Andreas Dorfmann CEO & Board Member Demaclenko

„Weltweit mehr Kunden gewinnen und überzeugen!“

Andreas Dorfmann präsentiert im Rahmen des Interviews die neuen Produkte Eos und Titan 2.0. Fotos: Demaclenko

Andreas Dorfmann ist seit Januar 2012 CEO von Demaclenko. Zu Beginn galt es, die beiden Marken Demac und Lenko sowie die dazugehörigen Teams zusammenzuführen. In der Folge wurden die Maschinen weiterentwickelt und die Marktposition des Unternehmens ausgebaut. Jetzt geht man daran, die Produktion der Schnee-Erzeuger zu konzentrieren, um in den Alpen und weltweit noch effizienter agieren zu können. Der MOUNTAIN MANAGER hat nachgefragt.MM: „Wie auf der Interalpin angekündigt, wird Demaclenko bereits 2015 in Telfs produzieren. Was sind die Gründe dafür?“Andreas Dorfmann: „Bei der Gründung von Demaclenko 2011 wurde in Telfs die Muttergesellschaft positioniert. Mit dieser Entscheidung war klar, dass wir dem Standort Telfs sukzessive mit der Konsolidierung des Unternehmens mehr Bedeutung geben werden. Im Zuge dessen wurden etwa die Mitarbeiter von Radfeld, die den Markt in Österreich und Deutschland in den Bereichen Verkauf, Projektmanagement und Service betreuen, nach Telfs verlegt. Dann wurde das weltweite Ersatzteillager in Telfs/Zirl aufgebaut, sodass wir von hier aus unsere internationalen Kunden bzw. Wiederverkäufer versorgen können. Der nächste logische Schritt ist jetzt, Teile der Produktion nach Telfs zu verlagern.Der Grund für diese Entscheidung liegt darin, dass wir großes Vertrauen in die Strukturen Tirols haben. Infrastruktur und Arbeitsmarkt bieten uns gute Voraussetzungen, dazu befinden sich im Umkreis große und wichtige Kunden von Demaclenko. Wir sind, gemeinsam mit der Unternehmensgruppe LEITNER, der Überzeugung, dass Telfs ein strategisch guter Punkt ist und räumen dem Standort somit immer mehr Bedeutung ein.“MM: „Was wird genau gemacht, wie sieht der Zeitplan aus?“Dorfmann: „Unmittelbar nach der Gründung von Demaclenko in Telfs wurde als Unternehmensgruppe LEITNER nordöstlich vom bestehenden Gebäude ein zusätzliches Grundstück angekauft, wo nach dementsprechendem Bau die Produktion vorgesehen ist. Dieses Jahr wird bereits die Produktion im bestehenden Gebäude stattfinden. Damit werden einige Produktlinien in Telfs produziert. Ein wesentlicher Aspekt, den Demaclenko durch die Produktion in Telfs sofort nützen kann, ist die größere Mannschaft, die durch die Synergien mit LEITNER ropeways, LEITWIND und PRINOTH zur Verfügung steht. Auf diese Weise können wir flexibel auf Kundenwünsche reagieren. In Summe strebt die Unternehmensgruppe LEITNER in Telfs eine ausgeglichene Produktionsauslastung an – keine leichte Aufgabe, wobei die vorhandenen Synergien auf alle Fälle bestmöglich genutzt werden sollen.“MM: „Welche Auswirkungen werden diese Neuerungen auf die Strukturen von Demaclenko haben? Gibt es Änderungen im Vertrieb und Service?“Dorfmann: Unabhängig von der anlaufenden Produktion bleibt die Kernmannschaft von Demaclenko für die Kunden so bestehen und wird sogar noch verstärkt. Um den Kundenanforderungen überall und zu jeder Zeit nachkommen zu können, hat sich das Service Team von Demaclenko bereits in letzter Zeit stark verändert und ist stetig gewachsen. Durch die bereits vollzogene Neustrukturierung der Service-Abteilung haben wir die Hauptverantwortung neu verteilt und einen zusätzlichen Mitarbeiter für das Ersatzteillager und das Qualitätsmanagement der Schnee-Erzeuger eingestellt. Das restliche Service Team kümmert sich um die Unterstützung vor Ort auf den Baustellen und pflegt dadurch den direkten Kontakt zu internationalen Kunden. Auch der Ableger der Service Abteilung in Österreich wurde reorganisiert, um den Kunden optimal entgegenzutreten. Das Team Austria widmet sich sehr professionell allen praktischen Fragen vor Ort auf den Baustellen und darüber hinaus.“

Für Kitzbühel werden 100 Schnee-Erzeuger geliefert.

MM: „Wie sieht die aktuelle Auftragslage für Demac-lenko aus, nennen Sie bitte einige konkrete Projekte.“Dorfmann: „Die Auftragslage ist nicht nur gut, sondern sehr gut. Aus heutiger Sicht werden wir im zweistelligen Prozentbereich wachsen.Durch die schwierige Situation im letzten Winter rüsten speziell in den Alpen viele Skigebiete auf. Ein großer Auftrag kommt von der Schultz-Gruppe. Das sind insgesamt über 200 Schnee-Erzeuger, davon 110 TITAN in unterschiedlicher Ausführung und über 90 Lanzen, die auf die einzelnen Skidestinationen verteilt werden. In Kitzbühel wurde bereits letztes Jahr der Auftrag zum Bau eine Anlage inkl. Pumpstation erteilt, welchen es heuer gilt umzusetzen Für diese Anlage liefern wir über 100 Schnee-Erzeuger aus. Weitere Aufträge kommen aus Scheffau, Hopfgarten, von den Lienzer Bergbahnen, aus der Flachau, Murau usw.In der Schweiz erneuern wir für St. Moritz die gesamte Beschneiungsanlage, damit man für die Alpine Ski WM 2017 am letzten Stand der Technik ist. Das ist ein großer Auftrag, dessen Ausführung sich über 3 Jahre erstreckt, wobei die Bergbahnen St. Moritz seit Jahren mit uns arbeiten. Ein weiterer Auftrag in St. Moritz kommt aus dem Skigebiet Corvatsch. Hier wird die Beschneiungsanlage innerhalb von 2 Jahren zur Gänze erneuert. In Deutschland arbeiten wir in Garmisch-Partenkirchen, in Jungholz, Brauneck oder am Wurmberg. Ein bedeutender Auftrag über eine große Anzahl an Propellermaschinen, die in einzelne Skiresorts verteilt werden, kommt aus China, einem aus unserer Sicht sehr interessanten Markt. Die Investitionsfreudigkeit der chinesischen Kunden ist nach wie vor groß und wird sich im Falle der Austragung der Olympischen Spiele sicherlich noch mehr verstärken.In Südtirol und Italien haben wir Aufträge u. a. aus dem Skigebiet Piz Sella, Colfosco oder St. Vigil. Und auch in Skandinavien sind wir mittlerweile sehr gut aufgestellt, da haben wir den Markt in den letzten 2 Jahren sehr intensiv bearbeitet. In Norwegen arbeiten wir z.B. für das Skigebiet Hafjell. Hier wird die bestehende Schneeanlage modernisiert und ausgebaut. Das Auftragsvolumen beträgt rund 5 Mio. Euro, der Auftrag wurde im April unterzeichnet. Ende Oktober soll dann alles fertig sein.In Frankreich ist Demaclenko jetzt seit Anfang des Jahres am LEITNER-Standort in Montmélian vertreten. Auch hier haben wir schon einige Aufträge erhalten und werden somit den Markt ordentlich aufrollen können. Das Potenzial in Frankreich ist für ein europäisches Land sehr hoch, dort werden nämlich bis jetzt erst 30 bis 40% der Pisten beschneit.“

Rohrverlegung in Hafjell/Norwegen.

MM: „Auf der Interalpin wurde der neue TITAN 2.0 vorgestellt. Was wurde verändert, wo liegen die Pluspunkte der Weiterentwicklung?“Dorfmann: „Der TITAN ist technisch ein sehr ausgereifter Schnee-Erzeuger, mit dem wir den Markt in den letzten 2 Jahren ordentlich aufgemischt haben. Mit der Weiterentwicklung, dem TITAN 2.0, können wir jetzt stolz den stärksten Schnee-Erzeuger präsentieren, den es derzeit am Markt gibt. Die Neuerung dabei betrifft hauptsächlich die Turbine und das Schaufelrad, die gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut so weiterentwickelt wurden, dass bei gleichem Energieeinsatz eine größere Wurfweite erzielt werden kann. Da sich eine große Wurfweite 1:1 auf das Auskristallisieren des Schnees auswirkt, ist es gelungen, die Schneequalität zu optimieren und dazu die mögliche Durchsatzmenge zu erhöhen. Der TITAN 2.0 begeistert v.a. durch seine hervorragende Qualität, Schneimenge und Energieeffizienz. Gleichzeitig wurde das Schaufelrad weiter nach innen verlagert, sodass die Schallaustragung reduziert werden konnte. Der TITAN 2.0 ist also wesentlich leiser als das Vorgängermodell. Die Düsen wurden im ausgesprochen kompakten Düsenkranz in einer Reihe angeordnet, sodass die Zerstäubung optimiert wird. Die Wasser-Durchsatzleistung liegt zwischen 1 und 11 l/s und ist stufenlos regelbar. Dazu setzen wir in allen Bereichen nur qualitativ hochwertigste Materialien ein.“MM: „Wo werden die neuen TITAN 2.0 erstmals zum Einsatz kommen?“Dorfmann: „Der TITAN 2.0 wird 2015 bereits für einige Projekte in Österreich wie z.B. Kitzbühel oder die Schultz-Gruppe ausgeliefert. Grundsätzlich steht dieses Jahr aber sowohl die TITAN- als auch die TITAN 2.0-Modellreihe zur Verfügung. Ab 2016 werden wir dann nur mehr TITAN 2.0 ausliefern. Insgesamt haben wir uns 2015 zum Ziel gesetzt, über 1000 Schnee-Erzeuger auszuliefern.“MM: „Mit dem Lanzenkopf EOS gibt es eine weitere Innovation bei Demaclenko. Was wurde hier verbessert/optimiert?“Dorfmann: „Die neue Nukleatorentechnik, die beim TITAN 2.0 zum Einsatz kommt, gibt es auch beim EOS. Für die neue Lanze wurde außerdem der Luftverbrauch minimiert, er wird bei 1,8 kW liegen. Zusätzlich haben wir auch beim EOS die Düsen so konzipiert, dass bei weniger Druck die volle Leistung gebracht werden kann.Durch die optimale Kombination von Schneileistung und Energieeffizienz wird die neue Lanze sicher den Markt erobern und durch ihre Zuverlässigkeit die Kunden begeistern. Die Lanze ist Ergebnis der täglichen Neugier unseres Teams nach technischen Innovationen und besticht schon beim 1. Anblick mit dem neuen Lanzenkopf samt Düsen und Nukleatoren, welche die bahnbrechenden Verbesserungen in sich vereinen.Die Druckluftversorgung der neuen Lanze liegt bei 195 l/min (1,8 kW), die Schneileistung ist im Vergleich mit dem Vorgängermodell nahezu gleich geblieben und liegt bei ca. 52 m³/h. Wir starten mit der Schneeproduktion bei einer Feuchtkugeltemperatur von -1,5°. Der Kopf ist kleiner und kompakter geworden und damit noch weniger anfällig für Vereisungen bei Wind und Regen. Dazu hat die Lanze eine kleine Heizung im Lanzenkopf, die speziell für den Schneistart entwickelt wurde.Mit diesen zwei neuen Produkten, dem TITAN 2.0 und dem EOS, sind wir am Markt in vorderster Position. Somit sollte es uns gelingen, weltweit noch mehr Kunden zu überzeugen und zu gewinnen.“ dwl

Die Produktion in Telfs ist bereits in vollem Gange – für die Kompressoren der Schnee-Erzeuger vertraut Demaclenko auf die Technologie von Boge.

Neue Homepage DemaclenkoDer Relaunch der Demaclenko Website ist abgeschlossen. Auf der neuen Seite gibt es viel zu entdecken, Informationen über das Unternehmen genauso wie Erfahrungsberichte der Schneimeister, Interessantes über das komplette Angebot und technische Innovationen, Highlights aus dem Gebrauchtmaschinenmarkt und bald auch einen Online-Shop mit tollen Produkten für Fans.Ein Besuch lohnt sich: www.demaclenko.com

Klaus Exenberger, GF Bergbahnen Ellmau-Going – Entwicklung zum ?Drei-Saisonen-Betrieb forcieren

In Ellmau wird diesen Sommer auf Hochtouren gebaut. Die Standseilbahn „Hartkaiser“ wird ??durch eine 10er-Kabinenbahn ersetzt. Der MOUNTAIN MANAGER hat das zum Anlass genommen, ?um mit Bergbahnchef Klaus Exenberger über seine Pläne und Erwartungen zu sprechen.

Winterpanorama Hartkaiserbahn.

MM: „Diesen Sommer wird die Standseilbahn Hartkaiser durch eine moderne 10er-Kabinenbahn ersetzt. Warum hat man sich für einen Systemwechsel entschieden?“Klaus Exenberger: „Wir haben uns im Vorfeld genau damit beschäftigt, wie man bei unserer Standseilbahn die Frequenz erhöhen bzw. die Wartezeit für unsere Besucher reduzieren könnte. Dafür haben wir verschiedene Expertisen eingeholt und bei verschiedenen Firmen angefragt. Schließlich sind wir zum Schluss gekommen, dass bei dieser Technik der Spielraum beschränkt ist. Deshalb haben wir begonnen, uns neu zu orientieren und nach modernen Alternativen zu suchen. Dabei haben wir festgestellt, dass für unsere Zwecke eine 10er-Kabinenbahn generell besser geeignet ist, um sowohl hinsichtlich Qualität als auch Quantität entsprechende Verbesserungen zu erreichen. Eine solche Entscheidung war letztendlich nötig, um den Anforderungen des Marktes, also den Kundenwünschen Rechnung zu tragen.“MM: „Was erwarten Sie sich von der neuen Bahn?Exenberger: „Wir erwarten uns von der Bahn natürlich Impulse für unser Skigebiet. Mit der neuen 10er-Kabinenbahn möchten wir dem Gast einfach mehr Komfort bieten, also genau das, was heute erwartet wird. Dazu haben wir hier eine sehr schöne Talabfahrt, die nicht mehr so viel benutzt worden ist, weil es bei der Standseilbahn immer wieder zu Wartezeiten gekommen ist. Wir hoffen deshalb, dass unsere Talabfahrt mit der neuen 10er-Kabinenbahn für Wiederholungsfahrten wieder besser angenommen wird und für unsere Gäste ein Mehrwert entsteht.“MM: „Es soll bei dieser Bahn auch eine Mittelstation gebaut werden. Worin liegen die Vorteile?“Exenberger: „Für uns ist die Mittelstation in rund 1?000 m Seehöhe sehr wichtig. Uns steht damit quasi eine ‚zweite Bahn‘ zur Verfügung. Durch die Platzierung der Mittelstation in dieser Höhe können wir die Talabfahrt im Winter bzw. die Wanderwege im Sommer sehr gut ins Konzept einbinden. Wer im Winter nicht jedes Mal ins Tal fahren möchte, kann in der Mittelstation zusteigen und gleich wieder auf den Berg hinauf. Wir haben in den letzten Jahren außerdem ?gesehen, dass die Schneequalität in Lagen ab 900 ?bis 1?000 m meistens wesentlich besser ist als im Tal, sodass wir unseren Gästen hier beste Bedingungen bieten können. Die Kabinenbahn ist auch hinsichtlich unseres Zwei-Saisonen-Betriebes wichtig, weil wir sie natürlich auch für den Sommer nutzen. Wenn Wanderer, speziell unsere älteren Gäste, nicht mehr den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen möchten, hat man mit der Mittelstation eine gute Gelegenheit, einen Teil der Strecke oder auch den ganzen Weg kraftsparend zurückzulegen.“

Fotos: Bergbahnen Ellmau-Going

MM: „Wie sieht der Bauplan aus?“Exenberger: „Wir haben am 7. April mit den Abbrucharbeiten begonnen. Natürlich war es eine logistische Herausforderung 960 t Stahl abzutransportieren und einer Wiederverwertung zuzuführen. Auch die Gebäude der Tal-, Mittel- und der Bergstation wurden zur Gänze abgerissen und das Material, wo möglich, recycelt. Derzeit sind die neue Mittelstation und die Strecke baumeisterseitig fertig, die Stützen werden in der KW 26 mit Helikopterunterstützung aufgestellt. Die Bergstation ist im Moment von den Bauarbeiten gesehen zur Hälfte und die Talstation zu einem Drittel fertig. Wir liegen mit den Arbeiten gut in der Zeit, die Firmen arbeiten sehr fleißig und engagiert. Unser Ziel ist es dann, in der KW 46 bzw. 47 die seilbahnrechtliche Abnahme durchzuführen und Ende November den Betrieb aufzunehmen, wenn es die Schneelage erlaubt.“MM: „Die frühere Hartkaiserbahn hat die Abwärme im Triebwerksraum für die Beheizung der Bergstation genützt, wird es bei der neuen Bahn Ähnliches geben?“Exenberger: „Wir haben wieder etwas Ähnliches geplant, genau gleich wird es nicht sein. Bei der alten Bahn war der Antrieb in einem kleinen geschlossenen Raum platziert, sodass wir relativ viel Abwärme nutzen konnten. Jetzt sind die Räumlichkeiten größer und offener. Dazu kommt, dass die modernen Motoren nicht mehr so viel Wärme abgeben wie früher. Trotzdem werden wir die anfallende Abwärme auch in Zukunft wieder nutzen und in den Kreislauf einbringen. Wir rechnen aber damit, dass wir rund ein Drittel weniger Abwärme zur Verfügung haben werden als bisher.“

6er-Sessel „Almbahn“.

„Ohne ,Ellmis Zauberwelt‘ wäre der Sommerbetrieb so nicht möglich“MM: „Wie lange sind Sie Geschäftsführer der Bergbahnen Ellmau-Going, was ist Ihnen in Ihrer Position wichtig?“Exenberger: „Ich bin Quereinsteiger in diese Branche und jetzt seit 10 Jahren dabei. Bergbahnunternehmen sind Dienstleister und mir ist es wichtig, dass sich das Unternehmen auch so präsentiert. Der Gast soll merken, dass wir uns um ihn bemühen. Natürlich wollen wir in allen Bereichen Top-Qualität bieten und mit Freundlichkeit überzeugen. Wir sehen uns als Bergbahnunternehmen aber auch als Motor in der Region, um Impulse und Akzente zu setzten und bei vielen Dingen eine Vorreiterrolle zu übernehmen.“MM: „Woher kommen Ihre Gäste im Sommer bzw. Winter, wie sieht die Gästestruktur aus?“Exenberger: „Im Sommer kommen unsere Gäste zu 70?% aus Deutschland, dann natürlich aus der Schweiz, den Benelux-Ländern, Großbritannien und in letzter Zeit vermehrt aus Österreich. Was das Wandern betrifft, haben wir in der Region Möglichkeiten zum Klettern genauso wie sehr schöne Wanderwege in rund 1.500 m Seehöhe. Wie man weiß, ist die Bewegung gerade in dieser Höhe stressfrei und sehr gesund. Vom Mai bis Juli kommen bei uns viele Gäste aus der Altersstufe 60+, in der Ferienzeit sind es dann viele Familien. Im Herbst verschiebt sich die Gästestruktur bei den Wanderern wieder in Richtung Singles, Sportler und ältere Gäste.Im Winter kommt der Großteil unserer Gäste, also sicher 75?% aus Deutschland, gefolgt von den Benelux-Ländern, der Schweiz und Großbritannien. Der österreichische Gast kommt auch im Winter zu uns, aber nicht in dem Ausmaß, wie wir es gerne hätten. Wir sind in Ellmau bekannt als Drehort für den ,Bergdoktor‘ und haben eine gute Hotellerie. Vor diesem Hintergrund kommen im Winter nur rund 65 bis 68?% der Gäste zum Skifahren. Ansonsten wird z.?B. gewandert oder es werden die Möglichkeiten zum Ski-Langlaufen genutzt.“MM: „Welche Erwartungen haben Sie in die diesjährige Sommersaison?“Exenberger: „Unsere Erwartungen an den Sommer sind dieses Jahr nicht hoch, weil uns durch die Bauarbeiten keine Bahn zur Verfügung steht. Wir werden aber sehr wohl ‚Ellmis Zauberwelt‘ offen halten und auch das Bergrestaurant ist für die Wanderer offen. Auf diese Weise wollen wir die Kontinuität im Angebot sicherstellen. Wir erzielen normalerweise rund 25?% unseres Umsatzes im Sommer, das wird dieses Jahr natürlich nicht der Fall sein.“MM: „Gibt es Neuerungen/Ergänzungen im Angebot für die nächsten Saisonen?“Exenberger: „Dieses Jahr haben wir im Sommer nichts Neues geplant, nächstes Jahr wird es aber sicher wieder Neuerungen geben. Für ‚Ellmis Zauberwelt‘ bringen wir schrittweise immer wieder Neues ein, weil wir den Berg einfach interessant halten wollen. An den Winter haben wir für die Saison 2015/16 natürlich schon entsprechende Erwartungen durch unsere neue Bahn. In der Talstation wird es einen modernen Shop mit einer Fläche von 1?200 m2 geben, dazu ein Ski-Depot. Dieses Angebot ist meiner Meinung nach ein wichtiger Aspekt, um dem Gast größtmöglichen Komfort zu bieten, alles so einfach wie möglich zu haben und ihn dadurch in der Region zu halten. Wichtig ist uns auch eine Ganztagesbetreuung für Kleinkinder, wo sich die Kleinen so richtig wohl fühlen und die Eltern zwischendurch mal reinsehen können. Am Berg wird es in diesem Zusammenhang z.?B. auch ein Kinderrestaurant geben. Dieser Bereich ist mir auch deshalb sehr wichtig, weil Kinder die Gäste von morgen sind. Wo es dem Kind gefallen hat, fährt es auch als Erwachsener wieder hin. Ähnlich wie ‚Ellmis Zauberwelt‘ im Sommer möchten wir die Figur in Zukunft auch für den Winter weiterentwickeln, sodass wir am Berg ein zusätzliches Angebot bekommen. In der Bergstation wird es außerdem ein weiteres Ski-Depot geben und eine Infozentrale für den Gast.“

Die neue Hartkaiserbahn wird eine 10er-Kabinenbahn.

„Der Gast soll merken, dass wir uns um ?ihn bemühen“MM: „Wie bewährt sich ‚Ellmis Zauberwelt‘ generell?“Exenberger: „Ellmis Zauberwelt ist ein Top-Thema für die ganze Region geworden. Auch im Vergleich mit dem Top-Player, dem ‚Hexenwasser Söll“ können wir gut mithalten. Wichtig ist es natürlich, immer wieder Neues zu bieten, damit man für die Gäste interessant bleibt. Ohne ‚Ellmis Zauberwelt‘ wäre der Sommerbetrieb in der jetzigen Weise sicher nicht möglich.“MM: „Die Bergbahn Ellmau-Going ist eine ,Ausgezeichnete Österr. Sommerbahn‘. Wie lange sind Sie dabei, wie sind Ihre Erfahrungen mit dieser Angebotsschiene?“Exenberger: „Wir sind seit 2007 eine ‚Ausgezeichnete Österreichische Sommerbahn‘. Das ist sicher eine sehr gute Einrichtung, die sich für uns sehr gut bewährt hat. Die Vermarktung funktioniert ausgezeichnet, weil man auch in den Medien immer wieder entsprechend präsent ist. Und durch die Qualitätskriterien ist man auch immer wieder angehalten, aktiv zu sein und sein Angebot zu pflegen und zu erneuern.“

Mit Ellmis Zauberwelt wird der Sommer für die Gäste attraktiv.

MM: „Welchen Stellenwert haben Events und das kulinarische Angebot?“Exenberger: „Events sind für uns nicht so wichtig. Wir haben keine großen Veranstaltungssäle – wenn wir Events planen würden, müsste das in der freien Natur sein. Und da ist unser Wetter nicht so stabil, dass man langfristig planen könnte. Außerdem fehlen uns für große Events schlicht die finanziellen Mittel. Umso wichtiger ist uns aber das kulinarische Angebot, und das sowohl im Sommer als auch im Winter. Hier hat sich in den letzten Jahren auch sehr viel getan, hinsichtlich der Quantität der Gäste und natürlich auch der Qualität im Angebot.“MM: „Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Ihr Unternehmen?“Exenberger: „Die größte Herausforderung der nächsten Jahre wird sicherlich darin bestehen, uns zu einem Drei-Saisonen-Betrieb zu entwickeln. Neben dem Winter wollen wir im Sommer noch stärker werden und auch im Herbst sehe ich noch großes Potenzial, das wir für uns gewinnen möchten. Den Anteil der Skifahrer im Winter generell zu steigern, ist meiner Meinung nach nicht möglich. Der Kuchen wird nicht größer werden. Unser Anliegen ist es aber, unseren Anteil noch etwas auszubauen. Das wollen wir durch ein entsprechendes Angebot, Qualität, Freundlichkeit und Sauberkeit erreichen – und natürlich durch ein stimmiges Preis-/Leistungsverhältnis, auch dieser Bereich muss passen.“?dwl

Ausgabe 4/2015

MM MAGAZIN
• Editorial
• Inhalt
• Meinung: Michael Rothleitner, Vorstand Mayrhofner BB AG: Ökologisches PistenManagement statt alter Gewohnheiten
• Interview: MMag Günther Aigner: Warum der Schnee doch nicht Mangelware wird
BERGSOMMER
• Blaues Wunder im Hexenwasser Söll
• hochkant Gmbh: Ein Pfad durch die Wipfel der Bäume
• Vom Erlebnis-Plan zum Erlebnis-Park zum Meilenstein
• Schneisenfeger: 1. inszenierter Alpine Coaster in Serfaus
• Katschis Goldfahrt
• Beste Österreichische Sommerbahnen: Bergerlebnis boomt
• Nature Reloaded: Die Kunst zu Wandern
• ZIP-Lines: erst der Vergleich macht sie sicher
• Abenteur mit dem Flying Fox XXL
NEUE BAHNEN
• Doppelmayr/Garaventa in Bolivien
• Leitner ropeways: Seit 69 Jahren Zusammenarbeit mit Skicarosello Corvara
• Doppelmayr/Garaventa: Attraktivitättsteigerung am Flumserberg
• Doppelmayr/Garaventa: Wasserkarbahn in Sölden
• Steurer Seilbahnen: Rundumerneuerung für steilste Seilbahn Österreichs
• LEITNER ropeways/Wavegarden: Die perfekte Welle

MARKETING & MANAGEMENT

• Oberösterreichische Seilbahntagung
• Medienkunst am Wendelstein
• Verbindung Schmittenhöhe mit Glemmtal genehmigt
• 112. MM-Interview: Klaus Exenberger, GF Bergbahnen Ellmau-Going
• Arge Alp: Best Practices in alpinen Skigebieten
• Marketing für Schneesportlehrer optimieren
• O.I.T.A.F-Seminar 2015: Neues aus der Seilbahnwelt
• Bilanz Wintersteiger AG

TECHNIK & WIRTSCHAFT

PISTENMANAGEMENT
• Kässbohrer rüstet Pistenfahrzeug-Flotte in Cardrona aus
• Canzei blickt auf erste Saison mit 6 SNOWsat Pistenfahrzeugen zurück
• Prinoth und Leica Geosystems: Effizienteres PistenManagement
• PowerGIS: ARENA FlottenManagement – eine Lösung für alles
• Big Deal Days: Große Auswahl an gebrauchten PistenBully
ELEKTROTECHNIK & ELEKTRONIK
• Demaclenko: Alles im Griff mit SnowVisual
• SOFT-HARD-WARE: Alles im Blick
• Zell-Kaprun: Erste Destination mit eigner Apple-Watch App
RECHT
• Seminar „Lawinen & Recht“ in Davos
SUPPLEMENT BESCHNEIUNG
• Interview mit Dr. Andreas Dorfmann, CEO & Board Member Demaclenko
• IAG – innovativ wie eh und je
• Schneesicherheit am Feuerkogel durch SUFAG
• 8 Mio. Großauftrag für TechnoAlpin bei neuer Skiverbindung
• Regelmäßige Wartung ist Basis für zuverlässige Schneeanlagen
• Weltneuheit: LIMES FK 0° von 2SNOW
• Neues Leit- und Visualiserungssystem von Schubert Elektroanlagen
• Snowplus darf man ruhig ernst nehmen
• Null-Energiebeschneiung im Skigebiet Großglockner-Kals
• KSB – unerlässlich für das Wintermärchen
• Entwicklung der Beschneiungsanlage Davos-Klosters
• Pulverschnee aus der künstlichen Schneiwolke in Obergurgl
• Der Herr der Teiche hat über 3 Mio m2 Erfahrung
• Technische Tabellen Propellermaschinen und Schneilanzen

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Über MOUNTAINMANAGER

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