Auf der“Alpitec China“ treffen vom 23. bis 25. Februar 2011 Angebot und Nachfrage im Bereich der Berg- und Wintertechnologien aufeinander. Ziel der Messe Bozen ist, es neben Veranstaltungen im eigenen Gelände auch Messen dort hin zu bringen, wo sie einen Markt haben. Branchengrößen aus dem zentraleuropäischen Raum, darunter auch Südtiroler Unternehmen, sind seit einigen Jahren auf dem chinesischen Markt tätig. Ihr Messeauftritt trägt erste Früchte.

Dank eines auf der „Alpitec“ in Bozen geknüpften Kontakts hatte der Ex-Skirennläufer und Unternehmer Erwin Stricker mit der Autonomen Uiguren-Region Xinjiang einen Vertrag für Wintertechnologie unterzeichnet. Um die Unruhen in dem Gebiet mit rund 30 Millionen Einwohnern und vierzehn Sprachminderheiten unter Kontrolle zu bekommen, hat die Zentralregierung beschlossen, in den nächsten Jahren rund 70 Milliarden Euro in den wirtschaftlichen Aufbau zu investieren. China hat abgesehen von der Größe des Landes geografische Ähnlichkeiten mit Südtirol, und im Altai-Gebirge in Hinterasien, von wo aus laut Fachleuten Indogermanen vor über 8.000 Jahren auf ihrer Wanderung den Skilauf über Mitteleuropa nach Skandinavien brachten, soll das größte Skigebiet Chinas entstehen. In Nordchina wurden nach der Ausrufung der Volksrepublik China im Jahr 1949 einige staatliche Skigebiete gebaut, die ausschließlich von professionellen Athleten zu Trainingszwecken genutzt wurden. Skifahren als Massensport und private Skigebiete gibt es erst seit 1996. Der Skisport zieht in China vor allem junge Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahre in den Bann; dies ist genau die Altersgruppe mit der höchsten Kaufkraft in China, wie vom Marktforschungsinstitut McKinsey&Company durchgeführte Studie besagt. Demnach sind wohlhabende Konsumenten in China durchschnittlich 20 Jahre jünger als wohlhabende Konsumenten in den USA und Japan. Urlaub war für Chinesen jahrzehntelang ein Fremdwort. Erst seit 1999 erlaubt der Staatsrat jedem Werktätigen an drei festgelegten Wochen im Jahr Urlaub zu machen. Dadurch kommt es zu einer sehr hohen Konzentration an Urlaubern, was zu Infrastrukturproblemen und Personalmangel in Tourismusdestinationen führt. Die Hochsaison des Inlandtourismus in China ist zwischen April und Oktober. Um der Situation der starken Saisonabhängigkeit entgegenzuwirken – bislang überwog der Sommertourismus – und die Wertschöpfung im Tourismussektor zu steigern, versuchen Provinzen und Regionen in China, ihre touristischen Ressourcen auch für die Winterzeit nutzbar zu machen. Die bedeutendste Wintersportdestination in China mit der höchsten Anzahl an Skigebieten ist die Provinz Heilongjiang, die aufgrund ihrer geographischen Lage eine lange Tradition im Wintertourismus hat. An zweiter Stelle liegt die Autonome Provinz Xinjiang, mit der es Dank auch auf den Veranstaltungen der Messe Bozen geknüpften und gepflegten Kontakten rege Wirtschaftskontakte gibt.