PACT und AMX bringen den iCQT auf den Markt.

 

Die bislang angewendeten Covid-Tests sind speziell für Zugänge bei Bergbahnen, Hotels, Events oder Sportstätten entweder zu ungenau, zu zeitaufwändig oder zu kostenintensiv. Nun bringen die Firmen PACT Group Innsbruck und AMX Linz in Kooperation den interaktiven „iCQT“ Quicktest auf den Markt, der in 20 Sekunden um 7 Cent eine 88 % Trefferquote liefert.

DI Meinhard Schwaiger von AMX suchte bereits im April nach Lösungen für einen neuen, sehr zuverlässigen aber sofort ergebnisverfügbaren und automatisierbaren praxistauglichen Covid-Test, der einen weitgehend reibungslosen Betrieb für Bergbahnen, Hotels oder Events aller Art ermöglichen kann. Denn alle bisher angewendeten Varianten hatten irgendeinen Nachteil.

Da wären einmal die Fiebermessungen, wie sie bereits zu Beginn der Krise z. B. bei Flughäfen etc. eingesetzt wurden. Diese bringen insofern wenig, da nur 40 % der Menschen mit Fieber auf diesen Infekt reagieren. Die anderen 60 % fallen sozusagen durch den Rost…Davon abgesehen, müsste man erst einmal die tatsächliche Körperkerntemperatur erfassen. Diese lässt sich mit Gewissheit jedoch nur bei den Tränenkanälen der Augen und bei geöffnetem Mund unterhalb der Zunge feststellen. Wärmebildkameras erfassen allerdings nur pauschal die Gesichter, wobei aber die Temperatur von Stirn und Wange von der Umgebung beeinflusst ist. Außerdem werden mehrere Personen gleichzeitig erfasst, was das Herausfiltern eines Infizierten weiter erschwert.

 

Daher verfolgte DI Meinhard Schwaiger, Geschäftsführer von AMX (Automation Technologies) und Patentanmelder, einen anderen Ansatz. „Wir haben eine Stele designt, welche der Testperson via Animation eine Einschulung gibt, wie sie das Gesicht zur Kamera ausrichten muss bzw. näher kommen soll, damit die Tränenkanäle erfasst werden können. Dann wird um Öffnung des Mundes und Hochstrecken der Zunge gebeten. Hierauf wird über einen mathematischen Algorithmus herausgefunden, ob die Messung wirklich korrekt war.

Und trotzdem ist auch auf diese Weise erst ein Erkennungspotenzial von    40 % damit möglich. Daher galt es, auch andere Symptome zu berücksichtigen. Laut jüngeren wissenschaftlichen Untersuchungen stellte sich vor allem das olfaktorische Symptom, also der Geschmacks- und Geruchsverlust, mit 82 % als sehr signifikant heraus. Daher haben wir zusätzlich einen zweiten Test eingeführt, der auf den Geruchssinn abzielt“, erklärt Schwaiger.

 

Dazu wird seitlich an der Station ein Papierstreifen   (1,5 cm x 15 cm)   ausgegeben, auf dem zuvor vom Apparat ein Geruchstropfen nach dem Zufallsprinzip aus 6 bis 9 unterscheidbaren Duftstoffen aufgebracht wurde. Die Testperson wird nun aufgefordert, das richtige der auf dem Bildschirm eingeblendeten Symbole anzuklicken. Die Kombination beider Tests ergibt schließlich eine Trefferquote bis zu 88 % – und das nach nur ca. 20 Sekunden.

 

Weitere Vorteile dieser Methode

Abgesehen davon, dass andere Testmethoden mit dem Ergebnis einige Tage oder neuere Varianten auch nur ca. 6 Stunden auf sich warten lassen – was einen unmittelbaren Zutritt für Seilbahnen oder Hotels unmöglich macht (wer soll da wo warten?) – bietet der iCQT Test noch einige andere Vorteile:

+ kein medizinisches Personal wird benötigt

+ kein Transport von Proben

+ umweltschonend, weil kein Plastikmüll anfällt

+ inklusive Besucherdatenerfassung

+ extrem günstig (ca. 7 Cent/Probe)

 

Problemlos oft wiederholbar

Die PCR-Tests brauchen hingegen medizinisches Fachpersonal, produzieren Plastikmüll und verursachen empfindliche Kosten. Der neue 20 Minuten Schnelltest, wie er kürzlich an der Wirtschaftsuni Wien durchgeführt wurde, verursachte Kosten von 25 – 50 Euro pro Person. Bei einer Vorlesung kamen da 70.000 Euro zusammen. Das macht man nicht jeden Tag…

Hingegen lässt sich der iCQT Test problemlos oft wiederholen, wodurch man dem sogenannten „Goldstandard“ der Labortests von 98 % Trefferquote im Endeffekt dann recht nahe kommt.

 

Abwicklung in der Praxis

Die Umsetzung in der Praxis würde dann so aussehen, dass eine Bergbahn beim Hauptzugang dem Ticketbereich vorgelagert möglichst mehrere iCQT Stationen aufstellt, um auch in Stoßzeiten keine langen Warteschlangen zu erzeugen. Leute, die den Test positiv absolvieren, sind dann z. B. berechtigt, diese Arena zu betreten und ein Ticket zu lösen oder z. B. bei Wochenkarte die Zutrittsschranken zu passieren.

Im Hotel kann man die Station vor dem Eingang platzieren und ankommende Gäste testen lassen. Dies empfiehlt sich auch jeweils abends, wenn ein Gast in sein Hotel zurückkehren möchte.

Der nächste Schritt in der Markteinführung von iCQT sieht vor, dass das innovative Testprodukt etwa Ende Oktober auf Testanlagen mit ausgewählten Testpartnern – darunter auch eine medizinische Einrichtung – laufen wird. Als Vertriebspartner fungiert wie o. e. die PACT Group Innsbruck mit Geschäftsführer DI (FH) Florian Danner, die üblicherweise Ladeneinrichtungen   sowie Kunden-Interaktionsanwendungen für Shops und ShoppingCenter entwickelt, produziert und weltweit installiert.

Auf jeden Fall wird das Produkt dazu beitragen können, die vorherrschende Unsicherheit in vielen Branchen – allen voran Tourismus, Sport und Events – ein gutes Stück herauszunehmen. Letztlich kann nur so eine weitere wirtschaftliche Talfahrt entschärft werden. Denn die aus Angst bzw. Unsicherheit hervorgerufene Zurückhaltung bringt bekanntlich alle Kreisläufe zum Erliegen.