Die Ski Zürs AG am Arlberg erweitert heuer ihre Gazex-Anlage auf insgesamt 32 Zündrohre und 6 große Container sowie 7 Mini-Container. Der Ausbau sichert die Trassen der neuen Flexenbahn bzw. neuen Trittkopfbahn.

Die Ski Zürs AG setzt seit dem Jahr 2009 Gazex zur Lawinensicherung ein – zuvor gab es hier nur Sprengbahnen – 2013 folgte die erste Erweiterung und 2016/17 eine neuerliche Ausbaustufe um 19 Zündrohre. Was für dieses automatische Sprengsystem mit Propan/Sauerstoffgemisch spricht, beantwortete der Vorstandsvorsitzende Philipp Zangerl so: „Wir haben im Lauf der Jahre viel an Erfahrung im Umgang mit Gazex gewonnen und gesehen: wenn die Standorte richtig bestimmt sind,  dann funktioniert das absolut einwandfrei und ohne Rückstände, im Vergleich zu anderen Arten des Sprengens. Außerdem gibt es keine Blindgängerproblematik – sollte eine Störung auftreten, dann verflüchtigt sich das Gasgemisch in einer halben Stunde. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Betriebsmittelkosten pro Schuss und die Schussfolge von bis zu 30 Schuss pro Zündrohr. Das gewährleistet eine hervorragende Verfügbarkeit. Erwähnenswert ist weiters, dass die Standorte für die Container, wo sich ja das Nachfüllen abspielt, immer gut erreichbar und sicher sind.“ Andreas Föger, Verkaufsleitung Sicherheit und Outdoor bei MND, ergänzt: „Andere Systeme stehen im Abbruchbereich der Lawine, bei uns ist nur das Zündrohr im Abbruchbereich. Viele Containerstandorte sind zu Fuß erreichbar.“Ein nicht zu unterschätzender AufwandDie Philosophie in Zürs ist: Lieber öfter schießen und viele kleinere Lawinen auslösen, als zu lange warten. Die Auslösung geschieht über Funk. Die Lawinenkommission, in der auch alle Betriebsleiter drinnen sind, berät über die jeweilige Situation. Es sind einschlägige Aufzeichnungen seit 1982 vorhanden und man verfügt zusätzlich über ein gutes Prognosemodell.Der Aufwand, welcher pro Saison und Skitag zur Lawinensicherung betrieben wird, ist bei näherer Betrachtung höher als vermutet: „Bei den Gazex-Schüssen liegen wir derzeit bei 330 Stück für die Saison 2016/17, auf ca. 400 werden wir kommen – es war überdurchschnittlich viel notwendig. Der Verbrauch von Sprengstoff  liegt bei ca. zweieinhalb Tonnen; ca. 500 Sprengungen erfolgen mit Hilfe des Helikopters und nochmals 200 Sprengungen mit Hilfe der 3 Sprengseilbahnen, ca. 300 Handsprengungen werden von der Lawinenkommission durchgeführt! Insgesamt geschehen 1100 Sprengungen pro Winter, das sind bei ca. 140 Betriebstagen durchschnittlich  8 pro Tag“, verrät Zangerl.