Seit mehr als 10 Jahren ist in Koblenz die Rheinseilbahn in Betrieb. Sie erfreut sich sowohl bei Einheimischen als auch Gästen großer Beliebtheit.

2011 fand in Koblenz die Bundesgartenschau statt. Bei den Vorbereitungs- und Planungsarbeiten stand man vor der Frage, wie die Kernbereiche der Veranstaltung, die sich auf der linken Rheinseite und dem Ehrenbreitstein befanden, am besten zu verbinden wären. Die Entscheidung zwischen Bus und Seilbahn fiel 2008 zugunsten einer Seilbahn, der Auftrag ging an DOPPELMAYR/GARAVENTA. Gebaut wurde ab April 2009, fertig war die erste 3S-Bahn Deutschlands Mitte 2010. Als Betreiber fungiert die Skyglide Event Deutschland GmbH aus Lindau/Bodensee.

Die Seilbahn, die das „Deutsche Eck“, am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, mit dem Plateau der Festung Ehrenbreitstein verbindet, erfreut sich großer Beliebtheit. Das bestätigen die Ergebnisse einer Bürgerumfrage zum Thema „Leben in Koblenz – Koblenzer Bürgerpanel 2021“. In dieser Umfrage sprachen sich nahezu 100% der Befragten für einen Weiterbetrieb der Koblenzer Seilbahn aus. 95 % der Befragten sehen die Seilbahn als „wichtige touristische Attraktion“, für 86 % ist sie „ein Alleinstellungsmerkmal für Koblenz“. 84 % der Befragten sprechen sich außerdem dafür aus, die Seilbahn „in den öffentlichen Nahverkehr zu integrieren“.

Erste 3S-Bahn Deutschlands

Die Rheinseil- oder BUGA-Bahn hat eine Beförderungskapazität von 7.600 Personen pro Stunde (3.800 Personen pro Stunde und Richtung) und ist damit die leistungsfähigste Luftseilbahn ihrer Art weltweit. Die Baukosten betrugen rund 12 Mio. Euro.

Die Talstation wurde am „Deutschen Eck“, am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, direkt am Konrad-Adenauer-Ufer, platziert. Die Bergstation wurde auf dem Plateau der Festung Ehrenbreitstein gebaut. Die Länge der Bahn beträgt 890 m, der Höhenunterschied 112 m. Das freie Spannfeld über dem Rhein hat eine Länge von 850 m, wobei die Kabinen bis zu 40 m über dem Rhein geführt werden. Die Fahrtdauer beträgt etwas mehr als 3 Minuten, die Geschwindigkeit 4,5 m/s (16 km/h). Angetrieben wird die Bahn durch einen Elektromotor.

Die 18 Kabinen, die von der Schweizer Firma CWA gebaut wurden, bieten jeweils 35 Personen bequem Platz. Sie wurden rollstuhl- und behindertengerecht ausgeführt und bieten zudem genügend Raum für Fahrräder. Die Kabine Nr. 17 verfügt über einen Glasboden, der den Blick auf die darunterliegende Landschaft frei gibt.