PRINOTH – Optimierte Pistenpräparierung durch Ressourcenmanagement

Seit wenigen Wochen ist im Skigebiet Karersee in Südtirol ein neuer PRINOTH LEITWOLF im Einsatz.

Georg Eisath, Präsident der Latemar Karersee GmbH, Foto: G. Eisath

Das Besondere dabei ist, dass er mit einem speziellen Tool zur Überwachung und Optimierung sämtlicher Ressourcen ausgestattet ist. Georg Eisath, Präsident der Latemar Karersee GmbH, hat dem MOUNTAIN MANAGER über seine Erfahrungen damit berichtet.Das Skigebiet Karersee gehört mit seinen rund 40 Pistenkilometern und 16 Liftanlagen zu den sonnigsten Destinationen Südtirols und engagiert sich als Mitglied bei den „Alpinen Perlen der Alpen“ für sanfte Mobilität und umweltfreundliche Angebote. Dabei möchte man im Rahmen der Projektinitiative „alpine Klimaskigebiete“ durch ein energieeffizientes und ökologisch nachhaltiges Skigebietsmanagement Akzente setzen.Vor diesem Hintergrund wurde für die Wintersaison 2012/13 ein Pistenfahrzeug des Typs PRINOTH LEITWOLF angekauft, das mit dem Tool Ressourcenmanagement ausgerüstet ist. Nach den ersten Wochen in Betrieb zeigt man sich vor Ort ausgesprochen zufrieden mit den Möglichkeiten zum Verwalten, Planen, Steuern und Kontrollieren des Pistenfahrzeugs.MM: „Wie lange arbeiten Sie im Skigebiet Karersee mit PRINOTH zusammen?“Georg Eisath: „Ich habe das Gebiet 2007 übernommen und gleich zur ersten Saison 2007/08 einen LEITWOLF gekauft.“MM: „Wie viele Pistenfahrzeuge haben Sie im Einsatz und wann wurde der PRINOTH Leitwolf mit dem Ressourcenmanagement Tool angekauft bzw. in Betrieb gestellt?“Eisath: „Wir haben 5 Pistenfahrzeuge im Einsatz, also 4 PRINOTH Pistenfahrzeuge und einen PistenBully von Kässbohrer. Im letzten Herbst wurde in einem PRINOTH LEITWOLF das Tool Ressourcenmanagement eingebaut, auch ein Kässbohrer-Fahrzeug wurde damit ausgestattet.“MM: „Wo kommt der LEITWOLF zum Einsatz, um welche Pisten handelt es sich?“Eisath: „Das Fahrzeug wird sowohl für steile als auch flache Pistenabschnitte eingesetzt, weil es uns nicht nur um das GPS-Gerät generell geht, sondern um aussagekräftige Informationen zur optimalen Pistenpräparierung sowie um Treibstoff- und Arbeitsstundenreduktion.“

Das Tool Ressourcenmanagement kann in alle Pistenfahrzeuge eingebaut werden. Fotos PRINOTH

MM: „Warum ist für Sie/Ihr Skigebiet Ressourcenmanagement wichtig?“Eisath: „Der Karersee ist ein Klimaskigebiet. Unser Hauptziel ist es, Treibstoff einzusparen und die Pisten effizient zu bearbeiten, dabei aber beste Qualität zu bieten. Optimiert werden soll die ganze Bandbreite der Arbeiten. Wichtig ist uns dabei also z. B. die Drehmomentüberwachung der Pistenfahrzeuge oder wie viel Schnee geschoben oder gefräst wird. Wir bekommen durch das Ressourcenmanagement Daten zum Einstellwinkel der Fräse und zur Kraft, die aufgewendet wird. Jeder Fahrer hat seine eigene Verfahrensweise, die wir durch die Daten, die wir jetzt zur Verfügung haben, optimieren können.“MM: „Welche Voraussetzungen waren für den Betrieb nötig?“Eisath: „Natürlich braucht es moderne Geräte und Maschinen mit den erforderlichen Schnittstellen, um die Daten einlesen und auswerten zu können. Die waren bei uns vorhanden, sodass wir uns mit PRINOTH in erster Linie nur abstimmen mussten, welche Daten und Parameter wir wollen und brauchen und wie eine Auswertung der Informationen erfolgen soll.“MM: „Wie ist die Einschulung erfolgt?“Eisath: „Es gab Gespräche mit den Pistenraupenfahrern, da sie natürlich durch die Auswertung der Daten auch kontrolliert werden. Unser Team war aber einverstanden, weil man letztendlich auch sehr gut gesehen hat, was diese Vorgangsweise bringt. Wir haben eine gute Zusammenarbeit, die auch wesentlich ist, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.Die Einschulung auf das Ressourcenmanagement ist durch PRINOTH vor Ort erfolgt. Man ist mit dem Pistenfahrzeugfahrer mitgefahren und hat im Rahmen der Arbeit direkt getestet und gezeigt, wie alles funktioniert und wie man genau damit arbeitet.“MM: „Welche Daten sind Ihnen im Rahmen der Effizienzsteigerung und Optimierung Ihrer Flotte besonders wichtig?“Eisath: „Wesentlich ist für uns, wie sich die Pistenfahrzeuge bewegen, also dass etwa über einzelne Abschnitte nicht mehrfach gefahren wird. Zweitens ist für uns die Drehzahloptimierung wichtig, damit keine Energie verschwendet wird. Wir haben exakte Daten, wie viel Zeit in das Verschieben des Schnees oder das Fräsen investiert wird. Dazu kommen eine Reihe anderer Daten, die uns das Gerät vermittelt, die aber für uns nicht vordergründig relevant sind. In Zukunft wird auch die Schneetiefenmessung noch wichtig werden, die notwendigen Features sollen noch dieses Jahr dazukommen. Auf diese Weise wollen wir mit Hilfe unserer Beschneiungsanlage auch das Schneemanagement optimieren.Die Daten werden bei uns täglich so ausgewertet, dass wir unsere Schlüsse daraus ziehen und dem Pistenfahrzeugfahrer genaue Instruktionen geben können, wie er sein Arbeiten an welcher Stelle optimieren kann. Natürlich werden die Daten auch entsprechend aufbewahrt, sodass eine genaue Übersicht zur Verfügung steht. Wir haben auch in der Vergangenheit schon Daten elektronisch oder per Hand notiert und ausgewertet – die jetzigen Informationen sind aber natürlich sehr viel genauer, sodass wir wirklich auf die kleinsten Veränderungen oder Abweichungen reagieren können.“MM: „Wie sind Sie mit den zusätzlichen Informationen zufrieden?Eisath: „Ich bin sehr zufrieden. Die Arbeit hat sofort Früchte getragen, die Pistenfahrzeugfahrer sind gemäßigter unterwegs und folgen den elektronischen Anweisungen genau. Auf diese Weise haben wir weniger Treibstoffverbrauch bei qualitativ hochwertigen Pisten.“

Exaktes Fahrzeugmonitoring erleichtert das Handling.

FAKTEN RESSOURCENMANAGEMENT PRINOTHMit dem PRINOTH Ressourcenmanagement können Skigebiete die Performance ihrer Fahrzeugflotte und ihrer Pistenfahrzeugfahrer steigern! Eine intuitive Software ermöglicht Produktivitätssteigerungen in allen Bereichen und hilft, kosteneffizient zu wirtschaften:. Produktivitätssteigerung durch präzise Messmethoden. Auswertungstool für perfekte Planung. Exaktes Fahrzeugmonitoring. Routenoptimierung. Produktivitätsbewertung. Bericht über Treibstoffverbrauch. Kontrolle von Leerlaufzeiten. Analyse von Fräsdaten für Hochleistungspräparieren. Laufendes Monitoring der gesamten PräparierkostenDas Ressourcenmanagement Tool ist bereits seit Jahren in Nordamerika erfolgreich im Einsatz und wird in Kürze auch in Europa präsentiert.Referenzkunden:. Ski Bromont, Quebec, Kanada. Loon Mountain, News Hampshire, USA. Aspen, Colorado, USA

LEITNER Ropeways – Neue 10er Kabinenbahn auf den Hirschkogel

Oberösterreich verfügt seit Beginn der Wintersaison 2012/13 nun auch über eine moderne 10er Kabinenbahn. Sie bringt in Hinterstoder Gäste schnell und komfortabel auf den Hirschkogel auf 1 650 m Seehöhe.

V. l. n. r.: Rainer Rohregger, Vorstand HIWU, Helmut Holzinger, Vorstand HIWU, Markus Schröcksnadel, LR Viktor Sigl, LH Josef Pühringer und Bgm. Helmut Wallner eröffnen die neue Hirschkogelbahn. Fotos: Haijes/HIWU

Die Skidestination Hinterstoder-Wurzeralm gliedert sich in zwei Gebiete: Hinterstoder/Hutterer Höss und Wurzeralm. Beide Regionen gelten als besonders familienfreundlich und abwechslungsreich. So verfügt etwa Hinterstoder über das einzige Weltcupskigebiet Oberösterreichs und bietet auf rund 40 Pistenkilometern ein Angebot für sportliche Skifahrer genauso wie für Anfänger. Dazu kommen noch 22 Pistenkilometer der Wurzeralm, die ebenfalls mit entspanntem Skivergnügen locken.Pünktlich zu Saisonbeginn sorgte man in Hinterstoder mit der neuen 10er Kabinenbahn von LEITNER für Aufsehen. Ersetzt wurde mit ihrer Hilfe der Hirschkogel-Schlepplift, der den Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte. Investiert wurden für die Wintersaison 2012/13 inkl. Pistenverbreiterung und Erweiterung der Beschneiungsanlage insgesamt 7,5 Mio. Euro. Warum man sich für eine 10er Kabinenbahn entschieden hat, erklärt man vor Ort mit den besseren Bedingungen für einen Einstieg, die man vor allem für Familien, Schulskikurse und Skischulen bieten möchte. Dazu wird mit der Bahn eine Reihe leichter Pisten erschlossen. Wesentlich ist es für die Betreiber auch, den 6er Sessellift Höss-Express durch eine moderne und leistungsstarke Aufstiegshilfe zu entlasten.

46 Kabinen, die jeweils 10 Personen Platz bieten, bringen die Gäste ans Ziel.

Die Baugenehmigung wurde Mitte Juni 2012 erteilt, abgenommen wurde die Bahn Ende November. Die offizielle Eröffnung fand am 18. Januar 2013 statt. Zu diesem Termin hatten sich neben Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, auch Landesrat KR Viktor Sigl, Dr. Markus Schröcksnadel und eine ganze Reihe weiterer prominenter Gäste aus Wirtschaft und Politik eingefunden, um dem Ereignis einen entsprechenden Rahmen zu geben. „Die neue Hirschkogelbahn macht uns und unseren Gästen große Freude. Wir konnten bereits den 160 000. Fahrgast seit Saisonbeginn in der neuen 10er-Kabinenbahn begrüßen“, so Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen AG, bei der Eröffnung.Die neue 10er Kabinenbahn ist nicht nur Oberösterreichs erste Bahn dieses Typs, sondern gleichzeitig ein Symbol für den Aufwärtstrend in der Region. So wurde mit dem Bau auch der erste Schritt eines mehrere Jahre umfassenden Entwicklungsprojektes umgesetzt, das in einem Masterplan zusammengefasst ist und der Skidestination weitreichende Impulse geben soll.

Die Talstation auf 1 260 m Seehöhe.

Komfort für den GastDie neue 10er Kabinenbahn erschließt den westlichen Bereich des Skigebietes, der sehr gut für Familien und Skischulen geeignet ist. Die Gesamtplanung des Projekts wurde Melzer & Hopfner, Bregenz, übertragen. Seilbahn- und Elektrotechnik sowie die Kabinen lieferte LEITNER Ropeways. Das Seil steuerte Teufelberger bei.Die Talstation wurde auf 1 260 m Seehöhe gebaut. Hier wurden die hydraulische Abspannung sowie der Kabinenbahnhof für die 46 formschönen Kabinen von SIGMA realisiert.Die Bergstation wurde auf 1 650 m Seehöhe platziert. Hier wurde der Brückenantrieb mit einer Leistung von 461 kW platziert. Die architektonische Ausgestaltung der Stationen präsentiert sich funktionell und modern, fügt sich aber auch gut in die Umgebung ein. Die Strecke wurde im Vergleich mit dem Vorgängerlift von 825 m auf rund 1 700 m verlängert. Auf diese Weise war eine optimale Anbindung an die Pisten gewährleistet. Eine Fahrt vom Tal auf den Berg dauert 4,74 Minuten, die Förderleistung beträgt bei einer Geschwindigkeit von 6 m/s maximal 2 400 P/h. Auf der 1 663 m langen Strecke werden 10 Stützen passiert.

In der Bergstation findet die Antriebseinheit Platz.

Technische DatenGD10 HirschkogelbahnSeilbahnbau: LEITNER RopewaysHöhe Talstation: 1 260,30 mHöhe Bergstation: 1 650,80 mHöhenunterschied: 390,50 mMax. Förderleistung: 2 400 P/hFahrgeschwindigkeit: 6 m/sSpurweite Strecke: 6,10 mSchräge Bahnlänge: 1 663,86 mMittlere Neigung: 24,3  %Fahrzeit: 4 min. 37 sAntrieb: Berg/BrückeMotorleistung/Betrieb 461 kWMotorleistung/Anfahren: 610 kWAbspannung: TalAnzahl Fahrbetriebsmittel: 46Anzahl Stützen: 10Seildurchmesser: 48 mm/6×36/2 160 N/mm2

Martin Dolezal, GF High Hills Wien- Von der City auf die Piste

Die Hohe-Wand-Wiese im 14. Wiener Bezirk Penzing ist einzigartig: Keine andere europäische Großstadt verfügt über eine eigene, sogar FIS homologierte Piste samt Flutlichtanlage und Vollbeschneiung (6 Bächler Lanzen NESSy und 6 Propellermaschinen von IAG (2), LENKO (3) und eine SMI auf Turm). Schon vor 100 Jahren existierte hier ein Skigebiet, seit 1966 befindet es sich im heutigen Zustand (400 m lang, 80 m breit, 102 m Höhendifferenz), wobei damals die Beschneiung mit Arlberg-Jets und Ratnik Hochdruckkanonen erfolgte. Seit Oktober 2011 wird diese für den urbanen Freizeitsport wichtige Anlage von Martin Dolezal, Leiter der Snowsports Academy und Gründer von „I love Snow“, unter dem Namen „High Hills“ zu neuen Höhen geführt!

Martin Dolezal, GF High Hills Wien

MM: „Herr Dolezal, beschreiben Sie zunächst Ihren Werdegang in die Branche der Liftbetreiber sowie Ihre weiteren Funktionen im Wintertourismus?“Dolezal: „Ich habe bereits mit 16 Jahren in einer Skischule gearbeitet, später Sportwissenschaften studiert, aber nicht abgeschlossen, da mich der Ruf der Firma Tyrolia ereilt hat, um dort das Marketing zu übernehmen. Ich war verantwortlich für Produkteinführungen wie z. B. das Tyrolia Langlaufsystem – der Tyrolia Ski war Ende der 80er eigentlich mein ,Baby‘ in Österreich, ehe ich mich im Vertrieb selbständig machte. Seit damals bin ich auch im Skilehrerverband tätig und seit 1998 Obmann des Wiener Ski- und Snowboardlehrerverbandes mit viel internationalem Engagement – bis zur Ausbildung der Skilehrer in der Skihalle in Dubai und Holland. Weiters habe ich 15 Jahre lang die Ausbildung für die Skibindungsmonteure gemacht und damit auch maßgeblich an den Sicherheitsnormen bei den Bindungseinstellungsgeräten mitgewirkt. Hier ist Österreich heute ja führend. Und schließlich habe ich vor 4 Jahren die Initiative, I LOVE SNOW‘ ins Leben gerufen, um die Begeisterung für Wintersport schon bei den Kleinkindern zu wecken (der MM hat in Ausgabe 4/2011 darüber berichtet). 2011 bin ich vom Sportamt der Stadt Wien angesprochen worden, mit dem Verein Snowsports Academy die Nachfolge als Pächter auf der Hohen-Wand-Wiese anzutreten. Diese wiederum hat den Betrieb an die Snowsports Gmbh, die mir gehört, übertragen.“MM: „Schildern Sie kurz die Entwicklungsgeschichte eures kleinen aber feinen Skigebietes.“Dolezal: „Die Skipiste Hohe-Wand-Wiese wurde 1957 von der Wiener Stadtverwaltung angekauft und als Grünland-Erholungsgebiet umgewidmet. Am 1. März 1966 wurde die neue Skipiste samt Beschneiungs- und Flutlichtanlage eröffnet und avancierte binnen weniger Jahre zum bevorzugten Skigebiet der WienerInnen. Seither darf sich die Donaumetropole mit dem Attribut ,Wintersportstadt‘ schmücken. Laut Sportamt Wien handelt es sich bei der Hohen-Wand-Wiese um die älteste Kunstschneepiste Österreichs (FIS-tauglich), die auch mehrmals als Austragungsort zahlreicher Wintersport-Großveranstaltungen im internationalen Rampenlicht stand. Im Februar 1967 wurde hier der erste Parallelslalom der Skigeschichte ausgerichtet, 1986 kamen zum ersten FIS-Weltcup-Parallelslalom mit Flutlicht (mit mehr als 10.000 Zuschauern) sogar Größen wie Marc Girardelli oder Ingemar Stenmark. 2005 wurde die Anlage mit Mitteln der Stadt Wien generalsaniert und das Betriebsgebäude sowie die Sommerrodelbahn errichtet. Heuer wurde am 3. Februar erstmals der attraktive Synchro Ski-Worldcup abgehalten. Dabei mussten Zweierteams – mit dabei u. a. Slalomveteran Thomas Sykora – so schnell und synchron wie möglich eine mit Toren festgelegte Strecke hinter sich bringen.“

Die 400 m lange „High-Hills“ Piste in Wien ist kein Anfängerhang und sogar für den Weltcup-Slalom zugelassen. Fotos: Snowsports Academy

MM: „Worin besteht die Einzigartigkeit der ,Hohe Wand Wiese‘ – und warum wurde der Name 2011 in ,High Hills‘ umbenannt?“Dolezal: „Im Zuge des Pächter-Wechsels 2011 haben wir uns ein Marketingkonzept einfallen lassen, das auch eine Modernisierung des Namens in ,High Hills – Hohe Wand Wiese Wien‘ vorsah, um mehr junge Leute anzusprechen. Denn eines der Probleme, mit denen wir nach wie vor kämpfen, ist, dass Leute unter 35 Jahren dieses Skigebiet nicht kennen oder den Namen ,Hohe Wand‘ mit etwas anderem verwechseln. Mit ,High Hills‘ haben wir doch jetzt eine Bezeichnung geprägt, die eine gewisse Einzigartigkeit hat und ein bisschen zum Schmunzeln anregt, aber damit auch in den Köpfen drinnen bleibt. Um unseren Bekanntheitsgrad zu steigern bzw. das Image zu verändern, setzen wir auf konsequente Pressearbeit aber auch Veranstaltungen und Aktivitäten. In diesem Zusammenhang haben wir zur Saison 2012/13 auch die Sitzplätze in der Gastronomie ,High Hills Stub’n‘ auf 80 verdoppelt. Hier wird übrigens nur frisch gekocht!Das Besondere unseres Skigebietes ist sicherlich die Erreichbarkeit von der Stadt aus. Man kommt vom Zentrum mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 35 Minuten zur Piste und selbst vom entferntesten Punkt noch in 55 Minuten – das hat eigenartigerweise nie jemand beworben! Diese Lage ist u. a. ideal für Jugendliche, um für zwei, drei Stunden nach der Schule hierher kommen zu können. Die 400 m lange, 80 m breite FIS homologierte Piste ist komplett beschneibar und beleuchtet, was ja in einer solchen Höhenlage (268 m – 370 m) nicht unbedingt selbstverständlich ist. Angedacht ist weiters noch ein Freestyle-Park samt Förderband oder Seillift. Obendrein existiert eine Skischule sowie ein kompletter Ausrüstungsverleih. Zusammen mit der Gastronomie im Talbereich sind wir auch für Veranstaltungen aller Art die ideale Location, wie die rege Nachfrage beweist. Die Sommerrodelbahn wird z. B. oft stundenweise an ganze Firmenbelegschaften vermietet, die ein Zeitfahren veranstalten, ebenso gibt es Ski- und Zipflbob-Rennen für Vereine bzw. Firmen. Diese Formate kommen in Verbindung mit der Gastronomie und Beleuchtung auch als Abendveranstaltung gut an.“

Beschneiung und Flutlichtanlage machen die „High Hills“ für Städter besonders attraktiv.

MM: „Welche Positionierung strebt Ihr mit eurem Slogan ‚Von der City auf die Piste?‘ an und wie wird sie konkret mit Leben erfüllt?“Dolezal: „Wir ziehen diesen Slogan konsequent durch, weil er unsere spezielle, einzigartige Position aufgreift. Wir sind für das urbane Publikum am leichtesten erreichbar und notfalls kann man sogar mit dem Taxi nachhause fahren. Aber man muss es kommunizieren – und dabei helfen uns die inzwischen aufgebauten guten Kontakte zu den Medien sehr! Was wir konkret dafür tun ist u. a. Schwerpunktabende anzubieten. Am Mittwoch gibt es ,Dinner & Ski‘, am Donnerstag ,After Work Skiing‘, am Freitag ,Freestyle Night“ und am Samstag ,Apres Ski Night‘.MM: „Welche Rolle spielt dabei die Flutlichtanlage, gibt es einen Trend zum Afterwork-Skiing und wie sind hier die Zukunftsaussichten?“Dolezal: „Grundsätzlich sollte die Beleuchtung für unsere Positionierung eine wichtige Rolle spielen, jedoch hinkt das Abendangebot noch von den Besucherzahlen her gesehen nach – weil eben die Bekanntheit fehlt. Deshalb haben wir für Donnerstag das 3 Stunden-Ticket ,After Work Skiing‘ ab 17.30 – 21 Uhr aufgelegt – wahlweise inkl. Abendessen um insgesamt 25 €, um einen Trend zu generieren. Manche Skigebiete wie der Semmering profitieren traditionell stark vom Abendgeschäft dank der Nähe zu Wien. Wenn unser Angebot einmal so im Bewusstsein der Bevölkerung präsent ist, dann wird es sicher ähnlich positive Auswirkungen haben. Die Nachtpiste hat für mich auf jeden Fall das meiste Potenzial in der Zukunft. Deswegen haben wir ja auch die Gastronomie ausgebaut, die bekanntlich beim Nachtskilauf eine wichtige Rolle spielt. An den Tagen mit Flutlichtbetrieb (Mittwoch bis Samstag) wird durchgängig von 9 – 21 Uhr gefahren, es gibt keine Präparierpause wie andernorts. Am Sonntag und Montag steht die Piste abends exklusiv für Firmen bzw. Veranstaltungen zur Verfügung und am Dienstag für Skiclubs.“

Schlepplift-Talstation (vorne) mit Betriebsgebäude.

MM: „Was beinhaltet das Angebot ,Dinner & Ski?'“Dolezal: „Dieses Paket um 35 € ist auf 16 Personen beschränkt (Voranmeldung notwendig) und beinhaltet ein 3 Stunden-Ticket ab 17:30 Uhr, Begrüßungsgetränk sowie ein exklusives Dinner ab 20 Uhr in der High Hills Lounge. Meiner Meinung nach müsste dieses neuartige Angebot perfekt zur Stadtbevölkerung passen. Die Leute gehen gerne Abendessen, warum kann man das nicht gleich mit Skifahren verbinden?Eine weitere Neuheit ist der ,Gold Club‘ für die stark frequentierten Wochenenden. Dabei räumen wir bis zu 8 Leuten pro Stunde die Möglichkeit ein, sich einen Zugang direkt vorne beim Lift ohne Anstellen zu kaufen. Das kostet 16 € für 1,5 Stunden statt für 3 Stunden. In den USA bzw. Freizeitparks kennt man die Idee als ,Fast Lane‘. Beim Sommerrodeln haben wir bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht.“

Die Gastronomie „High-Hills Stub’n“ im Tal wurde letzten Herbst ausgebaut.

MM: „Sie haben festgestellt, dass in den letzten Jahren immer weniger skiaffine Wiener unter 35 Jahren zum innerstädtischen Mini-Skigebiet kommen. Woran liegt das und was wollen Sie dagegen unternehmen?“Dolezal: „Einerseits ist im städtischen Bereich die Skimüdigkeit sehr groß, andererseits haben wir viele Migranten, die von ihrer Kultur her keinen direkten Zugang zum Schnee haben. Um diese müssen wir uns kümmern und den Zugang vereinfachen. Zu uns kommen inzwischen sogar Touristen, die Wien besuchen und im Zuge dessen auch einmal Skifahren ausprobieren wollen und Ausrüstung samt Skilehrer mieten – auf den High Hills. Auch diesbezüglich habe ich mir ein Package einfallen lassen: VIP-Skiing. Dabei werden die Leute vom Hotel mit der Limousine oder dem Taxi abgeholt, dann bei uns ausgerüstet und zwei bis drei Stunden von einem Skilehrer betreut. Anschließend wird ein Essen serviert und nach vier, fünf Stunden chauffiert die Limousine die Gäste wieder ins Hotel. Bei diesem Package peilen wir eine Kooperation mit einem Reisebüro an. Besonders arabische Gäste springen auf solche Angebote auf.“

Das Skigebiet „High Hills“ lebt die „I love Snow“-Philosophie ihres Gründers Martin Dolezal.

MM: „Können also auch ‚Kleine‘ aufzeigen, wenn sie zielgruppengerechte Qualität bieten und wie wichtig sind sie als ‚Breeder‘ für die Großen?“Dolezal: „Meine Meinung ist: der Tod des Skifahrens in Österreich kommt durch den Tod der Kleinskilifte in den Ortschaften zustande. Plötzlich können die Kinder nicht mehr so wie früher zu Fuß zum Lift gehen und das nächste Skigebiet ist bereits zu weit weg, um es ohne mobile Eltern erreichen zu können. Daher fehlt von der Basis her die große Menge an Skifahrern, auch am Land draußen. Natürlich bewirkt unser Kleinskigebiet eine Förderung des Skisports allgemein. Gerade in einer Stadt wie Wien, wo diese Aktivität immer mehr abnimmt, ist dieser Faktor unbezahlbar – nicht zuletzt auch wegen der regelmäßigen medialen Berichterstattung darüber. Das ist gelebtes ,I love Snow‘ im Endeffekt und es gibt meines Erachtens fast kein besseres Vorzeigeprojekt, wie zusätzlich der Skilauf für die ganze Branche gefördert werden kann, als die High Hills in Wien. Es wird sozusagen im ,Wasserkopf Österreichs‘ der Gusto aufs Skifahren hochgehalten und viele wechseln dann später vielleicht ins Zillertal. Umgekehrt würde der Strom in die Berge eines Tages abreißen, wenn die einheimische Bevölkerung mit dem Thema Skifahren und Schnee nichts mehr anfangen kann.“MM: „Die Zukunft der Branche hängt ja großteils vom Nachwuchs ab. Was muss man Ihrer Meinung nach tun, um Kinder und Jugendliche wieder mehr für den Wintersport zu begeistern und wie setzen Sie ihre Philosophie um?“Dolezal: „Man muss bei der Bewusstseinsbildung sehr früh beginnen, nicht erst bei den 12-Jährigen, sondern schon im Kindergartenalter. Wenn ich bis zum 12. Jahr nur höre, Schnee ist kalt, Schnee ist grauslich und gefährlich etc., dann werde ich die Kinder nicht zum Skifahren bringen. Das ist der Grundgedanke von ,I love Snow‘: Ich muss den Schnee selber positiv besetzen. Man sieht, was passiert, wenn man kleinen Kindern einen Schneehaufen vorsetzt – sie spielen sofort damit. Das ist bereits eine Abenteuer- und Erlebniswelt für die Kinder, ein Naturspielzeug. Und haben sie erst einmal Spaß gehabt mit Schnee, werden sie vermutlich auch irgendwann einmal zum Skifahren kommen. Und so gewinnt man auch Kinder mit Migrationshintergrund. Ich habe in China und Dubai in den Skihallen erlebt, wie positiv auch diese Kinder auf Schnee reagieren, obwohl sie kulturell eigentlich keinen Zugang hätten. Wir haben immerhin 35 % Migrationsanteil in Wien (!) und sollten diese Leute bewusst zum Schnee und in Folge zum Wintersport bringen.“

Eine 512 m lange Brandauer-Sommerrodelbahn aus dem Jahr 2005 erlaubt die Ganzjahresnutzung der Anlage.

MM: „Wie soll und kann sich Euer Ski- bzw. Naherholungsgebiet weiter entwickeln?“Dolezal: „Durch die 2005 eröffnete Sommerrodelbahn (System Brandauer) ist eine Ganzjahresnutzung für die Hohe Wand-Wiese erreicht worden, was für die Gesamtauslastung der Anlage unbedingt notwendig war. Als langfristige Vision schwebt mir vor, den eines Tages kaputten Schlepplift durch eine um 200 m längere Sesselbahn zu ersetzen. Dadurch verlängert sich zum einen die Piste, zum anderen könnte man oben eine Aussichtswarte errichten sowie einen Bike Park anlegen. Ebenso angedacht ist, den Kinderbereich neu zu platzieren und mit einer beschneibaren Plastik-Piste sowie Tubing zu ergänzen. Dann ist es nicht ausgeschlossen, dass Kinder z. B. am 3. November in Wien Ski fahren – was für eine Schlagzeile! Wo hat man das sonst noch in Europa?“

Ausgabe 1/2013

MM MAGAZIN
• Editorial
• Inhalt
TRENDS
• Meinung: Prof. Kurt Matzler: Nur Zufriedenheit erzeugen reicht nicht aus
• Ski amadé Akademie: Gästen helfen, mit der Natur etwas anfangen zu können
• feratel: Smart-TV auf Siegeszug im Tourismus
• ERSO-Test in Lech: Wie Maschinenschnee um 30 % länger hält
• 3D-Panoramakarte neu in Ski amadé
• RopeRunner realisierte größte Seil-Gleitfluganlage in den Alpen
• Unfallzahlen im Skisport rückläufig
• Snow & Alps: Skipässe leichter buchen
• ETB: Berggastronomie nicht nur Privaten überlassen
• ITS Sport & Fun präsentiert: Skischulcheck 2.0
• Con.os: Berggastronomie am Kitzsteinhorn
SKISERVICE & RENT
• MONTANA mit neuer Race Edge für den Rennschliff
• Wintersteiger feiert 60-jähriges Jubiläum mit Innovationsfeuerwerk
• Abfahrtsweltmeister nach Skitest überzeugt von CSA-Tuning
NEUE BAHNEN
• Leitner ropeways: Neue 10er Kabinenbahn auf den Hirschkogel
• Doppelmayr/Garaventa: Moderne 8 MGD macht Alpbachtal und Wildschönau zum „Ski-Juwel“
• Leitner ropeways: zwei Bahnen in Laax mit höchsten ökologischen Ansprüchen
• Doppelmayr/Garaventa: Top-Komfort für Familien in Lofer
• Garaventa: Neue 15er EUB Stöckalp-Melchsee-Frutt
• Borer/Sunkid: Familienzusammenführung in Elm
• CWA Constructions AG. Clevere Werbung auf Kabinen
• SIGMA: Erfolg in den Bergen und der Stadt
• Tanner GmbH feiert 10-jähriges Jubiläum

MARKETING & MANAGEMENT

• 93. MM-Interview: Martin Dolezal, GF High Hills Wien
• Vorschau TourismusForum der Alpenregionen
• Neues Online-Tool: Ski Resort-Finder
• Demografischer Wandel im Alpenraum
• Tourismusexperten: Skifahren neu inszenieren
• Europäischer Skiverband präsentiert: playgroundSNOW
• Oberösterreich unterstützt Kleinskiliftanlagen
• Vorschau Messe Prowinter

TECHNIK & WIRTSCHAFT

• DemacLenko: Modernisierungsschub am Piz Sella
• Spezielle SUFAG-Lanzen am Patscherkofel
• Bächler Snow im Appenzell
• Grischconsulta: Schneeanlagen als umweltfreundliche Stromerzeuger von morgen?
PISTENMANAGEMENT
• Fachexkursionen ARENA PistenManagement 2.0
• Kässbohrer: zweiter PistenBully 600 E+ für den Allgäu
• Kässbohrer: Zuverlässiger Partner bei Park-Events
• Prinoth: Optimierte Pistenpräparierung durch Ressourcenmanagement
• Vorschau Snowpark Melchsee-Frutt
FIRMEN NEWS
• WPK GmbH: Service und Know-how als Schlüssel zum Erfolg
• KRIWAN Industrie Elektronik: Strom- und kabellose Datenübertragung von Wind und Wetter
• Kärntner Saatbau: Standortgerechte Begrünung mit ReNatura ®
• SOFTwerk verspricht: We keep it running!

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