auswirkung! Und man muss dieser Zielgruppe die Angst vor dem Skifahren-Lernen bzw. dem Aufwand, damit anzufangen, nehmen. Das gelingt z.B. mit der Ansage „In 3 Tagen Skifahren Lernen“, wie sie jetzt wieder aktuell vom Netzwerk Winter kommuniziert wird – aber eigentlich schon vor 15 Jahren spruchreif war, weil die Methodik auch damals bereits Realität war. „Wir haben dieses Angebot jedoch nicht verkaufen können, weil es die Tourismusindustrie nicht mitgetragen hat!“, bemerkt Viehhauser. „Vielleicht sollte man auch in der Werbung einmal Filme oder Fotos von ganz „normalen“ Leuten zeigen, wie sie in 3 Tagen zum Skifahrer wurden. Das spricht den Normalverbraucher vermutlich eher an, als immer nur die extremen Ausformungen des Skisports präsentiert zu bekommen.“

Freestyle gehört mittlerweile zum Standard-Repertoire der Salzburger Skischulen.

Gemeinsam den Erlebnisfaktor steigernWie auch immer, die Skischulen sind die Drehscheibe für das Heranführen neuer praktizierender Schneesportler und so ein wichtiger Partner im Zusammenspiel der Einrichtungen im Salzburger Wintertourismus. „Jedoch sollten die Angebote der lokalen Skischulen von den Vermietern besser kommuniziert werden – man denke (neben den flexiblen Kurszeiten) nur an die interessenbezogenen Camps für alle Alters- und Könnergruppen, Specials in den unterschiedlichsten Trendsportarten sowie FreeStyle und FreeRide oder geführte Skitouren – wie dies in Tirol üblich ist. In Serfaus-Fiss besuchen z.B. 24% der Gäste die Skischule, in Salzburg sind es 7% – 12% im Schnitt“, so Viehhauser. Dort ist jeder zweite Vermieter selber in der Skischule tätig und steht daher ganz anders hinter dem Angebot. Um den Erlebnisfaktor nach oben zu treiben, wird es jedenfalls immer wichtiger, dass Bergbahnen, Vermieter und Skischulen zusammenrücken und gemeinsame Angebote für den Gast schnüren. So erhöht sich auch die Quote der Wiederholungstäter, was wiederum allen Tourismuspartnern zugutekommt. Es ist nämlich aufgrund von Beobachtungen zu vermuten, dass Gäste, die in einer Skischule waren, die Treueren sind! mak