Die Tagung der Salzburger Seilbahner im Porschecenter in Zell am See war dieses Jahr mit einer Reihe von brisanten Themen gespickt. Branchensprecher Dr. Erich Egger freute sich, berichten zu können, dass man in Salzburg mit 12,4 Millionen Ersteintritten fast wieder das Niveau des Winters 2028/19, also vor Corona, erreicht hat.
Allerdings trübt diese positive Stimmung die Tatsache, dass man mit einer starken Abhängigkeit bei der Energieversorgung, der hohen Inflation und den daraus resultierenden hohen Preisen zu kämpfen hat. Treibstoffpreise und Finanzierungspreise gingen durch die Decke.
Die öffentliche Diskussion in den Medien über den „Energiefresser“ Seilbahnbranche sieht Dr. Egger als Tourismusbashing der Sonderklasse. Erst die Studie des Bundes-Umweltamtes, die das Wissen über den im Verhältnis zur übrigen Wirtschaft geringen Energieverbrauch der Seilbahnen zurechtrückte, führte zu einer etwas faktenbasierten Diskussion.
Aber gerade die Strompreise machen Branche nun Sorge. Nach Auslaufen der bisherigen Verträge mit der Salzburg AG rechnet man künftig mit 2,5 fachen Kosten, Arbeitsstromkosten haben sich sogar vervierfacht.
Hilfe leisten hier die enormen Bemühungen der Branche um Nachhaltigkeit, was schon seit geraumer Zeit zur Eigenerzeugung von erneuerbarer Energie führt. Eine lesenswerte Studie des Fachverbandes belegt das in eindrucksvoller Weise.
Öffentlich werden auch die Preise der Liftpässe verstärkt diskutiert. Dr. Egger wies darauf hin, dass sich die Rahmenbedingungen geändert haben und damit Anpassungen, die nötig waren, immer noch ein gutes Preis/Leistungs Verhältnis vorzeigen. Als abschreckendes Beispiel mag hier der Tageskartenpreis von Aspen/Colorado von 244 USD dienen.
Zu einer lebhaften Diskussion mit dem Vertreter der Landesregierung, LHStv. Mag. Stefan Schnöll führten zwei Themen. Zum einen kritisierte Dr. Egger die unverhältnismäßig langen Behördenverfahren, die vor allen Dingen auf die Haltung gegenüber Seilbahnen der Landes Umweltanstalt zurückzuführen sei. LHStv. gestand ein, dass die LUA mit zu großen Freiheiten ausgestattet sei und die derzeitige Koalition sich bemühen werde, hier Korrekturen vorzunehmen.
Allergrößte Sorge macht sich die Seilbahnbranche Innergebirg über die derzeitige Verkehrssituation. Nicht nur dass die Autobahnbaustelle enorm schädlich für den Wirtschaftsstandort ist, kämpft man derzeit auch mit dem Übermaß an weiteren Baustellen auf den Verkehrsverbindungen in Gebirge.
LHStv. Schnöll versprach auch hier seine Bemühungen um Verbesserungen und Abschwächung der Belastungen. „Wir wurden selbst überrumpelt, da die Berechnungen der ASFINAG auf falschen Voraussetzungen beruhten!“ Der Zug scheint zwar für dieses Jahr abgefahren, aber man wird die Verhandlungen in Zukunft intensiv weiter führen.
Leo Bauernberger stellte den Salzburger Seilbahnern das Werbekonzept der SalzburgLandTourismus detailliert vor und Cornel Grundner berichtete über die Erfolge der Sommerbergbahnen.
Dieses und viel mehr zur Seilbahntagung wird der MOUNTAIN MANAGER in seiner Dezemberausgabe ausführlich berichten.