Südtiroler Kleinbetrieb beim Bau der Chenab-Bridge eingesetzt – SEIK realisierte größte Materialseilbahn der Welt in Kashmir
Die Firma Seik GmbH aus Truden (I) hat mit sehr viel Mut und Ausdauer eine Seilbahn der Superlative für den Bau der Chenab Bridge im indischen Kashmir installiert. Die Spezialisten für Seilkransysteme errichteten unweit der Stadt Jammu zwei rekordverdächtige Traversenkräne, so genannte Skytrucks.
Beim Bau Chenab-Brücke in Kashmir werden u.a. zwei Skytruck Traversenkräne von SEIK für eine Hubhöhe von 180 m eingesetzt. Fotos: SEIK
Ein Auftrag von nie dagewesener Dimension beschäftigte zuletzt jahrelang die Mitarbeiter der Seik GmbH., Ende Juli 2013 wurde er abgeschlossen: In der nördlichsten Region Indiens entsteht eine riesige Eisenbahnbrücke für die Konkain Railway Corporation Ltd. Mit einer Bogenweite von 470 Metern soll die Chenab Bridge die weltweit größte ihrer Art werden, informiert Geschäftsführer Michael Lantschner. Für den sicheren und schnellen Transport sowie das Handling schwerer Gerüste, Stahlelemente, Beton, Baumaschinen usw. über die gesamte Baustelle montierten wir zwei parallel verlaufende, aber bei Bedarf auch unabhängig voneinander arbeitendeKranseilbahnen mit einer Nutzlast von je 20 Tonnen. Nach unserem Ermessen handelt es sich bei dieser Anlage um das größte Seilkransystem weltweit!
Fotomontage der zu errichtenden weltgrößten Eisenbahn-Bogenbrücke über den Chenab-River.
Enormer logistischer AufwandDas Megaprojekt stellte mehr als eine technische Herausforderung dar. Kommentar Lantschner: Aufgrund der schlechten Infrastruktur im Bundesstaat Kashmir war allein schon der logistische Aufwand enorm. Andererseits war für Berechnungen, Montage der Stützen und der Seile sowie den Zusammenbau der Skytrucks vor Ort auch unser gesamtes Know-how gefragt. Immerhin galt es, 915 Meter zu überspannen und wir operierten in einer Höhe von bis zu 450 Metern. |Und da sich das Vorhaben sowohl bauseits als auch politisch mehrmals gravierend verzögerte, war die Freude bei Auftragnehmer und Auftraggeber letzterer ist die Afcons Ultra Joint Venture nun Ende Juli umso größer, als die Skytrucks endlich ihrer Bestimmung übergeben werden konnten.
Als Seilbahnstützen fungieren 4 V-Stützen zwischen 100 m120 m Höhe und 50 m Breite.
Die Materialseilbahn mit einer Wanderlast von insgesamt 160 Tonnen und einer Hubhöhe von bis zu 180 Metern führt über den Chenab River und verbindet die ortographisch rechte Talseite Kauri mit der linken Talseite Bakkal auf einer Meereshöhe von 860 Metern.
Steuerkabine des Skytruck mit Ingenieuren des Kunden bei der Einschulung der Maschinisten.
Neue Dimension für SkytruckDas Südtiroler Unternehmen hat bereits Erfahrungen mit der Herstellung von Kranseilbahnen, allerdings in viel kleinerem Ausmaß. Mitgesellschafter und technischer Leiter Mader Oskar erklärt: Bisher wurden Skytruck-Anlagen für den Bau der Skisprungschanzen in Pragelato (Olympische Winterspiele Turin 2006) und bei einer Hangverbauung am Comosee eingesetzt. Diese Anlage jedoch übertrifft alles bei Weitem. Vor allem die eigenständigen selbstfahrenden Maschinen mit Dieselantrieb und der Maschinist in der Kabine an Bord sind faszinierende Details. Es fühlt sich an wie in einem Flugzeug.
Display in der Steuerkabine.
Technische DatenKranseilbahnLänge der Trasse:915 mHöhe über dem Fluß Chenab:450 mSeile:16 Abspannseile mit 58 mm Durchmesser8 Tragseile:je 54 mm4 Zugseile:je 30 mmTraversenkran/SkytruckLeistung:je 440 kWEigengewicht:50 tHubhöhe bis:180 mseitliches Verfahren:bis 40 mNutzlast:jeweils 20 tUnterbalken für TandembetriebEigengewicht: 5 tHöhe: 8mLänge: 45mLasthaken für: 40 tSeilbahnstützen4 V-Stützen zwischen 100 m und 120 m hoch und 50 m breit,1200 t StahlBrücke:Höhe 350 m, Länge 1320 mStahlbedarf:25000 tBetonbedarf: 42600 m3