Andreas Eckerstorfer, GF Sternstein Lifte GesmbH: Rahmenbedingungen schaffen, dass sich Gäste wohlfühlen!

Die Sternstein Lifte GesmbH betreibt eine kleine Skidestination im Mühlviertel, in Grenznähe zu Tschechien. Im Zentrum des Angebots steht eine moderne Kombibahn, mit der man für Aufsehen gesorgt hat. Andreas Eckerstorfer, Geschäftsführer der Sternstein Lifte GesmbH, hat dem MOUNTAIN MANAGER sein Erfolgskonzept vorgestellt.

Andreas Eckerstorfer, Geschäftsführer Sternstein Lifte GesmbH. Fotos: Sternstein Lifte GesmbH

MM-Frage: „Geben Sie uns bitte einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Sternstein Lifte.“Andreas Eckerstorfer: „Unser Skigebiet besteht seit 1964. Damals wurde im Böhmerwald auf 1 125 m Seehöhe der erste Lift gebaut. In den 80er Jahren wurde dann ein Doppelsessellift errichtet und in den 90er Jahren die Beschneiungsanlage. 2005 waren wir dann damit konfrontiert, den Lift zuzusperren, weil die Konzession ausläuft, oder ein neues Projekt auf den Weg zu bringen. Man hat sich in der Folge für den zweiten Weg entschieden und sich zuerst Gedanken gemacht, welche Kernkompetenzen der Lift haben soll.Unsere geografische Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass wir 60 km von Budweis entfernt sind, 30 km von Linz und 20 km von einem der größten Tourismusgebiete in Tschechien, dem Moldaustausee Lipno, wo man über rund 10 000 Gästebetten verfügt. Wir wissen auch, dass die Tschechen ein sport- und skibegeistertes Volk sind. Aufgrund aller Voraussetzungen haben sich dann folgende Kernkompetenzen herauskristallisiert:- Winterangebote für Tagesgäste, speziell Familien aus dem Einzugsgebiet Budweis und Linz,- Winterangebote für Aufenthaltstouristen aus dem Lipno-Raum.Bei der Erneuerung des bestehenden Liftes war ein reiner Sessellift nicht zielführend, weil wir viele Familien, Anfänger und Skikurse haben. Bei einer Seillänge von 1 600 m wäre eine reine Kabinenbahn auch nicht wirklich attraktiv gewesen. Deshalb war die Idee einer Kombibahn naheliegend, die es in Österreich noch nicht so häufig gibt. Parallel dazu wurde massiv in die Beschneiung investiert. Jeder hat uns gesagt, um das Geld bekommen wir anstelle eines Mercedes schon einen Ferrari, aber das brauchen wir auch, damit wir unser Skigebiet wenn nötig in 2 Tagen startklar machen können.“

Luftbild Sternstein

MM-Frage: „Wie sehen Sie die Position des Unternehmens im nationalen und internationalen Umfeld?“Eckerstorfer: „International gesehen, ist unsere Region durch die Nähe zu Tschechien interessant. Von der Größe her muss man realistisch sein. Wir sind nur eine kleine Skiregion, ich sage immer ein „Dorflift auf hohem Niveau“. Aber natürlich nützt uns dabei die Nähe zur Landeshauptstadt Linz mit 250 000 Einwohnern. Die Sternstein Lifte sind die am schnellsten erreichbare Destination, bei der auch ein sportliches Skifahren möglich ist.“MM-Frage: „Wie lange sind Sie Geschäftsführer der Sternstein Lifte, wie war Ihr Einstieg in die Branche?“Eckerstorfer: „Ich bin seit 2005 Geschäftsführer der Sternstein Lifte GesmbH, wobei dieser Bereich eigentlich als Nebenberuf zu sehen ist. Hauptsächlich bin ich Kurdirektor in Bad Leonfelden, also Geschäftsführer des Tourismusverbandes, und zuständig für die Regionalentwicklung und EU-Projekte. Deshalb bin ich auch nicht alleiniger Geschäftsführer, mir zur Seite stehen Dr. Gerhard Zettler und Bürgermeister Alfred Hartl. Ich bin aber für den operativen Bereich zuständig.“

Einstieg ins Skigebiet der Sternstein Lifte GesmbH

„Der Ausbildungsbereich hat einen hohen Stellenwert“MM-Frage: „Was ist Ihnen in dieser Position besonders wichtig?“Eckerstorfer: „Ich lege Wert auf zufriedene Kunden und zufriedene Mitarbeiter. Wenn unsere Dienstnehmer zufrieden sind und das nach außen tragen, spüren das auch unsere Kunden. Und natürlich muss auch das Angebot stimmen.“MM-Frage: „Welches Angebot haben Sie im Winter?“Eckerstorfer: „Wir haben drei Abfahrten mit jeweils rund 2 000 m Länge, die durch eine Hauptbahn, unsere neue Kombibahn, erschlossen werden. Dazu bietet die Skiregion auch einen Slalomhang, der für Wettkämpfe durchaus attraktiv ist. Für Kinder gibt es ein Kinderland, das mit 176 m Länge über einen der längsten Zauberteppiche in Österreich verfügt. Grundsätzlich hat bei uns der Ausbildungsbereich einen hohen Stellenwert. In den kleineren Skidestinationen lernt man das Skifahren und findet Freude am Sport, sodass man dann auch in die größeren Destinationen fährt. Für die Menschen in der Umgebung sind wir ein Skigebiet, das schnell erreichbar ist und wo man auch einmal nur 2 oder 3 Stunden Ski fahren kann.“MM-Frage: „Wie wichtig ist dabei der Non-Skiing-Bereich?“Eckerstorfer: „Dieser Bereich ist nicht unwesentlich. Da wir ein Familienskigebiet sind, gibt es auch immer wieder Familienmitglieder, die nicht Ski fahren wollen. Hier sind wir bemüht, Alternativen anbieten zu können. Wenn jemand aus der Familie nicht Ski fährt, soll er bei uns trotzdem einen schönen Tag haben.“MM-Frage: „Welche Gäste sprechen Sie an, woher kommen Ihre Gäste?“Eckerstorfer: Bei unseren Gästen handelt es sich um Tagesgäste aus dem Nahbereich, also wie schon erwähnt aus Linz, Budweis und der Tourismusregion Moldaustausee Lipno. Bad Leonfelden hat zwar rund 1 000 Gästebetten, wobei rund 650 Betten der 4-Stern-Kategorie zuzurechnen sind. Grundsätzlich sind wir aber ein Kurort mit Wellnessangeboten. Das Ski fahren ist bei diesen Gästen im Winter ein Zusatzangebot, das bei Bedarf genutzt wird, genauso wie z. B. das Golf spielen im Sommer.“

Mit der neuen Kombibahn hat man für Aufsehen gesorgt

MM-Frage: „Sie haben in den letzten Jahren viel investiert. Wie sind Sie mit der Resonanz zufrieden, was steht noch an?“Eckerstorfer: „Investitionen sind immer ein großes Risiko, auch wenn man einen guten Finanzierungsplan hat. Wie sich ein Projekt letztendlich wirklich entwickelt, weiß man erst dann, wenn es losgeht. Wir sind in der glücklichen Lage, uns über sehr große Zuwächse freuen zu können. Auch im letzten Winter, der nicht unbedingt viel Schnee gebracht hat, konnten wir unseren Umsatz halten. Die Resonanz ist also sehr gut. Viel gebracht hat uns dabei sicher unsere Kombibahn, mit der unterschiedliche Interessen gleichzeitig und wirtschaftlich mit einer einzigen Anlage abgedeckt werden können. Wir haben zwar noch einen zusätzlichen, alten Schlepplift – der wird aber wirklich nur an Hochfrequenztagen in Betrieb genommen.In nächster Zeit stehen noch Optimierungsarbeiten an, wir haben z. B. im Bereich der Pisten noch einiges verbessert. Überlegt wird auch der Bau einer Flutlichtanlage oder der Kauf weiterer Fahrbetriebsmittel, um die Transportkapazität der Bahn zu optimieren. Geplant sind weiters Arbeiten am Parkplatz, damit wir auch hier optimale Bedingungen haben.“MM-Frage: „Wie sind Sie mit der letzten Saison zufrieden?“Eckerstorfer: „Gerade in der letzten Saison haben wir gesehen, dass unsere Investition in die Beschneiungsanlage optimal war. Es hat in der Saison einmal über 14 Tage geregnet und wir hatten trotzdem jeden Tag eine super Piste. Das kann man nur dann anbieten, wenn man entsprechende Geräte zur Verfügung hat. Das war sehr energie- und personalaufwändig, aber wir hatten keine Umsatzrückgänge im Vergleich mit der Saison davor, in der wir weit über dem Plansoll gelegen sind.“MM-Frage: „Gibt es ein Sommerangebot? Wenn ja, welchen Stellenwert hat es und gibt es Neues?“Eckerstorfer: „Die Kombibahn ist im Sommer nicht in Betrieb. Aufgesperrt wird nur zu speziellen Events oder Veranstaltungen. Wir haben z. B. zweimal eine Golf-Downhill-Trophy durchgeführt, da wurde die Bahn benutzt. Aber ansonsten gibt es keinen Sommerbetrieb.“

Der Zauberteppich im Kinderland hat die beachtliche Länge von 176 m

„Alle Betriebe, die sich spezialisieren, funktionieren!“MM-Frage: „Sind Sommeraktivitäten in Zukunft geplant oder ist das für Sie kein Thema?“Eckerstorfer: „Man hat verschiedene Konzepte überlegt. Für die Bergbahnen besteht aufgrund der geologischen Situation aber keine Notwendigkeit, im Sommer aufzusperren. Um wirklich rentabel arbeiten zu können, würde man ein Produkt brauchen, das den Betrieb der Bahn wirtschaftlich macht. Beim Bau der Kombibahn war es uns ein Anliegen, eine Aufstiegsanlage zu haben, die wirklich neu ist, für Aufsehen sorgt und nicht gleich wieder unmodern ist, nur weil wir einen wirtschaftlichen Kompromiss eingehen müssen. Ein Sommerangebot müsste ein Premiumangebot sein und das haben wir bisher noch nicht gefunden.“MM-Frage: „Sind Sie mit dem Angebot am gastronomischen Sektor bzw. bei der Übernachtung in der Region zufrieden?“Eckerstorfer: „Unsere höchsten Nächtigungszahlen lagen bis vor kurzem bei 70 000, jetzt hatten wir rund 115 000. Bad Leonfelden verfügt über 1 000 Gästebetten bei einer Einwohnerzahl von 4 081. Das ist eine sehr gute Struktur, wobei hinzukommt, dass wir ein großes Angebot im gehobenen Segment haben. In meiner Funktion als Geschäftsführer im Tourismusverband war es mir immer ein Anliegen, keinen Massenbetrieb zu haben, sondern Qualität zu bieten. Hier sind wir im Moment so gut aufgestellt, wie bislang noch nie.Was die Gastronomie betrifft, gibt es einen Strukturwandel, weil Familienbetriebe immer weniger werden. Wie in vielen anderen Gebieten ist es eine große Herausforderung, eine Gastronomie mit entsprechender Wertschöpfung zu haben. Alle Betriebe, die sich spezialisieren und wirklich Premiumqualität anbieten – und das können durchaus auch einfache Gerichte sein – funktionieren. Alle Betriebe, die sich irgendwo im Mittelfeld bewegen, brechen weg. Deshalb sinkt zwar die Anzahl der Gastronomiebetriebe, aber die Qualität ist da. Die Spezialisierung ist im Steigen begriffen, egal in welchem Segment man sich bewegt. Unser Angebot reicht vom Würstlstand über die Jausenstation bis zum Haubenkoch, da gibt es überall Top-Produkte, die Qualität ist da und dort lohnt sich die Arbeit auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen.Erwähnen möchte ich auch, dass es im Mühlviertel eine hohe Dichte an biologisch produzierenden Betrieben gibt und auch das findet sich in immer größerem Ausmaß in der Hotellerie und Gastronomie wieder.“MM-Frage: „Wo sehen Sie die größten Herausforderungen auf sich zukommen?“Eckerstorfer: „Der wirtschaftliche Druck ist trotz unserer ausgezeichneten Umsätze sehr groß. Bei solchen Investitionen, wie wir sie getätigt haben, geht man fast immer bis ans Limit. Wenn man heute 2 oder 3 schlechte Saisonen hat, hat man automatisch Liquiditätsprobleme. Die Herausforderung wird also sein, die Motivation bei den Leuten zum Skifahren hoch zu halten und ein gutes Angebot zu haben, mit dem sie zufrieden sind. Das bezieht sich in unserem Fall vor allem auch auf die Kinder, die vielfach Entscheidungsträger sind, wo man hinfährt. Wenn es gefallen hat, wollen sie wiederkommen.Um das zu erreichen, braucht man motivierte Mitarbeiter mit einer entsprechenden Ausbildung und man muss das Angebot auch richtig kommunizieren. Das Wetter kann man nicht beeinflussen. Wenn es, so wie zu Weihnachten, passt, ist es Glück. Man kann aber die Rahmenbedingungen schaffen, dass sich die Gäste wohlfühlen und einen schönen Tag bei uns erleben. Das wird die Herausforderung auch in Zukunft bleiben.“ dwl

Dr. Mario Girardoni, GF BB Stuhleck am Semmering – Die Skifahrer kommen nicht wegen des Sports allein

Das Stuhleck bei Spital am Semmering ist in der Steiermark mit 1783 m der höchste Berg am Ostrand der Alpen und mit 25 km Pisten auf 18 Abfahrten das größte Skigebiet im Osten Österreichs. Die Familie Girardoni hat seit 1992 ca. 40 Mio. Euro in die Modernisierung des beliebtesten rot-weiß-roten Tagesskigebietes investiert (Ranking laut Bergfex). Alleine 2008 wurden 11 Mio. Euro für eine neue 6SBK mit Hauben und das Panoramarestaurant W11 aufgebracht. Die MM-Redaktion unterhielt sich mit Dr. Mario Girardoni, der gemeinsam mit Sohn Fabrice die Geschicke am Stuhleck lenkt, über Geschichte, Innovationen und Perspektiven des Weltcup-Gebietes.

Dr. Mario Girardoni (l.) und Fabrice Girardoni führen seit 2005 gemeinsam die Geschäfte der Bergbahnen Stuhleck. Im Bild bei der Verleihung des Kreativ Award 2011 durch den Ski Guide Austria. Fotos: Stuhleck Bergbahnen

MM-Frage: Herr Dr. Girardoni, schildern Sie bitte kurz Ihren Werdegang zur und innerhalb der Seilbahnbranche bzw. eventuelle Funktionen. Seit wann ist Ihr Sohn Fabrice Mitglied der Geschäftsleitung und hat er besondere Aufgabenbereiche?Girardoni: Schon während meines Studiums an der WU Wien sammelte ich Erfahrungen durch Tätigkeit in der österreichischen Zuckerindustrie. Da mein Interessensgebiet jedoch vornehmlich das Marketing war, wechselte ich nach meiner Promotion in die Markenartikelindustrie, konkret zu Henkel, ins Produktmanagement. Zu dieser Zeit blühte das Waschmittelgeschäft und Marketingbudgets von 5 bis 10% vom Umsatz waren keine Seltenheit. Nach dem Tod meines Vaters 1979 entschloss ich mich, mich ganz dem Seilbahnbetrieb zu widmen, der bis dahin etwas im Schatten der Zuckerfabrik stand.Zusammen mit dem Grafiker von Henkel, W. Gsell, begannen wir für das Tagesskigebiet Stuhleck eine konsequente Markenartikel-Strategie zu entwickeln und sind bis jetzt gut damit gefahren. (Hohe Produktqualität  damit verbunden eine für die Lage des Skigebietes relative Hochpreispolitik und, im Vergleich zum damals üblichen Marketingaufwand von Skiregionen, hohem Werbeaufwand.) Ich war von 1979 bis 2005 alleiniger Geschäftsführer des Betriebes, dann stieß mein Sohn dazu, erst in Teilzeit, während seines Studiums der Internationalen Betriebswirtschaft an der Universität Wien, dann von Jahr zu Jahr selbstständiger, und jetzt führt er den Betrieb praktisch alleine. Ich habe mich sozusagen auf die Position des Präsidenten des (nicht vorhandenen) Aufsichtsrates zurückgezogen.Von 1990 bis 2010 war ich Mitglied des Ausschusses der Fachgruppe Seilbahnen in der WK Steiermark. Auch dort ist nun die nächste Generation gefordert.MM-Frage: Was waren die wichtigsten Stationen in der Geschichte der Berglifte Stuhleck, die 1959 mit dem Bau der Einsesselbahn begonnen hat?Girardoni: Der 1959 gebaute Einsessellift hatte eine stündliche Förderleistung von 350 Personen (theoretisch). Man hatte damals in erster Linie den Sommerbetrieb im Auge, der Winter war die schwächere Saison. Kein Wunder bei einer im ersten Jahr 25 Meter breiten, in der Lifttrasse verlaufenden Skiabfahrt. Zu der Zeit wurden auch die beiden damals einen halben Kilometer langen Schlepplifte Schieferwiese und Sonnenlift errichtet. 1967 stellte der Bau des Weißenelf-Schlepplifts, der später zu einem 1,8 Kilometer langen Kurvenlift umgebaut wurde, den ersten Schritt zur Erschließung der höher gelegenen Pisten dar. 1969 wurde parallel zum Einsessellift ein Doppelsessellift gebaut. Die Doppelschlepplift-Anlage Kaltenbach (1,8 Kilometer lang, 500 Meter Höhenunterschied) erschloss 1976 eine neu angelegte FIS-Abfahrt, die für alle Rennen mit Ausnahme einer Herren-Abfahrt homologiert ist. Damit konnten nun auch die sportlicheren Skifahrer zufriedengestellt werden.Richtig ernst genommen wurde das Stuhleck als Skigebiet aber erst mit dem Bau der Beschneiungsanlage 1990 bzw. mit der dadurch erst wirtschaftlich möglichen Errichtung der kuppelbaren 4-SB Stuhleck 1992 (L= 2,7 km, H = 500 m). Später wurden hier Wetterschutzhauben im Porsche Design nachgerüstet. Unser Bestreben ist es, dem Gast nicht nur höchste Sicherheit, sondern auch höchste Bequemlichkeit zu bieten. Dazu gehören auch bestens gepflegte und beschneite Pisten.Aber wir investierten auch in gute Architektur. Seit damals hilft uns Mag. arch. Sylvia Fracaro zu beweisen, dass moderne Architektur sehr wohl in den alpinen Raum passt, wenn sie nur gut ist. Vor 20 Jahren war diese Ansicht noch nicht sehr verbreitet. Wir erhielten dafür renommierte Architekturpreise.Weitere Faktoren für den Erfolg waren der Ersatz des Schlepplifts Kaltenbach durch die 4-KSB Promibahn (1998) sowie die Neuerschließung der Steinbachalm durch eine 6-KSB (Erste UVP Österreichs für ein Seilbahnprojekt). Dadurch entstand praktisch ein neues Skigebiet in der schneesicheren Zone von 1400 bis 1800 Meter. Von dort überblickt man an schönen Tagen das ganze östliche Voralpenland.Als bislang letztes großes Investitionsprojekt wurde die 6-KSB Weissenelf mit Orange Bubbles und in der Bergstation das Panoramarestaurant ,W 11 gebaut.

Die 6SBK Weissenelfbahn mit Orangen Bubbles ist die jüngste von vier Komfortsesselbahnen am Stuhleck.

MM-Frage: Das Stuhleck hat sich besonders in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Was waren die entscheidenden Maßnahmen bzw. Strategien dafür?Girardoni:. Größtes Augenmerk auf die Pisten (Leistungsfähigkeit und Effizienz der Beschneiung, genügend Schneiwasser, Präparierung). Moderne, sichere und komfortable Aufstiegshilfen (90% der Förderleistung des Skigebiets durch kuppelbare Sesselbahnen.MM-Frage: Die Beschneiung wurde 2010/11 abermals ausgebaut. In welchem Zeitraum kann nun die Grundbeschneiung erfolgen, wieviel Gerät und wieviel Pumpleistung stehen zur Verfügung. Wird es noch weitere Ausbaustufen geben  ihr beschneit ja bereits 100% der Pisten?Girardoni: In 72 Stunden können die Hauptabfahrten für alle Lifte grundbeschneit werden, 115 Lanzen, 57 Propellerkanonen, davon 10 auf Turm. Es sind neue Pisten für bestehende Anlagen geplant, gleichzeitig sollen die Wasserreserven/Teichvolumen erhöht werden.MM-Frage: Auch GPS-basierte Schneehöhenmessung ist bei euch ein Thema. Seit wann und warum ist dieses Tool im Einsatz, wie sieht der bisherige Erfahrungsbericht aus? Gibt es Vorteile, Einsparungen etc.?Girardoni: Seit heuer im Einsatz, funktioniert gut; wir wissen, wo wir wie viel Schnee haben und welche Einbußen wir durch Warmwettereinbrüche haben. Größere Einsparungen wird es nächstes Jahr geben, wenn wir das Ausaperungsverhalten an kritischen Stellen kennen.

Das neue Panoramarestaurant W11 beweist, dass moderne Architektur sehr wohl in den alpinen Raum passt.

MM-Frage: Seit 2009 können Skikarten auch online auf eurer Homepage gekauft werden. Welche Erfahrung habt ihr mit diesem Angebot gemacht und welche Rolle wird e-Commerce Ihrer Meinung nach künftig spielen? Ihr habt ja sogar eine Auszeichnung für innovatives Online-Marketing (Kreativ Award) vom Ski Guide Austria bekommen…Girardoni: Das Angebot ist gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr nachgefragt worden. Wir glauben, dass im e-commerce noch ein großes Potential liegt. Wenn man am Parkplatz eine Schlange vor der Kassa sieht, kann man noch immer im Webshop sein Ticket kaufen. Man muss den Leuten die Angst vor dem Einkauf im Web nehmen.MM-Frage: Andere Neuheiten sind das Stuhleck Iphone-App und die Skiline. Welche Absicht steckt hinter diesem zusätzlichen Service und wie wird er angenommen?Girardoni: Das sind kleine Gadgets, die den Gästen aber Freude machen. Skitickets mit Mehrwert.MM-Frage: Wie sieht die generelle Positionierung des Skigebietes Stuhleck aus  euer Slogan lautet ja ,Nah genug für jeden freien Tag  damit sind die Ballungsräume Wien und Graz gemeint. Hat sich das Gästeklientel verändert und welche Rolle spielt bei der Positionierung der Nachtskilauf?Girardoni: Daran ändert sich nichts. Für unsere Gäste aus den östlichen Nachbarländern sind wir das nächste größere Skigebiet auf ihrem Weg nach Westen und somit auch ,Nah genug! Mittlerweile sind unsere Gäste zu je ca. 14% aus Ungarn und der Slowakei, zu ca. 2% aus Tschechien. Der Nachtskilauf bringt zwar Deckungsbeiträge, ist aber faktisch nur ein Serviceangebot für die Snowboarder im beleuchteten Snowpark.

Durch den Ausbau der Beschneiungsanlage auf 100% Beschneibarkeit hat sich das Stuhleck endgültig Respekt verschafft.

MM-Frage: Welchen Effekt hat das Ski-Weltcuprennen, wie sieht die Umwegrentabilität aus?Girardoni: Das Weltcuprennen mitten in den Weihnachtsferien stellt eine große Belastung für das Seilbahnunternehmen dar (tagelange Sperrung wichtiger Pisten). Es bringt einen sehr hohen Prestigefaktor mit sich, ich persönlich bezweifle jedoch, dass die Kosten für den Liftunternehmer durch den Werbewert aufgewogen werden (zu hoher Streuverlust), Umwegrentabilität insgesamt ist sicher gegeben.MM-Frage: Ihr habt auch alternative Angebote wie Snow Tubing, eine 5 km lange Natur-Rodelbahn, Langlaufen etc. Kann man dadurch auch Nichtskifahrer anlocken? Ist es eine Abwechslung auch für die Skigäste? Wie bedeutend ist diese Schiene für euch?Girardoni: Auch das ist eine Abrundung unseres Angebots für die Skigäste, die aber gerne genutzt wird. Sehr viele zusätzliche Gäste, die nur wegen dieser Angebote kommen, erreichen wir dadurch nicht.MM-Frage: Eure Berggastronomie hat 2008 mit dem Bau des Restaurants Weissenelf einen Schub bekommen. Was hat sich dadurch bezüglich des Images des Skigebietes verändert, wie ist das Gästefeedback?Girardoni: Wir wissen aus unseren Gästebefragungen, dass das W 11 sehr positiv beurteilt wird. Gleichzeitig wollten wir dadurch neue Maßstäbe setzen, die wiederum allen Gästen unserer Region etwas bringt.

Seit kurzem kann man alle Informationen zum Stuhleck auch problemlos aufs iPhone holen.

MM-Frage: Im Herbst wurde auch eine neue Außenbar errichtet mit herrlichem Ausblick auf Schneeberg, Rax und Ötscher. Muss man heute dem Aprés Ski-Vergnügen als Pistenbetreiber mehr Beachtung schenken? Wird da noch mehr kommen?Girardoni: Ja, ich glaube schon! Die Zeiten, in denen Skifahrer nur wegen des Sports gekommen sind, sind vorbei. Heute wollen die meisten einen schönen Tag erleben, wobei das Skifahren eine wichtige Rolle spielt, aber auch die Angebote rund herum immer mehr nachgefragt werden und in entsprechender Qualität zur Verfügung gestellt werden müssen.MM-Frage: Wohin kann und will sich das Skigebiet Stuhleck in mittelfristiger Zukunft noch entwickeln?Girardoni: Durch einige Abrundungen wollen wir unser Gebiet noch optimieren. Wichtig für uns und für die Region wäre ein Ausbau der Hotellerie, da das Angebot im Winter deutlich zu gering ist. Ein Betrieb nur in der Wintersaison ist jedoch nicht wirtschaftlich. Urlaubsgäste würden aber die oft starken Schwankungen in der Auslastung aller Betriebe dämpfen.Es bedarf daher der Anstrengung ALLER, die in der Region beheimatet sind, die Rahmenbedingungen für eine Sommersaison zu schaffen oder deren Schaffung zumindest nicht zu behindern.MM-Frage: Habt ihr auch Ambitionen bezüglich des Sommergeschäftes?Girardoni: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, durchaus.

Nah genug für jeden freien Tag lautet der Slogan der Stuhleck Bergbahnen. Von Wien und Graz ist man jeweils 100 km entfernt.

MM-Frage: Was betrachten Sie als derzeit größte Herausforderungen für einen Mountain Manager?“Girardoni: Den Spagat zwischen Umwelt und Technik, zwischen unberührter Natur und touristischer Entwicklung zu schaffen und mit den Herausforderungen unserer Zeit fertig zu werden.MM-Frage: Welche Haltung haben Sie bezüglich der Klimadiskussion?Girardoni: Es ist sicher wichtig, sich damit auseinander zu setzen und möglichst viel gegen die ,men made  Komponentezu tun. Es ist aber auch zu bedenken, dass einige Wissenschaftler und einige NGOs ganz gut davon leben.MM: Herr Girardoni, wir danken für das Gespräch.

Johannes Sutter, Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen: Wie positioniert sich die einzige als Stiftung firmierende Bergbahn?

MM-Frage: „Als Quereinsteiger in diese Branche einerseits und als Jurist bzw. Geschäftsführer eines Planungsbüros andererseits haben Sie sicher eine besondere Sicht der Bergbahnrealität. Wie stellt sich diese für Sie im Allgemeinen dar – und wie im Besonderen?“

Die neuer 6er-Gondelbahn wurde 2006 errichtet und bedingte die Konzipierung neuer Freizeiteinrichtungen

Johannes Sutter: „Ich empfinde die Bergbahnbranche als höchst
interessant und vielseitig. Zahlreiche betriebswirtschaftliche
Teildisziplinen gelangen zur Anwendung. Damit eng verbunden ist die
Technik, sei es im täglichen operativen Geschäft (Stichworte
Betriebssicherheit und Sicherheit von Gästen und Personal), aber auch in
strategischer Hinsicht (Stichworte Lebensdauer, Unterhaltsplanung,
technische Möglichkeiten). Tägliche Herausforderung ist es, nebst der
Leitung des operativen Geschäfts die strategischen, ja nachgerade
visionären Überlegungen nicht auf der Strecke zu belassen. Hier kommt
mir meine Grundausbildung als Jurist zugute – Juristen neigen
bekanntlich dazu, sich stellende Herausforderungen systematisch
durchdacht anzugehen. Und gerade im Kontakt mit Behörden,
Grundeigentümern usw. erweist es sich keineswegs als Nachteil, in der
Juristerei geübt zu sein. Im Besonderen ist es so, dass die
Wasserfallenbahn im Vergleich mit Bergbahnen im Alpenraum einige
Besonderheiten aufweist, welche die Tätigkeit aber erst recht reizvoll
machen.“MM-Frage: „Schildern Sie kurz die Geschichte der
Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen sowie geplante
Modernisierungsmaßnahmen und auf Eis gelegte Projekte.“Sutter:
„Im Jahre 1956 waren im Baselbieter Jura Pioniere am Werk, die eine
„Müller-Gondelbahn“ erstellt haben. Beispielsweise wurden die Stützen
damals noch mit Traktor und Wagen mühselig an ihre Standorte
transportiert. Mitte der 90er Jahre entließ die damalige Besitzerin, die
Autobus AG Liestal, die Bahn als Stiftung in die Selbständigkeit.
Bereits 2003 indessen zeigte sich, dass eine Verlängerung der
Betriebsbewilligung über 2006 hinaus nicht realistisch war. Die Stiftung
schickte sich an, für CHF 11 Mio. eine neue 6er-Einseilumlaufbahn zu
planen. Dabei sollte die Streckenführung von der bisherigen Bergstation
,Wasserfallen‘ auf den Vogelberg verlängert werden. Damit hätte ein
Punkt erreicht werden können, der Ausgangspunkt für viele zusätzliche
Wanderstrecken gewesen wäre. Doch das fehlende Einverständnis einer
Grundeigentümerin, Widerstände seitens der Umweltverbände und einer
lokalen Gruppierung sowie fehlende Mittel verunmöglichten die Umsetzung
dieser Vision. Stattdessen war den Verantwortlichen damals schon klar,
dass mit der neuen Bahn (auf der bisherigen Streckenführung) zusätzliche
Freizeiteinrichtungen zu konzipieren sind. Ziel und Zweck der Stiftung
ist es nämlich, den langfristigen Fortbestand der Wasserfallenbahn zu
sichern.“MM-Frage: „Die Wasserfallenbahn charakterisiert sich durch einige Eigenheiten (wie z. B. die Rechtsform Stiftung, Fanclub, Finanzierung Neubau, Naturschutz etc). Wollen Sie uns diese bitte näher beschreiben?“Sutter: „Ermöglicht wurde der Bau der neuen Bahn dank einer Spenden- und Sponsoringkampagne, die Ihresgleichen sucht: mit öffentlichen Beiträgen, Spenden und Sponsoring konnten 80 % der gesamten Investitionskosten finanziert werden. Die Bandbreite reichte dabei von einem Beitrag von mehreren Millionen (Kanton Basel-Landschaft) bis hin zur Seniorin, die mit einem Einzahlungsschein CHF 5.– überwies. Bereits Mitte der 90er Jahre hat sich der sogenannte ,Bähnli-Club‘ formiert. Dieser Unterstützungs- und Fanclub unserer Bahn weist fast 400 Mitglieder auf. Der Club unterstützt mit seinen Mitteln Investitionen der Stiftung – beispielsweise für das Gesamtbild wichtige Maßnahmen ohne direkten Payback. Der Club hat aber auch bei der Finanzierung des Bahnneubaus eine wichtige Rolle gespielt. Sodann hat er während mehreren Jahren die Wirtschaft bei der Bergstation in Eigenregie betrieben. Der Status der Stiftung – meines Wissens die einzige Bergbahn in der Schweiz, die als Stiftung ,geschäftet‘ – rührt daher, dass die Bahn in den 90er Jahren, aber auch rund um den Neubau 2006, mit öffentlichen Geldern und privaten Spenden alimentiert wurde. Die Bahn wurde gewissermaßen der Öffentlichkeit gestiftet. Auf der einen Seite verpflichtet dieser Status. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass die Stiftung über absolute unternehmerische Handlungsfreiheit verfügt – und von dieser auch Gebrauch macht. Am Rande sei erwähnt, dass der Status als Stiftung bisweilen eigenartige Blüten treibt. So kommt es vor, dass Gäste sich Rechte herausnehmen wollen, die den Betriebsbestimmungen widersprechen – mit der Begründung, die Bahn gehöre ja allen Steuerzahlerinnen  und Steuerzahlern…“ Erwähnenswert ist schließlich, dass der überwiegende Teil des Wasserfallengebiets unter Naturschutz steht. Die Entwicklung von Freizeiteinrichtungen ist aufgrund dessen der Naturnähe und Nachhaltigkeit verpflichtet. Dies darf aber nicht als Nachteil gesehen werden. Denn ohnehin besucht uns ein wesentliches Kundensegment, die Wanderer, eben gerade wegen der intakten Natur und Landschaft.“

Interviewpartner Johannes Sutter, Geschäftsführ der Stiftung Luftseilbahn Reigoldswil- Wasserfallen und Geschäftsführer des Ingenieur- und Planungsbüros Sutter AG Arboldswil. Fotos: Sutter AG

MM-Frage: „Welche Positionierung kann eine Seilbahn im Kanton Baselland im Jura erfolgreich anstreben? Mit welchen speziellen Gegebenheiten hat man es zu tun, worauf ist zu achten?“Sutter: „Die Bahn liegt in einem Höhenbereich (550–950 m.ü.M.), der die Budgetierung von Einnahmen aus dem Wintersport nicht eben einfach gestaltet. Die beiden Skilifte auf der Wasserfalle wurden anfangs der 90er Jahre aus wirtschaftlichen Gründen abgebrochen. Die Hauptsaison dauert bei uns von Juni bis Oktober. Wir sind eine klassische Ausflugsbahn, die vor allem von Gästen aus der Nordwestschweiz, dem französischen Elsass und dem deutschen Südbaden frequentiert wird. Insofern stehen wir mit Ausflugsgebieten im Schwarzwald und im Elsass in direkter Konkurrenz. Ungersere Bahn profitiert indessen von ihrer Einmaligkeit in der Region. Wir werden von vielen Gästen besucht, die keinen Bezug zu den Alpen und sonst keine Gelegenheit haben, eine Gondelbahn zu benützen. Ausgerichtet sind wir traditionellerweise auf das Kundensegment der Familien, Senioren und Gruppenreisenden, die in wunderschöner Landschaft und intakter Natur wandern. Derzeit positionieren wir uns ergänzend (und bislang sehr erfolgreich) im Markt des Erlebnistourismus. Dies indessen nicht, ohne die Stammgästegruppe – die Wanderer und Spaziergänger – zu vergraulen und zu vertreiben. Eine Überlegung, die manche Alpenregion meines Erachtens zu wenig macht, ist bei uns das Thema: die Verträglichkeit der Kundengruppen untereinander!“

Im Juni 2010 konnte der Waldseilpark eröffnet werden – mit dem Resultat, dass die Sommerfrequenzen hinterher explodiert sind.

MM-Frage: „Eure Freizeitangebote haben sich ausgeweitet und sollen noch mehr expandieren. Wie sieht das Spektrum derzeit aus und wie wird es weitergehen?“Sutter: „Bereits 2005 war dem Stiftungsrat, der strategischen Führung der Unternehmung, klar, dass mit dem schlichten Transport von Wanderern, dem Vermieten von Rodeln an ein paar schneereichen Tagen im Winter und dem Betreiben einer Trotti-Bike-Strecke das langfristige Überleben der Bahn nicht sichergestellt ist. Er hat damals das Entwicklungskonzept ,Wasserfallen Plus‘ initialisiert. Im Jahre 2008 habe ich zu dessen Umsetzung dem Stiftungsrat konkrete Vorschläge unterbreitet. Ein erster Umsetzungsschritt wurde bereits gemacht. Im Juni 2010 haben wir nach fünfmonatiUnger Bewilligungsverfahrens- und fünfwöchiger Bauzeit einen Waldseilpark eröffnet. Mit dem Resultat, dass unsere Sommerfrequenzen nachgerade explodiert sind und der neue Waldseilpark praktisch andauernd ausgebucht war – was den Bedarf an Freizeiteinrichtungen, die in die Landschaft passen, eindrücklich manifestiert. Weitere Projektschritte sehen vor, einen speziellen Familienerlebnisweg ,Wassi‘, einen Familienspielplatz ,Elements Park‘, einen Geschichte(n)weg für Senioren sowie die Erweiterung des Waldseilparks für Kinder zu realisieren.“

Der Betrieb einer Trotti-Bike-Strecke gehört seit Jahren zum Freizeitangebot der Wasserfallenbahn.

MM-Frage: „Welchen Effekt soll das verstärkte Freizeitangebot – vor allem der neue Waldseilpark – auf die Bahnfrequenzen haben?“Sutter: „Der neue Waldseilpark, aber auch die noch folgenden Angebote, sollen der Bahn insgesamt zu zusätzlichen Frequenzen verhelfen. Vor allem möchten wir die Auslastung an bislang frequenzschwachen Zeiten – Vorsaison, schlechte Witterung, werktags – verbessern. Wie die zu Ende gegangene Sommersaison gezeigt hat, ist dies sehr gut gelungen. Es fand eine deutliche Belebung des Gebietes unter der Woche statt. Und vor allem dank vielen Gruppenbuchungen waren wir auch beischlechter Witterung gut ausgelastet.  Zu erwähnen bleibt, dass ein Wachstum an Wochenenden ohnehin an Grenzen stoßen würde: einerseits an Kapazitätsgrenzen der Bahn (bei einer Förderleistung von 650 Pers./h), wie aber auch an Kapazitätsengpässe beim Parkplatzangebot. Quantitatives Wachstum streben wir deshalb in besagten bisherigen frequenzschwachen Perioden an.“

Da keine Skilifte mehr bestehen in Reigoldswil, wird die Strecke von der Berg- zur Talstation als Rodelbahn genutzt.

MM-Frage: „Wie sieht die Verteilung Sommer- zu Wintergeschäft aus? Kann man das Gebiet auch für Skilauf nutzen – bzw. als ,Breeder‘- Station für Anfänger aus den Agglomerationen– oder nur für alternative Sportarten wie Rodeln, Schneeschuhwandern etc.?“

Rudolf Eberl, Geschäftsführer Leoganger Bergbahnen: „Der Berg muss für Gäste und Einheimische interessant sein“

Rudolf Eberl ist seit mehr als 20 Jahren für die Leoganger Bergbahnen aktiv, seit 1997 ist er Geschäftsführer. Er hat damit wichtige Entwicklungsschritte des Unternehmens mitgestaltet und wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Bergbahnen nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer profilieren konnten. Der Mountain Manager hat nachgefragt.

Rudolf Eberl, GF Leoganger Bergbahnen, zeigt sein Skigebiet auf der Panoramatafel. Foto: dwl

MM-Frage: „Leogang hat sich in den letzten Jahren im Skicircus Saalbach-Hinterglemm Leogang sehr gut entwickelt. Wie ist das gelungen?“Rudolf Eberl: „Die Leoganger Bergbahnen haben viel investiert, und zwar in den Ausbau der Beschneiungsanlage, also in die Schneesicherheit, dann in die Pisten in Form von Geländekorrekturen und in die Modernisierung und Sicherheit der Bahnen. Insgesamt haben wir also die Qualität unseres Skigebietes weiterentwickelt, sowohl was die Hardware als auch die so genannte Software betrifft, also Schulung der Mitarbeiter und Marketing. Dieses Programm haben wir in den letzten 10 Jahren durchgezogen.“MM-Frage: „Wo sehen Sie Ihre Position/Bedeutung im Verbund?“Eberl: „Unsere Position im Verbund sehen wir sehr positiv. Wir sind der kleine Partner von Saalbach-Hinterglemm und haben dabei ca. 16 bis 17 % Anteil am Pool. Unsere Region ist zwar ein kleines, aber feines Skigebiet. Wir sind an der richtigen Position für Einsteiger, auch für Tagesgäste. Wir sind gut erreichbar und bieten genügend Parkraum.“MM-Frage: „Wie lange sind Sie persönlich für die Leoganger Bergbahnen aktiv?“Eberl: „Ich bin seit 1988 bei den Leoganger Bergbahnen, damals noch im Aufsichtsrat. Seit 1997 bin ich Geschäftsführer. Geprägt hat mich in dieser ganzen Zeit das Bewusstsein, dass man ständig in die Modernisierung des Skigebietes investieren muss. Das betrifft sowohl die Infrastruktur als auch die Verwaltung, da darf man nicht stehenbleiben. Wichtig in meiner Laufbahn war die Entwicklung des Sommerangebotes. Früher hat man die Bahnen zwar auch im Sommer betrieben, aber ohne spezielle Angebote. War das Wetter schön, hatte man einen guten Umsatz – war das Wetter schlecht, hatte man Kosten, aber keinen Umsatz. Hier hat man ansetzen müssen und ein Angebot entwickeln, das den Berg für den Gast interessant macht.“

In den letzten Jahren wurde ein Großteil der Aufstiegsanlagen erneuert und modernisiert. Foto: Markus Mitterer

„Wir möchten Strom effizienter nutzen“MM-Frage: „Was gibt es für diesen Winter Neues?“Eberl: „In diesem Winter ist in Hinterglemm die U-Bahn, die ‚Unterschwarzach-Bahn‘ neu. Dabei handelt es sich um eine 8er-Einseilumlaufbahn, die einen Schlepplift ersetzt. Der Zugang zur Bahn bietet jeden Komfort, den man sich vorstellen kann. Dazu gibt es eine tolle neue Flutlichtanlage. Bei uns in Leogang haben wir in die Beschneiung investiert und in eine moderne Werkstätte, in der die Pistenfahrzeuge eingestellt und repariert werden können. Neu ist auch die großzügige Erweiterung des Sportgeschäfts im Talstationsbereich. Sport Mitterer hat seine Präsentationsfläche auf 600 m2 nahezu verdoppelt, wobei sich am Dach der Talstation jetzt ein modern ausgestatteter Skiverleih mit Skidepot für 600 Paar Skier befindet. Im Sommer kann man sich hier auch die Bikes ausborgen. Neu im Talstationsbereich ist auch ein kleiner Nahversorger, wo unsere Gäste ihre Besorgungen erledigen können.“MM-Frage: „Bei der DACH-Tagung in Interlaken hat BL-Stv. Oberlader einen Vortrag über die Erfolge des E-Managements gehalten. Warum hat man sich hier engagiert, welche Ziele verfolgt man?“Eberl: „Unser Engagement erklärt sich durch die Bedeutung der Energiekosten im Unternehmen. Außerdem wissen wir alle, dass Energie in den nächsten Jahren noch wesentlich teuerer werden wird – die Bedeutung wird also noch steigen. Wir haben uns in diesem Bereich Möglichkeiten für Einsparungen gesehen und möchten insgesamt den Strom effizienter nutzen. Möglich ist das durch die Zusammenlegung von Zählpunkten, nach denen sich die Fixzahlungen im Monat richten. Ich halte das für eine wichtige Sache mit entsprechendem Potenzial zum Handeln.“

Paul Mitterer, Geschäftsführer Sport Mitterer, bietet in den neuen Räumlichkeiten ein umfassendes Angebot für den Winter und den Sommer. Foto: dwl

MM-Frage: „Welche Einsparungen hat man mit welchen Maßnahmen erreicht?“Eberl: „Wichtig waren sowohl die Zählpunkte als auch die Überwachung des Spitzenstrombedarfs. In bestimmten Zeiten haben wir einen enorm hohen Strombedarf, den wir aber nur kurzfristig nützen. Dadurch fallen wir generell in eine hohe Tarifstufe, die nicht nötig ist. Hier haben wir überlegt, wie wir gegensteuern können. In der Mittelstation haben wir uns z. B. mit der Abwärme der Maschinen bzw. des Getriebes beschäftigt und einen Wärmetauscher eingebaut. Dadurch sind wir jetzt in der Lage, mit der vorhandenen Wärme die gesamte Werkstätte zu heizen und sparen viel an Heizkosten. Im Moment verfügen wir noch über kein exaktes Zahlenmaterial, wir schätzen aber, dass sich unser Einsparungspotenzial schon jetzt zwischen 5 und 10 % bewegt.“MM-Frage: „Erwarten Sie sich davon Pluspunkte im Image bzw. wie möchten Sie das marketingmäßig transportieren? Denken Sie, dass ein solches Engagement für die Branche generell ein Bereich sein könnte, mit dem man imagemäßig noch punkten könnte?“Eberl: „Wir haben natürlich vor, mit unseren Ergebnissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich bin mir auch sicher, dass andere Unternehmen sich ebenfalls mit dieser Materie beschäftigen werden. Es ist für jedes Unternehmen wichtig, sorgsam mit Energie umzugehen und sich ganz genau anzusehen, wofür man Mittel aufwendet. In den nächsten Jahren wird man sich im Rahmen von Investitionen ganz genau ansehen – auch ansehen müssen, auf welche Bereiche sich die Energiekosten in welcher Höhe verteilen und wie sich durch gezielte Maßnahmen, Spitzen an Strombedarf vermeiden lassen. Ich bin mir sicher, dass wir bei diesem Thema erst am Anfang stehen und die Bedeutung in den nächsten Jahren zunehmen wird.“

Der „Park der Sinne“ ist ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Foto: by Himsl

„Mit einem stimmigen Angebot können Bergbahnen auch im Sommer ein wirtschaftlich interessantes Ergebnis einfahren“MM-Frage: „Wie soll es in diesem Bereich weitergehen, sind weitere Schritte geplant?“Eberl: „Wir werden als nächsten Schritt die Auswertung aller Daten vornehmen und uns dann ansehen, wo wir welche Möglichkeiten zum Einsparen haben. Das ist der nächste Schritt, von dem ich mir noch viel erwarte.“MM-Frage: „Wie sehen Sie die Position der Leoganger Bergbahnen im Sommer?“Eberl: „Im Sommer sind die Leoganger Bergbahnen sehr gut aufgestellt, weil wir seit mittlerweile 11 Jahren gezielt für unser Sommerangebot arbeiten. So haben wir 1999 die „Welt der Sinne“ ins Leben gerufen, eine Ausstellung, die sich über 3 Teilbereiche erstreckt hat. Das hat viel Geld gekostet, war aber der Start für einen aktiven Sommer. Diese Idee haben wir dann in der Mittelstation in Form eines „Sinneparks“ weitergeführt. Da gibt es einen Kräutergarten und Alpenpflanzenweg sowie Abenteuer-Spielstationen für Kinder. Mit dieser Aktion haben wir gesehen, dass man mit Investitionen in den Sommer auch gute Ergebnisse einfahren kann. Dann ist der Bikepark dazugekommen, Konzerte und Musikveranstaltungen, sodass wir heute ein gutes und umfangreiches Programm bieten können. Dieses Angebot kommt natürlich der ganzen Umgebung zugute, auch Hotellerie und Gastronomie profitieren davon. Für die Bergbahnen bedeutet das, dass man auch im Sommer ein wirtschaftlich interessantes Ergebnis einfahren kann. So hat sich der Umsatz im Vergleich zu vorher verfünffacht, die Beförderungszahlen sind rund 7 Mal höher.“

Mit dem Bikepark hat man in Leogang einen neuen Weg eingeschlagen, der ausgesprochen erfolgreich ist. Foto: Leoganger Bergbahnen

MM-Frage: „Sie gehören zu den ,Ausgezeichneten Österreichischen Sommerbahnen‘, welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Wo liegen dabei die Pluspunkte, wo die Herausforderungen?“Eberl: „Die ‚Ausgezeichneten Österreichischen Sommerbahnen‘ sind ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Positionierung im Sommer. Man muss sich für ein Thema wie ,Genuss-Berg, Wander-Berg oder Familien-Berg‘ entscheiden und sich ein stimmiges Angebot überlegen. Dann gibt es genaue Kriterien, die man zu erfüllen hat und die auch überprüft werden. Die Leoganger Bergbahnen sind in zwei Bereichen aktiv, dem ,Abenteuer-Berg‘ in Bezug auf das Bike-Angebot und als ,Familien-Berg‘. Wir sind auch sehr stolz darauf, hier sehr gute Bewertungen zu haben. Aktiv sind wir bei den ,Ausgezeichneten Österreichischen Sommerbahnen‘ seit der Gründung dieser Initiative. Die Herausforderungen liegen natürlich darin, das Angebot ständig auszubauen und neue Wege zu suchen. Wir haben aber sehr kreative Mitarbeiter, die sich aktiv einbringen und viele gute Ideen entwickeln.“MM-Frage: „Ein wesentlicher Angebotsbereich im Sommer ist wie schon erwähnt der Bikepark. Seit wann gibt es ihn, wie hat er sich entwickelt und was ist noch geplant?“Eberl: „Den Bikepark gibt es seit 2001, wobei er am Anfang durchaus kritisch betrachtet wurde. Das lag daran, dass es nichts Vergleichbares gegeben hat und wir uns keine Beispiele ansehen konnten, um Zahlen und Fakten in Erfahrung zu bringen. Wir haben dann mit unseren eigenen Leuten und einigen Freaks, die es in der Szene gibt, eine Strecke gebaut und dann immer wieder erweitert, sodass wir mittlerweile über 9 Strecken verfügen. Wir haben uns mit diesem Angebot einen guten Namen erarbeitet und sind gefordert, uns weiterzuentwickeln. Im nächsten Jahr werden wir wie 2010 auch wieder ein Weltcup-Rennen veranstalten. Das ist uns kurzfristig angeboten worden. Obwohl das Wetter 2010 nicht mitgespielt hat, war die Veranstaltung ein voller Erfolg und wir haben sie gut über die Bühne gebracht. Danach hat man uns vorgeschlagen, uns für die Austragung der WM 2012 zu bewerben. Das haben wir auch gemacht und 2 Monate später haben wir dann den Zuschlag bekommen.“MM-Frage: „Wo liegen Ihrer Meinung nach die Herausforderungen, um auch in Zukunft erfolgreich zu arbeiten?“Eberl: „Die Herausforderungen liegen sicher in der Kreativität, den Ansprüchen und Wünschen der Gäste entgegen zu kommen. Es geht darum, neue Ideen zu entwickeln und den Berg für Gäste und Einheimische gleichermaßen interessant zu machen. Das wird sicher die große Herausforderung für die Zukunft sein.“ dwl

DDr. Andrea Del Frari, Direktor Skirama Kronplatz: Skiberg Kronplatz ist der treibende Wirtschaftsmotor

Seit einigen Monaten ist im Verbund Skirama Kronplatz mit DDr. Andrea Del Frari ein neuer Direktor im Amt. Der Mountain Manager hat das zum Anlass genommen, um Ambitionen und Ziele der starken Südtiroler Destination zu hinterfragen.

Moderne Aufstiegsanlagen sorgen für Komfort am Kronplatz.

MM: „Wie lange üben Sie Ihre jetzige Funktion aus?“
Del Frari: „Ich bin mittlerweile seit gut 4 Jahren im Skirama Kronplatz, dem Verbund der Betreiber der Aufstiegsanlagen am Kronplatz, tätig. Als Direktor seit 01. Oktober 2009.“
MM: „Wie war Ihr bisheriger beruflicher Werdegang?“
Del Frari: „Nach dem Abschluss meines Wirtschaftsstudiums an der Universität in Verona hat mein beruflicher Werdegang beim Italien Hauptsitz des Konzerns Lafarge Roofing (Produktion von Dachsystemen) begonnen. Verantwortlich war ich damals für das operative Marketing. Gruppenintern wurde ich dann in das Headquarter der Gruppe nach Oberursel/ Frankfurt am Main befördert, um nach einem Jahr wiederum in den italienischen Sitz in Kiens/Südtirol in den Verkauf zu wechseln. Da mich der Bereich Tourismus als gebürtigen Südtiroler und begeisterten Skifahrer immer schon inter – essierte, begann ich mein Zweitstudium an der Freien Universität Bozen an der Fakultät für Tourismusmanagement. Gleichzeitig bewarb ich mich für eine offene Position im Skirama Kronplatz und bekam diese auch. Somit hatte ich wirklich die Möglichkeit, das an der Uni Gelernte, auch in die Praxis umzusetzen.“
MM: „Wie definieren Sie die Bedeutung / das Image des Skiberges Kronplatz in Italien und in Europa?“
Del Frari: „Der Skiberg Kronplatz ist der treibende Wirtschaftsmotor in unserer Ferienregion; ohne ihn wäre das Pustertal heute nicht so hervorragend entwickelt und strukturiert – weder aus touristischer Sicht, also als Destination, noch gesellschaftlich und sozial. Das ganze Tal profitiert in direkter oder indirekter Weise von unserem Skiberg.Der Kronplatz hat als Nicht-Gletscherskigebiet eine der längsten Wintersaisonen in den Alpen, welche von Ende November bis Ende April dauert. Pro Jahr zählen wir ca. 1,6 Mio. Skitage, was auch ungefähr den Nächtigungen entspricht. Multiplizieren wir diese Skitage mit den durchschnittlichen Ausgaben von ca. 144 Euro pro Tag, ergibt sich eine direkte Wertschöpfung von 230 Mio. Euro. Aus diesem Grund positioniert sich der Kronplatz heute nicht nur in Italien, aber sehr wohl auch in Europa als eines der führenden Skigebiete.“

DDr. Andrea Del Frari, Direktor Skirama Kronplatz. Fotos: Skirama Kronplatz

„Kronplatz ist die Quelle, aus der Top Athleten entspringen“
MM: „Worin sehen Sie Ihre Hauptaufgabe, was liegt Ihnen in Ihrer Funktion besonders am Herzen?“
Del Frari: „Die besondere Herausforderung meiner Position ist es, die Kommunikationsstrategien richtig zu positionieren, damit alle an einem Strang ziehen.In der Marktbearbeitung ergibt sich die Kommunikation aus einer Summe von Aktivitäten von Seiten der SMG (Südtirol Marketing Gesellschaft), des Tourismusverbandes, der Hotelbetriebe und eben auch des Skirama Kronplatz. Dieses Puzzle kann nur funktionieren, wenn jede Institution seinen Platz erkennt und einnimmt – eben eine integrierte Kommunikation, an der viele Institutionen beteiligt sind.
MM: „Welche Angebote/Anlagen sind für die Wintersaison 2009/10 neu dazugekommen?“
Del Frari: Der kuppelbare Sessellift Marchner wurde durch eine sehr moderne Kabinenbahn ersetzt. Neu ist nicht nur die Trasse, sondern eine Weltneuheit sind die Kabinen, welche Platz für 10 Personen haben und über beheizte Ledersitze verfügen. Die Skifahrerflüsse zeigen, dass diese neue Kabinenbahn sehr gut von den Gästen angenommen wird.Eine Neuheit ist auch der Wiederaufbau der Kabinenbahn Cianross in St. Vigil in Enneberg. Die dazugehörige Piste „Cianross“ ist mit Flutlicht ausgestattet und jeden Dienstag und Donnerstag können sich die Gäste auch abends, von 20–22 Uhr auf den Pisten austoben.Der Snowpark wurde aufgrund seines Erfolges in dieser Wintersaison weiter ausgebaut. Die 120 000 Kubikmeter verarbeiteter Schnee ermöglichen das Realisieren eines super  Snowparks mit 4 lines – nicht nur für Profis, sondern auch für Anfänger.“

Blick auf das umfassende Angebot von oben.

MM: „Was ist das Kronplatz ,Ski-Team‘, welche Ambitionen hat man?“
Del Frari: „Das Kronplatz SkiTeam ist ein Leistungszentrum, um den Nachwuchssportlern aus der Ferienregion das Ski fahren als Leistungssport zu ermöglichen. Seit Jahren ist der Kronplatz die Quelle, aus der Top Athleten wie Manfred und Manuela Mögg, Alexander Ploner, Johanna Schnarf, Lucia Recchia und Christoph Innerhofer entspringen. All diese Athleten waren auch in Vancouver am Start.“
MM: „Sie führen im Internet eine Umfrage zur Servicequalität durch und verfügen über ein Gästebuch. Welche Resonanz haben Sie, was schätzen die Gäste – welche Aufgaben / Zielsetzungen ergeben sich daraus?“
Del Frari: „Kundenzufriedenheitsanalysen aber auch Kundenbedarfsanalysen haben am Kronplatz einen sehr hohen Stellenwert. Wir versuchen, unser Angebot auf die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen. Die Ergebnisse aus diesen Analysen sind für uns immer sehr positiv und zeigen, dass wir unser Produkt in die rich tige Richtung entwickeln. Ein Aspekt, den unsere Kunden sehr schätzen, ist die Pistenpflege und genau deshalb versuchen wir im Bereich Beschneiung/Pistenpräparierung immer einen Schritt voraus zu sein.“
MM: „Seit wann gibt es den Kids Safety Park und was ist Ihnen dabei wichtig?“
Del Frari: „Die Sicherheit spielt am Kronplatz eine sehr wichtige Rolle. Wir haben Projekte mit den Grundschulen rund um unseren Skiberg laufen, um die Verhaltensregeln auf den Skipisten bereits in der Schule zu vermitteln. Eine wichtige Investition ist eben der Kids Safety Park. Es handelt sich hier um einen didaktischen Park, wo Kinder spielerisch die Verhaltensregeln erlernen, welche möglicherweise bereits in der Schule vermittelt wurden. Somit schaffen wir es, bereits den Kindern die sichere Ausübung dieser Sportart zu vermitteln.“

Auf bestens präparierte Pisten wird großer Wert gelegt.

„Qualität statt Quantität ist die große Herausforderung“
MM: „Sie haben ein breit gefächertes Angebot um den Wintersport herum – welche Vorteile ergeben sich?“
Del Frari: „Unsere Gäste sind keine Gewohnheitstiere und sind immer auf der Suche nach etwas Neuem. Aus diesem Grund ist es wichtig, neben dem Ski fahren auch noch weitere Angebote/Produkte zu entwickeln. Oft sind es aber Nischenprodukte, da im Winter das Ski fahren immer noch das Wichtigste ist – und noch lange bleiben wird. Zu erwähnen ist, dass die Zusatzangebote mit der Entfernung zum Skiberg zunehmen. Je weiter ich mich entferne, desto wichtiger werden alternative Sportarten/Produkte.“
MM: „Wie sind Sie mit der laufenden Saison zufrieden, spüren Sie die schwierige Wirtschaftslage?“
Del Frari: „Die schwierige Wirtschaftslage bekommen auch wir am Kronplatz zu spüren. Die Gäste werden immer sparsamer. Obwohl wir bis jetzt in der Ferienregion mehr Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr registriert haben, sind die Skifahrer am Skiberg leicht zurückgegangen. Das heißt, dass die Gäste nicht mehr einen Wochenskipass kaufen, sondern dass gerade beim Skipass der Sparstift angesetzt wird und der eine oder andere Tag Pause bewusst eingelegt wird.Was uns mehr Sorgen bereitet, ist das Steigen der Kosten für die technische Beschneiung. Man muss bedenken, dass diese Kosten vor 20 Jahren gleich Null waren und mittlerweile einen der größten Kostenfaktoren darstellen.“

Biking gehört im Sommer zu den Attraktionen am Kronplatz. Foto: Atelier Busche

MM: „Welche Bedeutung hat der Sommer für den Kronplatz, hat sich seine Bedeutung in den letzten Jahren verändert und welche Ziele streben Sie an?“
Del Frari: „Als ausgesprochenes Wandergebiet generiert die Ferienregion Kronplatz im Sommer ungefähr gleich viele Nächtigungen wie im Winter. Somit hat der Sommer bei uns einen ebenso hohen Stellenwert wie der Winter. Der Skiberg Kronplatz ist von Ende Juni bis Anfang Oktober geöffnet und bietet mit 2 neuen Panoramawegen ein sehr tolles Wanderangebot.Die Herausforderung für den Sommer ist, neben der Auslastung der Betriebe, auch die Wertschöpfung zu erhöhen, denn diese liegt durchschnittlich 20 % unter der Wertschöpfung des Winters.“
MM: „Wie lange gibt es RSS Feedes, wie kommt es an? Welche Bedeutung spielt in Ihrem Angebot das Internet generell?“
Del Frari: „RSS Feeds sind ein tolles Instrument für Journalisten, um über Neuheiten in der Ferienregion immer automatisch informiert zu werden.Generell muss man sagen, dass das Internet für uns mittlerweile das wichtigste Instrument ist, um Informationen jeglicher Art mitzuteilen. Besonders bei der Auswahl der Skigebiete spielen Webcams, Schneeberichte und Pistenstatus eine sehr wichtige Rolle. Weiters ist zu erwähnen, dass neben dem Internet das Web 2.0 eine immer wichtigere Rolle einnimmt, denn es eröffnet neue Wege der Kommunikation. Wer kann es sich heutzutage schon leisten, auf Facebook nicht präsent zu sein?“
MM: „Wie soll sich der Kronplatz in den nächsten Jahren entwickeln, welche Ambitionen haben Sie?“
Del Frari: „Qualität statt Quantität ist sicherlich die große Herausforderung. Unser Hauptaugenmerk liegt darin, nicht immer mehr, schneller und größer zu werden, sondern langfristige Trends zu erkennen, schnell zu reagieren und sich den Kundenbedürfnissen anzupassen. Nur so können sich Skigebiete auch in Zukunft etablieren. Eine immer wichtigere Rolle wird die Erreichbarkeit der Skigebiete darstellen. Um neue Kunden zu erreichen, muss ich neue, wahrscheinlich entferntere Märkte bearbeiten. Hierbei spielt eine schnelle und bequeme Erreichbarkeit eine wichtige Rolle.“ dwl

Mag. Wolfgang Rappold, GF Lachtal-Seilbahnen – Der sanfte Schneeriese feiert Auferstehung

Der „sanfte Schneeriese“, wie sich das 140 Hektar große Wintersportgebiet Lachtal (1600 m – 2222 m) selbst bezeichnet, hat sich in den letzten 3 Jahren aus seinem Schattendasein zu einer der beliebtesten Ski-Destinationen in der Steiermark entwickelt. Maßgeblich daran beteiligt ist der neue Geschäftsführer Mag. Wolfgang Rappold mit seinem Engagement, Know-how und seiner Kooperationsfähigkeit. Er konnte nicht nur Banken und Land überzeugen, sondern auch die Bevölkerung gewinnen: so kommen durch seine Baustein-Aktion die nötigen Eigenmittel für die „Qualitätsoffensive 2010“ zustande!

Das Lachtal ist mit 140 ha Ski – areal eines der größten Skigebiete der Steiermark und wirbt u. a. mit herrlichem Sonnenskilauf. Fotos: Lachtal Lifte

MM-Frage: „Herr Rappold, schildern Sie bitte zuerst Ihren Werdegang sowie Ihre Stationen in der Seilbahnbranche.“
Wolfgang Rappold: „Ich bin Betriebswirt und war zunächst in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung tätig, ehe ich über die Steirische Landesholding den Tourismus kennenlernte. Diese Gesellschaft war damals für alle touristischen Infrastrukturbetriebe der Steiermark zuständig – darunter auch viele Seilbahnen. Von 1992 – 95 war ich betriebswirtschaftlicher Referent bei der Landesholding. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich die Seilbahnbranche in der Steiermark u. a. durch Unterstützung des Landes sehr positiv entwickelt. Hierauf wurde ich in die Geschäftsführung der Hauser Kaibling Seilbahnen berufen und auch auf die Riesneralm in Donnersbachwald. Der Hauser Kaibling war damals ein extrem aufstrebender Berg und daher eine Riesenherausforderung für mich. Ein Teil meiner Aufgaben war es, an der Verbindung der 4 Skiberge mitzuwirken, die 1998 schließlich auch realisiert wurde. Auf der Riesneralm – damals mehr oder weniger ein Sanierungsfall – kümmerte ich mich vor allem um das Ausbauprojekt mit u. a. zwei Sesselbahnen, Beschneiung, Kinderbereich, Gastronomie etc. Um damals 150 Mio. ATS wurde das Skigebiet komplett neu aufgestellt. 2004 habe ich familiär bedingt nach Graz in die Versicherungsbranche gewechslet und seit August 2007 fungiere ich als Geschäftsführer der Lachtal-Lifte und Seilbahnen GmbH.“
MM-Frage: „Wie haben sich die Lachtal Seilbahnen seit Ihrem Eintritt als Geschäftsführer entwickelt und auf welchem Niveau haben Sie diese übernommen?“
Rappold: „Ich kannte das Lachtal bereits von meiner früheren Tätigkeit her und wusste, dass hier vom Gelände her gesehen ein riesiges Potenzial drinnen steckt – allerdings auch eine große Herausforderung. Das Lachtal hatte zum Zeitpunkt meines Eintrittes mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen wie z. B. mit einer schlecht ausgebauten Beschneiungsanlage und schlechter Chemie zwischen den Verantwortungsträgern am Skiberg. Der warme, schneearme und wirtschaftlich gesehen für das Lachtal katastrophale Winter 06/07 war dann wohl ausschlaggebend für den Geschäftsführerwechsel. Ich bin offen auf alle zugegangen und wollte das in den 60er und 70er Jahren sehr bekannte Skigebiet (,Steirischer Arlberg‘) neu aufstellen und ihm seinen gebührenden Platz wieder zurückgeben. Die Stimmung hat sich rechtrasch zum Positiven gewendet und die erste kurzfristig umsetzbare Maßnahme war trotz finanzieller Engpässe die Anschaffung eines modernen Pistengerätes mit Seilwinde. Denn eine hohe Pistenqualität ist die Grundvoraussetzung bei der Positionierung. Zusätzlich hatte ich das ,Glück des Tüchtigen‘, weil sich genug Naturschnee einstellte, und so konnte durch den Quantensprung beim Präparieren auch ein entsprechender Imagegewinn erzielt werden. Gleichzeitig war die Bettenanzahl durch eine neue Appartementanlage wesentlich angestiegen, wodurch wir in diesem Winter 07/08 eine wunderbare Umsatzsteigerung erreichten. Der Bau dieser Appartementanlage war für mich übrigens Voraussetzung, dass ich die Funktion des Geschäftsführers überhaupt übernommen habe. Sonst wäre die Abhängigkeit vom Tagesgast und vom Wetter zu hoch gewesen.Allerdings wurde umgekehrt dem Investor vor dem Bau zugesichert, dass die Qualität des Skigebietes auf modernes Niveau angehoben wird. Die 4 Sterne-Qualität im Bettenbereich muss mit dem Skigebiet ja in etwa zusammenpassen. Als ersten Schritt optimierte ich dann 2008 die Schneeanlage um 2,3 Mio € (zu 100 % fremdfinanziert) samt einem Riesenspeichersee mit auf fast 2000 m Seehöhe mit 107 000 m3 Volumen. Damit können an die 25 Pistenkilometer zum Teil in 4–6 Tagen beschneit werden. Diese Schneesicherheit – das Lachtal zählt für mich seiner Seehöhe von 1600–2200 m zu den schneesichersten Gebeiten in den Ostalpen – war wiederum Voraussetzung für die jetzige nächste Etappe: Modernisierung der Aufstiegsanlagen.“

Interviewpartner Mag. Wolfgang Rappold, Geschäftsführer der Lachtal-Lifte und Seilbahnen GmbH & Co KG.

MM-Frage: „Kürzlich wurde die ,Qualitätsoffensive 2010‘ gestartet. Was ist darunter zu verstehen, welche Ziele werden verfolgt?“
Rappold: „Durch die Schneeanlage konnten wir drei gute Winter hintereinander einfahren und dadurch ein Ausbauprojekt aufstellen. Der ,Druck‘ seitens der Betteninvestoren hat sich 2009 sogar noch gesteigert – der Bau weiterer 130 Betten wurde in Aussicht gestellt, wenn von uns eine zusätzliche kuppelbare 6er Sesselbahn zur Saison 2010/11 errichtet wird. Allerdings musste die Zusage bis Mitte April 2009 erfolgen. Dieses Angebot war so verlockend, dass ich alles daran setzte, innerhalb kürzester Zeit alle notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Im Nachhinein betrachtet ist es ein Wunder, dass es tatsächlich funktioniert hat und auch die 130 Betten bereits zu Weihnachten 2009 verfügbar waren.Konkret handelt es sich bei der Qualitätsoffensive um die neue 6 SBK ,Schönberg-Schaukel‘ mit Wetterschutzhauben (Leitner) im Bereich des neuen ,Sissi Parks‘, die zwei Schlepplifte ersetzt. Von dort aus wird man alle bestehenden Pistenauf der Schönberg-Tanzstatt-Seite erreichen und zusätzlich eine neue attraktive Piste entlang der Bahn erschließen.Weiters soll eine Gebietserweiterung auf der Rückseite des Skiberges in Richtung Dietrichalm stattfinden. Dieser schneesichere Nordhang erinnert an eine ,Märchenwiese‘ und wird durch eine neuen Schlepplift erschlossen. Die Idee dazu besteht ja schon seit über 30 Jahren. Und schließlich kommt der Ersatz des 37 Jahre alten aber extrem wichtigen Zinken-Schleppliftes. Von dessen exponierter Bergstation auf 2200 m werden nämlich u. a. sehr attraktive Pisten und in der Steiermark einzigartige Skirouten erschlossen. Der neue Lift wird wieder ein Schlepper sein – ich bin ein Verfechter der Einstellung, dass in jedem Skigebiet auch ein paar moderne Schlepper stehen können, weil es zum Skifahren dazugehört – allerdings mit einer höher liegenden Talstation, wodurch die Schlepptrasse um 400 m kürzer wird. Generell denke ich, dass in jedem Skigebiet schon auch der eine oder andere Schlepplift stehen kann, weil diese zum Skifahren einfach dazugehören.Ziel ist natürlich die Qualitätssteigerung des Gebietes, dafür werden 7 Mio. € investiert.“

Flugbild über den 107 000 m3 fassenden Speichersee Tanzstatt.

MM-Frage: „Wie wird der Investitionsaufwand hereingebracht?“
Rappold: „Eine reine Fremdfinanzierung war natürlich nicht möglich, ich musste rd. 4 Mio.€ Eigenkapital auftreiben. Dies gelang durch eine spezielle Idee: die Baustein-Aktion. Ein Lachtal- Baustein kostet 5 000 Euro, innerhalb kürzester Zeit wurde so mit viel Überzeugungsarbeit eine Million Euro aufgestellt. Dieser Betrag war Voraussetzung für die Unterstützung der regionalen Banken und des Landes, die diesen dann jeweils als Eigentümer verdoppelt haben. Im Prinzip sind die Bausteine nichts anderes als ,stille Beteiligungen‘ von ca. 150 Privatleuten und Unternehmern aus der Region. So kamen die benötigten 4 Mio. € Eigenmittel zustande, 3 Mio. € werden fremdfinanziert. Diese Vorgangsweise war unsere einzige Chance, entscheidend war es, die ganze Region rund um das Lachtal zu gewinnen.“
MM-Frage: „Ihr konntet drei Rekordwinter in Folge verzeichnen. Worauf ist dieser Erfolg zurückzuführen? Hat sich die Zusammensetzung des Publikums verändert (Osteuropa?) und die Bedeutung in der steirischen Seilbahnbranche?“
Rappold: „Seit meiner Tätigkeit als Geschäftsführer konnten wir die Umsätze nachhaltig um rd. 50 % steigern. Das ist einerseits auf die positive Bettenentwicklung und andererseits auf ein Plus bei den Tagesgästen sowie die gute Kooperation zwischen uns, dem TVB sowie dem Bettenvermieter zurückzuführen. Natürlich spielen auch meine fleißigen, motivierten Mitarbeiter eine große Rolle und professionelles Marketing. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir Auszeichnungen erhalten haben vom steirischen Pistengütesiegel bis zum internationalen Pistengütesiegel oder die Nennung auf der Internettplattform Bergfex als drittbeliebtestes Skigebiet der Steiermark. Das Publikum wurde inzwischen in der Zusammensetzung internationaler, wir haben Deutsche, Holländer, Kroaten und natürlich Ungarn mit dem Hauptanteil von 30 %. In der Vergangenheit war der Ungarn-Anteil sogar höher. Das Lachtal hat außerdem viele Zweitwohnungsbesitzer, die jetzt wieder verstärkt Saisonkarten kaufen und sich auch an der Baustein-Aktion beteiligt haben.“

Die bisher größte Aufstiegshilfe 6SBK Lachtal wird zur Saison 2010/11 um eine weitere 6er Sesselbahn mit Haube ergänzt: die Schönberg-Schaukel.

Seit meiner Tätigkeit als Geschäftsführer konnten wir die Umsätze um 50 % steigern.
MM-Frage: „Ein weiteres neues Projekt ist das ,Almhüttendorf Lachtal‘ mitten im Skigebiet. Wie ist diese Idee entstanden, was ist das Besondere daran und welcher Effekt soll erzielt werden?“
Rappold: „Die Idee zum Almhüttendorf entstand aus dem Teamgeist zwischen dem Bürgermeister, dem Tourismusobmann und mir. Das Lachtal ist prädestiniert für eine Entwicklung zum kleinen, aber feinen Resort mit weniger Abhängigkeit vom Tagesgast und somit vom Wetter. Dafür sind jedoch weitere Betten erforderlich. Anstatt wieder einen Großinvestor zu suchen, richteten wir uns zuerst an die Einheimischen. Die Wertschöpfung sollte in der Region bleiben. Wir dachten vor allem an Landund Forstwirte, für die der Tourismus ein weiteres Standbein zur Existenzsicherung sein könnte. Und es existierte ja bereits ein funktionierendes Vorbild in Form einiger verstreut liegender Selbstversorger-Hütten von Grundbesitzern. Also entstand die Vision vom Almhüttendorf mit bis zu 40 privaten, individuellen Hütten für ca. 300 Betten. Wir haben dann tatsächlich auch einen Grundbesitzer gefunden, der 2 ha Grund mitten im Skigebiet zu einem vernünftigen Preis verkauft. Bislang gibt es schon 15 konkrete Interessenten. Man muss nur vorsichtig sein, dass keine Zweitwohnsitze daraus werden. Das Gesetz ist diesbezüglich relativ schwach, daher müssen wir uns selber einige Regeln geben.“
MM-Frage: „Wie wird die Vermarktung des Almhüttendorfes ab 2012 abgewickelt und welche Rolle spielen die Bergbahnen dabei?“
Rappold: „Es gibt grundsätzlich Vermarktungsschienen für solche Hüttendörfer und auch wir selbst haben inzwischen eine gute Vermarktungsschiene aufgebaut. Auf unserer neuen Homepage existiert u. a. ein Vermieterportal, hier können auch die Almhütten mitintegriert werden. Es soll weiters am Gelände eine Zentraleinheit mit Shop, Schlüsselübergabe und Verwaltung etc. entstehen. Wir wollen in der ersten Phase nur gewisse Qualitätsstandards und Baurichtlinien vorgegeben, sonst hat jeder Hüttenvermieter freie Handhabe. In diesem Rahmen ist individuelle Gestaltung möglich. Für uns als Bergbahn ist wichtig, dass die Almhütten gut belegt sind und vernünftige Packages geschnürt werden. Dazu werden wir das Unsere beitragen und außerdem in unseren Werbemitteln und im Internet auf diese besondere Unterkunft hinweisen.“

Urige Skihütten laden auf den sanften Almflächen zum „Entschleunigen“ ein.

MM-Frage: „Das Konzept unterscheidet sich von den bisher bekannten Lodges und Hüttendörfern. Habt ihr euch zuvor mit dieser Materie befasst und hierauf einen eigenen Ansatz entwickelt?“
Rappold: „Aufgrund der hier bestehenden Strukturen mit Selbstversorger-Hütten von Landwirten und deren guter Auslastung im Winter wie im Sommer lag die von uns gewählte Strategie nahe. Jetzt geht es einfach um die Zentrierung und Aufstockung dieses Angebotes auf einem schönen Platz. Den haben wir direkt an der Piste auf 1 600 m gefunden – und er ist auch aus der Sicht des Sommerbetriebes günstig ist er am Talschluss gelegen.“
MM-Frage: „Wird sich die Positionierung eures Skigebietes durch die neuen Projekte (Qualitätsoffensive, Almhütten etc.) ändern, oder geht es nur darum, die Zukunft abzusichern?“
Rappold: „Zum Teil ist es ein Nachholen bisher versäumter Pflichten für ein Gebiet mit hohem Potenzial. Dadurch wird das Lachtal ein kleines, feines und gemütliches Skiresort, das in sich abgeschlossen ist. Die Infrastruktur muss freilich noch weiter verbessert werden – wenngleich einiges schon passiert ist: Hotels, Shops und Skihütten wurden und werden derzeit renoviert und ausgebaut, eine beleuchtete Rodelbahn wurde errichtet etc. Unsere Zielgruppen sind vor allem Familien und Kleingruppen, an dieser Grundpositionierung wird sich nichts ändern, sie wird aber bekräftigt. Außerdem wird sich dadurch eine Absicherung für die Zukunft auf Jahre hinaus ergeben. Ohne die jetzt eingeleitete Qualitätsoffensive hätte sich die Spirale schnell wieder nach unten gedreht, weil für die neu hinzugekommenen Qualitätsbetten auf Dauer keine Gäste mehr zu finden sind.“
MM-Frage: „Welche mittelfristigen Pläne für die Zukunft wälzt ihr noch? Wo wollen die Lachtal Seilbahnen im Jahr 2020 stehen?“
Rappold: „Wir haben zusammen mit den Meinungsbildnern im Lachtal die touristische Entwicklung skizziert und eine Art Masterplan gemacht. Dabei wurden etliche Ziele formuliert wie z. B. ,mehr Dorfcharakter‘, ,bessere Infrastruktur‘ oder ,alternative Unterhaltungsangebote wie eine überdachte Eisbahn‘. Auf keinen Fall soll die Gemütlichkeit und das Authentische verloren gehen, wir werden uns zu keinem Remmy-Demmy Skigebiet entwickeln. Das würde nicht zum Lachtal und seinen Menschen passen. Außerdem muss im Sommer eine bessere Auslastung gelingen.“

Lageplan für das bis 2012 zu errichtende Almhüttendorf direkt an der Piste.

MM-Frage: „Sollen künftig auch für den Sommerbetrieb Initiativen gesetzt werden?“
Rappold: „Bis vor Kurzem wurde das Sommergeschäft leider ziemlich vernachlässigt. Erst mit den neuen Betten hat sich ab 2007 wieder eine kleine Sommerszene eingestellt (15 000 Nächtigungen). Hier sind wir künftig stark gefordert und wollen uns auch in Richtung ,Ausgezeichnete Sommerbahnen‘ weiter ent – wickeln. Derzeit werden Seilbahnbetrieb an 2 Tagen in der Woche, geführte Wanderungen, das ,Salzen‘ und Almhütten-Erlebnis angeboten.Da das Gebiet jedoch allergiefrei auf 1600 m liegt, sind im Gesundheitsbereich noch einige Möglichkeiten vorhanden. Mein momentanes Hauptaugenmerk gilt jedoch der Umsetzung der o. e. Qualitätsoffensive.“
MM: „Herr Rappold, wir danken für das Gespräch.“

Mag. Ernst Trummer, GF Planai–Hochwurzen-Bahnen GesmbH Schladming

„Der One-Stop-Shop wird bald Realität sein“

Dir. Mag. Ernst Trummer Fotos: Planai Bahnen

Vor einem halben Jahr hat Mag. Ernst Trummer das Ruder bei den Planai-Hochwurzen-Bahnen übernommen. Der MOUNTAIN MANAGER hat ihn nach seinen Zielen und den Zukunftsperspektiven der Skiregion befragt.MM: „Sie haben Mitte des Jahres die Geschäftsführung der Planai-Bahnen übernommen. Mit welchen Erwartungen und Zielsetzungen gehen Sie die neue Aufgabe an?“Ernst Trummer: „Ich habe vor 13 Jahren bei den Planai-Bahnen zu Beginn meiner Studienzeit als Parkwächter angefangen und in der Folge alle Abteilungen des Unternehmens durchlaufen, insofern ist die Branche für mich nicht neu. Ganz im Gegenteil: Vom Autoeinweisen bis hin zum ,Bügelzugeben‘ beim Märchenwiesenlift ist mir keine Arbeit fremd. Ich habe gewusst, was es heißt, in die Fußstapfen eines Albert Baier zu treten, der 40 Jahre lang das Unternehmen höchst erfolgreich geführt hat. Die Hauptzielsetzung in den kommenden 5 Jahren ist von mir klipp und klar vorgegeben: das Heranführen der Planai-Bahnen ausgehend von einem soliden Seilbahnbetrieb hin zu einem modernen Ganzjahres Freizeit-Konzern.“MM: „Wie sehen Sie die Position des Unternehmens, wie sind die Planai-Bahnen aufgestellt?“Trummer: „Zur Planai-Hochwurzen-Bahnen GesmbH gehören die Skiberge Planai, Hochwurzen, der Dachstein-Gletscher, Ski Galsterberg, ein Reisebus-Unternehmen mit 15 Reise- und Linienbussen, ein Reisebüro, sowie 2 Gastrobetriebe. Zum Firmennetzwerk zählen auch noch einige Tochterfirmen sowie Beteiligungen an anderen Unternehmen.Jedes unserer Produkte ist eigens positioniert. Steht die ,Planai‘ für jung, sportlich, dynamisch und international, so ist der Skiberg Hochwurzen, der etwa 40% des Seilbahnumsatzes des Unternehmens macht, für den ,vielseitigen Sportgenießer‘ mit Flutlichtpiste, Rodelbahn, Kinderangebot, Familie positioniert.Eine konkrete Positionierung auch mit dem entsprechenden ,Mut zur Lücke‘ ist unabdingbar für mich, um erfolgreich zu sein. Deshalb gibt es sie für alle Produkte unseres Unternehmens. Selbst der kleine ,Ski Galsterberg‘ mit seinen 5 Anlagen und ganz im Osten der Region-Schladming-Dachstein gelegen, stellt hier keine Ausnahme dar. Der Berg tritt als ,das Gallische Skidorf‘ auf, der den Großen der Region, die wir ja selbst sind, Widerstand leistet.Die stärkste internationale Marke im Unternehmen ist ,Der Dachstein‘. Publikums-Highlights sind ,Der Eispalast‘, der ,Dachstein Skywalk‘ sowie der ,Dachstein-Superpark‘ für Boarder & Slopestyler. Wir machen hier unser Geschäft im Sommer.Wir verfügen über sehr solide Unternehmenskennzahlen und sind in der Lage, jährlich aus eigener Kraft rund 8 Mio. Euro zu investieren. Einige Kennzahlen möchte ich erwähnen: Umsatz 31,5 Mio. Euro, im Winter bis 320 Mitarbeiter, im Sommer bis 200 Mitarbeiter, der Frauenanteil im Unternehmen beträgt 23%, dazu haben wir 31 Seilbahnen und Lifte. Die Berge Planai, Hochwurzen & Dachstein-Gletscher sind Ganzjahresbetriebe.“

Tiefer Winter auf der Planai.

„Wir sind moderne Freizeit-Manager“MM: „Welche Faktoren sind Ihnen im Unternehmen wichtig, was kennzeichnet die Planai-Bahnen?“Trummer: „Meine gut 300 Mitarbeiter, die in der eigenen Firmenakademie ausgebildet werden, absolvieren jährlich zusätzlich zu den ohnehin branchenüblichen Fortbildungen 2 bis 3 Schulungen rein zum Thema ,Dienstleistungs-Bewusstsein‘: Wir sind bei Gott keine Liftler. Wir sind nichts anderes als moderne Freizeit-Manager, deren Job es ist, die wertvollste Zeit der Gäste, sprich den Urlaub, zu gestalten.Alle unsere Mitarbeiter, vom Reinigungspersonal bis hin zum Management legen dabei auch jährlich eine schriftliche Prüfung ab. Dies ist nicht branchenüblich, aber wenn ein Mitarbeiter im Sommer ein fleißiger Zimmerer oder Maurer ist, dann muss er auch einen Sinus oder Cosinus ausrechnen können. Ebenso muss er im Winter wissen, was wir unter Dienstleistung verstehen. Mitarbeiterausbildung nimmt bei uns oberste Priorität ein.Wenn ich heute das Geld habe und eine goldene Seilbahn bauen lasse und vielleicht noch Frau Grasser bitte, dort ein paar coole Swarovski Steinchen anzubringen, dann kann mein Mitbewerber auch dasselbe machen lassen, wenn entsprechend Geld vorhanden ist. Dienstleistungsbewusstsein bei den Mitarbeitern kann man aber nicht kaufen, das muss ich schulen. Immer und immer wieder. Und dafür muss ich Zeit und Geld in die Hand nehmen. Ich bin aber überzeugt, dass es langfristig die beste Investition ist.“MM: „Die Planai-Bahnen haben in den letzten Jahren sehr viel investiert und dabei Akzente gesetzt. Nennen Sie bitte wichtige Eckdaten.“Trummer: „Wir haben in den letzten 10 Jahren ziemlich genau 100 Mio. Euro in die Infrastruktur unserer Skiberge investiert. Wie überall ist das Geld in Pisten, Bahnen und Schneeanlagen geflossen. Mit 657 Schneigeräten haben wir eine ordentliche Ausstattung und sind in der Lage 100% der Pistenfläche zu beschneien, was auch aufgrund unserer niedrigen Höhenlage von 740 m bis 2000 m notwendig ist. Aber wir geben uns hier keinen Illusionen hin: Das ist, wie wenn ich heute beim Mediamarkt einen Computer kaufe – kaum habe ich das Geschäft verlassen, ist er schon wieder alt. Eine Never-Ending Story.Wir investieren aber nicht nur in Hardware. Jährlich stelle ich ein entsprechendes Budget zur Verfügung, um in emotionsgeladene ,G´schichtln‘ zu investieren: Klangpiste, Skywalk, Eispalast, Planai-Beach, Rockstars zum Opening, Schnell-Schusstrecken, Planai Service-Points, Skiline – die Planai war das erste Gebiet überhaupt, wo man dieses System, das auf den Jäger- und Sammlertrieb des Gastes abzielt, eingeführt hat.Es sind nämlich nicht unsere tollen Bahnen und die Schneekanonen, über die der Gast zuhause erzählt. Er setzt dies ohnehin voraus, ebenso wie die Sicherheit. Ich strapaziere hier immer den Vergleich mit einem Flugzeug: Wenn ich heute mit einer Boing 777 nach Sydney fliege, ist es so, dass es nur 2 Triebwerkshersteller für diese Maschine gibt. Mir, als Fluggast, ist das aber völlig gleichgültig, welche Turbine da hinten brummt. Meinen Freunden erzähle ich maximal weiter, ob die Flugbegleiterin nett oder gar fesch war, das Essen gut und der Flieger pünktlich. Und genauso ist es bei uns. Technik ist an und für sich emotionslos. Wir sollten aber ,Emotions-Dealer‘ oder noch besser ,Glücks-Dealer‘ für unsere Gäste sein.“

Planai „Golden Jet“

MM: „Auch für diese Saison war man wieder ausgesprochen aktiv, was wird neu für 2009/10?“Trummer: „Wir haben heuer 16 Mio. Euro investiert. Die erste 8er- Sesselbahn der Steiermark führt nun direkt zum Planai-Gipfel auf 1906 m. Es wurden 3 Brücken als Skiüberführungen gebaut, ein 80 m langer, straßenverkehrstauglicher Tunnel, erhebliche Investitionen in Pistenverbreiterungen bzw. in die Schaffung neuer Pisten getätigt. Und dann gab es noch die üblichen Investments in den Ausbau der Beschneiung, neue Pistengeräte etc.”MM: „Im Bereich der Schneehöhenmessung war Schladming Pionier. Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht, wie gehen Sie die Sache dieses Jahr an?“Trummer: „Die Planai-Bahnen gelten seit jeher als innovatives Unternehmen. Ob dies die ersten Flutlichtrennen im Skiweltcup waren, die Züchtung eigener Alpinsaatgutmischungen für die Begrünung, erster unterirdischer Sesselbahnhof, Entwicklung Schneeanlage etc. Ständig sind ein bis zwei Projekte in der Pipeline, die wir bis zur Marktreife mitentwickeln. Voriges Jahr kam die elektronische Schneehöhemessung auf den Markt, welche mit unserer Hilfe entwickelt wurde. Die Vorteile liegen ganz einfach auf der Hand: Endlich weiß ich konkret, wie hoch die Schneedecke ist und muss mich nicht auf´s Gefühl, Verdachtsmomente oder persönliche Befindlichkeiten, die im Kaffeesudlesen münden, verlassen. Das Gerät ist unbestechlich und zeigt auf den Zentimeter genau die Schneeauflage unter dem Pistengerät an. Meine Mitarbeiter staunen manchmal ganz schön, wo noch Schneereserven liegen, ohne dass wir es wissen. Das ganze läuft unter dem Titel ,Ressourcenschonendes Schneemanagement‘.”

Dachstein Sky Walk.

„Es überwiegen bei weitem die Vorteile“MM: „Sie hatten heuer ein sehr frühes Opening im Oktober, was waren Ihre Ziele – welche Erfahrungen haben Sie gemacht?“Trummer: „,Be the first or be the best‘ Am 17. Oktober in den Winter zu starten als 1. Skigebiet Österreichs, und das in unserer Höhenlage ist in der Tat eher ungewöhnlich. Die Bedingungen haben es aber zugelassen und die Auftakt-PR hat sämtlichen Aufwand gerechtfertigt. Nebenbei sind auch noch 2000 Gäste gekommen.“MM: „Wie hat sich der Dachstein entwickelt, der vor ein paar Jahren integriert wurde?“Trummer: „Wir haben den Dachstein-Gletscher 2003 in unser Unternehmen eingegliedert und seither ist wirklich viel geschehen. Die augenscheinlichste Auswirkung: Die Beförderungszahlen konnten fast verdoppelt werden und das ,Werkl‘ läuft wieder. Publikumsattraktionen, wie der schon erwähnte Skywalk oder der Eispalast haben entscheidend dazu beigetragen. Aber auch die fast immer ausgebuchten Sonnenaufgangsfahrten (4 Uhr morgens Abfahrt), die Sonnenuntergangsfahrten, Mondscheinwanderungen, Konzerte, 14 neue Klettersteige etc. haben ihren Beitrag zur völligen Neupositionierung geleistet. Das Dachstein-Team wurde vom ,Planai-Spirit‘ infiziert und mittlerweile sind wir eine große Familie. Der Dachstein macht uns allgemein mächtig Spaß.“MM: „Welche Erfahrungen machen Sie mit der Mitgliedschaft Ski Amadé, wurden Ihre Erwartungen erfüllt?“Trummer: „Ski amadé wird höchst professionell geführt und ist eine Erfolgsgeschichte. Die Umsätze sind überproportional zum Branchenschnitt gestiegen. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich bereits viele andere Regionen zu größeren, marktfähigen Einheiten zusammenschließen. Dies ist einfach ein Gebot der Stunde. Selbst als größeres Einzelunternehmen bin ich kein adäquater Verhandlungspartner für einen internationalen Reisekonzern. Man kann den Verbund durchaus auch ein bisschen mit der EU-vergleichen: Es überwiegen bei weitem die Vorteile und die vielen Synergien. Und es funktioniert nicht, wenn man sich nur die Rosinen herauspickt. Ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft muss jeder mitbringen, damit es klappt. Und in Ski Amadé klappt’s.“MM: „Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die diesjährige Saison, spüren Sie die Auswirkungen der Wirtschaftskrise?“Trummer: „Natürlich werden wir auch die Auswirkungen zu spüren bekommen. Wir wären sonst wahrscheinlich die einzige Branche, die überhaupt nichts davon abbekäme. Aber ,Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben‘. Mehr Sorgen würde mir in Hinkunft eher ein Saisonstart nach Weihnachten oder ähnliches machen, weil dann sprechen wir nicht von 5% Rückgang. Dann geht´s ans Eingemachte. Insofern bin ich der Meinung, dass jedes gesunde Unternehmen eine Schwankung auch nach unten aushalten muss.“

Downhillstrecke im Planai Bike Park.

„Walk the talk“MM: „Wie bereiten Sie sich auf die WM vor, wie liegen Sie im Zeitplan?“Trummer: „Wir liegen absolut im Zeitplan und investieren derzeit auch bis zu 40% der Arbeitszeit in WM-relevante Projekte. Etliche WM-Projekte sind sogar schon abgeschlossen, wie Brückenbauten, Tunnel, Einfahrpisten etc. Als nächstes steht das ,Herz der WM‘ zu Realisierung an, das neue Planai-Talstationsgebäude, das sehr innovativ und futuristisch ausfallen wird.“MM: „Sie haben vor 2 Jahren im Rahmen des TFA-Forums in Fiss einen Vortrag zum Thema ,Frauenpower‘ gehalten. Wie setzten Sie das in Ihrem Unternehmen um?“Trummer: „In dem wir nicht – wie vor 2 Jahren noch referiert – einen Frauenanteil von knapp 20% haben, sondern bereits Richtung 25% steuern. Ganz einfach ‚Walk the talk’.“MM: „Wo sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen, um die Planai-Bahnen erfolgreich weiterführen zu können.”Trummer: „Im Ausbau des Sommerbetriebs und im Umbau zu einem Ganzjahresfreizeitkonzern. Dazu muss das Unternehmen einen höheren Anteil in der Wertschöpfungskette vor Ort einnehmen. Mit knapp 18% Wertschöpfung am touristischen Kuchen, der sich aus dem reinen Ticketverkauf ergibt, werden wir unsere ambitionierten Ziele nicht erreichen. Wir werden neue Geschäftsfelder kontinuierlich aufbauen. Der ,One-Stop-Shop‘ wird bald Realität bei uns sein.“MM: „Wo soll das Unternehmen in 10 Jahren stehen?“Trummer: „Örtlich wird die Planai nach wie vor in Schladming stehen. Aber Spaß beiseite: Der Begriff „Ganzjahres-Freizeit-Konzern“ ist in die Realität umgesetzt, es sind neue Unternehmenszweige dazugekommen, der Sommerbetrieb ist keine lästige Pflicht mehr, sondern fährt ein Kür-Programm.“

Prof. Ulrike Pröbstl, Universität für Bodenkultur: Nachhaltiger Wintertourismus – Vision für Österreich?

Frau Prof. Pröbstl von der Boku Wien ist spätestens seit dem Kleinklima-Pilotprojekt in Schladming mit dem Ergebnis „Seehöhe heißt nicht gleich Schneehöhe“ der Bergbahnbranche keine Unbekannte. Seit 2005 ist Pröbstl im Umweltbeirat des Deutschen Skiverbandes und Mitglied der UVP-Gesellschaft, nachdem sie sich mit etlichen Publikationen über „Öko-Auditing in Ski – gebieten“ sowie „Skisport und Vegetation“ etc. Meriten erworben hatte. MM-Chefredakteur Dr. Markus Kalchgruber bat die Expertin nun zum Interview über Sinn und Chancen von Öko-Strategien für Wintersportdestinationen.

Interviewpartnerin Prof. Dr. DI Ulrike Pröbstl, Universität für Bodenkultur Wien. Foto: Pröbstl

MM-Frage: „Der Begriff ,nachhaltiger Wintertourismus‘ wird seit einigen Jahren häufig verwendet, allerdings nicht einheitlich. Was verstehen sie darunter und welche Elemente gehören unbedingt dazu?“
Prof. Pröbstl: „Zum Thema nachhaltiger Tourismus gibt es sehr unterschiedliche Definitionen. ,Nachhaltigkeit‘ stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Dort bedeutet nachhaltiges Wirtschaften, dass man seine Waldbestände in einer Periode durch die Holzernte nicht stärker dezimiert als im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. Nachhaltigkeit kann es also immer nur mit regenerierbaren Ressourcen geben.Diese Situation haben wir in der Regel im Tourismus nicht. Vielfach wird im Englischen das Beispiel vom Kaninchen-Pferde-Eintopf gebraucht, denn die Anreise (das Pferd im Eintopf) verbraucht so viele Ressourcen, dass dieser Effekt durch den noch so umweltgerechten Aufenthalt (das Kaninchen) nicht ausgeglichen werden kann.Nachhaltigkeit beim Tourismus setzt also zunächst bei der Anreise an. Aktuelle Umfragen zeigen, dass die österreichischen Wintertouristen bereit sind sehr lange Strecken bis in schneesichere Urlaubsorte mit dem privaten PKW zurückzulegen.Beiträge zu mehr Nachhaltigkeit im Wintersport wären eine Anreise mit der Bahn samt den Abholdienst und der Verzicht auf Tagesausflüge zu Gunsten eines (auch viel erholsameren) Urlaubs im Schnee.“
MM-Frage: „Welche Chance hat Österreich, sich als erste nachhaltige Wintersportdestination zu entwickeln? Gibt es bereits Ansätze?“Prof. Pröbstl: „Das Angebot an Skiregionen und Urlaubsdestinationen ist in den letzten Jahren beständig gewachsen. In Osteuropa im Pirin-Gebirge in Bulgarien, in den Karpaten und in Russland sind zahlreiche neue Skigebiete entstanden. Auch die nordamerikanischen Skigebiete werben vermehrt um den europäischen Skifahrer und locken mit ,Powder‘, ,Heliskiing‘ und unberührtem ,Hinterland‘.Es kommt daher in Zukunft mehr als bisher darauf an, sich von anderen Regionen zu unterscheiden und ein besonderes Profil zu entwickeln. Nachdem die sportlichen Möglichkeiten und die Schneesicherheit in den genannten Destinationen vergleichbar sind, kommt es darauf an, andere Aspekte in die Außendarstellung mit einzubeziehen. Die Chance für die Skisportdestination Österreich sehe ich darin, dass es die erste große Wintersportdestination sein könnte, in der ich mit gutem Gewissen Ski fahren kann: Vom umweltverträglichen Pistenmanagement bis zum Schnitzel aus biologischen Betrieben vor Ort und dem gemütlichen, hackschnitzelgewärmten Hotelzimmer aus nachhaltig bewirtschafteten Bergwäldern…Eine Nische, die von Frankreich, Bulgarien, den USA und o. a. neuen Skiregionen in dieser Qualität derzeit nicht besetzt werden kann.Zukunftsorientierte Regionen und Wintersportorte setzen bereits heute hier an:. verträgliches Pistenmanagement erzeugt artenreiche Bergwiesen, deren Artenvielfalt diejenigen einer intensiven Landwirtschaft bei weitem übertrifft;. Verträge mit den Landwirten vor Ort erhalten traditionelle Nutzungen und Almbewirtschaftungen, die ohne den Tourismus nicht überlebensfähig wären;. Wasser für den technischen Schnee wird über den Sommer gesammelt, um Schäden an den Gewässern im Winter zu vermeiden (Speicherseen);. Bergbahnen, Parkhäuser und Liftstationen erhalten Photovoltaikanlagen oder Windaggregate, damit wenigstens ein Teil des Stroms selbst erzeugt wird;. Verträge mit Bahnen und Gemeindebussen reduzieren die Anreisebelastungen und kommen umweltfreundlich anreisenden Gästen zugute;. ein Umweltmanagementsystem schult die Mitarbeiter und erhöht die Motivation sich für die Umwelt im eigenen Bereich zu engagieren.“

Lech am Arlberg wurde für sein vorbildliches Umwelt-Konzept bereits mehrfach ausgezeichnet. Schon seit 2002 liefert eine 150 m2 große Photovoltaikanlage bei der Kriegerhornbahn Solarstrom. Foto: Skilifte Lech

MM-Frage: „Welche Vorteile hätte so eine Positionierung bezüglich des Images bei den Gästen? Geht es hier nur um Sympathiepunkte oder muss man, um künftig als Urlaubsziel überhaupt salonfähig bleiben zu können, den Gästen möglichst das schlechte ,Öko-Gewissen‘ nehmen?“
Prof. Pröbstl: „Das oben genannte Image spricht nicht alle Skifahrer an. Der jugendliche Skifahrer, der neben seinem Sport vor allem den Spaß in der Gruppe sucht, wird davon eher weniger angesprochen werden, als der qualitätsorientierte, etwas ältere Tourist, der Sport, Erholung und Naturerlebnis im Winter miteinander verbinden möchte. Im Hinblick auf die regionale Wertschöpfung sind letztere Kunden für Österreich die Wertvolleren. Marktforschungsergebnisse der Universität für Bodenkultur und der Fa. MANOVA zeigten, dass diese Zielgruppe auch bei temporär ungünstigeren Bedingungen (Tage an denen man nicht Skifahren kann) länger in der Region bleibt.Sympathiepunkte schaden sicher nicht, als viel wichtiger stufe ich dagegen die ganzheitliche Profilbildung und die Ansprache touristisch wichtiger Zielgruppen ein. Ich wünsche mir mehr Mut diese Ansätze heraus zu stellen und provokant zu vermarkten, anstatt immer ,Frau Holle‘ oder den ,Sound of Snow‘ (die Assoziation zu geräuschvollen Schneekanonen liegt dabei nahe?) zu bemühen. Noch immer werden diese Ansätze eher zurückhaltend vermittelt. Welcher Skifahrer weiß von dem modernen sparenden Schneemanagement in Schladming mit GPS-Schneemessung, um ein zu viel an Kunstschnee zu vermeiden, wer weiß dass die Kriegerhornbahn in Lech am Arlberg bereits seit 2002 durch semitransparente Module an der Süd- und Westfassade jährlich rund 15 000 kWh Strom erzeugt, der ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, dass das Skigebiet Kronplatz in Südtirol eine eigene Zuganbindung plant…Vielleicht sollte man von der Bio-Joghurt-Werbung lernen…, in dem wirklich nichts drin ist…“
MM-Frage: „Es existiert oft die Anschauung, dass nachhaltiger Wintertourismus nicht mit ,action & fun‘ zusammenpasst und somit eher etwas für die Älteren ist. Genau das wäre aber für die Branche mit einem weiteren Verlust der Jugend verbunden. Wie ist dieser Spagat ,Mehr Nachhaltigkeit und trotzdem Spaß‘ zu meistern?“
Prof. Pröbstl: „Das Thema nachhaltige Entwicklung wird noch immer gerne mit erhobenem Zeigefinger vermittelt und es entsteht der Eindruck, dass Nachhaltigkeit keinen Spaß machen darf…und umweltgerechtes Verhalten immer mit Verzicht und Sparsamkeit gekoppelt ist. Nachhaltigkeit muss Spaß machen, meine ich, sonst wird dieses Zukunftskonzept von jungen Touristen nicht übernommen und nicht angenommen. Ein Zusammenschluss von 20 Tourismusorten in den Alpen, die ,Alpine Pearls‘, zeigen anschaulich, dass das auch gelingen kann. Positive Entwicklung der Nächtigungszahlen und eine breite Anerkennung des Konzepts unterstreichen den Effekt des ,Spaßfaktors‘. Spaß-Mobilität und innovative Angebote begeistern die Gäste, junge und ältere. Von den kleinen alpinen Perlen und ihren Aktionen könnten viele größere Orte lernen.“
MM-Frage: „Hat also das alpenweite Netzwerk Alpine Pearls mit seinem Fokus auf sanfte Mobilität und Umweltfreundlichkeit für Sie Modellcharakter? Wie groß soll diese Gruppe werden, um am Skifahrermarkt dementsprechend wahrgenommen zu werden?“
Prof. Pröbstl: „Der touristische Markt ist nicht homogen und sucht immer nach neuen innovativen Angeboten. Die Trendforschung zeigt, dass der Trend zum Individualismus (ich suche ein einmaliges besonderes authentisches Urlaubserlebnis)die Entwicklung neuer touristischer Nischen begünstigt. Die Alpinen Perlen sind eine charmante Nische insbesondere im Bereich der sanften Mobilität. Der Wander- und Pilgertourismus oder neue Konzepte im Bereich des Energieerlebnistourismus sind weitere Beispiele für sich etablierende Nischen.Neben der Bedeutung der Alpine Pearls als spezielle Nische, sind Teile der dort entwickelten und überprüften Bausteine (vernetzte öffentliche Linien, Ticketlösungen, kostenlose Angebote an Verkehrsmittel) nicht an dieses besondere Konzept gebunden, sondern könnten auf viele Destinationen erfolgreich übertragen werden. Die Alpine Pearls als innovative Orte einer speziellen Qualität können jedoch aus meiner Sicht nicht unbegrenzt wachsen, um ihr spezielles Profil nicht zu verlieren.“

Österreich könnte die erste große Skisportdestination sein, in der man mit gutem Gewissen Ski fahren kann: Vom umweltverträglichen Pistenmanagement bis zum Schnitzel aus biologischen Betrieben und hackschnitzelgewärmten Hotelzimmer. Foto: BB Fiss

MM-Frage: „Zukunftsorientierte Regionen bzw. auch Bergbahnen haben wie erwähnt bereits Maßnahmen getroffen, die nicht hinreichend kommuniziert werden. Soll man Auszeichnungen vergeben á la ,Pistengütesiegel‘, um mehr Aufmerksamkeit zu schaffen?“
Prof. Pröbstl: „Wie bereits angesprochen finde ich, dass zukunftsorientiertes Management offensiver, provokanter und spannender vermittelt werden sollte. Nur so kann man das mögliche besondere Profil Österreichs als Skidestination weltweit vermitteln. Hier wäre auch eine sektorenübergreifende Kooperation etwa mit der Vermarktung von Bioprodukten, der Erhaltung von lokalen Rassen, Tourismus und Seilbahnwirtschaft stärker anzudenken. Auszeichnungen können einen Beitrag leisten, dieser hängt jedoch davon ab, wer diese Auszeichnung vergibt und welche Zielsetzung dahinter steht.“
MM-Frage: „Sie sind auch eine Befürworterin von Umweltaudits für Skigebiete. Was kann man sich darunter vorstellen, wie viele Teilnehmer gibt es bereits und welchen Nutzen bringt es?“
Prof. Pröbstl: „Beim Umweltaudit für Skigebiete untersuchen die Unternehmen unter Einbeziehung ihrer Mitarbeiter umweltbezogene Risiken und Möglichkeiten der Verbesserung. In Europa hat sich EMAS als wichtige Unterstützung für eine nachhaltige Entwicklung etabliert.Darüber hinaus ist die Verbesserung der Rechtssicherheit, der Mitarbeitermotivation und Ressourceneinsparung ein wichtiges Argument für die Teilnahme an diesem Prozess.Nach dem Erfolg und der breiten Akzeptanz in der Wirtschaft erfolgt nun schrittweise die Verbreitung auch im Tourismus.Die Diskussion um umweltbezogene Verbesserungen in Skigebieten und die Suche nach vermarktbaren Leistungen und Erfolgen führten zu einem Einsatz dieses Instruments auch im Bereich des Wintersportes. Aus der Sicht von Unternehmen besticht weiterhin die Tatsache, dass es sich nicht um behördlich ,verordnete‘ sondern um freiwillige, marktwirtschaftlich ausgerichtete Maßnahmen zur Umweltvorsorge handelt.Umfang, Schwerpunkte und Ausrichtung liegen weitgehend im Verantwortungsbereich des Unternehmens. Es gibt in Österreich nur wenige zertifizierte Unternehmen, jedoch liegen bereits viele Anfragen vor. Eine der Bergbahnen, die sich seit vielen Jahren regelmäßig einer umweltbezogenen Prüfung unterziehen und deren Umweltbilanz jedermann in der sogenannten Umwelterklärung nachlesen kann, sind die Skilifte Lech am Arlberg. Dieses vorbildliche Konzept wurde auch 2009 durch die Alpenkonferenz und proNaturaproSki ausgezeichnet.“
MM-Frage: „Es gibt ja wenige Dinge, wo man Kosten sparen und zugleich der Umwelt Gutes tun kann. Glauben Sie, dass die Schneehöhenmessung State of the Art in der Bergbahnbranche werden sollte, um ein Signal zu setzen?“
Prof. Pröbstl: „Bislang zeigen sich in Schladming und Kitzbühel positive Entwicklungen im Hinblick auf den Wasser und Strombedarf. Eine im Mai beginnende wissenschaftliche Studie in Kitzbühel soll von 2010 bis 2012 auch die positiven Effekte bezogen auf die Bewirtschaftungsintensität, für Boden und Vegetation usw. näher betrachten und durch systematisch angelegte Feldversuche die erwarteten positiven Effekte nachweisen. Für eine abschließende Bilanz ist es noch zu früh.“
MM: „Frau Professor wir danken für das Gespräch.“

Erich Hutter, Vorstandsvorsitzender Hochalmbahnen AG Rauris

Vom Stromerzeuger bis zur ersten Klimabündnis-SeilbahnRauris im Nationalpark Hohe Tauern wird das „Goldene Tal der Alpen“ genannt. Diese Anspielung auf die Goldgräberzeit bekommt jetzt eine weitere Bedeutung: Die Hochalm – bahnen AG widerlegen das Image, dass Seilbahnen „Energiefresser“ sind. Sie erzeugen seit 1986 Strom mit ihrer Beschneiungsanlage und sind seit kurzem als einzige Bergbahn auch Klimabündnispartner! Diese Pioniertat bekommt jetzt für die ganze Branche Bedeutung, die Fachverbände in A und CH starteten bereits ein Energie – effizienz-Projekt. Die Geschicke der Hochalmbahnen AG leitet seit 20 Jahren Erich Hutter als Vorstandsvorsitzender. Kurz vor seinem Übertritt in den Ruhestand im Herbst zieht der Salzburger für den MM Bilanz.

Die Greifvogelwarte mit Flugshow bei der Bergstation Hochalm (1800 m) hat sich als Publikumsmagnet für die Sommerfrequenzen entpuppt. Foto: TVB Rauris

MM-Frage: „Herr Hutter schildern Sie bitte zunächst Ihren Werdegang und eventuelle Funktionen in der Branche.“Hutter: „Ich kam 1972 als Elektromonteur bei Elin mit den Rauriser Hochalmbahnen in Berührung und wurde dabei überredet, als Bauleiter bzw. Betriebsleiter zu bleiben. Ich bin also von der Stunde „Null“ an dabei. 1982 wurde ich zum technischen Vorstand gewählt (die Hochalmbahnen AG hat 3 Vorstände) und seit 1989 agiere ich als Vorstandsvorsitzender. Weiters arbeite ich im Salzburger Fachgruppen-Ausschuss  mit. Unsere Aktiengesellschaft setzt sich aus 300 Rauriser Tourismusbetrieben zusammen – vom kleinen Privatzimmervermieter bis zum Hotelier und der Gemeinde sowie einigen deutschen Stammgästen – und ist von der Gründungsidee her ein Mittel zum Zweck gewesen. Jeder sollte etwas dazu beitragen, den Wintertourismus aufzubauen. Das Konzept hat sich bewährt, der Winter 08/09 war der beste aller Zeiten (trotz Wirtschaftskrise!).“

Auf den Spuren des Tauerngoldes kann man sich im Goldgräbercamp begeben – ein Angebot, dass perfekt zum Charakter des Rauriser Tales passt. Foto: TVB Rauris

MM-Frage: „Wie hat sich die Rauriser Hochalmbahnen AG seit ihrer Gründung entwickelt, was waren die wichtigsten Stationen?“Hutter: „Nach einer Fusionierung existiert in Rauris seit 1977 nur noch eine Bergbahngesellschaft. Der Start in das Wintergeschäft erfolgte zunächst mit Schleppliften. 1982 wurde vom Tal aus mit dem „Waldalmlift“ ein zweiter Ast erschlossen. 1993 wurde die 6 EUB Hochalmbahn mit 2 Sektionen als Ersatz für den Sessellift realisiert. Dies war der entscheidende Qualitätssprung. 2002 folgte die 8 EUB Gipfelbahn bis auf 2 200 m als Ersatz für 2 Schlepplifte, was für eine Bahn im Skigebiet eher eine ungewöhnliche Lösung war. Mit der Beschneiung haben wir uns schon relativ früh, nämlich 1983 auseinandergesetzt, da Rauris ein Nord-Süd-Tal ist. Schon damals waren wir der Ansicht, dass man die Leitungen für die Schneeerzeugung auch noch für etwas anderes nutzen sollte – z. B. für Stromerzeugung, wenn man eine Turbine anschließt! Wir haben also bereits 1986 diese Idee umgesetzt, die jetzt als große Neuheit kolportiert wird!“

Interviewpartner Erich Hutter, Vorstandsvorsitzender der Rauriser Hochalmbahnen AG. Foto: mak

MM-Frage: „Hat die Stromerzeugung mit der Schneeanlage sofort ein akzeptables Ergebnis gebracht?“Hutter: „Das hat gleich gefruchtet, da wir ein Kleinkraftwerk gebaut haben und damit 1,4 Mio kWh/Jahr erzeugen konnten. Heute – also viele Jahre später – verbrauchen wir mit allen Bahnen und Beschneiung 1,2 Mio. kWh/Jahr. Das heißt, wir sind immer noch autark! Allerdings verbrauchen wir im Winter mehr, als wir erzeugen und in die SAFE einspeisen. Und da der Spitzenstrom etwas teurer ist, zahlen wir letztlich doch eine geringe Summe. Trotzdem ist die Ersparnis von großer Bedeutung.  Was wir damals sozusagen aus der (Finanzierungs-)Not heraus gemacht haben, kommt uns jetzt zugute. Als Voraussetzung braucht man natürlich Wasser in Höhenlagen. Wir entnehmen es auf ca. 1 400 m und haben ein Gefälle von 300 Höhenmetern. Damit lässt sich eine Spitzenleistung von 250 kW/h produzieren.“

Der neue, 65 000 m3 große Speicherteich wird heuer zur Erholungszone für die Wanderer ausgebaut. Foto: Hochalmbahnen

MM-Frage: „Warum ist diese Tatsache erst jetzt in der Öffentlichkeit, vornehmlich der Seilbahnbranche, breit getreten worden?“Hutter: „Hier hat der Zufall etwas Regie geführt. Mir brennt schon lange das Thema Energie unter den Nägeln. Aber letzten Herbst, als wir einen 65 000 m3 Speicherteich auf 1 700 m angelegt hatten, gab es einen konkreten Anlass, auf die Medien zuzugehen, mit der Aussage: Wir speichern nicht nur Wasser für die (medial oft als Ressourcen-Fresser kritisierte) Beschneiung, sondern erhöhen dadurch die Kraftwerksleistung und erzeugen uns den Strom für‘s Schneemachen selbst!“ Das funktioniert beim Teich durch die Entleerung im Frühjahr. Die Jahresleistung wird sich dadurch auf 1,8 Mio. kWh erhöhen. Diesbezüglich können wir sogar die staatliche Förderung für Leistungsoptimierung bei Kleinkraftwerken beanspruchen! Und da es in Rauris etliche Kleinkraftwerke gibt, führt das Land Salzburg, das ja bis 2024 energieunabhängig werden will, hier anhand einer „Mustergemeinde“ Untersuchungen durch, was noch verbessert werden könnte.“

Das Salzburger Skigebiet Rauris hat sich einen Namen als familienfreundliches, kostengünstiges Juwel zwischen den großen Nachbarn Ski Amadé und Europasportregion gemacht. Foto: Hochalmbahnen

MM-Frage: „Habt ihr damit in der Branche Impulse gesetzt?“Hutter: „Ich glaube schon, dass wir Bewegung in die Branche hineingebracht haben. Die Seilbahnbranche österreichweit macht ja jetzt auch eine Energieuntersuchung, da wird sicher etwas herauskommen. Erwähnenswert ist auch, dass wir 90 % unserer Pisten mit Eigendruck, also ohne Pumpen, beschneien können und so den Kubikmeter Schnee billiger produzieren. Unsere Visionen gehen aber noch viel weiter, und zwar in Richtung Gratis-Energie für Elektrofahrzeuge im Tourismus des Rauriser Tals. Das heißt, der Gast könnte bei einem Fahrzeugverleih ein Fahrzeug mieten und bei den vielen Kleinkraftwerken im Tal kostenlos „Energie tanken“. Und zwischendurch, während er z. B. im Restaurant isst, kann er wieder aufladen.“MM-Frage: „Die Rauriser Hochalmbahnen gehören zu den „Ausgezeichneten Sommerbahnen“ Österreichs. Wie sieht euer Angebot derzeit aus?“Hutter: „Wir gehörten damals zu den ersten „Ausgezeichneten Sommerbahnen“ und haben uns gerne auf die ca. 100 Kriterien hin testen lassen. Der Qualitätsgedanke gefiel uns. Wir wollten erreichen, dass sich der Gast im Sommer einen Tag lang am Berg beschäftigen kann. Als erstes haben wir „Goldwaschen“ angeboten, zumal das Thema gut zu Rauris passt haben wir uns in den letzten Jahren einen gewissen Namen gemacht. Zwischen den Grollen „Skiverbund Ama-de“ und „Europa-Sportregion Zell/See-Kaprun“ haben wir auf kostengünstige, familienfreundliche Tarife gesetzt und arbeiten hier mit Lofer und Werfenweng zusammen. In Zeiten, in denen eher gespart werden muss, kann man sich Rauris eben leichler leisten! Die Leute schätzen die Qualität, die sie bei unseren Preisen erwartet, aber auch die kinderfreundliche Gondelbahn auf den Gipfel sowie die Überschaubarkeit. Die sogenannte Krise wird meiner Meinung nach etwas hochgespielt, man kann nicht alles in einen Topf werfen. Wir hören von unseren Gästen immer wieder, dass sie den Urlaub, die Erholung brauchen. Und in unserem abseits gelegenen Seilental ohne Durchzugsverkehr kann man besonders gut abschalten!“

Das Zertifikat „Klimabündnisbetrieb“ ist in Österreichs Seilbahnbranche bisher einzigartig. Foto: Hochalmbahnen

MM-Frage: „Werden heuer Neuerungen angestrebt und kann man das Skifahren für Familien eigentlich noch attraktiver gestalten?“Hutter: „Die Beschneibarkeit der Pisten wird nochmals um 5 %auf nunmehr 75% angehoben (letzte Saison kamen 12 Propeller dazu) und der neue Speicherteich wird zur Erholungszone im Sommer ausgebaut. Bezüglich Familienfreundlichkeit könnte man in der Kinderbetreuung noch etwas zulegen, indem man z. B. nicht skifahrende Kinder in Obhut nimmt und einen Kindergarten einrichtet, um die Eltern zu entlasten für mehr Zweisamkeit.“

Mit einer Pelton-Turbine von der Südtiroler Firma Trojer erzeugen die Hochalmbahnen bereits seit 1986 Strom über die Be-schneiungsanlage. Foto: mak

MM; „Herr Hutter wir danken für das Gespräch.“

Urs Kessler, CEO Jungfrau-Bahn Holding AG Interlaken: Fit für die Zukunft

Die Jungfraubahn-Gruppe kann nach dem Rekordjahr 2008 mit dem höchsten Verkehrsertrag und Cash Flow der Geschichte auch auf ein erfolgreiches erstes Semester im Krisenjahr 2009 zurückblicken. Die Top-Marke der Schweiz erntet die Früchte einer langfristigen Strategie. Trotz der Finanzund Wirtschaftskrise investieren die Jungfraubahnen gezielt in zukunftsgerichtete Projekte mit hohem Kundennutzen. Die Hauptattraktion, das 3454 Meter hohe Jungfraujoch „Top of Europe“ besuchen bereits über 600.000 Personen jährlich. Urs Kessler, seit nunmehr 2 Jahren Vorsitzender der Geschäftsleitung, hat diese Entwicklung über 20 Jahre maßgeblich mitgeprägt.

Die Idee einer Bahnstrecke auf die Jungfrau kam dem bedeutenden Schweizer Industriellen Adolf Guyer-Zeller 1893. Eröffnet wurde die höchste Bahnstation Europas auf 3’454 m am 1. August 1912 nach 16 Jahren Bauzeit.

MM-Frage: „Herr Kessler, Sie sind seit einem Jahr Vorsitzender der Geschäftsleitung der Jungfraubahn Holding AG. Wie sieht Ihr Werdegang in der Branche aus, welche Funktionen und Aufgaben haben Sie bisher ausgeführt, welche Ausbildungen absolviert?“Kessler: „Ich arbeite seit 1987 mit Leidenschaft für die Jungfraubahnen, seit 1993 als Leiter der Marketingabteilung. Vor zwei Jahren wurde ich zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung gewählt. Nach dem Abschluss der Handelsschule absolvierte ich Ausbildungen zum Betriebsdisponenten, Marketingplaner, Marketingleiter sowie eine Ausbildung in Unternehmensführung (SKU). Auch während eines Sprachaufenthalts in Oxford habe ich wertvolle Erfahrungen sammeln können.“

Bei der Firstbahn wurde der Erlebnisberg First markant ausgebaut mit First-Flieger (im Bild), Alpenspielplatz auf Bort und Trottibike-Fahrtenin Grindelwald- First mit demEiger im Hintergrund. Fotos: Jungfraubahn Holding AG

MM-Frage: „Schildern Sie bitte kurz die Highlights der langen Geschichte der Jungfraubahnen bzw. in jüngerer Vergangenheit auch der Holding AG.“Kessler: „Der Zürcher Eisenbahnpionier Adolf Guyer-Zeller plante 1893, eine Bahn auf den Gipfel der Jungfrau zu bauen. Nach anfänglichen Finanzierungsschwierigkeiten wurde die Jungfraubahn 1912 eröffnet. Sie führt ihre Gäste von der Kleinen Scheidegg zum Jungfraujoch auf 3454 Meter über Meer. 1936 wurde das Sphinx-Observatorium eingeweiht. Einen Tiefschlag erlebte die Jungfraubahn, als 1972 das Berghaus niederbrannte. Dieses wurde später wieder aufgebaut. Die aktuelle Unternehmensform basiert auf der Gründung der Jungfraubahn Holding AG im Jahr 1994. Zwei Jahre später wurden die Aktien der Gruppe an der Schweizer Börse kotiert. 2004 fusionierten die Jungfraubahn Holding AG und die Bergbahnen Grindelwald First.“MM-Frage: „Die Jungfraubahn hat bekanntlich einen sehr hohen Marktanteil in Asien (60 %). Wie haben Sie diese Positionierung seinerzeit aufgebaut und auf welche Besonderheiten bzw. Bedürfnisse muss man achten, um in diesem Segment erfolgreich sein zu können?“Kessler: „Wir verfolgen klar eine langfristige Strategie und setzen diese konsequent um. Wir wollen nicht nur kurzfristiges Wachstum, sondern langfristig Vorteile. Das Krisenjahr 2009 läuft für uns bisher erstaunlich gut. Wir verzeichnen zwar einen Einbruch bei den Gruppenreisen. Neben der Wirtschaftskrise hält auch die Schweinegrippe viele Asiaten davon ab, nach Europa zu reisen. Mit Sonderaktionen, die vor allem auf einheimische Gäste zielen, können wir aber einen großen Teil des Einbruchs kompensieren. Zudem machen viele Leute wegen der Wirtschaftskrise Tagesausflüge in unsere Region statt mit dem Flugzeug ins Ausland zu reisen. Im ersten Semester diesen Jahres erzielten wir einen Gewinn von 8,2 Millionen Franken. Damit liegen wir nur knapp unter dem Halbjahresergebnis 2008, in dem wir einen Rekordgewinn erzielten.“

Interviewpartner Urs Kessler arbeitet seit 20 Jahren bei der Jungfaubahn und ist seit 2 Jahren Vorsitzender der Geschäftsleitung.

MM-Frage: „Das wichtigste eurer 6 Standbeine ist das „Jungfraujoch – Top of Europe“. Wie haben sich hier die Besucherfrequenzen entwickelt und hat sich das Marketing bzw. auch die Attraktion selbst verändert?“Kessler: „In den letzten Jahren besuchten ständig mehr Menschen das Jungfraujoch. Dieses soll aber ein exklusives Ausflugsziel bleiben. Wir setzen nicht auf Quantität, sondern auf Qualität. Deshalb haben wir in diesem Jahr entschieden, dass nicht mehr als 5000 Besucher pro Tag zum Jungfraujoch hochfahren. Im Hinblick auf das Jubiläum „100 Jahre Jungfraubahn“ im Jahr 2012 werden wir dafür sorgen, dass die Reise aufs Jungfraujoch noch spannender und erlebnisreicher wird.“

Um den vielen indischen Gästen Rechnung zu tragen, gibt es auf dem Top of Europe das indische Restaurant Bollywood

MM-Frage: „Ihr habt auch Funsport-Akttivitäten im Angebote wieden First Flieger (Europapremiere Dez. 2008) oder Trottibike. Was kann man sich darunter vorstellen und wie werden sie angenommen? Was waren die Beweggründe?“Kessler: „Wer auf dem First Flieger am Seil mit 80 km/h durch die Luft saust, erfährt einen Adrenalin-Schub. Es hat sich gelohnt, dass wir diese Attraktion als Erste in Europa anbieten. Die Leute haben mächtig Spaß und die Nachfrage ist riesig. Auch das Trottibiken von Bort nach Grindelwald zieht viele Gäste an. Beide Angebote sprechen jüngere und ältere Menschen an. Unser Ziel ist es, den Leuten ein Erlebnis zu bieten: Geschwindigkeit vor einer herrlichen Bergkulisse.“

Im Eispalast

MM-Frage: „Was steckt hinter der Vision „10 Monate Hochsaison?“Kessler: „Das Wachstumspotenzial in der Hochsaison – zu Weihnachten und Neujahr, im Februar, Juli und August – ist gering. Wir haben aber im Herbst, Dezember und Frühling ein großes Potenzial, dass ich vermehrt nutzen möchte. Einen Schritt in die richtige Richtung machen wir mit der Starnacht, einem Schlagerevent, der in der Nebensaison zusätzliche Gäste anziehen wird und als Winterauftakt dient. Auch der erstmalige Event „Interfolk Jungfrau“ entwickelt sich positiv.“

Auf dem Jungfraujoch, dem „Top of Europe“ erschließt sich dem Besucher eine Welt aus Eis und Schnee. Zu den Attraktionen gehören die Sphinx-Aussichtsterrasse mit Observatorium, der Eispalast, eine Tonbildschau, Skilift, Hunde – schlittenfahrten und verschiedene Restaurants

MM-Frage: „Welche Masterpläne gibt es für das Jubiläumsjahr 2012?“Kessler: „Das Jungfraujoch wird herausgeputzt. Wir haben viele tolle Projekte lanciert. Es ist aber noch zu früh, diese zu verraten. Uns ist wichtig, dass wir den Schwung aus dem Jubiläumsjahr mitnehmen. Deshalb planen wir weitere Attraktionen.“

Adventure Top of Europe: Disk Run

MM-Frage: „Wie sehen Sie allgemein die Zukunftstrends und Entwicklungsperspektiven Ihrer Destination bzw. auch schweizweit? Welche Rolle wird der Heimmarkt spielen?“Kessler: „Die Jungfraubahn und das Jungfraujoch sind ein nationales Gut, auf das wir stolz sind. Unser Ziel ist, dass jede Schweizerin und jeder Schweizer mindestens einmal aufs Jungfraujoch reist. Wir sprechen die einheimischen Kunden mit gezielten Aktionen an. Es ist ein Markt, der vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtig ist, weil dann viele Schweizer die Ferien in ihrer Heimat verbringen.“MM-Frage: „Sie halten auf dem 7. MM-Symposium einen Vortrag mit dem Thema „Fit für die Zukunft“. Was wird die zentrale Aussage sein?“Kessler: „Die Markenpolitik ist eine langfristige Strategie. Eine Top-Marke ist kein Zufall, sondern das Resultat jahrelanger, konsequenter Investitionen in Produkte und Marke. Statt nur an kurzfristiges Wachstum zu denken, sollte man sich langfristig Vorteile erarbeiten.“MM-Frage: „Last but not least: gibt es aktuelle News von Bahn-Bauten bzw. Investitionen im Wintersport- Bereich? etc.“Kessler: „Wir werden im Dezember eine neue 6er-Sesselbahn einweihen (1740 m Länge, Förderleistung: 1800 P/h, Fahrzeit 6 min. 39 sek.). Diese bauen wir direkt unterhalb der Eigernordwand. Als erste Sesselbahn der Schweiz wird die „Eigernordwand“ mit orangen Hauben, sogenannten Orange Bubbles, ausgerüstet. Auf keiner anderen Bahn werden die Menschen die Faszination, die von der Eigernordwand ausgeht, stärker spüren. Die Sesselbahn Eigernordwand verbindet neu die Station Arvengarten mit dem Eigergletscher und rundet damit das Pistenkarussell Kleine Scheidegg-Eigergletscher-Lauberhorn ab. Gleichzeitig verfolgen wir konsequent unsere Wintersport-Strategie 2020 – dabei werden u. a. die Beschneiungsanlagen im Gebiet Kleine Scheidegg-Eigergletscher vervollständigt.“MM: „Herr Kessler wir danken für das Gespräch!“

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