Bewährte Frey-Seilbahnsteuerungen – Automatisch zum Merkur und zurück

Seit 1913 verkehrt die Baden-Badener Merkurbahn auf den Hausberg der Kurstadt. Nach der Stilllegung 1967 ging die Standseilbahn nach einer Kompletterneuerung 1979 wieder in Betrieb. Mehrere weitere Modernisierungsschritte über die vergangenen Jahre gewährleisten den sicheren und rentablen Betrieb unter städtischer Regie. Ein Hauptbestandteil war dabei die Anpassung der Bahnsteuerung und -elektronik durch die Schweizer Frey AG, Stans.

Umfangreiche Modernisierungen brachten die Baden-Badener Merkurbahn außen und innen auf den neuesten Stand der Technik.

Öffentlicher BergverkehrSie ist vielleicht nicht mehr die ganz große Attraktion wie zu Kaisers Zeiten, als die Baden-Badener und vor allem Gäste der Kurstadt noch mit der eigens angelegten Tram zur Talstation der Merkurbahn und von dort auf ihren 668 m hohen Haus-„Berg“ mit seiner Ausflugsgastronomie und Hotellerie strömten. Nach wie vor 180 000 Fahrgäste pro Jahr belegen jedoch die ungebrochene touristische Bedeutung der Standseilbahn für die Bäderstadt und bestätigen das gemeinsame Engagement von Kurverwaltung und spendenfreudigen Bürgern zur Kompletterneuerung nach fast 12 Jahren Stillstand – auch fast 30 Jahre seit Wiedereröffnung. Zwar musste die Straßenbahnlinie Bussen weichen, als städtischer Eigenbetrieb ist die Merkurbahn auch weiterhin nicht nur fahrplanmäßig Bestandteil des Öffentlichen Nahverkehrs in Baden-Baden. Mit ihren täglichen Kernbetriebszeiten von 10–22 Uhr – nur unterbrochen von zwei winterlichen Revisionswochen – ist sie organisatorisch und betriebstechnisch eingebunden in die „Baden-Baden-Linie“, der Abteilung Busverkehr der Stadtwerke Baden-Baden. Entsprechend ist dertechnische Leiter des Omnibus-Betriebs, Dipl.-Ing. Michael Schindler, nicht nur für den Unterhalt der derzeit 41 Busse zuständig, sondern verantwortet mit insgesamt vier Stellvertretern auch den Betrieb der Merkur-Bahn. Für die Öffentlichkeit war wohl die Rundum-Erneuerung der beiden 30-Personen-Wagen durch Gangloff im Jahre 2002 der augenscheinlichste Schritt. Beide Fahrzeuge wurden aufwändig nach neuesten Sicherheitsbestimmungen (v. a. Brandschutz) modernisiert und für den Automatikbetrieb optimiert. Bereits 2000 war nach über 20 Jahren das Fernüberwachungssystem (FUA) und die Fahrzeug-Elektrik erneuert worden. Schon bei der Installation des neuen Teichmann- Systems wurden Schnittstellen für die später geplante Erneuerung von Antrieb und Steuerung eingerichtet. 2006 war es dann soweit – den Komplettauftrag erhielt die Schweizer Frey AG, Stans. „Frey hatte damals als einziger Anbieter bereits zertifizierte Seilbahnsteuerungen in Deutschland realisiert – das war mit ein Grund für die Entscheidung,“ erklärt Michael Schindler rückblickend. „In einem umfangreichen Lastenheft formulierten wir alle Zweckvorgaben und Betriebserfordernisse. Die Frey AG setzte diese dann entsprechend ihrer Systemkonfiguration um.“ Neben dem Einbau einer neuen SPS-Antriebssteuerung, der Einbindung der vorhandenen FUA und Antriebstechnik (Motoren, Hydraulik, etc.) realisierte die Frey AG teilweise in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern auch die modernen Visualisierungs-und Kommunikationssysteme, die heute den Bahnbetrieb direkt aus der Verkehrsleitstelle ermöglichen. So verlegte ein städtischer Schwesterbetrieb die rund 5 Kilometer Glasfaserkabel für den Datenverkehr zwischen der Bergstation mit Antrieb und Steuerung, den Zugängen im Tal und der Leitstelle im Baden-Badener Stadtteil Oberbeuern.

Der Technische Leiter Michael Schindler am „Herzstück“ der Seilbahnsteuerung in der Bergstation. Die moderne SPS-Technologie wurde 2006 installiert und mit den bestehenden Antriebs- und Steuerungskomponenten der FUA kombiniert.

Gut vernetzter BetriebNur zur morgendlichen Betriebsaufnahme müssen Betriebsleiter Schindler oder seine Stellvertreter noch an die Bahn. Nach dem obligaten Sicherheitscheck erfolgt die Freigabe und der Verkehrsmeister im Kontrollraum übernimmt die Bahn.Dabei verläuft der Betrieb allerdings vollautomatisch auf Anforderung des Fahrgastes oder bei Bedarf im 10-Minuten-Takt: der Fahrgast löst sein Ticket, passiert die Drehkreuze und setzt die Bahn im Wagen per Knopfdruck selbst in Bewegung. Über insgesamt fünf Kameras in und außerhalb der Stationen kann der Verkehrsmeister den Fahrgaststrom kontrollieren, bei Bedarf über Gegensprechanlagen kommunizieren oder die separaten Zugänge für Kinderwagen oder mit sperrigem Gerät ankommenden Gleitschirmflieger öffnen. Alle Bewegungen und Betriebszustände laufen über das VisInfo-System von Frey an den beiden Steuerterminals in der Bergstation und in der Leitstelle auf. Während am Berg über den Touchscreen oder das PC-Terminal alle grundlegenden Einstellungen vorgenommen werden können, ist aus Sicherheitsgründen der manuelle Eingriff des Verkehrsmeisters im Kontrollraum auf den reinen Fahrbetrieb beschränkt. Unterstützt wird er dabei unter anderem durch die Daten der eingebundenen Wetterstationen: „Übersteigen die am Berg und an der Weiche gemessenen Windgeschwindigkeiten im Mittel 60 km/h, alarmiert das System, und der Verkehrsmeister kann die Bahn stilllegen,“ erklärt Michael Schindler das zumindest für deutsche Standseilbahnen recht ungewöhnliche Meteo-Feature. Überhaupt ist die gesamte Anlage auf den Baden-Badener Bedarf maßgeschneidert. So sind die VisInfo- Fernabfragen auch am persönlichen Bürocomputer von Betriebschef Schindler einsehbar. Zudem schafft das System auch eine hohe Flexibilität in den Betriebszeiten: Im Zusammenspiel mit den rund um die Uhr besetzten Leitstellen bei Verkehrsbetrieben und Stadtwerken kann der Wirt des „Merkurstüble“ als Aufsichtsführender sein Restaurant in der Bergstation bis spät in die Nacht offen halten, was zur weiteren Auslastung des Pachtbetriebes beiträgt. „Das komplette System und auch der Frey-Service haben von Anfang an überzeugt. Das gilt für die Komplettabnahme 2006, die wir im Rahmen der Zertifizierung in Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde und dem österreichischen Büro Schupfer absolviert haben, wie auch für die jährlichen Überprüfungen, wo wir zum Beispiel die tatsächlichen Bremswerte mit den hinterlegten Referenzdaten vergleichen. Ohne die technische Leistungsfähigkeit der Verkehrsbetriebe in der Behebung von Störungen und der vorbeugenden Wartung, wäre ein vollautomatischer Betrieb in dieser Dimension jedoch nicht möglich,“ stellt Michael Schindler zufrieden fest. tb

Verkehrsmeister Dieter Dymowski in der Verkehrsleitstelle: Über VisInfo und das Touchscreen-Terminal lässt sich die 3,5 Kilometer entfernte Merkurbahn umfassend überwachen.

Zentrale LeitstelleKnapp 3,5 Kilometer von der Bergbahn-Talstation liegen Verwaltung, Depots und Werkstätten der Baden-Baden-Linie. Dort sitzt auch die Verkehrsleitstelle, die neben den Bus-Linien auch den Pendelverkehr der Merkurbahn überwacht. Bereits bei der Kompletterneuerung Ende der Siebziger Jahrewurde die Bahn für den vollautomatischen, schaffnerlosen Betrieb konzipiert. Bei den verschiedenen Modernisierungsschritten der vergangenen Jahre optimierten die Verantwortlichen nicht nur die Fahrgastführung und den Komfort, sondern passten vor allem auch die Überwachungs- und Steuerungstechnik an den Stand der Technik an.

Auch das „Merkurstüble“ in der historischen Bergstation profitiert vom Automatikbetrieb. Bis weit in die Nacht kann der Wirt die Standseilbahn zur Abfahrt offen halten. Fotos: Baden-Baden-Linie, tb

Technische Daten:Höhe Talstation: 287 mHöhe Bergstation: 657 mSchräge Länge: 1192 mZugseillänge: 1260 mSteigung min./max.: 23 %/54%Spurweite: 1 000 mmMotorleistung: 125/225 kWFahrzeuge: 2Leergewicht: 5 675 kgSitz-/Stehplätze: 18/12Höchstgeschwindigkeit: 6 m/sBetriebsgeschwindigkeit: 4 m/sFahrzeit: 5 minMax. Förderleistung: 300 P/h

DOPPELMAYR/GARAVENTA: Schneller, höher, weiter

Die DOPPELMAYR GARAVENTA Gruppe baut jährlich über 200 Bahnen weltweit. Hinter dieser beeindruckenden Zahl steht eine ganze Reihe an Innovationen und technischen Glanzleistungen, mit denen auf spezielle Wünsche der Kunden reagiert wird.

15 MGD Constantine.

Die DOPPELMAYR Holding AG konnte in den letzten Jahren steigende Umsätze verzeichnen. Dabei stammten rund 80 % aus dem traditionellen Wintergeschäft. Die Kernmärkte liegen in den europäischen Alpenländern und Nordamerika, doch gibt es auch beeindruckende Erfolge in Ost-, Südost- und Zentraleuropa sowie im asiatischen Raum.Unter den realisierten Anlagen findet man häufig Aufsehen erregende Projekte, mit denen die technische Kompetenz des Unternehmens unterstrichen wird. Innovationen haben dabei nicht Selbstzweck, sondern nehmen auf konkrete Kundenbedürfnisse Bezug.Dazu Firmenchef Michael Doppelmayr: „Permanente Innovation ist eine der wichtigsten Säulen unserer täglichen Arbeit und fest in unserer Unternehmenskultur verankert.Dabei haben wir eine sehr genaue Vorstellung darüber, was Innovationen leisten müssen. Jede einzelne Innovation muss unseren Kunden und uns einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Innovation – ganz egal in welchem Bereich – darf nicht als Selbstzweck betrieben werden. Prämissen sind immer die Beachtung konkreter Kundenbedürfnisse und ein optimales Kosten-Nutzenverhältnis. Dank diesem fundamentalen Wert unserer Unternehmensphilosophie konnten wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Meilensteine der modernen Seilbahntechnik setzen.“ (WIR Jan.08/3) Wie vielfältig Seilbahntechnik bei DOPPELMAYR/ GARAVENTA zum Einsatz kommt, zeigen Beispiele aus dem touristischen Segment, dem urbanen Bereich und der Transportlogistik.

Talstation der Choralmbahn.

Urbane BahnenSeilbahnen, die im städtischen Bereich Verwendung finden, gewinnen bei DOPPELMAYR/GARAVENTA immer mehr an Bedeutung. Die Auftraggeber kommen dabei nicht unbedingt aus den europäischen Ballungszentren, wie man vielleicht aufgrund der Verkehrsproblematik vermuten möchte, Projekte wurden in jüngster Zeit in China, Nordamerika oder auch Afrika realisiert. Einmal in Betrieb, werden urbane Bahnen in das innerstädtische Verkehrsnetz integriert und sowohl von der heimischen Bevölkerung als auch den Touristen gut angenommen. In Constantine/Algerien ging z. B. Anfang Juni 2008 eine 15 MGD in Betrieb, die als Zubringer von einer Wohnsiedlung zur Innenstadt dient und in 2 Sektionen geführt wird. Als Betreiber der Bahn fungieren die städtischen Verkehrsbetriebe „Entreprise de Transport Constantine (ETC)“, in deren Verantwortung auch die Buslinien stehen. Unterstützt wird man vor Ort von einem 4-köpfigen GARAVENTA-Team, wobei GARAVENTA auch als Generalunternehmer beim Bau fungiert hat.Obwohl die Bahn in den ersten Wochen nur zwischen 9 und 19 Uhr in Betrieb war, zählte man täglich rund 24 000 Fahrgäste! Der Regelbetrieb sieht in der Folge Öffnungszeiten zwischen 6 und 23 Uhr vor.An weiteren drei 15 MGDs wird in Algerien bereits gearbeitet. Die Anlagen werden jeweils in 2 Sektionen geführt, die Bahnlängen betragen 1 665 m, 1 842 m und 2 868 m. Mit einer Geschwindigkeit von 6 m/s werden im Rahmen dieser Projekte 1 500 P/h, 2 000 P/h sowie 3 000 P/h befördert. Weitere Aufträge über urbane Bahnsysteme liegen bereits vor.

RopeCon Golderzbahn Simberi.

Hoch hinaufAuch die welthöchste Seilbahn, die auf den Dagu-Gletscher auf 4843 m führt, wurde von DOPPELMAYR gebaut und 2008 in Betrieb genommen. Als Auftraggeber und Betreiber der Bahn fungiert die Aba Great Glacier Tourism Co. Ltd, die Teil der Aba Dajiuzhai International Group ist.Die 8er Kabinenbahn erschließt eine touristisch sehr reizvolle Hochgebirgslandschaft in Nordsechuan/China. Baubeginn war im Oktober 2006, Betriebsbeginn im März 2008. Die Talstation wurde auf 3 617 m Seehöhe gebaut, die Bergstation auf 4 843 m. Die Förderleistung der Kabinenbahn beträgt 800 P/h, wobei die 2399 m lange Strecke bei einer Fahrgeschwindigkeit von 6 m/s in 9,4 Minuten zurückgelegt wird. In den Stationen und den Kabinen stehen aufgrund der Höhenlage tragbare Sauerstoff-Flaschen mit Gesichtsmasken zur Verfügung.Die Antriebsstation wurde im Tal realisiert, die Abspannung am Berg. Neben der Höhenlage stellten vor allem die Witterungsbedingungen eine große Herausforderung beim Bau dar, sodass die Arbeiten mehrmals unterbrochen werden mussten.Die Bahn soll an 300 Tagen im Jahr in Betrieb sein und anfangs rund 200 000 Personen befördern. Bei ausgebauter Infrastruktur rechnen die Betreiber später mit einer Fahrgastfrequenz von 500 000 bis 700000 pro Jahr.Seilbahntechnik für FörderbänderUnter der Bezeichnung Rope-Con vermarktet die DOPPELMAYR Transport Technology GmbH seit dem Jahr 2000 Förderbänder, deren Ausführung Förderband- und Seilbahntechnik vereint. Beispiele wurden bisher in Strengen am Arlberg (A), Zöchling (A), Lenzing (A), Tüfentobel (CH), Mt. Olyphant, (Jamaika) und Simberi, Papua Neu Guinea, realisiert. Der Stetig- oder Langstreckenförderer RopeCon eignet sich zum Transport von Schüttgut über Strecken bis 20 km. Als Fördergurt wird ein Flachgurt aus mehrlagigem Polyester-Polyamidgewebe benutzt, auf den seitlich Wellkanten aufgebracht sind. Damit wird einerseits der kontrollierte Transport des Schüttguts sichergestellt, zum anderen ein höherer Füllungsquerschnitt erreicht.In gleichmäßigen Abständen sind Querbalken in den Gurt integriert. In Längsrichtung des Förderbandes sind Kunststoff ummantelte Stahlprofile für die Laufrollen angebracht, die dann seitlich auf gespannten Tragseilen laufen. Diese Tragseile werden über Stützenbauwerke geführt, wobei große Distanzen und beträchtliche Steigungen überwunden werden können. Auf diese Weise ist es möglich, das System über unwegsames Gelände, Flüsse, Straßen oder Gebäude zu führen. Ähnlich wie bei einem konventionellen Gurtförderer wird auch dieser Gurt über Antriebstrommeln in der Be- oder Entladestation angetrieben. Grundsätzlich sind mit dem RopeCon-System je nach Material Förderleistungen bis zu 20 000 Tonnen/Stunde möglich. Das jüngste Projekt dieser DOPPELMAYR-Innovation wurde in Simberi, Papua Neuguinea, realisiert und dient dem Transport von goldhaltigem Erz aus einer Mine im Landesinneren bis zur Verhüttung an der Küste. Auftraggeber war die Allied Gold Company. Die Förderleistung des Förderbandes beträgt 450 t/h, die Gurtgeschwindigkeit 3,3 m/s. Auf der 2700 m langen Strecke findet man mit 3 Stützen das Auskommen, wobei das größte Seilfeld 850 m lang ist. Der Betrieb erfolgt vollautomatisch und auf ein Austragsförderband abgestimmt, das Material direkt aus dem Abbaubereich transportiert. Für Wartungsarbeiten steht ein selbstfahrendes Inspektionsfahrzeug zur Verfügung, das die beiden oberen Seile der Anlage als Fahrbahn nutzt und mit Hilfe eines fix abgespannten Seils gezogen wird.3S Bahn der SuperlativeFür den 12. Dezember 2008 steht neuerlich die Eröffnung einer außergewöhnlichen Bahn bevor. In Britisch Kolumbien/Kanada errichtet die DOPPELMAYR-GARAVENTA Gruppe die erste 3S-Bahn in Nordamerika, die gleich in mehreren Bereichen Maßstäbe setzt. Die Seilbahn hat den treffenden Namen „Peak to Peak“ und wird die bekannten Skidestinationen Whistler und Blackcomb verbinden. Die Streckenlänge beträgt 4 400 m, wobei man mit nur 4 Stützen das Auskommen findet. 2 Stützen befinden sich auf dem Areal von Whistler, 2 am Blackcomb. Dazwischen ergibt sich ein rekordverdächtiges Spannfeld von 3 024 m. Auch der größte Bodenabstand mit 436 m führt in völlig neue Dimensionen. Für eine 3S-Bahn hatten sich die Verantwortlichen aus Sicherheitsgründen entschieden. Immerhin gilt dieser Bahntyp als ausgesprochen windstabil und zuverlässig im Betrieb. Transportiert werden die Fahrgäste in insgesamt 28 CWAKabinen des Typs ZETA. DG/dwl

Streckenführung der 3S-Bahn „Peak 2 Peak“ mit CWAKabine „ZETA“. Fotos: Matt Walker

Technische Daten 8 MGD Dagu GletscherbahnTalstation: 3 617 mBergstation: 4 843 mFörderleistung: 800 P/hFahrzeit: 9,4 minFahrgeschwindigkeit: 6 m/sAnzahl Kabinen: 36Schräge Länge: 2 399 mStützen: 20Antrieb: TalAbspannung: BergTechnische Daten 15 MGD ConstantineLänge: 1 686 mFörderleistung: 2 400 P/h/RichtungFahrgeschwindigkeit: 6 m/sTechnische Daten Golderzbahn RopeCon SimberiFörderleistung: 450 t/hMax. Körnung: 80 mmGurtgeschwindigkeit: 3,3 m/sGurtbreite: 650 mmMotorleistung: 221 kWHorizontale Länge: 2 700 mHöhenunterschied: 237 mMittlere Neigung: 8,9%Antrieb: Berg/GrubeAbspannung: Tal/Hütte

Technische Daten 3S Bahn „P2P“Schräge Länge: 4 400 mFahrgeschwindigkeit: 7,5 m/sFahrzeit: ca. 11 minAnzahl Kabinen: 28 Kabinen à 28 P. (24 sitzend, 4 stehend)Kabinenabstand: 49 sLängstes Spannfeld: 3 024 mHöchster Bodenabstand: 436 mBeförderungskapazität: 2 050 P/hAnzahl Stützen: 4Stützenhöhe: 35 m–65 mZugseil: 46 mm Durchmesser, Länge 8 850 mTragseile: 56 mm Durchmesser, Länge: 4 600 m

Neuer Schwung im Leben

Eine innovative Kampagne des Deutschen Skilehrerverbandes (DSLV) mit dem Titel „Neuer Schwung“ bringt frischen Wind in den Wintersport und spricht Menschen im besten Lebensalter an. Knapp 19 Millionen 55- bis 75-Jährige in Deutschland können so den Wintersport neu entdecken.

Die Kampagne „Neuer Schwung im Leben“ richtet sich an 19 Millionen 55 bis 75-Jährige in Deutschland. Fotos: DSLV

Neuer Schwung bedeutet Fahrt aufnehmen, Fliehkräfte spüren und genießen. Wenn es um Wintersport geht, kreisen die Gedanken zwangsläufig um den Begriff Schwung. Ob auf der Piste, in der Loipe oder im freien Gelände: es geht immer schwungvoll zu.Neuen Schwung bringt jetzt der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) mit einer einzigartigen Kampagne für die vitale Generation. Eine sportliche Initiative für Ältere, die keineswegs alt sind. Sie führt dort weiter, wo Spaß zur Freude wird, Genuss die Action ersetzt und Gesundheit wichtiger ist als Vergnügen. Kernstück der Kampagne ist das Programm SCHNEEvital des DSLV. Mit diesem begegnen die Schnee-Profis den hohen Ansprüchen der Generation im besten Alter mit Qualität und Service. Das schwerelose Gleiten, die Auseinandersetzung mit äußeren Kräften ist kein ausschließliches Privileg junger Schneesportler. Auch die vitale Generation wird von der Faszination Schnee erfasst, lässt sich begeistern und genießt die Bewegung.Den Kampagnenbotschaftern Rosi Mittermaier (57), Christian Neureuther (58) und Fuzzy Garhammer (60) muss das schon lange keiner mehr sagen. Wintersport stand und steht auch heute im Mittelpunkt ihres Lebens. Diese Begeisterung geben die Skilegenden täglich weiter. „Schneesport lebt von Bewegung, Natur- und Gemeinschaftserlebnis sowie vom Gefühl frei zu sein. Das sind Attribute, ähnlich zum Stichwort lebenslanges Lernen, die nie aus der Mode kommen. Für jedes Alter und alle Ansprüche“, so Christian Lechner, Präsident des Deutschen Skilehrerverbandes.

Die Botschafter der Kampagne sind die Skilegenden Rosi Mittermaier (57), Christian Neureuther (58) und Fuzzy Garhammer (60).

19 Millionen vitale Schneesportler Der DSLV bietet mit SCHNEEvital 256 Ski- und Schneesportschulen sowie seinen 13 500 Schnee-Profis in Deutschland ein innovatives Programm und eine konkrete Antwort auf die Bedürfnisse der Generation im besten Alter. SCHNEEvital spricht sämtliche Motive an, die zur sportlichen Aktivität anregen und herrliche vitale Erlebnisse schenken: Entspannung durch Bewegung, Gesundheit durch Fitness, Spannung durch Abenteuer, Herausforderung durch Leistung sowie Natur- und Gruppenerlebnis. Knapp 19 Millionen 55- bis 75-Jährige in Deutschland können so den Wintersport neu entdecken, eine neue sportliche Herausforderung finden oder ihren Schwung erneuern. Bestens zugeschnitten auf Wiedereinsteiger, Anfänger, Routiniers, Individualisten, Paare und Gruppen. SCHNEEvital bedeutet eben: „Alles mit neuem Schwung im Leben“.

Hansjörg Pflauder/TVB Stubaital – Auf Schneeschuhen durch die Bergwelt – eine Renaissance

Das Schneeschuhwandern erlebt derzeit eine regelrechte Renaissance. Egal ob Kind oder Erwachsener, Anfänger oder Fortgeschrittener, Gipfelstürmer oder Genusswanderer: Nachdem die Schneeschuhe technisch überarbeitet und weiterentwickelt wurden, begeistern sich immer mehr für diese traditionsreiche Sportart. Hansjörg Pflauder, Geschäftsführer des Stubaier Tourismusverbands gibt dazu Experten-Tipps.

Andreas Brandtner, GF Steinplatte Aufschließungs Ges.m.b.H. & Co.KG.: Wenn wir zum Wohle unserer Kunden arbeiten, wird Skifahren interessant bleiben

Was macht ein kleines Skigebiet, um für seine Gäste attraktiv zu sein? Wie gelingt es hier, Gäste auch für den Sommer am Berg zu begeistern? Die Steinplatte Aufschließungs Ges.m.b.H & Co.KG hat dem Mountain Manager einen Blick auf Strategien, Pläne und Ambitionen gewährt.

Andreas Brandtner, GF Steinplatte Aufschließungs Ges.m.b.H. & Co.KG. Foto: dwl

MM-FRAGE: „Schon Ihr Vater war Seilbahner. War es für Sie selbstverständlich, in seine Fußstapfen zu treten?“Andreas Brandtner: „Nach meiner abgeschlossenen Schulausbildung und dem Bundesheer bin ich relativ schnell zu Hause in den Betrieb eingestiegen und habe mich dann 2 bis 3 Jahre später auch finanziell beteiligt. Wenn man das Skifahren als so große Leidenschaft erkennt, wie das bei mir der Fall ist, und wenn man die Möglichkeit hat, das Hobby zum Beruf zu machen – dann ist es natürlich nahe liegend, das auch zu tun.“MM-FRAGE: „Wie waren Sie mit der Sommersaison 2008 zufrieden?“Brandtner: „Die Sommersaison 2008 war bei uns bedingt durch den Triassic Park ausgezeichnet, und das obwohl wir den Park durch eine Bauverzögerung erst Anfang August eröffnen konnten.“

Der Triassic Park. Fotos: Steinplatte Aufschließungs Ges.m.b.H. & Co.KG

MM-FRAGE: „Neu zum Sommer 2008 war, wie schon erwähnt, der Triassic Park. Was bietet er und wie ist er bei den Gästen angekommen?“Brandtner: „Wie viele Bergbahnen hatten auch wir das Problem, dass wir eine gute Winterauslastung hatten, aber der Sommer dem Winterumsatz immer nachgehinkt ist. Die Umsatzzahlen im Sommer waren alles andere als gut und wir waren gefordert, uns etwas einfallen zu lassen. Wir haben dann lange diskutiert, schließlich wollten wir nichts kopieren, aber auch nichts Künstliches schaffen. Dann haben wir in der Firma Pronatur einen Ideengeber gefunden, der die Geologie auf der Steinplatte unter die Lupe genommen hat. Dabei hat man bemerkt, dass wir hier mit dem Korallenriff und den Fossilienfunden eine Besonderheit haben, die in Europa ziemlich einzigartig ist. Daraus haben wir ein Thema entwickelt – eine Aufgabe, die nicht einfach war, weil man es in der Geologie mit einer ,toten Materie’ zu tun hat. Eine solche Materie muss natürlich entsprechend aufbereitet werden, wenn man die Besucher wirklich dafür interessieren will. Das Konzept, das wir dann umgesetzt haben, umfasst einen interaktiven Museumsbereich auf 400 m2 und einen Outdoorbereich.Zuerst wird die Urgeschichte beleuchtet, wobei wir Erwachsene und Kinder gleichermaßen ansprechen. Im Freigelände wartet der Triassic Beach, der höchst gelegene Sandstrand der Alpen. Hier kann man sich entspannen oder auch Fossilien suchen und sich überraschen lassen, was man alles findet. Als dritten Teil haben wir einen 3,5 km langen Wanderweg reaktiviert, wobei man sich auf der Strecke an einzelnen Stationen die Geologie vor Ort ansehen kann. Auf diese Weise haben wir eine gute Lösung erarbeitet und ein authentisches Thema für den Berg gefunden.Bei den Gästen kommt das Projekt sehr gut an. So konnten wir unsere Besucherzahlen aus den Vorjahren ab der Eröffnung des Triassic Parks im August vervierfachen. Damit sind unsere Erwartungen übertroffen worden und das spornt uns an, weiterzumachen. Wir werden im nächsten Jahr eine große Aussichtsplattform bauen, die den Nervenkitzel dazu bringt und ein Zuschauermagnet werden soll. Die Ausbaustufen des Parks werden in den nächsten Jahren fortgesetzt, wir werden das Thema mit neuen Ideen interessant halten.“

Im Indoor-Bereich gibt es einen kurzweiligen Überblick zur Geologie der Steinplatte.

„Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht“MM-FRAGE: „Welchen Stellenwert hat der Sommer in Ihrem Unternehmen?“Brandtner: „Der Stellenwert, den der Sommer bisher hatte, war sehr klein und betrug maximal 3 % vom Gesamtergebnis. Da wir nur eine Bahn in Betrieb haben, konnten wir zwar die Kosten decken, aber es war an der Grenze. Mein Ziel ist es, die Umsatzzahlen mit Hilfe der neuen Ideen auf 10 bis 15 % zu steigern. Ich denke auch, dass wir dieses Ziel erreichen, wenn wir die Möglichkeiten ausschöpfen, die unser Projekt Triassic Park bietet.“MM-FRAGE: „Gibt es Investitionen für die kommende Wintersaison?“Brandtner: „Bei den Investitionen haben wir dieses Jahr viel für den Sommer getan. Wie in den letzten Jahren auch wurden für die Wintersaison zusätzlich Adaptierungen an der Schneeanlage in Richtung Automatisation bzw. zusätzliche Schneekanonen durchgeführt. Damit können wir die Beschneiung noch effizienter und in noch kürzerer Zeit durchführen. Insgesamt können wir auf der Steinplatte derzeit 95% der Pisten beschneien.“MM-FRAGE: „Wie sieht Ihr Angebot im Winter aus?“Brandtner: „Von der Betriebsgröße her gehören wir sicher zu den kleineren Destinationen. Dieser Eindruck bestätigt sich auch, wenn ich mir heute die Angebote der Skiwelt oder am Arlberg ansehe. Wir haben in den letzten 30 Jahren allerdings kontinuierlich versucht, aus dieser Not eine Tugend zu machen und konsequent in die Qualität investiert. Auf der Steinplatte gibt es deshalb keinenSchlepplift mehr, wir haben kuppelbare und fix geklemmte Sesselbahnen. Wir sind technisch auf einem sehr hohen Standard. Auch von unseren Gästen wird immer wieder betont, dass etwa die Pistenpflege ausgesprochen gut ist. Dementsprechend haben wir natürlich auf unseren Pistenfahrzeugen eine vergleichsweise hohe Stundenzahl, wir präparieren also genau und viel. Wir sind bemüht, mit einer Superqualität das Manko an Größe auszugleichen.“

„Wir haben einen hohen Anteil an Tagesgästen“MM-FRAGE: „Woher kommen Ihre Gäste im Sommer und im Winter?“Brandtner: „Vom Einzugsgebiet her gibt es im Sommer und im Winter keine großen Unterschiede. Unser Hauptmarkt ist durch die verkehrstechnische Anbindung Bayern. Das wird auch durch den Zustrom der Gäste über die deutsche Winklmoosalm unterstützt. Grundsätzlich haben wir einen hohen Anteil an Tagesgästen, der rund 70 bis 75 % ausmacht. Die Orte in der Region verfügen auch nicht über allzu viele Gästebetten. Neben Bayern kommen auch Gäste aus den umliegenden Orten in Österreich, also z. B. aus den Ferienregionen Pillersee und St. Johann. Speziell im Winter haben wir in jüngster Zeit auch mehr Gäste aus Salzburg und Oberösterreich, die wir entsprechend stark bewerben. Positiv haben sich dabei die fehlenden Grenzkontrollen ausgewirkt und die bessere Verkehrsanbindung. Im Sommer dieses Jahres hatten wir viele Gäste aus dem Bezirk Kitzbühel, die im Winter eher die heimischen Angebote nützen, und natürlich wieder viele Gäste aus Bayern. Gerade aus der Region um den Chiemsee, in der es viel Nebel gibt, weiß man im Herbst die Berge zu schätzen und damit die Möglichkeit, die Sonne zu genießen. Wenn man die Altersstruktur betrachtet, haben wir im Sommer durch den Triassic Park viele Familien und damit auch Kinder dazu gewonnen, das Publikum ist jünger geworden. Beim klassischen Wanderpublikum waren nicht viele Kinder vertreten. Im Winter ist die Steinplatte ein Familienskigebiet. Das Angebot liegt in einem Kessel und ist recht übersichtlich, sodass man sich nicht so leicht aus den Augen verliert. Dazu ist die Region ideal für Skischulen, die häufig den Weg zu uns finden. Für unsere Gäste stehen ausreichend große Parkflächen zur Verfügung. Im Tal finden 1 400 Pkw Platz und 20 Busse, am Berg gibt es weitere 250 Pkw-Stellplätze.“MM-FRAGE: „Sie verfügen sowohl über den ,Skigebietskristall’ als auch über das ,Pisten-Gütesiegel’. Welchen Nutzen haben diese Auszeichnungen?“Brandtner: „Das ,Pisten-Gütesiegel’ wurde von der Landesregierung geschaffen, um einen gewissen Qualitätsstandard zu bieten. Ein solcher Qualitätsstandard ist sicher auch nötig. Ob man aufgrund des ,Pisten- Gütesiegels’ allerdings mehr Gäste anzieht, also einen marketingtechnischen Vorteil hat, möchte ich bei diesem seit Jahren bekannten Instrument eher bezweifeln. Der ,Skigebietskristall’, den wir bekommen haben, freut mich sehr. Es wurden noch nicht allzu viele Betriebe damit ausgezeichnet, umso mehr sind wir stolz darauf, ihn zu haben.“

Die Qualität der Pisten wird von den Gästen gelobt.

MM-FRAGE: „Wie wichtig sind Veranstaltungen in Ihrer Region?“Brandtner: „Die Veranstaltungen sind bei uns in letzter Zeit weniger geworden. Wenn ich mir die Entwicklung der Skiopenings ansehe, die immer häufiger stattfinden, fällt mir auf, dass man sie nicht mehr so gut vermarkten kann. Wenn man im Eventbereich etwas bieten möchte, muss man professionell an die Sache herangehen, so wie Ischgl das macht oder auch Sölden. Hier stehen auch entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung. Als kleine Ferienregion oder als kleines Skigebiet haben wir nicht so viel Geld, das wir dafür einsetzen können.Grundsätzlich sehe ich auch Veranstaltungen, wenn sie nicht direkt dem Skifahrer nutzen, eher als Aufgabe der Ferienregion.“MM-FRAGE: „Was für ein kulinarisches Angebot haben Sie?“Brandtner: „Auf der Steinplatte gibt es die Stallenalm, eine Hütte mit Bedienung. Dort wird der Gast gut bewirtet und mit einem entsprechenden Angebot verwöhnt. Ein Besuch ist sicher empfehlenswert. Auch im Bereich der Talstation gibt es mit dem ,Zardinis’ ein Après-Ski-Lokal, das sich sehen lassen kann. Außen präsentiert man sich mit einer modernen Architektur, im Inneren findet man das Ambiente eines richtigen Tiroler Dorfes mit dem passenden Angebot.“

Die Aufstiegsanlagen in Waidring bieten modernen Standard.

„Wir haben den Weg der klassischen Seilbahnarchitektur bewusst verlassen“MM-FRAGE: „Auch Ihre Talstation setzt in der architektonischen Ausgestaltung Maßstäbe, und war schon bei der Eröffnung der Kabinenbahn im Gespräch. Warum haben Sie sich dafür entschieden?“Brandtner: „Wir haben damals beim Neubau den Weg der klassischen Seilbahnarchitektur bewusst verlassen. Wir hatten das Glück, einen Architekten zu finden, der für den Standort eine neue Idee entwickelt hat, die wir dann umgesetzt haben. Ich glaube, dass der Bau sehr gelungen ist, und dass das Gebäude auch in Zukunft herzeigbar sein wird. Die Trends in der Seilbahnarchitektur haben sich in den letzten Jahren generell stark verändert, so setzt man im Moment vielfach auf kantige Formen, auf Beton, Stahl und Glas bei den Materialien. Ich denke, dass unsereTalstation in ihrer augenfälligen Form zeitlos ist und ein gutes Beispiel für moderne Seilbahnarchitektur.MM-FRAGE: „Wie sieht es mit den Plänen für eine bessere grenzüberschreitende Anbindung Steinplatte/Winklmoosalm aus?“Brandtner:„Die Zubringung der Wintergäst auf die Winklmoosalm erfolgt derzeit von deutscher Seite aus mit Bussen. Für uns ist das der Zeit entsprechend eine unbefriedigende Situation. Uns ist es ein Anliegen, diese Gäste, die dann auch auf die Steinplatte kommen, möglichst komfortabel ins Skigebiet zu bringen. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns mit dem Projekt einer Zubringerbahn auf die Winklmoosalm auch schon seit 10 Jahren, wobei wir immer wieder mit Widerstand zu kämpfen hatten. Es hat sich gezeigt, dass es in Deutschland wesentlich schwieriger ist, eine Seilbahn zu bauen als in Österreich. Aufgegeben haben wir das Projekt aber trotzdem nicht. Wir wollten den Marktanteil auf der deutschen Seite nicht aus den Augen verlieren. Mittlerweile sind wir mit der Planung schon sehr weit, d. h. alle Verträge mit den Grundbesitzern sind abgeschlossen. Mit Ende Oktober können wir das Projekt dann beim Landratsamt einbringen. Dann stellt sich natürlich die Frage, wie lange der Behördenweg dauert. In Österreich können wir das abschätzen, in Deutschland ist es schwieriger.Wir hoffen aber auf eine Zustimmung der Behörden im Laufe des Winters. Wenn sich alles so entwickelt wie geplant, könnten wir im nächsten Jahr mit dem Bau einer 8er-Kabinenbahn mit einer Förderleistung von 2 500 P/h und einer Länge von 3 200 m beginnen. Die übrige Infrastruktur wie z. B. Parkplätze wäre vorhanden.“MM-FRAGE: „Welche Vorteile ergeben sich dadurch, wo liegen Probleme bzw. würde sich das Angebot auf der Winklmoosalm ändern müssen?“Brandtner: „Die Gäste nützen die Verbindung Winklmoosalm-Steinplatte und umgekehrt jetzt auch schon. Es geht im Prinzip um eine Qualitätsverbesserung, der Ersatz der Skibusse muss mit einer Kabinenbahn erfolgen. Das Zubringerproblem verstärkt sich nämlich im Frühjahr, wenn die Talabfahrt nicht mehr befahrbar ist. Dann müssen die Gäste von der Winklmoosalm nämlich auch wieder mit Bussen abtransportiert werden. Wir haben auf der Steinplatte einen hohen technischen Komfort, der gerne genutzt wird. Da der Anteil der Gäste, die von Deutschland aus zu uns kommt, aber immerhin 35% beträgt, müssen wir etwas tun, damit dieser Anteil erhalten werden kann. Das heißt, dass wir auch von der deutschen Seite aus Komfort bieten müssen.Die Winklmoosalm selber ist ein klassisches Anfänger-Skigebiet mit einem flachen und einem mittelsteilen Hang. Deshalb findet man hier hauptsächlich Skischulen und Anfänger. All jene, die schon besser Ski fahren, kommen auf die Steinplatte. Diese Konstellation funktioniert recht gut, da müsste sich nichts ändern.“MM-FRAGE: „Wie sehen Sie die Zukunft der Steinplatte, wo liegen die Herausforderungen?“Brandtner: „Wir sind in den letzten 30 Jahren unseren Weg konsequent gegangen und haben sinnvoll in die Qualität investiert. Wenn wir auch weiterhin vernünftig agieren und zum Wohle unserer Kunden arbeiten, wird das Skifahren in nächster Zukunft sicher interessant bleiben und leistbar sein. Ich gehe davon aus, dass unsere Kunden aufgrund unserer Schneesicherheit auch weiterhin zu uns kommen. Aus diesem Grund sehe ich der Zukunft auch positiv entgegen.“ dwl

Ausgabe 7/2008

Inhalt
Editorial
MM MAGAZIN
SCHNEESPORTSCHULEN
• Salzburgs Skilehrer gehen neue Wege
• TV-Kampagne „Sexy Schweizer Skilehrer“
• Kinder an die Macht
• Konzept „Silvapark“ unterteilt Skiberg in Könnensstufen
• Skihalle Neuss plant neue Kinderpiste
TRENDS & VISIONEN
• Meinung: Bernhard Wallmann: Ideengarantie statt Schneegarantie
• SKIDATA und Ticketcorner öffnen neue Welten im Ski-Ticketing
• Buch Prof. Zellmann: Die Zukunftsfallen
• Quo vadis Gesundheit, Wellness und Trends im Alpinen Tourismus
• Gemeinsame Bergwaldpolitik
• Klimaschutz auf 2300 m Höhe
• Klimafreundliches Skivergnügen in Feldberg
SKISERVICE & RENT
• Montana: Realisierung modernster Mietstationen, Servicewerkstätten und Depots aus einer Hand
• Reichmann & Sohn: Aus Erfahrung gut
PISTENGASTRONOMIE
• Orderman – ein Muss für die Skigastronomie
• Größte Skihütte Europas im Zielhang der Planai
NEUE BAHNEN
• Siemens liefert Know-how für Kristallbahn Kaprun
• Leitner: Hungerburgbahn Innsbruck
• Leitner: Neuer Standort Telfs
• Doppelmayr: 2 neue Bahnen zum Jubiläum 80 Jahre Schmittenhöhe
• Doppelmayr: Erster 8er-Sessel für Kärnten
• Gaugelhofer & Ganyecz: Beste Ergebnisse durch
• Professionelle Planung

MARKETING & MANAGEMENT

• Sportitaly
• 52. MM-Interview: Manfred Blum, Illwerke Seilbahnen Vandans
• Schweizer Techniker feiern Jubiläum
• Alpincard: Eine Karte, viele Möglichkeiten
• Tirols Investitionen

TECHNIK & WIRTSCHAFT

FIRMEN NEWS
• Kässbohrer: Fahren und Sparen
• Prinoth: Komfortsteigerung und Zeitgewinn für Windenfahrer
• Arctic Cat: Leidenschaft verbindet
• CWA noch flexibler mit Produktdaten-Management PRO.FILE
• Compac: Markenzeichen Sicherheit
• Doppelmayr Bilanz-Pressekonferenz
• Pfeifer: Erfolg und Verantwortung
• Kaser: Erfreulicher Rückblick auf 2007
BESCHNEIUNG
• Weltpremiere am Pitztaler Gletscher mit IDE Snowmaker
• 15 SUFAG-Maschinen für die BB Engadin St. Moritz
• 1. Etappe bei den Lenzerheide Bergbahnen realisiert
• Areco Supersnow II überzeugt in Österreich

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Über MOUNTAINMANAGER

MOUNTAINMANAGER hat sich in 50 Jahren als die internationale Fachzeitschrift für bergtouristisches Management und Alpintechnik an führender Position etabliert. Die kompetentesten Fachjournalisten der Branche mit Sitz in den drei zentralen Alpenländern Österreich, Schweiz und Deutschland sind für den MOUNTAINMANAGER tätig.
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Aktuelle Reportagen über branchenrelevante Ereignisse, interessante Beiträge von renom mierten Gastautoren sowie Interviews mit markanten Persönlichkeiten und wissenswerte News machen den MOUNTAIN MANAGER zur Pflichtlektüre.

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