Die MERAN 2000 Bergbahn AG hat einen strategischen Nachhaltigkeitsprozess gestartet. Kürzlich wurden die ersten Ergebnisse dazu veröffentlicht. © Manuel Kottersteger
MERAN 2000 veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsbericht
Den Lebensraum Berg schützen und die Resilienz des Gebietes gegenüber den Umwelt-
Herausforderungen stärken: Mit diesem zentralen Anliegen hat die Meran 2000 Bergbahnen AG einen strategischen Nachhaltigkeitsprozess gestartet, in dem Ziele und Maßnahmen für eine zukunftsfähige Ausrichtung des Unternehmens definiert wurden. Am 24. März wurden die Ergebnisse im ersten Nachhaltigkeitsbericht von Meran 2000 veröffentlicht, mit dem ein erster wichtiger Schritt für die laufende Entwicklung gemacht wurde.
Der interne Prozess wurde im Herbst 2023 vom Präsidenten der Meran 2000 Bergbahnen AG,
Andreas Zanier, angestoßen und floss bald darauf in einen offiziellen, strategischen und
bereichsübergreifenden Nachhaltigkeitsprozess im Unternehmen ein. Dabei sollten alle
Themenbereiche und eventuell Maßnahmen unter den Perspektiven Ökologie, Ökonomie,
Soziales, Governance und Kundenorientierung ausgerichtet werden. Diese bilden das Dach, unter
dem zusammen mit dem Terra Institute im Herbst 2024 die Entwicklung einer ganzheitlichen
Strategie gestartet ist. „Der Prozess zur Strategie umfasste auch Dialoge und Ideensammlungen
mit dem Verwaltungsrat der Gesellschaft und den Stakeholdern, wie den Aktionärsgemeinden,
Tourismusvereinen, Alpenvereinen und Partnern im Gebiet. Der Austausch mit ihnen soll weiter
fortgeführt werden, denn Nachhaltigkeit kann nur als Gemeinschaftsprojekt gelingen“, so Andreas
Zanier. „Wir müssen zusammen an einem Strang ziehen, um unseren Hausberg zu erhalten und
dessen Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.“
Pistenpräpapiergeräte auf HVO-Diesel umgestellt
Auf der Grundlage der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele SDGs wurde schließlich ein Strategiepapier für
den Zeitraum 2024 bis 2030 ausgearbeitet, wobei die Chancen und Risiken für die
Geschäftstätigkeit sowie deren Auswirkungen identifiziert und nach Wichtigkeit priorisiert
wurden. Auf dieser Basis wurden relevante Handlungsfelder samt entsprechender Ziele und
Maßnahmen definiert. „Es sind Maßnahmen kleinerer und größerer Art – von
Sensibilisierungsprojekten wie Müllsammelaktionen, die auf Bewusstseinsschärfung zielen, bis zu
energetischen Einsparungen und anderen messbaren Emissionsreduzierungen. Um ein Bespiel zu
nennen: Mit Beginn der Wintersaison 2024/2025 wurde der gesamte Diesel-Fuhrpark im Gebiet,
der auch alle Pistenpräpapiergeräte umfasst, auf HVO-Diesel umgestellt, der zu 100 Prozent aus
erneuerbaren Rohstoffen wie Abfällen und Reststoffen hergestellt wird und dessen nachhaltige
Beschaffungspraktiken genau beobachtet werden. Die Effizienz des Treibstoffs ist dieselbe, er erzeugt nur weniger Ruß, Geruchsbelästigung und ist bei Kontakt mit dem Boden und der Haut
weniger schädlich als sein fossiler Vorgänger“, so Geschäftsführer Paul Jakomet. Neben dem
Umstieg auf HVO-Diesel wird der Umstieg des Fuhrparks auf elektrischen Antrieb gefördert: Im
Moment wird ein elektrisches Pistenpräpariergerät der Marke Xelom über drei Jahre getestet.
Innerhalb März wird zudem ein elektrischer Motorschlitten im Gebiet geprobt. Ein Fahrzeug, das
bereits angekauft wurde, ist ein E-Quad, der für kleinere Transporte genutzt wird.
Die Themenfelder umfassen auch Bereiche wie die Unternehmensethik und -transparenz sowie ein
nachhaltig motivierendes und sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter:innen. „Bestimmte ethische
Vorgaben und Standards sind in unserem Sektor arbeitsrechtlich gut geregelt“, so Zanier. „Aber
natürlich bedeutet Nachhaltigkeit auch, die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben, oder
Arbeit und Familie weiter auszubauen, um den Mitarbeiter:innen – das Kapital eines jeden
Unternehmens – eine langfristige, attraktive Mitarbeit im Unternehmen zu ermöglichen.“
Zeitgleich, während der Konzeption der Strategie, wurden die Emissionsdaten des Jahres 2023
gesammelt und in das Tool Terra Footprint powered by Earth Check von Terra Institute eingepflegt.
Im Laufe der Jahre wird sich somit ein Vergleich im Verbrauch und in der Ersparnis von Ressourcen
zeigen, der als Richtwert für die Rechtfertigung, Lenkung und Messung zukünftiger Maßnahmen
dienen wird.
In die Strategie wurden dann die Struktur und Identität des Unternehmens sowie der Ist-Zustand
und die bereits umgesetzten Projekte eingearbeitet. „Nun sind wir stolz, den ersten
Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2024 zu veröffentlichen. Dies ist eine hervorragende
Grundlage, mit der die eigentliche Arbeit an unserer Entwicklung nun weitergeführt wird. Er ist die
Basis, mit welcher zukünftige Entscheidungen getroffen und Projekte geplant werden“, resümiert
Zanier. „Der Prozess hat so viele Themen und Bereiche angestoßen und es ist eine Genugtuung,
hier einen langfristigen Beitrag zu leisten. Ich freue mich sehr, dass wir hier den Umgang mit
unserer wertvollsten Ressource – dem Berg – festgelegt haben und damit unseren Claim in die
Zukunft tragen können: Das Schönste erlebst du draußen.“