LEITNER ropeways/Pininfarina Design – Innovative 3S Bahn in Zermatt

Die höchste Bergstation in den Alpen erhält eine neue moderne Seilbahn. Die 3S Bahn von LEITNER ropeways wird die höchstgelegene 3S Bahn weltweit sein und die Fahrt zum Matterhorn glacier paradise (Klein Matterhorn) auf knapp 4 000 m Höhe deutlich rascher und komfortabler machen.

Foto: LEITNER ropeways

Erstmals kommen dabei die neuen, hochklassigen Kabinen zum Einsatz, die Pininfarina entworfen hat. Nach dreijähriger Bauzeit wird die neue Bahn die Verbindung zwischen der Schweizer und der italienischen Seite signifikant verbessern und einen Ganzjahresbetrieb am Matterhorn sicherstellen. Gerade wegen der Verbindung der Pisten auf der Nordseite oberhalb von Zermatt mit den Abfahrten auf der italienischen Südseite bei Breuil-Cervinia hat die Bergstation Matterhorn glacier paradise eine wichtige strategische Bedeutung.In den nächsten drei Sommersaisonen wird die höchste 3S Seilbahn weltweit während jeweils 100 Bautagen realisiert werden und ab 2018 als zusätzliches Angebot den Fahrgästen deutlich verbesserte Transportkapazitäten verschaffen. Die Fahrt von Trockener Steg auf 2.939 Metern entlang des Theodulgletschers hinauf zum Matterhorn glacier paradise auf 3 883 Metern wird mit der innovativen Anlage etwa neun Minuten dauern. Pro Kabine wird die Bahn 28 Sitzplätze haben und bei einer Anzahl von 25 Kabinen insgesamt eine Förderkapazität von 2 000 Personen pro Stunde bieten. Für die Zermatt Bergbahnen AG, dem größten reinen Bergbahnunternehmen in der Schweiz, bringt die neue Bahn viele wichtige Vorteile und Verbesserungen. Mit der Doppelerschließung der berühmten Station Matterhorn glacier paradise wird der Gästeaustausch zwischen Italien und der Schweiz optimiert, wodurch das gesamte Gebiet eine Aufwertung erfährt. Darüber hinaus wird der Betrieb dank der Doppelerschließung rund ums Jahr gewährleistet.Geringere Wartung  und reduzierter VerbrauchIn technischer Hinsicht beschert die Bahn dem Betreiber viele Vorteile. Der exklusiv von LEITNER ropeways angebotene DirectDrive, der hier auch als Hauptantrieb eingesetzt werden kann, bedeutet geringere Lautstärke, weniger Verschleiß. Das 3S System kann bis zu zwei Antriebsscheiben verwenden. Bei Bedarf kann für beide Antriebsscheiben ein jeweils unabhängiger Antrieb eingesetzt werden. Gleiches gilt für den Not- bzw. Evakuierungsantrieb. Diese redundante Ausführung erhöht die Verfügbarkeit und die Sicherheit der gesamten Anlage. 3S Bahnen von LEITNER sind mit einer einfachen Zugseilablenkung ausgestattet. Das Zugseil zeichnet sich durch eine höhere Lebensdauer und geringere Wartungskosten aus. Da das Zugseil auf den Stützen über patentierte Zugseilrollen mit Federsystem läuft, werden die Schwingungen des Zugseils verringert und somit der Fahrkomfort erhöht. Gleichzeitig werden die Tragseile geschont und der Wartungsaufwand reduziert. Erhebliche Verbesserungen beschert die Anlage auch bei der Garagierung. Da die Weiche nur einmal geschaltet werden muss, verringern sich Arbeitsaufwand und Verschleiß deutlich.Klare Entscheidung für LEITNER ropewaysDer Beschluss der Zermatt Bergbahnen AG für die 3S Bahn fiel eindeutig aus. „Das ausgezeichnete Preis-/Leistungsverhältnis und die innovative Antriebstechnik waren für uns entscheidende Kriterien. Mit der zusätzlichen 3S Anlage können wir Kapazitäten erhöhen, Wartezeiten verringern und haben dazu den Vorteil, dass die Bahn weniger windempfindlich ist“, erklärt Sandra Stockinger, Leiterin der Abteilung Marketing und Verkauf der Zermatt Bergbahnen AG. Darüber hinaus seien die Verantwortlichen von LEITNER ropeways auf die individuellen Wünsche der Zermatt Bergbahnen AG eingegangen und hätten sie perfekt umgesetzt, so Stockinger weiter.TD28 ZermattSeilbahnbau: LEITNER ropewaysKabinenhersteller: SIGMADesign Kabinen:    PininfarinaZugseillänge: 7 930 mHöhendifferenz:    900 mGeschwindigkeit: 7,5 m/sKapazität: 2 000 P/hFahrzeit: 9 minSitzplätze pro Kabine: 28Antrieb: LEITNER DirectDriveTechnische Innovation und Komfort im Pininfarina Design für die neue 3S Bahn in Zermatt.

    
zurück     
    drucken    
    Download (PDF)    

Mein Weg zum Seilbahnakademiker

Günter Oberhauser, seit 2006 Geschäftsführer bei den Skiliften Warth bzw. seit 2012 auch GF der Tourismusbetriebe Warth Holding GmbH und Mitglied der Fachgruppe Seilbahnen in Vorarlberg , ist einer von 22 (zufriedenen) Studenten des Hochschullehrganges „Seilbahnen – Engineering & Management“ in Dornbirn. Seine Erfahrungen damit skizziert er in folgendem Gespräch mit dem MM. Der nächste Lehrgang startet übrigens am 8. September 2015!

Günter Oberhauser, GF Skilifte Warth, Student der FH Vorarlberg, Foto: Oberhauser

MM: „Herr Oberhauser, wie empfinden Sie das Setting des Hochschullehrganges? Wie ist das Studieren hier?“Günter Oberhauser: „Sehr gut. Sowohl was die Themen als auch die Vortragenden anbelangt, wurde ein hoher Qualitätsstandard gesetzt, den es jedenfalls zu halten gilt. Die Vorlesungen wurden von Wissenschaftlern und Praktikern gehalten, wodurch ein ausgesprochen guter Praxisbezug hergestellt wurde.Der Themen-Bogen wurde sehr weit gespannt. So waren neben allgemeinen Themen im Zusammenhang mit der Planung und Entwicklung von Skigebieten in den Alpen/Europa und Global auch sehr spezifische Themen wie Recht (Seilbahngesetz, EU-Richtlinien, Betriebsvorschriften, …), Technik (Elektrotechnik, Seiltechnik, Wartung, …) und Management (Marketing, Krisenkommunikation, Investitionskostenrechnung …) im ,Lehrgangs-Menü'“.Dies war der erste Lehrgang dieser Art, wodurch die Möglichkeit besteht bzw. bestand, etwas mitzugestalten. Aus meiner Sicht wichtig ist, das Fach-Expertenprogramm zu überdenken und mit einem akademischen Abschluss zu versehen.“MM: „Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?“Oberhauser: „Schon immer war eine Arbeitszeit ,nine to five‘ nicht meine Sache. Natürlich bedeutet die berufsbegleitende Ausbildung zusätzlichen zeitlichen Aufwand. Dass diese Zeit wo anders fehlt, war mir von vorne weg klar. Ich nehme mir dies größtmöglich von meinen Hobbies, die derzeit überwiegend ruhen. In der Familie (3 Kinder) versuchen wir die gemeinsame Zeit noch intensiver zu nutzen. Unsere Hobbies in der Natur wie Skifahren, Wandern lassen sich dennoch gut verbinden. Witzig ist, wenn ich mich zur selben Zeit wie meine Kinder auf Prüfungen vorzubereiten habe oder Prüfungen schreibe, dann motivieren wir uns das eine und andere mal gegenseitig. Natürlich freut sich meine Familie darauf, wenn ich wieder mehr Zeit für sie habe.“

MM: „Wie profitieren Sie selbst vom Hochschullehrgang und wie das Unternehmen?“Oberhauser: „Durch den Hochschullehrgang erhielt ich deutlich mehr Einblick in die Welt der Technik einer Seilbahn – vor allem auch den ,Blick dahinter‘, was eine wesentliche Bereicherung zu meiner bisherigen kaufmännischen Ausbildung (UNI-Lehrgänge Marketing, Personal- und Organisationsentwicklung) bedeutet. Von großer Wichtigkeit ist auch das dadurch entstandene Netzwerk (Dozenten, Studierende), das bestimmt über den Lehrgang hinaus Vorteile bringen wird.Mein Unternehmen profitiert zum einen, dass die Kompetenz im eigenen Haus dadurch gestärkt wird, zum anderen auch durch die Projektarbeit, die ein ganz aktuelles Thema für unser Unternehmen beschreibt bzw. behandelt. Zudem steht bei Fragen aus der Praxis das Dozenten-Team jederzeit mit Rat und Tat unterstützend zur Seite.

Dr. Ing. Mark Winkler GF Sextner Dolomiten AG – „Weg vom Kirchturmdenken!“

In den Sextner Dolomiten/Pustertal hat man in der Wintersaison 2014/15 mit der Verbindung der Skiareale Helm-Rotwand aufhorchen lassen. Der MOUNTAIN MANAGER hat das zum Anlass genommen, Dr. Ing. Mark Winkler, GF der Sextner Dolomiten AG, nach seinen Erfahrungen und den künftigen Zielen zu befragen.

Dr. Ing. Mark Winkler, GF Sextner Dolomiten AG

MM: „Wie waren Sie mit der Wintersaison 2014/15 zufrieden?“Dr. Ing. Mark Winkler: „Wir waren sehr zufrieden. Es war zwar witterungsbedingt ein schwieriger Beginn – das hat aber alle Südtiroler Skigebietsbetreiber betroffen, die mit ihren Liften nicht auf Gletscherhöhe hinaufreichen. Deshalb ist der erste Höhepunkt der Saison, der üblicherweise vom 6. bis 8. Dezember wäre, komplett ausgefallen. Der restliche Winter war dann durch viele Sonnentage und relativ milde Temperaturen gekennzeichnet. Davon haben wir in unserer Höhe extrem profitiert.“MM: „Neu war für diese Saison die Verbindung Helm-Rotwand, wie hat sie sich bewährt?“Winkler: „Wir haben für die Wintersaison 2014/15 die beiden größten Areale Helm-Rotwand durch zwei 8er-Kabinenbahnen skitechnisch verbunden. Dieses Angebot ist sehr gut angekommen und hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Es ist gelungen, allein bei den Bahnen ein Plus von 25 % zu erzielen. Insgesamt konnten wir mit allen Neuigkeiten ein Plus von 32 % einfahren. Wir haben allerdings auch für unsere Verhältnisse eine Jahrhundertinvestition getätigt, nämlich 38 Mio. Euro.“MM: „Der Weg zur Realisierung war nicht leicht, nennen Sie bitte Eckdaten.“Winkler: „Der Weg war wirklich nicht leicht. Ich denke aber, es wäre eine Illusion zu glauben, dass ein solches Projekt nur bei uns schwierig ist. Nach den Schwierigkeiten und vielen Diskussionen im Vorfeld ist es mir deshalb jetzt eine Genugtuung von vielen zu hören, dass das Projekt sehr gut und umweltschonend umgesetzt worden ist.Begonnen habe ich im Herbst 2008 mit den Gesprächen mit den 67 betroffenen Grundbesitzern. Den Konsens hatten wir relativ schnell. Dann kamen die Planung und das Einreichverfahren, wobei die Umweltverträglichkeitsprüfung im Anschluss negativ ausgefallen ist. In der Folge wurde die strategische Entscheidung getroffen, das ganze Projekt zurückzuziehen und ein gänzlich neues Projekt auszuarbeiten. Dabei wurde jeder der in der vorhergehenden UVP negativ bewerteten Punkte aufgearbeitet und eliminiert. Dieses Projekt wurde wieder eingereicht, hat anschließend sämtliche Genehmigungsverfahren inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung positiv durchlaufen und 2013 wurde dann wirklich die Baukonzession ausgestellt, sodass wir mit den Baumschlägerungen begonnen haben. Zu diesem Zeitpunkt gab es dann einen Rekurs, ein Baustopp wurde verfügt. Alles wurde nochmals überprüft und gemessen und im Endeffekt für rechtskonform -befunden. Letztlich konnten wir dann 2014 mit den Bauarbeiten weitermachen. Diese Verfahren haben uns insgesamt aber rund 1 Mio. Euro gekostet.Umso mehr freut es uns jetzt, dass alles so gut läuft und wir als Skidestination wirklich einen Quantensprung hingelegt haben. Nach der ersten Saison sind wir sehr zufrieden.“MM: „Wie lange sind Sie Geschäftsführer der Sextner Bergbahnen und wie war Ihr Zugang zur Branche?“Winkler: „Ich bin seit Herbst 2008 Geschäftsführer der Sextner Dolomiten AG, damals noch als ‚Generaldirektor‘. Ein Jahr später wurde ich in den Verwaltungsrat aufgenommen und habe dort dann die Berufung zum delegierten Geschäftsführer erhalten. Zu den Bergbahnen bin ich als Quereinsteiger gekommen. Hauptberuflich bin ich freiberuflicher Bauingenieur mit eigenem Ingenieurbüro. 2007 war ich z. B. Projektant und Bauleiter für eine der letzten Aufstiegsanlagen, die hier gebaut wurden. Vor diesem Hintergrund kannte ich das Umfeld schon ganz gut. Dazu habe ich während meiner Studienzeit als staatlich geprüfter Skilehrer gearbeitet, das Skifahren war und ist meine Passion. Es war immer ein Wunsch von mir, in diesem Sektor tätig zu sein, Entscheidungen zu treffen und umsetzen zu können.“

2014 wurde die Skiverbindung Helm-Rotwand umgesetzt.

MM: „Was ist Ihnen in Ihrer Funktion wichtig, worauf legen Sie Wert?“Winkler: „Wichtig ist ein super Team zu haben und eine gute Verteilung der Zuständigkeitsbereiche, damit alle Arbeiten gut delegiert und bewältigt werden können. Die einzelnen Mitarbeiter sollen dabei so selbstständig wie möglich arbeiten können. Natürlich ist es auch wichtig, dass sich alle Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren und stolz sind, Teil der Mannschaft zu sein. Das soll auch so gelebt werden. Unsere Mitarbeiter sind nahezu ausschließlich aus der Umgebung. Wir sind mit 240 Mitarbeitern in der Hochsaison der größte Arbeitgeber in Sexten. Uns ist es deshalb auch ein Anliegen, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und zu halten, und das wird auch gut angenommen. Wir werden in der Region als verlässlicher Arbeitgeber geschätzt.“MM: „Stellen Sie das Skigebiet bitte kurz vor.“Winkler: „Die Sextner Dolomiten AG betreibt 4 Skigebiete, das sind der „Haunold“ in Innichen, die Skidestination „Helm“, die „Rote Wand“ und in der Provinz Belluno das Skiareal „Val Comelico“. Wir führen selbst 23 Aufstiegsanlagen, mit denen rund 93 km Pisten erschlossen werden. Dazu betreiben wir  5 Gastronomiebetriebe und sind am Dienstleistungssektor u. a. mit Skidepots oder Skiverleih aktiv. Mit dem neu eröffneten Bahnhof in Vierschach und dem Ski Pustertal Express sind wir im Halbstundentakt direkt mit dem Nachbarskigebiet Kronplatz verbunden, sodass dadurch den Gästen des Pustertales über 200 km Pisten zur Verfügung stehen. Da beide Skigebiete zum Konsortium Dolomiti Superski gehören, gibt es für dieses Großraumskigebiet „Sextner Dolomiten – Kronplatz“ auch einen gemeinsamen Skipass. Dabei sind wir sehr unterschiedlich ausgerichtet. Der Kronplatz spricht den sportlich ambitionierten Skifahrer an, wir haben uns dem Naturerlebnis-Skifahren verschrieben. Ein besonderes Angebot haben wir mit dem „Giro delle Cime“, einer 32 km langen Ganztages-Skirunde von Vierschach über Sexten, den Stiergarten, die Rotwand und den Kreuzpass bis in die Nachbarprovinz Belluno in die „Skiarea Val Comelico“. Dabei ist die Natur ein Highlight, aber auch die kulturelle Vielfalt der einzelnen Gebiete.Grundsätzlich ist es uns ein Anliegen, den Gästen eine Vielzahl an Produkten anzubieten, sodass sie ihre Wahl treffen können und begeistert nach Hause fahren und wieder kommen. Aus diesem Grund ist unser Angebot auch nicht nur auf Ski Alpin ausgerichtet, wir bieten z. B. drei Rodelbahnen und mehrere Winterwanderwege und auch Loipen. Ich denke, es ist eine Illusion zu glauben, dass sich der Gast heute damit zufrieden gibt, sich in einer einzigen Ferienregion aufzuhalten. Der Gast möchte immer wieder Neues erleben und diese Möglichkeit bieten wir ihm mit dem Ski Pustertal Express.“MM: „Wie sieht die Gästestruktur im Winter aus?“Winkler: „Unsere Gäste sind bisher hauptsächlich aus Italien und Deutschland gekommen. Die vielen Gäste aus Italien lassen sich u. a. aus der Präsenz von Kasernen in Innichen erklären, wo viele junge Leute ihren Militärdienst ableisten und dann natürlich immer wieder, auch in späteren Jahren, zum Skifahren kommen. Dazu haben wir in den letzten Jahren immer mehr polnische, tschechische und Schweizer Gäste, durch die räumliche Nähe auch Österreicher, Slowenen und Kroaten. Uns freut es, wenn wir so breiten Zulauf finden, weil uns das auch in Krisenzeiten hilft. Was den soziodemographischen Hintergrund betrifft, kommen viele Familien und Best Agers zu uns. Bei den jungen Gästen haben wir Handlungsbedarf, da fehlt auch die Struktur bei den Beherbergungsbetrieben. Da möchten wir uns in Zukunft aber auch vermehrt bemühen, damit wir Schüler und Jugendgruppen zu uns bekommen.“

Nachtskilauf in Innichen.

MM:“Gibt es im Sommer im Vergleich mit dem Winter Unterschiede?“Winkler: „Im Prinzip gibt es im Sommer die gleiche Gästestruktur wie im Winter, wobei im Sommer traditionell der Wandergast im Fokus steht. Im Sommer sind die deutschen Gäste eher noch stärker vertreten, aber auch Gäste aus Italien sind viele hier. Auch bei den Osteuropäern stellen wir fest, dass Wandern glücklicherweise immer beliebter wird. Wir haben z. B. Aufstiegsanlagen wie die Bahn in die „Rote Wand“ oder „Haunold“, welche im Sommer rund 120 000 Fahrten machen.“MM:“Welche Bedeutung hat der Sommer für die Region Sexten?“Winkler: „Unser Ziel ist die Ganzjahresdestination. Der Sommer ist bei uns schon heute sehr wichtig. Allein im Bereich der Bergbahnen erwirtschaften wir rund 20 % des Gesamtjahresumsatzes im Sommer. Unsere Zielsetzung geht grundsätzlich in Richtung Ressort mit einem entsprechend umfangreichen Angebot zu den unterschiedlichen Jahreszeiten.Das Nächtigungsverhältnis beträgt in der Ferienregion Hochpustertal über 60 % im Sommer und lediglich 40 % im Winter. Das sind für unsere Bahnen natürlich die besten Voraussetzungen, noch stärker zu werden. Unser Ziel ist es, durch entsprechende Investitionen ein ausgewogenes Nächtigungsverhältnis von 50:50 zu schaffen. Das werden wir auch erreichen. Wir haben es auch geschafft, die Saisonen nach vorne und nach hinten zu verlängern, seit 2008 um jeweils ca. 3 Wochen. Dabei steht nicht nur der Gewinn im Fokus, wir wollen ganz bewusst Wirtschaftsmotor der Region sein.“MM: „Sind Neuerungen für diesen Sommer geplant?“Winkler: „Diesen Sommer wollen wir entsprechend bewerben, dass wir mit der Verbindung Helm-Rotwand einen Berg dazugewonnen haben. Von den zwei neuen 8er-Kabinenbahnen wird die ,Drei Zinnen-Bahn‘ im Sommer von Ende Mai bis Ende Oktober in Betrieb sein. Dort werden die Almen für leichte Wanderungen erschlossen. Als besonderes Highlight kann hier der Blick auf die ,Sextner Sonnenuhr‘ und die weltbekannten ,Drei Zinnen‘ erwähnt werden. Ein weiteres Highlight ist dann auch die Giro Bike-Tour. Da werden unsere Gäste durch Bikeguides begleitet und im Rahmen einer Ganztagestour auf einer gesamten Länge von 62 km durch die Sextner Dolomiten geführt. Kleine Steigungen sind integriert, die großen werden mit Hilfe unserer Bergbahnen bewältigt. Neu sein wird auch die Sommervariante des ‚Ski Pustertal Express‘ rund um die Ferienregion Kronplatz. Durch einen Beitrag aus der Kurtaxe soll für den Gast die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol ohne Kosten möglich werden. Das finde ich eine ganz tolle Sache – zum einen fördern wir die ‚green mobility‘, zum anderen ermöglichen wir dem Gast eine große Bandbreite an verschiedenen Möglichkeiten, die er ganz bequem erreichen und nutzen kann, so auch unsere Bergerlebnisangebote in den Sextner Dolomiten.“MM: „Wie sieht das Angebot im Sommer aus?“Winkler: „Mit dem Sommerangebot starten wir bereits Ende Mai (bis Ende Oktober) und bieten vier Berge, die eine unterschiedliche Ausrichtung haben. Das reicht vom ,Haunold‘, dem Familienberg, über den Aussichts- & Wanderberg ,Helm‘, den ,Stiergarten‘, wo tolle Almwanderungen erschlossen werden mit gleichzeitiger Sicht auf die weltbekannten ,Drei Zinnen‘ bis zum Dolomi-tenerlebnis auf der ,Rotwand‘. Somit betreiben wir im Sommer insgesamt 5 Aufstiegsanlagen, 4 Gastronomiebetriebe und eine 1,75 km lange Sommerrodelbahn. Im Sinne des Ressortgedankens haben wir für die Gäste jeden Tag ein neues Angebot wie z. B. den Techniktag, geführte Wanderungen, Rentierfütterungen, Sonnenaufgangsfahrten und Kinderfeste. Darüber hinaus gibt es eine enorm attraktive Sommerrodelbahn bis ins Tal, eine Tubing Bahn, den Kinder-Kletter-Parcours, Riesenhüpfburg, Relaxzone mit Fußabdruckseen, Freilichtmuseum des 1. Weltkrieges, Almdorfspielplatz oder wie schon erwähnt die Giro Bike-Tour. Dazu bieten wir unseren Gästen als Pendant zur Dolomiti Super Ski Card die Dolomiti Super Summer Card, mit der man mit einem Ticket rund 100 Bergbahnen des Verbundes nutzen kann.“

Mit dem Bahnhof Vierschach wurde die Anbindung an die Ski-Bahn-Verbindung „Ski Pustertal Express“ realisiert.

MM: „Die Region gehört zum UNESCO Weltnaturerbe, welche Anforderungen/Verpflichtungen ergeben sich daraus?“Winkler: „Wir kommen mit Ausnahme eines Skiweges, der 1976 gebaut wurde, also noch bevor die Region als Naturpark ausgewiesen wurde, nicht in das geschützte Areal. Deshalb haben wir keine direkten Auflagen zu erfüllen. Wir sind uns aber unseres Vorbildcharakters als Grenzregion bewusst, ein Umgang mit dem Weltnaturerbe muss vorgelebt werden. Deshalb setzen wir Akzente im nachhaltigen Wirtschaften. Wir verwenden zu 100 % grünen Strom aus der Wasserkraft. Die Beschneiung wurde so ausgelegt, dass wir mit Nachtstrom große Wassermengen auf den Berg pumpen können, um diese dann am Tage mit geringerem energetischem Aufwand verteilen bzw. beschneien zu können. Wir haben 2011 den ersten Prinoth Leitwolf Italiens angekauft, der die Abgaswerte IIIB 4i erfüllt hat. Im Moment arbeiten wir außerdem mit dem TIS Bozen an einem Pilotprojekt, um die Energieflüsse im Skigebiet zu analysieren, die ‚Energiefresser‘ zu eliminieren und effizienter mit dieser kostbaren Ressource haushalten zu können.“MM: „In der Region gibt es seit der letzten Wintersaison die Anbindung des Skigebietes an die Bahn, der Bahnhof Vierschach wurde in Betrieb genommen. Wie wird das Angebot angenommen?“Winkler: „Durch den Bahnhof Vierschach sind wir Teil der Ski-Bahn-Verbindung ,Ski Pustertal Express‘ geworden und damit z. B. auch direkt mit dem Kronplatz verbunden. Das hat wirklich eingeschlagen, unsere Erwartungen sind bei weitem übertroffen worden. Der Gast weiß es zu schätzen, dass er viele Ziele erreichen kann, ohne im Stau zu stehen oder das Auto benutzen zu müssen.“MM: „Wo sehen Sie die größten Herausforderungen der nächsten Jahre?“Winkler: „Die größte Herausforderung wird es sein, die fiktiven Grenzen der Tourismusregionen abzubauen und vom Kirchturmdenken wegzukommen, den Gast für sich behalten zu wollen. Man muss dem Gast größtmögliche Mobilität ermöglichen und ein entsprechendes Angebot in Form von exzellenten Produkten anbieten, dann wird er wiederkommen. Mitbewerber ist nicht das Skigebiet nebenan, sondern der Anbieter von Kreuzfahrten oder der Ferntourismus. Eine weitere Herausforderung für uns wird es auch sein, den Ressortgedanken voranzutreiben und die Abgrenzungen Sommer und Winter aufzuheben bzw. die Entwicklung eines stimmigen Ganzjahresangebots voranzutreiben. Da muss man bereit sein, Änderungen im Denken zuzulassen, damit man handeln kann. Für unser Unternehmen wird es außerdem wichtig sein, unsere Visionen voranzubringen. Eine Vision, die 2017 Wirklichkeit werden kann, ist die skitechnische Anbindung unseres Skigebietes ,Val Comelico‘, das heute über eine Busverbindung erreichbar ist. Hier sollen rund 45 Mio. Euro investiert werden und zwei 8er- oder 10er-Kabinenbahnen und die entsprechenden Pisten samt Beschneiungsanlage gebaut werden. Eine weitere Vision ist die Verbindung mit Österreich/Sillian, sodass sich eine 3er-Schiene Pustertal-Belluno-Österreich ergibt. Das würde die Attraktivität des Angebotes enorm erhöhen.“ dwl

Ausgabe 3/2015

MM MAGAZIN
• Editorial
• Inhalt
TRENDS
• Mein Weg zum Seilbahnakademiker
• Meinung: Marius Massimo, GF idee Concept & Exhibition Gmbh
• Dr. Haidlen: Haftungsausmaß für Unfall bei Renntraining reduziert
• Masterplanung ist die Mutter aller Erlebniskonzepte
• Wie sieht die Funslope der Zukunft aus?
• Längste Hängeseilbrücke der Welt in Reutte eröffnet
• Eine Welt voller Kristalle
• Mit dem Pinguin auf der Piste
SKISERVICE & RENT
• WINTERSTEIGER: Modul für Modul zum perfekten System
NEUE BAHNEN
• Doppelmayr/Garaventa: See ist um eine Attraktion reicher
• Doppelmayr/Garaventa: Hightech 6er Sesselbahn für Waidring
• Neue 55er PB Dragon-Ride auf den Pilatus
• Klenkhart & Partner: Projekt Fellhorn-Kanzelwand
• Leitner ropeways: Innovative 3 S-Bahn in Zermatt
• Pfeifer Seil- und Hebetechnik

MARKETING & MANAGEMENT

• Österreichische Seilbahntagung in Innsbruck
• 111. MM-Interview: Dr. Ing. Mark Winkler, GF Sextner Dolomiten AG
• Nachbericht Prowinter

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT
Kässbohrer: Weltneuheit PistenBully 100
• PowerGIS: Interview mit Ralf Speck über ARENA PistenManagement
• John Deere forciert XUV Gatoren
• Optimale Pflege mit der neuen BIKE LINE von Motorex
MESSE
Leitner ropeways: SYMPHONY – die neue Kabine im Pininfarina Design
• Prinoth erfolgreich auf der Interalpin
• DemacLenko: Weiterentwicklungen für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz
• Neue Load here-Plattform von Chairkit
• Platzhirsch PistenBully
• 10 Jahre Durchblick
• feratel & sitour: Vom Wohnzimmer auf die Piste
• Die neue Produktpalette von SUFAG
• Resumee 21. Interalpin
• 65 Spots zu den Highlights der Interalpin
SICHERHEIT
Inauen-Schätti: Lawinen auslösen mit System

Download (PDF)

Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
Neueste technische Entwicklungen, zukunftsweisende Trendanalysen und internationale Recherchen stehen im Vordergrund der Berichterstattung.
Aktuelle Reportagen über branchenrelevante Ereignisse, interessante Beiträge von renom mierten Gastautoren sowie Interviews mit markanten Persönlichkeiten und wissenswerte News machen den MOUNTAIN MANAGER zur Pflichtlektüre.

Kontakt
  • EuBuCo Verlag GmbH, Geheimrat-Hummel-Platz 4, 65239 Hochheim
  • 0049-(0)6146-605-0
  • vertrieb@eubuco.de