Die Mitgliedstaaten der UN Welttourismusorganisation einigen sich erstmals auf einen weltweiten statistischen Rahmen für die Messung von Nachhaltigkeit im Tourismus. Österreich ist mit dem Ko-Vorsitz durch Peter Laimer von der Statistik Austria prominent vertreten.

„In Österreich nehmen wir die Messung von Nachhaltigkeit im Tourismus sehr ernst. Im ‚Plan T – Masterplan für Tourismus‘ haben wir dazu eine Reihe innovativer Indikatoren festgehalten, darunter der Anteil erneuerbarer Energieträger, der Energiemix in Gastronomie/Hotellerie und die Tourismusakzeptanz der Bevölkerung. Umso mehr freut es mich, dass das Statistikkomitee der UNWTO unter Ko-Vorsitz von Österreich vertreten durch Peter Laimer von der Statistik Austria dieses statistische Rahmenwerk jetzt finalisiert hat. Es wird uns in Zukunft erleichtern, auch international vergleichbare Daten zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus zu erheben. Das fördert den Wettbewerb in eine nachhaltige Richtung und ermöglicht evidenzbasierte Initiativen und Maßnahmen“, so Staatssekretärin für Tourismus Susanne Kraus-Winkler.

Der statistische Rahmen schließt eine kritische Lücke, indem er international vereinbarte Leitlinien für die Erhebung und Auswertung von Nachhaltigkeitsdaten im Tourismus auf nationaler und regionaler Ebene bereitstellt. „Harmonisierte und verlässliche Statistiken sind sowohl für Regierungen, Behörden und Unternehmen, als auch Bürgerinnen und Bürger wichtig, um Benchmarks zu setzen, Fortschritte aufzuzeigen und um sicherzustellen, dass Maßnahmen evidenzbasiert gestaltet werden und auch tatsächlich zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen“, so der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas.

Der neue statistische Rahmen zeigt erstmals in international akkordierter Weise auf, wie alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit besser erfasst werden können: ökonomische Aspekte können z.B. durch Besucherströme, Ausgaben der Gäste, die wirtschaftliche Leistung von Betrieben, das Anlagevermögen oder das Beschäftigungspotential gemessen werden; ökologische Aspekte können beispielsweise anhand des direkten Verbrauchs von Wasser und Energie, der Landnutzung und weitere Auswirkungen touristischer Aktivitäten auf die Umwelt wie Biodiversität, Treibhausgasemissionen, Abfall dargestellt werden. In der sozialen Dimension geht es vor allem um die gesellschaftlichen Aspekte des Tourismus wie die Auswirkungen des Tourismus auf die Bevölkerung, das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Gastgeberinnen und Gastgeber und die Zufriedenheit der Gäste.

In einem nächsten Schritt wird im Jahr 2024 das Dokument der Statistikkommission der Vereinten Nationen zur Annahme vorgelegt, um dann als dritter weltweiter statistischer Standard für den Tourismus – nach den internationalen Empfehlungen für Tourismusstatistik und dem Tourismussatellitenkonto – mit universeller Anwendbarkeit für alle Länder und Stakeholder zu gelten.