Einen visionären Schritt gehen jetzt die Planai-Hochwurzen-Bahnen. Als eines der ersten Seilbahnunternehmen österreichweit setzt man hier auf den großflächigen Einsatz von organischem Treibstoff. Ab Jänner 2024 werden alle Pistengeräte auf der Planai, Hochwurzen und am Galsterberg, die gesamte neue Firmenfahrzeugflotte des Unternehmens sowie geeignete Fahrzeuge aus der Planai Busflotte auf den Betrieb mit dem „HVO100“-Treibstoff umgestellt.

„Im letzten Winter hatten wir zu Testzwecken in unserer Pistengeräteflotte zwei baugleiche Modelle im Einsatz. Eines wurde mit herkömmlichem Diesel betrieben, eines mit palmölfreiem HVO100-Treibstoff. Die Ergebnisse waren sensationell: Der Emissionsausstoß, wie etwa CO2, konnte im Vergleich zum Einsatz von herkömmlichem Diesel um rund 90 % reduziert werden, ohne dabei an Effektivität zu verlieren“, so Planai-Geschäftsführer Dir. Georg Bliem. Gestützt wird diese Aussage durch eine Studie der Thomas Klein Consulting GmbH, welche diesen Härtetest auf der Planai wissenschaftlich begleitet hat.

Wissenschaftlicher Praxistest liefert bemerkenswerte Ergebnisse

Im Zeitraum vom 7. Dezember 2022 bis zum 17. April 2023 wurde eine Analyse zum Einsatz von Diesel und HVO100 als Kraftstoff für Pistenraupen durchgeführt. Zur präzisen Datenerfassung wurden zwei Pistenraupen desselben Prinoth-Typs mit einer speziellen Software überwacht. Dabei wurden sowohl monatliche als auch tägliche Durchschnittswerte sowie Gesamtmengen berechnet und präsentiert.

Zusammengefasst ergab die Untersuchung, dass die Leistung der Pistenraupen durch den Wechsel von Diesel auf HVO100 kaum beeinflusst wurde. Für eine vergleichbare Leistung war sogar eine geringere Menge HVO100 im Vergleich zu Diesel erforderlich. Dies zeigte sich bei nahezu allen betrachteten Parametern, mit Ausnahme des Kraftstoffverbrauchs in Leerlaufphasen oder bei ausgeschalteter Fräse.

Besonders erfreulich waren die ökologischen Resultate: HVO100 als Hauptkraftstoff senkte die Treibhausgasemissionen – einschließlich direkter als auch indirekter Emissionen – um fast 90 %. Auch ökonomisch betrachtet ist der Umstieg von Diesel auf HVO100 darstellbar. „Trotz der Mehrkosten durch den Einsatz von HVO steht die Umstellung auf allen unseren Skibergen auf jeden Fall dafür. Einerseits ist dies ein sehr wichtiger Schritt in Bezug auf Nachhaltigkeit, andererseits ist aber auch der Mehrwert für die Reputation der Planai-Hochwurzen-Bahnen enorm wichtig“, ergänzt Planai-Geschäftsführer Dir. Georg Bliem. Darüber hinaus entstehen durch die Umstellung der Fahrzeuge keine zusätzlichen Service- oder Wartungskosten, und der Verbrauch des Zusatzes AdBlue konnte durch die Verwendung von HVO100 um etwa 8 – 10 % gesenkt werden.

Dr. Thomas Klein merkt an, dass – im Vergleich zu Laborbedingungen – die Planung und Durchführung einer Feldstudie über eine gesamte Saison unter Einbeziehung aller Akteure entlang der Lieferkette (vom Motorenhersteller über den Pistengerätehersteller bis zum Kraftstofflieferanten) eine immense Herausforderung darstellte. Dennoch führte dies letztendlich zu realen, nachvollziehbaren und nachhaltigen Ergebnissen. Die reibungslose Feldstudie wurde durch die Zusammenarbeit der Akteure der gesamten Lieferkette, der MitarbeiterInnen der Planai-Hochwurzen-Bahnen und der wissenschaftlichen Unterstützung von Prof. Johannes Khinast von der TU Graz ermöglicht. Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt für den nachhaltigeren Einsatz von Pistengeräten dar und brachte auch neuartige Erkenntnisse.

„Mit der Umstellung auf den fossilfreien Dieselkraftstoff HVO100 setzen die Planai-Hochwurzen-Bahnen einen neuen Maßstab und bauen ihre Rolle als Vorzeigeunternehmen im Bereich Umwelt, ökologische Nachhaltigkeit und Energie im österreichischen Tourismus weiter aus. Nachhaltiger Tourismus ist uns im Grünen Herzen Österreichs ein besonderes Anliegen und ich bin davon überzeugt, dass diese Investition Vorbildwirkung für andere Betriebe entfalten wird“, so Tourismuslandesrätin Eibinger-Mied.

ISO-Zertifizierungen für höchste Standards in Umwelt- und Qualitätspolitik

Bereits in den letzten Jahren wurden bei den Planai-Hochwurzen-Bahnen vielfältige Energie-Optimierungsmaßnahmen umgesetzt. Beispiele dafür sind das ressourcenschonende Schneemanagement oder die Implementierung von Photovoltaik-Anlagen. Als eines der ersten Seilbahnunternehmen Österreichs wurden den Planai-Hochwurzen-Bahnen Ende Oktober 2023 die international anerkannten ISO-Zertifizierungen 14001 für Umweltmanagement sowie 9001 für Qualitätsmanagement verliehen. Diese unterstreichen das Engagement des Unternehmens für höchste Standards in ihrer Umwelt- und Qualitätspolitik.