Umsatzrückgang von -4,9% zeigt herausfordernde Rahmenbedingungen – VSSÖ fordert schnelle Umsetzung der Regierungspläne.

 Der österreichische Sportfachhandel setzte im Jahr 2024 rund 2,44 Mrd. EUR um – ein Rückgang von -4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Marktzahlen spiegeln die herausfordernden Rahmenbedingungen wider, mit denen der gesamte österreichische Handel konfrontiert ist. Dennoch zeigt sich der VSSÖ überzeugt, dass sich der Markt mit den richtigen politischen Maßnahmen wieder positiv entwickeln kann.

Wirtschaftsrückgang belastet familiengeführte Sportgeschäfte

Insbesondere die steigenden Lohn- und Energiekosten sowie die anhaltende Verunsicherung der Konsumentinnen und Konsumenten durch die hohe Inflation führten zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung. Durchschnittlich gab jeder Mensch in Österreich im vergangenen Jahr 266 EUR im Sportfachhandel aus. Insgesamt wurden 2,44 EUR erwirtschaftet (-4,9%). Die Umsätze des gesamten österreichischen Handels sanken um 1,6 Prozent.

Österreichische Sportgeschäfte sind zu großen Teilen familiengeführt und wichtige Arbeitgeber in den Regionen. Diese trifft der wirtschaftliche Druck besonders stark. Insgesamt arbeiteten 2024 rund 14.300 Menschen in österreichischen Sportartikelgeschäften (-2,9%). Zum Stichtag 31.12.2024 befanden sich 595 Lehrlinge in der Ausbildung im Sportfachhandel – 465 in der Lehre „Einzelhandelskaufmann/-frau mit Schwerpunkt Sport“, 68 in der technischen Lehre „Sportgerätefachkraft“ und 62 in der thematisch spezialisierten Lehre „Fahrradmechatroniker:in“.

Regierungsprogramm zeigt wirtschaftsfördernde Ansätze

“Mit dem Regierungsprogramm 2025 setzt die neue Bundesregierung auf einen Kurs der wirtschaftlichen Vernunft, der sowohl dem Wintertourismus als auch dem Fachhandel spürbar entgegenkommen kann”, erklärt Michael Schineis, Sprecher des VSSÖ-Präsidiums. „Wichtig ist jetzt, dass die angekündigten Maßnahmen zügig und konkret umgesetzt werden.“

Besonders relevant für die Umsatzsteigerung im Sportfachhandel sind aus Sicht des VSSÖ folgende Punkte:

*Praxisorientierte Ausgestaltung des Reparaturbonus für Fahrräder und E-Bikes: Ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.

*Erweiterung des Saisonkontingents für den touristischen Sportfachhandel: Eine notwendige Maßnahme zur Entlastung von Betrieben in Tourismusregionen.

*Erhöhung der steuerfreien Zuverdienstgrenze für Pensionist:innen: Ein wesentlicher Schritt zur Linderung des Fachkräftemangels.

*Novellierung der Fahrradverordnung: Zur Anpassung an neue Entwicklungen im Bereich der Mikromobilität.

*Dienstfahrrad-Leasing mit sozialverträglicher Lösung: Um Arbeitnehmer:innen bei der Nutzung nachhaltiger Mobilitätsangebote zu unterstützen.

„Die aktuellen Marktzahlen zeigen, wie wichtig eine starke Sportartikelbranche für die heimische Wirtschaft ist. Neben dem Umsatz leisten Sportfachgeschäfte einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und bieten umfassende Service- und Beratungsleistungen. Die neue Regierung hat jetzt die Chance, mit gezielten Maßnahmen die wirtschaftliche Stabilität der Branche zu stärken“, erklärt Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich.