Auch dieses Jahr im Sommer steht in Österreich bei den Bergurlaubern Mountainbiken hoch im Kurs – im Bild der Biketrail Serfaus. @Bergbahnen Serfaus-Fiss-Ladis

Österreich bei Bergurlaubern europaweit äußerst beliebt

Gemäß einer aktuellen Sonderauswertung der Sommerpotenzialstudie der Österreich Werbung (ÖW) belegt Österreich unter bergbegeisterten Urlaubern in Europa einen Spitzenplatz. Es ist wichtig, dass hochwertige Angebote in den Regionen zur Stärkung dieses Trends beitragen.

Rund 43 Millionen Menschen in den zehn von der ÖW analysierten europäischen Märkten (Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Dänemark, UK, Italien, Polen und Tschechien) möchten dieses Jahr einen Urlaub in den Bergen verbringen. Dabei stehen Wandern und Mountainbiken besonders hoch im Kurs. Dies entspricht ca. einem Viertel aller Sommerreisenden. Besonders erfreulich ist, dass ein Drittel dieser europäischen Bergurlauber, also 13 Millionen Menschen, Österreich als Reiseziel für ihren Urlaub angeben. Im Allgemeinen gehört Österreich in den zehn untersuchten Märkten zu den Top-5-Bergzielen: Es belegt den ersten Platz im Inland und in den Niederlanden, sowie den zweiten Platz in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Dänemark und Großbritannien. „Die Sehnsucht nach frischer Luft, majestätischen Panoramen und vielfältigen Outdoor-Aktivitäten trifft auf eine Zielgruppe, die jünger, aktiver und naturbewusster als der Durchschnittsgast ist. Besonders relevant ist, dass von ihnen 60 bis 80 % auch in den Vor- und Nachsaisonen verreisen. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass unsere Bergerlebnisse das ganze Jahr populär und damit zentral für die Weiterentwicklung des Ganzjahrestourismus in Österreich sind“, sagt Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung.

Tourismusmotor Seilbahnen

Seilbahnen ermöglichen den Zugang zu alpinen Natur- und Erlebnisräumen und tragen durch ihre Infrastruktur wesentlich zur Mobilität und Aufenthaltsqualität in den Regionen bei. „Seilbahnen sind der Schlüssel zu vielen außergewöhnlichen alpinen Erlebnissen und einzigartigen Aktivitäten in Österreichs Bergwelt. Sie verbinden nicht nur Tal und Gipfel, sondern fungieren ganzjährig als zentrale Säulen nachhaltiger touristischer Mobilität“, so Steharnig-Staudinger weiter.

Hörl: Angebote der Seilbahnen im Sommer bleiben voll im Trend

Für den Fachverband der österreichischen Seilbahnen wird die Sommersaison zu einem bedeutenderen Bestandteil innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette. „Wir beobachten seit Jahren einen positiven Trend, der untrennbar mit der intensiven Weiterentwicklung des Angebots der Seilbahnen verbunden ist“, so Fachverbandsobmann Franz Hörl. Inzwischen beträgt der Anteil des Sommertourismus am jährlichen Gesamtumsatz bereits 15 %. Dies führe nicht nur zu einer weiteren Attraktivierung der Branche als Arbeitgeber mit einer steigenden Anzahl an Ganzjahresarbeitsplätzen, sondern entspreche auch den Wünschen der Gäste. „Immerhin geben bereits 40 % der Gäste an, dass sie bei einem fehlenden Bergbahnangebot eine andere Region als Urlaubsdestination wählen“, erklärt Hörl. Seitens der österreichischen Seilbahnen werde sich daher die Professionalisierung und Diversifikation der Angebote weiter fortsetzen. „Wir werden uns auch in Zukunft mit Qualität und einem starken Fokus auf die Vielfalt der Bergerlebnisse als attraktive Bereicherung des heimischen Sommertourismus positionieren. Dies trägt maßgeblich zu einer markanten Alleinstellung der Destination Österreich im Wettbewerb der Urlaubsziele bei“, so der Fachverbandsobmann.

Grundner: Hohe Nachfrage nach Naturerlebnis, Entschleunigung und generationenübergreifende Angebote

„Die Nachfrage nach echten Naturerlebnissen und Entschleunigung am Berg ist ungebrochen – und unsere Mitglieder liefern genau das: naturnahe Erlebnisräume, kreative Inszenierungen und höchste Qualitätsstandards”, so Kornel Grundner, Sprecher der „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen”. Das Gütesiegel steht nicht nur für abwechslungsreiche Bergerlebnisse und Familienfreundlichkeit, sondern auch für ein tief verankertes Nachhaltigkeitsverständnis. „Gäste dürfen sich 2025 auf neue Biketrails, erweiterte Wasserwelten oder Erlebniswege freuen, die Generationen verbinden und den Berg ganzjährig erlebbar machen. Unsere Bergbahnen sind längst mehr als ein Transportmittel – sondern aktiver Teil der alpinen Sommer-Berg-Erlebnisse unserer Gäste, die auch immer häufiger ein zweites oder drittes Mal während der Saison wiederkommen. Nachhaltigkeit ist dabei Teil unserer DNA. Und mit starken Partnerschaften, etwa im Bereich nachhaltige Mobilität mit dem ‚KlimaTicket Ö‘ oder der ‚Gipfel-Charta für mehr Achtsamkeit am Berg‘, übernehmen wir Verantwortung für unsere Bergwelt – gemeinsam mit unseren Gästen“, so Grundner.

Über die Studie „Bergurlaub im Sommer“

Die Studie „Bergurlaub im Sommer“ wurde von der Österreich Werbung in Auftrag gegeben und liefert wertvolle Erkenntnisse zu Zielgruppen, Trends und Potenzialen im alpinen Sommertourismus.

In Österreich erhalten dieses Jahr die 18.000 Beschäftigten der Seilbahnbranche erstmals in den Sommermonaten eine Sonntagszulage – im Bild die Grünberg-Seilbahn in Gmunden. @ C. Mantona

Mehr Geld für Seilbahnmitarbeiter in Österreich

In der Seilbahnbranche in Österreich erhalten die 18.000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 3,1 %. Außerdem haben die Gewerkschaft vida und die Sozialpartner erstmals eine Vereinbarung über eine Sonntagszulage für die Sommermonate getroffen.

Die Seilbahnbranche in Österreich hat Ende Juni 2025 die Kollektivvertragsverhandlungen in der vierten Runde mit der Gewerkschaft vida erfolgreich beendet. Andreas Hochwimmer, der Vorsitzende des Berufsgruppenausschusses Seilbahnen in der Gewerkschaft vida, führte das Verhandlungsteam der vida an, das trotz herausfordernder Bedingungen eine Erhöhung der KV-Löhne um 3,1 % ab dem 1. Juli 2025 erreichen konnte. Der neue KV gilt bis 30. April, der Einstiegslohn wurde auf 2.138 € brutto im Monat erhöht.

Hochwimmer, der auch Zentralbetriebsratsvorsitzender bei den Bergbahnen Kitzbühel ist, freut sich darüber, dass es gelungen ist, erstmals eine Sonntagszulage für die Beschäftigten in der Seilbahnbranche für die Sommermonate erfolgreich auszuhandeln. Die Sonntagszulage wird während der Sommersaison vom 1. Mai bis zum 31. Oktober ausgezahlt.

Kajetan Uriach, der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft vida in Salzburg, hebt hervor, dass die Sozialpartnerschaft in der Seilbahnbranche sicher und stabil ist. Er sagt zum Abschluss des Kollektivvertrags: „Auch die diesjährigen Verhandlungen waren trotz zähen Verlaufs stets von gegenseitigem Respekt geprägt und haben bewiesen, dass sich die Verhandlungspartner in dieser für Österreich so wichtigen Branche auf Augenhöhe begegnen können.“

In der Seilbahnwirtschaft Österreich arbeiten zu den saisonalen Spitzenzeiten rund 18.000 Beschäftigte in 250 Seilbahnunternehmen. Die Branche sichert zudem wichtige Arbeitsplätze in den Tourismusregionen.

Auch 2023 nutzten mehr Wanderer die Südtiroler Seilbahnen als im Vorjahr. @IDM Südtirol-Alto Adige/Manuel Kottersteger

Südtiroler Seilbahnen mit Beförderungsrekord

Mit 143,4 Millionen beförderten Personen haben die Südtiroler Seilbahnanlagen in der Wintersaison 2023/2024 den bisherigen Allzeitrekord (= +2,6 % gegenüber dem Vorjahr) erreicht. Der Sommerskilauf ist zwar weiterhin rückläufig, aber dafür steigt die Zahl der Wanderer oder Pendler, die die Seilbahn nutzen, stetig. Im Sommer 2023 hat sie sich im Vergleich zu 2022 um 2,3 % erhöht. Auch die Langzeittendenz ist positiv: Waren es im Sommer 2000 ungefähr 4 Millionen beförderte Wanderer und Pendler, sind es im Sommerhalbjahr 2023 mit 10,9 Millionen fast dreimal so viele gewesen.

Das geht aus dem aktuellen Bericht „Seilbahnen in Südtirol – 2023 und 2024“ hervor, den das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) in Zusammenarbeit mit dem Amt für Seilbahnen erstellt hat.

54,1 % mehr Investitionen als im Vorjahr getätigt

Die Südtiroler Seilbahnen erwirtschafteten in diesem Zeitraum einen Gewinn von 77,6 Mio. Euro, bei stabilen Betriebserträgen (522 Mio. Euro) und Aufwendungen (422 Mio. Euro). ​Sie investierten rund 161 Mio. Euro, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 54,1 % entspricht. Davon entfallen 103 Mio. Euro (64,2 %) auf die Infrastrukturen, 34 Mio. Euro (21,2 %) auf den Kauf von Betriebsgeräten (Schneekatzen, Fahrzeuge, Propellermaschinen usw.) und 23,5 Mio. Euro (14,6 %) auf sonstige Investitionen.

354 Seilbahnanlagen in Südtirol

Mit Stichtag Ende Dezember 2024 gab es in Südtirol 354 Seilbahnanlagen, drei Anlagen weniger als im Vorjahr. 58,8 % der Seilbahnen wurden nach 2000 errichtet, das Durchschnittsalter beträgt 23 Jahre. Die Anzahl der Schlepplifte hat sich von 310 (1980) auf 98 (2024) reduziert. 2024 wurden sechs neue Seilbahnanlagen errichtet und neun abgebaut.

Folgende Seilbahnanlagen wurden 2024 realisiert:

  1. Skigebiet Schwemmalm, Ultental: Ersatz von zwei fix geklemmten Sesselliften durch eine kuppelbare 6er-Sesselbahn mit einer Förderleistung von 2.200 P/h. ​
  2. Karerpass: Ersatz des bestehenden Schlepplifts durch einen neuen Schlepplift auf gleicher Trasse. ​Förderleistung: 895 P/h.
  3. Skigebiet Vals-Jochtal: Ersatz eines fix geklemmten 4er-Sessellifts durch eine kuppelbare 6er-Sesselbahn mit Wetterschutzhaube und einer Förderleistung von 2.400 P/h.
  4. Skigebiet Kronplatz: Anlage „Plateau“: Bau der ersten 8er-Sesselbahn des Typs D-Line in Italien mit Sitz- und Rückenlehnenheizung, Wetterschutzhaube sowie automatischen und verriegelbaren Schließbügeln. ​Förderleistung: 3.600 P/h.
  5. Alta Badia (Hochabtei): Ersatz der bestehenden kuppelbaren Sesselbahn Braia Fraida durch eine neue 6er-Sesselbahn mit einseitiger Mittelstation. ​ Förderleistung: 2.800 P/h.
  6. Skigebiet Rotwandwiesen: Ersatz des bestehenden Schlepplifts Porzen durch eine kuppelbare 6er-Sesselbahn mit geänderter Trasse für bessere Anbindung an das restliche Skigebiet. Förderleistung: 2.200 Personen pro Stunde.
  7. Skigebiet Rosskopf/Sterzing: Noch vor Jahresende 2024 wurde das System „LeitPilot“ an der Kabinenbahn Sterzing-Rosskopf als Prototyp für die Erreichung der Zulassung in Italien eingebaut und versuchsweise in Betrieb genommen. Es handelt sich um die erste Anlage mit unbemannter Umlenkstation in Italien.
Technische Beschneiung unverzichtbar

Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wintertourismusorte zu sichern, sind auch laufende Investitionen in die technische Beschneiung ausschlaggebend. So wurden 2023 in Südtirol insgesamt 5.061 Schnee-Erzeuger (Propellermaschinen und Schneilanzen) gezählt, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 6,1 %. Somit hat sich die Zahl der Schnee-Erzeuger in den vergangenen 20 Jahren fast verfünffacht. Durch die Automatisierung der Beschneiungsanlagen haben sowohl die Anzahl der Schnee-Erzeuger als auch die Investitionen zugenommen.

Wichtiger Arbeitgeber in Südtirol

2023 waren 2.382 Personen in der Seilbahnbranche beschäftigt, 121 mehr als im Vorjahr (+ 5,3 %). Damit erzielte die Anzahl der Festangestellten und der Saisonarbeitskräfte wieder das Vor-Corona-Niveau.

Weitere Details sind nachzulesen auf:

https://astat.provinz.bz.it/de/publikationen/seilbahnen-in-suedtirol-2023-und-2024

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