Bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Vitalpin und der Handelskammer Bozen wurde darüber diskutiert wie der Wintertourismus in Zeiten des Klimawandels so ressourcenschonend wie möglich gestaltet werden kann, ohne den in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten Wohlstand zu gefährden. Man war sich einig, dass dies nur durch das Miteinander aller Akteure und mit Rücksicht auf ökonomische, ökologische und soziale Verträglichkeit des Wintertourismus gelingen kann.

 Tourismusexpert:innen aus Südtirol und Österreich diskutierten in Bozen zum Thema „Wintertourismus zwischen Mensch, Natur und Wirtschaft“. Im Fokus stand das Spannungsfeld zwischen Wintertourismus und Klimawandel. Hier sei es wichtig, so ressourcenschonend wie möglich zu agieren, unter der Berücksichtigung, dass der Tourismus bis heute als Garant für den Erhalt des ländlichen Raums gesorgt habe.

„Es gilt neben der ökonomischen Seite auch die soziale Verträglichkeit zu garantieren“

Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen rief dazu auf die einheimische Bevölkerung in dieser Debatte nicht zu vergessen: „Der Wintertourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft im Alpenraum und durch direkte und indirekte Effekte ein bedeutender Motor für unseren Wohlstand. Dabei gilt es, neben der ökonomischen Seite die soziale Verträglichkeit des Wintertourismus und damit die Lebensqualität der hier lebenden Bevölkerung zu garantieren.“

„Skitourismus ist zu einem herausfordernden Geschäft geworden“

Harald Pechlaner, Leiter des Center for Advanced Studies von Eurac Research und Professor für Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, erklärte: „In den entwickelten europäischen Kernmärkten ist der Skitourismus zu einem herausfordernden Geschäft geworden. Stagnation bzw. ein Rückgang der Nutzerinnen und Nutzer, ökologische Fragen, Preissensibilität und Alternativangebote verschärfen den Wettbewerb und machen eine Neuorientierung notwendig.“

Im Rahmen der Veranstaltung wurden zudem aktuelle Herausforderungen wie Verkehr, Mitarbeitermangel und steigende Ressourcenpreise, die durch den Gesellschafts- und Klimawandel entstehen, aufgezeigt. Theresa Haid, Geschäftsführerin von Vitalpin, plädiert für eine sachlich geführte, öffentliche Diskussion, die auf soliden Fakten basiert und die ganzheitliche Betrachtung zulässt: „Dabei werden wir nicht trennen, was von jeher miteinander verbunden ist: der Mensch, die Wirtschaft als seine Lebensgrundlage und die Alpen als sein Lebensraum. Wir sind davon überzeugt, dass es verantwortungsvolle Wege zwischen Naturschutz- und Entwicklungsinteressen gibt.“

Abgerundet wurde das Event von einer Podiumsdiskussion mit Antonia Egger (Landesbäuerin), Theresa Haid (Vitalpin), Madeleine Rohrer (Dachverband für Natur- und Umweltschutz), Helmut Sartori (Verband der Seilbahnunternehmer Südtirols) und Michael Oberhofer (Brandnamic).

 

Vitalpin ist eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte, unpolitische und international agierende Organisation mit Mitgliedern im gesamten deutschsprachigen Alpenraum. Die Dachorganisation vereint eine Million Menschen und Unternehmen in den Alpen, die von und mit dem Tourismus leben und von einem funktionierenden Tourismus abhängig sind. Vitalpin baut Brücken in eine Zukunft, in der Mensch, Wirtschaft und Natur im Gleichgewicht zueinanderstehen. Dabei vertritt Vitalpin Interessen, schafft Klarheit bei kontroversen Themen und stärkt das Bewusstsein für den Stellenwert des Tourismus in den Alpen.