Wyssen: Wirtschaftlicher Lawinenschutz mit System

Seit gut 10 Jahren ist der aktive Lawinenschutz das zweite Standbein der über 80 Jahre agierenden Wyssen Seilbahnen AG aus Reichenbach (CH) und macht ein Drittel der Aktivitäten aus. Mit der Produktlinie Wyssen Avalanche Control bietet sie heute eines der umfassendsten Programme in der kontrollierten Lawinenauslösung. Allen Wyssen-Lösungen gemein ist das effiziente Prinzip der Überschneesprengung, gepaart mit größtmöglicher Witterungsunabhängigkeit, geringem Wartungsaufwand und hoher Sicherheit.

Mit ihrer Ver fügbarkeit über die gesamte Saison beugen die Wyssen-Lawinensprengmasten einzeln oder im Verbund zuverlässig Lawinengefahren vor: wie hier am Gornergrat in Zermatt.

Berührungspunkte zwischen dem Wyssen-Stammbetrieb und dem noch jungen Zweig Wyssen Avalanche Control gibt es seit vielen Jahren, etwa seit in den Siebzigern Wyssen- Seilkrane verstärkt beim Bau von Lawinenverbauungen eingesetzt wurden und natürlich in der Konstruktion von Lawinensprengbahnen, die noch heute zum Leistungsprogramm des rund 40 Mitarbeiter großen Betriebs zählen. „Diese Erfahrungen aus dem Extremlagenbau und dem Design widerstandsfähiger Stahlkonstruktionen flossen natürlich direkt in die Entwicklung unseres eigenen Lawinenschutz-Programmes,“ erklärt Samuel Wyssen. Gemeinsam mit Geschäftsführer Jakob Wyssen führt der 38jährige Maschinenbau-Ingenieur und begeisterte Alpinist das Familienunternehmen als kaufmännischer Leiter heute in dritter Generation. Hinzu kam die enge Zusammenarbeit mit Lawinenforschern und Geotechnikern sowie mit Praktikern aus öffentlichen und privaten Körperschaften: „Im Laufe der Jahre hat sich die kontrollierte Überschneeauslösung durch großflächige Druckwellen, egal ob mit klassischen Sprengstoffen oder Gasgemischen aus stationären Verpuffungsrohren bzw. heligestützten Zündmechanismen, als effizientestes Verfahren durchgesetzt“, resümiert Samuel Wyssen.Denn eine Lawine ist kein statisches Gebilde, das sich an einer bestimmten Stelle immer wieder gleich aufbaut, sondern sich durch Windoder Temperatureinflüsse ständig verändert. Entsprechend wechseln die ‚Hot Spots’, jene sensiblen Punkte, die man innerhalb der Anrisszonen treffen muss, um die Lawine auszulösen. Überschneesprengungen mit Detonationen um 1 bis 3 Meter über der Schneeoberfläche erzeugen hochfrequente Druckwellen mit großen Wirkradien und erreichen so zuverlässig alle potenziellen Hot Spots. „Unser Ansatz waren zuverlässige Systeme, die in potenziellen Gefahrenzonen alle Anforderungen an Prävention, Sicherheit und Effizienz erfüllen und dabei fürden Betreiber ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit bieten.“

Kapazitätsgrenzen erreicht: neben dem Bezug hochwertiger Stahlbauteile von angestammten Lieferanten fertigt die Wyssen Seilbahnen AG einen großen Anteil der Schlüsselkomponenten ihrer Lastensysteme und Lawinenschutzprodukte selbst. Im Sommer diesen Jahres wird die Fläche für die moderne Produktion erheblich erweitert.

Lawinenschutz nach MaßInsgesamt vier Systeme umfasst die Wyssen Avalanche Control und bietet damit nach eingehender Vor-Ort-Erkundung eine Lösung für nahezu alle typischen Lawinen- Gefährdungen. „Grundsätzlich setzen wir auf die wetterunabhängige Fernauslösung – nur sie garantiert den zeitgerechten Eingriff ohne Gefährdung des Personals,“ unterstreicht Samuel Wyssen.Neben den fix installierten Wyssen-Sprengmasten leisten das auch der funkferngesteuerte Wyssen-Ladungsabwerfer mit zwei oder vier 5-kg-Sprengladungen zur Effizienzsteigerung klassischer Sprengseilbahnen oder die Avalancheur-Gasdruckkanone. Mit Reichweiten bis 2 000 Metern verschießt das französische System explosive Pfeilgeschosse in besonders exponierte Zonen mit vielen kleineren Anrisszonen. Ein Aufschlagszünder zündet den 2-Komponenten-Flüssigsprengstoff (2,2 kg) im 1,80 m langen Avalancheur-Pfeil, der mit effizienter Überschneewirkung detoniert. Einmal „fest eingeschossen“ arbeitet die fix installierte Avalancheur-Kanone auch ohne Sicht (Dunkelheit, Nebel) und wird damit zur echten und meist einzigen Alternative zu stark wetterabhängigen Heli-Einsätzen. In diesem Licht ist auch der spezifische Avalancheur-Kostenmix aus niedrigen Hardware-Investitionen und vergleichsweise hohen Betriebskosten von rund 400 CHF/Schuss zu bewerten. Zum Vergleich: eine klassische Heli-Abwurfsprengung kann bei normaler Verfügbarkeit des Fluggeräts mit ca. 100 Franken/Schuss angesetzt werden – allerdings bei starken Einschränkungen im All – wetter-Einsatz, der Arbeitssicherheit und letztlich dem Wirkungsgrad der Abwurfladungen. Derzeit sind alleine n der Schweiz ein knappes Dutzend Avalancheure im Einsatz.

Auch ein 4er-Sessel wurde auf Windsicherheit getestet.

Erfolgsprodukt SprengmastenAuch bei ihren Hauptprodukten, den selbst entwickelten Wyssen-Sprengmasten, setzen die Reichenbacher kompromisslos auf Effizienz und Sicherheit, halten dabei dennoch die Kostenseite im Blick. Beide Modelle – der „große“ Lawinensprengmast LS12-5 und der Mini-Sprengmast 4-5 – werden lediglich per 4-Punkt-Felsanker direkt in den Anrisszonen positioniert. Die speziell berechneten Mastkonstruktionen tragen ein Magazin mit meh – reren 5-kg-Sprengladungen. Per Funksignal wird eine Magazinkammer geöffnet, im Fallen zündet die Ladung und detoniert zeitverzögert an einer Halteschnur im definierten Abstand zur Schneeoberfläche. DieDruckwelle erreicht Wirkradien bis 130 Meter und löst zuverlässig die Schneemassen.Der Mini-Sprengmast ist für gut zugängliche Zonen konzipiert und wird entsprechend über eine Elektro- Erdleitung mit Energie versorgt. Das Aufmunitionieren des 4-schüssigen Magazins erfolgt manuell am Berg, die Einzelauslösung der Sprengladungen nach schlüsselgesicherte Aktivierung der Stromzufuhr aus sicherer Entfernung per Handfunksignal.Für exponierte Lagen bietet Wyssen seinen Lawinensprengmast mit Wechselmagazin. Zwölf Ladungen und die vollautarke Solarspeisung gewährleisten eine kontinuierliche Betriebsbereitschaft am Berg meist über die gesamte Saison. Aufmunitioniert wird sicher im Tal, Handling und Transport zu Saisonbeginn und -ende oder im Bedarfsfall übernimmt ein Hubschrauber, wobei die speziell entwickelte Heli-Klinke das Auf- und Absetzen des Magazins am Mastkopf ohne teuren Flughelfer ermöglicht. Im hermetisch abgedichteten Magazin sitzt die gesamte Mechanik, die per codiertem Funksignal über eine PC-Steuerung aktiviert wird. Die Steuerung erlaubt die einfache Vernetzung mehrerer Lawinen- Sprengmasten ebenso wie die Einbindung von Wettersensoren als Entscheidungshilfe für die Sprengberechtigten. Großes Potenzial Insgesamt 117 inzwischen platzierte Lawinensprengmasten – teilweise in Großanlagen mit bis zu 40 Einzelmasten – zeugen vom großen Erfolg der Wyssen-Technologie. „Dort wo unbemannte Sprengsysteme zugelassen sind, sehen wir auch weiterhin ein großes Potenzial für unsere Technik,“ erklärt Samuel Wyssen. „Zumal wir neben der allgemein anerkannten Effizienz immer noch führend im Verhältnis Preis/Leistung sind.“ Weitgehend standardisierte Bauteile und ein vergleichsweise geringer Investitionsbedarf für Montage und Infrastruktur sprechen hier für die Wyssen-Sprengmasten, wobei die „kleine“ Lösung Mini-Sprengmast im internen Vergleich bei rund 50 % der Gestellungskosten eines vollautarken Wechselsystems liegt. Ein ähnliches Bild bei den Betriebskosten: rund 200 CHF/Schuss setzt Samuel Wyssen inklusive aller Kosten für Mann- und Heli- Stunden sowie den umfangreichen Wyssen-Vertragsservice bei den Wechsel-Sprengmasten an, auf durch schnittlich 100 CHF/Schuss kommen die manuellen Mini-Sprengmasten. Und so wird der Anteil der Lawinenschutz-Technologie im Hause Wyssen weiter steigen – nicht zuletzt durch eine intensivere Marktbearbeitung,wie etwa durch den neuen österreichischen Service-Standort Alpintechnik Wolf in Grinzens bei Innsbruck.Schon für den Sommer diesen Jahres ist jedenfalls der Ausbau des rund 2,2 ha großen Stammsitzes Reichenbach um weitere 1 000 m2 Hallenfläche geplant. tb

Riesneralm installierte mit „SAFE-R“ Sicherheits-Novum

Mit dem Dienstleistungspaket „SAFE-R“ setzen das steirische Ski- und Bergsportgebiet Riesneralm und ALPGARANT neue Maßstäbe in der Unfall-Versorgung am Berg. Seit diesem Sommer ist die Riesernalm das erste Seilbahnunternehmen Österreichs mit einem automatischen Bergungskosten- Vollschutz für alle Bergsportler: Im Falle des Falles alles inklusive.

Setzen mit „SAFE-R“ neue Maßstäbe in der Unfallversorgung am Berg: (vlnr) Alexander Bauer (CEO Alpgarant), Bgm. Erwin Petz (GF Riesneralm) und Günter Unger (CFO Alpgarant). Fotos: Alpgarant

Höchste Akzeptanz bei den Bergsportlern„SAFE-R“ stößt sowohl bei Winterals auch Sommersportlern auf höchste Akzeptanz. 9 von 10 der österreichweit Befragten sagen JA und sind auch bereit dafür eine Kostenerhöhung beim Kartenpreis in Kauf zu nehmen. Die im November 2008 durchgeführte Meinungsumfrage vom Fessel GfK Institut liefert ein klares Votum: Zusätzlich zum Kostenbewusstsein wird darin auch der Komfort der kompletten Leistungserledigung durch Alpgarant bestätigt. Selbst bei denPersonen die meinen, bereits über eine entsprechende private Versicherung zu verfügen, sprechen sich 87 % der Befragten für die Einführung des Produkts SAFE-R aus. Erwartungsgemäß liegt der Akzeptanzwert bei den Personen, die über keine private Versicherung verfügen, am höchsten, nämlich bei 94 %.Die Leistungen von SAFE-R – Safety Area for extensive Rescue:- Der SAFE-R Bergungskosten-Vollschutz für Unfall oder Notfall- setzt automatisch mit der Benutzung der Liftkarte ein;- SAFE-R garantiert die Übernahme der Transportkosten von- Rettungseinsätzen am Berg und von der Piste;- SAFE-R übernimmt die Kosten von Pisten-, Berg- und Hubschrauber-Rettungseinsätzen direkt und ohne Zwischenverrechnung;- SAFE-R erfasst die Leistungsberechtigten vollautomatisch und ohne zusätzlichen Aufwand für das Bergbahn-Personal;- SAFE-R managt die komplette Leistungsabwicklung und garantiert auch im Nachhinein die reibungslose Bearbeitung des Falles durch eigenes Servicepersonal;- SAFE-R bietet dem Gast nach seinem Unfall qualitativ hochwertige Assistenzleistungen, alle relevanten Informationen und Hilfestellungen in seiner Landessprache;- SAFE-R stellt seinen Geschäftspartnern und deren Kunden umfangreiche Informations- Werbeund PR-Unterstützung zur Verfügung.- SAFE-R vermeidet imageschädigende, medienwirksame Härtefälle und schafft so eine hohe Zufriedenheit bei den Endkunden.

Mit dem Rundumschutz von „SAFE-R“ ist der Ausflug auf der Riesneralm nochsicherer geworden, Bergungskosten-Vollschutzinklusive. Der Service wurde bereits genutzt.

Ein Ausflug in luftigen Höhen ist schon lange nicht mehr nur den Wintersportlern vorbehalten. Auch im Sommer zieht es immer mehr Menschen hinauf auf den Berg. Und genau wie die Zahl an „Bergsteigern“ stetig zunimmt, steigt auch die Unfallgefahr am Berg. An die 7.000 Flugeinsätze gab es ganzjährig allein in Österreich. Ebenso oft musste die Bergrettung, vorwiegend in den Sommermonaten, aktiv werden. Und: als wären die Verletzungen nicht schon Unglück genug, müssen sich die Betroffenen danach auch noch mit der- Abwicklung der Bergungskosten herumschlagen.Doch dafür hat die- Riesneralm seit Sommerbeginn eine Lösung: Als österreichweit erstes- Seilbahnunternehmen bietet sie ihren Gästen mit „SAFE-R“- ein Produkt, das den Bergungskosten-Vollschutz für alle Bergsportler beinhaltet –- automatisch integriert in der Liftkarte!Automatischer Schutz im ganzen Seilbahn-GebietDie Kosten für einen Hubschraubereinsatz liegen zwischen 2.000 und 4.000 Euro. Die meisten Menschen besitzen aber nur teilweise eine Zusatzversicherung oder Mitgliedschaft, die diese Kosten später übernehmen. Und selbst die, die Kosten an einen Leistungsträger abwälzen könnten, sind mit dem hohen administrativen Aufwand und der langwierigen Bürokratie völlig auf sich alleine gestellt. Das verursacht nicht nur großen Ärger bei den Betroffenen, sondern fällt schlussendlich auch negativ auf das Image der Seilbahnen zurück.Deshalb bietet Alpgarant mit dem neuen Dienstleistungspaket „SAFE-R“ den Seilbahnen und Bergsportregionen jetzt ein Produkt, mit dem deren Gäste im gesamten Gebiet automatisch geschützt sind – selbstverständlich auch die aus dem Ausland. Das heißt: Jeder, der im teilnehmenden Gebiet eine Liftkarte erwirbt, profitiert im Fall des Falles automatisch vom vielschichtigen und individuell angepassten Leistungsspektrum. Zudem übernimmt Alpgarant die gesamte Abwicklung der Kostenersatzansprüche aus Flug-, Pisten- und Bergrettungseinsätzen und bietet dem Berg- oder Skigast nach seinem Unfall qualitativ hochwertige Betreuung in der jeweiligen Landessprache.Riesneralm mit „SAFE-R“ Sicherheits-Vorreiter „SAFE-R“, Österreichs erster Bergungskosten-Vollschutz für Unfall und Notfall funktioniert vollautomatisch und wird mit der ersten Benutzung der Liftkarte aktiviert. Seilbahnunternehmen und Tourismusregionen profitieren nicht nur von der Aufwertung der Serviceleistungen für den Gast oder der Auslagerung der gesamten Administration und Logistik, das Konzept beinhaltet auch eine umfassende Marketing-, Werbe- und PR-Kampagne, welche die Region als Gästevollschutz-Vorreiter ins Bewusstsein bringt. Auch der Versicherungspartner Allianz Elementar bürgt für Qualität. Alpgarant sorgt mit seinem innovativen Konzept dafür, dass sich Bergfexe – im Sommer wie Winter – im Fall des Falles keine Sorgen machen müssen: Ein wichtiger Schritt, um die Berge (noch) sicherer und attraktiver zu machen.

    
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PETZL: Training für den Ernstfall

Die Personenbergung aus Sessel- bzw. Kabinenbahnen gehört zu den gefährlichsten Aufgaben der Flugrettung. Zuverlässiges Material und eine optimale Ausbildung sind deshalb unumgänglich.

Üben am 8er-Sessel mit Bubble in der Station. Fotos: dwl

Die Ausbildung zum Bergungsspezialisten beim ÖAMTC stellt hohe physische und psychische Anforderungen. Nur so wird sichergestellt, dass im Notfall alle Rettungsmaßnahmen reibungslos funktionieren. Ein Modul im Rahmen der umfassenden Schulung, die sowohl theoretisches wie auch praktisches Wissen vermittelt, beschäftigt sich mit der Seilbahnbergung. Sie zählt zu den gefährlichsten Einsätzen im alpinen Raum und wird deshalb in allen Details analysiert, vorbereitet und entsprechend trainiert. Aufgrund veränderter seilbahntechnischer Voraussetzungen hat der ÖAMTC gemeinsam mit PETZL dafür ein neues System entwickelt, das mittlerweile in ganz Österreich angewendet wird. Kernpunkt der Systemumstellung ist der Einsatz von 2 Flugrettern, deren Aufgaben exakt aufeinander abgestimmt wurden. Der MOUNTAIN MANAGER hatte im Oktober in Hintertux Gelegenheit, sich ein Bild von der Ausbildung, der engagierten Mannschaft und dem eingesetzten Material zu machen.

Der Helikopter bringt die Flugretter zum Einsatzort, Ausbilder beobachten die Szene vom Boden aus.

Optimale VorbereitungVom 12. bis zum 14. Oktober trafen sich 12 HCMs (Hems Crew Members) und 6 Ausbilder zum Schulungsmodul VIII „Liftanlagen und Seilbahnen“ am Stützpunkt „Alpin 5“ in Hintertux. Der Stützpunkt, der so wie die Beispiele in St. Anton, Sölden, Lech und Patergassen nur im Winter etrieben wird, wurde 2003 neu errichtet und bietet auf einer Fläche von 400 m2 modernste Gebäudetechnik und alle Einrichtungen, die für einen Helikopterstützpunkt nötig sind.Den Beginn der Ausbildungsmaßnahmen bildete ein Vortrag von Franz Mader, Betriebsleiter der Zillertaler Gletscherbahnen GmbH & Co KG, der die Aufgaben und Zuständigkeiten eines Betriebsleiters  im Ernstfall sowie die technischen Daten der Fahrbetriebsmittel wie Klemmen oder Verriegelungsmechanismus von Kabinen vorstellte. Dann ging es hinauf zum 8er-Sessel Horbergbahn und zur 4 EUB Rastkogelbahn. Am Beispiel des 8er- Sessels wurden in Vorbereitung eines entsprechenden Helikoptereinsatzes am nächsten Tag in der Talstation alle Schritte geübt, die im Falle einer Bergung zu unternehmen sind. Als besondere Herausforderung erwies sich dabei das Absetzen des Retters an sich, der am Sessel für alle folgenden Aufgaben den geeigneten Landungs- bzw. Sicherungspunkt finden muss. Auch die Fixierung eventuell vorhandener Bubbles ist ein wichtiges Kriterium, bevor die Instruktion der Fahrgäste, die Verteilung der Petzl-Bergedreiecke und die Vorbereitung der weiteren Maßnahmen erfolgen können.Einblick in die Bergepraxis gab es dann in der Übung an der Rastkogelbahn. Hier wurden in 2 Umläufen mit Bergrettern besetzte Kabinen auf die Strecke gebracht unddurch Anhalten der Bahn ein Notfall simuliert. 2 Flugretter wurden per Helikopter an einem 10 m langen Seil (Durchmesser 12 mm, Bruchlast 4 300 kg) mit der nötigen Ausrüstung zum Kabinendach verbracht. Einer der Retter leitete in der Folge die Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen auf und in der Kabine, während der zweite bereits einen weiteren Flugretter aufnehmen und zum Einsatz bringen konnte. Um hier den Transport der lugretter, des Materials und die anschließende Bergung der Personen schnell und effizient durchführen zu können, bedarf es einer optimalenOrganisation und Einteilung – schließlich muss das Entleeren einer Seilbahn laut Gesetz innerhalb von 4 Stunden abgeschlossen sein.Die einzelnen Bergeschritte wurden auf Video festgehalten, sodass im Anschluss eine genaue Analyse der Maßnahmen erfolgen kann. Nach jedem Einsatz fand eine Mannschaftsbesprechung statt, in der die Erfahrungen und aufgetretene Probleme diskutiert wurden.

1 Flugretter hat sich am Kabinendach gesichert und beginnt seinen Einsatz, der 2. Flugretter wird zum nächsten Bergeschritt geflogen.

Petzl – 30 Jahre ErfahrungAlle eingesetzten Rettungs- und Sicherungsmaterialien (außer dem Bergetau am Helikopter), die man vor Ort zum Einsatz brachte, stammten von Petzl. Das Unternehmen, das auf eine 30-jährige Erfahrung verweisen kann, istspezialisiert auf die Herstellung von persönlicher Schutzausrüstung  gegen Absturz und bietet ein umfangreiches Sortiment an Gurten, Helmen, Verbindungsmitteln, Abseilgeräten, Stirnlampen etc.Bei der Produktion standen von Anfang an sinnvolle Innovationen sowie einfache, intelligente und effektive Lösungen im Blickpunkt, sodass Petzl-Produkte heute für ihre Qualität und Zuverlässigkeit bekannt sind. Gewährleistet wird das durch eine ISO 9001-Zertifizierung sowie eine Reihe von visuellen und individuellen Tests, denen die Produkte unterzogen werden. Seit 1992 ist jedes Stück der persönlichen Schutzausrüstung von Petzl mit einer Nummer gekennzeichnet, sodass jedes Produkt exakt eingeordnet und zurückverfolgt werden kann.Infos: mberger@petzl.at

Die Personen aus der Kabine werden abgeholt, transportiert werden bei einer Rotation maximal 3 Personen + 1 Flugretter.

Kursprogramm:Bergungsspezialist, Modul VIII Liftanlagen und Seilbahnen: ausgebildet wurden 12 HCM (Hems Crew Members)Kursleiter: Franz KröllTrainer: Heli Mittermayr, Peter Lippert,Api Prugger, Markus Amon, Christian HotterPetzl-Material/Auszug:PAW P63M: RiggingplatteANNEAU C40: genähte Rundschlinge aus GurtbandAm’D TRIACT-LOCK (M34SL – M34BL – M34-TL): asymmetrischer Verriegelungskarabiner OK TRIACT-LOCK M33TL: symmetrischer Karabiner mit automatischem VerriegelungssystemBERMUDE C80: Rettungsdreieck ohne Schultergurtbänder für alle GrößenVERTEX® BEST A16: Helm für Höhenarbeit und RettungNAVAHO® BOD FAST C710F0: Mehrzweck-Auffanggurt und HaltegurtWALLSTEP C01: Trittleiter mit 7 StufenGRILLON: VerbindungsmittelASCENSION: SteigklemmeID: Abseilgerät

Snowgripper: Erfolge und Innovationen

2006 war ein sehr gutes Jahr für die Snowgripper GmbH. Neben einer Reihe neuer Kunden und entsprechender Verkaufserfolge brachte man eine durchdachte Neuerung auf den Weg.

Spinnanker Modell 12 (mit 12 Gewindestäben). Fotos: Snowgripper

Die Snowgripper GmbH ist ein Tochterunternehmen der renommierten Firmengruppe Oberhofer Stahlbau und konnte 2006 europaweit rund 1 000 Snowgripper verkaufen. Das jeweilige System kann optimal an die herrschenden Geländeverhältnisseangepasst werden, da man als Komplettanbieter Herstellung, Planung, Lieferung und Montage alles aus einer Hand anbieten kann. Erfolgreich war das Snowgripper-System vor allem in Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich. Inden genannten Ländern ist man jeweils durch ausgesuchte Fachhändler vertreten, welche die attestiertenVorzüge des Systems erfolgreich am Markt positionieren konnten. So kennt man das Snowgripper-System in Frankreich erst seit 2Jahren, dennoch konnte man 2006 4 Projekte verwirklichen, bei denen 320 Snowgripper zum Einsatz kamen. Auch in Österreich war man erfolgreich, und das nicht nur bei Bergbahnen, sondern auch bei Straßenmeistereien und Gemeinden. So zählt etwa die Gebietsbauleitung Salzkammergut der Wildbach- und Lawinenverbauung zu den überzeugten Kunden, die in den letzten 2 Jahren wiederum 250 Stück Snowgripper X-Large für den Gleitschneeschutz im Bereich einer Wiederaufforstung am Brentnkogel in Ebensee installierten.

Vorführung und Test des neuen Spinnankers.

Optimiertes AnkersystemSeit Herbst 2006 arbeitet Snowgripper mit einem neuen Verankerungssystem, das seine Vorzüge vor allem auf lockerem und daher besonders schwierigem Untergrund ausspielt. Der so genannte Spinnankerbesteht aus einer Gusseisenplatte und je nach Modell aus 6 oder 12 Gewindestäben, die im Boden befestigt bzw. eingedreht werden. Auf dieser Gusseisenplatte können dann jegliche Aufbauten sicher fixiert werden. Die Montage erfolgt schnell, unkompliziert und ohne großen maschinellen Aufwand. Aufgrund seiner speziellen Ausführung kann der Spinnanker je nach Bodenbeschaffenheit bis zu 20 tVertikal- bzw. 10 t Horizontallast aufnehmen. Entsprechende Tests wurden unter Federführung der Bautechnischen Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg durchgeführt und in Form eines Gutachtens zusammengefasst.

Snowgripperfeld in Val d’Isère (100 Stk. X-Large).

Ein erstes Testfeld zur Montage von Stahlschneebrücken mit Spinnankern steht im Frühjahr 2007 im Rahmen der Gadenstättlawine in Viehhofen zur Realisierung an (Ausführung WLV Gebietsbauleitung Pinzgau). Auch erste Kontakte zur Fotovoltaikindustrie in Deutschland entwickeln sich viel versprechend. (Näheres zum Spinnankersystem in der nächsten Ausgabe des MOUNTAIN MANAGERS). Informationen zur Produktpalette der Snowgripper GmbH gibt es ab Anfang Februar auf der neu gestalteten Homepage unter www.snowgripper.atSnowgripper Referenzprojekte:Auszug 2006Österreich:Diedamskopf Bergbahn Schoppernau: SkiwegsicherungStraßenmeisterei Pongau: Straßensicherung L 216Dienten/LendWLV GBL Salzkammergut: Gleitschneeschutz fürWiederaufforstungGemeinde Kufstein: StraßensicherungItalien:Bergbahnen Madonna di Campiglio: TrassensicherungBergbahnen Arabba: SkiwegsicherungBergbahnen Usseglio (Turin): SkiwegsicherungStraßenaufsicht Veneto Strade:Böschungssicherung Monte GrappaAndorra:Pas de la Casa Grau Roig: SkiwegsicherungFrankreich:Bergbahn Avoriaz: SkiwegsicherungBergbahnen Val d’Isere: SkiwegsicherungBergbahnen La Clusaz: SkiwegsicherungStraßenaufsicht La Giettaz: StraßensicherungDeutschland:ALF Sachrang:Gleitschneeschutz für WiederaufforstungALF Schliersee:Gleitschneeschutz für Wiederaufforstung

Snowgripper: Neues Ankersystem in Entwicklung

Snowgripper hat auf Basis wissenschaftlicher Forschung einen neuen Anker entwickelt. Durch eine Prozessoptimierung innerhalb des Unternehmens können weitere Kostenvorteile an den Kunden weitergegeben werden.

Das Snowgripper-Feld fügt sich ohne Probleme in die Landschaft ein.

Die Snowgripper GmbH entwickelte zusammen mit der Oberhofer Stahlbau Ges.m.b.H. ein völlig neues Ankersystem, mit dem es erstmals möglich ist, einen Anker für viele unterschiedliche Bodenarten zu verwenden.
 
Kundennutzen durch systematisches VorgehenSnowgripper arbeitet permanent auf wissenschaftlicher Basis an der Findung von Maßnahmen, um dem Kunden eine Individuallösung mit dem besten Preis-/Leistungs- Verhältnis zu bieten. Der Fokus liegt darin, das standardisierte Vorgehen von der Besichtigung über die Planung bis zur Umsetzung weiter zu optimieren. Für die Interessenten an Gleitschneeschutz Systemen bedeutet das eine saubere Planung und die Ausarbeitung einer individuell angepassten Lösung an die Situation. Sichtbar wird das zum Beispiel bei der Form des Snowgripper-Feldes, dem Abstand bzw. der Verstärkung von Randzonen. Dazu wird das heikelste Thema jeder Verbauung sauber behandelt: die Verankerung! Durch die Feldplanung und Ermittlung der Bodenbeschaffenheit wird das Ankersystem festgelegt und beim Versetzen vor Ort mit minimalem Aufwand getestet. Das garantiert die Funktionsfähigkeit der Verankerung. Die permanente Weiterentwicklung und Verbesserung kann natürlich nur mit geeigneten Partnern erfolgen. Das BFW und die Geo Expert sowie das SLF (Schweiz) sind aktive Projektpartner. Die Ergebnisse werden mit der WLV besprochen und diskutiert.
 
Snowgripper-ProjekteDie Snowgripper GmbH freut sich über steigendes Interesse der internationalen Märkte an der Snowgripper-Lösung. Hinzugekommen sind Interessenten aus den Ländern Schweiz, China, Frankreich, Bulgarien, Deutschland und Italien. Für 2005 kann deshalb eine erfolgreiche Zwischenbilanz gezogen werden, wobei folgende Projekte abgeschlossen werden:
Karalmlawine, Salzburg
Forstamt Rosenheim
Bergbahnen Diedamskopf, Schoppernau
Grandvalira Andorra, Frankreich

Snowgripper-Verbauung der Karalmlawine. Fotos: Snowgripper

Produktentwicklung: EU-Projekt eingereichtDie Snowgripper GmbH hat mit renommierten Partnern ein EU-Projekt im 6. Rahmenprogramm in der Forschungsinitiative „ICT for Environmental Risk Management“ eingereicht. In Zusammenarbeit mit Projektpartnern wie dem BFW (Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft), NGI (Norwegian Geotechnical Institute), CEM (Demagref) und dem ARC-SR (ARC Seibersdorf Research GmbH) wird das Thema Risikomanagement und Frühwarnsystem auf europäischer Ebene angegangen.
 
Infos: www.snowgripper.at

ASI: Sicherheitsrelevante Informationen auf Abruf

Als Folge der Lawinenkatastrophe von Galtür wurde 1999 das Alpine Sicherheits- und Informationszentrum (ASI) Tirol ins Leben gerufen. Neben einer effektiven Kommunikation im Krisenfall stand von Anfang an auch die Bereitstellung sicherheitsrelevanter Informationen und Strukturen im Blickpunkt.

2002 hat ASI den Arge Alp-Preis erhalten. V. l.: Christian Klingler, ASI Technologie und Kommunikation, Regierungsrat Dr. Peter Schönenberger, St. Gallen, Mag. Werner Senn, GF ASI, und Mag. Markus Maaß, Obmann ASI. Fotos: ASI

„Im Rahmen der Lawinenkatastrophe in Galtür hatten wir die größte Evakuierungsaktion im Alpenraum durchzuführen, wobei wir mit 52 Hubschraubern 12 500 Personen ausgeflogen haben. Bei der anschließenden Analyse dieser Erfahrungen haben wir festgestellt, dass die Rettungsaktion an und für sich sehr gut abgelaufen ist, die Informationspolitik aber noch besser funktionieren hätte können. Dabei hatten wir nicht nur die Einsatzkräfte im Visier, deren Arbeit durch richtige Informationen und effiziente Kommunikationsstrukturen wesentlich erleichtert werden kann, sondern auch die Betroffenen und die Öffentlichkeit“, so Mag. Werner Senn, in Galtür Einsatzleiter des Alpinen Rettungsdienstes. Aus diesem Grund entschlossen sich die Gemeinden des Bezirks Landeck mit Unterstützung des Landes Tirol aktiv zu werden – das Alpine Sicherheits- und Informationszentrum ASI wurde gegründet. Zum Geschäftsführer wurde Werner Senn berufen, der auch das zugrunde liegende Konzept auf den Weg gebracht hat. Ihm und seinem engagierten Team ist es in den letzten Jahren gelungen, ASI zu einem gesuchten Ansprechpartner in Sicherheitsfragen im alpinen Raum zu machen. ASI wurde zum Dienstleister für Behörden und öffentliche Institutionen. Das Aufgabenspektrum ist vielfältig und umfasst die juristische Beratung genauso wie Bildung und Betreuung von Projektgruppen, die Ausarbeitung von Sicherheitskonzepten und die Etablierung einer neuartigen Internetplattform. Da-bei kann man auf das praxiserprobte Know-how der Mitarbeiter verweisen, die als Experten im alpinen Raum gelten.Das Einsatzinformationssystem ESISEin Ergebnis der folgenden Aufbauarbeiten war die Entwicklung eines Einsatzinformationssystems ESIS, das sich mittlerweile schon mehrmals im Einsatz für Lawinenkommissionen bewährt hat und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Mit seiner Hilfe ist es möglich, geografisch und zeitlich unabhängig über eine Internetplattform zu kommunizieren. Christian Klingler, zuständig für Technologie und Kommunikation im ASI Tirol, bringt die Vorteile von ESIS auf den Punkt:. Entlastung für Einsatzleitung und Krisenmanagement vor Ort,. einheitliche Informations- und Kommunikationsplattform für alle beteiligten Einsatzorganisationen,. bessere Disposition durch Information,. bessere Information für Medien und Öffentlichkeit/Call-Center-Schnittstelle.ESIS verfügt mittlerweile über Referenzen, die sich sehen lassen können. Es wird vom Land Tirol benutzt, ist als Version IFKIS-MIS beim Eidgenössischen Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF im Einsatz und unterstützte das Sicherheitsmanagement bei der Alpinen Ski-WM 2001 in St. Anton/Arlberg. Ausgesprochen vielfältig war bisher auch das Einsatzspektrum von ASI selbst. So begleitete man die „Projektgruppe Lawinenkommission“ und die „Projektgruppe Outdoor“ bei der Optimierung ihres Informationsflusses, erstellte eine Reihe von Sicherheitskonzepten für Events im alpinen Bereich, nahm an Tagungen und Informationsveranstaltungen teil, rief Workshops und Schulungen ins Leben, gab den Ratgeber Skirecht heraus, entwickelte eine Skisimulation auf EDV-Basis zur Visualisierung von Skiunfällen und diverse Checklisten. Wertvolle Hilfestellung gab ASI außerdem bei der Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe 2005 im Bezirk Landeck. Auf diese Weise konnte ASI seine Erfahrungen, sein Know-how und personelle Ressourcen erfolgreich unter Beweis stellen. Dieses Wissen will man in Zukunft vermehrt in der Branche propagieren und bei den unterschiedlichen Zielgruppen zum Einsatz bringen. Dazu hat man etwa für Bergbahnunternehmen und Gemeinden maßgeschneiderte Packages erarbeitet.

ASI entwickelt maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte.

Sicherheitsmanagement für BergbahnenFolgende Leistungen, die als modulare Bausteine zur Verfügung stehen, ergeben ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept. Dabei werden alle Komponenten mit den Möglichkeiten abgestimmt und vernetzt, die über die Partnerbetriebe von Montal (Konsortium alpiner Konsulenten) nützlich sein könnten.. Modul Pistensicherungspflicht: Analyse des Ist-Zustandes und Konzept für Verbesserungsvorschläge,. Modul Schulungen/Workshops zu Skirecht und Haftung,. Modul Bergeplan,. Sicherheitskonzept Veranstaltungen,. Modul Medien- und Öffentlichkeitspaket „Sicherheitsmanagement“: 2 Medienaussendungen zu Sicherheitsthemen pro Jahr und Medienberichterstattung und -betreuung im Krisenfall,. Modul Kommunikationsplan,. Optionale Leistungen: Über das Basispaket hinaus kann auch ein Einsatzinformationssystem „ESIS“ für die Kommunikation von Pistenrettung, Betriebsleitung und Vorstand/ Aufsichtsrat eingerichtet und integriert werden.

Mit der Skisimulation können Unfallsituationen visualisiert werden.

ASI-Leistungen für GemeindenDa sich ASI u. a. durch Mitgliedsbetriebe von Gemeinden finanziert, gibt es hier ein Basispaket, das die Gemeinden in Anspruch nehmen können. Es besteht aus. Verkehrsberichten über die Verkehrssituation im Bezirk und einem. Sicherheitskonzept für Veranstaltungen.Dazu können zusätzliche Leistungenankauft werden:. Modul Katastrophenschutzplan,. Modul Medien- und Öffentlichkeitspaket „Sicherheitsmanagement“,. Modul Kommunikationsplan,. Modul Krisenkommunikation für die Gemeinde,. Einrichtung eines Einsatzinformationssystems „ESIS“ für die Kommunikation kommunaler Einrichtungen,. Bereitstellung einer Hotline, die in Ergänzung zu ESIS telefonische Auskünfte an die Öffentlichkeit erlaubt.Diese Notfall-Call-Center-Schnittstelle kann als Stand-by-Lösung realisiert werden. dwlInfos:E-Mail: info@alpinesicherheit.comwww.alpinesicherheit.com

Sölden goes SNOWsat: Pistenpräparierung und mehr…

Die Flotte ist schon PistenBully pur. Nun werden die 25 Fahrzeuge zudem komplett mit SNOWsat ausgestattet, um den hohen Ansprüchen und vielfältigen Aufgaben, vor denen ein solch großes Skigebiet ständig steht, gerecht zu werden.

PistenBully spielen in Sölden schon lange eine wichtige Rolle.

Oberstes Ziel: Kosteneffizienz bei bester PistenqualitätVorrangiges Ziel ist – wie überall, aber gerade bei solch einem großen Skigebiet wie Sölden – die Steigerung der Effizienz in der Pistenpräparierung. Deshalb kommt auf 23 Fahrzeuge die „Vollausstattung“ mit dem Flotten- und Pistenmanagementsystem. So können die Verantwortlichen verschiedenste Informationen abrufen und weiteren Analyseprozessen unterziehen. Daraus ergeben sich mannigfaltige Effekte: Optimierte Arbeitsabläufe und Fahrwege erhöhen beispielsweise die Effizienz und verringern gleichzeitig den Spritverbrauch. Einfach und übersichtlich werden auf einer Karte des Skigebietes Fahrzeugdaten und Schneetiefen angezeigt. Dies optimiert das Schneemanagement und reduziert auch die Kosten für technischen Schnee.Hilfreich: KostenstellenzuordnungBei 2 weiteren Fahrzeugen in Sölden wird ganz bewusst das Premium-Flottenmanagement-System, sprich ohne Schneetiefenmessung, aber mit Fahrerdisplay, eingesetzt. Sie sind speziell ausgestattet mit Personenkabine bzw. Kranaufbau und nicht in der Pistenpräparierung im Einsatz. Ihr Job sind ausschließlich Sonderaufgaben: die Belieferung der Hütten, spezielle Arbeitseinsätze, VIP-Transporte – und das alles bezogen auf verschiedene Veranstaltungen wie Weltcups, Konzerte, Events etc. Und davon gibt es in Sölden im Laufe einer Saison so einige! Mit dem Flottenmanagementsystem können sämtliche Aufgaben einfach und unbegrenzt den verschiedenen Kostenstellen zugeordnet werden.

Foto: ÖTZTAL TOURISMUS

Immer im Blick: SicherheitBeim Flottenmanagementsystem, über das nun alle Fahrzeuge verfügen, bietet der zusätzliche Touch-screen in der Kabine dem Fahrer alle Informationen auf einen Blick. Neben der Karte des Skigebietes werden auch Informationen wie Pistenränder, Ankerpunkte, Beschneiungsanlagen oder andere gefährliche Stellen (Felsen, Abhänge etc.) angezeigt. Das gibt den Fahrern Sicherheit – auch bei schlechter Sicht. Das ist, wenn zum Beispiel Daniel Craig mitfährt, umso wichtiger!Gemeinsam in die ZukunftSölden ist für PistenBully aber mehr als nur ein guter Kunde. Man kann die Beziehung durchaus als eine sehr kreative Entwicklungspartnerschaft bezeichnen. In Sölden verfügt man über sehr viel Erfahrung, aber auch ganz bestimmte Wünsche und Vorstellungen. Gemeinsam haben die Experten aus dem Skigebiet mit den Entwicklern von SNOWsat einzelne Features auf die speziellen Bedürfnisse angepasst. Und was in Sölden gut funktioniert, hilft auch dem Großteil aller anderen Skigebiete!

PRINOTH – Optimierte Pistenpräparierung durch Ressourcenmanagement

Seit wenigen Wochen ist im Skigebiet Karersee in Südtirol ein neuer PRINOTH LEITWOLF im Einsatz.

Georg Eisath, Präsident der Latemar Karersee GmbH, Foto: G. Eisath

Das Besondere dabei ist, dass er mit einem speziellen Tool zur Überwachung und Optimierung sämtlicher Ressourcen ausgestattet ist. Georg Eisath, Präsident der Latemar Karersee GmbH, hat dem MOUNTAIN MANAGER über seine Erfahrungen damit berichtet.Das Skigebiet Karersee gehört mit seinen rund 40 Pistenkilometern und 16 Liftanlagen zu den sonnigsten Destinationen Südtirols und engagiert sich als Mitglied bei den „Alpinen Perlen der Alpen“ für sanfte Mobilität und umweltfreundliche Angebote. Dabei möchte man im Rahmen der Projektinitiative „alpine Klimaskigebiete“ durch ein energieeffizientes und ökologisch nachhaltiges Skigebietsmanagement Akzente setzen.Vor diesem Hintergrund wurde für die Wintersaison 2012/13 ein Pistenfahrzeug des Typs PRINOTH LEITWOLF angekauft, das mit dem Tool Ressourcenmanagement ausgerüstet ist. Nach den ersten Wochen in Betrieb zeigt man sich vor Ort ausgesprochen zufrieden mit den Möglichkeiten zum Verwalten, Planen, Steuern und Kontrollieren des Pistenfahrzeugs.MM: „Wie lange arbeiten Sie im Skigebiet Karersee mit PRINOTH zusammen?“Georg Eisath: „Ich habe das Gebiet 2007 übernommen und gleich zur ersten Saison 2007/08 einen LEITWOLF gekauft.“MM: „Wie viele Pistenfahrzeuge haben Sie im Einsatz und wann wurde der PRINOTH Leitwolf mit dem Ressourcenmanagement Tool angekauft bzw. in Betrieb gestellt?“Eisath: „Wir haben 5 Pistenfahrzeuge im Einsatz, also 4 PRINOTH Pistenfahrzeuge und einen PistenBully von Kässbohrer. Im letzten Herbst wurde in einem PRINOTH LEITWOLF das Tool Ressourcenmanagement eingebaut, auch ein Kässbohrer-Fahrzeug wurde damit ausgestattet.“MM: „Wo kommt der LEITWOLF zum Einsatz, um welche Pisten handelt es sich?“Eisath: „Das Fahrzeug wird sowohl für steile als auch flache Pistenabschnitte eingesetzt, weil es uns nicht nur um das GPS-Gerät generell geht, sondern um aussagekräftige Informationen zur optimalen Pistenpräparierung sowie um Treibstoff- und Arbeitsstundenreduktion.“

Das Tool Ressourcenmanagement kann in alle Pistenfahrzeuge eingebaut werden. Fotos PRINOTH

MM: „Warum ist für Sie/Ihr Skigebiet Ressourcenmanagement wichtig?“Eisath: „Der Karersee ist ein Klimaskigebiet. Unser Hauptziel ist es, Treibstoff einzusparen und die Pisten effizient zu bearbeiten, dabei aber beste Qualität zu bieten. Optimiert werden soll die ganze Bandbreite der Arbeiten. Wichtig ist uns dabei also z. B. die Drehmomentüberwachung der Pistenfahrzeuge oder wie viel Schnee geschoben oder gefräst wird. Wir bekommen durch das Ressourcenmanagement Daten zum Einstellwinkel der Fräse und zur Kraft, die aufgewendet wird. Jeder Fahrer hat seine eigene Verfahrensweise, die wir durch die Daten, die wir jetzt zur Verfügung haben, optimieren können.“MM: „Welche Voraussetzungen waren für den Betrieb nötig?“Eisath: „Natürlich braucht es moderne Geräte und Maschinen mit den erforderlichen Schnittstellen, um die Daten einlesen und auswerten zu können. Die waren bei uns vorhanden, sodass wir uns mit PRINOTH in erster Linie nur abstimmen mussten, welche Daten und Parameter wir wollen und brauchen und wie eine Auswertung der Informationen erfolgen soll.“MM: „Wie ist die Einschulung erfolgt?“Eisath: „Es gab Gespräche mit den Pistenraupenfahrern, da sie natürlich durch die Auswertung der Daten auch kontrolliert werden. Unser Team war aber einverstanden, weil man letztendlich auch sehr gut gesehen hat, was diese Vorgangsweise bringt. Wir haben eine gute Zusammenarbeit, die auch wesentlich ist, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.Die Einschulung auf das Ressourcenmanagement ist durch PRINOTH vor Ort erfolgt. Man ist mit dem Pistenfahrzeugfahrer mitgefahren und hat im Rahmen der Arbeit direkt getestet und gezeigt, wie alles funktioniert und wie man genau damit arbeitet.“MM: „Welche Daten sind Ihnen im Rahmen der Effizienzsteigerung und Optimierung Ihrer Flotte besonders wichtig?“Eisath: „Wesentlich ist für uns, wie sich die Pistenfahrzeuge bewegen, also dass etwa über einzelne Abschnitte nicht mehrfach gefahren wird. Zweitens ist für uns die Drehzahloptimierung wichtig, damit keine Energie verschwendet wird. Wir haben exakte Daten, wie viel Zeit in das Verschieben des Schnees oder das Fräsen investiert wird. Dazu kommen eine Reihe anderer Daten, die uns das Gerät vermittelt, die aber für uns nicht vordergründig relevant sind. In Zukunft wird auch die Schneetiefenmessung noch wichtig werden, die notwendigen Features sollen noch dieses Jahr dazukommen. Auf diese Weise wollen wir mit Hilfe unserer Beschneiungsanlage auch das Schneemanagement optimieren.Die Daten werden bei uns täglich so ausgewertet, dass wir unsere Schlüsse daraus ziehen und dem Pistenfahrzeugfahrer genaue Instruktionen geben können, wie er sein Arbeiten an welcher Stelle optimieren kann. Natürlich werden die Daten auch entsprechend aufbewahrt, sodass eine genaue Übersicht zur Verfügung steht. Wir haben auch in der Vergangenheit schon Daten elektronisch oder per Hand notiert und ausgewertet – die jetzigen Informationen sind aber natürlich sehr viel genauer, sodass wir wirklich auf die kleinsten Veränderungen oder Abweichungen reagieren können.“MM: „Wie sind Sie mit den zusätzlichen Informationen zufrieden?Eisath: „Ich bin sehr zufrieden. Die Arbeit hat sofort Früchte getragen, die Pistenfahrzeugfahrer sind gemäßigter unterwegs und folgen den elektronischen Anweisungen genau. Auf diese Weise haben wir weniger Treibstoffverbrauch bei qualitativ hochwertigen Pisten.“

Exaktes Fahrzeugmonitoring erleichtert das Handling.

FAKTEN RESSOURCENMANAGEMENT PRINOTHMit dem PRINOTH Ressourcenmanagement können Skigebiete die Performance ihrer Fahrzeugflotte und ihrer Pistenfahrzeugfahrer steigern! Eine intuitive Software ermöglicht Produktivitätssteigerungen in allen Bereichen und hilft, kosteneffizient zu wirtschaften:. Produktivitätssteigerung durch präzise Messmethoden. Auswertungstool für perfekte Planung. Exaktes Fahrzeugmonitoring. Routenoptimierung. Produktivitätsbewertung. Bericht über Treibstoffverbrauch. Kontrolle von Leerlaufzeiten. Analyse von Fräsdaten für Hochleistungspräparieren. Laufendes Monitoring der gesamten PräparierkostenDas Ressourcenmanagement Tool ist bereits seit Jahren in Nordamerika erfolgreich im Einsatz und wird in Kürze auch in Europa präsentiert.Referenzkunden:. Ski Bromont, Quebec, Kanada. Loon Mountain, News Hampshire, USA. Aspen, Colorado, USA

Bares Geld sparen mit snowMeter

Schneemanagement ist das Gebot der Stunde. Das neue, bei der Ski-WM in Garmisch eingesetzte Schneehöhenmesssystem snowMeter® von Klenkhart / Trimble sorgt durch gezielte Schneeproduktion und -verteilung für optimale Pistenqualität während der gesamten Skisaison.

Die Schneehöhenmessung snowMeter wurde sowohl für Kässbohrer- als auch für Prinoth-Pistengeräte konzipiert und u.a. von den Skiliften Hochfügen im Zillertal im Einsatz getestet. Fotos: Trimble

Genauigkeit von 5 cm  10 cmSnowMeter basiert auf der fortschrittlichen GNSS-Technologie (Global Navigation Satellite System) und ermöglicht erstmals eine flächige Erfassung der Schneehöhe. Ein auf dem Pistengerät montiertes Trimble GNSS-System misst mit Hilfe eines Korrekturdienstes, z.B. einer Basisstation, die linke und rechte Position sowie die Höhe des Pistengerätes. Diese Position wird in Echtzeit von einem digitalen Geländemodell im schneefreien Zustand subtrahiert. Das Ergebnis ist die zentimetergenaue Schneehöhe unter dem Pistengerät, die optisch in Echtzeit auf einem intuitiv bedienbaren Bildschirm in der Fahrerkabine angezeigt wird. Die gewünschte Schneehöhe kann im Vorfeld bereits eingestellt werden, so dass der Fahrer den Schnee gezielt mit einer Genauigkeit zwischen 510 cm verteilen kann. Während der Pistenpräparierung werden alle Messdaten aufgezeichnet und automatisch mit Wireless-LAN an einen Geodatenserver übermittelt. Über Internet bietet nun die Software snowMeter-Analyze verschiedene Funktionen zur Dokumentation, Auswertung und Visualisierung der Schneehöhen in Form von Schneehöhenkarten und -statistiken. Auf diese Weise erhält man einen exakten Überblick über die aktuelle Verteilung der Schneedecke im Skigebiet und kann in Folge eine sinnvolle Schnei-Strategie im Hinblick auf optimale Ressourcennutzung (Wasser, Strom und Manpower) entwickeln. SnowMeter wurde sowohl für Kässbohrer als auch für Prinoth Pistengeräte konzipiert und von den Skiliften Hochfügen im Zillertal und der Kleinwalsertaler Bergbahn AG getestet. Die Testläufe verliefen hoch erfreulich. Inzwischen sind snowMeter als Schneehöhenmessung und das zugehörige Tool snowMeter-Analyze serienreif und einsatzbereit. Professionellen Support für die GNSS-Komponenten vor Ort bieten dabei Trimbles lokale Vertriebspartner wie z.B. die Firma Geodaesie Austria oder die Firma SITECH Süd GmbH in Deutschland. Alle anderen Belange bei der Einführung, Umsetzung und optimalen Nutzung werden von Klenkhart & Partner wahrgenommen.Hochfügen schwört auf snowMeterImmer mehr zukunftsorientierte Skigebiete setzen sich mittlerweile mit der Schneehöhenmessung auseinander, so auch die Skiliftgesellschaft Hochfügen. Um alle Pisten immer befahrbar zu machen, setzt Hochfügen schon seit 1994 eine Beschneiungsanlage ein, die seither regelmäßig erweitert und verbessert wird. Das Ziel, Schnee effizient, kostengünstig und Ressourcen schonend zu produzieren, führte in der Saison 2009/2010 zum Testeinsatz des Systems snowMeter auf dem Pistenbully 600.Betriebsleiter Josef Fiechtl verfolgte die Funktionalität von snowMeter seit Testbeginn im Oktober 2009 und berichtet über seine Erfahrungen mit dem System: Uns geht es primär um die Schnei-Effizienz. Wir wollen genau wissen, wo wie viel Schnee liegt, um unsere technische Beschneiung darauf optimal ausrichten zu können. Die Skifahrer transportieren während der Fahrt selbst viel Schnee ins Tal. Mit snowMeter messe ich bei jeder Überfahrt des Pistenfahrzeugs die aktuelle Schneehöhe und weiß somit, wo ausreichend Schnee vorhanden ist, wo ich welchen wegnehmen kann bzw. wohin ich ihn schieben soll, erläutert Fiechtl. Gerade im Frühjahr sei das sehr wichtig, um eine optimale Pistenqualität zu gewährleisten. Die Vermeidung von Überproduktion an Kunstschnee biete gleichzeitig ein enormes Einsparpotential beim Strom- und Wasserverbrauch sowie einen optimalen Mitarbeitereinsatz.Ein weiterer Vorteil ist, dass der Fahrer die genaue Position vorhandener Kanal- und Unterflur-Schneischächte während der Fahrt auf dem Display im Pistenfahrzeug ablesen kann, so dass versehentliche Beschädigungen verhindert werden. Außerdem ist auch eine gezielte Schachtsuche möglich, wenn Beschneiungsanlagen umgesetzt werden müssen.

Die Software snowMeter-Analyze erstellt u.a. Schneehöhenkarten für einen exakten Überblick über die aktuelle Verteilung der Schneedecke im Skigebiet. Im Bild Garmisch, Bereich Skiverteiler.

Amortisation in ein bis zwei SaisonenDie Vorteile, die snowMeter den Skiliftbetreibern bringt, sind mannigfaltig in Bezug auf Schneeproduktion, Pistenpräparierung und -verwaltung. Das Einsparpotenzial bei den Betriebskosten eines Skigebiets lässt sich am eindrucksvollsten bei der Schneeproduktion verdeutlichen. Die Produktionskosten von einem Kubikmeter Schnee bewegen sich zur Zeit zwischen 1,25 Euro und 4,00 Euro (ohne Abschreibungskosten für die Technik und Finanzierungskosten).Um eine optimale Pistenqualität während der ganzen Skisaison zu gewährleisten, werden in einem mittleren Skigebiet mit einer Fläche von 500000 m2 bisher erfahrungsgemäß ca. 325000 m3 Maschinenschnee produziert und verteilt. Durch den Einsatz von snowMeter wird die Menge des erforderlichen Maschinenschnees für eine flächendeckende Schneehöhe von 50 cm auf 250000 m3 reduziert. Die Ersparnis beträgt 75000 m3 oder 93750  , wenn man einen Kubikmeterpreis von 1,25  zugrunde legt. Eine Amortisation des Systems ist daher je nach Ausstattung in ein bis zwei Saisonen möglich.Die Bedienung von snowMeter ist relativ einfach und das System ist technisch ausgereift, so dass die Pisten in wesentlich kürzerer Zeit optimal präpariert werden können, erklärt Josef Fichtl. Ich bin daher überzeugt, dass die Schneehöhenmessung mit GPS/GNSS Technik in den nächsten Jahren in den Pistenfahrzeugen zum Standard wird, so Fichtl abschließend.

Kässbohrer Geländefahrzeug AG: Optimierung ökologischer Aspekte

Auf der Interalpin 2009 in Innsbruck präsentierte Kässbohrer erstmals eine Studie über den Einsatz eines dieselelektrischen Antriebs für den Pisten – Bully. Damit werden nicht nur Emissionen minimiert, sondern auch Kraftstoffverbrauch und Betriebskosten reduziert.

Die Studie zum dieselelektrischen Antrieb erregte auf der Interalpin großes Interesse. Fotos: dwl

Kässbohrer ist bekannt für seinen Pioniergeist und seine Innovationskraft – Eigenschaften, die in der 40-jährigen PistenBully-Geschichte zur wiederholten Entwicklung wegweisender Fahrzeugtechnologien geführt haben. Bei seinen Neuentwicklungen stellt das Unternehmen nicht nur Verbesserungen in punkto Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Bedienkomfort in den Vordergrund, auch die Optimierung ökologischer Aspekte hat einen hohen Stellenwert. Auf der Interalpin 2009 trat man dafür mit einem dieselelektrischen Antrieb den Beweis an. „Dieselelektrische Antriebe sind streng genommen elektrische Antriebe, die ihr eigenes Kraftwerk mit sich führen – einen Generator, der von einem Dieselmotor angetrieben wird. Mit der erzeugten elektrischen Energie werden neben den Fahrmotoren auch Elektromotoren für den unmittelbaren Antrieb von Fräse und Winde versorgt“, erklärt Michael Kuhn, Leiter der Entwicklungsabteilung bei Kässbohrer, den Antrieb. Mit der Technologie wird der PistenBully zu einer Art Powerstation, die es erlaubt, auch externe Geräte anzuschließen, zum Beispiel ein Schweißgerät für Reparaturarbeiten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Vergleich zu einem hydrostatischen Fahrantrieb wird mit einer niedrigeren Leistung der gleiche oder sogar ein besserer Wirkungsgrad erzielt. Besonders von Vorteil ist der geringere Kraftstoffverbrauch. Einerseits reduzieren sich dadurch die Emissionen, andererseits verringern sich die Betriebskosten – das Fahrzeug wird somit wirtschaftlicher. Darüber hinaus wird die Energie bei Talfahrt zurückgespeist und genutzt, um die Schneefräse anzutreiben. „Der Hauptnutzen ist jedoch rein funktional, da kein hydraulischer Antrieb für Zusatzgeräte mehr benötigt wird“, betont Kuhn. Der dieselelektrische Antrieb wurde in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern und Hochschulen entwickelt. Testfahrzeuge sind bereits im Einsatz.SNOWsat-System optimiert PistenpflegeEine optimierte Pistenpflege unter Ausnutzung aller vorhandenen Möglichkeiten stand hinter der Entwicklung des SNOWsat-Systems, an dem Kässbohrer maßgeblich beteiligt war. Dabei handelt es sich um ein integriertes System zur Führung und Echtzeitüberwachung von Pistenfahrzeugen sowie Motorschlitten. Das System verwendet GPS-Daten mit deren Hilfe eine kartografische Darstellung der Pisten inklusive aller Seilbahnmasten und Schneeerzeuger sowie potentieller Gefahrenstellen erzeugt werden kann. Die Position der einbezogenen Fahrzeuge wird in Echtzeit übermittelt. Optional kann SNOWsat auch für die Messung der Schneetiefe ausgerüstet werden. Die Vorteile des innovativen Systems liegen auf der Hand: Die integrierte Lösung unterstützt den Fahrer, verbessert die Sicherheit des Personals während der Arbeit und optimiert die Qualitätskontrolle der durchgeführten Arbeiten. Das SNOWsat-System kann auch als Höhenpräzisionsversion geliefert werden. Die patentierte Lösung erlaubt die Veränderung der Schneetiefen während der Saison mit Hilfe von zentimetergenauen GPS-Daten zu verfolgen. Sie zeigt deutlich, wie sich die Schneetiefe ändert. „Das erleichtert die Einsatzplanung von Beschneiungsanlagen und gibt Hilfestellung bei der Entscheidung, ob Pisten für den Publikumsverkehr geöffnet werden“, so Kuhn. SNOWsat ist für neue PistenBully als Erstausstattung ab Werk lieferbar, kann aber jederzeit auch nachträglich eingebaut werden.

Der dieselelektrische Antrieb erzeugt mit einem Generator, der von einem Dieselmotor angetrieben wird, elektrische Energie.

Der Umwelt zuliebe„Als Technologie-Unternehmen fühlen wir uns zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen und zu nachhaltigem Handeln im Sinne der Umwelt verpflichtet. Mit der Einführung des Umweltmanagementsystems unterstreichen wir diesen Anspruch und wollen eine dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung garantieren sowie eine ständige Verbesserung erreichen“, definiert Jens Rottmair, Vorstandsvorsitzender der Kässbohrer Geländefahrzeug AG, die umweltbewussten Ambitionen des Unternehmens, die über eine entsprechende Maschinentechnik hinausgehen. Aus diesem Grund wurde die Kässbohrer Geländefahrzeug AG schon im Oktober letzten Jahres nach der Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001/ 2004 zertifiziert. Im Rahmen dieser Umweltzertifizierung verpflichtet sich Kässbohrer zur Einhaltung und Weiterentwicklung eines Katalogs an Umweltschutzmaßnahmen. Dazu gehören unter anderem die Minimierung negativer Umweltauswirkungen durch vorbeugende Maßnahmen, der Einsatz bzw. die Entwicklung arbeitsstoffoptimierter und gefährdungsminimierter Prozesse und Verfahren oder die sichere Lagerung von Gefahrenstoffen. Einbezogen werden in diesen Prozess alle Mitarbeiter, in dem man sie zum sorgsamen Umgang mit den wertvollen Ressourcen motiviert und ihr Bewusstsein für ökologisches Handeln fördert.

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