Die Tourismusregion Schladming-Dachstein startet mit drei neuen Seilbahnanlagen, den Backstreet Boys und besonderen Familienangeboten in die Wintersaison 2025/26 – im Bild: die Reiteralm. © Mirja Geh
Schladming-Dachstein ist für die Wintersaison 2025/26 bestens gerüstet
Die Tourismusregion Schladming-Dachstein startet mit drei neuen Seilbahnanlagen und den Backstreet Boys in die Wintersaison 2025/26. Die bekannte Boygroup eröffnet die Saison Anfang Dezember mit drei Konzerten in Schladming. Dazu kommen besondere Familienangebote und jede Menge Bewegung – von der Piste bis zur Langlaufloipe.
Wenn am 5. Dezember 2025 die Lichter im Planai-Stadion angehen, startet Schladming-Dachstein mit einem echten Paukenschlag in den Winter: Die Backstreet Boys treten vom 5. bis 7. Dezember gleich dreimal in Folge auf und feiern damit ihr aktuell einziges Europa-Gastspiel in dieser Saison. Mit im Gepäck haben sie ihr neues Album „Millennium 2.0“, mit dem sie das 25-Jahre-Jubiläum ihres Hitalbums feiern.
„Schladming-Dachstein steht seit Jahren für Qualität, Vielfalt und gelebte Gastfreundschaft“, sagt Mathias Schattleitner, Geschäftsführer der steirischen Tourismusregion. „Mit einem fulminanten Ski-Opening, den neuen Bergbahnprojekten und attraktiven Familienangeboten investieren wir gezielt in die Weiterentwicklung unserer Region. Gemeinsam mit unseren starken Partnern legen wir den Fokus konsequent darauf, unseren Gästen hochwertige Erlebnisse zu bieten.“

Freuen sich auf den Winterstart in der Tourismusregion Schladming-Dachstein (v. l. n. re.): Mathias Schattleitner (GF Schladming-Dachstein), Daniel Berchthaller (GF Reiteralm Bergbahnen), Georg Bliem (GF Planai-Hochwurzen-Bahnen) und Klaus Hofstätter (GF Hauser Kaibling-Bergbahnen). © Alexander Rieck
Mehr Komfort durch Upgrades
Ab dieser Wintersaison bieten gleich drei neue, moderne Seilbahnen in der Region Schladming-Dachstein noch mehr Komfort. Auf der Planai sorgt die neue 8er-Sesselbahn „Mitterhausalm I“ des Seilbahnproduzenten Doppelmayr für eine komfortable Skischaukel-Verbindung. Sie löst die bisherige 4er-Sesselbahn „Sonneck“ ab. Mit einer Förderleistung von 3.000 P/h und einer Fahrzeit von nur drei Minuten gehören Wartezeiten der Vergangenheit an. Sitzheizung, Abdeckhauben und eine bequeme Polsterung garantieren auch an kalten Tagen einen maximalen Sitzkomfort. Am Hauser Kaibling ersetzt die 10er-Kabinenbahn „Senderbahn“ von Seilbahnhersteller Leitner mit einer Förderleistung von 2.800 P/h die bisherige 4er-Sesselbahn und ermöglicht künftig eine deutlich schnellere und komfortable Verbindung von der Planai auf den Hauser Kaibling. In weniger als fünf Minuten gelangt der Wintersportler direkt zum Senderplateau.
„Mit der neuen Sesselbahn Mitterhausalm I und der parallel realisierten Senderbahn Hauser Kaibling schaffen wir eine echte ‚Super Connection‘ zwischen Planai und Hauser Kaibling. Sie steht für höchsten Komfort, modernste Technik — von Sitzheizung und Wetterschutzhauben bis zu aerodynamischen Kabinen — sowie eine spürbare Qualitäts- und Geschwindigkeitssteigerung im gesamten Skigebiet. Ab der Saison 2025/26 bringen wir die Verbindung auf ein neues Level“, freut sich Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen.
Upcycling auf der Fageralm
Ebenfalls neu ist die 8er-Kabinenbahn auf der Fageralm in Forstau. Sie ersetzt die zwei bestehenden Doppelsesselbahnen „Forstaubahn“ und „Jägerlift“ und hebt das beliebte Familienskigebiet auf ein neues Komfortniveau. Die neue „Fageralmbahn“ verfügt über 55 Kabinen und transportiert bis zu 1.160 P/h. Besonders bemerkenswert ist das nachhaltige Konzept hinter dem Projekt: Die Anlage wurde ressourcenschonend realisiert – viele Komponenten stammen aus der früheren Seilbahnanlage „Hochbrand I“ der Großarler Bergbahnen (bis 2023 in Betrieb, Seilbahnproduzent: Doppelmayr) und wurden fachgerecht wiederaufbereitet. Talstation, Bergstation, Stützen, Rollenbatterien und Fahrbetriebsmittel konnten wiederverwendet und durch neue Schlüsselkomponenten wie Steuerung, Motor, Getriebe und weitere Kabinen ergänzt werden. Damit ist die Fageralmbahn ein echtes upgecyceltes Vorzeigeprojekt.
„Mit der neuen Fageralmbahn investieren wir gezielt in die Qualität und Zukunft der Fageralm als Kinder- und Familienskiparadies“, betont Daniel Berchthaller, Geschäftsführer Reiteralm Bergbahnen. „Wir verbinden Komfort und Umweltbewusstsein – und schaffen ein Erlebnis, das zeigt, dass moderne Technik und Ressourcenschonung Hand in Hand gehen können.“
Familienfreundlich: Skifahren gratis für Kinder bis 6 Jahre
Ab dieser Wintersaison fahren alle Kinder bis sechs Jahre (Jahrgang 2020 und jünger) gratis Ski – auf allen Bergen der 4-Berge-Skischaukel Schladming (Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm) sowie auf den kleineren Skibergen Galsterberg, Fageralm und Rittisberg inklusive kostenlosen Fahrten auf den Dachstein-Gletscher. Damit wird Wintersport für Familien noch attraktiver – bei über 160 Pistenkilometern, modernen Anlagen und speziellen Kinderbereichen.

Die Backstreet Boys eröffnen Anfang Dezember die Wintersaison 2025/26 mit drei Konzerten in Schladming. © Dennis Leapold
Rendering der neuen Talstation der Diasbahn. © Gerhard Poller
„Wir wollen die Qualität im Angebot optimieren.“
Die Bergbahnen Kappl haben sich Qualitätssteigerung im Sommer und im Winter zum Ziel gesetzt, wollen dabei aber auch größtmöglichen Bedacht auf Nachhaltigkeit nehmen. Ing. Andreas Kleinheinz, Vorstand Bergbahnen Kappl AG, hat mit dem MOUNTAIN MANAGER über Aufgaben, Ziele und Herausforderungen gesprochen.
Sie sind seit 2011 Geschäftsführer und seit 2016 Vorstand der Bergbahnen Kappl AG, welche Ziele haben Sie sich gesetzt?
Ein wesentliches Ziel ist, unser Freizeitangebot zu verbessern, also im Sommer und im Winter die Qualität für unsere Kunden, für unsere Gäste zu optimieren. Dazu ist es mir ein Anliegen, die Bergbahnen Kappl wirtschaftlich zu stärken und Arbeitsplätze in unserer Region zu sichern. Nachhaltigkeit und Regionalität sind ebenfalls zentrale Themen, auf die wir immer Rücksicht nehmen.
Kappl hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe an Auszeichnungen erringen können, welche sind das?
Die Bergbahnen Kappl haben sich in der Freeride-Szene stark auszeichnen können. So veranstalten wir jährlich die Open Faces Freeride-Bewerbe, die Freeride Junior World Championships sowie die Holländischen und Belgischen Freeride Meisterschaften. Auch das SAAC Schnee- und Lawinensicherheitscamp ist für die Bergbahnen Kappl obligatorisch geworden. Zudem zeichnet unser Skigebiet ein starkes Familienangebot aus. Freude bereiten uns die sehr guten User- und Familien-Bewertungen auf skigebietetest.de sowie auf skiresort.de, beim ADAC sind wir unter den Top Familienskigebieten geführt. Dazu wurden die Bergbahnen Kappl mit dem Pistengütesiegel und dem Rodelbahn-Gütesiegel ausgezeichnet.
Die Bergbahnen Kappl übernehmen für die neue Diasbahn die 10er-Kabinenbahn von Doppelmayr, die zuvor bei der BUGA 2023 in Mannheim im Einsatz war. Warum haben Sie sich für diese Bahn entschieden?
Ich glaube, dass die Bergbahnen Kappl mit der 10er-Kabinenbahn aus Mannheim auf eine wegweisende Innovation setzen – eine hochmoderne Kabinenbahn von Doppelmayr. Die Kabinenbahn hat eine ganz besondere Geschichte und wurde bereits auf der Bundesgartenschau in Mannheim mit großem Erfolg eingesetzt. Nach dem Umzug und einer Anpassung an die Bedürfnisse der Bergbahnen Kappl wird die Bahn bei uns nun ein dauerhaftes Zuhause finden. Die Idee, die Kabinenbahn von Mannheim nach Kappl zu verlegen, kam aus einem tiefen Verständnis für die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Innovation. Als ich von der einzigartigen Möglichkeit erfuhr, diese Bahn zu nutzen, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Bahn für das Skigebiet in Kappl zu sichern. Die Verlegung der Kabinenbahn von Mannheim nach Kappl ist ein klares Zeichen unseres Engagements für Nachhaltigkeit und Innovation. Wir haben die einzigartige Chance ergriffen, eine bewährte und hochmoderne Infrastruktur zu nutzen und sie in unser Skigebiet zu integrieren.
Wie wurde die Bahn an die Gegebenheiten vor Ort angepasst?
Die Talstation konnte 1:1 von Mannheim übernommen werden, es gab nur minimale Anpassungen. Bei der Bergstation mussten wir geringfügige Adaptierungen für den Anschluss zum Sesselbahnhof machen. Der Direkt-Antrieb in der Bergstation konnte ebenfalls übernommen werden. Der Bahnhof mit der Sesselgaragierung wurde neu gemacht. Bei der Streckenausrüstung konnten 5 Stützen 1:1 übernommen werden, 4 Stützen mussten angepasst werden. Die Elektrotechnik konnte ebenfalls mit geringen Anpassungen übernommen werden.
Wurde die Streckenführung im Vergleich mit der Vorgängerbahn verändert?
Nein, die Streckenführung ist gleich wie bei der alten Diasbahn. Dadurch musste die Trasse nur minimal verbreitert werden, was die Eingriffe in die Natur stark reduziert hat.
Was war Ihnen im Bereich der Stationen wichtig, wer war für die Architektur zuständig?
Für die Architektur ist das Planungsbüro Gerhard Poller Architektur und Design zuständig.
Besonders wurde auf folgende Punkte in der Planung geachtet:
- Fahrgastverkehr ohne Kreuzungen und kurze Wege,
- eine absolute Barrierefreiheit für unsere Gäste,
- Raumaufteilung generell funktional und logisch,
- bei der Talstation wurde eine Fußgängerbrücke, die über Fluss und Straße führt, eingebaut. Somit kommen die Gäste direkt vom Parkplatz über die Brücke zur Einstiegstelle und zum Kassabereich, ein Busterminal vor der Station wurde ebenfalls integriert;
- Rolltreppe und Aufzug wurden installiert.
Außerdem wurde bei der Planung auf den Biketransport im Sommer Rücksicht genommen.
Wie weit sind die Bauarbeiten?
Wir sind planmäßig am Weg, sowohl in der Seilbahntechnik als auch in der Bautechnik. Mitte November werden wir im Verkehrsministerium um das Betriebsbewilligungsverfahren ansuchen.
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit grundsätzlich für die Bergbahnen Kappl?
Die Bergbahnen Kappl versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Nachhaltigkeit so gut wie möglich zu leben. Ein großes Zeichen haben wir mit unserer neuen Zubringerbahn gesetzt. Die Anlage ist, wie schon erwähnt, bereits ein Jahr in Mannheim gefahren und wurde bei uns nun wieder aufgebaut. Wir haben auch dieselben Stationsstandorte und dieselbe Trasse wie bei der alten Diasbahn gewählt, und somit den Eingriff in die Natur wesentlich reduziert. Zusätzlich sind wir dabei, ein Gesamtkonzept für unser Skigebiet betreffend Photovoltaik auszuarbeiten. Hier erheben wir die effektiven Flächen im gesamten Skigebiet und ermitteln den gesamten Leistungsumfang, der mit Sonnenenergie möglich ist.
Nennen Sie bitte einige Beispiele, was in den letzten Jahren umgesetzt/gemacht wurde.
In den letzten Jahren haben wir unter anderem eine neue Pumpstation errichtet und sind nun in der Lage, die Grundbeschneiung bei entsprechenden Temperaturen in 5 bis 6 Tagen herzustellen. Die Pumpleistung liegt hier bei 400 l/s. Zudem haben wir einen weiteren Speicherteich, Speicherteich Dias II, mit einem Fassungsvermögen von 65.000 m³ Wasser gebaut. Im Zuge dessen haben wir auch unseren Sunny Mountain Erlebnispark erweitert und einen Fischteich mit zusätzlichen Kinderspieleinrichtungen errichtet. Den Sunny Mountain Erlebnispark betreiben wir seit 2003, er wird jährlich erweitert. Eine weitere große Investition war die Anbindung der Rodelbahn 6 km bis zur Talstation der Diasbahn. Die Rodelbahn ist beleuchtet und mit einer Depotbeschneiung versehen. Zudem haben wir auch unser Parkplatzangebot ausgebaut.
Gibt es Pläne für die nächsten Jahre?
Heuer im Sommer bauen wir unsere Zubringeranlage, die Diasbahn, neu. Zu unseren Plänen gehört es, die bestehenden Seilbahnanlagen im Skigebiet zu verbessern bzw. zu erneuern, das Pistenangebot mit Beschneiung (derzeit sind ca. 70 % der Pisten beschneit) auszubauen, und unser Gastronomie-Angebot zu verstärken (Sunny Mountain Erlebnisgastronomie, Tiroler Hütte).

Das Sunny Mountain Sommerfest auf der Dias Alpe ist ein Highlight in der Sommersaison. © TVB Paznaun – Ischgl
Welchen Stellenwert hat das Sommerangebot für Kappl?
Der Sommer hat für die Bergbahnen Kappl einen großen Stellenwert. Wir betreiben bei der Bergstation der Diasbahn unseren Sunny Mountain Erlebnispark, der aus einem Themenrundwanderweg besteht, dem Flaxidorf aus kleinen Holzhütten, wo die einheimische Tierwelt vorgestellt wird, einem Fischteich, Discgolf Parcours, Wasserspielen, Rutschen, Schaukeln, Kneippanlage, Sandkasten und vielem mehr. Ein Juwel ist auch unser Almmuseum, die alte Dias-Alpe, die gemeinsam mit dem Denkmalschutzamt restauriert wurde. Dabei wurde der Urzustand wie in den 70er Jahren wieder hergestellt, bestehend aus einem Sennraum, Butterkeller, Stube, Schlafgemächer usw. Wir haben versucht, das bäuerliche Leben, das Almleben, die Almgeschichte in der alten Diasalpe spürbar zu machen, und das alles in musealer Form bzw. in Ausstellungsform. Eine Schaukäserei, die wir für unsere Gäste vorstellen, ist ebenfalls dabei. Für nächsten Sommer ist eine Mountain Card Strecke geplant, dazu wollen wir auch unser Bikeangebot weiter ausbauen.
Die Skischaukel Kappl & See tritt für die kommende Wintersaison als Kopfsponsor für Lara Wolf auf. Was sind die Gründe dafür?
Lara Wolf ist eine sehr sympathische, erfolgreiche Sportlerin aus Kappl, Vizeweltmeisterin 2025 im Slopestyle bei der Freestyle-WM im Engadin. Lara macht es sehr viel Spaß, für ihre Heimat tätig zu sein und zum Bekanntheitsgrat der Skischaukel beizutragen. Die Skischaukel Kappl & See ist sehr stolz, dass wir Lara Wolf als Kopfsponsor gewinnen konnten, und so ist es eine Win-Win Situation für uns alle. Die gesamte Region wird mit Lara Wolf an Bekanntheit gewinnen.
Was sehen Sie für die nächsten Jahre als größte Herausforderungen für Ihre Destination?
Mit der Skischaukel Kappl & See und der Erneuerung unserer Zubringeranlage, der Diasbahn, haben wir zukunftsorientierte Schritte für unser Skigebiet gesetzt. Die Herausforderung wird sein, im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten den Komfort für unsere Kunden und Gäste zu verbessern, dabei aber immer den Nachhaltigkeitsgedanken beizubehalten.
Danke für das Gespräch! lw
Die diesjährige Deutsche Seilbahntagung in Bodenmais ist mit ca. 170 Teilnehmern (inklusive Aussteller) gut besucht. © cm
Deutsche Seilbahntagung 2025
Heute ist der letzte Tag der diesjährigen Deutschen Seilbahntagung des Verbands Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte e. v. (VDS), die seit 15. Oktober in Bodenmais stattfindet. Es ist eine Exkursion zum Großen Arber vorgesehen.
Diesjähriger Gastgeber dieser wichtigen Branchenveranstaltung mit ca. 170 Teilnehmern (inklusive Aussteller) sind die Arber-Bergbahnen und die Silberbergbahn. Die Region Bayerischer Wald ist ein Vorzeigegebiet für nachhaltigen Ganzjahrestourismus. So wurde am 5. Juli 2025 nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit der neue „Silberberg Coaster“ feierlich in Bodenmais eröffnet. Die moderne Allwetterrodelbahn, die auch in den Wintermonaten betrieben werden kann, ist als attraktive Alternative zu klassischen Wintersportangeboten gedacht. Seit diesem Sommer bietet auch der brandneue „Bike-Park“ am Großen Arber im Bayerischen Wald Einsteiger und Profis abwechslungsreiche Flowtrails, Jumps und technische Abfahrten.

Eröffnung der Förderkreisausstellung v. re. n. li.: VDS-Vorstand Henrik Volpert, Ministerialdirektor Dr. Hubert Bittlmayer, VDS-Geschäftsführerin Birgit Priesnitz, 2. VDS-Stellv. Antonia Asenstorfer und 1. VDS-Stellv. Karl Dirnhofer. © cm
Nachhaltiger Ganzjahrestourismus im Fokus
Die Eröffnung der Förderkreisausstellung übernahm Ministerialdirektor Dr. Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Er vertrat Staatsministerin Michaela Kaniber, die verhindert war. Bittlmayer hob die Bedeutung der Seilbahnen für ländliche Regionen und den Ganzjahrestourismus hervor und ging kurz auf das Modernisierungsgesetz ein.
Bei der anschließenden Pressekonferenz betonte VDS-Vorstand Henrik Volpert, der auch Vorstand der Oberstdorfer Bergbahn AG und Nebelhornbahn AG ist, die enorme Bedeutung des nachhaltigen Ganzjahresbetriebs der Seilbahnen, der in Deutschland schon lange nicht die Ausnahme, sondern die Regel sei: „Wir sprechen von einem echten ganzjährigen Betrieb, nicht Winter und Sommer“, so Volpert. Landrat Dr. Ronny Raith vom Landkreis Regen wiederum wies darauf hin, dass nur durch ein „Miteinander“ von Seilbahnunternehmen und zuständigen Ämtern sowie Behörden Leuchtturmprojekte wie der Bike-Park am Großen Arber oder der Silberberg-Coaster am Erlebnisberg Silberberg realisiert werden können: „Es ist ein miteinander gehen und ein sich miteinander weiterentwickeln.“

Nachhaltiger Ganzjahrestourismus gehört gefördert – darin war man sich auf der Pressekonferenz einig, v. li. n. re.: Landrat Dr. Ronny Raith, Ministerialdirektor Dr. Hubert Bittlmayer und VDS-Vorstand Henrik Volpert.
Auswirkungen einer geschützten Schmetterlingsart auf ein Bauvorhaben
Zum Veranstaltungsprogramm gehörten auch mehrere Workshops. Einen davon hielt Karl Dirnhofer, Technischer Leiter der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG. Der 1. stellvertretende VDS-Vorstand behandelte den Ablauf der naturschutzrechtlichen Genehmigung am Beispiel des Ersatzes der bisherigen 6er-Sesselbahn Kreuzwankl-Ski-Express durch die neue, gleichnamige 8er-Sesselbahn. Dies erwies sich als sehr schwieriges Unterfangen, da in diesem Gebiet der streng geschützte Schmetterling „Blauschimmernder Feuerfalter“ verbreitet ist. Grund für die hohe Biodiversität sei aber auch, dass dort schon seit langem das Gras gemäht und nicht gemulcht werde, so Dirnhofer. Deshalb sei es angebracht, derartige Naturschutzmaßnahmen des Seilbahnbetreibers in der „Bayerischen Kompensationsverordnung“ auch zu berücksichtigen, was derzeit nicht der Fall sei, betonte Dirnhofer. In der Bayerischen Kompensationsverordnung (BayKompV) wird die naturschutzrechtliche Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft geregelt.

Karl Dirnhofer, Technischer Leiter der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG, informierte darüber, wie sehr eine seltene und streng geschützte Schmetterlingsart ein Projekt verzögern und auch verteuern kann. © cm
Loser Panoramabahn: Die Lärchenholzfassade im Ausseer Stil der barrierefreien Talstation unterstreicht die regionale Verbundenheit. @ C. Mantona
Internationale Auszeichnung für die Loser Panoramabahn
Seit dem 25. Oktober 2024 befördert die neue 10er-Kabinenbahn „Loser Panoramabahn” in Altaussee im steirischen Salzkammergut (Österreich) die Passagiere komfortabel, energieeffizient und barrierefrei in zwei Teilstrecken vom Tal auf den Berg. Die Seilbahnanlage steht beispielhaft für moderne Architektur, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt und einprägsame Besuchererlebnisse schafft. Diese Leistung wurde vor kurzem mit dem „BIG SEE Architecture Award 2025“ belohnt.
Dies wurde Mitte letzter Woche bei Kaiserwetter mit einer feierlichen Veranstaltung im Loser Alm Bergrestaurant gewürdigt. Bei der feierlichen Übergabe betonten Ing. Rudolf Huber, Geschäftsführer der Loser Bergbahnen, Gerald Loitzl, Bürgermeister von Altaussee, sowie Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Kreiner, Geschäftsführer der KREINERarchitektur ZT GmbH, die Bedeutung des „BIG SEE Architecture Award 2025” für die Region und das gesamte Projektteam. Bei der „Loser Panoramabahn” des Herstellers Bartholet vertrauten die Verantwortlichen auf das Know-how des erfahrenen Architekturbüros KREINERarchitektur ZT GmbH aus Gröbming. Die Stationsgebäude verbinden Modernität mit Regionalität, beispielsweise durch den Einsatz von Lärchenholz bei der Fassadengestaltung. Neben der optimalen Einbindung in die Landschaft waren Funktionalität, Barrierefreiheit und Energieeffizienz wesentliche Aspekte. So verfügt die Mittelstation der „Loser Panoramabahn” über eine PV-Anlage mit einer Leistung von 150 kWp, und die Bergstation ist mit einer 26 kWp-PV-Anlage ausgestattet. Außerdem wurden mehrere Tausend Parkplätze rückgebaut, was einer Bodenentsiegelung von rund 5.000 m² entspricht. Während der Betriebszeiten der „Loser Panoramabahn“ ist die Panoramastraße für den Individualverkehr gesperrt. Dadurch entfallen jährlich mindestens 40.000 PKW-Fahrten.

Betonten die Bedeutung dieser Anerkennung für die Region und das gesamte Projektteam, v.l.n.r.: Dr. Johann Maurer, Vorstandsvorsitzender der Hannes Androsch Stiftung, Bürgermeister Gerald Loitzl, Miteigentümer Alois Grill (Loser Bergbahnen), Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Kreiner (KREINERarchitektur ZT GmbH) und Geschäftsführer Ing. Rudolf Huber (Loser Bergbahnen); im Hintergrund die Bergstation. @ C. Mantona
Die Award-Begründung von BIG SEE
Die ursprünglich in Südosteuropa ins Leben gerufenen „BIG SEE Awards“ haben sich seitdem zu einer globalen Plattform entwickelt, die herausragende Projekte ehrt. Ursprünglich dienten sie dazu, das kreative Potenzial der Region zu erkunden und zu feiern. Heute werden besondere Leistungen unter anderem in den Bereichen Architektur, Innenarchitektur und Design ausgezeichnet. Laut BIG SEE setzt die Region mit der „Loser Panoramabahn” ein klares Zeichen für innovative, ökologische Architektur und zukunftsorientierte Mobilität. Die hochmoderne Seilbahn gewährleistet eine schnellere, sicherere und barrierefreie Verbindung zum Loser und bietet einen atemberaubenden 360-Grad-Panoramablick. Auf einer Strecke von 3,5 km verkehrt die Seilbahn in zwei Teilstrecken mit insgesamt 76 Kabinen (im Design F. A. Porsche), die jeweils Platz für zehn Passagiere bieten. Die Fahrt dauert nur zwölf Minuten und bietet höchsten Komfort und maximale Energieeffizienz, so die Ausführungen von BIG SEE.

Die Mittelstation vereint Funktionalität mit Modernität und überzeugt durch ihr gelungene Design. @ C. Mantona
Zu den Stationsgebäuden:
- Talstation (859 m ü. M.): Sie verbindet modernste Seilbahntechnik (beispielsweise die Abspannung für Teilstrecke 1) mit einem kundenfreundlichen Ticketbereich. Ihre Holzfassade im traditionellen Ausseer Stil unterstreicht die regionale Verbundenheit.
- Mittelstation (1 402 m ü. M.): In dieser großzügigen Station sind unter anderem die Seilbahntechnik (Antriebseinheit für Teilstrecke 1) und die vollautomatische Garagierung für alle 76 Kabinen untergebracht.
- Bergstation (1 610 m ü. M.): Sie beeindruckt mit einem großen Panoramafenster, das einen spektakulären Blick auf die umliegende Berglandschaft bietet. Dort befindet sich z.B. die Antriebseinheit für die Teilstrecke 2.
Mehr Informationen zum Award finden Sie unter:
Vom 15. bis 18. Juni ist Hamburg Schauplatz des UITP Summit 2025. Auch die pct liegt dort auf. @ Liggraphy auf Pixabay
UITP Summit in Hamburg
Der UITP Summit (früher bekannt als UITP Global Public Transport Summit) gilt als weltweit wichtigster Kongress für den ÖPNV, der über 10.000 Fachleute aus mehr als 100 Ländern aus dem öffentlichen Personennahverkehr, darunter Vertreter von Verkehrsbetrieben, Behörden, Industriezulieferer und politische Entscheidungsträger, zusammenbringt. Dieses Jahr wird er vom 15. bis 18. Juni in Hamburg abgehalten.
pct auf dem UITP Summit
Die neueste Ausgabe der pct (public/cable/trans), der zweisprachigen Fachzeitschrift für urbane Seilbahntechnik, wird gemeinsam von der Eubuco Verlag GmbH und der DVV Media Group herausgegeben und wird u. a. in der Fachzeitschrift „Der Nahverkehr“, dem offiziellen Organ des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, mit einer Auflage von 30.000 Stück als Sonderbeilage publiziert. In dieser Form liegt die pct auch auf dem diesjährigen UITP Summit auf.
Im Rahmen des UITP Summit präsentieren circa 399 Aussteller aus der ganzen Welt ihre Neuheiten und Innovationen rund um den öffentlichen Nahverkehr. Des Weiteren widmen sich circa 366 Redner und Rednerinnen beispielsweise den zukünftigen Chancen und Herausforderungen des ÖPNV.
Bei den Sessions werden folgende Schwerpunkte behandelt:
Technologien für den Wandel
Technologische Innovationen wie z. B. die KI (Künstliche Intelligenz) verändern die Branche. Es werden die neuesten Entwicklungen und ihre potenziellen Auswirkungen untersucht. Dabei werden Themen wie die Cybersicherheit, die Elektrifizierung der Flotte und die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Anpassung an den Klimawandel, die Tarifgestaltung und neue Lifestyle-Trends beleuchtet.
Klimaneutrale Städte
Die Erfüllung der internationalen Klimaverpflichtungen für Städte erfordert ein vielschichtiges Bündel von Maßnahmen, die sich auf Verkehr, Energie und Infrastruktur konzentrieren. Diese müssen dazu beitragen, die Emissionen zu verringern und neue nachhaltige ÖPNV-Modelle in Bezug auf Finanzierung oder Preisgestaltung einzuführen.
Anpassung des Betriebs an den lokalen Bedarf
Durch den lokalen Betrieb können sich öffentliche Verkehrsbetriebe, Behörden und Industrie zusammenschließen, um Maßnahmen anzubieten, die direkt auf die örtlichen Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten sind. Vom Nachfragemanagement und der Wartung bis hin zur Bereitstellung von Dienstleistungen können benutzerdefinierte Verkehrsmittel den Fahrgästen direkt in einem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Service zur Verfügung gestellt werden.
Nachhaltige Mobilität als Lebensweise
Durch verschiedene Ansätze im ÖPNV, die umweltfreundliche, sozialverträgliche und wirtschaftlich tragfähige Verkehrsmittel fördern, kann man benutzerfreundliche Mobilitätsangebote in den Alltag der Stadtbewohner integrieren. Mit Möglichkeiten für alle Arten der Fortbewegung, durch On-Demand-Transport, Multimodalität, aktive Mobilität etc. kann eine bequeme, fahrgastorientierte Mobilität geschaffen werden.
Menschen und Gemeinschaften im Mittelpunkt
Im öffentlichen Personennahverkehr stehen die Menschen im Fokus. Indem einzelne Personen und die Gemeinschaft in den Mittelpunkt gestellt werden, kann man sich direkt auf die Werte, die Bedürfnisse und das Wohlbefinden von Fahrgästen und Angestellten beziehen. Dieser Ansatz berücksichtigt auch soziale Aspekte wie Personaleinsatzplanung, Diversität und Inklusion, Sicherheit und Erschwinglichkeit.
Mobilitätsplanung im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
Der öffentliche Personennahverkehr leistet einen direkten Beitrag zu 14 der 17 Nachhaltigkeitsziele (= Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen, indem er den Städten hilft, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mit einer gut durchdachten Flächennutzungsplanung können die notwendigen Instrumente bereitgestellt werden, um die SDGs auf lokaler Ebene umzusetzen. Diese Ausrichtung wird z.B. durch eine widerstandsfähige Infrastruktur, Stadtplanung und öffentliche Räume sowie die laufende Anpassung an den Klimawandel gefördert.
Neben dem umfangreichen Vortragsprogramm warten auf die Besucher beispielsweise auch spannende Exkursionen und Besichtigungen.
Mehr Informationen auf:




