PRINOTH: Wachsender Erfolg auf „exotischen“ Märkten

Der andauernde Erfolg von PRINOTH setzt auf zwei starke Zugpferde: Zum einen führte der Pistenraupenhersteller seine komplette und technologisch ausgereifte Fahrzeugpalette zur Marktspitze, zum anderen festigt das Unternehmen seine internationale Leader-Rolle mit der gezielten Eroberung strategisch wichtiger Märkte.

Ein Everest Power mit Winde ging dieses Jahr an China. Fotos: Prinoth

Der Schneefahrzeugproduzent, der inzwischen 239 Mitarbeiter zählt, spielt als Full-Service-Anbieter seit Jahren eine führende Rolle am Weltmarkt. Alle Pistenfahrzeuge aus der Produktpalette von PRINOTH orientieren sich in ihrer technologisch hochwertigen Konzeption direkt am praktischen Alltagsbedarf. Die kontinuierliche und an den tatsächlichen Anforderungen ausgerichtete Weiterentwicklung, herausragende Technologien sowie innovatives Produktdesign haben zu überaus flexiblen Maschinen geführt. Mit ihnen ist PRINOTH in der Lage, unterschiedlichste Anforderungeneiner internationalen Klientel optimal abzudecken.

Neue Huskys für die griechische Energiegesellschaft.

Der gezielte Ausbau des weltweiten PRINOTH-Verkaufs- und Kundendienstnetzes ist ein wichtiger Faktor für die Verkaufserfolge von PRINOTH. So scheinen in den neuesten Exportlisten sogar Länder auf, die man mit Schnee wohl kaum in Verbindung bringt. U. a. zählen auch Indien und Zypern zu den Ländern, in welche PRINOTH Pistenfahrzeuge exportiert wurden.

Schneetransport mit PRINOTH-Power.

Durchdachte StrukturenIn den Ländern mit noch jungen PRINOTH-Strukturen steht die Marke bereits für hervorragende Rundum- Qualität. So ist PRINOTH mit Hilfe seiner zwei Vertriebspartner Gorimpex und Rosengineering mit über 40 Neumaschinen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zum Marktführer avanciert. Die Weite des Landes allerdings – die Lieferungen gingen nach St. Petersburg, Moskau, in den Kaukasus, den Ural, nach Sibirien und in den äußersten Osten nach Sachalin und in die Kamtschatka – erfordert eine sehr gut organisierte Servicestruktur. Die generell rege Investitionstätigkeit in den ehemaligen UdSSRStaaten trug ein Übriges zur positiven Entwicklung bei. Auch in China verbuchte PRINOTH interessante Verkäufe. So wurde sogar ein Everest Power mit Winde in das Reich der Mitte verkauft. Ein überaus erfreulicher Verkaufserfolg gelang PRINOTH im relativ kleinen Markt Slowenien. Drei Pistenfahrzeuge gingen nach Kranjska Gora und Kope, welche sich mit Maribor zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen haben. Somit bauen insbesondere auch die bekanntesten slowenischen Skigebiete auf PRINOTH. Obwohl man Griechenland wohl mehr mit Sonne und kristallklarem Wasser assoziieren würde, befuhren bisher bereits etwa 100 PRINOTH-Pistenfahrzeuge griechische Berge – 2006 kamen weitere 10 dazu. Ein Prestigeauftrag für PRINOTH waren sicherlich auch jene Huskys, welche die griechische Energiegesellschaft für Wartungsund Instandhaltungszwecke ihrer entlegensten Stützpunkte orderte. Auch am südlichsten Punkt der Erde, der Antarktis, sind PRINOTH Fahrzeuge im Einsatz und versorgen zuverlässig die norwegischen und belgischen Forschungsinstitute.Tausende Tonnen Material und Verpflegung werden von den Schiffsanlegepunkten zu den Forschungsstationen transportiert. Anhaltende Aufträge und reges Interesse aus anderen dort tätigen Ländern bekunden die Zuverlässigkeit und Eignung der PRINOTH Pistenfahrzeuge auch in extremen klimatischen Verhältnissen. Insgesamt untermauern all diese Export-Ergebnisse die Richtigkeit der eingeschlagenen Strategien und zeigen, dass man für die Unternehmenszukunft optimal gerüstet ist.

PRINOTH: Vier neue Leitwölfe für Kronplatz

Winterprofis sind die Schneeraupenfahrer des Kronplatzes, Südtirols Skiberg Nr. 1, in jedem Fall. Allabendlich präpariert eine ganze Schneefahrzeugflotte die zum Teil äußerst schwierigen Pistenkilometer – in einer Perfektion, die Kronplatzbesucher anderswo vergeblich suchen. Den außergewöhnlichen Pistenstandard halten seit Jahren Schneefahrzeuge aus dem Hause PRINOTH. Heuer sorgen gleich vier neue Leitwölfe dafür, dass das internationale Skipublikum mit perfekten Ergebnissen überzeugt wird.

Das Team der Pistenfahrzeugfahrer vom Kronplatz sorgt für beste Wintersportbedingungen. Fotos: PRINOTH

Als „hervorragend“, „märchenhaft“ und „paradiesisch“ beschreiben die Gästebuch-Einträge auf der Homepage des Kronplatz die diesjährigen Pistenverhältnisse – und dabei zeigte Frau Holle sich gerade zu Saisonbeginn nicht besonders großzügig. „Die Pistenqualität ist das Um und Auf bei uns am Kronplatz“, unterstreicht Dr. Ing. Andreas Dorfmann, Direktor der Kronplatz Seilbahn AG, einer der vier Betreibergesellschaften. Mit 105 km Abfahrten, 200 Schneekanonen, hochkomfortablen Aufstiegsanlagen, modernsten Dienstleistungen rund um Ski und Schnee, Gratis- Parkplätzen direkt am Einstieg und vor allem mit optimal präparierten Pisten hat sich der 2 275 m hohe „Glatzkopf“ inzwischen zu Südtirols Skiberg Nr. 1 gemausert. „Den Kronplatz und seinen Service kann man sich wie ein 5-Sterne-Superior-Hotel vorstellen, das den Preis eines 4-Sterne-Hotels hat. Wir bieten höchste Qualität zu erschwinglichen Preisen und erreichen damit eine sehr gute Auslastung.“ Die Kronplatz Seilbahn AG ist seit Jahrzehnten exklusiver PRINOTHKunde. Drei neue, 2006 gelieferteLeitwölfe sind nur ein weiterer Abschluss in der seit langem bestehenden Partnerschaft. Die PiculinSki GmbH hat sich mit dem Kauf eines weiteren Leitwolfs 2006 neu dazugesellt. Ganze neun Leitwölfe, drei davon mit Winde, warten allein in den Garagen der AG auf ihren allabendlichen Pisteneinsatz. „Unsere Schneefahrzeuge leisten jährlich 1 000 bis 1 200 Betriebsstunden und werden damit extremgefordert.“, erklärt Dorfmann. „Doch der Grund dafür, gleich drei neue Leitwölfe anzukaufen, liegt nicht nur in der Langlebigkeit und in den herausragenden Fähigkeitender Maschinen – etwa in der Steigfähigkeit, der Zuverlässigkeit, dem außergewöhnlichen Fahrkomfort oder den überzeugenden Präparierleistungen, für die das Preis-Leistungsverhältnisabsolut stimmt.  Mit den Leitwölfen drücken wir vor allem unser Qualitätsdenken aus, das sich durch alle Entscheidungen unserer Gesellschaft zieht. Und mit einer Flotte der neuesten Generation fördern wir natürlich auch den Teamgeist unserer Fahrer!“Gerade die „rabenschwarzen“ Pisten  in den Einzugsgebieten der beiden Betreibergesellschaften sind Hauptanziehungspunkte für viele Kronplatzbesucher. Die „Sylvester“, die „Herrnegg“ und vor allem die neue, 2 km lange „Piculin“, die mit Extremneigungen bis zu 70 % beachtliche 500 m Höhenunterschied überwindet, verlangen den Schneefahrzeugen ein Maximum ab. „Diese Pisten fordern perfekte Qualität. Es genügt nicht, sie morgens gut aussehen zu lassen. Die Qualität muss auch in den extremsten Hangneigungen bis zum Abend halten. Hier sind Windeneinsätze gefragt, dabei höchste Schubleistung, gleichzeitiges Fräsen und maximale Kontrollierbarkeit aller Komponenten. Die exakte Frästiefe und das Mitnehmen von genügend Schnee in der Fräse sind wesentliche Qualitätsfaktoren. Zurzeit ist es einfach so, dass bei Steigleistungen von über 60 % ein aktives Arbeiten mit dem Frontschild und gleichzeitiges Fräsen von mindestens fünf Zentimetern bei ständigem Präparieren nur der Leitwolf zu leisten vermag.“

Gleich 4 neue Pistenfahrzeuge des Typs Leitwolf wurden 2006 am Kronplatzin Dienst gestellt.

Gewachsenes VertrauenSeit Beginn ihres Bestehens arbeitet die Kronplatz Seilbahn AG aufsEngste mit PRINOTH zusammen,  etwa 50 bisher angekaufte Pistengeräte stammen aus dieser Partnerschaft. Max Stemberger, Kronplatz- Direktor ab 1963, erinnert sich noch genau an die erste PRINOTHMaschine, die im Jahre 1967 geliefert wurde: „Es war die famose Doppelaggregatmaschine P15, die pro Raupe einen Motor hatte.“ Anfang der achtziger Jahre folgten drei PRINOTH Big 769, von 1985 bis 1992 acht LH 420. Einen absoluten Qualitätssprung in der Pistenpräparierung machte das Skigebiet laut Direktor Dorfmann: „…mit den Ankäufen des LH 500 ab 1992.“ Der Leitwolf und die Powerfräse stellen den bisher letzten Höhepunkt dar. „Mit diesen leistungsfähigen Geräten ist bei uns eine neue Pistenqualität eingezogen. In Symbiose mit unseren flächenstarken Beschneiungsanlagen sind wir imstande, jede Nacht aufs Neue Traumpisten herzuzaubern, die man früher nicht einmal bei Neuschnee zusammengebracht hätte“, meint Dorfmann. „Besonders wichtig sind dabei die Serviceleistungen von PRINOTH. Ein Maschinenausfall über einige Stunden hinaus wäre bei unserer straffen Organisation nicht verkraftbar. Der Service rund um die Uhr, die rasche Disponibilität der Ersatzteile, die gewinnbringende Qualität der Fahrer- und Mechanikerschulungen sind für uns im Laufe der Jahre zur Selbstverständlichkeit geworden.“ Für die Besucher des „Glatzkopfes“ ist klar, warum am Saisonende bis zu 1,5 Millionen Skifahrertage gezählt werden. Dass Skigebiete im Herzen der Dolomiten, am Arlberg, in der hochalpinen Schweiz oder in Frankreich oft die bessere Aussicht zu bieten haben, tut dabei nichts zur Sache. Die Qualität des Schnees und die der Pistenpräparation sind es, die von den Gästen immer wieder zitiert werden. „Die jahrelange Zusammenarbeit mit PRINOTH hat viel zu unserem heutigen Ruf beigetragen“, meint Dorfmann abschließend, „Den engen Austausch werden wir deshalb auch in Zukunft weiter pflegen.“

FORMATIC: Man trifft sich in Gargellen

1999 haben die Gargellner Bergbahnen das erste Pistenfahrzeug von Formatic angekauft. Mittlerweile sind dort 6 Maschinen im Einsatz, die auch das Interesse der Fachwelt auf sich ziehen.

Operational Manager Frank Preimesberger (2. v. l.) bedankt sich im Namen des Formatic Teams bei FPL Markus Ganahl (l.), BL Bertram Klehenz (3. v. l.) und GF Dieter Lorenzin von den Gargellner Bergbahnen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Handschlagqualität. Foto: dwl

Die Skidestination Gargellen liegt im Montafon auf 1 423 m Seehöhe und bietet ihren Gästen ein durchdachtes Wintersportangebot, das mit Hilfe von 8 Aufstiegsanlagen erschlossen wird. Selbst im Ausnahme-Winter 2006/07 entsprach das Motto der Bergbahnen den Tatsachen: „Von Schnee sprechen wir nicht, den haben wir!“ Vor dieser Ausgangslage legen Dietmar Lorenzin, Geschäftsführer der Gargellner Bergbahnen GmbH & Co, und sein technischer Leiter Ing. Bertram Klehenz großen Wert auf die Qualität des Angebots. Dazu gehören natürlich optimal präparierte Pisten für die Gäste, sodass für die unterschiedlichen sportlichen Ambitionen in jeder Höhenlage beste Bedingungen vorherrschen.

Die komplette Formatic Super G11-Flotte in Gargellen mit ihren Fahrern. Fotos: BB Gargellen

Von Ratrac zu FormaticUrsprünglich wurde in Gargellen die Qualität der Pisten mit Ratrac-Maschinen sichergestellt. Nachdem diese Marke mit Ende der 90er Jahre vom Markt genommen wurde, war Ersatz gefragt. Bei der Typenneuwahl hat man es sich in der Folge nicht leicht gemacht und sich zuerst einen Überblick über die gängigen Maschinen am Markt verschafft. 1999 wurde dann ein erstes Formatic Pistenfahrzeug des Typs Super G 11 angekauft, das erste seiner Art in Österreich. 2000 folgte ein weiteres Pistenfahrzeug, 2004 schließlich noch 2 Maschinen, eine davon mit Winde des Typs Kyburz. Für die Saison 2006/07 wurden abermals 2 Formatic Pistenfahrzeuge in Dienst gestellt. Bei diesen Maschinen handelt es sich ebenfalls um die Typen Super G 11, eine davon wurde mit Winde ausgeliefert.Auf diese Weise verfügt man nun über insgesamt 6 Maschinen, davon 2 in Windenausführung und eine mit Windenvorbereitung. Das älteste Modell hat bereits rund 4 600 Arbeitsstunden abgeleistet und kommt noch als Ersatzmaschine zum Einsatz.

Formatic Super G11 im Präpariereinsatz.

Mit den Anforderungen gewachsenAuf die Frage nach den Gründen für den Ankauf der Formatic Pistenfahrzeuge sind sich Geschäftsführung und technische Leitung der GargellnerBergbahnen einig. So wissen Dietmar Lorenzin und Bertram Klehenz vor allem die gute, partnerschaftliche Kommunikation mit dem Hersteller zu schätzen. Die Formatic-Maschinen waren von Anfang an intensiv vor Ort getestet worden, Wünsche und Anregungen der Praktiker wurden aufgenommen und in das Fahrzeugkonzept integriert. Die ursprünglichen Formatic Pistenfahrzeuge, die Ende der 90er Jahren in Finnland bereits einen guten Namen hatten, wurden damit sukzessive verbessert und an die Anforderungen im Alpenraum angepasst. Auch der neue PS-starke Formatic GT 450 ist zuerst in Gargellen auf Herz und Nieren getestet worden. Die Eigentümer der Herstellerfirma Hydrolink Oy, Mats und Thore Carlson, waren selber vor Ort und haben sich in vielen Arbeitsstunden mit Funktion und Leistung der Maschine beschäftigt, beobachtet und Optimierungen auf den Weg gebracht. Vor diesem Hintergrund präsentiert sich der GT 450 heute mit einer Leistung, die selbst Pistenprofis wie Markus Ganahl, der seit 25 Jahren bei den Gargellner Bergbahnen beschäftigt ist, überzeugt. Beim Leistungsvergleich mit den bekannten Marken könne Formatic problemlos mithalten. Was Arbeitsgeschwindigkeit, den Kraftstoffverbrauch und das Pistenergebnis betreffe, habe man damit eine Maschine zur Hand, „die sich rechnet“. Darüber hinaus weiß Ganahl das gute Drehmoment des Motors und dieDrehfreudigkeit der Maschine generell zu schätzen. Dabei könne man sowohl bei Neuschnee als auch Kunstschnee auf genügend Kraftreserven zurückgreifen. Auch mit der Trommelwinde und der Manövrierbarkeit der Maschine hat man in Gargellen sehr gute Erfahrungen gemacht. Als sehr positiv wird außerdem die Zugänglichkeit der einzelnen Komponenten bei der Wartung hervorgehoben. Service und kompetente Betreuung durch die Formatic Pistenfahrzeug GmbH wisse man zu schätzen. Der Verfügbarkeit von Ersatzteilen, bei der man sich in Gargellen noch schnellere Lieferzeiten wünscht, wird Formatic mit einer Vergrößerung des Ersatzteillagers entsprechen. Anlieferzeiten und Anlieferwege werden überprüft und sollen optimiert werden. Beim Blick in die Zukunft stehen in Gargellen auch weiterhin Qualität und vor allem die Haltbarkeit der Pisten im Mittelpunkt. Hier sollten deshalb ihrer Meinung nach auch Überlegungen für eine künftige technische Weiterentwicklung ansetzen. dwl

Besuch aus FrankreichIm Laufe der erfolgreichen Formatic Demo-Tour 2006 in Frankreich äußerten einige Interessenten den Wunsch, neben dem mitgebrachten GT 450 auch eine Windenmaschine zu testen. Eine solche stand mit der Formatic Super G 11 W in Gargellen zur Verfügung, sodass Formatic kurzerhand zum langjährigen Kunden ins Montafon lud. Dort gab es außerdem ausreichend Möglichkeit, mit den Fahrern Praxiserfahrungen auszutauschen. 20 Profis aus Peisey-Vallandry, Val Thorens, Courchevel, Crans-Montana (CH), Les Arcs, Praz-de-Lys, Les Karellis, Châtel und Méribel ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und nutzten die Gelegenheit zum Testen und Fachsimpeln. Als Ergebnis der Demo-Tour in Frankreich und der intensiven Testtage in Gargellen konnte Formatic für die Saison 2006/07 30 Stk. GT 450 nach Frankreich und in die Schweiz verkaufen. Auch die neue GT 450 W, die im Gegensatz zur Super G 11 W schon mit der neuen eigenen Formatic-Winde ausgestattet ist, fand bereits Abnehmer: 1 Maschine wird in Val Thorens eingesetzt, eine weitere in Peisey-Vallandry. Beim Blick in die Zukunft stehen in Gargellen auch weiterhin Qualität und vor allem die Haltbarkeit der Pisten im Mittelpunkt. Hier sollten deshalb ihrer Meinung nach auch Überlegungen für eine künftige technische Weiterentwicklung ansetzen. dwl

PRINOTH: Steht ein schönes Pistenbild für anhaltende Pistenqualität?

Auszug aus dem Referat von Martin Runggaldier, Leiter Forschung & Entwicklung, anlässlich der Betriebsleitertagung in Obergurgl.

Grundlagen der Präpariertechnik. Fotos und Grafik: PRINOTH

Kronplatz, 9 Uhr früh.Die ersten Skifahrer stehen bereits am Lift. Sie wollen die ersten sein, die über frisch präparierte Pisten rasen. Nichts ist mehr zu sehen vom regen nächtlichen Treiben, dasman am Vorabend nur durch blinkende Rundumleuchten aus dem Talboden erahnen konnte. Stundenlang waren die Pistenfahrzeuge unterwegs, haben Tonnen Schnee verschoben, bergauf, vom Pistenrand zur Pistenmitte, von jenen Mulden, wo der Schnee immer liegen bleibt, zu jenen Stellen, wo jeder Skifahrer abschwingt, um die Aussicht zu genießen oder auf seine Freunde zu warten.Am Morgen ist von alledem nichts mehr zu sehen, die gesamte Pistenbreite ist von einer gleichmäßig dicken Schneeschicht bedeckt. Glatt, eben und gleichmäßig gerillt, als hätte man die gesamte Breite in einem Durchgang präpariert. Der Skifahrer hat jeden Morgen perfekte Bedingungen, doch steckt hinter einer qualitativ hochwertigen Pistenpräparierung viel mehr, als nur im Eiltempo mit einem Pistenfahrzeug über die eisigen und verbrauchten Pisten zu rasen, die Tausende Skifahrer durch ihre Schwünge im Laufe des Tages produziert haben.Genau darin liegt der kleine Unterschied.

Ein perfektes Pistenbild bedeutet großen Zeitaufwand und einen präzisen Einsatz der Pistenfahrzeuge.

Pistenbild ist nämlich nicht gleich Pistenqualität!Aber worin liegt der Unterschied?Er lässt sich relativ leicht definieren – er liegt in einem wichtigen Detail: Hat auch der Spätaufsteher, der erst gegen Mittag seine Bretter anschnallt, immer noch die gleichen Bedingungen wie jener, der unbedingt als erster auf der Piste sein wollte? Oder sind die am Vortag zum Vorschein gekommenen Eisplatten bereits bald wieder sichtbar und erlauben somit keinen gezogenen Schwung mehr?Der erste Schritt, speziell bei viel befahrenen Passagen, ist die Verwendung des Fronträumschildes. Damit können Eisplatten aufgerissen und Schnee wieder in die Piste geschoben werden. Mit diesem aufgelockerten Schnee wird der harte, eisige Untergrund bedeckt und es entsteht eine gut durchlüftete Schneeschicht auf festem Untergrund. Durch den anschließenden Einsatz der Fräse werden größere Schneeknollen zermahlen und die obere Schneeschicht nochmals aufgelockert und durchlüftet. Um der Piste ein einheitliches, gleichmäßiges Pistenbild und das charakteristische Muster zu verleihen, wird zum Abschluss mit dem so genannten Finisher über die Schneedecke gestrichen – somit entstehen perfekte Pisten, die durch ihre Festigkeit bis in den Nachmittag hinein maximalen Fahrspaß erlauben.Für weniger steile und weniger befahrene Passagen, kann auch das alleinige Bearbeiten durch die Nachlauffräse genügen. Dabei ist vor allem auf die Fahrgeschwindigkeit, die Fräsdrehzahl und die Frästiefe zu achten. Je tiefer die Schneedecke aufgearbeitet ist, umso haltbarer wird die dadurch generierte Piste. Dazu braucht es leistungsstarke Maschinen und Zusatzgeräte, die speziell dafür konzipiert und entwickelt wurden. Hier spielt vor allem die Anordnung und die Anzahl der Fräszähne auf der Fräswelle eine wichtige Rolle. Durch eine optimale Wahl dieser Parameter erhält man eine gut durchlüftete, knollenfreie Schneemenge, die über Nacht zu einer kompakten Schicht gefriert.

Auch dieses Jahr werden zur PRINOTH-Gebrauchtfahrzeugmesse viele Besucher erwartet.

Qualität hat oberste PrioritätSehr viele Personen lassen sich von einem scheinbar perfekten Pistenbild beirren. Ein solches Scheinbild lässt sich mit relativ wenig Aufwand herstellen, doch ist die Schneedecke nur bis auf 2 cm Tiefe bearbeitet, wird diese nur wenigen Skifahrern standhalten. Nach ein bis zwei Stunden ist die oberste Schneeschicht abgetragen und die Oberfläche wieder spiegelglatt. Auch Abdrücke der Raupenstege im Pistenbild sollten nicht sichtbar sein, da diese auf eine schnelle und unsaubere Pistenpräparierung schließen lassen.Sehr leicht lassen sich jene Skigebiete erkennen, bei denen das „Produkt PISTE“ und somit das Skivergnügen des zahlenden Gastes nicht an erster Stelle steht. Dies mag sich wohl positiv auf die Jahresbilanz auswirken, weil Treibstoffund Personalkosten niedrig gehalten werden konnten, doch könnte diese Spekulation leicht dazu führen, dass der skibegeisterte Gast sich im darauf folgenden Jahr ein neues Urlaubsziel aussucht. Im Grunde bieten alle Skigebiete eines an: Skipisten zum Austoben, und genau deshalb wird vom Betreiber Pistenqualität als oberste Priorität gesehen.“Pistenpräparierung ist aufwendig, verlangt leistungsstarke Maschinen, optimal abgestimmte Zusatzgeräte, fleißige Fahrer und Betriebsleiter, die wissen worauf es ankommt. Wir von PRINOTH liefern die optimalen Arbeitsmittel dazu: Die Investition macht sich auf jeden Fall langfristig bezahlt – zufriedene Kunden und hohe Auslastung der Aufstiegsanlagen sprechen für sich“, so Martin Runggaldier im Resumée.
Die PRINOTH-Gebrauchtfahrzeugmesse 2006Kaum sonst finden Interessierte so viele gebrauchte Schneefahrzeuge aller Marken an einem Ort, nirgends sonst ist das Serviceangebot auch nach dem Kauf noch so überzeugend. Die diesjährige PRINOTH-Gebrauchtfahrzeugmesse öffnet ihre Tore am 16. September 2006 in der Produktionshalle des Unternehmens in Sterzing/ Unterackern. Jedes Mal wieder überraschten die Teilnehmerzahlen, im französischen Montmélian 2002, im österreichischen Zirl 2003 und ganz besonders bei den letzten zwei Ausgaben, als die PRINOTH-Gebrauchtfahrzeugmesse auf dem neuen Firmengelände des Unternehmens in der Sterzinger Industriezone Unterackern stattfand. Mehr als 300 Besucher aus der ganzen Welt, vor allem aber aus den aufstrebenden Ländern Osteuropas kamen zum letztjährigen Event. Nicht umsonst. Seit Jahren bereits kümmert sich bei PRINOTH eine eigene Abteilung um den An- und Verkauf von gebrauchten Schneefahrzeugen und bietet inzwischen die weltweit größte Auswahl. In Fachkreisen ist die PRINOTH-Gebrauchtfahrzeugmesse daher bereits Pflichttermin. Am 16. September 2006 stehen heuer etwa 70 Gebrauchte zur Besichtigung bereit. Interessierte melden sich unter der Nummer 0039 0472 722 622, bei der jeweiligen Gebietsvertretung oder per E-Mail an prinoth@prinoth.com

Paana: Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung

Mit einer Arbeitsbreite ab 2,10 m sind Paana-Pistengeräte der optimale Partner für die Pisten- und Loipenpflege. Zum Saisonschluss präsentierte die Firma Watzinger, die seit August 2005 als Generalvertreter für Österreich und die angrenzenden Länder agiert, die kleinen Finnen im Praxiseinsatz.

Bildunterschrift

Probieren geht über Studieren: Unter diesem Motto trafen sich am Samstag, 18. März, Abgesandte von Tourismusverbänden und Gemeinden aus ganz Österreich, um sich selbst von den einzigartigen Vorzügen der Paana Pisten- und Loipengeräte zu überzeugen. Wer dabei nur an einen langweiligen Vortrag dachte, lag in diesem Fall falsch. Die Teilnehmer der Präsentation konnten sich gleich selbst hinter das Steuer schwingen und Spuren in den Schnee ziehen. Bereits erfahrene Paana-Lenker standen mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzliche Unterstützung erhielt man bei Watzinger zu diesem Event aus Finnland. Erfinder und Ur-Vater der Paana Pistengeräte, Olavi Paananen, und Kari Ristanen, Export Manager der Firma Keiteleen Latukone, wo die Pistengeräte auch gebaut werden – und ehemaliges Mitglieder der finnischen Langlauf Nationalmannschaft ließen ebenfalls an ihrem praxisbewährten Know-How teilhaben und beantworteten detailliert und fachmännisch alle Fragen. Beim abschließenden Abendessen wurde dann noch fachgesimpelt und über die Vorzüge der Paana Pistengeräte diskutiert.

Weitere Infos zu den Paana-Maschinen und Bombardier Freizeitgeräten erhalten Sie unter www. paana.at und www.ski-sea-atv.at

Nische gefundenMit dieser Maschine beweist Klaus Watzinger einmal mehr sein feines Gespür für Marktlücken. Wie der Slogan „Der kleine Gigant mit der Mega-Leistung“ bereits vorgibt, eignet sich die Paana mit ihren vergleichsweise geringen Maßen optimal für die Loipenpflege und auch für die Pistenpräparation. Enge Durchfahrten und Tunnel, in denen andere aufgrund ihrer Größe scheitern, sind für dieses Gerät kein Problem. Interessierte Besucher konnten bei der Präsentation im März außerdem die bereitgestellten Motorschlitten ausprobieren und über den Schnee „brettern“, der von den Pistenraupen optimal aufbereitet war. Watzinger hatte in den letzten Jahren das Segment der Bombardier Freizeitgeräte rund um Motorschlitten, ATV/Quad und Jet Ski (Sportboot) intensiv aufgebaut, sodasszum Testen nur allerbestes Material zur Verfügung stand. Bereits jetzt ist das Reichenauer Unternehmen damit eine Topadresse für Bombardier Freizeitgeräte in Mitteleuropa.

Skifahren bei +20°C Außentemperatur

Kennen Sie die Situation? Sie präparieren eine Skipiste und mit zunehmender Präparierung wird die Schneequalität und somit die Skipiste immer schlechter. Optimal wäre es doch, wenn es genau umgekehrt wäre! Mit der BOMAG-Snowplate BSP 5000 werden diese und andere Träume wahr.

Skipiste bei +20°C im Ruka Ski Resort in Kuusamo/Finnland. Fotos: BOMAG

Die oft präparierte Piste wird wesentlich empfindlicher in Bezug auf das einfallende UV-Licht der Sonne und den Verschleiß. Am Ende wird der Schnee sogar „braun“ und lässt sich kaum noch bearbeiten. Die Pisten verlieren deutlich an Standfestigkeit und müssen somit noch häufiger präpariert werden oder sind unter Umständen ab Mittag schon gar nicht mehr befahrbar. Die häufigere Präparierung beschleunigt dieses Phänomen dann noch weiter, es entsteht ein Teufelskreis! Wenn es ins Frühjahr geht, stellen sich zudem erstaunliche Situationen ein. Im Bereich der Skipiste schmilzt der Schnee deutlich schneller als in den Bereichen, die nicht präpariert wurden. Optimal wäre es doch, wenn es genau umgekehrt wäre. Durch das Präparieren bleibt die Piste auch unter den starken Sonnenbelastungen im Frühjahr bestehen und nur um die Piste herum wird es „grün“. Dadurch verlängert sich die Ski-Saison bis in die wärmere Zeit, was auch Skifahrern sehr entgegen kommen würde – wäre da nicht immer dieser „braune“ Schnee!

Traumpisten durch den Einsatz der BSP 5000 im Pitztal/Österreich.

Hervorragende Talabfahrt auch im Frühjahr
Man stelle sich vor, auch im Frühjahr noch eine hervorragende Talabfahrt anbieten zu können! Oder noch besser, Sie legen sich eine Skipiste auch auf 300 Höhenmetern bei 20°C Außentemperatur an. Unmöglich sagen Sie? Weit gefehlt. Mit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 werden diese Träume Realität. Eine neuartige Methode der Pistenarierung lässt Vorstellungen wahr werden, von denen man bisher nur zu träumen wagte. Im Ruka Ski Resort in Kuusamo/ Finnland wurde im Sommer 2005 ein Pilotprojekt durchgeführt. Bei Tagestemperaturen von +20°C wurde unter der Sonne von Nord-Ost Finnland im Juni 2005 auf 300 Höhenmetern eine Skipiste auf die grüne Wiese gelegt und darauf auch Skibetrieb durchgeführt. Die Verantwortlichen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und sprachen von einem (Zitat): „…significant step further in the field of snow technologies.“ (…gewaltigen Schritt auf dem Gebiet der Schneepräparierung).
Langzeittests bestätigen den Erfolg Ein weiteres Beispiel für die ausgezeichnete Arbeit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 fand in Österreich statt. Im Winter 2004/ 2005 wurden unter anderem in St. Johann/Tirol zur Präparierung mit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 Langzeittests durchgeführt, welche eindeutig folgendes Ergebnis brachten (Zitat Herr Ing. Georg Schuster, Betriebsleiter Bergbahnen St. Johann):
„…es zeigte sich, dass die gerüttelten Pistenflächen wesentlich dichter und dadurch für den Skifahrer als angenehmer zum Fahren empfunden wurden als jene, die auf herkömmliche Weise bearbeitet wurden.“
„Im Frühjahr war ein wesentlich größerer Unterschied zu erkennen. Bei der Metzgerkreuzabfahrt war die Erweichung der Schneefläche wesentlich mehr verzögert als auf den unbehandelten Flächen.“
„Als Schlussergebnis kann festgestellt werden, dass die Ausaperung wesentlich verzögert wird und dadurch ein längerer Skibetrieb gewährleistet werden kann.“

Höchste Qualität beim Pistenbild der BSP 5000.

Die logische ErklärungBeim Einsatz einer Fräse werden die Strukturen der Schneekristalle mit jeder Überfahrt durch die Fräswellen mehr und mehr zerschlagen. Das Resultat ist eine nur wenig zusammenhängende Schneeschicht, die UV-Strahlen bis ins tiefe Innere der Skipiste eindringen lässt. Die Ausaperung wird hierdurch sehr stark beschleunigt. Die Präparierung mit der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 baut hier auf einem anderen Verfahren auf. In der Schneeschicht werden die UV-Licht durchlässigen Lufträume verkleinert. Durch die Überfahrt mit der SNOWPLATE wird die Dichte des Schnees mehr als verdoppelt. Es entsteht eine kompakte und zusammenhängende Schneeschicht, welche die Eindringung der UV-Strahlung ins Innere der Piste verringert und somit die Standfestigkeit wesentlich erhöht.

Einsatz der BOMAG SNOWPLATE BSP 5000 im Steilhang.

Weniger Aufwand, längere SaisonDie Häufigkeit der sehr kostenintensiven Pistenpräparierung wird deutlich reduziert. Mit dieser neuartigen Technologie kann die Skisaison verlängert, der technische Aufwand zur Erlangung dieses Zieles aber verringert werden. Die Pistenpräparierung wird deutlich effektiver als bisher. Die Produktivität wird gesteigert. Wirtschaftlichkeit auf einem hohen Qualitätsniveau sind Garant für eine sichere Zukunft.

Gletscherbahnen Kaprun AG – Begrünung in extremen Hochlagen

Im Winter viel Schnee und im Sommer grüne Wiesen. Dass diese Idealvorstellung einer intakten Natur in Gletscherskigebieten nicht von ungefähr kommt, sondern mit viel Einsatz, Know-how und Fingerspitzengefühl verbunden ist, zeigt das Beispiel Kitzsteinhorn.

Blick auf eine Sanierungsfläche vor Beginn der Maßnahmen. Fotos: IfÖ

Der Skiraum am Kitzsteinhorn beginnt in einer Höhenlage von rund 2 000 m und reicht bis auf über 3 000 m hinauf. Um das Angebot für ihre Gäste interessant zu halten, hat die Gletscherbahnen Kaprun AG in den letzten Jahren viel investiert. Dabei ist den Verantwortlichen des Unternehmens der größtmögliche Schutz der sensiblen hochalpinen Region ein Anliegen, mit dem man sich sehr bewusst auseinandersetzt.So sind etwa ein Qualitäts- und Umweltmanagement bei den Gletscherbahnen Kaprun bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. 2003 wurde das Unternehmen erstmals ISO zertifiziert nach 9001 für sein Qualitätsmanagement und 2008 nach ISO 14001 für sein vorbildliches Umweltmanagement. Diese Anstrengungen wurden dann 2011 mit dem „pro natura – pro ski AWARD“ belohnt, der bedeutendsten Auszeichnung für beispielgebendes Umweltmanagement für Skigebiete im Alpenraum.

Die Begrünung zeigt Wirkung.

Projekt „Kitzsteinhorn 2015“Mit dem Projekt „Kitzsteinhorn 2015“ wurde 2007 eine Initiative ins Rollen gebracht, mit der Begrünungsmaßnahmen systematisch in Angriff genommen werden. So umfasst „Kitzsteinhorn 2015“ die Erweiterung der Beschneiungsanlage auf sämtliche Pisten des Skigebietes und die skitechnische Adaptierung der Rinnen- bzw. Kristallabfahrt, auch bekannt als „Black Mamba“. 2008 wurden die Vorhaben genehmigt, wobei das Projekt in ökologischer Hinsicht mit einer Sanierung weitgehend vegetationsloser alter Pistenabschnitte bzw. einer Begrünung im Umfeld der baulichen Anlagen kombiniert wurde. Die Sanierungsmaßnahmen erstrecken sich auf eine Fläche von rund 5,5 ha, mindestens einmal im Jahr sollte ein schriftlicher Bericht über den Fortschritt der Arbeiten erstellt werden.2013 wurde das Projekt „Kitzsteinhorn-Bahnen 2015“ genehmigt. Es umfasst im Wesentlichen den Neubau der Tal- bzw. Bergstationen des Gletscherjets 3 bzw. 4 und die dafür erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen sowie eine Pistenadaptierung im Bereich des Ederweges sowie die Verlegung des Betriebsweges zur Materialseilbahn bei der Salzburger Hütte. Auch bei diesem Projekt wurden von der Behörde Sanierungsmaßnahmen und eine entsprechende schriftliche Dokumentation vorgeschrieben.Um alle Parameter umsetzen zu können, holte sich die Gletscherbahnen Kaprun AG 2008 das Salzburger Institut für Ökologie OG/IfÖ unter Federführung von Dr. Helmut Wittman und Dr. Thomas Rücker zur Seite. „Mit diesem Gesamtkonzept kommt es letztendlich zu einer skisporttechnischen Optimierung und gleichzeitig zu einer Komplettsanierung des gesamten Skigebietes“, so Dr. Helmut Wittmann, „d.h. das Skigebiet am Kitzsteinhorn wird letztendlich nicht nur skitechnisch, sondern auch im Hinblick auf ökologie- und naturschutzfachliche Ansprüche in einem Gesamtkonzept auf den Stand der Technik gebracht. In dieser Hinsicht, nämlich der gleichzeitigen Planung einer skitechnischen Optimierung kombiniert mit einer ökologischen- und naturschutzfachlichen Optimierung in einem Gesamtkonzept, das sowohl rechtlich als auch fachlich im wahrsten Sinne des Wortes stimmig ist, steht das Kitzsteinhorn sicherlich in Österreich einzigartig da. Dies wird auch von den beteiligten Behörden im vollen Umfang anerkannt. Auch die Salzburger Umweltanwaltschaft hat sich stets lobend über dieses kompakte und gut abgestimmte Gesamtkonzept geäußert.“Die vorgeschriebenen Jahresberichte werden nicht nur den zuständigen Stellen zugänglich gemacht, sondern veröffentlicht und können auf der Homepage der Gletscherbahnen Kaprun AG eingesehen werden. Dazu Norbert Karlsböck, Vorstandsdirektor Gletscherbahnen Kaprun AG: „Wir sind in den letzten Jahren mit unserer Begrünung sehr erfolgreich gewesen und haben dabei sukzessive gelernt, welche Maßnahmen sich in unserer Höhenlage im Vorfeld des Gletschers eignen. Wir stellen uns dieser Aufgabe ganz bewusst. Das ist eine große Herausforderung, auch finanziell. So investieren wir jedes Jahr rund 100 000 Euro allein für diesen Bereich.“ Dazu werden die Sanierungsmaßnahmen von Mitarbeitern der Gletscherbahnen Kaprun AG selbst umgesetzt, sodass man die Spezialisten für diesen Bereich mittlerweile im eigenen Team hat.

Entwicklung der Sanierungsfläche.

Besondere HerausforderungenBegrünungsmaßnahmen in extremen Höhenlagen stellen entsprechende Anforderungen. Dazu Dr. ¬Thomas Rücker, IfÖ: „Die Begrünungen am Kitzsteinhorn stellen unter Berücksichtigung der außerordentlich großen Flächen die höchstgelegenen Begrünungsmaßnahmen im gesamten Alpenraum dar. Als besondere Herausforderung ist die extrem kurze Vegetationszeit von nur wenigen Monaten, zum Teil sogar nur wenigen Wochen hervorzuheben. Ein Vergleich mit anderen von uns betreuten Begrünungsprojekten zeigt, dass die Verhältnisse an der Nordabdachung des Alpenhauptkammes in niederschlagsreichen Lagen – so, wie sie am Kitzsteinhorn vorliegen – die Begrünungsmaßnahmen an die Grenze des Machbaren bringen. Die logistische Umsetzung unmittelbar nach Abschmelzen des Schnees beginnen zu können und in der extrem kurzen Zeit Oberbodenauftrag, Einsaat, Düngung und Oberbodenfixierung durch Kokosgewebe großflächig realisieren zu können, ist alles andere als einfach. Mittlerweile ist die Interaktion zwischen Anleitenden und Ausführenden nahezu perfekt, sodass man diesen extremen Herausforderungen außerordentlich gut begegnen kann.“

Alpine Vielfalt in den Begrünungsflächen.

Zum Einsatz kommen bei den Arbeiten vor Ort zwei Methoden:- Das Saat-Soden-Kombinationsverfahren, bei dem das Ausbringen standortgerechten Saatguts mit einem rasterartigen Einbau von Teilen der Naturvegetation kombiniert wird. Dadurch kommt es im Laufe der Jahre zu einer Ausbreitung jener Pflanzenarten, die nicht als Saatgut zur Verfügung stehen und in der Folge zur Entwicklung einer Pflanzendecke, die weitgehend der natürlichen Vegetation entspricht.- Oberbodenstabilisierung durch Geotextilien: Durch das langsame Wachstum der Vegetation in der extremen Höhenlage muss der Oberboden durch Kokosmatten (von Aquasol), die langsam verrotten, vorrübergehend stabilisiert werden.

Etablierung der Vegetation im Schutz des Kokosgewebes.

Als Saatgut wird die „Kitzmischung“ verwendet, die vom Institut für Ökologie entwickelt wurde und von der Kärntner Saatbau produziert wird. Gedüngt werden die Flächen ebenfalls, allerdings mit geringen Mengen an Dünger, die dafür öfter ausgebracht werden.Die Entwicklung der Vegetation geht in alpinen Höhenlagen im Vergleich mit Talwiesen merklich langsamer vor sich. Dennoch sind die Erfolge der Maßnahmen gut sichtbar. „Die Arbeiten sind in völliger Übereinstimmung mit den naturschutzrechtlichen Bescheiden. Unterhalb vom Alpincenter ist ein Großteil der Arbeiten bereits abgeschlossen, wenngleich Restarbeiten und vor allem auch Nachbesserungen noch notwendig sind. Die große Herausforderung für die nächsten Jahre ist die Sanierung des Umfeldes vom Alpincenter und die Einbindung der Flächen rund um die Errichtung der Gletscherjets 3 und 4. Mit dem bisherigen Verlauf sind wir zufrieden, wenngleich wir gelernt haben, dass in der extremen Situation – wie am Kitzsteinhorn – die Natur natürlich ihre Zeit braucht“, so die Spezialisten des IfÖ. dwlInfos: www.kitzsteinhorn.atwww.ifoe-og.at

grischconsulta erstellt für SBS wertvolles Handbuch: Energiemanagement Bergbahnen Schweiz – eine Pionierstudie

Die Schweizer Bergbahnen reagieren mit aktivem Energiemanagement auf die Veränderungen im Energiemarkt und die wachsenden Qualitäts- und Leistungs – anforderungen der Gäste. Die auf der D-A-CH Tagung präsentierte Studie „Energiemanagement Bergbahnen“ von Seilbahnen Schweiz (SBS) und grischconsulta ermittelt ein Energie-Einsparungs – potenzial von rund 15 %. Allerdings benötigen die Schweizer Bergbahnen jährlich „nur“ ähnlich viel Strom wie die Hotel- und Gastrobetriebe in Zürch, nämlich 183 GWh. Und sie verursachen nur einen geringen Teil der gesamten CO2-Emissionen eines Skiurlaubs!

Dr. Ing. Roland Zegg, Geschäftsführer von grischconsulta, präsentierte am 21. 10. dem Fachpublikum die neue Studie „Energiemanagement Bergbahnen“. Foto: mak

Der Schweizer Seilbahnverband hat 2009 – unterstützt von Innotour (seco) – grischconsulta aus Chur mit der Erarbeitung der umfangreichen Studie zum Energiemanagement beauftragt. Die nun vorliegende internationale Pionierarbeit bringt, abgeleitet aus den Studienergebnissen, konkrete Handlungsanleitungen für die unternehmerische Praxis. Sie hilft den Verantwortlichen, die Sensibilität zum Thema Energie und Energie-Image in der Seilbahnbranche zu erhöhen und versachlicht die Diskussion um Energie- und Emissionsfragen bei touristischen Aktivitäten.Skifahren verbraucht weniger Strom als WellnessDer gesamte Strombedarf der Schweizer Bergbahnen von rund 183 GWh pro Jahr wird zu 55 % von den Transportanlagen, zu 32 % von der technischen Beschneiung und zu 13 % für weitere Dienstleistungen inkl. Gastronomie im Gebiet benötigt. Der Strombedarf entspricht rund 0,27 %, also weniger als 3 Promille des in der Schweiz produzierten Stroms, dabei ist der Strombedarf pro Arbeitsplatz mit 33 MWh ungefähr gleich hoch wie in der Nahrungsmittelbranche. Der Stromverbrauch pro Besucher und Skitag ist dabei mit 5,3 kWh um einiges geringer als beispielsweise bei einem Besuch in einer Therme oder einem Hallenbad.

Der Stromverbrauch der Schweizer Bergbahnen im Vergleich. Insgesamt benötigt die Bergbahnbranche nur 0,27 % des in der Schweiz hergestellten Stroms. Grafiken: grischconsulta (3)

Wintersportferien verursachen geringe CO2-EmissionenDie Untersuchung des Treibhausgas-Ausstoßes von vier unterschiedlichen Bergbahnen in den Schweizer Alpen zeigt, dass der Qualitätsstandard, die Topografie und der Ausbau einen großen Einfluss auf die Höhe der Treibhausgas-Emissionen haben. Die Emissionen pro Ferienaufenthalt sind aber in erster Linie von der Wahl des Verkehrsmittels, der Länge des Anreiseweges und der Art der Unterkunft abhängig. Die Emissionen der Bergbahnen haben dabei nur einen geringen Anteil. Im Vergleich zu anderen Ferienszenarien wie z. B. Kreuzfahrt, Badeoder Tauchferien sind die Emissionen von Wintersportferien wesentlich geringer.Lawinenverbauungen als SolarkraftwerkeSchon heute sind die Bergregionen das Energiezentrum der Schweiz (Wasser-, Sonnen- und Windenergie). Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten, wie Bergbahnen selbst Energie produzieren können. Besonders geeignet sind die bessere Nutzung von Abwärme, Photovoltaik, Geo- und Solarthermie. Lawinenverbauungen an Südhängen, auch ohne Pisten, eignen sich hervorragend für ertragsstarke Solarkraftwerke. Beschneiungsanlagen können in Umkehrfunktion auch als Wasserkraftwerke betrieben werden. Die erforderlichen Infrastrukturen wie Speicherseen, Druckleitungen und Pumpstationen sind in den meisten Fällen vorhanden. Was in der Schweiz noch Planungscharakter hat, ist in Österreich vorbildhaft bereits Realität.

Stromverbrauch pro Ersteintritt resp. Besucher im Vergleich. Die Bergbahnenn sind auf Augenhöhe mit einem Thermalbad oder Sportstadion.

Energiemanagement als Strategie und WerbeargumentBerechnungen haben gezeigt, dass bei Bergbahnunternehmen und Skibzw. Ausflugsgebieten mit aktivem Energiemanagement Reduktionen des Energieverbrauchs und der -kosten von bis zu 15 % möglich sind. Das Management von Lastspitzen verspricht ein großes Kostensenkungspotenzial. Doch auch bereits mit einfacher umsetzbaren, rein organisatorischen Maßnahmen sind substanzielle Einsparungen möglich. Die Autoren empfehlen, das Thema Energiemanagement als festen Bestandteil in die Unternehmensstrategie aufzunehmen. Wichtig sind klare organisatorische Regelungen von Verantwortlichkeiten und regelmäßiges Controlling. Das darf auch kommuniziert werden, denn Energie ist auch ein Marketing-Thema. Kunden sind heute bereit, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen, weil sie damit einen zusätzlichen ideellen Wert erhalten. Wichtig ist die Glaubwürdigkeit solcher Maßnahmen, die durch Zertifizierungen von neutralen Stellen erhöht werden kann.Was bringt und was kostet Energiemanagement?Die Energiekosten sind heute – nach den Personalkosten – der zweitgrößte Kostenblock bei den meisten Bergbahnunternehmen. Ein aktives Energiemanagement kann Einsparungen bei den Energiekosten von bis zu 15 % bewirken. Man muss dabei zwischen rein organisatorischen Maßnahmen ohne Investitionsfolgen und Schritten, die Investitionen mit sich bringen, unterscheiden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, zuerst Maßnahmen umzusetzen, welche große Wirkung für die jeweilige Unternehmung haben. Die notwendige Aufbereitung von zusätzlichen Daten kann auch für das betriebswirtschaftliche Controlling eingesetzt werden.

Treibhausgas-Emissionen verschiedener Ferienszenarien ab Bern. Badeferien und Kreuzfahrten schneiden schlechter ab. Co2-Treiber sind die An- und Abreise.

Ist Maschinenschnee energetisch zu verantworten?Roland Zegg: „Es ist klar, dass durch technisch erzeugten Schnee der Strombedarf einer Bergbahn steigt. Man darf aber nicht vergessen, dass sich die Energieeffizienz in diesem Bereich in den letzten Jahren rasant verbessert hat. Der Energiebedarf pro Arbeitsplatz der Bergbahnen in ist vergleichbar mit demjenigen in der Nahrungsmittelbranche, welche aber kaum Arbeitsplätze in peripheren Berggebieten sichert. Betrachtet man den Strombedarf durch die Beschneiung im Vergleich mit Verbrauchssteigerungen bspw. bei einem Angebotsausbau der SBB oder der Swisscom, so scheint die alljährliche Kritik unverhältnismäßig. Der Strombedarf aller Schweizer Bergbahnen entspricht weniger als 45 % von jenem der Swisscom.

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