Der großen Anzahl an – teils fragwürdigen – Wellnessangeboten setzen Best Health Austria (BHA), die Österreich Werbung (ÖW) und die Landestourismusverbände zukünftig geprüfte Dienstleistungsqualität entgegen. Der neu positionierte Verein Alpine Wellness Austria wird sich auf die intensive Vermarktung des Angebots und der beteiligten Betriebe konzentrieren. Als Zielmärkte wurden dabei Österreich, Deutschland, die Schweiz und Italien definiert.

Herbert Ebner, Vorstand des Vereins und selber Hotelier in Fuschl am See, äußerte sich bei der Präsentation desKonzepts optimistisch: „Asiatische Methoden wie Shiatsu sind zwar gut, passen aber unserer Meinung nach nicht in die Alpen.Unsere Mitglieder bieten ihren Gästen eine authentische Leistung durch die Landschaft, in der Bausubstanz der Betriebe und auchdurch die Wellnessaktivitäten und -anwendungen.“ Voraussetzung für eine Mitgliedschaft seien ausschließlich Qualitätskriterien.Die Besonderheit der Alpine Wellness Gruppe liegt in der strengen Qualitätsprüfung. Diese wird nach den Kriterien des staatlichanerkannten Best Health Austria Zertifikats durchgeführt. Mystery guests, Befragungen von Mitarbeitern als auch Gästen sowiegrundlegende Beratung zur Verbesserung des Angebots gehören zu den Prüfungen die ein Hotel durchlaufen muss, um dieseAuszeichnung zu erhalten. Julian Hadschieff, Aufsichtsrat bei BHA und Obmann des Fachverbandes der Gesundheitsbetriebe in der WirtschaftskammerÖsterreich, zum Wert des Zertifikates: „Durch viele Betriebe geht ein Ruck, die Zusammenarbeit bringt sie weiter.“ Ziel sei es jetzt, dieZahl der Mitglieder von derzeit 160 Betrieben auszuweiten und die Plattform bekannter zu machen. Das soll durch eine Vielfalt anMarketingaktivitäten erfolgen. Die früher schon unter dem Namen „Alpine Wellness“ erfolgte Zusammenarbeit mit Hotels in Bayern und Südtirol musste beendetwerden, da die Vorstellungen zu unterschiedlich waren. Jedoch könnten auch künftig Betriebe außerhalb Österreichs dieZertifizierung durchlaufen, so Markus Gratzer von der Österreich Werbung: „Langfristig ist ein Beitritt vorstellbar, aber wenn, dann nur nach den österreichischen Alpine Wellness Kriterien.“Die Mittel für die verstärkten Marketingaktivitäten werden zu zwei Dritteln durch die teilnehmenden Landestourismusverbände(Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich) und einem Drittel durch die Alpine Wellness Mitglieder bestritten. Für das ersteJahr stehen 180.000 Euro zur Verfügung. 17 Betriebe und ein Ort (Bad Kleinkirchheim) sind zurzeit zertifizierte Mitglieder. Als Ziel für2007 sollen 40 neue Mitglieder gewonnen werden. Insgesamt bezeichneten sich in einer Umfrage rund 15 Prozent aller Urlauber imSommer und Winter 2005/06 als Wellness-Urlauber. Der Wellness-Gast gibt im Sommer 145, im Winter 161 Euro pro Kopf und Tagaus und liegt damit deutlich über dem Gesamtdurchschnitt von 106 Euro. (hp/od)