Auf der Tiroler Seilbahntagung am 9. Oktober in Igls übergab Franz Hörl nach 15 Jahren die Obmannschaft der Tiroler Fachgruppe der Seilbahnen in jüngere Hände: Der 43-jährige Mag. Reinhard Klier, Vorstand der Wintersport Tirol AG (Stubaier Gletscherbahn und Intersport Okay), nahm die große Herausforderung an.

Das Wirken Franz Hörls als „unermüdlichen Obmann“ würdigten auf der Seilbahntagung etliche Wegbegleiter sowie die zahlreich anwesenden Vertreter der Politik bzw. Verwaltung. Auch Nachfolger Mag. Reinhard Klier hielt eine kurze Laudatio, in welcher er die unerschütterliche Arbeit Hörls für die Interessen der Seilbahnen reflektierte. Typisch für ihn seien zähe Verhandlungen und viel Überzeugungsarbeit gewesen,  wenn z. B. „in regelmäßiger Folge neue Gesetze, Verordnungen, Normen und Protokolle erarbeitet wurden, die mitunter von der Praxis der Seilbahnmaterie weit entfernt sind. Hörl dabei auch öfters mediale Tiefschläge einstecken müssen.

In seiner Antrittsrede gab Mag. Klier auch einen Ausblick auf die Herausforderungen und Ziele der Tiroler Skigebiete. Der neue Obmann strich die Bedeutung der Seilbahnbranche in Tirol mit knapp 5.000 Mitarbeitenden und 50.000 Beschäftigten im Tourismus heraus. Allerdings habe sich die Seilbahnwirtschaft in den letzten Jahren mit heftiger und zum Teil unsachlicher Kritik konfrontiert gesehen. Die Branche nehme zwar zweifellos den Klimawandel sehr ernst, aber nicht immer sei ein ehrlicher und objektiver Umgang mit Fakten und Studienergebnissen von Seiten der Medien bzw. in der öffentlichen Debatte erkennbar. Etwa beziehe die Tiroler Seilbahnwirtschaft, ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, wodurch der Betrieb der Seilbahnen und Beschneiungsanlagen nahezu CO2-neutral erfolgt. Auch beim Thema Wasser werde durch das Sammeln der Schneeschmelze in Speichersee ein natürliches Kreislaufsystem realisiert. Zur immer wiederkehrenden Kritik am Gletscherskilauf meinte Klier, dass es in Tirol 320 Gletscher gebe und davon aber nur zwölf teilweise erschlossen seien! Dies werde in der fehlgeleiteten öffentlichen Diskussion außer Acht gelassen. Genauso beim Thema CO2-Reduktion. „Wenn man eine ehrliche Diskussion über eine CO2-Reduktion im Tourismus führen will, dann ist die Anreisedistanz und -art der entscheidende Faktor. Dabei ist es egal, ob man auf Skiurlaub, Strandurlaub, Kulturreise oder zu einem Kongress unterwegs ist. Unsere Aufgabe ist es, attraktive CO2-reduzierte Anreisemöglichkeiten anzubieten, um einen Wandel im Mobilitätsverhalten zu erreichen“.

In Hinblick auf die Zukunft zeigte sich Klier überzeugt, dass der Wintersport auch in den kommenden Jahrzehnten stattfinden wird. Zudem werde das Sommerangebot der Seilbahnen laufend erweitert. Es sei seiner Meinung nach auf jeden Fall in Tirol möglich, eine gute Balance zwischen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum zu finden.

Franz Hörl bleibt übrigens weiterhin Bundesobmann der österreichischen Seilbahnwirtschaft und vertritt die Branche im Nationalrat.

Ein detaillierter Bericht zur Tiroler Seilbahntagung folgt in der nächsten MM-Ausgabe.