Seilbahn Kahlenberg – ein modernes und nachhaltiges öffentliches Verkehrsmittel für alle Wienerinnen und Wiener
Das Projekt Seilbahn Kahlenberg ermöglicht eine umweltfreundliche Erschließung der Naherholungsgebiete Donauinsel Nord und Kahlenberg und bietet damit künftig – neben einer für den Standort Wien wichtigen Tourismusattraktion –ein modernes Mobilitätsangebot im urbanen Raum für alle Wienerinnen und Wiener.
Ein durchdachtes verkehrsplanerisches Konzept – und klimaneutral
Ausgehend von der Talstation an der U4 Heiligenstadt führt die Seilbahn Kahlenberg mit einer Gesamtstrecke von 5,7 Kilometern über die Donau in nur sechs Minuten Fahrzeit hin zur Station Donauinsel Nord, von dieser aus geht es nach Strebersdorf und schlussendlich hinauf zur Bergstation Kahlenberg.
Durch den direkten Anschluss an die U4 Heiligenstadt kann die Anfahrt mit dem eigenen PKW weitgehend vermieden werden. Floridsdorf bekommt einen direkten Anschluss an die U4-Station Heiligenstadt. Damit bringt das Projekt letztlich eine Verkehrsentlastung in Döbling und einen Lückenschluss in der Öffi-Anbindung der nördlichen Seite des Donauufers. In der Station Strebersdorf steht für Pendlerinnen und Pendler sowie Besucherinnen und Besucher von außerhalb künftig eine Park & Ride-Anlage mit 630 Stellplätzen in einem vollkommen begrünten Parkhaus sowie eine Bike & Ride-Station mit rd. 1.000 Bike-Boxen und E-Bike Ladestationen zur Verfügung.
Unabhängigen Gutachten zufolge ist mit der Seilbahn Kahlenberg eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs, sowie des jährlichen CO2-Ausstoßes hinauf auf den Kahlenberg, um bis zu 50 Prozent zu erwarten. Stattdessen geht es mit der Seilbahn in weniger als 20 Minuten von Heiligenstadt auf den Kahlenberg – und das komplett klimaneutral. Durch den geringen Flächenverbrauch und die Entsiegelung des Parkplatzes am Kahlenberg weist das Bauvorhaben sogar eine positive Entsiegelungsbilanz auf.
Der Projektbetreiber und die erforderlichen Auflagen
Hinter der Seilbahn Kahlenberg steht die österreichische Genial Tourismus- und Projektentwicklungs-GmbH, die sich im Eigentum der Erbauer der beliebten Erlebniswelt Kahlenberg (u. a. Waldseilpark, 3D Bogensportparcours) befindet, denen die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs auf den Kahlenberg ein großes Anliegen ist. Die Errichtungskosten werden rund 70 Mio. Euro betragen. Umgesetzt wird das Projekt von einem der weltweit größten Seilbahnproduzenten, der LEITNER AG aus Südtirol, Generalplaner der Seilbahn Kahlenberg ist das renommierte Architekturbüro WGA ZT GmbH aus Wien.
Die im März 2022 erteilte Konzession für die Realisierung des Projekts basiert auf einer umfassenden Prüfung und Interessensabwägung, für die seitens des BVwG insgesamt 14 unabhängige Gutachten eingeholt wurden. Insbesondere aufgrund der Verringerung des Verkehrsaufkommens, des verbesserten Zugangs zu Naherholungsgebieten und der positiven wirtschaftlichen Effekte für den Wiener Tourismus wurde dem Vorhaben beschieden, im öffentlichen Interesse zu liegen.
Auch mögliche Bedenken wurden dabei ausführlich geprüft. So wurde im Zuge der BVwG-Gutachten u. a. festgestellt, dass das Projekt mit keiner Bedrohung von Tieren, Pflanzen oder Wasser verbunden ist. Weiters wurde im Rahmen des Konzessionsverfahrens seitens des UNESCO-Lehrstuhls „Kulturelles Erbe und Tourismus“ festgestellt, dass keine Sichtachsen des Welterbes betroffen sind und festgehalten, dass die Fahrt über die Donau und der damit einhergehende Rundumblick sicher etwas Einzigartiges für Wien sein wird.
Die Projektplanung und baulichen Maßnahmen samt Entsiegelung
Der Aufbau der Anlage ist durch ihre modulare Bauweise nicht nur schnell, in einer geplanten Bauzeit von ca. zehn Monaten, möglich – sondern auch mit nur äußerst geringen Eingriffen in die Natur verbunden. Denn die Stationen der Seilbahn Kahlenberg sowie der Großteil der Stützen werden vorwiegend auf bereits versiegelten Flächen gebaut. Lediglich drei Stützen werden im Nutzwaldgebiet des Kahlenbergs errichtet und benötigen jeweils nur eine Fläche von 2 x 4 Metern. Die Kern- bzw. Schutzzone des Biosphärenparks (unterhalb des Leopoldsbergs) bleibt komplett unberührt. Im Zuge der Bauarbeiten sind keinerlei Baustraßen nötig und es müssen auch keine Bäume für Rettungsschneisen entlang des Bahnverlaufs gefällt werden. Die Stützen wie auch die Stationsgebäude der Seilbahn werden durchgehend dezent in das Landschaftsbild integriert.
In der gesamten Projektplanung wurde vom Projektbetreiber gezielt darauf geachtet, dass Anrainerinnen und Anrainer nicht von der Seilbahn beeinträchtigt werden. Insbesondere wurde die Trasse so gewählt, dass sie keine bewohnten Liegenschaften quert. Neben den Jedleseer Kleingärten verläuft die Strecke der Seilbahn hinter der bereits bestehenden Lärmschutzwand, und zum Kahlenberg hinauf in großer Höhe unterhalb des Leopoldsberges neben dem Kahlenberger Dorf vorbei. So sind auch hier keinerlei Beeinträchtigungen der Privatsphären der Anrainerinnen und Anrainer gegeben. Die Projekteinwände seitens der Anrainerinnen und Anrainer aus dem Kahlenberger Dorf wurden bereits in der frühen Planungsphase berücksichtigt, die einst angedachte Station nahe des Kahlenberger Dorfs wird daher nicht realisiert.
Letztlich ist das Projekt Seilbahn Kahlenberg mit dem auf der Bergstation geplanten Rückbau des bisherigen riesigen Parkplatzes samt entsprechender Entsiegelung und Begrünung auch ein Landschaftsprojekt. Dieser ökologische Aspekt des Projekts soll mit dem in die Bergstation integrierten Biosphären-Informations- und Erlebniscenter noch verstärkt werden.
Modernste Technik wird zum Erlebnis
Die 115 modernst konzipierten Zehn-Personen-Kabinen verfügen über ein Infotainmentsystem, Videoüberwachung und eine Gegensprechanlage zur Station. Und sie bieten genügend Platz für Kinderwägen, Räder und Rollstühle und ermöglichen somit auch einen barrierefreien, schnellen und umweltfreundlichen Weg für Erholungssuchende auf die nördliche Donauinsel.
Letztlich bietet die Seilbahn Kahlenberg künftig einen atemberaubenden Panoramablick. Über dem Biosphärenpark Wienerwald schwebend, unterhalb der Kirche des Leopoldsberges, können die Fahrgäste einen Ausblick auf Wien – bei guter Sicht sogar bis zum Schneeberg und nach Bratislava erleben.
Zahlreiche internationale Erfolgsprojekte, wie in London, Sarajewo, Koblenz, Barcelona, Ankara, Singapur, Moskau und viele mehr, belegen die Vorteile urbaner Seilbahnen als umweltfreundliches, verkehrsreduzierendes Verkehrsmittel. Mit der Seilbahn Kahlenberg kann künftig auch die Weltstadt Wien diese moderne nachhaltige Mobilitätsform bieten.
Infos: www.seilbahn-kahlenberg.at